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Master & Dynamic MH40 - Review+A -A |
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Autor |
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IEMFan
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 24. Jan 2020, 19:05 | |
Nachdem ich 18 Monate (circa) auf reinem IEM Trip war, habe ich jetzt mal ein Angebot geschossen, daß ich nicht ablehnen konnte: Master & Dynamic MH40 zum Schnapperpreis von 199,00 Euro inkl. Versand. (Amaz.. Marketplace) HifiMan HE-400i und HE-560 und HE1000 V2/SE waren in der Überlegung. Aber der MH40, der für 399 Euro läuft, war rabattiert auf 199 Euro. Mittwoch auf Donnerstag bestellt, Freitag geliefert (Amaz..) per Normalversand. Vergleich: Bessere Over- und On-Ears, die ich bisher behalten habe nachdem ich vom Sennheiser HD570 über diverse Beyerdynamic, Grado und Stax Modelle, Sony R10, Sony Qualia, Ultrasone Edition 7, AKG K1000 und viele andere Referenz-KH bis zum Orpheus I alles gehört und meist auch besessen habe: Denon MDR-D7000 / Audioquest Nighthawk / Stax 407 Lamda und ein paar andere Erste Klangeindrücke Master & Dynamic MH40 vor dem Einspielen frisch aus der Verpackung: ??? Nein, an Orpheus I kommt er nicht ran. Aber ansonsten "Hallo"! Grado GS1000, Grado RS-1 und darunter, die holt er locker. Erste Konstruktions-Eindrücke: Na ja, zu kleine Ohrmuscheln es sei denn, man ist Kind oder Asiate oder hat als Erwachsener eben keine "Genscher-Flugohren". Mal sehen, ob stundenlanges Hören damit möglich ist. PS: Die Ultrasone-Ohrmuschel-Qualen hat er - bisher - nicht. Jetzt gebe ich ihm zwei, drei Tage und dann schreibe ich ein Review. Soll ich ihn außer gegen die Over- und On-Ears mal gegen die ChiFi-Mafia bis 100 Euro laufen lassen oder ist das unfair? |
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IEMFan
Ist häufiger hier |
#2 erstellt: 27. Jan 2020, 16:07 | |
Review Teil 1: Ich hatte mich entschlossen, nach rund 18 Monaten IEMs mal wieder einen Over-Ear Kopfhörer zu kaufen. Vor der IEM-Zeit hatte ich rund 10 Jahre Pause eingelegt. Die zweite Hälfte der 2000er Jahre habe ich so ziemlich alles gekauft, was der audiophile Markt damals hergab. Eine Enttäuschung jagte die nächste. Immer das gleiche Dilemma: Jeder neue Kopfhörer war ein Sidestep, ein Seitwärts-Erlebnis. In zwei Kriterien besser als der Kopfhörer Kollege aber eben auch in zwei Kriterien schlechter. Manchmal waren es auch drei oder vier Kriterien. Ja, es gelang mal dem einen oder anderen Orpheus-Konkurrenten in einem Detail besser zu sein als er, die Legende. Kein Wunder, denn 1989 gab es zum Beispiel den Bass-Hype der Mitte der 2000er Jahre einsetzte, noch nicht. Stax ist darauf hereingefallen und hat sein Flaggschiff "kaputt-gebasst". So stieg ich also aus. Stieg 2018 mit einem Audioquest Nighthawk wieder ein. Hmm, richtig, 10 Jahre später nichts als eine Seitwärtsbewegung. Ich wechselte dann zu den IEMs. Um was zu erleben? Richtig: Seitwärtsbewegungen eine nach der anderen. Ich habe dann jetzt im Januar 2020 in der Such-Funktion von Geizhals, Amazon und Ebay eingegeben: Sortiere von teuer nach billig. Dann habe ich mir ein paar Exemplare ausgeguckt, Infos zu dem ein und anderen in Blogs und Foren gelesen und ... wollte eigentlich einen HifiMan kaufen. Dann sah ich nächtens einen