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The Golden Age of the Romantic Piano Concerto+A -A |
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Autor |
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Martin2
Inventar |
#1 erstellt: 15. Jul 2011, 13:53 | |||
Seit gestern bin ich im Besitz dieser faszinierenden Box: Zwei CDs habe ich gehört, eine mehrfach. Für mich hat es verschiedene Motivationen gegeben, mir diese Box zuzulegen. Zum einen: Ich liebe sehr romantische Klavierkonzerte, es gibt aber letzlich gar nicht so viele im gängigen Repertoire. Gängiges Repertoire sind Schumann, Grieg, Brahms, Tschaikovski, das von Dvorak, die von Saint Saens und dann ist eigentlich auch schon Schluß. Diese Box bietet eben die Möglichkeit, dieses Repertoire mal aufzustocken und sich mit Komponisten größtenteils der zweiten Garnitur auseinanderzusetzen. Das ist dann ein zweiter Vorteil dieser Box: Man lernt wirklich eine Menge Komponisten kennen und kann deren Stil studieren. Bisher gehört habe ich CD 1 + 4, die 4 gleich mehrfach. Fange ich also mal mit der 4. CD an. Das sind Friedrich Kalkbrenner und Johann Nepumuk Hummel. Friedrich Kalkbrenner, Jahrgang 1785, mochte ich zunächst nicht so. Mit wirklich grandiosen Themen hat sein Klavierkonzert Opus 61 nicht aufzuwarten. Hört man das Werk aber öfter, so bekommt dieses Werk einen gewissen "chopinesken" Reiz, den ich für einen Komponisten im Schatten der Wiener Klassik für relativ bemerkenswert halte. Also das Konzert gewann durch öfteres hören. Johann Nepumuk Hummel, Jahrgang 1778, hat sich für mein Gefühl von der Wiener Klassik noch nicht so deutlich gelöst, jedoch ist sein Klavierkonzert sehr erfreulich und nett zu hören und der dritte Satz ist ein ausgesprochenes Highlight, weil dieses Rondo mit einem wirklich guten Thema aufwartet, dessen sich größere Komponisten nicht zu schämen hätten brauchen. Also doch eine wirkliche Entdeckung. CD 1 habe ich nur einmal gehört. Johann Baptist Cramer, Jahrgang 1771, also fast ein Jahrgang mit Beethoven, hatte gelegentlich etwas geradezu genialisches, aber trotz der zeitlichen Nähe zu Beethoven wenig, was in Richtung Beethoven wies. Könnte interessant sein, müßte ich noch mal hören. Carl Czerny, Jahrgang 1791, Divertissement, kam bei mir ausgesprochen gut rüber, das habe ich sehr gerne gehört. Ferdinand Ries, Jahrgang 1781, war ein Komponist, von dem Beethoven sagte, daß er ihn zu sehr nachmache. Mir gefiel sein Klavierkonzert Opus 55 offen gesagt weniger. Ries habe ich schon mal irgendwann gehört, auch da gefiel er mir nicht sonderlich. Wie man bei der Box insgesamt fest stellt, wird der Begriff "Romantisches Klavierkonzert" chronologisch bis aufs äußerst gedehnt. Das beginnt mit Clementi, der, älter als Mozart, wohl kaum zur Romantik zu zählen ist, und endet mit Gershwins sehr populärem Konzert, dessen Jazzeinflüsse auch kaum noch etwas mit Romantik zu tun haben. Insgesamt aber sicher eine sehr interessante Box, bei dessen Erschließung ich erst am Anfang stehe, weil es doch sehr interessant ist, zu beobachten, wie bestimmte Komponisten stilistisch auf ihre musikalische Umwelt reagieren. Natürlich kann man immer fragen: Was interessieren Dich diese eher zweitrangigen Komponisten? Gäbe es nicht stattdessen bei den sogenannten Großen noch mehr zu entdecken? Richtig, aber diese Box befriedigt den Wunsch nach frischen Klavierkonzerten und sie gibt wirklich mal die Gelegenheit, die Neugier auf Komponisten zu befriedigen, die einem vorher bestenfalls vom Namen bekannt waren. Gruß Martin |
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blitzschlag666
Hat sich gelöscht |
#2 erstellt: 15. Jul 2011, 13:57 | |||
hi, kannst du evtl. noch was zur aufnahmequalität der beiden gehörten cd's sagen und evtl. mit neuen hördurchgängen für andere cd's ergänzen? das wäre furchtbar nett |
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Martin2
Inventar |
#3 erstellt: 15. Jul 2011, 15:36 | |||
Hallo Blitzschlag, die Tonqualität stellt mich völlig zufrieden. Das sagt aber nichts, weil ich mich noch sehr gut erinnern kann, wie ich jemandem die Beethovensinfonien mit Blomstedt empfahl, Analogaufnahmen aus den späten 70ern, die für mich prima klangen, und der dann darüber nur herum nörgelte. Wenn Du also sehr kritisch bist, mag es Dir genauso gehen. Was ich aber sagen kann, das sind anscheinend alles Analogaufnahmen, digital abgemischt, aus den 70ern. Und Analogaufnahmen aus den 70ern ( eine Aufnahme war etwa von 1979) haben für mich immer prima geklungen. Es war die goldene Zeit der Analogaufnahme, die Digitalaufnahmen kamen wenig später. Ich sage aber mal: Wenn Du diese Klavierkonzerte kennen lernen willst, hast Du sowieso nicht viel Auswahl. Hyperion hat einiges eingespielt ( ich bin nicht informiert, was alles), die Aufnahmen sind digital und vermutlich mit besseren Orchestern. Die sind aber recht teuer, 10 Euro pro CD mindestens. Diese Box ist günstig und mir gefallen die Interpretationen bisher, gerade auch, was die Qualität der Pianisten anlangt. Gruß Martin |
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blitzschlag666
Hat sich gelöscht |
#4 erstellt: 15. Jul 2011, 16:02 | |||
vielen dank für die Einschätzung werde ich Box dann mal auschecken |
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Martin2
Inventar |
#5 erstellt: 16. Jul 2011, 12:57 | |||
So, ich habe jetzt mal eine weitere CD gehört, inzwischen meine 3. Das sind Werke von Clementi, Field und Hummel. Die Aufnahmen sind von 1968 und 1969, also sind die Aufnahmen in dieser Box offensichtlich doch nicht nur aus den 70ern, sondern ein paar Aufnahmen aus den späten 60ern sind auch dabei. Ist mir nicht wichtig, auch diese Aufnahmen klingen grundsätzlich gut. Was mir aber gar nicht gefallen hat, ist das Klavierkonzert von Clementi. Clementi wurde 1752 geboren und stilistisch hat dieses Werk rein gar nichts mit "Romantik" zu tun. Das ist Klassik, nur ist dies wirklich nichts anderes als klassische Stangenware. Der langsame Satz ging noch, wenn auch teilweise etwas prognostizierbar, aber die schnellen kamen mir nur sehr dröge vor. Und die Einspielung selber wirkt billig und lieblos. Dann hörte ich Field, 1782 geboren, das 2. Klavierkonzert. Im Falle von Field habe ich sogar eine Naxos CD mit Klavierkonzerten. Diese Einspielung finde ich gar nicht schlecht, zumal ich die Pianistin Kyriakou schon für ihren Haydn sehr schätze. Allerdings kam mir der 1. Satz sehr lang vor - trotzdem werde ich dies noch mal hören. Sehr angetan war ich dagegen von dem Hummel, der hier neben dem schon oben besprochenen Klavierkonzert der 4. CD hier mit einem Piano Concertino Opus 73 vertreten ist. Und das habe ich wirklich sehr gerne gehört, speziell der 2. Satz Andante grazioso ist ein überaus reizender Satz mit einem sehr hübschen und originellen Thema, das fabelhaft verarbeitet wird. Hummel ist also für mich unbedingt eine Entdeckung. Gruß Martin |
