HIFI-FORUM » Musik » Klassik » Komponisten » Magnard, Alberic (1865-1914) | |
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Magnard, Alberic (1865-1914)+A -A |
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Autor |
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Hüb'
Moderator |
08:26
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#1
erstellt: 03. Mrz 2009, ||
Hi, wie von Martin gewünscht, hier der Thread zu Magnard mit der Wiederholung meiner CD-Empfehlung zum Einstieg. Alberic Magnard (1865-1914) Symphonien Nr. 1-4 * Künstler: Malmö SO, Thomas Sanderling * Label: Brilliant , DDD, 1998 (ehemals/auch BIS) ![]() ![]() ![]() Ich habe in den letzten Tagen häufig die 2. Sinfonie gehört. Ein wunderbar eingängiges, melodienreiches Werk! ![]() ![]() Nicht nur zum Brilliant-Preis ein "must have" für alle Freunde romantischer Musik. Weitere CD-Aufnahmen der Sinfonien gibt es preiswert bei EMI (Plasson) und zum Midprice bei Hyperion (?). In kammermusikalischer Hinsicht gibt es auf Apex eine preiswerte Doppel-CD mit französischen SQ, auf der auch Magnards einziges SQ op. 16 enthalten ist: ![]() (Allerdings kann ich mich gerade nicht erinnern, ob ich mir diese CD schon einverleibt habe... ![]() Das typisch Französische, wovon im Wiki-Artikel zu lesen ist, kann ich übrigens nicht so zwingend ausmachen (was ist das eigentlich?). Anklänge an Debussy oder Ravel höre ich in der 2. Sinfonie jedenfalls nicht. Dann eher schon an Fauré (und hier vor allem in Bezug auf die Kunst, wunderschöne, eingängige Melodien zu komponieren). Im ![]() Ein ![]() Grüße Frank ![]() [Beitrag von Hüb' am 03. Mrz 2009, 08:26 bearbeitet] |
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Martin2
Inventar |
12:13
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#2
erstellt: 03. Mrz 2009, ||
Hallo Hüb, Zweitausendeins hat sie zwar im moment nicht, aber ich habe in der Filiale angerufen und die haben noch ein Exemplar. Habe ich mir zurücklegen lassen und dann können wir uns vielleicht die nächsten Tage mal über Magnard austauschen. Vorläufig ist der Mann für mich nur ein Name. Bin aber schon sehr gespannt, vor allem nach Deiner überschwenglichen Einführung. Gruß Martin |
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WolfgangZ
Inventar |
16:38
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#3
erstellt: 03. Mrz 2009, ||
Ich habe Magnard auch erst vor Kurzem kennengelernt, allerdings noch nicht einmal alle Sinfonien gehört, dafür die zweite mehrmals. Hier meine Einspielung (mit Michel Plasson), die mich überzeugt: ![]() ![]() Magnard halte ich für einen ausgesprochen interessanten, wenn auch eklektizistisch veranlagten Spätromantiker. Die Impressionisten vermeine ich da auch nicht zu hören, aber aufgrund der Farbigkeit und orchestralen Fülle durchaus Franck und Fauré, bisweilen Bruckner oder bereits Mahler. Besten Gruß, Wolfgang |
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Kings.Singer
Inventar |
18:27
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#4
erstellt: 03. Mrz 2009, ||
Also ich habe die Brilliant-Box gleich auf meinen Merkzettel verschoben. Kollege Hurwitz steht auch total auf die Sanderling Interpretationen, da kann man ja nix falsch machen. ![]() ![]() ![]() |
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Moritz_H.