Over-Ear-Kopfhörer, (überteuerter) Normalpreis 399 Euro, zum Schnapperpreis von 199,00 Euro inkl. Versand. Name: Master & Dynamic MH40 Und das ist das Schöne an Amazon. Ohne blöde Anmache bei einer Retoure (Hygieneartikel raunzen deutsche Händler ja mal gerne den Kunden an) kann er vier Wochen getestet werden. Ruckizucki-Lieferung trotz Normalversandoption. Ausgepackt: Ja ... okay ... eines von zwei Kabeln eingestöpselt und ähh, was ist links was ist rechts? In ein kleines Heftchen geschaut. Jau, Leute hellgelbe dünne Schrift auf weißem Hintergrund. Da muß so ein Hirn in der Herstellerabteilung erst mal drauf kommen! Irgendwann fand ich dann ein schwarzes L und schwarzes R auf der Innenseite des Kopfbügels ... auf schwarzem Grund, nur zu erkennen durch die Dreidimensionalität. "Kaufen Sie für drei Millionen Tacken mein Bild "Schwarzer Adler auf schwarzem Grund". Der MH 40 hat übrigens an jeder Ohrmuschel einen Kabelanschluß. Von daher auch kein Rückschluß möglich, welche ist links, welche ist rechts. Nun, es ist nicht so dramatisch ... schließlich gibt es ja die Musikkapelle (ich liebe dieses Wort) "Dire Straits". Und zwar das Lied "You and your Friend" aus dem Album "On Every Street". Eine Referenz-CD. Marks Gitarre spielt zu Beginn halblinks. Falls einer lacht oder schmunzelt: Ich habe mich ja 2018/2019 auch mit Bluetooth-Adaptern beschäftigt. Und man mag es nicht glauben, aber Millionen dieser Sender/Empfänger Adapter aus chinesischer Produktion laufen falsch rum. Und so teste ich jeden neuen dieser Adapter erst mal mit Knopfis Lied Nummer 6 vom besagten Album. PS: Die Chinesen habe ich seinerzeit informiert und sie haben brav reagiert. Man hilft ja wo man kann. So, jetzt geht es auch gleich schon los mit dem Review. [Beitrag von IEMFan am 28. Jan 2020, 13:46 bearbeitet] |
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IEMFan
Ist häufiger hier |
#3 erstellt: 27. Jan 2020, 17:09 | |
Review Teil 2: In der Klapp-Box sind die Kopfhörer zwei 3,5mm Anschlusskabel in einer runden Lederbox Klinken-Adapter von 3,5mm auf 6,3mm Leinen-Tragebeutel Zwei Papier-Heftchen mit Infos Kette: PC --> KH-Verstärker von Jan Meier --> Kopfhörer Mal kurz reinhören und checken, ob auch alles funktioniert, dann zwei Tage "einspielen". Erstes Fazit: Da tut sich nix, sprich der Klang ist wie aus der Box. Ja, kann sein, daß er 200 Stunden braucht, um sich zu entfalten ... das behaupteten ja die Freaks von Audioquest ... aber ich bin einfach ein ganz ungläubiger Mensch. Religion und Kabelklang, nich' mit mich, Freunde. Geht los mit Test auf Bass-Fähigkeit und Sibilanten Ben E. King / Spanish Harlem Rebecca Pidgeon / Spanish Harlem Dee Dee Bridgewater / Mack The Knife Diana Krall / When I Look In Your Eyes Booh, haben die im MH 40 Power im Arsch, leck' mich fett, Leute. Da ist aber auch alles straff, nicht nur der Bass. Kein Gewaber beim Bass ... kein Ineinander-Tonieren mit den Mids und Highs. Geile Ortung der Instrumente Die Stimmen nicht dominant und nicht hinter den Instrumenten Ich "krisch" das erste Mal Gänsehaut. Der Bass geht runter und runter und runter. Er dickt nicht auf, er dröhnt nicht, er ist ... wunderbar. Bohh, die Mitten, ich muß mich fassen, denn sonst kommt's mir gleich. Und die Höhen, die Höhen ... keine Überzeichnung, nichts nerviges (wie bei den meisten