Technics 615 Tapedeck - Schwankungen

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moishe
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 17. Dez 2011, 00:17
Guten Abend,

ich habe ein altes Technics Tapedeck (615) geerbt, das dezent leiert. Bisher habe ich: alle Rollen gereinigt und die Riemen ausgetauscht.

Dennoch: Die Kassetten laufen stets für eine ganze Weile völlig gleichmäßig (ob sie auch in der richtigen Geschwindigkeit laufen ist, je genauer man hinhört, schwer zu beurteilen) und dann werden sie plötzlich langsamer (manchmal auch kurz schneller).

Was kann ich nun noch saubermachen, ölen, festzurren?

Wie gesagt finde ich es hauptsächlich seltsam, dass die Geschwindigkeitsveränderungen eher sporadisch sind und keinem Muster zu folgen scheinen.


[Beitrag von moishe am 17. Dez 2011, 00:29 bearbeitet]
shabbel
Inventar
#2 erstellt: 17. Dez 2011, 07:42
Könnten elektronische Steuerprobleme sein, soweit die Riemen alle wirklich fit sind.
bukongahelas
Inventar
#3 erstellt: 17. Dez 2011, 11:14
Nimm mit einem anderen Cassrec der OK ist und PC+Sinusgeneratorprogramm einen Sinuston mit ca 400 Hz auf, das ist etwa musikalisch der Kammerton A ; 440 Hz.
Oder nimm eine fertige Sinuston-Testcassette.
Die spielst Du ab, dann hört man jaulen und Grundabweichungen der Sollgeschwindigkeit besser als mit Musik.
Man kann auch den 400Hz Ton vom PC mit dem 400Hz Ton vom
Technics615 vergleichen und die Sollgeschwindigkeit so
nachjustieren, daß die beiden Töne gleich hoch klingen.
Dafür gibts sicher ein Poti.
Nun wird es wohl auch noch jaulen, aber in einem bestimmten Rhythmus. Schau welche Räder sich mit dem Jaulen synchron drehen. Dort muß die Ursache liegen.
Dann kann man noch mit einem Voltmeter die Spannung am Motor messen, ob sie zB stark schwankt oder relativ konstant ist.
Ob die evtl Schwankungen mit dem Jaulrhythmus synchron sind.
Wenn ja den Motor mechanisch auskuppeln(Riemen abnehmen) und erneut messen. Wenn der Mot im Leerlauf läuft muß die Spannung fast konstant sein.
Was macht die Spannung wenn man den Mot manuell bremst ?
bukongahelas
moishe
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 17. Dez 2011, 15:23
Hi,

ein feiner Tipp. Irgendwie scheint sich das Gerät nach weiterem Putzen einigermaßen eingespielt zu haben. die 440 Hz-Aufnahme zeigt Schwankungen von etwa einem Viertelton über einen Zeitraum von 5 Minuten an. Beginnend mit einem Viertelton unter A arbeitet es sich auf ein stimmiges A hoch. Das auch bei wiederholtem Test mit Stimmgerät.

Ich denke damit kann ich bei einem solch alten Gerät erst einmal leben.
FeCr
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 17. Dez 2011, 15:57

moishe schrieb:
Beginnend mit einem Viertelton unter A arbeitet es sich auf ein stimmiges A hoch.

Das würde dann aber bedeuten, daß es, anders als im Eingangbeitrag beschrieben, schneller werden würde, oder? Also würde es sich demnach von einem zu langsamen Vortrieb zu seiner Sollgeschwindigkeit hocharbeiten.

Was mir noch einfiele wäre etwas frisches Sinteröl für den Capstanmotor und die/das Capstanlager.
moishe
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 17. Dez 2011, 17:03
Tatsächlich. Seit heute verhält sich das Deck seltsam anders. Vielleicht hat das rütteln und putzen erst später angeschlagen.

Das ölen werde ich auch einmal vornehmen.
Bertl100
Inventar
#7 erstellt: 18. Dez 2011, 12:13
Hallo zusammen,

hmm. Schon seltsam das ganze. Die wenigsten Fehler werden durch rütteln dauerhaft behoben!