Stammgast |
18:57
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#5
erstellt: 03. Mrz 2009, ||
Hallo, auf meinem Merkzettel steht inzwischen die Box: ![]() Die Kritiken dazu sehen auch nicht gerade schlecht aus - wenn auch nicht von Herrn Hurwitz … ![]() |
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arnaoutchot
Moderator |
13:38
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#6
erstellt: 06. Mrz 2009, ||
Ich habe mir vor ein paar Wochen auch die Symphonien mit Sanderling besorgt (sogar noch das Original auf BIS), sehr schöne Musik und auch gut aufgenommen. Empfehlenswert. Grüße Michael |
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Martin2
Inventar |
13:21
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#7
erstellt: 08. Mrz 2009, ||
Also ich habe mir jetzt vor ein paar Tagen die Sanderlingbox geholt und habe die 1. und 2. jeweils zweimal gehört. Ich muß sagen, daß ich von dieser Musik doch eher enttäuscht bin. Ich höre da einfach so gar nichts geniales heraus. Keine Themen, die mich fesseln. Vielleicht gibt es auch schlechteres, aber irgendwie habe ich doch keine Lust, mich mit solcher Musik allzusehr abzugeben, dazu gibt es einfach so viel viel besseres. Gruß Martin |
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Hüb'
Moderator |
13:25
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#8
erstellt: 08. Mrz 2009, ||
Hallo Martin, ist natürlich - wie immer - Geschmackssache. Die 1. finde ich verglichen mit der 2. und der 3. Sinfonie ebenfalls als leicht abfallend. Die lichten Melodien der 3. finde ich hingegen wieder ganz großartig. Ich werde mich jedenfalls um weitere Einspielungen (Hyperion, EMI) bemühen und für mich ist Magnard bereits jetzt eine der Entdeckungen des Jahres 2009. ![]() Grüße Frank ![]() |
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Hüb'
Moderator |
09:52
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#9
erstellt: 04. Mai 2009, ||
Hüb'
Moderator |
07:39
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#10
erstellt: 25. Jun 2009, ||
Hi, ich habe mir heute die GA von Plasson (gebraucht, da vergriffen), sowie diese Hyperion-CDs ![]() bestellt. Damit dürfte meine Magnard-Diskographie komplett sein. ![]() Grüße Frank ![]() |
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Kings.Singer
Inventar |
09:19
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#11
erstellt: 25. Jun 2009, ||
Hallo Frank. Ich hoffe du stellst uns deine Erfahrungen von deinem Hörvergleich dann zur Verfügung. Magnard schlummert schon seit deiner ersten Empfehlung auf meinem Merkzettel und umso gespannter bin ich natürlich, wie sich die Brilliant Box gegen die anderen GA behauptet. ![]() Viele Grüße, Alex. |
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Moritz_H.
Stammgast |
10:30
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#12
erstellt: 25. Jun 2009, ||
Schließe mich den Hoffnungen & Erwartungen gerne an … und bin gespannt ![]() |
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Hüb'
Moderator |
07:44
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#13
erstellt: 26. Jun 2009, ||
Hi, ich werde mal sehen, ob und ggf. wann ich einen Vergleich hinbekomme. Rein klanglich vermute ich allerdings, dass alle 3 Aufnahmen auf sehr gutem Niveau spielen werden. Vielleicht fällt die EMI-Produktion etwas ab, da schon älter. Die Klangqualität bei BIS (jetzt Brilliant) und bei Hyperion ist ja idR sehr gut. Am "authentischsten", da mit ausschließlich französischen Interpreten aufgenommen, sind wohl die EMI-CDs. Plasson ist mir allerdings noch nirgendwo als wirklich herrausragender Dirigent in Erinnerung geblieben. Aber natürlich lasse ich mich gerne eines Besseren belehren. Grüße Frank ![]() |
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arnaoutchot
Moderator |
09:20
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#14
erstellt: 26. Jun 2009, ||
Da freue ich mich auch schon drauf. Wir kommen im "Audiophile Klassik"-Thread bald zu "M", da kann ich dann gleich zu Deiner bis dahin hoffentlich vorliegenden Analyse verlinken ... ![]() Grüße Michael |
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Hüb'
Moderator |
06:17
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#15
erstellt: 02. Jul 2009, ||
Hallo, ![]() die Magnard CDs mit Plasson und dem Orchestre du Capitole de Touluse sind gerade bei mir eingetroffen. Die 3-CD-Box hat gebraucht 17 € gekostet (auf dem Amazon-Marketplace erworben; wie neu). Der Neupreis der vergriffenen Edition dürfte um die 20 € gelegen haben. Es handelt sich sämtlichst um Digitalaufnahmen (Aufnahmejahre 1983, 1987 und 1989) der französischen EMI-Dependance. Leider sind die IMHO sehr schönen Original-Cover bei dieser preiswerten Neuauflage verloren gegangen. Das Beiheft bietet einen knappen Text in französischer und englischer Sprache. Ich hoffe, bald auch Musik und Klangeindrücke im Vergleich zur Sanderling-Einspielung schildern zu können. Grüße Frank ![]() |
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Moritz_H.
