Dvorak: Sinfonie Nr. 9 - Neue Welt (GIULINI)

Hi,

zum Einstieg ist das eine sehr gute Aufnahme; sowohl die Interpretation als auch die Klangtechnik ist echt gut.

Besser sind imho noch
- Fricsay/Berliner auf DGG (LP + CD)
- Kertesz/Wiener auf Decca (nur LP)
- Kertesz/Londoner auf Decca (LP + CD)
- von Dohnanyi/Cleveland (nur CD)

Wenn dir die Musik zusagt, empfehle ich noch die Sinfonien 6, 7 & 8 sowie ganz besonders die Sinfonischen Dichtungen (Der Wassermann, Die Mittagshexe, Das goldene Spinnrad, Die Waldtaube). Dann noch das Cello-Konzert, Rusalka...........

Bei mir war die "Sinfonie aus der Neuen Welt" der Einstieg in die sog. E-Musik (war 11 damals) - jetzt habe ich ca. 4000 Tonträger.......Dvorak is schuld!!

Gruß,
Steff

Ich habe die Dvorak - Symphonie Nr. 9 (Aus der neuen Welt) - Chicago Symphony Orchestra - Carlo Maria Giulini - Deutsche Grammophon, 2530 881, also die Referenz-Serie von damals (1977) von der DGG.

Giullini's Interpretation ist sehr abwechslungsreich. Sie ist sehr kräftig und betont aber auch in bestimmten Stellen mit gewisse leichtigkeit gespielt.
Er spielt mit diesen Eigenschaften durch die ganze Sinfonie.

Im ersten Satz der Kontrast zwischen der fein gefühlvollen Oboe und die akzentuiert spielenden Streicher mit betonten Crescendi ist sehr interessant. Schön daran ist das trotz dieser Abwechselung wird der Fluss nicht gebrochen.

Im ersten Teil vom Largo spielen die Oboe und Streicher gefühlvoll, ich würde sagen, erleben wir hier ein sehr intimer Giullini.
Danach wird die Atmosphere fast melancholisch bevor die sehr betonten Crescendi kommen. Der zweiten Teil vom Largo wird mit Schwung genommen, bevor er wieder melancholisch endet.

Der "Molto vivace" wird wieder sehr betont gespielt und nicht wie ein "molto vivace". Ich finde aber, wie Giullini ihn interpretiert, passt zu, wie er den "Allegro con fuoco" interpretiert.
Der letzte Satz wird kräftig und noch mehr betont gespielt. Auch in diesem Satz erlebt man deutlich den Kontrast der "Gefühle", welche ich schon über den ersten Satz erwähnt habe.
Die Chicago Symphony Orchestra spielen nach meiner Meinung hervorragend.

Die Aufnahme-Qualität der einzelnen Intrumenten-Gruppen ist ausgezeichnet. In meiner Pressung gibt es aber keine ausgewogene Verteilung der Intrumenten-Gruppen. Vor allem habe ich leider das Gefühl, dass die Wind-Instrumenten fast alle links sind (nur rechts bis 1 Uhr) . Die Cellos hört man nur in wenige Teilen (zum Beispiel im vierten Satz) sehr gut, mindestens so laut wie die Geigen. Wenn man die Celleos hört, dann sind sie deutlich da und rechts bis 3 Uhr. Schade eigentlich für diese unausgewogene Verteilung: ich hoffe, das liegt nur bei meiner Pressung. Sonst finde ich die Dynamik und Klarheit hervorragend!

Eine meiner Referenz-Interpretation von den Symphonien von Dvorak ist mit Kubelik (DGG). Diese Interpretation von Giullini gefällt mir aber sehr.
Es ist sicher eine Alternative. Ich habe wirklich sehr viel Freude heute Abend gehabt, sie zu hören und ich Danke dir aflockofseagulls24 dafür.

gruss

titian

Hi!

Die "neue Welt"-Symphonie hatten wir hier auch schon mal:

http://www.hifi-foru...ead=105&postID=12#12

Grüße,

Frank