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Fischer Amps FA-666 Rundreise Reviews+A -A |
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Autor |
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Allgemeiner68er
Inventar |
#1 erstellt: 07. Nov 2021, 16:27 | |
Dann fang ich mal. Erst einmal vielen Dank an Parasport für die Organisation. Wer den Nachbar-Thread gelesen hat, kennt sicherlich auch den Link zu Hifi-Test. Im Großen und Ganzen kann ich mich ihrem Fazit anschließen, wenn das Wörtchen "neutral" nicht wäre, daß die bei den beiden FA's benutzen nicht wäre. Die beiden mögen so einiges sein aber ganz sicher nicht neutral! Aber der Reihe nach.Das erste, was einem auffällt, wenn man den FA-666 ins Ohr steckt, ist seine unglaubliche Präsenz. Der ist sofort da, von Null auf Hundert. Und dabei hab ich ihn die nur mit Comply's bestückt. Das gleiche auch beim Rapture. Beim SE846 hab ich die Original-Shure Foams draufgestöpselt. Diese Präsenz hat auch der Rapture. Doch dem Shure geht das völlig ab. Doch bleiben wir mal bei den beiden FA's. Der 666 wildert im gleichen Frequenzbereich, wie der Rapture. Das heißt, sie sind sich sehr ähnlich. Etwas smoothere Höhen und etwas mehr Tiefbass beim 666 und die etwas andere Bass-Priorität beim Rapture sind die einzigen Unterschiede, die ich hören konnte. Der Rapture hat etwas mehr Ober/Mid-Bass und ne Prise weniger Tiefbass. Die Bassmenge insgesamt ist so ziemlich gleich. Vielleicht noch ein paar Nuancen im oberen Mittelton zugunsten des 666 aber das war's dann aber auch schon mit den Unterschieden. Die Frage nach besser oder schlechter stellt sich hier m.M.n. nicht. Mal passt das bei dem einen Song besser, mal beim anderen. Ob der 666 nu besser auflöst, ist auch wieder ne Glaubensfrage. Kommt einem wahrscheinlich nur so vor, durch die minimal andere Abstimmung im oberen Mittelton. Die Bühne allerdings ist bei beiden riesig. Vorallem in der Breite. Dafür ist sie in der Tiefe nicht sooooo ausgeprägt. Und da sind wir auch schon zu einem der größten Unterschiede zum SE846. Wechselt man vom 666 auf den Shure, kommt einem das vor wie ein Kulturschock. Der klingt zu dünn und mittenbetont und leicht nasal. Das gibt sich nach einem Moment aber wieder. Der Shure hat bestimmt zwei/drei db weniger Bass über den gesamten Bassbereich. Und auch im Hochton fehlt einiges im Vergleich. Daher die Mittenbetonung. Aber das ist nach kurzer Zeit alles wieder da. Was die Bühne angeht, ist sie beim Shure deutlich kleiner, hat aber mehr Tiefe. Was einem nu besser gefällt, bleibt jedem selbst überlassen. Der Shure vermittelt gerade bei der richtigen Musik mehr Nähe oder Intimität, wenn man so will. Gerade Gesang mit Akustikgitarre (z.B Adele's Lovesong oder Dream Theater The Silent Man) kommt bei mir mit dem Shure ganz anders rüber als mit den FA's. Geschmackssache. Allerdings bietet der Shure lange nicht diese brachiale Präsenz. Diese, gepaart mit einer Top-Auflösung macht den 666 zu einem Allrounder der Extra-Klasse. Den Frequenzgang würde "ich" als ausgewogen mit leichtem Spaßfaktor bezeichnen aber ganz sicher nicht als "neutral" Die smootheren Höhen machen ihn zudem langzeittauglicher als den Rapture. Mein Fazit: Alles richtig gemacht Hr. Fischer... |
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XperiaV
Inventar |
#2 erstellt: 07. Nov 2021, 17:20 | |
Danke für deine Eindrücke! Wie sieht es mit dem Komfort aus, die 666er sollen ja etwas größer sein (was sie mMn auch dürfen im vergleich zum RAPTURE)? Wie schneidet der FA 666 ab wenn du die Thieaudio / Softears (aus eurer Rundreise) IEMs als Vergleichsobjekte nimmst? |
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Allgemeiner68er
Inventar |
#3 erstellt: 07. Nov 2021, 17:36 | |
Oh Gott...ich hab geahnt, daß die Frage kommt. Meiner Meinung nach kommen die beiden Thieaudio nichtmal in die Nähe des 666. Wenn man unbedingt von besser oder schlechter sprechen will. Das liegt aber auch an meinen Hörgewohnheiten. Die Thieaudio, insbesondere der Monarch, disqualifiziert sich m.M.n. selbst durch den komplett fehlenden Grundton! Aber das ist alles Geschmackssache. Bei der Auflösung sind sie vielleicht auf Augenhöhe aber sonst... Ich bin eh durch mit den ganzen Harman-IEM. Is nix für mich. Also warum in die Ferne schweifen (China IEM) wenn z.B. die Fischer Amps aus Deutschland eh die bessere Alternative sind. Zumindest wenn du mich fragst! Was den Tragekomfort angeht. Das ist doch ganz individuell. Dem einen passt der gut, dem anderen nicht. Ich hatte keine Probleme, sagen wir mal so. Aber an den Tragekomfort des SE846 kommen beide eh nicht ran. Is nu mal so. |
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XperiaV
Inventar |
#4 erstellt: 07. Nov 2021, 17:44 | |
Habe ich eh noch nie verstanden warum man sich auf diese Harman target curve so explizit versteift. Ich meine da holt man sich ein billigen MH755 und gut ist Finde die Shure's auch ganz gut was den Tragekomfort angeht, von daher bin ich guter Dinge. |
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ayran
Inventar |
#5 erstellt: 08. Nov 2021, 12:49 | |
Die klangliche Abgrenzung zum SE846 macht mir zumindest sehr viel Lust auf den FA-666 |
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parasport
Stammgast |
