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ASE Campanile mit Scan Speak

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George33
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 06. Nov 2016, 19:04
Hallo Freunde der anspruchsvollen Holzbearbeitung,

ich möchte mein neuestes Holzprojekt vorstellen, die ASE Campanile mit Scan Speak Treibern.

Zunächst einmal zu den Gründen, warum es genau dieser Lautsprecher geworden ist:

- die Scan Speak Chassi reizen mich schon seit längerem
- es sollte ein 2-Wege System werden mit hochwertigen Treibern
- die Abmessungen sollte die wohnzimmertaugliche 1 Meter Marke nicht deutlich überschreiten
- das Gehäuse sollte kreative Möglichkeiten bieten
- es sollte eine handwerkliche Herausforderung werden
- der Lautsprecher sollte bislang im Forum noch nicht gebaut worden sein

Ich hoffe, dass am Ende des Projektes an allen Punkten ein Haken dran ist und ihr von dem Projekt genau so begeistert seid, wie ich. Aber lasst euch überraschen....

An der Stelle möchte ich mich bei Hr. Fröhlich von Lautsprecherkauf bedanken. Er hat mir einige Hilfestellungen gegeben. Er antwortete immer schnellstens und kompetent auf meine Fragen - Vielen Dank

Damit das Projekt nicht nackte Theorie bleibt, hier die ersten Bilder:

Das Konzept:

ein Paar 3D Ansichten
3D Zeichnung der Campanile3D AnsichtSeitenansicht
RückseiteDraufsicht
InnereiFront

...und wie aus der Idee ein Lautsprecher wird, folgt in Kürze.
Nur soviel: der Lautsprecher steht kurz vor seiner Vollendung.

Grüße und eine schönen Sonntagabend
Jürgen
ARCOSIA
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 08. Nov 2016, 00:33
Hallo,

Da auch ich nach einem neuen Scan-Projekt suche, bin ich sehr gespannt!
Gruß Uwe
George33
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 09. Nov 2016, 14:22
Kapitel 1: die Front

die Front in 3D

Die Idee hinter der Font war es, mit den Phasen, die akustische Abstrahlung zu verbessern. Die technische Umsetzung war allerdings nicht ganz einfach. Mit was sollten die immerhin bis zu 60mm langen Phasen heraus gearbeitet werden? Zur Wahl stand: schleifen, fräsen, sägen. Die einzige realistische Umsetzung war über eine Kreissäge möglich. Alles andere wäre nicht genau genug gewesen.

Aber fangen wir von vorne an. Zunächst wurden zwei 19mm Birke Multiplex Platten verleimt, um auf die notwendige Materialstärke zu kommen. Schließlich sollten die Phasen an den Rändern knapp 20mm tief gehen.

Front: Aufdoppelung des Materials

Danach habe ich eine Konstruktion angefertigt, um die Frontplatte senkrecht aufzustellen und ein Führungslineal aufzulegen

Front: Aufnahme in der Aufnahmevorrichtung

Front: Aufnahme in Vorrichtung

Auflegen der Führungsschiene für die Kreissäge

Front: Auflegen der Kreissäge

Nachdem die seitlichen Schnitte besser von der Hand gingen als erwartet. Habe ich die Phase am oberen Rand der Front per Kappsäge erledigt.
Danach wurden die Ausschnitte für die Chassi gefräst. Hilfreich war hierbei ein Fräszirkel.

Front: Chassifräsung mit Fräszirkel

Front: Fräsung für Hochtöner

Damit die Gewindeinserts für die spätere Lautsprecherverschraubung an der richtigen Stelle sitzen, habe ich mir eine einfache Bohrschablone gebaut. Diese sollte bei der Weiterverarbetung der Front noch hilfreich sein...

Front: Bohrschablone für Gewindeinserts

...und so sehen die fertigen Fräsungen für die Chassi aus:

Front: Fräsungen für Chassi

Front: Fräsungen für Chassi

An der Stelle ist mir leider der erste Fehler passiert. Für den Tieftöner und für den Hochtöner habe ich M5 Gewindeinserts verwendet. Nur leider hatten die ScanSpeak Hochtöner nur Löcher für die Größe einer M4 Schraube. Das Problem habe ich gelöst, in dem ich die Schraubenköpfe abgedreht habe und die Löcher in der Aufnahmeplatte des Hochtöners auf 5mm erweitert habe.

So sehen die fertigen Fronten aus

Die Fronten

Zu den Treibern: Wie gesagt, es kommen Treiber von Scan Speak zum Einsatz. Das wären:
- TT SCANSPEAK Revelator 18W8531G00,

TT ScanSpeak 18W8531

- HT SCANSPEAK R2604-832000

HT ScanSpeak

... und im nächsten Kapitel erzähle ich, wie die Seitenteile entstanden.

Grüße

Jürgen
Kyumps
Inventar
#4 erstellt: 09. Nov 2016, 15:55
Optisch definitiv ein Hingucker.
Die breiten Phasen im MPX sehen klasse aus.
Warten wir mal den weiteren Verlauf ab
George33
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 09. Nov 2016, 16:18
Hallo Daniel,
Danke für das Lob, aber lang werden die Phasen nicht mehr so aussehen. Die Fronten habe ich veredelt. Mit was verrate ich noch nicht. Nur soviel: vegan ist der Lautsprecher jetzt nicht mehr...
Viel Spaß bei den Fortsetzungen.
LarsNL
Stammgast
#6 erstellt: 09. Nov 2016, 16:21

George33 (Beitrag #5) schrieb:
Nur soviel: vegan ist der Lautsprecher jetzt nicht mehr...


Geil, ein Schnitzel auf der Schallwand?!?

Sorry, musste raus... Sehr schönes Projekt, ich lese gerne weiter mit.

Gruss,
Lars
George33
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 09. Nov 2016, 19:38
Kapitel 2: die Seitenteile

3D Seitenteil rechts

Nun geht es also an die Seitenteile. Zunächst mussten auch hier die Birke Multiplex Bretter aufgedoppelt werden, da zum einen für die Phasen genug Material da sein musste und zum anderen sollten die äußeren Flächen die Fronten einrahmen. Aber alles der Reihe nach:

Damit die Bretter nicht verrutschen, kam die Lamellofräse und viel Leim zum Einsatz.