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FabianJ
Inventar |
#6 erstellt: 16. Jul 2011, 16:00 | |||
Das Klavierkonzert von Clementi habe ich mir kürzlich mal bei Youtube angehört, wobei dort leider nicht stand wer gespielt hat. Für mich kann es zwar nicht mit meinen Lieblingskonzerten von Mozart mithalten, aber Stangenware war es meiner Meinung nach keinesfalls. Mir hatte es jedenfalls gut gefallen. Von Hummel hatte ich mir vor längerer Zeit mal zwei Klavierkonzerte angehört. Ich weiß nicht mal mehr welche genau das waren, der Pianist war wohl Stephen Hough. Auch diese Konzerte fand ich sehr schön. Für mich sind die Klavierkonzerte beider Komponisten (oder zumindest die die ich kenne) aber auch mehr Klassik als Romantik. Ich verorte sie gedanklich jedenfalls näher bei Mozart als etwa bei Schumann. Ich hoffe du schreibst hier noch zu deinen Eindrücken der restlichen CDs, ich finde den Thread hier sehr interessant. Mit freundlichem Gruß Fabian |
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Martin2
Inventar |
#7 erstellt: 16. Jul 2011, 18:25 | |||
Hallo Fabian, gut daß Du Clementi in Schutz nimmst. Allerdings gehört der für mich eindeutig zur Klassik, da klingt selbst der Mozart romantischer. Hummel habe ich heute mit seinen beiden Konzerten heute noch mal gehört und ich muß wirklich sagen, diese Musik gefällt mir immer besser. Einen Beethoveneinfluß höre ich da eigentlich gar nicht, dagegen einen durchaus starken durch Mozart. Es ist aber ein Mozart mit einem frühromantischen Einschlag, stilistisch für mich zum Beispiel von Clementi völlig unterschieden. Hummel ist für mich wiegesagt eine wirkliche Entdeckung. Seine Musik hat ein sehr ansprechendes, teils geniales Melos. Mag sein, daß er ein relativ konservativer Musiker war - die "Welt der Musik" spielt auch darauf an, aber das ist mir offen gesagt vollkommen egal; ich höre Mozart sehr gerne, warum sollte ich jemanden wie Hummel, der beileibe kein billiger Mozartimitator ist, sondern eben auch das musikalische Talent mit sich bringt, eine solche heiter klassizistische Musik, wie er sie schreibt, mit Inhalt zu füllen, deswegen ablehnen. Gehört habe ich heute dann noch das Klavierkonzert von Moscheles. Das läßt sich gut hören. Moscheles ist Jahrgang 1794. Das ist natürlich deutlich romantischer als meinetwegen der Hummel. Von der "Welt der Musik" wird es sehr gelobt, eigens besprochen und auf Robert Schumann Bezug genommen, der gesagt haben soll, daß, wenn Moscheles nur dieses Klavierkonzert geschrieben hätte, ihn dieses in die erste Reihe der Klavierkomponisten heben würde. Mir hat der Moscheles gefallen; es ist ein romantischer Schinken, den man gerne hört. Die CD lege ich auf jeden Fall wieder auf. Hiller, Jahrgang 1811 ( es gibt noch einen anderen Hiller, der wohl Barockkomponist war) ließ sich auch sehr gut hören. Gut, es stellt sich mir die Frage, wie schnell ich mit der Erforschung dieser Konzerte vorgehen soll. Ich will jetzt nicht CD nach CD hören, sondern manche Sachen auch immer wieder, wie ich es mit Kalkbrenner und Hummel, die mir wirklich sehr gut gefallen, auch mache. Hummel ist einfach dahingehend erholsam, daß er wirklich ein gesundes Melos hat, was ich bei diesen romantischen Komponisten der zweiten Garnitur oft nicht finde. Das mag teilweise stilistisch avancierter sein, aber in der Raffinesse der romantischen Ausdrucksformen, wird das Melos teilweise ertränkt und ist auch nicht so stark. Kalkbrenner ist für mich bisher die große Ausnahme, obwohl ich da keine einzige "big tune" höre, hat das Werk doch eine solche klavieristische Stimmung ( die für mich - vor Chopin - an Chopin erinnert), daß ich das Werk einfach sehr gerne höre. Von Moscheles kann ich mir allerdings auch vorstellen, daß das Werk durch häufigeres Hören noch gewinnt. Gruß Martin |
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Martin2
Inventar |
#8 erstellt: 16. Jul 2011, 21:23 | |||
Ich habe noch etwas weiter gehört, deshalb von mir noch mal ein Beitrag. Gehört habe ich Henry Litolff, "sinfonisches Konzert" Opus 45. Litolff ist Jahrgang 1818. Das Werk wird also nicht als Klavierkonzert bezeichnet, sondern als "sinfonisches Konzert". Darin drückt sich wohl aus, auch durch die Viersätzigkeit, daß das Konzert sinfonischer gehalten ist, als eine Art Sinfonie mit Klavier ( obwohl das auch nicht stimmt). Mich hat das Werk gleich beim ersten Hören vollkommen begeistert. Schon dadurch, daß es ein eingängiges Motiv hat, das gewissermaßen den ganzen Satz trägt, hat man schon von vornerherein das Gefühl musikalischer Logik und Eingängigkeit, so daß ich schon beim ersten Hören hellwach war. Ich erlebe es ganz selten, daß ein Werk schon beim ersten Hören einen solchen Eindruck macht. Das Konzert ist schlicht spektakulär und der Pianist auf der Aufnahme ist ausgezeichnet. Die Berliner Sinfoniker halten sich wacker, allerdings gibt es im langsamen Satz ein wundervolles Hornsolo, bei dem ich ( kenne mich nicht aus) den Eindruck von Intonationsproblemen hatte. Das müßte doch auch schönklingender darzubieten sein. Ich habe mir dann das Konzert noch ein zweites mal angehört, wieder erschien es ausgesprochen kurzweilig, allerdings dann beim zweiten mal der Eindruck: Na ja gut, das ist jetzt vieleicht nicht immer die allernobelste Musik. Macht aber nichts, diese Musik ist wirklich ausgesprochen kurzweilig und sehr gut hörbar. Eine meiner Highlights bisher. Gruß Martin |
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Martin2
Inventar |
#9 erstellt: 17. Jul 2011, 06:56 | |||
Auch wenns langweilig wird, ich nutze die Gelegenheit, noch mal auf das Konzert von Friedrich Kalkbrenner hin zu weisen. Ich habe es nun zum fünften mal gehört und es ist eigentlich ein herrliches Konzert. Es hat ein sehr schönes Melos, das nur nicht ganz die Durchschlagskraft des Chopinschen hat, so daß man das Werk öfter hören muß, aber diese Musik wirkt ausgesprochen Chopin nahe und in der Tat kommt man, wenn man das Werk hört, zu dem Schluß, daß der Chopinsche Stil an sich gar nicht einmal so furchtbar originell war, denn das findet sich auch alles bei dem Kalkbrenner. Ich habe mir dann auch heute mal den Wikipediaartikel über Kalkbrenner durch gelesen. Da steht:
Dieser Satz kann mich überhaupt nicht verwundern, da wer die Chopinschen auch kennt und weiß, daß Kalkbrenner der bei weitem ältere war, darauf kommen muß, daß der Chopinsche Stil fast eine Imitation des Kalkbrennerschen war. Sich mit diesem Kalkbrennerschen Konzert mal näher zu beschäftigen, kann ich nur dringend empfehlen, stilistisch ist das ausgesprochen erfrischend. Komischerweise mochte ich das Werk beim ersten Hören nicht besonders. Gruß Martin |
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arnaoutchot
Moderator |
#10 erstellt: 17. Jul 2011, 15:01 | |||