#6 erstellt: 08. Nov 2021, 14:34 | |
Die Softears RS10 kann Du mit den Anderen gar nicht in einem Atemzug nennen. Die spielen von der Auflösung, Instrumentenortung und Separation, in anderer Liga. Es fehlte lediglich ein wenig das Magmagrummeln, sonst wären sie für mich perfekt. |
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Allgemeiner68er
Inventar |
#7 erstellt: 08. Nov 2021, 16:51 | |
Irgendwas is ja immer 🤔 |
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XperiaV
Inventar |
#8 erstellt: 11. Nov 2021, 12:37 | |
So das Paket ist da - lag bis gestern noch in Hamburg, krass wie lange DHL mittlerweile braucht. Von der Passform schon nahe an der Perfektion finde ich, super bequem. Habe erst fünf Tracks gehört, aber vom Sounding her dem IQ nicht unähnlich. In den Höhen besser (nicht so spitz) als der RAPTURE. Der FA 666 scheint eher technisch als musikalisch (trotz der Bass-Betonung) glänzen zu wollen ... mal schauen wie es nach 100 Lieder ausschaut. |
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RunWithOne
Inventar |
#9 erstellt: 11. Nov 2021, 14:40 | |
Uiih, schon wieder ein technischer IEM. Ich bin gespannt, wie du es nach 100 Titeln empfindest. |
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XperiaV
Inventar |
#10 erstellt: 11. Nov 2021, 20:36 | |
Ich werde ab und an mal Vergleiche zum Ultrasone IQ machen ... hoffe das stört nicht zu sehr. Als erstes mal ein Kompliment was die Verpackung und das Zubehör angeht. Zeitgemäß nur das nötigste, nichts wird vermisst - Aufsätze sind auch genügend drin (von denen ich KEINE benötigte!) Die Verpackung & das Zubehör des AONIC 5 zB ist da deutlich aufwendiger und zu viel irgendwie - inklusive Filter die nur marginal was verändern. Und das Design bzw die Passform des FA 666 ... ein TRAUM! Ganz großes Kino wie ich finde. Hier ein Größen-Vergleich mit dem IQ Passform & Design finde ich beim FA besser, Material Qualität geht klar an den IQ - der wie ein Panzer gebaut ist. Optisch macht der FA das Rennen. Die Schall-Düsen sind etwas breiter beim FA 666 - aber trotzdem bequem, da ich für diese Breite auch Triple eartips habe die perfekt auf diesen IEM passen. Auch das Kabel ist ganz gelungen und hält um die Ohren wie es soll - zumindest bei mir, sind ja auch subjektive Dinge. Nun zum Wichtigsten, dem Klang Als Zuspieler diente der iBasso DX120 Ich erwähnte dass das Sounding etwas an meinem Ultrasone IQ erinnert, das ist aber (nach mehreren Alben Testphase) nur die halbe Wahrheit. Vor allem die Mitten/Höhen ähneln sich sehr - das liegt sicherlich auch daran dass durch das tiefere Einsetzen mit den Tri-Flanges die Resonanzfrequenz nach hinten verschoben wird, vor allem beim IQ - den viele als zu hell beschreiben. Ich fühle mich jedoch durch andere User im Netz bestätigt die ebenso solch Tannenbaum-Aufsätze nutzen und damit auf völlig andere Klangeindrücke kommen als mit den beiliegenden IQ tips. Nun aber zurück zum FA 666. Der Bassbereich hat eine Anhebung und auch den typischen BA Klang der jedoch manchmal etwas unnatürlich daherkommt - nach meinem Geschmack. Etwas zu technisch, da fehlen Emotionen, vor allem bei populärer Musik. Ich habe am Ende bei einigen Mike Oldfield Tracks (Shadow on the Wall & Tracks mit Maggie Reilly Vocals) zwischen FA 666 und Ultrasone IQ gewechselt, und Auflösung & Performance in den Mitten/Höhen fand ich schon ziemlich nah beieinander. Nur halt der Bassbereich ist beim IQ anders (natürlicher) - eher wie ein Lautsprecher, beim FA dagegen zu clean, weniger musikalisch. Dabei hat der IQ mit seinem dynamischen Bass Treiber keineswegs das Hintertreffen was Geschwindigkeit und Punch angeht. Mitten werden sauber und mit guter Auflösung dargeboten, zum Glück kein asiatisches Sounding, da ähneln sich die beiden deutschen IE. Das gleiche kann ich von den Höhen sagen, keine fiesen Peaks die Auflösung vorgaukeln, gekonnt gemacht, auch hier sehr ähnlich zum IQ. Die Trennung der Instrumente ist etwas anders beim FA 666 (im Vergleich zum IQ), das dürfte am Multi BA System liegen, manchmal gefällt mir das, aber es gab auch Tracks wo es komisch klang, vielleicht arbeiten die Treiber in einem bestimmten Frequenzbereich nicht 100% korrekt zusammen?! In dieser Kategorie hat der IQ weniger Probleme. Die Bühne in Breite und Tiefe ist beim FA 666 zwar gut, aber ich persönlich finde dass das der IQ besser macht, vielleicht durch die hybride Konstruktion. Tiefe kann der IQ etwas besser darstellen finde ich. Auch nach mehreren Std. drückt nichts beim FA 666, also absolut langzeittauglich. Eigentlich bietet sich auch ein Vergleich mit dem Shure AONIC 5 an, der aber gänzlich in eine andere Richtung geht, deshalb nahm ich als Vergleich den fast 10 Jahre alten Ultrasone IQ - der sich hervorragend gegen den FA 666 behauptet und auch gewinnt. Vor allem mit seinem einzelnen BA Treiber genauso performed wie der FA mit seinen 4 Mitten/Höhen BA's! Der IQ ist der musikalischere Hörer, der FA eher was für 'nen Bühnenauftritt als Musiker oder zum Abmischen im Studio?! Wobei man auch Musik mit dem hören kann wenn einem die Sound-Signatur gefällt. Mir gefielen einige Tracks durchaus sehr gut mit dem FA 666. Ich kann durchaus verstehen warum Ultrasone den IQ immer noch für den Preis eines FA 666 verkauft - auch wenn man den im Netz neu etwas günstiger bekommt. Als Fazit sag ich mal .... Das Rad wurde hier nicht neu erfunden, aber der FA ist ein guter Hörer mit hervorragender Optik, Haptik und Passform. Nochmal ein dickes DANKE für die Organisation! Vielleicht kann den FA 666 jemand messen aus dem Teilnehmer-Kreis der Rundreise? [Beitrag von XperiaV am 11. Nov 2021, 20:39 bearbeitet] |