Stammgast |
08:59
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#16
erstellt: 02. Jul 2009, ||
Aber bitte die Einspielung mit Jean-Yves Ossonce (Hyperion) nicht unter den Tisch fallen lassen ... die liegt nämlich bereits in meinem Einkaufskorb ... also feste ran!!! ![]() ![]() |
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Hüb'
Moderator |
09:03
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#17
erstellt: 02. Jul 2009, ||
Ist bei mir jedoch noch nicht eingetroffen. Weiß gar nicht, wo die herkam? (UK :?) ![]() |
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Hüb'
Moderator |
07:45
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#18
erstellt: 03. Jul 2009, ||
So, die Trias der Gesamtaufnahmen ist nun komplett. ![]() ![]() |
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Hüb'
Moderator |
17:42
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#19
erstellt: 05. Jul 2009, ||
Hi, hier mal ein paar kurze Eindrücke zu den drei Gesamtaufnahmen von T. Sanderling, Plasson und Ossonce. Zunächst hier die Spielzeiten: Sinfonie Nr. 1 I S: 10:27 P: 9:34 O: 10:01 II S: 9:44 P: 9:05 O: 9:04 III S: 4:02 P: 3:59 O: 3:37 IV S: 9:07 P: 7:53 O: 8:23 Sinfonie Nr. 2 I S: 11:11 P: 11:18 O: 9:59 II S: 5:58 P: 5:51 O: 5:26 III S: 15:11 P: 13:58 O: 12:11 IV S: 9:18 P: 8:48 O: 8:28 Sinfonie Nr. 3 I S: 15:14 P: 14:08 O: 12:23 II S: 6:29 P: 6:19 O: 6:08 III S: 11:44 P: 10:54 O: 8:21 IV S: 10:33 P: 8:53 O: 10:41 Sinfonie Nr. 4 I S: 12:06 P: 10:29 O: 10:44 II S: 5:41 P: 5:07 O: 4:48 III S: 13:37 P: 12:32 O: 12:21 IV S: 8:32 P: 7:54 O: 7:47 Eines Vorweg: die Unterschiede sind verdammt gering und es macht mehr Arbeit, diese herauszuarbeiten, als das es Vergnügen bereitet, sich damit zu beschäftigen. Einen wirklichen Ausfall kann ich nicht verzeichnen. Auch die Klangqualität ist durchgängig sehr gut. Wenn man mich zwingen würde, hinsichtlich des Klanges einen Sieger zu küren, dann würde ich wohl mit hauchdünnem Vorsprung Ossonce auf Hyperion wählen. Die Hyperion-GA kann weiterhin mit dem ausführlichsten Booklettext punkten, der erfreulicherweise auch in Deutsch abgedruckt ist. Sanderling finde ich sehr klangschön und ausdrucksstark. Mich spricht dieses Einspielung rein emotional am stärksten an, ohne dass ich konkret sagen könnte, was er eigentlich anders oder besser macht. Hinzu kommt der sensationell günstige Brilliant-Preis. Plasson zeichnet sehr prägnant und zupackend, in den lyrischen Momenten, von denen es einige gibt, vielleicht einen hauch zu ruppig. Klanglich etwas heller (und in den düsteren Momenten daher weniger atmosphärisch) als Sanderling oder Ossonce. Zu Gute halten muss man Plasson natürlich, dass er die mW erste Gesamtaufnahme für den Tonträger hinterlassen hat und damit sicher einen großen Beitrag für die (Wieder-)Entdeckung Magnards geleistet hat. ![]() Da die Aufnahmen ja eigentlich vergriffen sind, ist der Preis relativ hoch, so dass ich diese Einspielung nur dem absoluten Magnard-Fan empfehlen möchte, allen anderen sei - wegen des sehr niedrigen Preises - insbesondere Sanderling auf Brilliant Classics empfohlen. Mehr benötigt eine gute CD-Sammlung eigentlich nicht. Grüße Frank ![]() [Beitrag von Hüb' am 06. Jul 2009, 06:37 bearbeitet] |
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Hüb'
Moderator |
06:17
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#20
