Rundreise Reviews Penon Quattro

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RunWithOne
Inventar
#1 erstellt: 14. Jul 2024, 09:57
Ich habe euch schon mal einen Review Thread eröffnet. Vielleicht seid ihr schneller als ich. Die Zeit ist gerade ein knappes Gut.
RunWithOne
Inventar
#2 erstellt: 25. Jul 2024, 13:40
Ich bin u.a. durch unseren Urlaub zeitlich etwas in Verzug. Vielleicht geht es euch ähnlich? Wenn nicht traut euch das erste Review zu veröffentlichen.
Fotoingo
Stammgast
#3 erstellt: 30. Jul 2024, 21:15
Okay, dann fange ich mal an.

Im ersten Moment hat Quatro allerdings keinen besonders guten Eindruck bei mir hinterlassen. Er klang sehr dumpf, die Stimme waren belegt, und ihm fehlten die Höhen.
Es hat sich herausgestellt, dass er einen starken Verstärker braucht. Der Fiio KA17 mit externer Stromversorgung im Desktop Modus war dann die Lösung.

Optisch find ich es wirklich gelungen, daß Penon die Farbe der Kabel auch so gut anpasst. Ein wirklich schöner Inear, wenn auch nicht wirklich dezent. Aber optisch und auch von der Verarbeitung her sehr gelungen.

Penon Quattro

Für einen Dynamiker präsentiert der Quattro sehr saubere Bässe, die leider manchmal etwas in die Mitte herein spiele. Ansonsten haben die Bässe ein schönes Volumen. Etwas mehr Tiefbass wäre passend gewesen, die leicht warme Abstimmung, der Druck und auch die hohe Separation sorgen dennoch für viel Spaß mit den Bässen beim Hörer.

Etwas zurückgenommen sind allerdings die Mitten. Hier hilft ein vernünftiger Equalizer weiter. Bühne und Separation ist allerdings ebenso wie die Textur in den mitten wirklich gelungen.

Die Höhe des Quattro spielt ohne Schärfe, aber mit einem guten Maß an Sparkle ausgewogen und langzeittauglich.

Insgesamt empfinde ich den Quattro als sehr interessanten Hörer, der seine Stärken aber erst zeigt, wenn er etwas lauter gespielt wird und auch einen starken Verstärker hat. Dann hat er eine sehr große Bühne, eine gute Separation der Instrumente und ebenso eine gute Stimmwiedergabe. Die Dynamik empfinde ich als durchschnittlich, aber wegen der notwendigen Lautstärke wäre der Penon für mich weniger geeignet.

.
*rael*
Inventar
#4 erstellt: 04. Aug 2024, 11:13
Hallo,
dann will ich auch mal ein paar Worte zum Penon Quattro verlieren, obwohl ich ihn nur sehr kurz getestet habe. Zunächst vielen Dank an RunWithOne für die Durchführung der Rundreise und dass ich mitmachen durfte. Bisher hatte ich immer nur Overear-Kopfhörer genutzt und dabei neben dem Klang sehr viel Wert auf Komfort gelegt, weshalb überwiegend der Hifiman Arya Organic udn der Meze Empyrean II bei mir im Einsatz sind. Da diese im Sommer aber schon mal zu warmen Ohren führen, habe ich mir die AirPods Pro 2 zugelegt, die ich klanglich gar nicht so schlecht fand. Der nächste Schritt war dann nach IEMs zu schauen, die im Vergleich zu den APP 2 noch einen draufsetzen und hab mich dann mal für die Rundreise zum Penon Quattro angemeldet. Dies war somit mein erster Versuch mit IEMs, so dass klar sein dürfte, dass ich da keinerlei Vergleiche zu anderen Ohrhörern (mit Ausnahme der APP 2) ziehen kann.#