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iznt
Stammgast |
#11 erstellt: 26. Nov 2021, 15:08 | |
Da ich das Glück habe, diese Woche 3 IEMs zugesendet zu bekommen, hatte ich zunächst überlegt einen großen Review zu schreiben, der die Hörer miteinander vergleicht, aber wer hier liest, interessiert sich vielleicht nicht unbedingt für die anderen Hörer. Deswegen werde ich zu den 2 Rundreisen IEMs ein separates Review schreiben. Den Vergleich kann man dann vielleicht später separat hier lesen: http://www.hifi-foru..._id=110&thread=19631 Jetzt aber zum FA-666: Zubehör Die Packung ist recht unspektakulär, beinhaltet aber alles was man braucht. Die Tips habe ich nicht getestet, stattdessen habe ich meine eigenen CP100 Tips benutzt. Das Kabel ist schwarz, leicht, flexibel und unauffällig. Es erinnert mich an das Kabel des U12T, welches oft kritisiert wird, weil Leute bei einem >2000 Euro Hörer mehr erwarten, aber ich bin kein Kabelfetischist und finde das Kabel (beim FA666 und U12T) funktional und habe keine weiteren Beschwerden. Gehäuse/Verarbeitung Ich finde das Gehäuse wie auch das Kabel schon "unauffällig". Man sieht dem Gehäuse nicht den Preis des IEMs an und das Gehäuse hätte genauso gut von einem 10 Euro ChiFi IEM kommen können. Ich persönlich finde das aber nicht schlimm, da es gleichzeitig keinen negativen Eindruck hinterlässt. Der einzige Kritikpunkt, den ich habe ist der 2-Pin Connector. Vielleicht haben meine Vortester das Kabel einfach nicht richtig angeschlossen (und ich will darauf verzichten die Leihgabe zu beschädigen beim Versuch das Problem zu beheben), aber zwischen dem Kabelconnector und dem Gehäuse ist eine kleine Lücke. Schöner wär hier gewesen, wenn der Conenctor am Gehäuse eingelassen wäre, um eine mechnisch stabilere Verbindung herzustellen. Sensitivität Der Hörer ist eher auf der sensitiven Seite, was nicht nur heißt, dass er sich einfach treiben lässt, sondern auch, dass je nach Quelle man ein Grundrauschen hört. Das Rauschen ist nicht so schlimm wie bei meinen CCA/KZ Hörern, aber es ist da und kann stören. Fit und Sound Puuh... hier fängt es für mich an schwer zu werden. Die wichtigste Erkenntnis vorne weg: Der Sound ist _extrem_ abhängig vom Sitz und ich würde mich sehr für die Meinung der anderen Reviewer hierzu interessieren. Erstmal generell zum Fit Die Nozzle hat einen eher kleinen/normalen Diameter von 5,45mm. Meiner Erfahrung nach hat die Nozzle mehr Auswirkungen auf den Sitz als die Tips selber. Die eingesetzten CP100 M drohten beim Moondrop Aria ständig aus meinen Ohren zu fallen, saßen mit dem CCA C12 sicher, aber gingen nicht in den Gehörgang und beim FA-666 saßen sie tief und sicher im Gehörgang, wie ich es seit Wochen vom Blessing 2 gewohnt bin (der eine wesentlich größere Nozzle hat und auch andere Tips verlangt). Die ersten 3 genannten IEMs haben dabei alle mehr oder weniger den gleichen Nozzle Diameter. Während ich also mit dem FA-666 direkt einen tiefen und stabilen Sitz erlangen konnte, hatte ich Probleme mit Druck auf dem Ohr. Ich habe dann feststellen müssen, dass der FA-666 keine Vents zu haben scheint, um einen Druckausgleich zwischen abgedichteten Gehörgang und der Umgebung herstellen zu können. Sprich alle IEMs die ich bisher hatte, hatten alle ein kleines Loch irgendwo am Gehäuse und der FA-666 ist der erste Hörer, den ich je in Händen hatte, bei dem das nicht so ist und der Druck der sich dadurch aufbaut, macht es schwer einen äquivalenten Fit zwischen beiden Ohren zu erlangen, aber sobald man das geschafft hat, sitzt der Hörer erstmal sehr sicher und bequem. Bei 2 oder 3 mehrstündigen Hörsessions hatte ich jedoch nach dem Entfernen der Hörer einen unangenehmen Druck auf den Ohren, den ich von keinem IEM kenne und für den es definitiv von mir Punktabzug gibt. Insgesamt würde ich sagen, dass der Fit gut wäre, wenn das Problem mit dem Druck nicht wäre, was mich aber persönlich stört. In der kurzen Testzeit kann ich natürlich nicht einschätzen in wie fern man sich dran gewöhnen würde. Zum Sound mit Fit im Gehörgang Erst der Aria, der FD3, dann der Blessing 2 und der U12T... seit dem CCA C12 war bisher jeder Ersteindruck, den ich von IEMs hatte, negativ, auch wenn ich mich mit der Zeit an einige der Höhrer gewöhnen konnte und diese am Ende sogar bevorzugt habe. Der FA-666 ändert aber an diesem Trend nichts. Während ich beim Blessing 2 alles als zu gedämpft empfand, ist dieser Eindruck beim FA-666 noch viel ausgeprägter. Das einzige, was mir am FA-666 Sound gefiel war die Quantität des Subbass. Davon hat er viel, aber nicht zu viel... genau richtig. Er hat auch eine Menge Midbass, was aber ganz und gar nicht meiner Präferenz entspricht und für mich alle anderen Frequenzen verwaschen klingen ließ. Während hier und dort mal Stärken bei den Höhen durchgeschienen haben, hat der Midbass alles verdorben. Jegliche Spur von