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Elkotausch beim Philips CD 100 / Marantz CD 63+A -A |
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Autor |
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Oskarn
Stammgast |
#1 erstellt: 16. Jun 2011, 17:51 | ||
Mein Philips CD 100 und Marantz CD 63 haben schon 28 Jahre auf dem Buckel. Die Wärmeentwicklung bei den beiden Geräten ist enorm. Deswegen habe ich mich zu einem Elkotausch am Netzteil entschlossen. Leider habe ich nirgendwo im Netz die Bestückung gefunden. Deswegen hier die Bezeichnungen, falls ihr das auch vorhabt. 1500 µF / 25 V (2x) 2200 µF / 16 V (3x) 33 µF / 16 V (2x) 100 µF / 25 V (1x) Vorher: Nachher, bestückt mit 105 Grad Typen. |
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Grundi69
Inventar |
#2 erstellt: 16. Jun 2011, 21:02 | ||
Hallo! Und? War hinterher etwas anders...besser? |
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hf500
Moderator |
#3 erstellt: 16. Jun 2011, 21:53 | ||
Moin, garantiert nicht, denn die dicken Elkos befinden sich vor den Spannungsreglern im Netzteil. Die grosssen Elkos sind auch unauffaellig, regelmaessig halb- bis ganztot sind nur die beiden 100µF Elkos des Spannungsverdopplers fuer die -18V Spannung. Im Falle eines Elkotausches, wenn man wirklich Gargekochtes ersetzen will, kann man ueberall 2200µ/25V einsetzen. Die 1500µ/25V stecken da original nur drin, weil 2200µ/25V vor knapp 30 Jahren nicht hineingepasst haetten. Moderne Elkos sind bei gleicher Kapazitaet kleiner als die frueheren Typen. Statt den 33µ Elkos kann man besser 47µ nehmen, sind einfacher beschaffbar. An der Kapazitaet der beiden 100µ Elkos darf dagegen nicht gespielt werden. Ich wollte auch mal "gut" und die Beanspruchung der Kondensatoren verringern, also 220µ/63V genommen. Der Erfolg war eine Ausgangsspannung des Verdopplers in der Gegend von -40V. An sich nicht das Problem, aber der Spannungsregler, der aus dieser Spannung die -18V erzeugt, ist der einzige, der nicht gekuehlt wird. Man sieht ihn oben auf dem ersten Platinenphoto rechts unten. Die Elkos des Verdopplers sollten beide durch 100µ/63V 105°C ersetzt werden. Besonders der der Eingangskondensator (orig. 100µ/25V) ist hoch belastet, er muss den Strom des Verdopplers tragen. 73 Peter |
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_ES_
Administrator |
#4 erstellt: 16. Jun 2011, 22:03 | ||
Der 63er sicherlich nicht. |
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Oskarn
Stammgast |
#5 erstellt: 17. Jun 2011, 05:25 | ||
Sicherlich doch: http://www.thevintageknob.org/marantz-CD-63.html [Beitrag von Oskarn am 17. Jun 2011, 05:26 bearbeitet] |
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Grundi69
Inventar |
#6 erstellt: 17. Jun 2011, 10:30 | ||
Naja, es hat sicherlich irgendwo einen 'gefühlten Effekt', wenn da neue Bauteile drin sind. Ich hatte mal in einem älteren Platten-Dreher (1984) das Problem, dass der Antrieb knarzte, sobald etwas Widerstand auf den Plattenteller wirkte (Carbonbürste etc.). Nach Austausch des Elkos, der für die Glättung der Motorspannung zuständig ist (1000uF/35V) war das komplett verschwunden. Nun habe ich den Elko mal mit meinem neuen Multimeter gemessen: er hatte nur noch 104uF! War so ein goldener Elko. Gruß Groomy |
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Oskarn
Stammgast |
#7 erstellt: 17. Jun 2011, 10:38 | ||
Es hatte natürlich auch einen Grund warum ich die Elkos getauscht habe. Der Philips hatte regelrecht gestunken, nachem er warm geworden ist. Ich hatte die Befürchtung, das ein Elko bereits schon geplatzt ist. Nach dem Tausch gibt es den extremen Geruch nicht mehr. |
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_ES_
Administrator |
#8 erstellt: 17. Jun 2011, 11:42 | ||
Uff, die Modellbezeichnung gab es also schonmal.. Ich nehm alles zurück |
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airmax78
Stammgast |
#9 erstellt: 17. Jun 2011, 20:24 | ||