Die Box ist sicherlich interessant, aber ich habe leider schon zu viel in anderen Aufnahmen, vermutlich in neuerer und besserer Klangqualität (vieles in der Hyperion-Reihe "Romantic Piano Concertos"), als dass es sich für mich noch lohnen würde. Aber da Dir der Hummel gefällt: Ich habe davon drei CDs mit vier Konzerten von Howard Shelley mit den London Mozart Players auf Chandos (C major, A major I, A major II, F major) und eine Naxos mit dem A major und B minor von Hae-Won Chang mit dem Budapest Chamber Orchestra. Sehr schöne Werke und leider viel zu wenig bekannt. Insgesamt gibt es sechs Konzerte von Hummel. Shelley hat für Hyperion in der o.g. Reihe auch die Konzerte No. 1 & 4 von Kalkbrenner eingespielt (die ich aber leider nicht habe). Aber ich habe die Konzerte No. 4 & 5 von Moscheles ebenfalls mit Shelley, sehr gut !!! Field war ebenfalls ein Vorläufer von Chopin (wenn man so will, hat Chopin die Gattung der Nocturnes von Field geklaut ...). Diese Konzerte stehen und fallen mit der Interpretation, einen sehr guten Gesamt-Zyklus der Konzerte mit Miceal O'Rourke und - wieder - den London Mozart Players gibt es bei Chandos. Viele andere spielen den Field zu betulich und manieristisch, das passt nicht. Bei Ries bin ich etwas verwundert, dass er Dir nicht gefällt. Ich finde die Konzerte hervorragend, und würde ich nicht wissen, dass sie nicht von Beethoven sind, wäre ich versucht, sie in dessen Schaffen einzuordnen. Die Naxos-Aufnahmen mit Christopher Hinterhuber sind übrigens in diesem Fall sehr gut. Es gibt insgesamt neun Klavierkonzerte von ihm (bei Naxos bislang 4CDs). Ein absoluter Geheimtipp. Ich habe jetzt mal auf Bilder der genannten CDs verzichtet, um den Thread nicht unnötig zu zerreissen. |
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Martin2
Inventar |
#11 erstellt: 17. Jul 2011, 16:40 | |||
Hallo Michael, ja vielleicht höre ich mir den Ries noch mal an. Beethoven soll ja über Ries gesagt haben: Er macht mich zu sehr nach. Ansonsten ist das hier ein "Work in progress" Thread. Ich habe die Box erst ein paar Tage und ich denke, es kann auch mal interessant sein, einfach mal über laufende Höreindrücke zu informieren. Heute hörte ich noch mal Moscheles und Hiller. Moscheles gefällt mir inzwischen ganz gut, das Werk erschließt sich mir. Anderseits sage ich mal: Das Werk ist wirklich ein ganz schönes und teilweise auch originelles Werk. Aber eine besondere Faszination geht für mich davon trotzdem nicht aus. Und bei Hiller hatte ich jetzt doch beim Wiederhören doch ein bißchen den Eindruck eines "musikalischen Schinkens" - das Werk ist gut gemacht, aber beim zweiten Hören kann es mich noch weniger überzeugen als beim ersten. Der erste Satz ist noch am interessantesten, aber über weite Strecken hat man das Gefühl üblicher Konzertdramaturgie, während ein Litolff etwa das Klavierkonzert wirklich ganz neu erfindet. Für mich merkwürdig, daß Robert Schumann sein Klavierkonzert eben diesem Hiller gewidmet hat, was sicher für eine Wertschätzung spricht. Liszt hat sein erstes Klavierkonzert übrigens eben diesem Litolff gewidmet, was ich auch aufschlußreich finde. Chopin wiegesagt dem Kalkbrenner. So sind Widmungen doch aufschlußreich und alle drei Widmungsträger kann man hier mal hören. Ansonsten danke für Deine Hinweise. Ich werde meine Diskographie zu gegebener Zeit sicher noch mal ausbauen, vorläufig bin ich mit dieser Box ganz gut beschäftigt. Ich hatte übrigens auch selber mal bei Amazon gesehen. Bei Hummel gibt es sicherlich das eine oder andere, aber die Diskographie bei Kalkbrenner ist leider äußerst dürftig. Bliebe nur die Hyperion CD und eventuell eine CD mit Soloklaviermusik ( die wie in einem anderen Forum zu lesen war, recht schön sein soll) - mehr hat der Handel zum Thema Kalkbrenner nicht zu bieten. An sich nur 2 CDs. Aber vielleicht kommt ja irgendwann noch mal ein großes Kalkbrennerrevival. Kalkbrenner soll sich übrigens - wie mich das englischsprachige Wikipedia informiert, für den größten Komponisten seiner Zeit gehalten haben, als den einzigen würdigen Nachfolger von Beethoven. Wikipedia verbucht das unter äußerste Eitelkeit. Nun gut, aber vielleicht kommen wir ja irgendwann mal alle dahinter, daß der Mann recht gehabt hat. Gruß Martin |
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arnaoutchot
Moderator |
#12 erstellt: 17. Jul 2011, 17:08 | |||
Interessant finde ich den Einschluss der folgenden Konzerte, die ich alle weder habe noch kenne. Würde mich freuen, hierüber vielleicht bald von Dir zu hören. +Roussel: Klavierkonzert op. 36 +Pierne: Klavierkonzert op. 12 +Balakireff: Klavierkonzert Nr. 2 +Lalo: Klavierkonzert f-moll +Glasunow: Klavierkonzert Nr. 2 Schön finde ich die folgenden Konzerte, die ich Dir wärmstens ans Herz lege: +Ries: Klavierkonzert op. 55 +Volkmann: Konzertstück op. 42 für Klavier & Orchester +Scharwenka: Klavierkonzert op. 56 +Alkan: Concerto da camera Nr. 2 für Klavier & Orchester +Rubinstein: Klavierkonzert Nr. 4 +Thalberg: Klavierkonzert op. 5 +Medtner: Klavierkonzert Nr. 3 +Gershwin: Klavierkonzert F-Dur +Barber: Klavierkonzert op. 38 P.S. Den Kalkbrenner hab ich mir jetzt mal von Shelley/Hyperion geholt (No. 1 & 4) - bin gespannt. [Beitrag von arnaoutchot am 17. Jul 2011, 17:15 bearbeitet] |
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Martin2
Inventar |
#13 erstellt: 17. Jul 2011, 18:03 | |||
Hallo Michael, ja ich hoffe, Dir gefällt der Kalkbrenner. Ich hörte ihn mittlerweile inzwischen zum 7. mal - und immer noch vermag er sich zu steigern. Mir scheint dieses anscheinend übersteigerte Selbstbewußtsein des Komponisten ist doch nicht ganz lächerlich. Am Anfang fand ich ihn langweilig - alles schon tausendmal gehört. Dann entdeckte ich das "Chopineske" und das vor Chopin und die Sache stieg entschieden im Wert. Jetzt, beim Wiederhören, wuchs das Gefühl für die Perfektion dieser Musik, diese Klaviergesten, diese harmonischen Rückungen "sitzen" einfach, genau dies, daß ein Komponist jederzeit Herr der Lage ist, daß er immer genau zu dem Mittel greift, was jetzt angemessen ist, macht doch eigentlich ein Meisterwerk aus. Dagegen dann der Hummel auf der selben CD - einfach ein krasser Unterschied. Hummel kann unheimlich tolle Melodien schreiben und seine Musik ist einfach ein ungeheuer liebenswertes Amalgam aus allen möglichen Stilen, ein bißchen Mozart, ein bißchen fast chopinsche Romantik. Hummel ist nicht perfekt, und genau das ist das Sympathische. Na ja ansonsten denke ich, das wenige von Kalkbrenner, was auf dem Markt ist, werde ich wohl haben müssen. Sehr nett, daß Du mir Stücke empfiehlst und nach Stücken fragst, die in dieser Box dabei sind. Ich werde bestimmt dazu kommen, da ich insgesamt diese musikalische Entdeckungsreise so interessant finde, daß ich auch glaube das mein Enthusiasmus bis zur letzten 20. CD anhalten wird. Gruß Martin |
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Moritz_H.
