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Avantgarde - Komponisten des 20. und 21. Jahrhunderts+A -A |
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Autor |
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Quephisto
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 13. Jul 2011, 00:09 | ||||
Ich erführe gerne, wer hier alles moderne Klassik hört, um mich mit ihnen auszutaischen. Ich bin stets auf der Suche nach neuen Komponisten und bin für jede Anregung zu haben. Wobei ich selbst bereits eine kleine Liste mit gut 100 Zeitgenossen habe und gerne auch das eine oder andere empfehle. All jenen, die sich noch nicht groß mit neuer Klassik beschäftigt haben, den kann ich nur empfehlen, es zu tun. Das benötigt aber einiges an Eingewöhnungszeit, so sollte man nicht umbedingt mit den ganz aktuellen Sachen anfangen sondern lieber bei den Spätromantikern bzw. Richtung fin de siècle (Um 1900) beginnen, um sich dann systematisch in die ungewohnten Harmonien des 20. und 21. "hineinzuarbeiten". Das ist zumindest eine interessante Erfahrung und erweitert den musikalischen Horizont ungemein. |
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Klassikkonsument
Inventar |
#2 erstellt: 13. Jul 2011, 02:58 | ||||
Hallo Quephisto, erstmal herzlich Willkommen!
100 Zeitgenossen sind ja nicht wenig. Vielleicht findest Du im Thread Neue Musik - Komponisten und Werke trotzdem noch Anregungen. Oder Du magst selbst das eine oder andere Werk vorstellen. |
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Hörbert
Inventar |
#3 erstellt: 13. Jul 2011, 17:10 | ||||
Hallo! Zwischen Schönberg und Lachenmann höre ich eine ziemlich breite Palette neuerer Komponisten und -Musik. Ich höre und sammle das Zeug seit ca. 30 Jahren und dürfte inzwischen an die 700-800 Werke von einigen hundert Komponisten ab Schönberg hier haben. Teilweise noch auf alten Schallplatten, (Ca. 250 Exemplare) der Rest als CD´s. Ich würde mich ebenfalls freuen sich hier ein wenig mehr als bisher darüber austauschen zu können. MFG Günther |
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Martin2
Inventar |
#4 erstellt: 14. Jul 2011, 09:11 | ||||
Hallo Quifisto, es bestünde, um ein paar Menschen mehr einzubeziehen auch die Möglichkeit diesen Thread noch mal wieder zu beleben. Es handelte sich um einen Thread, bei dem sich einige moderne Musikliebhaber wie Günther mit Banausen wie mir über das Thema moderne Musik unterhalten wollten, anhand einer Box, die aber anscheinend völlig vergriffen ist - weder bei Amazon noch bei JPC auffindbar. Dafür gibt es jetzt eine Nachfolgebox, diese hier: Kennt die Box übrigens jemand, über Amazon Marketplace noch recht erschwinglich zu bekommen? Gruß Martin EDIT Jetzt sehe ich die alte Snapshotsbox doch noch bei JPC. [Beitrag von Martin2 am 14. Jul 2011, 09:13 bearbeitet] |
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teleton
Inventar |
#5 erstellt: 14. Jul 2011, 14:48 | ||||
Der Thread über Neue Musik - Komponisten und ihre Werke, den klassikkonsument nennt, ist schon ziemlich lang und damit etwas unübersichtlich geworden. Ich finde es gar nicht schlecht, jetzt in Anlehnung an Diesen hier weiter zu machen. Hallo martin, die von Dir abgebildte 10Cd-Box ist gewiss nicht uninteressant. Was mich abschreckt und mir für den Neuling ungeeignet erscheint, ist die Tatsache, dass dort nur Momentaufnahmen einer breiten Palette von modernen Komponisten schnappschussweise abgehandelt werden. Wenn ich einen neuen Komponisten des 20.Jahrhunderts entdecke möchte ich keine