Dvorak Klaviertrio Nr. 3, f-moll, op. 65

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Hüb'
Moderator
#1 erstellt: 02. Mrz 2005, 09:03
Hi zusammen!

Angeregt durch das Suraphon/Suk-Cover im "Die schrecklichsten..."-Thread habe ich gestern seit langem mal wieder dieses Werk gehört.
Die Musik ist einfach sehr, sehr schön, stellenweise sehnsuchtsvoll-menlancholisch (besonders an manchen Stellen im 2. und 3. Satz).
Habe die Aufnahme mit dem Solomon-Trio aus der insgesamt sehr empfehlenswerten Brilliant-Box gehört.



Die Interpretation finde ich - entgegen der von Siamak in einem anderen Thread geäußerten Meinung - mindestens solide. Habe auch die Einspielungen mit dem Suk- und dem Beaux Arts Trio auf LP und werde in den nächsten Tagen mal vergleichen.

Was haltet ihr von dem Werk? Welche Aufnahmen davon liegen euch am Herzen?

Viele Grüße,

Frank

P.S.: Mehr Kammermusik!
Moritz_H.
Stammgast
#2 erstellt: 02. Mrz 2005, 14:48

Hüb' schrieb:


Was haltet ihr von dem Werk? Welche Aufnahmen davon liegen euch am Herzen?

Viele Grüße,

Frank

P.S.: Mehr Kammermusik!


http://www.harmoniam...che.php?album_id=772

Diese Aufnahme hat eine sehr gute Kritik erhalten.
Mehr Kammermusik? Jaaaaa!

Gruß
Moritz H.
AcomA
Stammgast
#3 erstellt: 02. Mrz 2005, 15:04
hallo Frank,

ich hatte geschrieben, dass die aufnahme des solomon-trios 'wirklich gut' sei. nur habe ich dann eine aktuelle einspielung in die hände bzw. in den disc-player bekommen, die mich wahrlich vom stuhl gerissen hat (incl. dem dvorak violinkonzert). isabelle faust, violine; jean-guyen queyras, v'cello; alexander melnikov, piano. das f-moll klaviertrio von dvorak gehört insgesamt zu den ganz starken werken dieser gattung. sehr dicht komponiert, viel kontrapunktik, sehr dankbar auch von virtuosem aspekt her.
erstmalig hatte ich als schüler eine aufnahme dieses werkes auf mc mit jascha heifetz, gregor piatigorsky und leonard pennario (CBS). leider waren die beiden berühmten streicher schon über ihrem zenit, viel gekratze. und der pianist gehörte zurecht nicht in die champions league.
also nochmals, das solomon-trio liefert eine mehr als solide einspielung, wenn man bereit ist etwa 18 € zu investieren, kann ich die cd mit isabelle faust dringendst empfehlen !



gruß, siamak


[Beitrag von AcomA am 02. Mrz 2005, 15:06 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#4 erstellt: 06. Mrz 2005, 23:35
@Siamak: Ich wollte Dich nicht falsch zitieren, sorry.

Habe gerade eben dem Beaux Arts Trio gelauscht (Philips-Schallplatte). Einfach herrlich! Noch schöner, noch berührender als das Solomon-Trio! Was für eine Musik! Beim kurzen blättern im großformatigen Beiheft der LP-Kassette dann noch eine freudige Überraschung auf der letzten Seite in Form der Autogramme der drei großen Musiker:

Viel Vergnügen mit dieser schönen Musik

Menahem Pressler
Isidore Cohen
Bernard Greenhouse
.

Hab' ich gehabt. Vielen Dank!

Grüße,

Frank


[Beitrag von Hüb' am 07. Mrz 2005, 09:03 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#5 erstellt: 04. Apr 2005, 21:16
Habe mich jetzt mal überwunden und mir von meiner Freundin die oben empfohlene CD kaufen lassen .
So subtil und klangschön habe ich dieses Werk bisher noch nicht gehört! Eine wirklich ganz tolle Aufnahme. Die alten Herren vom Beaux Arts Trio sind jetzt leider wohl abgemeldet...


Vielen, vielen Dank für diesen tollen Tipp!

Hier die Kritik von Klassik Heute:

Dies ist eine wunderschöne, poetische Neueinspielung von Dvoráks Violinkonzert: Isabelle Faust hatte eine Sternstunde und vertieft sich in das Werk auf eine Art und Weise, die höchste Bewunderung erfordert – auch wenn ihr starkes Vibrato meinen Geschmack nicht trifft. Sie stellt jedoch die vielen Nuancen und Facetten dieses oft unterschätzten Konzerts kongenial hinaus. Bestens unterstützt wird sie dabei von Jiri Behlolavek und seine eigenen Prague Philharmonia, die ebenfalls eine Sternstunde hat. Der Dirigent hat ein unfehlbares Gespür für feines, nie übertriebenes Rubato und Tempi, die der Musik optimale Entfaltung im Raum ermöglichen. Die Balance der Gruppen im Orchester und das klangliche Verhältnis zur nie im Vordergrund stehenden Solistin ist vorbildlich und auch tontechnisch eine Meisterleistung. Den Violinpart habe ich seit der legendären Einspielung von Isaac Stern nicht mehr so innig und zugleich hellwach musiziert gehört; Isabelle Faust übertrifft den Eindruck der Stern-Aufnahme sogar noch. Die Interpretation läßt weit mehr als nur aufhorchen: dem Rezensenten läuft eine Gänsehaut über den Rücken.