BA-China-IEMs). Kann das sein? Ich muß ins Detail, klar. Kommt gleich. Da kommt mir ein Gedanke. Woher kenne ich den strammen, den straffen "Durchzug" der Tonabbildung? Nicht nur beim Bass. Richtig: Meine Ultrasone Kopfhörer hatten das. Allerdings mit der Neigung zum "Metallisch-Klingen". Das macht der MH40 nicht, und das ist gut so. Bevor ich mit weiteren Liedern ins Detail gehe, schnappe ich mir die Kollegen - Denon D-7000 - JVC/Victor HA-DX1000 - Audioquest Nighthawk Gegenprobe Es fällt auf, daß keiner den straffen Durchzug der Tonabbildung schafft. Sie sind "Weicheier" im Vergleich zum MH40. Sie machen dabei nichts besser, also nichts in Richtung Seitwärtsbewegung à la "Dafür kann er das oder jenes besser" als der MH40. Vielleicht macht ein Vergleich es anschaulich: In einer Doku zu James Last wurde er mit Bert Kaempfert verglichen. Es hieß dann (sinngemäß): Wenn Bert Kaempert zu einem seiner Musiker gesagt habe, er solle leiser spielen, weil er sonst die anderen Instrumente übertöne, habe James Last zu allen anderen Musikern gesagt: Ihr müßt lauter spielen, damit ihr gegen den zum Beispiel Trompeter nicht untergeht. So ist das auch hier: Der MH40 macht einfach, daß die gesamte Musik "Power im Arsch hat". Authentizität der Stimmen und Instrumente Es klingt alles richtig. Ich habe dann zwei Stunden nur klassische Musik gehört. Keines der Instrumente klang falsch. Ich kenne mich da schon ziemlich gut aus. Und so mancher KH oder IEM verkackt da. Nicht so der MH40. Bühne Vielleicht ginge es noch einen Ticken, einen Hauch mehr. Die Bühne ist weit aber auch nicht bis ins letzte linke oder rechte Eckchen. Zwischeneinschub: Die Darstellung von Miles Davis "Kind Of Blue" Album ist zum Niederknien. Gleich geht es weiter mit Teil 3 [Beitrag von IEMFan am 27. Jan 2020, 20:39 bearbeitet] |
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IEMFan
Ist häufiger hier |
#4 erstellt: 27. Jan 2020, 17:32 | |
Review Teil 3: Schwächen 1. Wie bei allen Kopfhörern mit dynamischen Treibern fehlt die Klarheit (Transparenz), die Elektrostaten wie Orpheus haben. Oder zum Beispiel IEMs, die BA- und Piezo-Treiber haben. Die Darstellung ist immer etwas "dumpf", so als ob zwischen den Musikern und Sängern und dem Zuhörer eine Membran wäre. Viele Hersteller versuchen es mit einem Trick diese fehlende Klarheit vorzutäuschen: Sie heben die Höhen an, das gaukelt Transparenz vor. Nicht-audiophile Hörer fallen darauf rein. Audiophile dagegen ärgern sich über diesen Hütchenspielertrick. 2. Tragekomfort Kopfform Es gibt das Kopfmodell "Ernie" und das Kopfmodell "Bert". Für alle Berts ist der MH40 ausreichend dimensioniert. Die "Ernies" werden sich mit dem Anpressdruck eventuell schwer tun. Ohrengröße Wer "Genscher"-Ohren hat (knapp unter Elefant, egal ob afrikanisch oder indisch), findet mit seinen Ohren in den Ohrmuscheln nicht genug Platz. Kleine und mittelgroße Ohren passen da rein. Messwerte Ohrmuschel innen: 6cm in der Länge und 3,5cm in der Breite Tipp für Brillenträger: Brille abnehmen beim Hören sonst kann es zu Druck auf die Bügel kommen. Fazit: Der MH40 ist keiner der üblichen 90% Betrüger-Kopfhörer auf dem KH-Markt. Er gibt die Instrumente und Stimmen wieder wie sie sind. Er läßt jedem Part seinen Raum. Er holt nichts nach vorne und schiebt nichts nach hinten. Schlecht