Wenn es aber um Abweichungen von einem Viertelton (ca. 3%) geht, dann kann auch der Motor selber schuld sein.

Gruß
Bernhard
schlauti76
Neuling
#8 erstellt: 04. Jul 2021, 17:38
Hallo zusammen, ich bin der neue hier,

Auch wenn das Thema recht alt ist, aber dieses seltsame verhalten besitze ich auch.
Habe ein 615 in silber bekommen und der Motor quietschte extrem und leierte.
Wurde dann von mir vorsichtig zerlegt, gesäubert und geölt mit Sinterlageröl.
Jetzt läuft der Motor zufriedenstellendund quasi Geräuschlos, zumindest bei 60 und 90 Minuten Kassetten.
Hatte gestern mal 100 und 110 Minuten drin gehabt und zum Ende hin wird die Geschwindigkeit langsamer und hin und wieder mal kurz schneller.
Der Riemen sollte noch in Ordnung sein, überlege ich aber vorsichtshalber auch noch zu tauschen.
Andruckrolle ist auch erneuert. Was mir jetzt bei dem Deck noch etwas stört ist, das der AutoStop bei Play nicht greift.
Der rechte Wickeldorn bleibt stehen, aber mehr passiert nicht. Kein abschalten bzw lösen der Play Taste.
Da komme ich gerade irgendwie auch nicht weiter. Vielleicht hat ja da jemad irgendwelche Erfahrungswerte bei diesem Deck.

Viele Grüße,
Marcel


[Beitrag von schlauti76 am 04. Jul 2021, 17:41 bearbeitet]
childofman
Stammgast
#9 erstellt: 04. Jul 2021, 18:31
autostop funktioniert nur mit cassette mechanisch - weißer hebel im bandlauf band spannt sich drückt hebel - stoppt
bedeutet wenns nicht klappt bandzug zu gering: idler erneuern
schlauti76
Neuling
#10 erstellt: 07. Jul 2021, 05:03
Habe bis jetzt nirgends einen Idler gefunden für dieses Deck.
Gibt es da vergleichbare die passen? Wäre echt schade um das Deck.
childofman
Stammgast
#11 erstellt: 07. Jul 2021, 10:59
Naja. Das Tapedeck sieht zwar schnucklig aus ist aber eher Einsteigerklasse (hatte ich auch mal). Zunächst laut Servicemanual ist der Idler wohl identisch zum Idler im RS 630. Dass es die nicht mehr gibt... logo und auch als "Nachbau" etc. nachvollziehbar weil das Tape einfach nicht besonders wertig ist. Sieht man auch an der "Abschaltautomatik". Die Variante mit dem Fühlhebel entspricht der Geräteklasse. Schon kurz nach dem RS-615 gabs nur noch Tapedecks mit Vollabschaltautomatik (Spulen inklusive).
Wie dem auch sei: Problematisch ist, dass der Idler vom Capstan direkt die Drehbewegung auf die rechte Spulenseite überträgt und damit auch direkt Einfluss auf den Gleichlauf hat. Was zu prüfen wäre: Lässt sich der Gummi von der Trägerrolle abziehen? Wenn ja, dann:
a) Versuchen den Gummi aufzuarbeiten (Aufrauen etc.) mit Gummimitteln behandeln bis Grip wieder da
b) Versuchen den Gummi durch Wasserrohrdichtung zu ersetzen. (Ist zwar ein Notbehelf - aber kann funktionieren)
schlauti76
Neuling
#12 erstellt: 07. Jul 2021, 17:34
Da muss ich mich noch einmal daran setzen. Klar ist das Deck nichts besonderes, aber hatte es zu meiner Jugendzeit und finde es halt optisch ein Hingucker. Auch wenn es ein Einsteiergerät ist, machte es damals trotzdem gute Aufnahmen, selbst auf BASF Echtchrombändern.
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