Und damit kommen wir leider schon zu dem Problem, das ich mit den Penon Quattro und vermutlich auch mit anderen IEMs hatte. Ich bin leider mit dem Tragegefühl nicht klar gekommen. Bei den APP 2 passt das irgendwie, wobei auch da nach 2 bis maximal 3 Stunden Tragen, ich froh bin, die Teile nochmal aus den Ohren zu entfernen. Bei dem Penon Quattro war dieses unangenehme Tragegefühl von Anfang an stärker ausgeprägt, da ich - um vernünftig Seal zu erhalten - den IEM recht tief in den Gehörgang stecken musste und das fühlte sich bei mir leider schon nach kurzer Zeit sehr unangenehm an. Wie gesagt hat das meiner Meinung nach nichts mit der Ergonomie speziell des Penon Quattro zu tun, sondern ich gehe davon aus, das sich dieses Gefühl auch bei anderen IEMs einstellen wird. Von daher habe ich den Quattro nur sehr kurz genutzt. Aus der Erinnerung her, fand ich ihn klanglich sehr gut, wenn genügend Seal da war, fand ich den Bass sehr präsent, bei nicht störend, aber wie gesagt habe ich keine Erfahrung mit anderen IEMs, so dass meine Meinung hier sicherlich mit Einschränkung gesehen werden sollte.
Derto
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 04. Aug 2024, 16:21
Hallo an alle IEM-Begeisterte.

Das ist meine erste Rundreise die ich erleben durfte. Zu Beginn bedanke ich mich bei RunWithOne für das organisieren dieser Rundreise und natürlich für das Vertrauen mich daran teilhaben zu lassen! Außerdem bedanke ich mich bei Penon, da sie den IEM kostenlos zur Verfügung stellen und man sich so, ohne Gebühren einen Eindruck verschaffen kann. Für mich ist das alles keine Selbstverständlichkeit!

Bevor ich nun versuche zu erklären, wie der Penon Quattro klingt, möchte ich ein paar Dinge über mich sagen, damit man das geschriebene auch einordnen kann.

Weder habe ich je zuvor ein Review (das hier wird auch mehr ein Bericht) geschrieben, noch habe ich große Erfahrungen und Kenntnisse im Bereich Sound. Sound ist immer eine sehr subjektive Angelegenheit und ich habe mir nie detailierte Gedanken gemacht, warum etwas für mich gut oder weniger gut klingt.

Sollte ich beschreiben was ich an einem guten Klang mag, dann würde ich das wie folgt beschreiben. Der Bass sollte straff und knackig sein (kein Wummern), den man bei höheren Lautstärken auch spüren darf. Die Mitten und Hören sollten sauber und klar klingen, wobei die Höhen gern etwas schärfer sein dürfen. Insgesamt mag ich ein etwas helleres Klangbild.

Das liegt wohl auch daran, dass ich in den letzten ca. 14 Jahren mit einem iPod Touch und ein paar einfachen IEMs gehört habe. Der Sound bestand hauptsächlich aus Mitten und Höhen, weshalb ich mich in den letzten Jahren mehr an einen helleren Klang gewöhnt habe. Detailierter wird es nicht, weil, wie gesagt, die Erfahrung und das Können fehlt.

Aktuell benutze ich einen Sony NW-ZX707 (JP-Version).

Verpackung & Zubehör:
- Penon Quattro IEM
- 2-Pin 0.78mm Kabel mit 3,5mm Klinke
- 3 Packungen Tips (jeweils SML)
- eine schicke blaue Tasche zur Aufbewahrung

Penon Quattro Inhalt

Der Quattro hat eine schöne, in blau gehalten Frontplatte. Der Rest ist schwarz und die Düsen sind aus Aluminium. Neben der üblichen Markierung, für Rechts/Links kann man den Schriftzug "Penon Quattro" zur Orientierung nutzen. Denn auf dem linken Hörer steht Penon und auf dem rechten Hörer steht Quattro. Nichts weltbewegendes, für mich aber ein kleines, nettes Detail.

Penon Quattro IEM

Das Kabel hat eine auffällige, schöne blaue Farbe. Die Anschlüsse und der Slider sind sauber verabeitet. Der 3,5mm Klinke-Anschluß ist massiv und hat ein gutes Gewicht. Alles in allem ein sehr schickes Kabel das in einer guten Qualität daherkommt.

Penon Quattro Kabel

Die Tasche zur Aufbewahrung sieht nicht nur gut aus, sondern sie fühlt sich genauso gut an. Sowohl Design, als auch Farbe sind schick und alles fühlt sich wertig an.

Penon Quattro Case

Sitz / Kompfort:

Den Quattro würde ich als Mittelgroß einstufen. Er ist etwas größer als mein Simgot EA1000, aber kleiner als mein ISN H60. Hier hatte ich keinerlei Probleme.