Hallo, ...Peter hat es mal wieder auf den Punkt gebracht... wirklich auffällig sind hier nur die beiden 100µF Elkos (2290 & 2291) die Übrigen "kann" man erneuern, aber man "muss" nicht unbedingt. Ich persönlich wechsele nur deshalb, weil sie teilweise schlecht zugänglich sind und ich mir ein mehrfaches Ein- und Ausbauen der unteren Servoplatine ersparen möchte... Einmal ausbauen, Einmal sorgfältig nachlöten... dann ist das Schlimmste aus der Welt. (wenn nicht vorher schon jemand mit einem Dachdeckerlötkolben dran war...) Übrigens: Einige Quellen berichten, dass der Marantz CD 63 etwas früher auf den Markt kam als der Philips CD 100 (aber nur in Japan; dort wurde die Compact Disc generell einige Monate früher eingeführt und der Philips CD 100 wurde dort nicht vertrieben). Die oft aufgestellte Behauptung, der CD 63 habe "bessere" Bauteile als ein CD 100 ist in Meinung nach absoluter Unsinn... gewisse (mögliche) Unterschiede in der IC Bestückung (Filter; DEMOD; ERCO; CIM) sind eher beschaffungsbedingt... das Konzept und die Schaltung(en) sind identisch... mit allen Änderungen, die im Laufe der Zeit dazukamen... Grüße, maurice |
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hf500
Moderator |
#10 erstellt: 18. Jun 2011, 20:31 | ||
Moin, eine andere Bestueckung als der CD100 kann auch der CD63 nicht haben. Der Grund dafuer ist einfach, kein Platz. Die CD200 und CD300 (und ihre Ableger) hatte teilweise in der Decoderstufe eine Subplatine mit Sony-ICs. Der Grund war, dass Philips anfangs nicht genuegend seiner eigenen ICs fuer alle drei Typen der Serie herstellen konnte und so die beiden groesseren Geraete mit der Subplatine gebaut wurden. Da konnte man den Platz dafuer noch gewinnen, beim CD100 geht das nicht, er war zu seiner Zeit wirklich ausgereizt. In der Funktion sind beide Loesungen gleichwertig, am Klang aenderte sich nichts, weil alle Geraete die gleichen Wandler und NF-Stufen haben. Spaeter wurden alle Geraete auf die Bestueckung des CD100 umgestellt. Bis auf das Bedienteil sind daher alle Geraete elektrisch identisch. 73 Peter Ich habe zum Elkotausch nie die Platine herausgenommen, aber schon geflucht, den einen 100µ hineinzubekommen ;-) [Beitrag von hf500 am 18. Jun 2011, 20:33 bearbeitet] |
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misterodp
Neuling |
#11 erstellt: 28. Jan 2013, 09:48 | ||
Hallo, habe meinen CD100 nun nach langem Schattendasein auch mal auseinandergebaut. Das CAS Repair Kit liegt daneben. Jetzt sind hier u.a. 1x100µ/63V und 1x100µ/35V enthalten. Sind die für den Verdoppler zu verwenden und wenn ja, welche an welcher Stelle? Beim zitierten ersten Platinenfoto läuft im rechten Teil ein schwarzes Kabel quer nach rechts unten. Links oberhalb des Endes befindet sich ein Elko neben dem Blech. Handelt es sich hier um einen der beiden Spannungsverdoppler? Der zweite befindet sich demnach zwischen den 2200µ Elkos? Btw: Die Platine meines CD100 ist im Übrigen braun und nicht weiss. Merci Patrick |
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AnthonyP
Inventar |
#12 erstellt: 28. Jan 2013, 11:07 | ||
Hallo Patrick, soweit ich das gesehen habe, enthält der CAS-Austaschsatz (selber zusammensuchen ist übrigens billiger ;-)) alles benötigten Elkos und diese sind gemäß Wertespezifikation 1:1 auszutauschen. Du solltest auf die richtige Polarität (zur Not "-" auf der Platine markieren) und die Spannungsfestigkeit nicht unterschreiten. Kann sein, dass die Werte von CAS bzgl Volt-Angabe höher liegen. Wenn Du dir unsicher bis, mach dir einen Übersichtsplan vom Istzustand udn dann sortierst du die neuen Elkos entsprechen zu. Gutes Gelingen. Jo |
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misterodp
Neuling |
#13 erstellt: 28. Jan 2013, 11:30 | ||
Hallo Antony, ja, habe noch nicht bei allen Original-Elkos die Daten ablesen können. Eine weitere Frage, die sich mir gestellt hat, ist damit auch beantwortet: Bei gleicher Kapazität kann in diesem Fall die Volt-Angabe der Austausch-Elkos grösser sein, als bei den Original-Elkos. Ich mache mich mal dran. |
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DUAL-Chris
Neuling |
#14 erstellt: 06. Feb 2016, 21:08 | ||