Detail und Auflösung wurde vernichtet und Stimmen klangen extrem unnatürlich. Der FA-666 klang für mich nicht besser als ein 30 Euro ChiFi IEM. Ein -5db EQ Peak Filter bei 150-300 hz hat hier zwar Wunder gewirkt und viel gerettet, aber als ich dann mal im Vergleich den Blessing 2 in die Ohren gesteckt habe (ohne EQ), klang dieser im Vergleich wie eine Offenbarung, obwohl mir der Blessing 2 wie gesagt ohne EQ eigentlich gar nicht so sehr gefällt. Insgesamt fand ich den Sound des FA 666 also recht enttäuschend und das sogar ohne auf den Preis zu gucken. Ich gab ihm noch eins, zwei Hörsessions, um mich etwas mehr an den Sound zu gewöhnen, aber mein Eindruck hat sich in der Zeit nicht wesentlich verbessert... bis plötzlich... Zum Sound mit Fit in der Ohrmuschel/am Gehörgang Ich hatte für den gestrigen Abend eigentlich genug vom FA-666, habe ihn aus den Ohren genommen, den bereits erwähnten Druck gespürt und wollte mich schlafen legen als mir doch noch ein Lied eingefallen ist, das ich unbedingt testen wollte. Mit dem Druckgefühl auf den Ohren und da ich nur eine kleine Passage testen wollte, habe ich es mir gespart den FA-666 tief in den Gehörgang einzusetzen und habe ihn nur soweit eingesetzt, wie ich musste, damit er abgedichtet hat. Der getestete Track klang dann plötzlich überraschend besser als was ich die letzten 2 Stunden gehört habe. Etwas ungläubig bin ich nochmal im Schnelldurchlauf über alle vorher als schlecht befundenen Lieder gegangen und ich hätte schwören können, ich hätte einen anderen Hörer in den Ohren gehabt. Während der Subbass wesentlich schwächer ausgeprägt war, war es aber auch der Midbass und plötzlich klang alles wesentlich klarer und knackiger als es vorher tat. Die Auflösung ist von jetzt auf gleich um 3 Klassen gesprungen und Vocals, die völlig laidback klangen, klangen jetzt schon fast stechend (im positiven Sinne). Ich habe es heute auch nochmal getestet und bin geschockt wie groß der Unterschied ist. Das ganze hat auch Nachteile wie eine veringerte Gesamtlautstärke/effektive Sensitivität, der Subbass ist schwächer und der flache Sitz ist wesentlich instabiler als der Sitz im Gehörgang, aber ingesamt gefällt mir der Hörer so sehr viel besser. Ich würde soweit gehen, dass mir das hören so Spaß machen könnte, muss aber gleichzeitig sagen, dass er trotzdem nicht meine Präferenz trifft - noch weniger als der Blessing 2. Der klingt für mich insgesamt noch eine Schippe klarer, detailreicher und balancierter. Aber der Unterschied ist bei weitem nicht so groß wie er war, als ich die IEMs noch weit im Gehörgang hatte. Fazit Der FA-666 hat mir 2 Sachen deutlich gemacht: 1. IEMs ohne Druckausgleich sind nichts für mich und 2. wie viel Auswirkung der Fit auf den Klang eines IEMs haben kann. Klanglich trifft der FA-666 leider nicht meine Präferenz. Dafür hat er mir zu viel Midbass und klingt mir nicht hell/analytisch/detailreich genug. Selbstverständlich ist das Thema IEM aber Geschmackssache und an dieser Stelle nochmal ein großes Danke and parasport und Jochen Fischer, dass ich mal schmecken durfte [Beitrag von iznt am 27. Nov 2021, 13:07 bearbeitet] |
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XperiaV
Inventar |
#12 erstellt: 26. Nov 2021, 15:39 | |
Meine Erfahrung ist dass bei All BA IEM's der perfekte Seal deutlich wichtiger ist als bei IEM's mit dynamischen Treibern. Gerade in Bassbereich merkt man das. Mit reinen BA IEMs hat man mMn mehr damit zu tun die korrekten eartips und auch die Abdichtung im Gehörgang zu finden. |
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iznt
Stammgast |
#13 erstellt: 26. Nov 2021, 16:00 | |
Bei mir ging es gar nicht darum, ob es abgedichtet war oder nicht... das war es immer. Es kam scheinbar wirklich nur darauf an, wie tief er saß. Vielleicht hat es auch damit zu tun, dass beim tiefen Sitz, der Druck immer direkt höher war und damit die Treiber Probleme hatten. |
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parasport
Stammgast |
#14 erstellt: 27. Nov 2021, 11:06 | |
@iznt... interessant! Es liest sich jedoch eher nach der Umschreibung massiven Problems mit einem speziellen Gehörgang, was dann doch weniger repräsentativ ist. Ich konnte weder bei FA666, CCA C12, Blessing2 DUSK, noch kurz vorher, bei der Softears/Thieaudio, diesbezüglich irgendwelche ergonomische Besonderheiten feststellen. In der Regel hatte ich normale Silikontips und Spinfits verwendet. Und ja, manchmal hatte ich beim tiefen Reinstecken und voller Abdichtung einen starken Untedruck verspürt, den ich mit leichtem "Lockern" beheben konnte. Zu den FA666: ja der Tiefbass gefiel mir sehr gut, und ich stimme mit @iznt überein, dass der Midbass in die Mitten abstrahlte, dafür für meinen Geschmackt mit zu dominanten Höhen aufwartete. Für mich standen die FA666 beim direkten Vergleichshören mit den RSV im Konkurenzkampf und für mein Empfinden fand ich die Auflösung der RSV besser, mit milderen Höhen, was sich für Klassik besser eignet, die FA666 sind für mich gefälliger bei Elektronik. Und, ...die CCA C12 sind in jeder Hinsicht x Klassen tiefer, die ich dennoch gerne bei meinen MTB Runden höre, weil sie von Allem (Bässe, Mitten und Präsenz) genug haben und so den Fahrtwind übertönen. Nach all dem Testhören der vielen IEM waren die RS10 unerreicht, alle Anderen konnten in Relation zum Preis meine CTM CE320 (dank an XperiaV) nicht ausstechen. Ich bin in 3 Klang-Klassen versorgt. 1. den sehr günstigen CCA C12, 2. in der mittleren Preisklasse mit CE320 3. und der höheren Preisklasse mit den Custom JH11. Luft nach oben ist schon vorhanden, wie ich mit den RS10 eindrucksvoll hören durfte. |