Klang:

Zu Beginn fiel mir auf, dass er sehr leise war. Der Quattro braucht schon ein gutes Stück mehr Leistung. Bekommt er diese, dann blüht er auch gut auf. Außerdem klang er für mich am Anfang etwas dumpf. Doch nach ein paar Minuten Hörzeit verschwand das fast komplett.

Der Quattro hat einerseits einen schönen straffen Bass. Andererseits hat er eine Wärme/Weichheit an sich, wodurch man ein rundes und kraftvolles Bass-Fundament erhält.

Die Mitten und Höhen sind klar und sauber. Sie klingen nie aufdringlich und spielen ganz entspannt. Auch bei höheren Lautstärken blieb alles sauber und unaufdringlich. Für mich hatten die Höhen etwas besonderes, vorallem bei höheren Lautstärken. Leider kann ich dieses besondere nicht erklären (sorry da fehlt mir die Erfahrung). Für mich klangen sie kristallklar und vielleicht war es diese entspannte und völlig saubere Wiedergabe die es mir so angetan hat.

Bühne:

Die Bühne klang für mich breiter als Standard. Der Gesang erstreckte sich bis knapp über die Außenseiten des Kopfes. Die Instrumente gingen dann noch etwas weiter darüber hinaus. Alles in allem war das für mich eine sehr gute und angenehme Bühne.

Fazit:

Durch die entspannte und wohlige Art der Wiedergabe, konnte ich mit dem Quattro stundenlang Musik hören. Alles passt gut ineinander und man kann die Musik richtig genießen. Dieser kräftige, seidige, detailierte Klang macht einfach Spaß. Gibt man ihm mehr Power, legt er hörbar zu. Bei einigen Liedern konnte ich das dumpfe noch etwas wahrnehmen, aber bei den allermeisten anderen Liedern war es für mich verschwunden. Insgesamt ist das für mich ein schöner, musikalischer IEM.

Vielen Dank!


[Beitrag von Derto am 04. Aug 2024, 16:28 bearbeitet]
RunWithOne
Inventar
#6 erstellt: 12. Aug 2024, 19:17
Heiße Sommertage sind IEM Tage. Da kommt der Quattro gerade zur rechten Zeit. Penon hat uns freundlicherweise den Quattro für eine Review Reise durch Deutschland zur Verfügung gestellt.

Unboxing
Wer Penon kennt oder hier die Reviews über andere IEM des Herstellers aus Hongkong gelesen hat, erlebt keine Überraschungen. Das ist am Ende gut so. Alles was man benötigt wird mitgeliefert. Penon verzichtes auf beiligenden Schnickschnack und hat damit Art und Umfang von Verpackung und Zubehör auf ein für die Umwelt absolut verträgliches Maß reduziert, ohne das der HiFi Freund etwas vermisst. Auf Schaumstoff wurde vorbildlicherweise komplett verzichtet. Der Platzbedarf im Schrank, wo vermutlich die meisten IEM Verpackungen landen, ist sehr gering.

Gehäuse, Kabel & Handling
Der IEM ist in meiner Lieblingsfarbe blau gehalten und sieht samt dem mitgelieferten Kabel sehr stimmig aus. Das Design orientiert sich am "Vorgänger", dem Penon Serial. Bleibt der Serial weiterhin der DD-Star von Penon oder wird der Quattro ihm den Platz streitig machen?
Das Kabel des Penon QUATTRO besitzt 4 Stränge mit insgesamt 78 Litzen und besteht aus versilbertem OCC &  Graphen. Es ist auf Grund seiner Bauart weniger flexibel als das OS819 von Serial oder Turbo. Aber wesentlich weicher und deutlich weniger störrisch als das Graphenkabel des IMR Acoustics Dark Matter.
Der Tagekomfort ist gewohnt hoch. Ich habe keine Probleme den IEM im Ohr zu platzieren. Mikrofonie des Kabels ist ebenfalls kein Thema.

