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Pico Lino 3 CB+A -A |
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Autor |
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ronmann
Inventar |
#1 erstellt: 15. Apr 2019, 16:27 | |
Hi liebe Liebenden, ich möchte euch gern meine Interpretation der Pico Lino 3 zeigen. Der Name ist eigentlich Unsinn, weil der Nachbau mit dem HobbyHiFi Bauvorschlag wenig gemein hat. Der Vorteil ist aber, dass man sofort eine Vorstellung hat, um welchen Breitbänder es geht. Der kleine ScanSpeak Breitbänder 10F/8414G10 ist wahrscheinlich einer der besten 10cm Breitbänder des Marktes. Ich setze ihn in einem wahrscheinlich unnötig großen geschlossenen 5Liter Gehäuse ein. Unnötig groß, weil ich ihn von der Arbeit im Bassbereich befreie. Dazu verwende ich eine aktive Frequenzweiche MCX-200/SW Das ist eigentlich eine sehr günstige semiprofessionelle 2Wege-Weiche mit 12dB/Oktave Filter und jeweils einem Pegelregler für Bass und Mittelhochton. Mögliche Trennrequenzen liegen zwischen 60 und 500Hz. Ich teste gerade in welchem Bereich die Trennfrequenz liegen sollte. Einerseits möchte ich gern eine tiefe Trennung bei 150Hz, damit der Breitbänder so viel wie möglich übernimmt. Andrerseits höre ich gern laut und eine so tiefe Trennung stresst den Breitbänder doch erheblich. Also teste ich im Bereich 200...350Hz. Der Subwoofer war eigentlich nie für eine so hohe Trennung konzipiert. Der macht das zwar mit (Alcone AC10 SW8), aber im 50LiterGehäuse steckt kein Dämpfmaterial. Könnte ich ja noch einfügen. Für die Trennfrequenz gibt es ein Regler, wo dahinter ein Doppel-Poti steckt. Also Hoch- und Tiefpass werden gleichzeitig verändert. Ich gehe davon aus, dass Monacor das technisch soweit im Griff hat, dass der Kreuzungspunkt bei -6dB liegt und die Kurven zueinander symmetrisch sind. Zumindest kann ich nicht feststellen, dass diese Weiche, trotz ihres günstigen Preises, den Klang negativ beeinflusst. Mich wundert, dass Breitbänder und Tieftöner gleichphasig besser klingen, als wenn ich den Bass auf Knopfdruck an der Aktivweiche invertiere, was zu dünnerem Klang führt. Um den Frequenzgang des Breitbänders zu linearisieren verwende ich den Sperrkreis der Pico Lino 3, bestehend aus 0,68mH Backlackdraht-Luftspule mit 1mm Drahtstärke, einen 10Watt-Widerstand mit 4,7Ohm und einen MKP-Kondensator mit 10uF. Wobei das stimmt nicht ganz. Es gibt Modifikationsempfehlungen den Präsenzbereich zwischen 3 und 6kHz mit der Kondensatorgröße beeinflussen zu können. Mit 8,2uF klingt es etwas zurückhaltender. Den verwende ich + dazu einen KP 1832 mit 0,65uF, also in Summe 8,85uF Großartig den Unterschied höre ich noch nicht, weil mir glaube ich der Hochtonbereich zu laut ist. Bei 15kHz ist der Breitbänder immerhin 5dB lauter, als der Rest. Unter Winkel kehr sich das schnell ins Gegenteil bzw. Erst dann wird es weitgehend linear, wobei die obere Grenzfrequenz dann keine 20kHz mehr erreicht. Ich fange mal mit den positiven Eigenschaften an. Grundsätzlich ist der Klang erstmal sehr sehr gut. Die Tonalität stimmt. Es gibt keine nasalen Verfärbungen, wie es viele gündtige Pappbreitbänder machen. Er spielt sehr präzise und detailreich, auch im Hochtonbereich. Ich denke das ist durchaus auf dem Niveau eines guten Kalottenhochtöners. Wahrscheinlich hört man im Vergleich zu einem Beryllium-, AMD- oder Bändchenhochtöner, dass diese Spezialisten noch ein klitzekleinwenig mehr Details liefern, aber subjektiv fehlt überhaupt nichts. Nur 2 Sachen stören mich etwas. Wie erwähnt einmal ist es etwas zu viel Hochton und ich tue mich schwer, die Lautsprecher so weit von mir wegzudrehen (30Grad), sodass die Überhöhung nicht vorhanden ist. Dann müssten die Lautsprecher ja schon nach außen schauen oder aber sich fast gegenseitig anschauen, mit sich weit vor dem Hörplatz kreuzenden Lautsprecherachsen. Der zweite Unterschied ist im Vergleich zu meinen Eton Duo zu hören. Diese verfügen über Eton 17cm Tiefmitteltöner und Seas-Kalotte. Die größere Membranfläche (über 3x so viel) verleiht Stimmen etwas mehr Brustkorb. Das ist schwer zu beschreiben. Ich bilde mir ein die größere Membran koppelt besser an die Luft an. Dass der eine oder andere Lautsprecher großartig wärmer klingen würde, kann ich so gar nicht sagen. Für einen wärmeren Grundton gibt es auch hier Modifikationsempfehlungen. Durch Verkleinerung der Spule von 0,68 auf 0,56 oder gar 0,47mH kann man den Bereich zwischen 300 und 600Hz voluminöser klingen lassen. 