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Pd-XIII
Inventar |
#15 erstellt: 08. Dez 2021, 22:53 | |
Seit ich Anfang des Jahres den FA Rapture bei mir einziehen lassen hab, hatte ich eher selten das Gefühl, dass mir ein anderer Hörer noch etwas zu bieten hat, was mich zu einem Wechsel motivieren konnte. Grund hierfür ist mitnichten, dass er in jeder Hinsicht unübertreffbar ist. Viel eher stellt er für mich eine sehr ausgewogene Mischung dar, welche ihn hinsichtlich Auflösung, Abstimmung, Bühne und nicht zuletzt Komfort zu einem der für mich besten Hörer macht. Haben zuletzt die Hörer aus Fernost in Sachen Auflösung und Klang zwar deutlich besser abgeschnitten, muss ich leider sagen, dass diese Hörer fast alle durch die Bank zu groß für meinen Ohren waren. Somit ist das Hörerlebnis zwar toll, aber wenn es physisch unangenehm wird, hat der Spaß schnell ein Loch. Dann lieber von allem etwas weniger und einen Hörer im Ohr, den man nicht spürt. Entsprechend skeptisch und gleichzeitig erwartungsvoll war ich demnach dem FA-666 gegenüber. Einerseits hat Fischer mir bewiesen, dass sie wissen, wie man IEMs baut, andererseits bin ich bei höherer Anzahl von Treibern immer etwas vorsichtig und zu guter Letzt sollten die 666 auch noch größer als der Rapture sein. Ich bin gespannt. Als das Packet nun bei mir angekommen ist wurde natürlich sofort der Inhalt überprüft. Die Verpackung ist ordentlich aber nicht sonderlich erwähnenswert, die Art Pragmatismus die ich zu schätzen gelernt habe. Je weniger Budget ins Marketing fließt umso mehr ist zumindest theoretisch für die Produktion über. Der Erstkontakt war dann gleich positiv überraschend, denn wirklich groß baut der neue FA nicht auf. Ja, die Frontplate nimmt ein gutes Stück mehr Fläche in Anspruch, dafür fallen die Gehäuse nicht dicker aus, was ihn recht flach wirken lässt. Die Fertigungsqualität des Gehäuses ist makellos, was ich aber auch nicht anders erwartet hatte. Glücklicherweise hat sich Fischer Amps dazu entschieden, das gesamte Gehäuse in schwarz zu halten. Beim Rapture ist es ja teils transparent, und bei meinem doch schon etwas betagten Model sieht man deutlich die Struktur des vermutlich verwendeten SLS Druckverfahrens. Beim 666 wirkt alles wie aus einem Guss. Das Schallröhrchen ist in gängigem Durchmesser gehalten, so dass man den Großteil seiner Tip Sammlung mal durchkombinieren kann. Ein Spiel, das man wirklich bis ins extreme spielen kann, und in manchen Fällen auch sollte. Weil ich einen direkten Vergleich machen wollte hab ich kurzerhand die gleichen (originalen) FA Foamies auf den 666 gezogen, wie ich sie auch auf dem Rapture habe. Einen weiteren Unterschied, den ich noch nicht abschließend bewerten kann, findet man im verwendeten Kabel. Das des 666 ist bis zum Splitter geflochten, wie man es von mittlerweile vielen asiatischen Hörern kennt. Mich erinnert es immer an das Ergebnis, welches unten aus einer „Strick-Liesel“ kommt. Bis hierhin gefällt mir das alte einfach verdrillte Kabel deutlich besser, da es eben noch dünner aufbaut. Das FA-666 Kabel baut desswegen nicht klobig auf, ich würde es als persönliche Präferenz bezeichnen. Was mir beim aktuellen Kabel besser gefällt ist die Partie über dem Ohr. Bei der alten version ist hier ein Draht verbaut, der unter einem Schrumpfschlauch verlegt ist. Bei meinem ist der Schlauch mittlerweile brüchig und der Draht kommt hervor. Ja, im Praxiseinsatz ist das weder zu bemerken, noch zu sehen, aber der aktuellen Konstruktion mit dem transparenten Silikonmantel traue ich eine längere Lebensdauer zu. Für mich ein klares Plus für die alte Version ist die Länge, denn der aktuellen Version fehlen hier gut 20cm. Für mich, der gerne seinen DAP tief in der Gesäßtasche trägt, den Hörer sehr häufig statisch am Meier KHV auf dem Sofa nutzt oder auch mal am E-Piano die Nacht verdaddeld, sind diese 20cm ein gerne entgegengenommenes Feature. Auch hier greift die persönliche Präferenz und den Wenigsten wird dies negativ auffallen. Damit hätten wir auch schon die unwichtigste, weil notfalls austauschbare, Baugruppe abgehandelt und ich bin schon ganz hibbelig, mir den Hörer endlich in die Ohren schieben zu können. Zu allererst fällt mir auf, dass mir der Hörer wie sein Bruder nach kurzer Zeit eben nicht mehr auffällt. Die Ohrmuschelform ist nicht zu hart ausgeformt und sitzt zumindest in meinem Ohr nahezu perfekt. Dass der Hörer größer ist, fällt mir erst im Spiegel auf, da die Gehäuse eben nicht komplett in meinem Ohr sitzen und minimal herausstehen. Ansonsten hilft der flache Aufbau in Kombination mit einem geringen Gewicht, dass der Schwerpunkt des Hörers nicht zu spüren ist oder gar den Hörer aus dem Ohr zieht. Ich konnte während meiner Testzeit auch ein ganzes Konzert durchhören, ohne einmal den Sitz korrigieren zu müssen. Von daher bin ich auch hinsichtlich Komfort vollends zufrieden. Bei genau