Grundsätztliches
Die Königsdisziplin eines jeden IEM ist das Klang. Wie üblich wurde in dieser Hinsicht im Vorfeld viel spekuliert. Ist der Quattro der Nachfolger des Serial oder eher eine Ergänzung mit eigenständiger Ausrichtung? Am Ende dieses Review
beantworte ich diese Frage aus meiner ganz persönlichen Sicht. Will man das volle Potential des Quattro abrufen, ist eine leistungsfähige Quelle Pflicht. Diese sollte sehr gute Strom- und Spannungslieferfähigkeiten besitzen, um damit die dynamischen Treiber optimal zu bewegen. Nur so ist eine sehr gute Kontrolle der Treiber gegeben. Der Quattro verlangt nach mehr als doppelt so hoher Leistung wie mein Thieaudio V16 oder der Penon Turbo. Bekommt er die erforderliche Leistung, spielt der Quattro äußerst sauber im Sinne eines DD. Ich habe den Quattro an meinem A&K SP2000T gehört.

Penon empfiehlt den Quattro 200h lang einspielen zulassen. Dies hat er in Dauerschleife absolviert, nachdem ich ihn anfangs kurz gehört habe. Da 200 Stunden eine lange Zeit sind, fällt es mir schwer das Ergebnis des Einspielvorganges detailliert zu beurteilen. Meiner Meinung hat er grundsätzlich an Klarheit, aber auch in den Mitten, etwas gewonnen.

Klang
Der Bass ist straff, aber energetisch. Er bringt ein tolles Grollen und Rumpeln mit und trägt damit ein gutes Stück zur Langzeittauglichkeit des Quattro bei. Wenn man von anderen IEM umsteigt, spürt man die Immersion im Ohr. Das mag ich vielleicht nicht immer und jeden Tag so hören, aber das Gebotene klingt beieindruckend. Für modernen schnellen Rock und Metal ist das nicht immer die beste Wahl. Bei älteren Alben passt es wiederum sehr gut. Wobei bei es auch hier von Vorteil ist, den Quattro an einer Quelle mit guter Kontrolle zu betreiben.

Damit einher geht eine hervorragende Präsentation von Drums, Keyboard und Gesang. Drums klingen sehr plastisch, so als ob man direkt neben dem Drummer steht und sie haben einen fantastischen Körper. Stimmen sind seit jeher ein Stärke der Penon IEM. Auch hier gibt sich der Quattro keine Blöße. Sie klingen voll und natürlich, stehen vor der Musik. Streichinstrumente und Klavier besitzen ein natürliches Volumen. Wobei dies eine grundsätzlich Stärke des Hörers ist, ohne dabei Schichtung und Trennung zu vernachlässigen. Damit fügt sich der Quattro mit Gesamtpräsentation wie gewohnt in die Penon Philosophie ein.

Die Mitten sind jedoch ein wenig zurückgenommen. Hier kann man mit dem EQ korrigieren, wenn man diese mit mehr Energie hören möchte. Bei 6kHz besitzt er die für viele Penon IEM typische Senke, welche ebenfalls zum entspannten Klangbild beiträgt. Trotzdem verbirgt der Quattro keine Details. Ganz im Gegenteil. Durch die Erweiterungen über 10kHz fügt er Details hinzu bzw. macht diese sehr gut hörbar.
Die Bühne und Schichtung bzw. Separation der Instrumente empfinde ich als überdurchschnittlich für einen DD. Allerdings ist die Ausdehnung seitlich größer. Sie kann in Abhängigkeit von der gehörten Musik also etwas weiter auseinandergenzogen sein. Was jedoch wunderschönes Effekte beispielsweise bei Backgroundgesang gibt. Hier macht sich die Erweiterung im genannten Bereich Air wirklich positiv bemerkbar. Die Höhen können bei schlechteren Produktion etwas zu scharf klingen.
Das Graphenkabel trägt einen guten Teil zur Bühne und Luftigkeit des Quattro bei. Dies bemerkt man recht deutlich beim Tausch mit dem OS819. Mit dem Standartkabel des Serial bzw. Turbo rückten die Instrumente weiter zusammen der IEM verliert etwas von seiner Agressivtät.

Rock & Metal lebt vom Sound der Gitarren. Diese Abstimmung ist für mich enorm wichtig. Ist der Hörer ein Seziermesser oder kann er sie mitreißend ins Ohr spielen? Der Quattro kann es und verleiht allen Saiteninstrumenten einen wunderbaren Körper. Auch akustische Gitarren klingen natürlich und ohne harten oder metallischen Anschlag. Dabei kann man auch gern mal richtig laut hören, ohne das er schrill klingt.