erstellt: 07. Jul 2009, ||
Martin2
Inventar |
14:56
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#21
erstellt: 15. Feb 2017, ||
Magnard hat damals bei mir überhaupt nicht gezündet. Nur mit Martucci konnte ich damals auch nichts anfangen. Aber die Brilliantbox habe ich immer noch und ich will mal wieder rein hören. Magnard bekommt bei mir eine zweite Chance. |
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op111
Moderator |
18:37
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#22
erstellt: 15. Feb 2017, ||
Sanderlings Aufnahme der 3. Magnard ist eine ziemliche Schlaftablette verglichen mit Ansermet: Orchestre de la Suisse Romande, Ernest Ansermet Decca zurzeit in der Ernest Ansermet Edition - French Music Vol.1 ![]() oder gekoppelt mit der Lisztschen Faust Sinfonie auf Australian Eloquence ![]() Aufnahmen mit Thomas Sanderling (z.B. auch die Sinfonien von Brahms) langweilen mich. ![]() |
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Martin2
Inventar |
18:46
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#23
erstellt: 15. Feb 2017, ||
Na ja, Thomas Sanderling. Ich habe die Brahmssinfonien mit Sanderling. Sehr zivilisiert, sehr kultiviert, aber nicht gerade spannungsgeladen. Ich habe die Aufnahmen trotzdem gerne gehört, sie sind wirklich nicht so schlecht, und wenn Sanderling ein bißchen eine Schlaftablette sein mag, ist er auf der anderen Seite auch niemand, der durch irgendwelche Eigenartigkeiten die Musik gewissermaßen entstellt. Nur höre ich den Abaddo natürlich lieber. Oder gelegentlich Karajan. Nur, bei Brahms hat man eine riesige Auswahl von Klemperer über Karajan zu Abbodo und vielen vielen anderen. Magnards Diskographie ist weniger üppig. Den Ansermet werde ich mir mal anhören, vielleicht hat ihn ja Spotify. |
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Martin2
Inventar |
20:28
![]() |
#24
erstellt: 15. Feb 2017, ||
Ich habe mir die 2. Sinfonie noch mal angehört. Die Musik ist immer noch nicht so ganz mein Fall, obwohl sie interessante Momente hat. Aber ich denke auch, daß das Orchester nicht gerade Weltklasse ist. Ich meine Malmö ist eine mittelgroße Stadt mit 300.000 Einwohnern und das lokale Orchester kann kein Weltklasseorchester sein und ist es auch nicht. Das ist aller Ehren wert, aber es ist jetzt nicht so, daß man von Schönklang und spielerischer Präzision hingerissen wird. Zweitklassige Musik, zweitklassiger Dirigent und zweitklassiges Orchester, das kann dann letzlich nicht mehr zu wirklich enthusiasmierenden Resultaten führen. Bei der Martuccibox, die ich im moment gerne höre, spielt immerhin das Philharmonia Orchester, was immer ein unbestrittenes Spitzenorchester war. Und das führt dann schon zu anderen Resultaten. |
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Hüb'
Moderator |
19:20
![]() |
#25
erstellt: 01. Mrz 2017, ||
Hallo zusammen, auf diesen Beitrag wollte ich gerne noch geantwortet haben. Man muss Magnard sicherlich nicht mögen, aber selbst diese der Musik ggü. kritisch gestimmte ![]() Die Sinfonien 2 & 4 auf BIS wurden immerhin mit den folgenden Bewertungen bedacht:
Die Sinfonien 1 bis 4 erhielten bei Classics Today die Höchstnoten: 10/10 Das Malmo SO ist IMHO ein Beleg für die durchweg hervorragende europäische Orchesterkultur, insbesondere in Mittel- und Nordeuropa und ich habe es bereits in einigen Einspielungen (Naxos, BIS) als sehr gutes Orchester wahrgenommen. Viele Grüße Frank ![]() [Beitrag von Hüb' am 01. Mrz 2017, 19:21 bearbeitet] |