Seitenteil verleimt

Die Leimzwingen sorgen für eine sichere Verbindung

Seitenteil verleimt

Auf dem Bild sieht man den Absatz, der später die Front aufnehmen sollte.

Seitenteil von hinten

Danach kam die Frage, wie die Phasen an die Seitenteile bekommen? Die Methode, die für die Front funktionierte, klappte hier nicht, weil die Seitenteile nicht rechteckig, sondern trapezförmig sind. Also hab ich mir eine kleine Hilfsvorrichtung gebaut, in die die Kreissäge eingeschraubt wurde. Die Bretter konnten horizontal am Sägeblatt vorbei geführt werden. Somit wurden alle Phasen absolut gleich geschnitten:

Vorrichtung für Seitenteile

Vorrichtung für Seitenteile

Vorrichtung für Seitenteile

Vorrichtung für Seitenteile

und so kamen die fertigen Teile raus. Hat super funktioniert.

Und im nächsten Kapitel erfahrt ihr, wie der Korpus entstand. Jetzt geht es erst mal zum Sport.
Schönen Abend und bis bald

Jürgen
ARCOSIA
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 09. Nov 2016, 20:30
Da schau ich am Wochenende doch gleich mal, wie ich meine TS55 in einem solchen Bretterhaufen befestigt bekomme.
Am besten gleich die ganze Platte vom Sägetisch
Die Fronten sind denke ich mal beledert... sehr schön!

Gruß Uwe
George33
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 09. Nov 2016, 21:31
Hallo Uwe,
ja mitmachen, würde mich freuen. Viel Spaß beim Spähne machen und viele Bilder.
Die Materialwahl war doch geheim
Black-Devil
Gesperrt
#10 erstellt: 11. Nov 2016, 03:53

George33 (Beitrag #9) schrieb:

Die Materialwahl war doch geheim ;)


Dafür waren die 3D Bilder oben schon zu detailliert

Tolles Projekt, macht auch Spaß deinen Bericht und die pfiffigen Problemlösungen zu lesen!
George33
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 11. Nov 2016, 23:16
Kapitel 3: der Korpus

3D der Korpus

In dem Kapitel werdet Ihr erfahren, wie aus ein paar Brettern eine schwere Kiste entsteht. Auch wenn man noch so sorgfältig arbeitet, so ergeben sich doch immer kleine maßliche Unterschiede in den einzelnen Teilen. Deshalb ein ganz wichtger Tipp: nummeriert euch die Bauteile. So haben alle Einzelteile des einen Lautsprecher eine "1" erhalten und der andere die "2". Nachdem es frisch vom Schreiner fast 30 (!!!) einzelne Bretter waren, macht es Sinn die einzelnen Bretter zu beschriften mit "A" bis "K". Die Buchstaben waren dann auf dem 2D Plan genau so benannt. Im 2D arbeite ich überwiegend mit Solid Edge:

Campanile Stücklistenzeichnung

und die Stückliste

Stückliste

Im ersten Schritt wurden an den Seitenteilen Lamellos gesetzt. Die Lamellodübel sorgen für eine sehr starke Verbindung und die Bretter sitzen fugenfrei aneinander.

Lamellofräsungen an den Seitenteilen

Seiten- und Rückwand mit Lamellofräsungen

Anschließend wurde das Fuß und Rückteil mit den Seitenwänden verheiratet. Nicht immer ergeben sich sofort rechte Winkel, dann muss man mit Zwingen nachhelfen.

die halbe Kiste wird verleimt.

Massive Bretter, wie z.B. die aufgedoppelten Seitenteile, sind nicht immer ganz plan. Um so wichtiger ist es, mit hohen Spannkräften die Kiste in Form zu bringen. Wenn an der Stelle geschlampt wird, ist das absolut nicht mehr zu korrigieren.
Wenn dann alles gut geht, sollten die Verbindungen in etwa so aussehen:

Verleimung der Unterseite

Verleimung der Oberseite

Der Spalt zwischen Seitenwänden und Front ist notwendig, da das spätere Obermaterial etwa 3mm aufträgt.

Front auf Korpus

Nach dem verleimen des Korpus lag die Front ziemlich plan auf. Wenn dies nicht der Fall gewesen wäre, wäre es sehr aufwändig geworden eine Planlage zu erreichen

Front auf Korpus.

Front mit Korpus

Das Innenleben diente der Versteifung des Gehäuses. Notwendig wäre es definitiv nicht gewesen, da der Korpus ohne Front bereits ein Gewicht von fast 10 Kg hatte. Für die weitere Handhabung des Lautsprechers war die Verstrebung sehr nützlich. Man hatte einen handlichen Griff für das hochwuchten auf die Werkbank .

Die Versteifung

Die Versteifung im Gehäuse

Da das Trennbrett zwischen großer Kammer und kleiner Hochtonkammer etwas massiver ausfiel als geplant, musste das Brett ausgeschlankt werden, dass die Tieftöneröffnung nicht auf eine Störkante abstrahlt.

Verschlankung des Trennbretts zwischen den Schallkammern

Und so steht das bisherige Werk da:

Der fertige Korpus

Soweit so gut und im nächsten Kapitel werde ich ein paar Bilder vom Kopf und Fußteil posten.

Schönes Wochenende
jehe
Inventar
#12 erstellt: 11. Nov 2016, 23:58
so, ich habe mal Platz genommen und wäre für das/die nächste/n Kapitel bereit.

schönes Projekt und tolle Umsetzung. Bin gespannt wie es weiter geht.
George33
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 12. Nov 2016, 00:23
Ach wie schön, das Kino füllt sich. Freue mich über jeden Mitleser. Bin für Kritik, Tipps und Lob offen und dankbar.

Grüße
Jürgen
l'horn
Stammgast
#14 erstellt: 13. Nov 2016, 18:40
Sehr schönes Projekt und v.a. sehr schöne Umsetzung! Da bleib ich gern dabei
George33
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 13. Nov 2016, 19:18
Heute schaffe ich leider keine Fortsetzung, aber Anfang der Woche geht es weiter, versprochen.
Bleibt dran.