0,56mH soll es etwas, 0,47mH sehr voluminös klingen lassen. Vielleicht probiere ich eine 0,56mH-Spule. Aber eigentlich möchte ich, so wie es in HobbyHiFi 1/2019 bei Waveonwall84 modufizieren. Da setzt Bernd T. einfach mehrere der kleinen Wavecor 10cm Breitbänder ein und beschreibt, dass man nicht nur 3, sonder auch 2 oder 4 verwenden kann. Bei 4 Stück benötigt man dann einen gewissen Hörabstand. 4 ScanSpeak Breitbänder je Kanal erhöhen meinen DynamikSpielraum um beachtliche 12dB, die thermische Belastbarkeit von 25 auf 100Watt und die Membranfläche auf 135qcm. Der Eton 17er verträgt rund 50Watt und hat rund 120qcm. Also falls ein Membranflächennachteil besteht, in dem Sinne dass es Stimmen doch etwas an Brustkörper fehlt, dann wäre das damit ausgeglichen und auch mein Wunsch richtig Gasgeben zu können, wird damit erfüllt. Allerdings wären dafür weitere 6x 70€ = 420€ in die Hand zu nehmen. Zusammen mit Holz und Kleinigkeiten wäre ich dabei ganz schnell bei 500€ Dafür würde ich dann natürlich etwas Sicherheit haben wollen, dass es so gut klingt, dass es sich einfahc lohnt. Vielleicht reicht es schon aus diese 4 Breitbänder je Kanal zu verwenden, um den Hochtonbereich durch ein paar Auslöschungen abzumildern. Ansonsten muss ich mir Gedanken zur Modifikation des Sperrkreises machen. Den Kondensator verkleinern, um den Präsenzbereich abzusenken, hilft mir nicht. Vielleicht sollte man zum Kondensator einen Widerstand in Reihe schalten, damit der gesamte Hochtonbereichleiser wird. Meine Überlegung ist doch richtig? Der 4,7Ohm-Widerstand senkt den gesamten Pegel des Breitbänders ab. Die Spule hebt diese Wirkung im Bass und Grundton, der Kondensator im Hochton auf, was ja zur gewünschten Mittenabsenkung führt. Schwäche ich nun den Kondensator mit 0,5...1...2Ohm ab, wird der Hochton leiser. In welcher Weise müsste ich die Kondensatorgröße verändern, wenn ich den Widerstand vergrößere? Im Hochtonbereich schwankt die Impedanz irgendwo zwischen 8 und 12Ohm. Wenn nun den Kondensator durch hinzufügen eines 2,2Ohm Widerstandes im Mittel eine rund 20% vergrößerte Impedanz „sieht“, dann sollte man den Kondensator um circa eben jene 20% verringern, richtig? Also wenn der Bauvorschlag 10uF vorsieht und ich habe 8,2uF zur Verfügung, passt das ungefähr. Es bleibt die Option den Präsenzbereich durch Variation der Kondensatorgröße zu beeinflussen. Also senke ich den gesamten Hochtonbereich um beispielsweise 2dB ab, was ja zu einer (eventuell gewünschten) Präsenzsenke führt, könnte ich gegensteuern. Oder wie würdet ihr den Hochtonbereich absenken? Noch einen Sperrkreis auf den Peak bei 15kHz abstimmen? Um wie viel wird der Hochtonbereich durch 2,2Ohm leiser? Übrigens außer einem Pegelmessgerät und ein paar Testfrequenzen ist keine Messtechnik vorhanden. Ich möchte den Feinschliff gern mit eben jenen Überlegungen bzw. meinem Gehör erledigen. Im Prinzip hat Bernd T. den Sperrkreis ja schon passend kalkuliert und seine korrekte Wirkung gemessen. Es passt nur nicht 100% zu meinem Geschmack. Ich neige generell dazu, bei vielen Bausätzen den Hochtöner 0,5...1dB leiser zu machen. Macht es natürlicher und weniger anstrengend, beim Lauthören Danke! Testbohrung, beim schwarzen MDF fehlte mir dann der Mut [Beitrag von ronmann am 15. Apr 2019, 21:28 bearbeitet] |
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ronmann
Inventar |
#2 erstellt: 15. Apr 2019, 18:18 | |