zufälligen Schnappschüsse von diesem hören, sondern mich intensiv mit seinem Schaffen auseinandersetzen. Von daher ist mit in der Regel erst einmal eine Sinfonien-GA des eines modernen Komponisten lieber ! dann kann ich mir von dem Komponisten ein gesamtbild verschaffen und meine Eindrücke zu einem Bild zusammenfassen. Alles Andere ist mir zu zufällig ! Ein sehr schönes Beispiel für ein sinnvolles Kennenlernen eines modernen Komponisten sind die sinfonischen Werke von Einojuhani Rautavaara: Zunächst habe ich mir die 4CD-Box von ONDINE mit den 12 Konzerten und dann 1Jahr später die 4CD-Box mit seinen 8 Sinfonien gekauft. eute schätze ich diesen Komponisten als eine wirklich lohnende Neuentdeckung für die Jahre 2010-2011. Hätte ich nur ein Werk von Rautavaara gehört, dass bei mir gar nicht mal so gut ankommt, wäre der Wille zur weiteren Auseinandersetzung warscheinlich gegen null gegangen - eben die Gefahr solcher "Schnappschussboxen"! ONDINE, 1990 - 2005, DDD |
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teleton
Inventar |
#6 erstellt: 14. Jul 2011, 15:15 | ||||
Eine der begeisterungswürdigsten CD´s des 20.Jahrhunderts ist für mich diese BIS-CD mit Werken von Bo Linde: Sinfonie Nr.2 (1960)und Violinkonzert op.18 (1957) OK, in Anlehnung an meine Kritik im Vorbeitrag die Schappschüsse betreffend muß ich zugeben, das ich weiter keine Werke von Bo Linde kenne. Aber diese BIS-CD macht unheimliches Interesse, mehr von Bo Linde zu hören. Leider gibt der CD-Markt nicht viel her - es gibt kaum was von Bo Linde ! BIS, 1993, DDD Gestern habe ich die sinfonie nr.2 (1960) wiedereinmal mit großer Begeisterung gehört. Es ist fantastisch wie Linde trotz des Tempos Largamente im ersten Satz eine Spannung aufbaut, die sich dann im 2.Satz Allegro entläd. Nichts wirkt aufgesetzt und ist tief empfunden. Auch der 3.Satz enthällt spannende Momente um dann ruhig zu enden. Die BIS - Aufnahme mit dem Norrköping SO unter Hirokami scheint nicht nur klanglich sehr perfekt zu sein - eine Spitzenaufnahme, die warscheinlich die einizige erhältliche ist. Einzig die tiefen Trommeln würde ich mir noch prägnater wünschen. Bo Linde war jedenfalls eine fantastische Neuentdeckung, dank Johannes Empfehlung und der gedanklichen Aufbereitung durch Michael. (Die Angesprochenen sind auch hier bekannt, aber im hifi-forum nicht so aktiv.) Auch das Violinkonzert op.18 (1957) auf dieser CD ist eines der großen aber unbekannten Werke des 20.Jhd: Der Hörer wird in eine unglaublich emotionanle Gefühlswelt entführt. Packend bis zum geht nicht mehr. Fernab vom jeglichem Violinschmalz vergangener Tage. Ja, da geht die Post ab - Wahnsinn. Das VC findet sich auf dieser fantastischen BIS-CD, auf der die ebenso herausragende Sinfonie Nr.2 op.23 (1960) und die Pensiere sopra un cantico vecchio op.35 (1967) zu hören sind: Es wird Zeit das solche herausragenden Werke den Hörern nahe gebracht werden ! Trotz ihrer Modrnität sind die werke voll geniessbar. Das ist Gänsehaut - Pur ! |
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arnaoutchot
Moderator |
#7 erstellt: 14. Jul 2011, 17:16 | ||||
Zustimmung zu den Konzerten, die hab ich mir auch gekauft und finde sie sehr interessant, alleine schon wegen der ausgefallenen Soloinstrumente. Sind die Symphonien auch in diesem Stil ? Die könnte ich auch mal antesten. Gebt mir mal einen kleinen Schubs, ob ich die kaufen soll. |
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Hörbert
Inventar |
#8 erstellt: 14. Jul 2011, 17:41 | ||||