aufgenommene Lieder klingen auch mit ihm nicht. Masterpieces gibt er zum Niederknien wieder. Ist der Bass im Lied, gibt er ihn stramm wieder. Ist da nichts, tut er auch nichts dazu. Er geht nicht bis zum untersten Limit, gibt sich mit 99,9% dessen zufrieden, was möglich ist. Das macht er sehr akkurat. Der Bass beisst weder die Mitten noch die Höhen und die honorieren das. Die Musik steht direkt vor einem. Man sitzt/steht in der ersten Reihe im Konzert. Der MH40 kann nicht das "Membran"-Problem der Dynamiktreiber lösen. Er versucht das auch nicht durch den Höhen-Anhebe-Trick wie die 90% Betrüger-Kopfhörer. Er schlägt locker: Grado RS1, RS2, RS325 etc., HF1, GS1000 Denon D-2000, Denon D-5000, Denon D-7000 JVC/Victor HA-DX1000 Audioquest Nighthawk Sennheiser HD600, Sennheiser HD650 und einige mehr [Beitrag von IEMFan am 27. Jan 2020, 20:50 bearbeitet] |
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Lawk
Stammgast |
#5 erstellt: 27. Jan 2020, 18:51 | |
Mag den nicht. Spielt weit und breit. Sonst aber viel zu warm und verwaschen im Bass. Viel zu wenig Hochton. |
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BIaubaer
Ist häufiger hier |
#6 erstellt: 27. Jan 2020, 20:18 | |
@IEMFan Danke für die Review - sehr gut gemacht! |
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Absoluthörer
Neuling |
#7 erstellt: 19. Okt 2021, 13:30 | |
Ja, danke für das review. Ich liebe den mh40 Macht mir total Spaß und wurde bisher noch nicht langweilig. |
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ZuhauseBeiMir
Neuling |
#8 erstellt: 20. Nov 2021, 18:05 | |
Hammerteil! Betrieben am Lotto PAW S2. Sehr schöner Bericht, vielen Dank dafür. |
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Fotoingo
Stammgast |
#9 erstellt: 20. Nov 2021, 22:23 | |
Tolles Review, vielen Dank dafür. Schön zu lesen. Und danke auch für die ehrliche Warnung. Ich mag IEMs mit BA Treiber und Elektrostaten. Allerdings auch einen dynamischen Etymotic ER2SE. Ich glaube, ich würde nicht ganz glücklich damit werden, auch per EQ wird er ja nicht seine Bauart verbergen können. Aber schön, daß er da auch nicht trickst. |
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Absoluthörer
Neuling |
#10 erstellt: 08. Dez 2021, 23:57 | |
Vom wireless mh40 kann ich nur abraten. In allen belangen kein Vergleich mit dem alten mh40. Wirkt billiger. Masse- produzierter. Wie ein Produkt wo der Hersteller den Hype um die erste Erscheinung derMarke ausnutzt und jetzt im Stile von Beats, irgend nen Lifestyle Unrat auf den Markt wirft. Bin richtig enttäuscht. Anpressdruck ist ein Witz. Rutscht gefühlt ständig vom Kopf. Haptik billig. Alu - gefräste Teile sind noch ok, aber die Polster sind nicht halb so wertig. Gewicht einer Fliege (empfinde ich als negativ). Sound in allen Disziplinen schwächer als der kabelgebunden mh40. Weniger punch, weniger tiefbass, weniger klar, weniger Bühne, weniger Transparenz, weniger crispe Höhen. Dafür gedrängtere Bühne, alles mainstream, mittiger, massetauglicher? Weniger Substanz. Mehr Ohrenwischerei. Klingt wesentlich billiger und macht mir weniger Spaß. Ganz klar ein Rückschritt und bedauernswerter Weg seitens M&d der da eingeschlagen wurde. Ich kann nur jedem empfehlen einen Kabel mh40 zu ergattern! |
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