Ich habe selbst mal kurz gesucht und mich an diese Tabelle erinnert. Demnach würde ein 2,2Ohm Widerstand den Pegel um 2dB absenken. Hätte man auch überschlagen können. Der 4,7Ohm Widerstand des Sperrkreises senkt den gesamten Pegel um gut 4dB ab, also wenn nicht noch Spule und Kondensator parallel dazu sitzen würden. Will ich nun den Hochtonbereich um 2dB absenken, muss ich den Kondensator mit einem 2,2Ohm Widerstand abschwächen, richtig? Ich könnte auch erstmal mit weniger anfangen. Mal schauen, was die BauteileKiste hergibt. |
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ronmann
Inventar |
#3 erstellt: 15. Apr 2019, 19:10 | |
Zum Glück verwende ich in der Testphase Lüsterklemmen 3,3 und 6,8Ohm habe ich doppelt gefunden und konnte gleich testen. Beide Widerstände parallel ergeben 2,2Ohm und damit klang es schon besser. Nur mit 3,3 Ohm (-3dB) war glaube ich schon zu viel. Muss ich morgen nochmal in Ruhe hören. Also einerseits wird der Klang schon zu dunkel, andrerseits bleibt etwas im Klang irgendwo im Hochtonbereich, wo ich mir unsicher bin, ob das zu viel ist. Das Tamburin in Day Tripper (Beatles) wirkt bei 2,2Ohm trotzdem zu laut. Kann auch an der Kürze der Hörvergleiche liegen bzw. dass die Breitbänder vielleicht noch nicht eingespielt ist. Die haben erst wenige Stunden Musik auf der Uhr. Ihr dürft gern mitschreiben bzw. mir zeigen, dass jemand mitliest;) |
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ronmann
Inventar |
#4 erstellt: 15. Apr 2019, 21:18 | |
Habe eben nochmal den Test des Alcone AC10 SW8 rausgekramt. Ich hatte ihn wirklich nie für eine so hohe Trennfrequenz vorgesehen. Von 100 bis 200Hz wird er durch die hohe Schwingspuleninduktivität 5dB leiser. Ich schiele aber auch schon lange auf den ScanSpeak 30W/4558, welcher im 60Liter Gehäuse (geschlossen) bis rund 35Hz runtergeht, aber vom Tiefbass bis weit in den Mittenbereich linear spielt. Der lässt sich viel einfacher mit einer Aktivweiche bei 200...300...400Hz trennen, eben weil er linear bleibt. Der Alcone hängt bisschen durch, wenn ich ihn über 150Hz spielen lasse. Der ScanSpeak schafft im Bassbereich in 60Liter CB das, was der Alcone in 60Liter BR kann bzw. sogar noch etwas mehr. ScanSpeak 30W/4558 [Beitrag von ronmann am 15. Apr 2019, 21:21 bearbeitet] |
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herr_der_ringe
Inventar |
#5 erstellt: 16. Apr 2019, 06:18 | |
moin ron, beim 30w benötigst jedoch nen kondensator davor (oder eine entsprechende entzerrung), um in 40ltr GHP (60ltr CB) die anvisierte kurve zu erzielen. in 60ltr CB spielt der 30w bei 35hz um ~3db leiser auf als bei 50hz. und ich würde durchaus auch mal nen blick auf die beiden kleineren 26w (in CB/GHP) bzw. den 22w (in BR) der discovery-serie werfen. |
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ronmann
Inventar |
#6 erstellt: 16. Apr 2019, 06:52 | |
-3dB, das ist doch die übliche Art und Weise die unterste Frequenz anzugeben, wo ein Tieftöner noch nennenswert Schall abgibt. So wie ich das sehe, hätte ich dann eine unterste Grenzfrequenz von 35Hz. Eigentlich ausreichend, zumal der Raum ja noch ein paar nette Raummoden beisteuert Korrigiere mich, wenn ich falsch liege. Ansonsten müsste ich doch noch entzerren. Vor Jahren hatte ich mal eine Digitalweiche Behringer DCX2496 oder so ähnlich. Mit der hatte ich alle Möglichkeiten, aber ich wollte irgendwann die Kette vereinfachen. Die kleineren ScanSpeak kommen eigentlich nicht infrage. Das was der Alcone in Bassreflex macht, ist Minimum, was ich im Bass gern hätte. Ein 30er sollte es von daher wenigstens sein. Solange der ScanSpeak Breitbänder alleine ist, ist das natürlich Quatsch, aber 4 je Kanal und dann sollte in Sachen Pegel einiges möglich sein. Aber erstmal will ich einen zum Klingen bringen |
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Thessis
Ist häufiger hier |
#7 erstellt: 16. Apr 2019, 10:33 | |
Schau dir mal den Scan Fast an. Der TT ist schon sehr gut, und kostet bedeutend weniger. http://www.lautsprec...de/hifi/scanfast.htm [Beitrag von Thessis am 16. Apr 2019, 10:34 bearbeitet] |
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