Stammgast |
#14 erstellt: 17. Jul 2011, 20:21 | |||
@ Martin2: Allmählich wohl auf den Geschmack gekommen? Freut mich dass Du lernfähig bist …
Wenn Du so weitermachst, wird Dir der Field auch mal gefallen … aber nichts für ungut! Wünsche Dir viel Freude mit der Box. |
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Martin2
Inventar |
#15 erstellt: 18. Jul 2011, 11:56 | |||
Hallo Moritz, ja ich bin immer gerne bereit, Abbitte zu leisten. Vor allem muß man von dem Vorurteil Abstand nehmen, daß alles, was man nicht kennt, und was nicht Schumann, Brahms, Tschaikovski ist, unbedingt als "Kleinmeister" zu titulieren wäre. Hummel ist meines Wissens zu seiner Zeit ungeheuer populär gewesen und als reicher Mann gestorben, nur mit Kleinmeisterei wäre das sicher auch nicht zu erklären. Heute hörte ich Henselt und das Konzertstück von Hiller. Henselt erschien mir als durchaus interessant und Chopin nahe. Henselt hat ja auch eine interessante Biographie gehabt, ein überaus berühmter Pianist seiner Zeit, landete er dann am russischen Hof, unterrichtete dann die hochadligen, wurde selber hochadlig und durfte angesichts einer solchen erlesenen Stellung selber nicht mehr konzertieren. Also ein interessanter Mann. Und der Hiller ist bestimmt kein ganz großer Meister, aber sein Konzertstück fand ich durchaus interessanter als sein Klavierkonzert. Und der Kalkbrenner hat bestimmt nicht die Gabe solcher sich ins Hirn brennender Melodik wie Chopin, nur sein Werk erscheint mir persönlich als durchaus meisterlich. Was von Kalkbrenner aber am berühmtesten ist, ist die Duftmarke, die Heine an dieser deutschen Eiche hinterlassen hat - damit war der Mann erledigt. Gut - deutsche Eiche und Heine, das klingt fast antisemitisch, aber auch Nietzsche hat an der deutschen Eiche Wagner durchaus seine Durftmarke hinterlassen - nur daß man das heute bestenfalls interessant findet, weil einen Wagner konnte auch ein Nietzsche nicht erledigen. Also: Ich will wirklich nicht zum fünfundzwanzigtausendsten mal die Klavierkonzerte von Mozart hören - auch wenn die gut sind - und ich finde es wirklich toll, daß diese Werke - gerade eben wie man im Sonderangebotsthread erfahren konnte besonders billig - erhältlich sind. Na ja, ansonsten bin ich Nordeutscher und da gibt es das schöne norddeutsche Sprichwort: "Wat de Bur nich kennt, fret he nich. " deutsch: "Was der Bauer nicht kennt, frißt er nicht" - ich scheine da anscheinend ein Opfer meiner norddeutschen Bäuerlichkeit geworden zu sein. Gruß Martin [Beitrag von Martin2 am 18. Jul 2011, 17:28 bearbeitet] |
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Martin2
Inventar |
#16 erstellt: 19. Jul 2011, 22:45 | |||
So, diese Box fesselt mich nachwievor ungemein und ich gebe gerne meine neuen Eindrücke von ihr wieder. Wiedergehört habe ich Field, Hummel und Moscheles. Field gefällt mir inzwischen besser - bestimmt nicht das schlechteste in dieser Box - aber dann entstand bei mir ein Eindruck des "Gefälligen", der ihn mir etwas verleidete und Hummel konnte ich danach schon gar nicht mehr ausstehen. Genau über diese Gefälligkeit wird man vielleicht an der einene oder anderen Stelle noch mal reden müssen; das Ungefällige großer Komponisten zeigt sich gerade darin, mit gewissen Werken auch unsterblich zu langweilen, in dieser Hinsicht ist ein Hummel sicher ein bei weitem nicht so langweiliger Komponist wie Bach, Schumann und Brahms, aber genau das macht - trotz seines melodischen Talents - seine Zweitklassigkeit auch eben aus, und das betrifft nicht nur den Hummel, das betrifft viele Komponisten in dieser Box. Ansonsten war ich heute abend hörtechnisch fleißig und habe mir die CDs 7 + 8 angehört, also Moszkovski, Scharwenka, Raff, Mosony und Stavenhagen. Gut also die ersten Eindrücke vom ersten Hören. Also ob man den Moszkovski unbedingt hätte ausbudeln müssen, weiß ich nicht. Der langsame Satz ist ganz nett, aber in den Ecksätzen herrscht dieser virtuos pathetische Ton des typischen Romantikkonzerts, der mich eher langweilt. Scharwenka scheint mir schon eine andere Hausnummer zu sein. Den ersten Satz müßte ich noch mal hören, dagegen der zweite Satz ist unbestritten ein schöner Schmachtfetzen, so stelle ich mir die Musik vor, die Nietzsche kurz vor seiner Einlieferung in die Irrenanstalt mit Begeisterung gehört hat. Der letze schließlich "mit polnischen Themen", sehr populär aber auch durchaus substantiell, wirklich sehr nett hörbar. Den Scharwenka höre ich mir sicher gerne noch mal an. Folgt also CD 8, gleich im Anschluß darauf gehört. Also Raff, auf den ich sehr gespannt war, nachdem hier im Forum schon so viel positives über ihn gelesen hatte. Am Anfang dachte ich, die Musik hat "Beef", aber dann wirds doch zum romantischen Schlachtroß und dann stellt man fest: Der Mann hat ja vielleicht sogar ein paar gute Ideen, nur wirken die einfach nur ziemlich vulgär. Nicht meine Fall, offen gesagt. Der Mosony war nach dem Raff eine wirkliche Erholung. Das höre ich sehr gerne, das hatte so eine gewisse Chopinsche Noblesse, auch wenns vielleicht nicht superoriginell war. Habe ich gerne gehört. Dann aber schließlich Stavenhagen, den meine "Welt der Musik" nicht mal kennt, aber immerhin Wikipedia. Berühmter Lisztschüler, der viele große Werke als Dirigent uraufgeführt hat, etwa Werke von Mahler, Strauss, Debussy und Pfitzner. Nach soviel abgestandenem Romantikquark ( speziell auch des Moszkovski) war diese Musik der schiere Jungbrunnen; diese Musik war voll Fin de Siecle Raffinesse, die ich einfach sehr gerne gehört habe und gerne auch wieder. Soweit erstmal. Fortsetzung folgt. Gruß Martin [Beitrag von Martin2 am 19. Jul 2011, 22:59 bearbeitet] |
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Wilke
Inventar |
#17 erstellt: 20. Jul 2011, 07:34 | |||
Hallo Martin, Du bist ja sehr fleißig. Gestern kam bei mir die Box an und ich habe sie aus der blechernen Postbox mit Scanner herausgeholt (Menschen am schalter werden weniger ). Ich habe es gestern abend gerade noch geschafft, den Kalkbrenner mir auf cd Nr. 4 anzuhören. Und was soll ich sagen: mir gefällt das Klavierkonzert besser als die fünf Klaivierkonzerte von Beethoven! Es klingt so ein wenig wie die Klavierkonzerte von Chopin, also eher Klavier mit ein wenig Orchesterbegleitung. Auf jeden Fall lohnenswert. Danke für den Hinweis auf diese Box, endlich kann man sich mal austauschen , da man das gleiche hört an Komponisten. gruss ralf. |
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Martin2
Inventar |
#18 erstellt: 20. Jul 2011, 17:09 | |||
Hallo Ralf, freut mich sehr, daß Du die Box jetzt hast und vor allem auch, daß Dir der Kalkbrenner gefällt. Es würde mich sehr freuen, wenn Du auch weiterhin Deine Eindrücke von dieser Box hier schildern würdest, auf diese Weise käme noch etwas mehr Leben in die Bude. Ich finde diese Auseinandersetzung sehr reizvoll, da es sich bei den Komponisten dieesr Box fast ausschließlich um große Komponisten der Vergangenheit handelt, die aber dann doch fast in Vergessenheit geraten sind - ob zu Recht oder nicht zu Recht ist ja gerade das spannende Thema. Bei mir wird diese Box auf längere Sicht sicher auch zum Erwerb neuer CDs führen; so habe ich mir gerade eben Soloklavierstücke, übrigens auf einem Originalklavier jener Zeit, von Kalkbrenner bestellt und werde darüber berichten. Gruß Martin |