Schönen Abend
Jürgen
George33
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 16. Nov 2016, 00:25
Kapitel 4: Deckel und Boden

3D Deckel

3D: Boden

Komme gerade aus dem Keller und habe mich mit der Befestigung der Front am Korpus beschäftigt. 100% glücklich bin ich noch nicht mit der Lösung, aber davon werdet ihr demnächst lesen.

Der Deckel sollte einen optischen Abschluß nach oben bilden. Dabei habe ich mich von fertigen Lösungen am Markt inspirieren lassen. Um einen optischen Kontrast zum Korpus zu erreichen wurde das 9mm Buche Sperrholzbrett geschliffen, grundiert und nach einem weiteren Schliff matt schwarz lackiert.

Deckel

Die äußere Form wurde erreicht in dem mit der Oberfräse und einem Bündigfräser an der Korpuskante entlang gefräst wurde. Um zu vermeiden, dass der Deckel während der Bearbeitung verrutscht, habe ich vier Dübel im Korpus versent und im Gegenstück kleine Löcher gebohrt. Geklappt hat das mit vier Dübelpins. Das sind diese kleinen metallischen Nubsis, die in die Dübellöcher passen und auf der anderen Seite eine Körnerspitze haben.

Deckel mit Arettierungslöchern

Arretierungsstifte im Korpus

Detail vom Arretierungsstift

Wie das ganze am fertigen Lautsprecher wirkt, wird erst später gezeigt, weil wenigstens die Holzverkleidung eine Überraschung werden soll . Mit der Front hat es ja leider nicht geklappt.

Das aufwendigere Teil war der Boden. Auch hier sollte ein matt schwarz den optischen Kontrast zum Korpus ergeben.

Abschlußteile

Im ursprünglichen Entwurf war es ein Mix aus Holz schwarz und Alu roh silber, Das hat mir allerdings nicht gefallen und somit wurden auch die Aluteile und die Spikes grundiert und lackiert. Die Spikes wurden mit einer Strukturlackierung gelackt.

Spikes

Spike

Um die Aluquerträger mit den Spikes aufzunehmen, wurden in die Bodenplatte entsprechende Nuten gefräst.

Bodenplatte von unten

Die Bodenplatte sollte mit dem Gehäuse nicht verleimt, sondern verschraubt werden., Damit nichts wackelt, kamen Moosgummistreifen zum Einsatz.

Boden

Generell ist zu sagen, dass das Lackieren einige Probleme gemacht hat und viel Zeit und Nerven gekostet hat.
Es sollte eine Poren und Strukturfreie Oberfläche durch das Lackierne entstehen. Wieviel Vorarbeit das erfordert, habe ich nicht geahnt. Die Bodenplatten wurden in Summe fünf Mal nach dem Grundieren und Lackieren geschliffen. Dabei hat mich zunächst günstiges Baumarktmaterial richtig geärgert. Die weiteren Materialien kamen dann vom örtlichen Fachbetrieb. Neben dem gut funktionierendem Material gab es guten Rat für Lau dazu. Wie wichtig die Hilfe vom Fachmann noch werden sollte, konnte ich an der Stelle noch nicht ahnen.
Aber das erfahrt ihr im übernächsten Kapitel. Im nächsten Teil verrate ich, mit welcher Holzfasade das Gehäuse veredelt wurde.

Schönen Abend

Jürgen
ARCOSIA
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 16. Nov 2016, 20:03
jaja...lackieren ist ne' Sache für sich... und die Vorarbeiten der Grund für den Preis, wenn man es machen lässt.
Aber schicke Füße hast Du da gebaut!!!
Ich habe mich jetzt auch endlich für ein Projekt entschieden.
Es wird eine Illumina 66, Deiner Campanile ganz ähnlich!

Gruß Uwe
George33
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 16. Nov 2016, 23:02
Hallo Uwe,
die Illumina ist ein sehr schöner Lautsprecher. Stand auf meiner "kommt in Frage" Liste auch drauf. Der ScanSpeak 18WU 4741 ist ein Sahnestück, war mir aber letztendlich zu teuer. Da greifst du ganz oben ins Regal - Respekt. Wünsche dir viel Spaß beim Bau des Edelmöbel und wünsche mir Bilder vom Aufbau. Hoffe, ich konnte dir ein wenig Inspiration geben.

Das Thema lackieren hatte ich tatsächlich unterschätzt. Bislang hatten meine Lackierungen meist einen schützenden Zweck. Oder matt transparent für Schmuckoberflächen. Alles sehr einfach. An das Thema Hochglanzfurnier hatte ich mich noch nicht heran gewagt. Geschweige denn in Verbindung mit 2k Pur Lacken. Aber das Ergebnis war sensationell, wirst später noch sehen.

Grüße
Jürgen
George33
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 17. Nov 2016, 00:25
Kapitel 5: das Furnier

3D: furniertes Gehäuse

An der Stelle beginnt der kreative Teil. Der Lautsprecher sollte ein wohnzimmertaugliches, optisch ansprechendes Furnier bekommen. Die Entscheidung fiel auf das SaRaiFo Furnier "Makassar". Das Material lässt sich genial verarbeiten. Wer noch nie furniert hat, dem kann ich die SaRaiFo Produkte empfehlen. Es lässt sich super schneiden und das aufkleben per Bügelmethode gelingt sehr einfach. Einziger Nachteil: auf Grund des Herstellverfahrens sind die Holzoberflächen sehr offenporig. Das bedeutet beim lackieren sehr viel Schleifarbeit.

Aber zunächst mussten die Oberflächen geleimt werden.

Leimauftrag auf dem Lautsprecher

Mit dem Zahnspachtel gelingt der Leimauftrag gut.

Leimauftrag auf Furnier

Das SaRaiFo Material wellt sich ganz wenig, wenn es durch den Leim feucht wird. Dadurch gelingt das aufkleben kinderlleicht. Durch die rückseitige Kaschierung reißt es auch nicht, wenn man es wieder abziehen muß. Nach ca. 20-25 minütiger Trockenzeit (wenn der Leim glasig wird) kann das Furnier aufgelegt werden. Mittels heißem Bügeleisen verbindet es sich mit dem Untergrund.
Wie gut es sich nach dem Bügeln anlegt, sieht man hier:

Furnier auf Rückwand

Nach dem aushärten lässt es sich anschleifen und brechen.