Hallo! Na ja, der TE scheint ja auf dm Gebiet der neuen Musik kein Newcomer mehr zu sein, bei ca. 100 Komponisten der Neuzeit dürfte zwischen Schönberg und Wolfgang Rihm schon eine ganze Menge abgedeckt sein und zumindestens das 20 Jahundert ab 1950 mit seinen größen wie B.A. Zimmermann und H-.W. Henze, -nicht zu vergessen K.H. Stockhausen-, wird er wohl umfassend kennen. Die von Martin2 neuendeckte "Spiral"-Box wede zumindestens ich mir als Ergänzung zur "Snapshotsbox" zulegen, zumndesten die Symphonie von Bentzon und die Kammermusikwerk von Norgard waren mir die 10 Euro seinerzeit son wert, wenn die Spiral-Box" ebensoviel wertvolles für mich bereithält lohnt sich der Kauf allemal. MFG Günther |
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Schneewitchen
Inventar |
#9 erstellt: 14. Jul 2011, 17:41 | ||||
Beim Thema "Neue Klassik" frage ich mich,was damit gemeint sein soll? Alte Klassik von 1900 bis 2000 ? Oder neue Klassik von 2001 bis heute? Der Themensteller hat den Titel "Avantgarde-Komponisten des 20. und 21. Jahrhunderts gewählt. Damit steht der Zeitraum fest-1900 bis heute. Aber was sind Avantgarde Komponisten? Mahler,Prokofiev,Shostakovich,Schnittke,Britten,Cage,Takemitsu,Tavener,Daugherty? (War nicht sogar Beethoven AvantgardeKomponist als er zu Lebzeiten seinen Zuhörern bislang Ungehörtes vorspielte?) Unter "Neue Musik" versteht man bestimmte Werke,die aber so neu auch nicht mehr sind. Moderne Musik oder klassische Moderne ist meistens auch nicht mehr taufrisch. Zeitgenössische Musik wäre dann wieder Musik aus der Zeit in der wir gerade leben,vielleicht von 2000 bis heute? Mit dieser Aufzählung von Begriffen will ich lediglich verdeutlichen,daß es mir schwerfällt,Avantgarde-Komponisten des 20. und 21. Jahrhunderts zu benennen. Der Themensteller hätte seine Liste mit 100 Zeitgenossen (?) präsentieren können,damit man einschätzen kann,welche Komponisten er meint. Unter Zeitgenossen verstehe ich die Komponisten,die während meines Lebens (oder während der Lebenszeit des Themenstellers) komponieren.Aber vielleicht sollte man das nicht so eng sehen. |
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Martin2
Inventar |
#10 erstellt: 14. Jul 2011, 17:53 | ||||
Rautavaara finde ich durchaus nicht uninteressant. Irgendwo habe ich mal gelesen, daß man dem zu jener Zeit längst berühmten Sibelius einen Studienaufenthalt in Paris, Rom was weiß ich hat zukommen lassen wollen und der hat selbige Vergünstigung dann an den jungen Rautavaara weitergereicht. Ich habe von Rautavaara folgende CD: Ich finde diese Musik gar nicht mal so unspannend. Allerdings war ich von der 7., die ich mal ausgeliehen hatte, doch eher enttäuscht. Ich weiß es eben nicht, das bessere ist der Feind des guten. In diesem Sinne ist Rautavaara schon gut, aber ich denke es gibt besseres. Das ist aber jetzt nicht sauertöpfisch gemeint, weil wenn einem diese Art Musik gefällt, warum soll man sich groß darum scheren, daß es vielleicht besseres gibt. Wichtig ist vor allem, daß es in der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts sehr viele verschiedene Ansätze und Stile gibt. Und da gibt es schon eine ganze Menge, was mir gefällt. Zum Beispiel Charles Ives, der absurderweise bei Wikipedia zur "Postmoderne" gezählt wird ( absurd insofern, als die "Postmoderne" kaum gleichzeitig mit der Moderne erschienen sein kann, sonst wäre sie nicht "Post" also später). Bei mir ist es halt so, daß ich mir bei bestimmter Musik noch die Zähne ausbeiße. Anderseits gefällt mir einiges vom Berg doch recht gut oder Schnittke etwa könnte durchaus etwas für mich sein. Gruß Martin @ Schneewittchen Ja ich fände es auch gut, wenn der Threadersteller mal eine Liste der Sachen, die er hört, präsentieren würde. Ich käme vermutlich auch auf 100 Komponisten des 20. Jahrhunderts, die ich gehört habe, nur zum Beispiel Stockhausen ( ja habe ich gehört, mochte ich aber nicht), Boulez, Ligeti oder Nono wären nicht darunter. Die Wiener Schule, Messiaen, Karl Amadeus Hartmann aber durchaus. |