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Martin2
Inventar |
#19 erstellt: 20. Jul 2011, 22:16 | |||
Heute abend war ich wieder sehr fleißig. Und zwar hörte ich die CDs 10 -12, nur daß ich mir Schumann und Liszt auf der 11. CD geschenkt habe. Wieder eine sehr interessante Hörerfahrung, wenn auch mit gemischten Ergebnissen. Liszts Maldektion hörte ich gestern schon, gefiel mir teilweise ganz gut, teilweise weniger. Nun aber zu den Komponisten, die ich heute gehört habe, das wären d'Albert, Bronsart, Berwald, Alkan, Mayr und Roussell. Michael hatte nach dem Klavierkonzert Opus 36 von Roussel gefragt. Roussel ist mir kein Unbekannter, da ich seine 3. Sinfonie mit Leonard Bernstein kenne. Insofern hatte ich auch große Erwartungen an dieses Konzert und ich wurde nicht enttäuscht. Michael kann ja noch mal warten, bis ich das Konzert noch mal gehört habe, was bestimmt die nächsten Tage passieren wird, nur soviel kann ich sagen, daß der erste Eindruck von diesem Konzert absolut phantastisch ist. Roussel ist ja Jahrgang 1869 und dieses Konzert klingt wunderbar geistreich und modern, so wie Prokoview, wenn er mal was modernes schreiben wollte. Übrigens habe ich den Roussel heute zuletzt gehört, ich ziehe ihn trotzdem vor, weil das für mich das absolute Highlight des abends war. Das war CD 12, angefangen hatte ich mit CD 10, mit einem gewissen Eugene d'Albert, der ja Jahrgang 1864, also fast eines Jahrgangs mit Roussel ist. Nur klingt dieses Konzert reichlich spätromantisch ist. Daraus hätte etwas werden können, wenn d'Albert das Talent eines Rachmaninov hätte. Hat er aber nicht. Spätromantisch ist auch das Konzert von Bronsart, dem man, Jahrgang 1830, weniger den Vorwurf machen kann, seiner Zeit hinter her zu hinken. Trotzdem verstärkte sich dann der Eindruck des "romantischen Schlachtrosses". Dies verstärkt dann immer mehr das Gefühl, wie es mal jemand mal so schön gesagt hat, eines Eindrucks von Zwergen, die versuchen eine riesengroße Schreibmaschine zu bedienen. Romantisches Pathos ist eine wunderbare Sache, nur wenns nicht wirklich ausgefüllt wird, klingt es einfach nur hohl. Jedoch das Finale beim Bronsart hat mir sehr gut gefallen und da sieht man, daß das doch eigentlich ein ganz guter Komponist ist. Dann - ich will es kurz machen- hörte ich noch Berwald und Alkan. Sowohl Berwald als auch Alkan begannen für mich vielversprechend, ohne diese Hoffnungen allerdings einzulösen. Dann bleibt als letztes noch Simon Mayr. Der ist Jahrgang 1763 und selbstverständlich hört man das, so wie Roussel für einen Romantiker zu modern ist, ist Mayr für einen Romantiker zu alt. Das war nun sicherlich nicht die größte musikalische Offenbarung aller Zeiten, hatte für mich aber einen schlichten Charme, so daß ich das eigentlich sehr gerne gehört habe. Wiedergehört habe ich den Scharwenka, dessen 1. Satz für mich einen größeren Eindruck machte, der 2. allerdings einen geringeren. Soweit für heute. Gruß Martin |
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Wilke
Inventar |
#20 erstellt: 21. Jul 2011, 06:22 | |||
hallo Martin, gestern hatte ich einen anstrengenden Tag und hatte angefangen, meine noch im cd - player befindliche Scheibe anzuhören, in der Meinung, ich hätte die cd Nr. 4 aus der Box in der Lade. Auf einmal klang alles wie bei Liszt.... Also schaute ich nach, und tatsächlich, ich hatte noch ein Disc von Liszt drin... Aber jetzt zu Hummel, dem zweiten Komponisten auf der cd 4. Der erste Satz erinnerte mich ein wenig an Mozart ... aber es war eben nicht Mozart und ich würde ihn als so la la bezeichnen. Dann kam aber der zweite Satz halb so lang wie der erste und dann : wunderbar...Klavier dann beim Orchester Blechbläser, der gefiel mir sehr gut und entschädigte mich für den langweiligen ersten Satz. Beim dritten Satz muss ich noch mal reinhören, ich wurde leider durch ein Telefonat zu sehr abgelenkt. Was kannst Du zu der ersten cd dieser Reihe sagen, die Du ja auch schon gehörst hast? gruss wilke |
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arnaoutchot
Moderator |
#21 erstellt: 21. Jul 2011, 07:31 | |||
Danke für dieses Urteil. Was ich an symphonischen Werken von Roussel kenne, hat mich eben auch immer sehr beeindruckt (zB das nette "Gastmahl der Spinne"). Ich werde mal nach einer Aufnahme des Klavierkonzerts suchen. Heute kam Kalkbrenner No. 1 & 4 mit Shelley, ich werde es mir im Laufe des Wochenende anhören und mich melden. Grüße Michael |
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Martin2
Inventar |
#22 erstellt: 21. Jul 2011, 12:02 | |||
Also der Czerny auf der Scheibe hat mir sehr gut gefallen, Cramer und Ries wohl teilweise. Diese 1. Scheibe werde ich aber ganz sicher noch mal hören, während ich bei manchen Spätromantikern da nicht so sicher bin. Im moment fresse ich mich halt einmal durch die Box, aber ich komme teilweise auf Sachen zurück - auf Ries und Cramer ganz bestimmt. Beim Hummel ist es schon schade, daß Du ausgerechnet beim 3. Satz gestört wurdest - dieser 3. Satz entpuppte sich für mich als absoluter Ohrwurm. Gruß Martin |
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Thomas133
Hat sich gelöscht |
#23 erstellt: 21. Jul 2011, 19:03 | |||
Kalkbrenner hatte ja angeblich 4 Klavierkonzerte geschrieben davon sind 3 im Klassika-Verzeichnis gelistet und 2 aufgenommen worden. Meint ihr sein d-moll oder sein As-Dur-Konzert? Vielleicht leg ich mir diese Box auch mal zu weil ich speziell diese Gattung sehr gern hab und es mir bislang zu mühsam erschien alles einzeln zu kaufen. gruß Thomas |
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Martin2
Inventar |
#24 erstellt: 21. Jul 2011, 20:58 | |||
Hallo Thomas, das Konzert von Kalkbrenner ist das in d moll, das 1. Ich kann Dich sehr ermutigen, Dir diese Box mal zu holen - zwar durchaus möglich, daß man sich dann doch noch mal was von Hyperion kauft - das könnte ich mir in dem einen oder anderen Fall vorstellen, aber ich stelle halt fest, daß diese CDs sehr teuer sind, sie kosten wohl alle 20 Euro und hier hast Du mal die Möglichkeit, in sehr vieles mal rein zu hören und zu gucken, was Dir gefällt, für eine 20 CD Box, die nicht viel mehr kostet als eine einzelne Hyperion CD. Hyperion hat halt so Sachen wie den sämtlichen Moscheles oder Litolff. Ansonsten auch heute abend wieder ein paar Neuigkeiten zu meinen Hörerlebnissen. Wiedergehört habe ich Field, Hummel und Cramer. Field nun zum dritten mal, und die Musik hat ihre Momente, genau dieses Gefühl von Momenten habe ich aber auch bei Field, während mir die Musik von Kalkbrenner, Litolff und Moscheles viel schlüssiger erscheint. Wichtig war es auch, sich den Cramer noch mal angehört zu haben. Diese Musik finde ich teilweise faszinierend und durchaus nicht schlecht. Cramer war nur ein Jahr jünger als Beethoven, aber diese Musik trifft teilweise schon einen frühromantischen Ton, höre ich doch gerne. Neu gehört habe ich: CD 12 und 14 ( die 13. CD mit dem Tschaikovski stelle ich mal hintenan). Das