Detail vom Furnier

Detail des Furnier

Die Weiterverarbeitung, z.B. Fräsen und Sägen, funktioniert problemlos. Das konnte ich an der Bassreflexöffnung und dem Terminal testen. Für den Ausschnitt der Terminals habe ich eine Frässchablone gefertigt.

Frässchablone für Terminal

Mit der Oberfräse ging die Arbeit schnell von der Hand.

Terminalausschnitt

Für die Bassreflexöffnung kam erneut der Fräszirkel zum Einsatz.

Lautsprecher_Campanile_September16-59_tn

In die Terminalausschnitte wurde ein Buche Sperrholzbrett eingesetzt.

Terminlabrettchen

Die LS Klemmen kamen auf das Brettchen.

Lautsprecher_Campanile_September16-63_tn

Inzwischen sind die Brettchen matt schwarz lackiert.

Im nächsten Kapitel werde ich ein paar Bilder von den lackierten Lautsprechern und der Frontbefestigung posten.

Schönen Abend
Jürgen
jehe
Inventar
#20 erstellt: 17. Nov 2016, 05:03
wirklich saubere Arbeit, bin weiterhin gespannt.

das Furnier ist jetzt nicht so meins, aber mal abwarten wie sich die Prachtstücke im Ganzen machen.
Köter
Inventar
#21 erstellt: 17. Nov 2016, 11:15
Hallo Jürgen,

Holla - da hab ich die letzten Tage ja was verpasst.
Sehr schöner Bericht, interessante Detaillösungen und handwerklich toll umgesetzt.
Das muss ich auf jeden Fall weiterverfolgen!

Bin gespannt wie´s weitergeht...


Grüße,
Köter
George33
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 19. Nov 2016, 00:06
Kapitel 6: lackieren

3D das Terminal

Beginnen möchte ich den Abschnitt mit dem Detail, mit dem das letzte Kapitel endete; dem Terminal.
Und mit einer Frage: schwarze, oder silberne Schrauben?

Terminal mit schwarzen Schrauben

Das Terminal mit silbernen Schrauben

Was gefällt der Gemeinde besser? Ist ja nur ein Detail, aber zum Schluß machen es genau diese Details zu etwas besonderem.

Alle Schwarz lackierten Bretter wurden zunächst gespachtelt. Die ersten Versuche habe ich mit Epoxy Spachtel aus dem KFZ Bereich gemacht. Es hat einige Meter Schleifpapier gekostet, bevor ich begriffen habe, dass die Spachtelmasse nicht zum gewünschten Ergebnis führt. Die Epoxy Masse wird zwar Glashart, aber es lässt sich nicht gleichmäßig auf eine größere Fläche auftragen. Auch durch viel Schleifarbeit bekommt man keine geschlossene, ebene Fläche hin. Das Fachgeschäft hat mir dann 1K Schnellspachtel in Verbindung mit einem Japanspachtel empfohlen.

Spachtelset

Die Spachtelmasse lässt sich prima in die Maserung einstreichen. Danach sollte man mit bis zur 400er Körnung, ausgehend von 180er Papier, schleifen.

Spachtelgrundierung

Nach dem letzten Feinschliff kommt Haftgrundierung auf die Oberfläche. Um festzustellen, wie schlecht billige Baumarktware ist, verwendte man am besten Profimaterial. Mein Farbgeschäft hat mir diese super Grundierung empfohlen:

Haftgrund

20 Euro die Dose ist eine Ansage, aber das Zeug ist der Hammer. Verhält sich fast wie Spritzspachtel und ergibt eine absolut glatte Fläche. Zudem ist es für Holz, Eisen, Messing, Alu und vieles mehr geeignet. An der Sprühdüse lässt sich der Sprühstrahl regulieren. Ergiebig ist es ausserdem.

Nach kurzer Trockenzeit kann dann lackiert werden. Wie man es besser nicht macht, sieht man hier:

defekter Lack

Der Buntlack wurde mit der Spraydose aufgetragen. Dieser "Reißlack" entsteht, wenn man zu viel Farbe aufsprüht. Deshalb immer erst die Trockenzeit einhalten, bis die nächste Lackschicht aufgetragen wird. Also Farbe wieder abschleifen und alles von vorne....

Am Anfang des Projektes stand fest, dass das Gehäuse in Hochglanz erstrahlen sollte. Eine Idee war es mit Schellack zu arbeiten. Den Aufwand habe ich aber gescheut und vom Erfolg war ich auch nicht überzeugt. Nach nächtelanger Recherche im Internet war klar: das wird nicht einfach. Bootslack war eine mögliche Option. Verschiedene Punkte sprachen dagegen. 2K Sprühlack wurde allgemein nicht empfohlen, weil es schwierig ist, ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen. Irgendwann war dann der Frust so groß, dass ich in KFZ Lackierereien anrief. Der Auftrag hat keinen Lackierer interessiert. Zu riskant und zu wenig verdient, nehme ich an. Hmm, was tun? Der Weg zum Lackierer meines (inzwischen) Vertrauens, brachte die Lösung. Ich schilderte die Aufgabenstellung und der Fachmann hängte sich ans Telefon. Nach zwei Tagen hatte er einen Hersteller von 2k Pur Lack gefunden, der mit der Rolle verarbeitet werden kann.

2K Pur Lack

Bis auf die Geruchsbelästigung ist es ein Vergnügen mit dem Zeug zu arbeiten. Sehr ergiebig, schnell trocknend und nach 48 Stunden gut schleifbar. Apropos schleifen. In Summe wurden die Holzwände 7 (!!!) Mal geschliffen und wieder lackiert. Nach jeder neuen Lackschicht wurde diese wieder bis aufs Holz herunter geschliffen, Das sorgte dafür, dass die Holzporen Schliff für Schliff kleiner wurden. Zum Schluß war es eine matte, wachsähnliche Oberfläche. Danach noch eine finale Lackschicht FERTIG. Auch hier stand mir das Fachgeschäft mit gutem Rat zur Seite. Vielen Dank.