(P)EQ
Für meinen Geschmack reagiert der Quattro sehr gut auf kleine Korrekturen per (parametrischem) EQ. Möchte man den Charakter des IEM nicht zu stark zu ändern, kann man bei 250Hz etwas absenken, um den Übergang vom Bass zu den Mitten etwas sauberer zu gestalten. Für mehr Frische bietet sich ein leichtes Anheben der oberen Mitten an.


Ein paar kleine Gedanken zu verschiedenen Tips:
Penon Likör orange: sehr ausgewogene Tips, Sound wird noch etwas klarer, bringt den Quattro weiter in Richtung ausgewogen, die Bühne wird etwas geräumiger
Tips aus dem Lieferumfang
Klar-Rot: Bass voluminöser, die Instrumente rücken etwas enger zusammen. Gefiel mit weniger gut.
Klar-grün: Zwischen orange und klar-rot einzuordnen, lässt den Hörer heller klingen, verbessert Bühne, macht süchtig auf den nächsten Song
Grau-grün: Gehören eigentlich zu meinen Penon Lieblingstips. Der Sound ist ähnlich den klar-grünen Tips. Allerdings werden die Enden des Spektrum etwas mehr betont. Während die klar-grünen ihren Focus auf die Mitten legen.

Der Penon Serial
ist ein beliebter Hörer und mit 3DD der "Vorgänger" des Quattro. Er benötigt etwas weniger Energie um auf die gleiche Laustärke zu kommen. Die Bühne fällt seitlich etwas schmaler aus. Der ist jedoch dreidimensionaler. Trotzdem ist der Quattro der technisch bessere IEM. Er spielt sauberer, was sich in einer klar besseren Separation äußert. Beide unterscheiden sich stark in der Bssspräsentation. Der Quattro ist wuchtiger und sauberer im Bass, spielt jedoch insgesamt wärmer. Der Abfalls zu den Mitten ist bei beiden IEM etwa gleich. Aber der Serial klingt durch seine niedrigere Ausgangsenergie neutraler. Auch in den Mitten besitzt er den volleren Sound, welcher sich stärker an das HBB Target anlehnt. Der Sound ist insgesamt hörbar runder und in den Höhen weicher. Diese bleiben beim Serial stets im Wohlfühlbereich, werden niemals hart. Allerdings fehlt ihm die Erweiterung oberhalb von 10kHz. Damit bleibt der Serial bei Luftigkeit und Schichtung hinter dem Quattro zurück. Trotzdem klingt er weniger warm als der Quattro. Stimmen haben etwas weniger Magie oder Schmelz. Der Serial klingt dafür in den Mitten analoger und voller, der Quattro hingegen sauberer. Bei akustischen Gitarren kommt wirklich Lagerfeueratmosphäre auf. Leadgitarre (Lead)gitarren gibt der Quattro besser gerändert wieder, ohne den typischen musikalisch analytischen Penon Sound zu verlassen. Drums liefert der Quattro fester und energetischer ins Ohr.
Beide Hörer sind mich ausgezeichnete Dynamiker, doch mit unterschiedlichem Charakter. Kann ich mich für einen der beiden entscheiden? Das ist wirklich schwer, da beide sich sehr gut ergänzen. Ich sehe den Quattro damit nicht unbedingt als Nachfolger oder Evolution des Serial. Müsste ich einen der beiden wählen, würde ich mich auf Grund des hervorragenden Timbre jedoch für den Serial entscheiden. Auch wenn der Quattro über eine saubere Darstellung und größere Bühneausdehnung verfügt.
Während der Quattro schärfer rändert, bleibt der Serial immer weich und analog. Damit passt er gut in meine kleine IEM Sammlung. Die Gehäuse des Quattro etwas größer als die des Serial. Da ein vierter DD integriert wurde, ist dies keine Überraschung. Beim Tragekomfort macht dies für mich keinen Unterschied.

Wenn ich mal träume dürfte, würde ich mir einen Hybrid aus beiden IEM wünschen. Dieser muss nicht über einen fünften DD-Treiber verfügen, sollte aber den wunderbaren analogen und frischen Sound des Serial mit der besseren Trennung, dem sauberen Bass und der Höhenerweiterung des Quattro verbinden. Die Bühne darf gern die Form des Serial mit der Ausdehnung des Quattro haben. Vielleicht noch einen Bassschalter, mit dem man zwischen der Intensität des Serial und Quattro umschalten kann. Ich glaube, das mein "Traumdynamiker" für die einsame Insel. Aber mit den EQ ist der Quattro für mich sehr nah an diesem Ideal. Ein guter Kompromiss stellt in dieser Hinsicht auch die Verwendung des Quattro Graphenkabel mit dem Serial dar.