diesem Konzert handelte es sich im Übrigen um das Unplugged der Toten Hosen im Wiener Burgtheater. Bewusst kein audiophiles Material, um mich erstmal an die Signatur der Hörer zu gewöhnen. Aber für diese Aufnahme ist der 666 super geeignet. Die Bühne ist schön weit und tief, wirkt alles andere als beengt, jedoch reichlich innerhalb der Grenze von „natürlich“. Im unteren Hochton gibt es auch keine Präsenz und Sibilanten spielen in meinen Ohren keine überpräsente Rolle. Somit wird aus Applaus auch nicht die vor sich hin brutzelnde Fritteuse sondern das originalgetreue Handgeklapper. Die Mitten wirken im ersten Moment etwas zurückgenommen, man gewöhnt sich aber sehr schnell daran. Der Tiefton hingegen ist großes Kino, gerade bei Live Aufnahmen. Die Separation von Piano, Bass und Schlagzeug funktioniert super, aus der Erinnerung heraus nicht schlechter als beim SE846, nur nicht ganz so steril. Körper und Volumen kommen schön zur Geltung…aber Moment mal: Der klingt ja nahezu genauso wie der Rapture. Ein schneller Wechsel offenbart dass die Unterschiede tatsächlich ohne Direktvergleich schwer zu benennen sein dürften. Und auch dort finden sich die Unterschiede hinsichtlich der Abstimmung lediglich im Bass. Dieser unterscheidet beim FA-666 deutlicher zwischen verschiedenen Instrumenten, reicht tiefer hinab und die Betonung reicht weiter hinauf, also die Bandbreite der Anhebung ist größer, die Anhebung selbst würde ich aber von gleicher Quantität bewerten. Ansonsten können die beiden Ihre Verwandtschaft nicht verleugnen. Scheinbar gibt es ihn also, den Fischer-Sound. Was im Übrigen nichts Negatives bedeutet, für mich eher im Gegenteil. Es hat schon seine Gründe, warum ich den Rapture immer noch dauernd nutze, und von asiatischen Importen eher selten begeistert werden konnte: Ich bin nicht so der Harmann-Curve Hörer. Aber zurück zum Fischer Amps: Für Live Aufnahmen oder Rock im Allgemeinen ist der Hörer spaßig mit einem gewissen Anspruch an hochwertige Wiedergabe. Und das Ganze auch noch langzeittauglich, durch einen sehr hohen Komfort. Perfekter Hörer? Mit Nichten! Denn beim Genrewechsel zu Elektronisch erzeugter Musik oder gar klassischen Instrumenten kommt mir dann mehr und mehr das Gefühl auf, dass hier etwas fehlt. Nicht an Dynamik oder Emotion, das macht er auf hervorragendem Niveau. Nein, mir fehlen Details. Ich krame wieder, wie immer, Jungle heraus und spiele „Accelerate“ mit dem Basketballspiel, welches im Bass einfach untergeht und nahezu vollständig verdrängt wird. Ähnliches mit der knarzenden Tür bei „Drops“. Der Effekt wird zwar gut hör- und nachvollziehbar initiiert, geht aber mit dem nächsten Bass aus der Line komplett flöten. Und das stört mich. Ich meine, das hat David beim ZHR mit nur einem BA besser hinbekommen. Das bekommt FA beim Rapture mit 3 BA besser hin. Das bekommt CTM beim CE320 zum halben Preis besser hin. Der Vorteil der zusätzlichen Treiber ist für mich nicht nachvollziehbar, es stellt sich für mich eher als Nachteil (gegenüber dem Bruder) dar. Und viel mehr muss ich zu dem Hörer auch nicht schreiben. Unterm Strich: Sehr gut verarbeiteter Hörer mit einem sehr hohen Grad an Tragekomfort. Er bietet eine tolle räumliche Darstellung mit hoher Separation. Aufgrund der Abstimmung mit Schwerpunkt auf Tiefton, zulasten der unteren Mitten ist er sicherlich perfekt für Bühne oder im Alltag für den Arbeitsweg zu Fuß, Bus oder Bahn sowie für längere Flüge. Zum dedizierten Musik analysieren, taugt er meines achtens wenig, ist aber wahrscheinlich auch nicht sein angepeilter Einsatzzweck. In lauter Umgebung eine klare und deutliche Wiedergabe ermöglichen, das kann er und da kommt es dann auch nicht auf jedes Detail an. Für diejenigen, welche bereits einen Rapture haben, die können beruhigt die Brieftasche stecken lassen. Die allerdings, die den 666 ins Auge genommen haben, die sollten sich auch mal den Rapture anhören, und zum Vergleich mal einen Shure SE846, der gerade in den Mitten eine ganz andere Darstellung bietet. Vielen Dank an Parasport für die Realisierung dieser Rundreise. [Beitrag von Pd-XIII am 08. Dez 2021, 22:56 bearbeitet] |
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hippie80
Stammgast |
#16 erstellt: 29. Dez 2021, 14:23 | |
Hallo liebe Leute, zuerst einmal vielen Dank an parasport und Fa. Fischer für die Organisation der Rundreise. Haptik / Komfort Der FA-666 ist gut verarbeitet und fasst sich gut an. Die Form, die nach den vorherigen Reviews zu urteilen bei den meisten gut funktioniert, bereitet mir aber etwas Probleme. Im oberen Bereich habe ich einen unangenehmen Druck und mit der Zeit schmerzt es auch etwas. Klang Zunächst einmal habe ich ein bisschen querbeet gehört um mich an die Soundsignatur zu gewöhnen und das hat bei mir nicht lange gedauert. Ich habe mir keine Messungen bisher angeschaut, rein nach dem Gehör, klingt es wie eine mittelstark ausgeprägte Badewanne. Der Bass ist im gesamten Spektrum etwas angehoben. In der Tiefe klingt er BA-Treiber typisch. Der Bass ist differenziert, geht schön runter, wummert nicht. Der Oberbass-Einschlag/Impact (mir geht es hauptsächlich um Schlagzeuge, elektronische Musik höre ich nicht so oft) wünschte ich mir manchmal etwas härter. Die Mitten klingen zurückgenommen. Wenn ich