Oberfläche

Oberfläche

Und so sieht der lackierte Lautsprecher aus.

der lackierte Lautsprecher links der lackierte Lautsprecher rechts

In Natura sieht die Lackierung noch besser aus. Der Glanz und das "Leuchten" kommt auf den Bilder nicht richtig zur Geltung.

Noch ein Wort zur Zunft der Lackierer: ich ziehe meinen Hut vor eurem Handwerk. Großen Respekt an alle, die es beherrschen.

Im nächsten Kapitel nähert sich das Projekt dem Finale. Aber bleibt Neugierig.

Schönen Abend

Jürgen
jehe
Inventar
#23 erstellt: 19. Nov 2016, 00:31
da in dem Fall Schrauben nicht wirklich was sind die zu irgendwas irgendwie in Kontrast stehen müssen, würde ich ganz klar die schwarzen bevorzugen.


[Beitrag von jehe am 19. Nov 2016, 00:32 bearbeitet]
l'horn
Stammgast
#24 erstellt: 19. Nov 2016, 14:05
Wirklich ein außergewöhnlich schöner Bericht (und eine außergewöhnlich schöne Arbeit)
Auch ich finde die schwarzen Schrauben passender!
George33
Ist häufiger hier
#25 erstellt: 19. Nov 2016, 15:47
Hallo ihr High Fidelen Freunde, Danke für die Rückmeldungen. Dann werde ich die schwarzen Schrauben nehmen.

Werde mal schauen, ob es am Sonntag weiter geht.

Bis dahin ein schönes Wochenende

Jürgen
ARCOSIA
Ist häufiger hier
#26 erstellt: 19. Nov 2016, 21:42
Hallo Jürgen,

jaja die Trocknungszeit... kenn ich auch alles. Gott sei dank macht mein Lackierer was ihm befohlen.
Ich hab es heute mal in den Baumarkt geschafft. Den Zuschnitt hatte ich in Übermaß geordert.
Die Jungs an der Säge sind doch des öfteren recht unmotiviert. Die Fronten wurden wie bei Dir, vorhin schnell noch mit Lamellos
verleimt. Diese werden jedoch nur als Platzhalter für meine etwas spezielleren Schallwände dienen. Dazu später mehr.
In Deinem Fall tendiere auch ich zu den schwarzen Schrauben. Allerdings hätte ich mir in der Ausführung des Terminals
etwas hochwertigeres aus Metall gewünscht.
Sonst natürlich hochgradig schicke Arbeit von Dir!

Gruß Uwe
George33
Ist häufiger hier
#27 erstellt: 20. Nov 2016, 20:34
Hallo Uwe,
und da war es wieder das Trauma "Baumarkt". Irgendwie ist das wie eine Haßliebe. Es geht nicht ohne, aber auch nicht mit. Wenn ich Holz in größeren Mengen schneiden lasse, dann habe ich immer ein Maßband dabei. Die Trefferquote an der Plattensäge ist nicht immer im Toleranzbereich. Da kann ich dir nur zustimmen. Aber auch das Material wird immer schlechter. Bei MPX gibt es meistens nur B Qualität zum AA Preis.
Für normalen Möbel und Lautsprecherbau habe ich inzwischen einen Sägetisch zu Hause. Da weiß ich wenigstens wer Schuld hat, wenn das Maß nicht passt.
Das mit dem Metallterminal hatte ich auch überlegt. 6mm AL Material hatte ich eh noch im Keller. Allerdings war die Angst zu groß, dass es einen Kurzschluß an den Polklemmen gibt.
Also, viel Spaß beim wasteln und viele Bilder, bitte

Grüße

Jürgen
George33
Ist häufiger hier
#28 erstellt: 20. Nov 2016, 21:46
Kapitel 7: Frontmontage und Verkabelung

Fronthalter

Normaler Weise, würde an der Stelle der Geschichte die Front auf den Korpus geleimt, Normaler Weise... So einfach wollte ich es mir aber nicht machen. Warum, fragt ihr? Eventuell soll der Lautsprecher im kommenden Jahr aktiviert werden. Auch wollte ich die Weiche nicht hinter den Tieftöner setzen, um Mikrofonieeffekte zu vermeiden. Die Bedämpfung kann auch noch mal geändert werden, wenn es nicht stimmig klingt. Alle Gründe sprachen dafür, die Front nicht zu leimen, sondern zu schrauben. Nur wie soll man eine Front an einen Korpus schrauben, wenn dieser keine Löcher hat: Ganz einfach, durch die wenigen Löcher, die eben zur Verfügung stehen. Als da wären TT Öffnung und BR Öffnung.

Und so sind erst einmal Montagehalter auf dem Frästisch entstanden.

Montagehalter

Diese wurden an die erreichbaren Stellen im Gehäuse geleimt und geschraubt.

Montagehalter

Montagehalter

Montagehalter

Wichtig war es, die Vorderseite der Montageklötze im gleichen Winkel, wie das Gehäuse zu sägen, aber die Bohrung waagerecht zu setzen.

Um die Bohrungen auf die Front zu übertragen, kamen wieder diese praktischen Dübelhilfen zum Einsatz.

Dübelfix

Da ich ein großer Fan von Rampa Muffen bin, kamen diese an der Front zum Einsatz.

Front mit Befestigungsschrauben

Da die Front schräg steht, die Bohrungen an den Montageklötzen aber waagerecht liegen, mussten die Gewinde schräg eingeschraubt werden. Dies wurde mit einer Bohrlehre erreicht.

Bohrlehre für Gewindeinserts

Um das Gehäuse dicht zu bekommen, kam Dichtband zum Einsatz.

Dichtband

Auf der Front natürlich auch.

Dichtband auf Front

Bevor die Front platz nehmen darf, muss aber erst einmal die Weiche und Kabel verlegt werden. Wie bereits erwähnt, wollte ich die Weiche in der HT Kammer unterbringen.