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Nac93
Hat sich gelöscht |
#11 erstellt: 14. Jul 2011, 19:18 | ||||
Hallo teleton, dein Beitrag zu Bo Linde hat mich ziemlich neugierig auf diesen mir unbekannten Komponisten gemacht. Tja, kurz mal im Penguin Guide geblättert - und tatsächlich ist er vorhanden! Eine CD mit dem Violin- und Cellokonzert von Naxos (u.a. mit Maria Kliegel) ist mit 4 Sternen und einer Rosette ausgezeichnet! Auf classicstoday gabs ebenfalls eine 9/9 Bewertung! Die Hörschnipsel auf jpc klangen ebenfalls anregend. Kennt jemand diese CD? Aber bin schon geneigt, da zuzugreifen, besonders über die versandkostenfreien Tage bei jpc |
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Hörbert
Inventar |
#12 erstellt: 15. Jul 2011, 12:46 | ||||
Hallo! Warten wir einfach mal bis sich "Quephisto" wieder meldet, dann wird sich ja zeigen was er mit dem Avantgarde-Komponisten-Bergriff meint. MFG Günther |
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teleton
Inventar |
#13 erstellt: 16. Jul 2011, 09:30 | ||||
RE: Rautavaara - Sinfonien
Hallo Arnaoutchot und alle Weiteren, ja, die ONDINE-Sinfonien-Box solltest Du Dir unbedingt zulegen. Es ist so, das Rautavaara auf der Suche nach seiner eignenen Tonsprache war. Von daher sind alle 8 Sinfonien unverwechselbar und absolut ungleich. Der Kauf lohnt sich aber schon wegen der Sinfonie Nr.1 --- hier zaubert Rautavaara eine Schostakowitsch-Sinfonie aus dem Hut, die es in sich hat - fabelhaft. Dann die Sinfonie Nr.7 (die martin weniger gefiel). Aber hier mit Segerstam wird dieses Werk zum hörbaren Meisterstück. Ich nehme an , martin, die gelieghene CD von Dir, war die Naxos-Aufnahme; die habe ich auch und die ist in der Tat nicht so umwerfend. Dafür ist Angel of Lights auf dieser Naxos-CD aber eine Super-Stück, eine tolle Aufnahme und Interpretation. Auch die Aufnahmen in der ONINE-Box aus Leipzig sind astrein. --------------- Die BoLinde-NAXOS-CD die NAC93 abbildet, habe ich bereits im portofrien jpc-Warenkorb. Die wird mein Linde-Repertoire etwas erweitern. Das muss laut Kritik ein TOP-Aufnahme sein. Das Cellokonzert ist noch etwas schroffer als das VC - bin mal gespannt ! ----------------------------- Schnewittchen nennt einen Komponisten den ich hier in Kürze auch noch mit seinen besten CD´s näher vorstellen werde. (Heute wenig Zeit !) Michael Daugherty Astreine, hörernahe und moderne und voll geniessbare, gei... Musik ! |
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arnaoutchot
Moderator |
#14 erstellt: 16. Jul 2011, 12:02 | ||||
Soeben erledigt !!! Bin gespannt, die Konzerte haben mir beim Wiederhören angeregt durch diesen Thread ausnehmend gut gefallen. |
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Quephisto
Ist häufiger hier |
#15 erstellt: 24. Jan 2012, 22:14 | ||||
Vorneweg: Entschuldigt, dass ich den Thread habe einschlafen lassen. Ich bin in den letzten Monaten leider kaum zu etwas gekommen, worunter auch meine Forenaktivität gelitten hat. Leider kann ich gerade nicht auf jeden Beitrag eingehen, danke aber allen hier Schreibenden für ihre Kommentare.