waren also Pierne, Sinding und Goetz. Dort sage ich mal, daß ich das Klavierkonzert von dem Pierne, einem französischen Spätromantiker, sehr erfreulich fand, so daß ich es auch gleich ein zweites mal hörte. Pierne ist allerdings Jahrgang 1863, also jünger als etwa Mahler, der schon deutlich moderner komponierte - also ein Konservativer, der eben Spätromantik komponierte, das aber sehr gut, wie auch meine "Welt der Musik" fest stellte. Den Sinding, Jahrgang 1856, fand ich dagegen gar nicht mal schlecht. Sinding war Norweger wie Grieg und hatte, möglicherweise im Fahrwasser desselben auch ein paar Erfolge mit Klavierstücken. Bei Gelegenheit höre ich mir das mal wieder an. Mit Hermann Goetz, Jahrgang 1810, konnte ich dagegen offen gesagt rein überhaupt nichts anfangen. Man kann ja Werke für stilistisch mißlungen halten - diesen Eindruck hatte ich bei manchem mir übertrieben erschienen Pathos mancher Spätromantiker, die man aber in der richtigen Stimmung durchaus mal hören kann - was für viele gilt: Raff, Scharwenka, d'Albert etwa, aber dieses Werk ist entweder so genial, daß ich es nicht verstehe, oder aber doch so langweilig, daß es einfach nicht zum Aushalten ist. Morgen wieder mehr. Gruß Martin |
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Wilke
Inventar |
#25 erstellt: 22. Jul 2011, 09:11 | |||
So gestern habe ich mir die cd 4 noch mal angehört, speziell den zweiten Komponisten, Hummel. Den ersten Satz fand ich wenig bewegend, fast fade, aber der zweite Satz hat mich entschädigt. Nun wurde ich gestern auch nicht durch das Telefon gestört und konnte den dritten Satz in Ruhe und vor allen Dingen zu Ende anhören. Er gefällt mir sehr gut. Kalkbrenner auf dieser cd ist gut, und wenn es den ersten Satz bei Hummel nicht gäbe, würde Hummel in meiner persönlichen Bewertung präferiert werden. So steht es nun 1 zu 1, beide cds sind wiederhörenswert. (Hummel hört sich nicht so chopinartig an, ich erkenne eher etwas moziarnisches, wobei das Ende des letzten Satzes mich schon ein wenig - aber nur ein wenig - an Beethoven erinnert. Sehr interessant. Vielen Dank an Martin, für den Hinweis zu dieser Box. Am Wochenende werde ich mal eine andere cd hören. gruss Ralf. |
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Martin2
Inventar |
#26 erstellt: 22. Jul 2011, 15:06 | |||
Hallo Ralf, freut mich, daß Du hier auch schreibst. Ich selber werde heute vermutlich mal eine kleine Pause einlegen was die Klavierkonzerte betrifft. Ich bin aber schon sehr gespannt, wie Dir bestimmte Klavierkonzerte gefallen. Gruß Martin |
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arnaoutchot
Moderator |
#27 erstellt: 24. Jul 2011, 18:27 | |||
Hier mal kurz zu Kalkbrenner. Ich habe mir wie gesagt die Klavierkonzerte No. 1 & 4 von Hyperion mit Howard Shelley und dem Tasmanian Symphony Orchestra aufgrund eurer Diskussion hier gekauft. Der Mann und seine Musik sind wirklich hochinteressant. Musikalisch ist es virtuos, in der Tat sind die rollenden beidhändigen Arpeggios wirklich eindrucksvoll. Gleichzeitig sind die Mittelsätze von einer filigranen Schönheit. Mir gefallen die beiden Konzerte ausgezeichnet, das vierte ist nochmals einen Tick virtuoser als das erste, der Mittelsatz des ersten vielleicht etwas gefühlvoller. Erstaunlich, dass ein Mann dieser Qualitäten, der um 1830 als der beste Pianist der Welt gehandelt wurde, der als Musiker sehr reich wurde, der Lehrer von Chopin werden sollte und sich in Selbstüberschätzung nach dem Tode von Mozart, Haydn und Beethoven als den besten lebenden Komponisten sah, heute praktisch unbekannt ist. Wer den Stil Kalkbrenners mag sollte sich auch mal seinen Schüler Louis Moreau Gottschalk anhören, ich weiss nicht, ob der auch auf der Box enthalten ist, wahrscheinlich nicht, es gibt mW keine Konzerte von ihm. |
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Martin2
Inventar |
#28 erstellt: 24. Jul 2011, 19:50 | |||
Hallo Michael, das freut mich sehr, daß Dir der Kalkbrenner gefällt. Ich höre ihn immer wieder gerne und vielleicht gönne ich mir irgendwann diese Hyperion CD. Es gab ja auch vor ein paar Jahren bei JPC eine Sonderaktion, wo diese Hyperion CDs mit den Klavierkonzerten zwar ich will nicht sagen verramscht wurden, aber zu deutlich günstigeren Preisen angeboten wurden. Hätte ich damals gewußt, wo heute meine Interessen liegen, dann hätte ich damals sicher zugeschlagen. Das einzige, was ich mir damals aus der Hyperionreihe geholt habe, waren die Klavierkonzerte von Saint Saens. Aber, was solls, diese Brilliant / Vox Box ist auch nicht schlecht, wobei man sich schon fragt, was zum Beispiel im Falle des Litolff ein gut geprobtes Spitzenorchester aus der Sache hätte machen können. Ansonsten bitte ich um Verständnis, das von meiner Seite aus in diesem Thread vorläufig erst mal Funkstille herrscht, das wird sich sicher wieder ändern, aber ich habe in letzten Tagen mir man kann fast sagen fieberhaft neue Musik rein gezogen und sie dabei sicher zum Teil auch falsch beurteilt. Zum Beispiel vom Goetz schwärmt jemand in der sehr zu empfehlenden Amazonkritik. Ich habe mich nur gelangweilt, aber soviel neue Sachen auf einmal kann man eben nicht hören. Gruß Martin |
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Wilke
Inventar |
#29 erstellt: 26. Jul 2011, 07:35 | |||
So,gestern habe ich das Konzert von Albert Roussel gehört. Ich empfand es als sehr sehr schwer zugänglich. Es erinnerte mich irgendwie an Werke von Schostacovic... Werde ich mir wohl nicht noch mal anhören. gruss Wilke |
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Martin2
Inventar |
#30 erstellt: 26. Jul 2011, 10:43 | |||
Hallo Ralf, ja das ist schade. Roussel empfand ich jetzt beim Wiederhören als nicht ganz so interessant wie beim ersten Hören, trotzdem fand ich sein Konzert als stilistisch ausgesprochen erfrischend. Ich habe übrigens zwischenzeitlich noch mal in den Ries reingehört, da ich ihn ja beim ersten Hören überhaupt nicht mochte und dazu Widerspruch kam, aber ich fand ihn jetzt beim zweiten Hören noch genauso langweilig wie beim ersten - ich habe ihn nicht mal zuende gehört und nach ner Viertelstunde war bei mir Schluß. Mir fehlt bei ihm vollkommen das Gefühl genuiner Inspiration. Gruß Martin |
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arnaoutchot
Moderator |
#31 erstellt: 26. Jul 2011, 11:29 | |||
Das muss aber dann an der Interpretation liegen. Gerade die NAXOS-Aufnahmen mit Christopher Hinterhuber der Konzerte finde ich sehr erfrischend und die Konzerte sehr gelungen. Hier mal beispielhaft das op. 55. |
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arnaoutchot
Moderator |
#32 erstellt: 26. Jul 2011, 11:47 | |||
Pilotcutter
Administrator |
#33 erstellt: 26. Jul 2011, 12:18 | |||
Nachdem ich den Thread etwas verfolgt habe, habe ich mir gestern die ganze Box The Golden Age of the Romantic Piano Concerto bestellt 24,97 all in bei Amazon. Schaunmermal. Gruß. Olaf |
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arnaoutchot
Moderator |
#34 erstellt: 26. Jul 2011, 13:12 | |||