Weiche in HT Kammer

Zugegeben, einige Details an den Lautsprechern hätten sich einfacher und billiger realisieren lassen. Sicherlich hätte es auch einfachere Möglichkeiten gegeben, die Kabel im Gehäuse zu verlegen. Aber warum nicht so:

Kabelhalter

Kabelhalter

Kabelhalter

Wer keine Erfahrung, oder Lust am Löten hat, für den ist dieser Bauvorschlag eine gute Lösung. Die Weiche kommt fertig aufgebaut und verkabelt daher. Die verlöteten Kabel wurden von mir allerdings durch Sommer Cable ersetzt.

Nachdem die Kabel in der Kiste waren, wurde der Dämmstoff locker im Gehäuse verteilt.

Dämmstoff im Lautsprecher

Danach durfte die Front platz nehmen. Jetzt zeigte sich, ob die Löcher groß genug waren.4 Schrauben mussten von vorne montiert werden.

Frontmontage

...und zwei Schrauben von hinten.

Montage der Schrauben von hinten

Nachdem das besser geklappt hat, als befürchtet, wurde das BR Rohr eingeschlagen.

BR Rohr

Da die Lautsprecher gerade günstig lagen, wurde die Bodenplatte angeschraubt.

Nun sieht man auch die Kombination aus belederter Front und Furnier. Die Fronten habe ich nicht selber bezogen. Diese Arbeit wurde in Perfektion vom örtlichen Sattler erledigt. Nachdem zwischen Kunstleder und Kalbsleder gerade einmal 25 Euro lagen, viel die Materialwahl auf das Naturprodukt, Als ich das erste Mal die bezogenen Fronten sah, war ich sprachlos. So eine perfekte Arbeit hatte ich nicht erwartet.

Front angeschraubt

Front

Soweit, so gut. Das Projekt nähert sich dem Finale. Vielen Dank an die, die bis hierher Geduld zeigten. Als Lohn gibt es im nächsten Kapitel endlich Bilder vom fertigen Lautsprecher. Vielleicht verliere ich noch ein paar Worte zum Klang des Edelmöbels. Der Bau macht großen Spaß, aber das Ganze dient ja einem audiophilen Zweck....

Schönen Abend und einen guten Start in die neue Woche

Jürgen
ARCOSIA
Ist häufiger hier
#29 erstellt: 21. Nov 2016, 20:52
Hi,

ja bei mir passiert bis zum WE nichts. Bin die Woche beruflich in München.
Als nächstes werde ich versuchen Deine Vorrichtung für die Schrägen nachzubauen. Und ich bin gespannt was mein Steinmetz
zu diesem Thema zu sagen hat Da der dafür finazielle Aufwand doch recht erheblich ist, werde ich den ersten Gehäusessatz
original aus MDF und Multiplex aufbauen. Wenn mir dann gefällt was ich höre wird es kniffeliger.
Auch zwinge ich mich dazu genügend Bilder zu machen, welche ich dann bei entsprechendem Baufortschritt kommunizieren werde.
Ich hoffe Du hast das helle Leder der Fronten entsprechend versiegelt. Wäre schade drum!!!


Uwe
George33
Ist häufiger hier
#30 erstellt: 22. Nov 2016, 00:24
Hallo Uwe,
Das klingt ja. Interessant. Aus Stein sollen sie also werden. Da ist die Gemeinde sicherlich sehr neugierig.
Freue mich schon auf die Dokumentation.
Grüße
Jürgen
jehe
Inventar
#31 erstellt: 22. Nov 2016, 06:45
6 Befestigungspunkte für die Front und das bei der Größe ? - hast du keine Angst das da möglicherweise irgendwas mitschwingt und klappert wenn du mal etwas Pegel fährst ?
Die Front ist zwar an den Seiten eingelassen/gefasst und liegt rings rum auf Dichtband, mir wäre das aber irgendwie zu schwammig.
Wäre doch eine echte Katastrophe wenn die ganze tolle Arbeit dann an so was scheitert.
Eine Aktivierung muss ja auch nicht zwangsläufig in der Box erfolgen, das geht gerade bei 2 Wegern auch sehr gut extern.
Andernfalls könnte es so später auch Probleme mit der Kühlung geben, wenn Netzteil, AMP, Filter/DSP in einem geschlossenen Holzgehäuse sitzen.
Von den Gefahren im Fehlerfall und der Wartungsfreundlichkeit ganz zu schweigen.
George33
Ist häufiger hier
#32 erstellt: 22. Nov 2016, 14:58
Vielen Dank für deinen Einwand. Den Gedanken an eine schwingende Front hatte ich ganz kurz. Das war auch der einzige Grund, der gegen eine Verschraubung sprach. Nachdem die Front 42mm stark ist und sich auch mit zwei vollen Farbeimern keinen Millimeter durchgebogen hat, war der Gedanke schnell verflogen. Die 6 Schrauben sind M6 Maschinenschrauben, die mit hohem Drehmoment angezogen wurden. Der ca. 2mm dicke Moosgummistreifen ist vielleicht noch einen knappen Millimeter hoch. Die Front liegt sehr streng an den Seitenteilen an. Es erfordert hohen Druck, um die Front in Position zu bringen, weil das Leder gut dichtet. Wenn es aber wieder erwarten doch Probleme gibt, dann lassen sich die Fronten ohne Aufwand nachträglich verleimen.
George33
Ist häufiger hier
#33 erstellt: 23. Nov 2016, 23:35
Kapitel 8: Finale

Ganz herzlichen Dank an alle, die das Projekt Campanile unterstützt haben.
Das letzte Kapitel ist schnell erzählt. Bevor es noch eine kurze Klangeinschätzung gibt, vorab ein paar Bilder des fertigen Lautsprechers.