Sicherlich ein interessantes Set, wenn man sich einen Überblick über neue Musik verschaffen möchte. Ich selbst höre zumeist gezielt ganz bestimmte Komponisten, weshalb diese Box nicht ganz das Rechte für mich wäre. Vielleicht aber könnte man diese ja dem einen oder anderen "Neueinsteiger" ans Herz legen.
Wie bereits geschrieben, höre auch ich eher gezielt als zufällig. Dennoch setze ich mich wohl nicht so intensiv wie du mit einzelnen Komponisten auseinander (was schade ist), da ich oft nur bestimmte Stücke besonders schätze und mir regelmäßig anhöre. So in etwa geht es mir auch bei Rautavaara, dessen Cantus Arcticus ich sehr schätze, wenngleich seine sonstigen Werke mich persönlich weniger reizen.
Die Avantgarde bezeichnet gemeinhin die Generationen von Komponisten ab der zweiten Wiener Schule, die von "neuer" Tonalität, Klangsprache oder Rhythmik Gebrauch machen. Das "neu" bezieht sich dabei auf die vorigen Stilepochen. Zu "moderner Klassik/Avantgarde" zähle ich die Zwölftonmusik, den Minimalismus, serielle Musik, Musique Concrète, Klangkomposition, den Futurimus u.Ä. . Natürlich ist der Begriff dehnbar und teils individuell defininiert. Für Gewöhnlich schert man mit dem Begriff eben alle Komponisten des 20. und 21. Jahrhunderts, die sich deutlich von ihren Vorgängern abgegrenzt haben, über einen Kamm. Es gibt natürlich viele Akteure im Grenzbereich, gerade im Bereich fin du siècle. Nun möchte ich selbst ein Frage stellen: Ich suche moderne Lieder für Bariton, da ich selbst singe. Kann mir da jemand etwas empfehlen, mir will momentan nichts einfallen. |
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AladdinWunderlampe
Stammgast |
#16 erstellt: 24. Jan 2012, 23:10 | ||||
Lieber Quephisto, als allererstes fällt mir hier Wolfgang Rihms Wölfli-Liederbuch ein, eine Gesangskomposition nach Texten von Adolf Wölfli für Bassbariton und Klavier (und zwei grosse Trommeln). Und von Peter Ruzicka gibt es zwei Gesangszyklen für Bariton und Klavier: "...und möchtet ihr an mich die Hände legen", Fünf Fragmente von Hölderlin für Bariton und Klavier sowie Acht Gesänge nach Fragmenten von Nietzsche Du siehst, im Bereich des Liedgesangs war es eine Zeit lang chic, Texte aus dem Grenzbereich zum Wahnsinn zu vertonen... Wenn die Begleitung sich nicht auf ein Klavier beschränken muss, kommt auch noch ein frühes Stück von Mark Andre, einem der meiner Meinung momentan spannendsten Komponisten, in Frage: Ein Abgrund für Bassbariton, Viola und Violoncello nach Georg Büchners "Woyzeck". Soviel erstmal für heute. Gutes Singen und herzliche Grüße Aladdin [Beitrag von AladdinWunderlampe am 24. Jan 2012, 23:12 bearbeitet] |
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Quephisto
Ist häufiger hier |
#17 erstellt: 25. Jan 2012, 00:05 | ||||
Vielen Dank für die schnelle Antwort, den Ruzicka schaue ich mir mal an. Etwas ernsthafter als Wölfli sollte es aber schon sein. Du hast von Andrés Stück nicht zufällig eine Hörprobe parat? Ich würde mich nur ungern blindlings mit neuer Literatur zudecken. |
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Hörbert
Inventar |
#18 erstellt: 25. Jan 2012, 08:48 | ||||
