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Labelvorstellung: cpo+A -A |
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Autor |
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Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht |
#1 erstellt: 15. Apr 2004, 20:07 | |||||
Hallo Freunde der "Klassischen Musik" Um den Vorwurf, dies würde allmählich ein Forum der "Spezialisten" zu entkräften, sollen neben "Spezialthreads" auch wieder vermehrt "allgemeine Themen" aufgegriffen werden. Eine neue "Serie" wird soeben gestartet, sie nennt sich "Labelvorstellung" Wenn hier interesse besteht werden etliche Fortsetzungen kommen. Es können hier große und kleine, konservative und progressive Labels vorgestellt werden, vielleicht nebst Philosophie und wer will kann seine Lieblingscds hier zeigen, allerdings nur kurz, weil ausführlicher wollen wir das wirklich in Spezialthreads besprechen.... CPO, wurde AFAIK 1986 gegründet. Das unabhängige Label hate zwei Standbeine: unbekanntes Repertoire sogenannter "Kleinmeister" und "Moderne" Letzteres dürfte sich auch auf die Labelgestaltung ausgewirkt haben, denn selten habe ich solche hässlichen Cover für alte Musik und Klassik gefunden, wie bei den Klassikplatten von cpo, der ersten Generation. So hätte jeder, der Abel,Spohr, und J.C.Bach nicht kannte anhand des Covers einen Komponisten der Moderne dahinter vermutet.... Aber das Programm war schon damals sehr interessant, fand ich. Mein CD-Händler fand das hingegen nicht. Zu unbekannte Werke, zu wenig Kundeninteresse, und das (fast) zum Vollpreis. Am "mangelnden Kundeninteresse" gemessen wuchs der Katalog aber erstaunlich schnell und die Themen gingenscheinbar nicht aus. Aus einem dünnen Heftchen, wurde ein dickerses, etc. Und immer erschienen mehr CDs als ich je hätte kaufen können, obwohl ich mich ja nur für den "traditionellen" Bereich interessierte. Eines Tages erschienen dann die ersten konservativen Cover, für traditionelles Programm-Material und mein Glück war vollkommen. Die Tontechnik war und ist im allgemeinen ansprechend, aber nicht immer bahnbrechend, schon deshalb nicht, weil einige Aufnahmen Coproduktionen mit Rundfungsendern sind. Ich stelle hier nur konservatives Material vor, den Rest werden andere besorgen. Eine meiner ersten Anschaffungen waren die Sinfonien Boccherinis. Ich freute mich auf das Erscheinen jeder einzelnen. Heute werden sie, so scheint es, nur mehr komplett abgegeben, aber welcher Einsteiger kauft schon 8 CDs mit Boccherini, egal wie hoch der Preis ist... Ein weiterer Meilenstein IMO war das Projekt aller Loewe-Balladen, eine mutige Tat, wie ich meine, steht ja gerad Loewe heutzutage nicht allzuhoch im Kurs. Aber für Loewe- und Balladen Liebhaber ist diese Edition eine Bereicherung, wohl auch deshalb, weil mehrere Sänger und -innen in diesem Projekt eingesetzt sind, und es sind auch "Große Namen" dabei... Die Serie ist für 20 CDs geplant, privat besitzte ich allerdings erst 12 Stück davon. Den Höhepunkt (zumindest für mich) stellt jedoch die Veröffentlichung aller 8 Sinfonien von Ferdinand Ries auf 4 CDs dar. Der Erfolg dürfte recht groß sein, denn es gibt inzwischen auch schon weiter Ries-Aufnahmen in dieser Serie. Genauer besprochen werden diese CDS in Spezialthreads über Ries...... Es gibt etliches Interessantes. In meiner Sammlung befinden sich von diesem Label derzeit 110 registrierte CDs (was jünger als 3 Monate ist, fehlt noch), und das ist gemessen an 167 der DGG ein hervorragender Wert. Und nun mögen andere ihre Anregungen und Erfahrungen mit cpo posten... Gruß aus Wien Alfred |
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kleinerhanswurst
Ist häufiger hier |
#2 erstellt: 15. Apr 2004, 20:33 | |||||