Natürlich habe ich mit dem Gedanken auch gespielt und es würde hier bei mir sicherlich den Kohl nicht mehr fett machen , aber aus prinzipiellen Erwägungen nehme ich jetzt mal Abstand und suche nach Einzelaufnahmen. Vieles habe ich ja auch schon in anderen Aufnahmen. Unter dem Strich bin ich für Kalkbrenner und Roussel ohnehin schon den Kaufpreis der Gesamtbox los. |
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Wilke
Inventar |
#35 erstellt: 27. Jul 2011, 06:47 | |||
So gestern abend habe ich dann das Klavierkonzert von Mayr gehört. Es ist auf cd Nr. 10 das erste Stück. Ich muss sagen, dass mir diese Komposition sehr gut gefallen hat. Sie bringt mich hinein in die Leichtigkeit des Seins, ist luftig und gut durchhörbar. Aber nicht überzuckert - wie es manchmal bei Mozart ist. Das Klavier spielt bei Mayr die die Hauptrolle. Werde ich mir noch einmal anhören. Ich finde das Stück einfach wunderbar. gruss wilke |
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Wilke
Inventar |
#36 erstellt: 29. Jul 2011, 07:16 | |||
So, gestern habe ich mir das Klavierkonzert mit Pierne angehört. Dies gefiel mir sehr sehr gut. Besonders der erste Satz. Man könnte sich diese Komposition auch gut als Hintergrund - jedenfalls teilweise- Musik zu verschiedenen Filmhandlungen vorstellen. gruss Wilke |
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Martin2
Inventar |
#37 erstellt: 13. Aug 2011, 21:11 | |||
Ich habe heute mal die Konzerte von Reinicke und Rheinberger gehört. Was ganz erstaunlich war: Die CD war zwar fabrikneu, aber ich mußte sie erst reinigen, erst dann lief sie störungsfrei. Na ja, die Konzerte hatten so ihre Momente, beim Reinicke speziell der Anfang des langsamen Satzes mit dem Violinsolo, beim Rheinberger der Beginn des Konzertes. Trotzdem - offen gesagt - fand ich diese Musik auf der CD 15 aufs ganze gesehen eher langweilig. Gruß Martin |
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Wilke
Inventar |
#38 erstellt: 14. Aug 2011, 08:42 | |||
Heute morgen habe ich von dieser cd Reinecke gehört. Mir Gefiel er gute, besonders vom 2 Ten Satz war ich berührt. Beim ersten Satz fände ich gut, dass man auch mal die Bläser flöte Und Oboe gut heranzogen konnte. Den dritten Satz empfand ich als Sehr verdichtet, am Ende zu spannungsgeladen, vielleicht hätte ich als Komponist die Saetze getauscht. Gruß ralf |
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Martin2
Inventar |
#39 erstellt: 14. Aug 2011, 16:10 | |||
Hallo Ralf, also ich habe mir auf Deine Empfehlung hin den Reinicke heute noch mal angehört. Also ich gebe Dir recht, der langsame Satz war sehr schön, das hatte ich ja schon beim ersten Hören geschrieben. Mit den Ecksätzen kann ich aber nachwievor nicht viel anfangen, das mag alles ganz gut gemacht sein, hat für mich aber keine Prägnanz und Kontur und berührt mich überhaupt nicht. Neu gehört habe ich inzwischen CD 16 und 17. Also Rubinstein, Thalberg und Medtner. Der Rubinstein gefällt mir gar nicht schlecht, interessant instrumentiert ( viel interessanter als der Reinicke, was Du ja schon fest gestellt hast). Etwas slawisches Temperament schimmert durch, auch pianistische Brillianz, also empfinde ich dies als durchgehend interessanter und ich werde es mir noch mal anhören. Auf den Thalberg war ich durchaus auch gespannt, weil der Mann in der Biographie Liszts eine gewisse Rolle spielt. Thalberg war in Paris sehr populär, vor allem auch als Pianist und Liszt war zu jener Zeit neidzerfressen gegenüber diesem Thalberg und versuchte, ihn wo er konnte, schlecht zu machen, was jedoch beim Publikum sehr schlecht ankam. Mir gefiel dieses Thalbergkonzert recht gut, auch wenn es auf mich keinen überaus originellen Eindruck machte. Bleibt auf letztes auf CD 17 das Medtnerkonzert. Medtner ist schon jüngeren Jahrgangs, Jahrgang 1880, also ist das keine vollblütige Romantik mehr, im Gegenteil weiß das Medtnerkonzert gerade am Anfang durch modernere interessante Klangwirkungen zu fesseln. Diese Höhe hielt das Konzert - so schien es mir - auf die Dauer aber nicht, auch wenn es dem Pianisten ausschweifende Gelegenheit gibt, seine pianistische Brillianz zu zeigen. Gruß Martin |
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Martin2
Inventar |
#40 erstellt: 15. Aug 2011, 06:56 | |||
Ich habe zu berichten von einigen "wieder gehört" Erfahrungen. So gefällt mir der Field beim Wiederhören doch recht gut. Nicht in allen Phasen die allergenialste Musik, aber doch sehr sehr gut und unbedingt hörbar. Hummels Concertino, immer wieder schön. Auch wiedergehört: Das Konzert von dem Sinding. Keine Musik vielleicht, die aus den ewigsten Sphären kommt, aber doch teilweise verdammt fetzige Musik, zu Unrecht unterschätzt. Dann mußte der Pierne unbedingt noch mal sein. Und es ist tolle Musik, wieder nicht vielleicht in allen Phasen, aber Liebhaber der Romantik werden an dieser Musik ihre helle Freude haben. Und dann den Roussel. Ja, der gefällt Ralf nicht so gut, aber dann hat er an moderner Musik eben doch nicht so seine Freude. Vielleicht ändert sich das noch mal. Roussel ist doch irgendwie ein "Moderner", ganz im Gegensatz zum Pierne, mit dem er fast die Lebensdaten teilt, diese entdeckenden ersten Schritte in Richtung einer Modernität - das hat unbedingt einen ganz großen Charme. Gruß Martin |
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Wilke
Inventar |
#41 erstellt: 20. Aug 2011, 09:56 | |||
Erkältungsbedingt hatte ich mehr Zeit tum hören. Auf cd 6 fand ich von henselt nur durchschnittlich. Sehr gut gefielen mir aber Ferdinand Hiller "konzertstueck für piano und Orchestra op.113 Und das für mich unbekannte stück "allegro de concert in a op .46' Beide kompositionen habe ich mir schon viermal angehört. Gruß Wilke. |
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Martin2
Inventar |
#42 erstellt: 21. Aug 2011, 08:31 | |||
Hallo Ralf, den Henselt habe ich zwischenzeitlich wieder gehört - mit dem Ergebnis, daß es speziell im langsamen Satz doch einige sehr interessante Passagen gab, so daß ich das Konzert gerne wiederhören möchte. Umgekehrt der Hiller, den Du so gut findest und den ich beim ersten mal auch sehr gut fand, hat beim Wiederhören für mich verloren. Wiedergehört habe ich auch den Field. Der erste Satz enthält einige gute Passagen, ist mir aber mit Verlaub immer noch zu lang, zumal er nicht wirklich eingängige Themen hat, die einen so langen Satz tragen könnten. Dagegen ist das kurze Adagio einfach wunderbar und auch der letzte Satz recht hörenswert. Gruß Martin |
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arnaoutchot
Moderator |
#43 erstellt: 21. Aug 2011, 11:39 | |||
Das Gefahr an dieser "Romantic Piano"-Box ist, dass ihr von den meisten Komponisten nur ein Konzert enthalten habt. Ich befürchte, ihr brecht die Stange über den einen oder lobt den anderen, obgleich ein anderes Konzert des gleichen Künstlers möglicherweise ganz anders ist, vielleicht besser, vielleicht schlechter. Gute Beispiele sind Field mit insgesamt sieben, Ries mit neun oder Hummel mit sechs Klavierkonzerten. Das lässt sich anhand eines Konzertes nur schwer beurteilen. Ich finde die Konzerte von allen dreien in ihrer Gesamtheit sehr hörenswert. |
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Kreisler_jun.