Hallo! Da fällt mir vor allem Aribert Reimann ein, seine Werke "Zyklus," "Kumi Ori" und "Die Pole sind in uns" sind für Bariton und Orchester respektive Bariton und Klavier geschrieben. Etwas älter: "Gesangs-Szene zu Worten aus Sodom und Gomorrha" für Bariton und Orchester von Karl Amadeus Hartmann und natürlich auf dem Sektor das Kustliedes Ernst Krenek´s "Gesänge des späten Jahres Op.71" für Barion und Kavier sowie seine "Spätlese Op. 218" und die "Drei Gesänge Op.56" die ebenfalls für Bariton und Klavier gesetzt sind. MFG Günther |
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AladdinWunderlampe
Stammgast |
#19 erstellt: 25. Jan 2012, 14:15 | ||||
Lieber Quephisto, leider habe ich gerade keine Hörprobe parat, und die beiden CD-Einspielungen des Stücks (Ensemble SurPlus in der Edition Solitude [anscheinend eine Art Selbstverlag] und Ensemble Alternance bei 3D Classics) scheinen momentan nicht mehr erhältlich zu sein. Daher ein paar Informationen: Das Stück ist etwa 12 Minuten lang und besteht aus fünf Sätzen. Mit seinen komplizierten rhythmischen Proportionen erinnert es vom Notenbild her an die Kompositionen Brian Ferneyhoughs, bei dem Andre im Entstehungsjahr 1992 einen Kompositionskurs absolvierte. Der Büchner-Text wird in der Singstimme weitgehend in einzelne Phoneme zerlegt; insgesamt ist das Stück von einem gleichsam expressionistisch wilden Gestus beherrscht, für den extreme Dynamikumschünge (ffff neben pppp), schroffe Akzente, abstürzende Streicherglissandi usw. und eine insgesamt eher dunkle Klanglichkeit charakteristisch sind. Daneben ist aber schon das Interesse des Komponisten an der subtilen klanglichen Gestaltung von Nachklängen und Ausschwingvorgängen erkennbar, die Andre später während seines Studiums bei Lachenmann noch ausbauen und verfeinern sollte. Herzliche Grüße Aladdin [Beitrag von AladdinWunderlampe am 25. Jan 2012, 15:47 bearbeitet] |
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composer888
Neuling |
#20 erstellt: 25. Jan 2012, 18:05 | ||||
Hallo, wie ich schon in einem anderen Thread geschrieben habe, kann ich mich unglaublich für die Musik von Valentin Silvestrov (*1937) begeistern. Silvestrov begann in avangtardistischer Manier und seine Werke wurden z.B. in Darmstadt aufgeführt, seit den 1970er-Jahren komponiert er in einem "neoromantischen" Stil (er selbst nennt es Metamusik also metaphorische Musik, in der verschiedene Idiome vereint werden). Silvestrov macht jedoch nicht Collagen à la Schnittke, sondern denkt im Grunde genommen "romantisch", man merkt jedoch, dass seine Musik durch die Schule der Moderne hindurchgegangen ist. Bei Silvestrov gibt es zwei Einstiegsmöglichkeiten. Man hört sich zuerst die "einfachen" Stücke von ihm an und kommt dann immer zu den schwereren. Als solch ein Einstieg würde ich die Bagatellen und Serenaden empfehlen: oder der traumhaft schöne Klavierliederzyklus "Stille Lieder" oder für die in Neuer Musik schon etwas bewanderten Hörer: Man beginnt mit den eher "schwerer zu hörenden" Stücken und kann dann sukzessive auch zu den "einfacheren" vordringen. Zum Beispiel die Cellosonate finde ich äusserst gelungen: oder die 5. Symphonie: Übermorgen Freitag (27.1.2012) führt übrigens das Kronos Quartet in London das 3. Streichquartett von Silvestrov auf ;-) Grüsse composer888 |
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