Campanile fertiger LS

Campanile fertiger LS Campanile fertiger LS

Campanile fertiger LS Campanile fertiger LS

Campanile fertiger LS

Campanile fertiger LS Campanile fertiger LS

So stehen sie nun da, die beiden fertigen Tonsäulen. Gut sehen sie aus, aber wie klingen sie denn? Keiner der ein Tonmöbel baut ist objektiv. Das wäre so, als würde man seinen Nachwuchs kritsieren.
Vielleicht fange ich erst mal damit an, was die Lautsprecher nicht so gut können:
- für sehr hohe Abhörlautstärken gibt es bessere Lösungen
- Partybeschallung ist auch keine Paradedisziplin
- schönmalerei kann das Pärchen auch nicht. Schlechte CD's und Platten klingen auch schlecht
- häufigen Ortswechsel sollte man auch vermeiden, schlicht weil ein Lautsprecher ca. 30 kg wiegt

Was sie allerdings richtig gut machen, möchte ich an ein paar Musikstücken schildern. Die ersten Töne kamen vom CD Player und Andreas Vollenweider zeichnete sehr räumlich seine Harfenmusik ins Wohnzimmer. Somit war klar, alles richtig angeschlossen - bestens. Danach durften die beiden ihre räumlichen Qualitäten bei Verdis "Concerto VII in D-Moll" unter Beweis stellen. Alles sehr schön, aber das erste Mal Gänsehaut gab es dann bei Eagles Hotel California. Der TT spielt derart harmonisch in der Tiefe und im Grundton, das es eine große Freude ist. Die Stimmen bei Dire Straits und Eric Clapton kamen derart angenehm und samt rüber, dass man Lust auf mehr bekam. Die Stimme von Ulla Meinecke hat mich schon in den 90er faziniert. Um so schöner, dass "die Tänzerin" von der Campanile mitten im Zimmer stand. Die dynamischen Qualitäten testen dann Foreigner mit dem Klassiker "Cold As Ice". Prüfung bestanden, würde ich sagen. Super dynamik mit beeindruckendem Tiefgang.
Schnell wurde klar, dass der Lautsprecher langzeittauglich ist. Sie verschönt nichts und ist eher nüchtern, als weichzeichnend. Im Vergleich zu meinen Quadral ist es, als hätte man einen dicken Vorhang zur Seite gezogen.

Hoffe, dass der ein, oder andere von dem Bericht inspiriert wurde. Wünsche euch viel Spaß bei euren Projekten. Alles Gute.

Jürgen
Köter
Inventar
#34 erstellt: 24. Nov 2016, 10:28
Hallo Jürgen,

Glückwunsch zu dem beeindruckenden Ergebnis. Die Schallwandler sehen absolut professionell aus. Die Präsentation mit gelungenen Fotos und dem netten Bericht macht neugierig.
Ich würde sagen du hast alles richtig gemacht - Gratuliere!

Grüße,
Köter
JazzRocksProg
Schaut ab und zu mal vorbei
#35 erstellt: 24. Nov 2016, 13:08
Hallo Jürgen.

Absolut super, bis ins kleinste Detail . Und auch Danke für den tollen und informativen Baubericht. Da konnte ich wieder so einiges von lernen.

Glückwunsch und viel Spaß beim Hören.

Grüße
Steffen
Kyumps
Inventar
#36 erstellt: 24. Nov 2016, 13:16
Ich muss auch meine Komplimente da lassen,
wahrlich ein Meisterstück. Die Finish Ausführung ist nicht mein Geschmack aber deswegen nicht minder hochwertig.

Vielleicht hab ichs überlesen, aber eine Frage habe ich.
Warum MPX anstatt MDF?
Die Mehrkosten hätte man sich sparen können, durch das Furnier und den Lederbezug ist ja alle Oberfläche "ummantelt"
Kyumps
Inventar
#37 erstellt: 24. Nov 2016, 13:16
Ich muss auch meine Komplimente da lassen,
wahrlich ein Meisterstück. Die Finish Ausführung ist nicht mein Geschmack aber deswegen nicht minder hochwertig.

Vielleicht hab ichs überlesen, aber eine Frage habe ich.
Warum MPX anstatt MDF?
Die Mehrkosten hätte man sich sparen können, durch das Furnier und den Lederbezug ist ja alle Oberfläche "ummantelt" und das geringere Gewicht ist ja weniger wichtig, da die Lautsprecher nicht ständig on Tour gehen
George33
Ist häufiger hier
#38 erstellt: 24. Nov 2016, 14:05
Ganz herzlichen Dank an die Lobenden. Es unterstützt ungemein, wenn man Rückmeldungen erhält.

Warum MPX anstatt MDF? Das hat weniger technischen Grund, mehr handwerkliche. Es macht einfach mehr Spaß mit richtigem Holz zu arbeiten. Das Holzwerken mit MDF ist so eine Sache. Es ist für mich mehr Kunststoff (im wörtlichen Sinn), als Naturprodukt. Aber bitte nicht falsch verstehen, MDF ist ein hervoragender Baustoff. Sehr gut zu spanen, schleifen und sägen. Für Hilfskonstruktionen, Vorrichtungen und Ähnliches verwende ich es gerne. Nur bei Möbeln ist mir echtes Holz sympathischer. Langfristig gesehen verhält sich MPX gutmütiger bei Luftfeuchtigkeit, als MDF.
Es gibt aber noch einen anderen Aspekt: je nach Hersteller können aus MDF Platten Terpene und Aldehyde ausdampfen. Ich möchte hier keine Grundsatzdiskussion ins leben rufen, aber für mich spielt es eine gewisse Rolle.

Grüße
Jürgen
Black-Devil
Gesperrt
#39 erstellt: 24. Nov 2016, 14:36
Toll gemacht und auch deine Vorliebe für echtes Holz kann ich gut nachvollziehen. Einzig die Preise sind mittlerweile eine echte Frechheit für MPX. Ein örtlicher Holzhändler richtet aber nächstes Jahr einen Zuschnitt-Service ein und das zu Preisen, die kein Baumarkt mitgeht.
jehe
Inventar
#40 erstellt: 25. Nov 2016, 06:29
ich gestehe, sieht überraschend gut aus (mit diesem Furnier)...
Ich hatte ja schon angemerkt dass das Furnier nicht meine 1. Wahl gewesen wäre, aber in der Kombination mit dem schwarz abgesetzten Deckel und Boden und der Lederfront, ergibt sich ein wirklich stimmiges Gesamtbild. Gratulation