etwas Höre, dass verstärkt durch die Stimme getragen wird, drehe ich automatisch lauter, der Stimmbereich klingt entfernt. Die zurückgesetzten Mitten suggerieren einen größeren Raum und hilft den Raum in die Tiefe abzubilden. Die Höhen wiederum ziehen wieder an. Und gerade da Obenherum sehe ich die größte Stärke des Hörers. So viel Hochton-Energy und doch irgendwie seidig. Ein Problem, dass ich bei Ohrhörern eigentlich immer habe, ist dass es in den höheren Lagen irgendwann zittrig klingt. Das hatten bisher alle von mir gehörten IEMs mehr oder weniger ausgeprägt, mit einer Ausnahme und das war der Shure KSE 1200. Das macht der Fischer auch wirklich sehr gut. Ein sehr gutes Beispiel um das nachzuvollziehen ist der letzte Anstieg (so bei Minute 3:15) in „Ebben? Ne andro lontana“ auf dem Album Verismo von Anna Netrebko. Der FA-666 bleibt dabei auch bei einer höheren Lautstärke sehr schön sauber. Fazit Der Hochton hat es mir angetan und ich bin fasziniert, wie gut der Fischer das hinbekommen hat. Die Soundsignatur im Ganzen jedoch, ist für mich nicht ganz passend und ich spiele auch nicht so gerne mit Equalizer herum. Die oberen Bässe empfinde ich für ein BA-Treiber manchmal zu weich und die Mitten sind zu weit entrückt. Mein größtes Problem ist der Komfort. Wenn einem die Ohren nach einer Weile schmerzen, ist der Klang gar nicht mehr so wichtig. Verglichen habe ich den Fischer mit dem Shure SE846. Was der FA-666 an Mitten zu wenig hat, hat der Shure zu viel und er hat auch das Höhenproblem (metallisch/zittrig), nicht stark ausgeprägt aber vorhanden. Fällt dann stark auf, wenn es die Konkurrenz so viel besser hinbekommt. Wenn ich mir eine Soundsignatur wünschen könnte, würde ich dem Shure etwas Oberbass und Mitten abnehmen und die Höhen vom Fischer drauf packen. Das wäre dann für mich ein genialer Ohrhörer. |
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RunWithOne
Inventar |
#17 erstellt: 03. Jan 2022, 12:16 | |
Leider bin ich sehr spät dran mit meinem Fazit zum FA666. Zum Jahresende war einfach zuviel los. Vielen Dank an parasport für die Organisation und Teilnahme an der Rundreise. Unboxing Beim Öffnen Verpackung, welche nicht unnötig aufgebäht ist, gefällt mir vor allen das praktische Hardcase. Ansonsten ist alles wie es sein soll, kein unnötiger Schnickschnack und Verpackungsmüll dabei. Leider sind die beiliegenden Eartipps nicht meins. Daher habe ich meine Spinfit CP100 L benutzt, was letztlich auch eine bessere Vergleichbarkeit gewährleistet. Mit den Spinfit kann ich gefühlt eine gute bis sehr Abdichtung erreichen. Das Kabel ist dünn und solide, perfekt eben. Klang und Bühne Beim Hören mit den FA stand ich natürlich noch stark unter dem Eindruck der Thieaudio und Softears IEM. Beim ersten Hören war ist sofort von den rechts dunkleren Spielweise der BA Treiber überrascht. Der Bass ist hier weniger straff und strahlt in die Mitten aus. Das mag ich nicht unbedingt. Die Mitten scheinen zurückgenommen. Jedenfalls fehlt mir zumeist Frische und Präsenz im Klangbild. Die Höhen wiederum erklingen leicht angehoben. Allerdings bohren sie sich nicht in den Gehörgang, sondern klingen durchaus angenehm detailliert. Für den recht präsenten Bassbereich war die Auflösung völlig in Ordnung und der räumliche Eindruck gut. Insgesamt ist die Signatur vor allem auf Grund der zu relaxten Mitten nicht überzeugend. |
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BurtonCHell
Inventar |
#18 erstellt: 03. Jan 2022, 12:33 | |
Mir ist es wichtig, dass ich meine Eindrücke zum FA-666 schreibe, solange ich ihn noch in den Ohren habe. Also erwartet bitte kein ausufernd technisches in-depth-Review, sondern eher eine Zusammenfassung der aktuellen Empfindungen. Vorab sei zu sagen, dass ich lange Zeit glücklicher Besitzer vom FA4E-XB und FA3 in Patronenform war, aber generell Full-Size-KH bevorzuge, da In-Ears für mich mittlerweile eher eine Notlösung darstellen und meine intensiveren Vergleiche und Versuche mit ihnen schon eine gewisse Zeit zurückliegen. Beim ersten Einsetzen des FA-666 fällt sofort auf, das die Passform, trotz größeren Gehäuses, ein fast perfekter Match mit meinen Ohren ist. Fast, da ich das genannte leichte Druckgefühl im oberen Bereich auch mal nach einer sehr langen Hörsession hatte. Das waren dann aber wirklich über 3h am Stück und auch nichts, was mich danach noch begleitet hat, sondern nur ein kurzweiliges leichtes punktuelles Druckgefühl verursachte. Jammern auf ganz hohem Niveau, die ganze Zeit vorab musste aber nichts nachjustiert oder -gedrückt werden, weil der In-Ear, einfach hervorragend festsaß, egal ob mit Silikon oder Foamies, und nicht wie viele andere Vertreter herauswanderte (hallo W40!). Für die Hörtests kamen dann vorwiegend die Sachen zum Einsatz, die ich aktuell in meiner Spotify-Playlist rauf und runter höre (Turnstile, Every Time I Die, De Staat, Quicksand, Thrice, Black Mountain, King Gizzard usw.), also vorwiegend (Alternative) Rockmusik, bei der es stellenweise auch schon mal härter zu gehen kann. Der Ersteindruck fiel gemischt aus, es gab keinen sofortigen Wow-Effekt, aber die Erkenntnis, dass hier die Gene der Rhapsody-Reihe weitergetragen werden, allen voran vom Symphony. Ich hatte das Glück alle vier Modelle (inkl. Frenzy, Lithium, Rapture) vor Jahren bei Thomann vor Ort in Treppendorf gegeneinander zu vergleichen. Ich würde sogar so weit gehen und ihn grob zusammengefasst als eine Mischung aus Rapture & Symphony sehen, wobei ich letzteren damals mit "einer absolut ausgewogenen Spielweise und sehr luftig / ausleuchtenden Art" beschrieben und als Favorit lange auf der Haben-Will-Liste hatte. Der Rapture fiel dagegen kaum ab, hatte nur minimal mehr "Spaßbetonung" im Bass- und Höhenbereich. Die Grundsignatur vom FA-666 würde ich daher als trocken, analytisch mit angehobenen, aber nicht überzogenen Bassbereich beschreiben, der tief bis 30 Hz reicht. Das gefällt mir ausgesprochen gut. Grundton / untere Mitten sind eher schlank abgestimmt, was ihn insgesamt eher kühl / hell klingen lässt, als warm / vollmundig. Der Transparenz und Durchhörbarkeit natürlich entgegenkommend, für mich vielleicht eine Spur zu schüchtern. Das Ganze setzt sich in den Mitten fort, die nicht wirklich absent klingen, aber einem Mittenfokus eines SE535 (nicht jedermanns Ding, inkl. meiner Wenigkeit) entgegenstehen. Kein Grund zum Meckern, aus der Erinnerung heraus ähnliche Ausprägung wie beim Symphony. Man vermisst nichts und es "peakt" nichts. Alles im grünen Bereich also. Auffällig für mich nur die schmalbandigen Betonungen in den Höhen bei ca. 4,5 kHz und bei 7 - 7,5 kHz, die einerseits eine sehr gute Brillanz und "Glitzern" ins Klangbild zaubern, aber Hi-Hats & Becken, die sich in dem Bereich oftmals gerne bei o.g. Musikrichtung austoben, minimal aufgesetzt zischen bzw. "crashen" lässt. Kein wirklicher Störfaktor und vielleicht durch den W40 versaut, der ja nun nicht als Hochton-Wunder gilt, aber ich wollte es mal angemerkt haben. In meinen Ohren sind die Foamies aber die bessere Wahl, da sie den insgesamt recht "spritzigen" Klang etwas besser abrunden. Fazit: stundenlanges Hören geht mit dem FA-666 wie mit keinem anderen, da die Passform bzw. der Sitz für mich unerreicht sind und das Klangbild nicht ermüdet oder langweilt. Ich sehe daher die neueste Kreation von Fischer Amps als absolutes Arbeitstier mit sehr hohem "Monitoring-Anspruch", was ermüdungsfreies Hören angeht. Er ist kein Neutralitätswunder, dafür ist der Bassbereich für viele wohl eine Spur zu ausgeprägt. Kein Langweiler, da beim Austarieren der Frequenzbereiche eine gute Spritzigkeit berücksichtigt wurde, aber auch kein Spaßbomber, dafür ist er insgesamt doch eher analytisch/trocken als effekthascherisch und badewannig. Es freut mich sehr, dass es nach den hervorragenden Rapture & Symphony aus der Rhapsody-Reihe nun einen Nachfolger gibt, der deren tonalen Gene würdig weiterträgt und in Sachen Komfort & Qualitätsanmutung nochmal eins drauflegen konnte. Für mich hat sich nur leider nicht das unabdingbare Haben-Will-Gefühl eingestellt, wie damals, da ich die Kurve zu wärmer abstimmten und vor allem preiswerteren In-Ears genommen habe (aktuell "bespaßt" mich eine Final Audio E2000, der alles andere als neutral ist ). Oder anders gesagt: ich zum langweiligen Pragmatisten geworden bin .. Für viele könnte der FA-666 aber das "Komfortmonster" mit begeisterungsfähiger Soundsignatur sein, den sie seit Langem suchen. Es gibt wohl nicht viele Alternativen, die so viele Vorteile in einem In-Ear vereinen. Ganz herzlich möchte ich mich nochmal an dieser Stelle bei parasport und bei Jochen Fischer für die Ermöglichung der Rundreise bedanken ... Es war mir eine große Freude ... |
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ayran
Inventar |
#19 erstellt: 03. Jan 2022, 13:17 | |
Moin in die Runde, bei mir hat es wegen Umzug und Feiertagen auch länger als geplant gedauert und mein Review wird eher kurz. Komfort und Verarbeitung: Hier habe ich nichts zu beanstanden. Bei der Gehäusegröße hätte ich erwartet, dass der FA666 bei mir drückt, aber das war nie der Fall. Ansonsten gibt es hier aus meiner Sicht nichts zu kritisieren, aber auch nichts besonders zu loben. Weiter zum Klang: Allgemein finde ich den FA666 sehr gefällig abgestimmt. Wer z.B. einen Shure SE535 zu langweilig findet, der wird mit dem FA666 mehr Spaß haben. Aus meiner Sicht ist der Hörer aber auch sehr auf Spaß und nicht auf neutral getrimmt. Für neutral hat er mir zu viel Bass, aber das ist nicht schlimm, da ich die letzte Zeit gern etwas Bass habe. Der Hochton passt für mich auch super. Was mich ehrlich gesagt sehr überrascht hat, ist die Bühne des FA666. Ich hatte früher schon den FA3 (sowohl normal als auch die e-Version) und auch einen FA4XB und da fand ich die Bühne immer anstrengend, da sie für mich fast nicht vorhanden war. Beim FA666 habe ich direkt einen "Raum" und das finde ich super Jetzt zu meinem Kritikpunkt beim Klang, der mich auch vom Kauf abhalten wird. Ganz Fischer untypisch habe ich den Eindruck, dass zwischen 2-4 khz irgendwo eine für mich falsche Betonung ist, die bspw. Coldplays Chris Martin für mich sehr unnatürlich klingen lassen. Ein SoundMagic E10 macht das zum Beispiel nicht und der war tonal immer recht ähnlich wie zum Beispiel ein FA3. Das ist für mich schade, da ich mir den FA666 ansonsten direkt gekauft hätte. Besten Dank natürlich für die Orga der Rundreise und euch einen guten Start in das neue Jahr |
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