Für mich ist cpo vor allem ein Lückenfüller. Repertoire, das andere Labels nicht vertreiben oder im Keller verrotten lassen. Vor allem auf dem Gebiet der Streichquartette gibt es ein paar wirklich schöne EInspielungen: Kritik sei aber auch gestattet. Die Schnäppchen gab's früher für DM 8, heute kosten viele 8 Euro. Hans |
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BigBerlinBear
Stammgast |
#3 erstellt: 15. Apr 2004, 21:00 | |||||
das sind meine "CPO-Schnäppchen", alles Musik, die woanders nicht zu bekommen ist, als "Randrepertoire" in den Katalogen der "Großen" garnicht gelistet: Die Kozerte des Carissimi-Schülers Kaspar Förster aus Danzig, die hinreissenden Sonaten Bertalis, der als Hofkapellmeister in Wien Vorgänger von Johann Joseph Fux war,die Kantaten von Fasch sen.und jun. wie auch die Sinfonien des in der amerikanischen Emigration ins Vergessen geschobenen Ernst Toch verdienen die Beschäftigung allemal. |
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sound67
Hat sich gelöscht |
#4 erstellt: 16. Apr 2004, 11:00 | |||||
CPO hat unzählige gute und heruasragende Aufnahmen produziert, nicht nur auf der musealen Schiene. z.B. Korngold-Zyklus (W.A.Albert) - heute nicht mehr so konkurrenzfähig (s. Chandos), aber eine Pioniertat Atterberg-Zyklus Rangström-Zyklus Benjamin Frankel-Zyklus (Symphonien, Orchester- und Kammermusik - eine Großtat, die Entdeckung dieses vergessenen englischen Symphonikers des 20. Jahrhunderts) Heitor Villa-Lobos - endlich werden auch die Symphonien dieses argentinischen meisters diskographisch gewürdigt (nicht nur von CPO) und, und und ... Da kann man schon eine Entgleidung wie Pfitzners Werke großmütig übersehen. Gruß, Thomas |
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BigBerlinBear
Stammgast |
#5 erstellt: 17. Apr 2004, 07:46 | |||||
Die mit Abstand wichtigste Edition bei CPO ist die Veröffentlichung sämtlicher Sinfonien von Allan Petterson (1911-1980), zum einen, weil hier ganz gewiss nicht auf einen komerziellen Erfolg geschielt wurde sondern weil der achtbare Versuch zustande kam, einen der großen Sinfoniker aus der 2. Hälfte des vergangenen Jahrhunderts umfassend vorzustellen. Das ist auf geradezu überwätigende Weise gelungen ! |
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sound67
Hat sich gelöscht |
#6 erstellt: 17. Apr 2004, 08:35 | |||||
Das trifft wohl so ziemlich auf *jede* Serie von CPO zu, oder meinst Du etwa, Rangström, Atterberg, Antheil oder Frankel wären *kommerziell* auswertbare Komponisten? Keinesfalls ist es CPO's "mit Abstand wichtigste Edition". Gruß, Thomas |
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BigBerlinBear
Stammgast |
#7 erstellt: 17. Apr 2004, 11:37 | |||||
Ja, auch Atterterberg, Rangström, Frankel und Antheil sind nicht "kommerziell auswertbar", wobei Antheil auf anderen Labels akzeptabel vetreten ist und auch Frankel durch seine Filmmusiken nie gänzlich "weg vom Fenster" war. Im Falle Rangströms halte ich den Einsatz der CPO-Macher für gerechtfertigt; die Atterberg-Edition hätte es meinerwegen nicht geben müssen, denn ich war schon von der "Dollarsinfonie" mit dem eher lustlos agierenden Nörrköping SO unter Hirokami, erschienen bei BIS 1992, wenig angetan, die war ihre Schwedischen Kronen echt nicht wert... Die Pettersson-Edition: ausser der Sinfonie Nr. 7 , die vereizelte Aufführungen hatte, war der Sinfoniker Petterson quasi unbekannt, daran hat erst die CPO-Produkition etwas geändert und genau das war Maßstab für meine Bewertung. Dazu kommt, daß die Edition mit 15 CDs umfänglicher ausgefallen ist als die für Rangström, Frankel, Antheil und Atterberg zusammen. Nur dem von dir so sehr geschätzten Hans Pfitzner wurden durch CPO mehr CDs zugebilligt |
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sound67
Hat sich gelöscht |
#8 erstellt: 17. Apr 2004, 13:28 | |||||
Nur ist von dessen Filmmusik nie etwas auf CD erschienen, sondern auch erst durch CPO, mit der verdienstvollen "Battle of the Bulge", einem der besten Filmscores überhaupt.