Mutig scheint die Paarung dieses Konzerts mit dem düsteren, meisterlichen Klaviertrio op. 65, das geradezu sinfonisches Potential hat, Querverweise zu Dvoráks Orchesterwerken um 1883 aufweist und ein autobiographisches Bekenntnis ist. Gehalten in der traditionellen Trauertonart f-Moll, verarbeitete Dvorak darin unter anderem den Tod einiger seiner Kinder sowie seiner Mutter. Eine solche Kopplung dürfte Freunden virtuoser Orchestermusik und Kammermusik-Fans neue Horizonte zu öffnen. Mit Jean-Guihen Queyras und Aleksandr Melnikov hat Isabelle Faust kongeniale Musizierpartner gefunden. Die aus verschiedenen Gründen oft problematische Klaviertrio-Konfiguration geht hier mühelos auf. Das aufgrund seiner enormen Schwierigkeiten selten aufgeführte Trio (das zu meinen Lieblingswerken zählt) habe ich noch nie zuvor so gut gehört, derart packende, erschütternde und kongeniale Aufführungen sind überhaupt höchst selten. Diese CD gehört für mich zu den Top Five des Jahres!


http://www.klassik-h...nstler&Suchwort=8597

Grüße,

Frank
AcomA
Stammgast
#6 erstellt: 04. Apr 2005, 21:27
hallo Frank,

keine ursache.

gruß, siamak
Susanna
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 04. Apr 2005, 23:19

Hüb' schrieb:
Die alten Herren vom Beaux Arts Trio sind jetzt leider wohl abgemeldet...

Hallo Frank,

das Trio erneuert sich ständig wie der Phönix aus der Asche. Der junge Geiger Daniel Hope ist nun zusammen mit den zwei verbliebenen "alten Herren" der Dritte im Bunde.
Die neue Formation hat aber m. W. das gefragte Klaviertrio noch nicht eingespielt.



The New York Observer schreibt:
"During the past half century, one ensemble has been preeminent–the Beaux Art Trio, which, by any reckoning, has to be the most robust piano trio of all time, having chalked up at least 6000 performances in its 49 years of existence and having recorded some 60 discs, dozens of which remain in the catalog... Mr. Hope plays with a finally tuned ardor of a young poet; Mr. Meneses is the epitome of suave, manly discretion. As Mr. Pressler enters his 50th year of the backbone of this generation-crossing threesome, the Beaux Arts seems more vital than ever."

Gruß,
Susanna
Hüb'
Moderator
#8 erstellt: 06. Apr 2005, 19:34
@Susanna:
Das mit Hope hatte ich gelesen. Trotzdem danke für Deinen Hinweis!
Moritz_H.
Stammgast
#9 erstellt: 25. Apr 2005, 22:42
Hallo,

um diesen Thread mal wieder nach vorne zu holen, eine Empfehlung:



Eine sehr schöne Aufnahme. Wie denken die Spezialisten in diesem Forum darüber??


Gruß
Moritz H.
Chris_G
Stammgast
#10 erstellt: 07. Mai 2005, 00:11
Hallo Gemeinde,

diese Einspielung ist mir unbekannt. Die zuvor genannten haben schon sehr viel Lob geerntet.

Ich habe noch eine andere entdeckt:



Kennt jemand diese Einspielung? Dank für jeden Tip!

Gruß
Christoph
vanrolf
Inventar
#11 erstellt: 07. Mai 2005, 08:40
Hallo Christoph,

diese spezielle Aufnahme des Trio Fontenay kenne ich nicht, habe aber diverse andere Sachen von ihnen (v.a. Beethoven), die ich sehr schätze. Grundsätzlich würde ich bei CDs mit diesem Ensemble eine hohe Qualität (auch klanglich!) unterstellen. Dazu passt diese Bewertung der Dvorak-Aufnahme, die ich bei jpc gefunden habe:

T. Rübenacker in stereoplay 2 / 92:"Dvoraks bekanntestes, formal höchst unkonventionelles Trio wird von den Fontenays in seinen unterschiedlichen Charakteren höchst kunstvoll ausgeleuchtet. Sogar solistisch - im zweiten Satz - zeigen sie höchstes Fingerspitzengefühl und tiefste Affinität zum Material. Hohe und höchste Bewertungen für die Interpretation und Klangqualität."

Gruß Rolf


[Beitrag von vanrolf am 07. Mai 2005, 08:40 bearbeitet]
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