Zum Thema MPX oder MDF möchte ich auch noch meinen Senf abgeben. Für MPX spricht natürlich das Material selber, aber auch die Stabilität die durch die Querverleimung der einzelnen Schichten entsteht, dürfte gerade der Schwingneigung bei größeren Flächen schon einiges mehr entgegen zusetzen haben als MDF.
Roh belassene MPX Gehäuse finde ich allerdings nur schrecklich. Auch wenn es das hochwertige Material ist, sieht so was immer wie eben mal schnell zusammen gekleistert aus.
Was die Ausdünstungen von MDF betrifft, die gibt es auch bei MPX-Platten. Laut Schadstoffverordnung sind für MDF in Deutschland aber nur noch zwei Klassen (E0 und E1) zugelassen und beide sind für den Trocken- und Innenausbau als unbedenklich eingestuft. Was anderes bekommt man, zumindest hierzulande, auch nicht mehr zu kaufen. Es ist also nicht so das da nichts mehr ausdünstet, es hält sich dank neuer Kunstharzkleber einfach nur in Grenzen.
Wenn man dann noch überlegt was Otttonormalverbraucher sonst noch so an Mobiliar und Platik-"Müll" rumstehen hat, dann dürften die DIY LS-Boxen wahrscheinlich das kleinste Problem sein.


[Beitrag von jehe am 25. Nov 2016, 06:31 bearbeitet]
herr_der_ringe
Inventar
#41 erstellt: 25. Nov 2016, 10:24
auch wenn mir selbst die "farbwahl" nicht gefällt: handwerklich klasse umgesetzt, sieht super aus.
Agetommy
Ist häufiger hier
#42 erstellt: 25. Nov 2016, 12:22
...ein bisschen drängt sich mir immer der Gedanke auf, dass die Form der Lautsprecher angelehnt ist an die Behälter in denen wir nach unserem Ableben liegen werden

Spass beiseite: Toll gemachte Lautsprecher. Bis auf die Form ...
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#43 erstellt: 25. Nov 2016, 12:49
Moin

nen LS als letzte Ruhestätte - das wäre doch mal konsequent
@George

irgendwann zahlt es sich immer aus, mal was anständiges erlernt zu haben!
George33
Ist häufiger hier
#44 erstellt: 25. Nov 2016, 16:41
Vielen Dank für die offenen Worte, die Kritik und die kreativen Ideen. Der Gedanke zum Erdmöbel - super Idee. Damit gehe ich in Massenproduktion. Särge für audiophile Zeitgenossen. Somit benötigen wir dann noch die Solaranlage auf dem Gedenkstein um die Beschallung auf Dauer zu gewährleisten. Bleibt die Frage, ob ich bis in die Ewigkeit die gleiche Musik hören möchte.

Aus RIP wird LIP (listen in peace)

schönes Wochenende
Jürgen
Kyumps
Inventar
#45 erstellt: 25. Nov 2016, 17:02
Jürgen da muss ich dich enttäuschen, die Marktlücke hat schon jemand geschlossen
die Assoziation kann ich jetzt überhaupt nicht nachvollziehen, viel zu schmal da passt ja keiner rein
George33
Ist häufiger hier
#46 erstellt: 25. Nov 2016, 18:02
Daniel, vielen Dank für den Link. Der Knaller, wenn es nicht so professionell produziert wäre, könnte man es für einen makaberen Scherz halten. Einen rießigen Vorteil hat das Produkt: Reklamationsrate ist unterirdisch
Beim Wohraum hast du recht. Etwas ungemütlich wird es werden, aber dafür hat man das Ohr nah an der Musik.
Viper780
Inventar
#47 erstellt: 26. Nov 2016, 01:58
Wirklich toll gemacht, schöner, spannender Bericht und optisch machen die auch was her.

Einzig den Sockel hätt ich die selbe Form gegeben.
Grosser09
Inventar
#48 erstellt: 26. Nov 2016, 19:13
Hallo Jürgen,

Respekt! Sehr schöne und professionelle Arbeit. Schöne Ideen für viel Detaillösungen. Das Furnier hätte ich wohl so auch nicht gewählt, aber es sieht super aus und man sollte es auch in seinem Umfeld sehen. Stelle ich mir interessant und schick vor! Dein Bericht macht mal wieder Lust, auf etwas eigenes anzufangen, die eigenen Pläne, die eh schon im Kopf sind, endlich mal an zu gehen.
Zur Front habe ich noch eine Frage, denn ich habe es leider nicht ganz verstanden wie die Phasen so realisiert wurden. Deine Hilfskonstruktion wurde dabei zersägt sehe ich das richtig?

Noch einmal, Respekt!
Viel Spaß beim hören!
PS aus welcher Ecke aus D kommst du denn eigentlich?


[Beitrag von Grosser09 am 26. Nov 2016, 19:15 bearbeitet]
George33
Ist häufiger hier
#49 erstellt: 26. Nov 2016, 20:47
Hallo Mathias,
vielen vielen Dank für das Lob.
Ganz kurz noch zum Furnier. Es sollte kein Tropenholz Verwendung finden und so bin ich auf die Alternative von SaReiFo gestoßen. Ich habe mir dann ein paar Probestücke zuschicken lassen und mich für das Makassar entschieden. Da die Front sowie die Abschlüsse oben und unten einfarbig und matt sind, wirkt das Furnier nicht dominant. Ihr müsst euch vorstellen, dass aufgrund der Aufstellung kaum etwas von Streifenmuster zu sehen ist.

Dann zu deiner Frage: die senkrechten Bretchen der Hilfskonstruktion wurden zersägt. Sie dienten nur dazu, das Führungslineal im rechten Winkel zur Front aufzulegen. Anschließend wurde das Kreissägeblatt um 20° geschwenkt und der länge nach durch das Frontbrett und die Vorrichtung gesägt. Dabei lief das Sägelineal nicht parallel zur Frontplatte, sondern im spitzen Winkel von wenigen Grad. Somit ergaben sich die größer werdenden Phasen. Hört sich kompliziert an, ist es aber in der praktischen Ausführung nicht - versprochen.

Schönen Abend
Jürgen
George33
Ist häufiger hier
#50 erstellt: 26. Nov 2016, 20:48
...ach so, ich wohne in Bayern, nähe Landsberg am Lech.
Grosser09
Inventar
#51 erstellt: 26. Nov 2016, 21:01
Hallo Jürgen,
Danke so verstehe ich es aber!
Ahh da kommst du her gut, das ist entgegengesetzt wo ich her komme! Schade
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