Inventar |
#44 erstellt: 21. Aug 2011, 15:06 | |||
Sind sie denn untereinander sehr unterschiedlich und die in der Box schlecht ausgewählt? Wenn jemand z.B. nur das 3. Beethovenkonzert kennt und es ihm nicht gefällt, würde ich nun nicht drauf wetten, dass ihm die anderen gefallen. Obwohl sie sich durchaus unterscheiden. Ich habe mir die Box vor ein paar Wochen ebenfalls zugelegt, bin aber noch sehr am Anfang. |
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arnaoutchot
Moderator |
#45 erstellt: 21. Aug 2011, 17:13 | |||
Eine gewisse Entwicklung lässt sich bei jedem Komponisten ablesen, siehe Beethoven oder Mozart. Ob die Konzerte der Box gut gewählt sind, vermag ich nicht zu beurteilen. Ich vermute das hing davon ab, was Vox (basiert nicht der Grossteil auf Vox-Aufnahmen ?) im Kasten hatte. Die Kriterien mögen bei Aufnahme in den 70ern unter Umständen andere gewesen sein, als das "beste" Werk aufzunehmen. Ich wollte nur einen Hinweis geben, als Einführung sind die Aufnahmen sicherlich nicht schlecht. |
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Wilke
Inventar |
#46 erstellt: 21. Aug 2011, 17:14 | |||
Hallo Michael, Ich habe nun mal physisch nur die Konzerte dieser Box, Und kann nur für mich bewerten, ob es mir gefällt oder nicht. Es ist auf keinen Fall eine Lanze brechen den einen Komponisten Und ein niedermachen des anderen. Wie man sieht, sind wie man an Martins und an meinen Bemerkungen, bzw. Bewertungen sehen kann, Die geschmaecker verschieden. By the Way, obgleich ich beethoven sehr liebe, mag ich die 5 Klavierkonzert nicht so. Gruß wilke |
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Martin2
Inventar |
#47 erstellt: 22. Aug 2011, 12:02 | |||
Hallo Ralf und die anderen, ich weise jetzt doch noch mal auf das Klavierkonzert von dem Henselt hin. Ich habe es jetzt das 3. und 4. mal gehört - mit wachsender Begeisterung. Diese Begeisterung erstreckt sich für mich aber nicht auf das Orchester, das sich großspurig Philharmonia Hungarica nennt ( es ist ursprünglich ein in Deutschland beheimatetes Orchester von Exilungarn) , das ich aber offen gesagt nicht so gut finde und das m.E. einen Großteil der potentiellen Wirkung dieses Stückes verschenkt. Schon die orchestrale Einleitung ist ziemlich schlecht gespielt, an einer Stelle klingt es geradezu "wimmerig". Ich habe mir noch mal den Wikipediaartikel angesehen, so ganz unbekannt ist dieses Orchester ja nicht, immerhin haben sie die Haydnsinfonien mit Dorati eingespielt, aber mich überzeugt es trotzdem nicht, wenn man es ganz böse zuspitzen will, kann man sagen, daß es an einigen Stellen wie ein Kurorchester klingt. Nun gut, viele andere Orchester in dieser Box mögen auch nicht viel besser sein, jedoch habe ich speziell in diesem Konzert den Eindruck, daß eine wirklich gute Orchesterleistung sehr wichtig gewesen wäre, weil Henselts Behandlung des Orchester sowohl instrumental als auch harmonisch eigentlich sehr phantasievoll ist und das Orchester auch wichtig ist, schon in der Orchestereinleitung und dann auch später, das Orchester bei Henselt sind durchaus keine "Begleithanseln". Daß das Orchester dann enttäuscht mag aber auch daran liegen, daß das Stück möglicherweise unzureichend geprobt wurde. Ponti spielt aber sehr gut und viel Auswahl gibt der Katalog nicht her - sonst gibt es nur noch Hyperion. Aber der Henselt ist trotzdem sehr gut und gehört mittlerweile für mich zu den größten Entdeckungen dieser Box, auch wenn er mir am Anfang eigentlich gar nichts sagte. Auch gehört habe ich Tschaikovskis 3. Klavierkonzert. Der Tschaikovskische Drive ist unverkennbar, deshalb werde ich es auch wieder hören, richtig gepackt hat mich das Konzert beim ersten mal aber nicht. Gruß Martin |
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teleton
Inventar |
#48 erstellt: 22. Aug 2011, 18:32 | |||
RE: Philharmonia Hungarica Hallo Martin, von der Philharmonia Hungarica hatte ich ewig den gleichen Eindruck den Du auch schilderst. Irgendwie nie ganz perfekt. Mit einer Ausnahme: Die Aufnahmen verschiedener Werke von Zoltan Kodaly auf der Decca-Doppel-CD unter Antal Dorati ist genial gut gelungen. Antal Dorati verstand es alles aus dem Orchester raus zu holen ... und warscheinlich hatten sie auch gute Tage bei den Aufnahmesitzungen. Dann hatte ich mir (weilich bei Kodaly von Antal Dorati so begeistert war) seine MERCURY-CD mit den Kodaly -Werken zugelegt mit dem Mineapolis SO (sehr gut) ... aber verdammt - dort auf dieser CD schon wieder die Philharmonia Hungarica ! Ausgerechnet mit den geschätzten Werken Marosseker Tänze und Tänze aus Galanta. Aber auch hier - perfekt von der Philharmonia Hungarica gespielt. Zum Tschaikowsky KK Nr.3: Das KK Nr.3 finde ich fabelhaft. Hier kommt es aber auf den Pianisten an. Zwei Aufnahmen haben mich absolut gefangen genommen 1. Entremont/Ormandy (SONY) und 2. Gilels/Maazel (EMI). Dort würde auch Dich dieses KK so richtig packen ! Eine "Philharmonia Hungarica - Mittelmäßigkeit" muss man sich hier nicht antun ! |
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Martin2
Inventar |
#49 erstellt: 22. Aug 2011, 20:05 | |||
Hallo Wolfgang, beim Moscheles gefällt mir das Orchester auch besser. Man soll auch nicht übertreiben - die Bläser sind gar nicht schlecht. Am deutlichsten spürt man die mangelnde Klasse eines Orchestern bei den Streichern und speziell bei den Violinen. Es gibt Orchester, die da einen glasklaren Klang heraus bringen und dazu gehört die Philharmonia Hungarika nun mal nicht. Ansonsten wiedergehört: den Moscheles, der auch zu den Entdeckungen gehört und den Hiller, dessen Klavierkonzert ganz gut beginnt, aber für mein Gefühl dann versandet. Über den Litolff habe ich mich schon genug lobend geäußert. Die Tschaikovski Klavierkonzerte werde ich mir noch mal in einer guten Aufnahme holen, auch das 2. interessiert mich sehr - bisher bin ich immer beim populären 1. hängen geblieben. Tips, vor allem auch von Dir, habe ich inzwischen ja. Gruß Martin |
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Wilke
Inventar |
#50 erstellt: 25. Aug 2011, 07:07 | |||
So gestern abend habe ich mir n u r den 2ten satz von Henselt angehört: und er hat mir gut gefallen! Aber der 1te und 3te eben nicht so. Eigentlich wehre ich mich dagegen nur einzelne Sätze von Werken zu hören. Aber bei Henselt mache ich mal ne Ausnahme gruss ralf. |
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Martin2
Inventar |
#51 erstellt: 25. Aug 2011, 11:42 | |||
Hallo Ralf, na ja der Henselt ist nun nicht die Missa Solemnis von Beethoven. Aber für doch auch im ganzen sehr hörbar, wobei doch im eigentlich sehr guten 1. Satz die Orchesterleistung wirklich grauenhaft ist und ich bin in diesen Hinsichten sicher einer der anspruchslosesten hier im Forum und höre mir selbst den Schostakowitsch mit dem Slovak gerne an - aber das ist einfach grauenhaft und wird immer grauenhafter je öfter ich es höre und schade um den guten Ponti. Wenn aber mal wieder Angebote bezüglich der Hyperion CDs kommen, werde ich mich bestimmt eindecken und auch den Henselt werde ich mir holen. Gruß Martin |
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