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EKBT
Stammgast |
23:31
![]() |
#26
erstellt: 01. Mrz 2017, ||
Pardon, aber das Argument "Stadt nicht so groß, also kann das Orchester auch nicht so doll sein" ist doch abstrus. Dann wären die Bamberger Symphoniker (Bamberg ca 73.000 Ew.) wohl eine totale Provinzamateurkapelle? Und das Orquesta Filarmónica de la Ciudad de México wäre zehnmal bedeutender als das Concertgebouworkest, da Mexiko-Stadt rund zehnmal größer ist als Amsterdam? ![]() |
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Martin2
Inventar |
02:30
![]() |
#27
erstellt: 15. Mrz 2017, ||
Also die hier angesprochenen Bamberger Sinfoniker sind gerade kein Provinzorchester. Ich zitiere mal aus Wikipedia
So und aus genau diesen Gründen sind die Bamberger Sinfoniker nie ein typisches Provinzorchester gewesen, sondern sie haben eine sehr spezielle Geschichte, die sie auch immer ein bißchen besonders gemacht haben. Und ich will die Malmöer Sinfoniker weiß Gott nicht abwerten, aber typisch ist doch, daß die Slovakische Philharmonie viele gute Aufnahmen auf Billiglabels gemacht hat, aber die Aufnahmen der Slovakischen Philharmonie sind auch in diesem Forum grundsätzlich runter gemacht worden, als letzte Provinzscheiße, während die Malmöer Sinfoniker, nur weil sie auf "besseren Labels" erschienen sind, allerdings durchaus mit exotischerem Repertoire, nun fast in die Nähe der Berliner Philharmoniker, des Concertgebouw Orchester Amstardam, oder der Londoner Sinfoniker gerückt werden. Und das ist doch schlichtweg albern. Was die spielen ist sicherlich aller Ehren wert, aber das sind die Lübecker Philharmoniker auch, was ich als alter Lübecker wohl sagen darf. Und ich kann nur noch mal sagen, daß das, was die Malmöer Sinfoniker spielen, wirklich aller Ehren wert ist, aber wirklich begeistern können sie mich nicht. [Beitrag von Martin2 am 15. Mrz 2017, 02:32 bearbeitet] |
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Hüb'
Moderator |
09:34
![]() |
#28
erstellt: 15. Mrz 2017, ||
Hallo Martin,
das Slowakische Philharmonische Orchester / die Slowakische Philharmonie ist ein in den letzten Jahren aufnahmeseitig wenig aktives Orchester von vor allem regionaler/nationaler Bedeutung. Die von Dir angeführten Einspielungen entstammen überwiegend vermutlich dem Naxos-Katalog? Wenn ja, dann handelt es sich wohl weitgehend um damals schnell unter ökonomisch „billigen“ Bedingungen runtergespieltes Standardrepertoire. Das war seinerzeit bei Naxos aufgrund dessen Strategie so üblich und führt zu einer entsprechenden Qualität der Aufnahmen. Nicht umsonst verschwinden diese Produktionen zunehmend selbst aus deren Katalog und werden durch Besseres ersetzt. Angesichts der Fülle an preiswerten und sehr guten – teils sogar recht neuen – Aufnahmen im Budgetbereich, auf renommierten Labeln und mit ebensolchen Orchestern braucht wirklich niemand eine Beethoven- oder Schubert-Sinfonie vom Ende der Achtziger / Anfang der Neunziger mit der Slowakischen Philharmonie. Die nicht übermäßig große Bedeutung des Orchesters wird auch daran deutlich, dass nur wenige seiner Chefdirigenten über internationale Bekanntheit verfügen (Talich, Pešek, mit Abstrichen: Ceccato, Bělohlávek) bzw. diese teils ewig zurückliegt (Talich). Das Naxos sich heutzutage bzw. seit einigen Jahren deutlich in Richtung „Qualität“ bzw „Nische“ gewandelt hat, steht auf einem anderen Blatt. Bezeichnend in diesem Zusammenhang vielmehr, dass das Slowakische Philharmonische Orchester bei neueren Naxos-Produktionen kaum noch eine Rolle spielt. ![]() BIS ist im Gegensatz zu Naxos nie eine Budget-Strategie gefahren. Dort gab es immer den Anspruch, qualitativ hochwertige Aufnahmen zu produzieren. Dass diese absolut konkurrenzfähig sein können – auch verglichen mit den internationalen Spitzenorchestern – belegen Projekte wie der Beethoven-Zyklus mit Vänskä aus Minnesota. Zurück zum Orchester aus Malmö: dieses hat in den vergangenen Jahren eine weit höhere Dichte international erfolgreicher Chefs aufzuweisen: Vernon Handley (1986-1988), James DePreist (1991-1994), Paavo Järvi (1994-1997), Vassily Sinaisky (2007-2011), Marc Soustrot (2011–heute). Zudem ist es deutlich aktiver am Aufnahmemarkt und wird insbesondere von BIS und Naxos in den letzten Jahren immer wieder für Projekte nachgefragt. Die Kritiken der für Naxos getätigten Einspielungen ( ![]() Dein Vergleich hinkt hier daher doch ganz erheblich. Ähnliches gilt für denjenigen mit dem Lübecker-Orchester, dass sich sicher auf dem üblich-guten Niveau deutscher Klangkörper bewegt, über eine rein lokale Bedeutung aber evident nicht hinauskommt. Woran das wohl liegt? ![]() Viele Grüße Frank ![]() [Beitrag von Hüb' am 15. Mrz 2017, 16:59 bearbeitet] |
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Kreisler_jun.
Inventar |
14:49
![]() |
#29
erstellt: 15. Mrz 2017, ||
Es ist vermutlich auch ein Faktor, dass BIS hervorragende Aufnahme- und Produktionsbedingungen (ggf. inlk. "Postproduction") bietet, während die problematischeren Naxos-Aufnahmen typischerweise in der Zeit des Zerfalls des Ostblocks und vermutlich so schnell und so billig wie möglich gemacht wurden. (Angesichts dessen sind viele der Marco Polo/Naxos aus den 80ern/90ern gar nicht so schlecht...) Malmö ist nach Stockholm und Göteborg die drittgrößte Stadt Schwedens und der Rang des Orchesters dürfte ähnlich einzustufen sein. Natürlich ist damit nicht viel über die Qualität gesagt, aber man würde das Linzer Brucknerorchester wohl auch nicht mit dem Hinweis abbügeln, dass es sich nicht um die Wiener Philharmoniker handelt. Wie Deutschland und Österreich haben die skandinavischen Länder (und wohl auch Großbritannien) auch jenseits der großen Metropolen sehr gute Orchester, selbst wenn sie vielleicht nicht die Tradition einiger deutscher oder österreichischer Ensembles haben. In D wären das z.B. alle? Rundfunksinfonieorchester, die Bamberger Sinfoniker, das Beethovenhalle-Orchester, das bayrische Staatsorchester, die Münchner Philharmoniker, die Staatskapelle Berlin, das Gürzenich-Orchester, die Kammerphilharmonie Bremen, das Ensemble Modern und vermutlich noch ein paar mehr. Wenn Deutschland gut 20 solche Orchester jenseits der Berliner Philharmoniker, Staatskapelle Dresden und Gewandhausorchester besitzt, dann kann Schweden mit knapp 10 Mio Einwohnern durchaus 3-4 Orchester auf solch hohem Niveau haben. |
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Hüb'
Moderator |
07:53
![]() |
#30
erstellt: 24. Mrz 2020, ||
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