Hallo, ich glaube auch, dass der Philips CD100 und der Marantz CD63 baugleich sind. Das dürfte m.E.auch auf das Netzteil zutreffen. Aber: der kleine blaue Elko, der auf dem ersten Foto dieses Threads ganz rechts unten auf der Platine sitzt, gehört noch mit zum Netzteil, genau wie der dickere Elko unter dem Winkel-Kühlblech, an das die zwei Spannungsregler geschraubt sind (im oberen Bereich des erwähnten ersten Fotos dieses Threads). Das passt doch genau: Elko-Reparatursätze für CD-Player Gruß, Chris [Beitrag von DUAL-Chris am 06. Feb 2016, 21:22 bearbeitet] |
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hifibastler2
Stammgast |
#15 erstellt: 07. Feb 2016, 12:20 | ||
Hallo zusammen, wer ein Oszi mit Komponententester hat, kann die Elkos meist in situ prüfen. Defekte Elkos haben eine schräge Ellipse oder einen senkrechten Strich (allerdings ab 1000 uF wird die Ellipse strichig), die Ellipse zuckt, oder die Form der Ellipse past nicht zur Referenzellipse für die jeweilige Kapazität. Bei Austritt von Sekret natürlich Messung unnötig. Bei mir häufig defekt: Rote und orangene Rödersteins, goldene Frakos mit silbernem Deckel, gerne axial, okkerfarbene bzw goldene Plastiktypen, manche axiale dünne Philipstypen, silberne Vierbeiner, matt hellblaue Tantals Gute Erfahrungen habe ich so 1975-1985 gemacht mit hellblauen Schrumpfschläuchen so wie auf den Fotos, allgemein Rubycon, schwarze Schrumpfschläuche. Alle Angaben ohne Gewähr !!!! Gruß Thomas |
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seychellenmanus
Inventar |
#16 erstellt: 07. Feb 2016, 17:49 | ||
Wie erklärt sich die schräge Ellipse? Der senkrechte Strich wäre ja ein Kurzschluss ? |
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Bertl100
Inventar |
#17 erstellt: 08. Feb 2016, 10:28 | ||
Hallo zusammen,
Das ist auch meine Erfahrung ... :-) Gruß Bernhard |
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hifibastler2
Stammgast |
#18 erstellt: 10. Feb 2016, 15:58 | ||
Richtig, senkrechter Strich ist Kurzschluss, aber 10000 UF ist auch nur noch senkrechter Strich . Schräge Ellipse zeigt einen Widerstand parallel an, also wohl ein Leckstrom |
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hifi-collector
Stammgast |
#19 erstellt: 11. Feb 2016, 19:12 | ||
Das Überprüfen eines Elkos in situ auf Kurzschluß und Ladefähigkeit geht auch ohne Oszi und Komponententester mit einem einfachen Multimeter, das einen eingebauten Durchgangsprüfer mit Pieper hat. Einfach das Multimeter an beide Pole des Elkos anschließen. Während der Elko lädt, fließt Strom und der Pieper gibt Signal. Ist der Elko aufgeladen und technisch ok, hört das Piepen abhängig von der Kapazität des Elkos irgendwann auf. Danach verpolen und nochmals piepen lassen. Auch hier sollte das Piepen nach Beenden des Ladevorgangs aufhören. Piepts lustig weiter, hat der Elko ggf. einen Schluß und ist defekt. Je mehr Kapazität ein Elko hat, desto länger dauert der Piepton beim Laden an. Diese einfache Prüfmethode funktioniert bei den meisten Schaltungen, während der Elko eingebaut ist. Ist ein Elko durch Dauerpiepen verdächtig, sollte man ihn auslöten und nochmals mit dem Durchgangsprüfer durchpiepen. Hört auch hier das Piepen nicht auf, ist der Elko definitiv hin. Und jetzt sagt nicht, dass ich einen Vogel habe Gruß Andreas |
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hifibastler2
Stammgast |
#20 erstellt: 11. Feb 2016, 19:35 | ||
Ja im Prinzip zur Not sinnvoll, aber Du kriegst nicht die Zuckenden und Schrägstrichigen identifizert, sondern nur die Totalausfälle |
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Rabia_sorda
Inventar |
#21 erstellt: 12. Feb 2016, 16:31 | ||
Das "Durchschlagen" des Elektrolytes tritt auch meist nur bei höheren Spannungen auf. Bei den etwa 3V Prüfspannung des Messgerätes lacht der Kondensator nur darüber. |
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hf500
Moderator |
#22 erstellt: 13. Feb 2016, 18:38 | ||
Moin, der Elektrolyt schlaegt ohnehin nicht durch ;-) Dielektrikum eines Aluminiumelkos ist eine nur wenige Atomlagen dicke Al-Oxidschicht auf der Anode. Der Elektrolyt schliesst die Gegenelektrode an (ist quasi die Gegenelektrode) und erhaelt die Oxidschicht aufrecht. 73 Peter |
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