Das ist wohl mehr Geschmackssache. Andere finden Petterssons Musik vielleicht undurchdringlich, monolithisch, chaotisch und insgesamt schon wieder überschätzt. Er war sicher kein neuer Mahler (das war Schostakowitsch ;)). Außerdem hat sich BIS ja auch Petterssons Werken erbarmt. Und die Bedeutung misst sich ja nicht am Umfang. Pettersson konnte sich halt nicht beherrschen. Eine komplette Charles Ruggles-Edition z.B. wäre auch von Bedeutung, auch wenn die nicht über 2 CDs hinauskommen könnte. Wenn es um skandinavische Komponisten allein geht, da halte ich z.B. die durch Naxos und BIS initiierte Geir Tveitt-Renaissance für wesentlich aufsehenerregender. Aber natürlich ist im Prinzip *jede* Neuaufnahme ein Grund zur Freude - besonders in diesen Zeiten. Gruß, Thomas [Beitrag von sound67 am 17. Apr 2004, 13:30 bearbeitet] |
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Hüb'
Moderator |
#9 erstellt: 18. Apr 2004, 11:11 | |||||
Eine meiner absoluten Lieblingsaufnahmen auf CPO ist diese hier: Ist natürlich zum Schnäppchenpreis für 7,99 zu haben. Interessant - für alle audiophil veranlagten - in Bezug auf CPO ist auch, dass einige Sachen durch die Tonmeister von MDG (die Boccherini-Symphonien, Kammermusik f. Bläser von Beethoven mit dem Consortium Classicum) bzw. Tacet (die hier genannte Fauré-Aufnahme und die Schubert-Streichquartette mit dem Auryn-Quartett) aufgenommen wurden . Den Rangström-Zyklus finde ich übrigens auch ganz hervorragend! Grüße, Frank [Beitrag von Hüb' am 18. Apr 2004, 11:13 bearbeitet] |
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Hüb'
Moderator |
#10 erstellt: 03. Feb 2011, 17:33 | |||||
Hier entnommen.
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Hüb'
Moderator |
#11 erstellt: 04. Feb 2011, 16:19 | |||||
Martin2
Inventar |
#12 erstellt: 19. Feb 2011, 11:08 | |||||
Hallo Frank, ja, ob dieses Thema noch mal wirklich in Schwung kommt, weiß ich natürlich nicht. Ich habe nur eine einzige CPO CD: Olaf Dietrichs Sinfonie und Violinkonzert, die mich bislang nicht umhauen konnten. Letztenendes ist es mir allerdings auch egal, bei welcher Plattenfirma ich meine CDs kaufe. Diesen Telemann Apatizer habe ich mal auf meinen JPC Wunschzettel gesetzt, denn Telemann läßt sich teilweise durchaus hören wie ich finde. Im allgemeinen bin ich gegenüber dem CPO Repertoire weitestgehend skeptisch. Ich entdecke auch heute noch immer wieder großartige Musik - sogar bei Mozart oder Beethoven. Wie erst kürzlich das Beethoven Trippelkonzert, das ich vorher nur flüchtig kannte. Die Faureklavierquintette werde ich mir nach deiner warmen Empfehlung aber möglicherweise wirklich mal zulegen. Das Requiem mag ich ja sehr. Möglicherweise hätte CPO bei mir mehr punkten können, wenn sie mehr englisches Repertoire im Angebot gehabt hätten, in dieser Richtung hatte ich immer eine gewisse schwache Seite, es auch mal mit entlegenerem Repertoire zu versuchen, wie meinetwegen mit Lambert, Bax und Bliss. Gruß Martin |
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Kreisler_jun.
Inventar |
#13 erstellt: 19. Feb 2011, 13:11 | |||||
Das englische Repertoire wurde parallel zu cpo eben schon recht gut von Chandos, Hyperion, ASV, anderen britischen Labels und teils von Naxos abgedeckt. Alternative Einspielungen von Raritäten tragen sich i.d.R. noch weniger. Die Fauré-Quintette sind freilich keine solchen Raritäten wie Ries oder Herzogenberg. (Meine beiden Petterson-CDs habe ich zugegebenermaßen seit der Anschaffung vor 4 oder 5 Jahren auch nur ein oder zweimal abgespielt...) JK jr. |
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Hüb'
Moderator |
#14 erstellt: 19. Feb 2011, 13:16 | |||||
Hallo Martin, hallo Johannes, ich teile da Johannes' Einschätzung, dass man sich bewußt gegen die Aufnahme des "typisch englischen" (Nischen-)Repertoires entschieden hat, weil dieses bereits durch diverse andere Label angeboten wird. Konkurrenz in der Nische ist in wirtschaftlicher Hinsicht eigentlich ein Himmelfahrtskommando. Grüße Frank |
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WolfgangZ
Inventar |
#15 erstellt: 19. Feb 2011, 13:49 | |||||
Das war ein Fehler! Diese Reaktion vorausahnend, hast Du allerdings Deine Äußerung ganz verschämt in Klammern gesetzt. Wolfgang |
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Schneewitchen
Inventar |
#16 erstellt: 19. Feb 2011, 15:04 | |||||
Meine letzte Neuerwerbung von cpo ist diese Hybrid-SACD mit Händels Wassermusik/Feuerwerksmusik aus 2008. Die Aufnahme stammt aus 2004,und die Abfolge der Stücke der Wassermusik entspricht der ersten handschriftlichen Quelle (1719),die 2004 wiederentdeckt wurde. Demnach besteht die Wassermusik nicht aus 3 verschiedenen Suiten,wie man es seit 1950 annahm und in vielen Einspielungen vorführte. LArte dell Arco spielen die Wassermusik mit Originalinstrumenten und italienischem Elan.Händel selbst hatte musikalische Erfahrungen in Italien gesammelt.Insgesamt würde ich die spritzige Einspielung der Wassermusik empfehlen. |
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