Zeitgleich hatte ich den Thieaudio Hype 2 zu Hause:
Vergleicht man beide IEM, spielt der Quattro viel sauberer. Die Trennung bzw. Schichtung der Instrumente, vor allen in den so wichtigen Mitten, beherrscht der Quattro einfach besser. Hier klingt der Hype 2 ziemlich undefiniert. Gleiches gilt für den Bass. Das Notengewicht welches ich bei Penon liebe bleibt trotzdem erhalten. Der Quattro spielt emotional und mitreißend, der Hype 2 eher bemüht. Trotzdem klingt der Thieaudio heller, auch wenn er nach eiber Anhebung bei 180 Hz ein recht ordentliches Grollen entwickeln kann.

Fazit
Der Quattro ist ein sehr interessanter IEM mit starkem Bass und einer mitreißenden Immersion. Das Bass gefällt mir besser als der des Impact2 Systems von Thieaudio. Den Hype 10 konnte ich ebenfalls hören. Der Quattro verleiht alten und hellen Produktionen einen mitreißenden "Remastereffekt". Bei wirklich gut produzierten Rock und Metal könnte ich mit leichten Korrekturen ewig Musik hören. Bei modernem Power Metal sind die DD nicht erste Wahl, da System bedingt nicht schnell genug. Seine Abstimmung passt ebenfalls sehr gut zu elektronischer Musik
user712
Stammgast
#7 erstellt: 15. Aug 2024, 13:24
Also gut, dann will ich mich auch noch zum Quattro äußern. Mein Betrag wird aber recht kurz.

Zuerst geht ein großes Dankeschön an @runwithone für die erstklassige Organisation.

Penon Quattro:
Ich hatte große Erwartungen an den Quattro.
Diese wurden ausgelöst durch das Lesen von Testberichten über den Campfire Audio Trifecta. Der bewegt sich allerdings in einer Preisklasse um 4.000,00 €.
Ich dachte mir, vielleicht kann das auch ein InEar für ein Zehntel des Preises leisten, zumal ja noch ein Treiber mehr im Spiel ist.
Nun konnte ich bisher den CA Trifecta noch nicht hören, weiß also nicht, ob er besser als der Quattro klingt.

Der Quattro hat mich allerdings wenig begeistert.
Ja, er benötigt eine gute Verstärkung. Da habe ich mit Cayin N7, Ibasso DX320 sowie A&K 1000 und 2000T eine gute Auswahl.
Der Lautstärkebedarf ist auch höher als bei meinen anderen InEars. Aber das war kein Problem. Eher schon die fehlende Dynamik. Wie soll ich das anders beschreiben, als dass beim Hören einfach keine Freude aufkommen wollte.
Mir fehlten neben der Spielfreude auch die Details. Der Bass war auch eher am Wummern. Die räumliche Darstellung war durchschnittlich.
Positiv zu erwähnen ist das typische Penon-Täschchen, dass mich an die Tasche vom UM Mest erinnerte.
Das Kabel war auch o.k., allerdings kein symmetrischer Anschluss, den ich bevorzuge.
Fazit: ich wollte den Quattro nach 5 Minuten wieder weiterschicken, habe dann später noch ein paar mal probiert, um meine Meinung zu ändern, aber vergebens.
n00kie
Stammgast
#8 erstellt: 15. Aug 2024, 15:59
@ user712

Schade das dir der Quattro nicht gefallen hat aber umso besser finde ich es das du ehrlich und fair geblieben bist bei deiner Beurteilung. Dies bestätigt meine Einschätzung das dieser Penon Streich auch nichts für mich ist. Auf Krampf etwas positives schreiben macht definitiv keinen Sinn


[Beitrag von n00kie am 15. Aug 2024, 16:01 bearbeitet]
H0[)iNi
Stammgast
#9 erstellt: 18. Aug 2024, 12:59
So hier auch mal mein etwas verspäteter Bericht zum Penon Quattro:


Beim Lieferumfang denke ich kann man in der Preisklasse absolut nicht Meckern. Die Tip Auswahl ist sehr ausreichend und die kleine Lederbox ist wie alles an dem Set in schönen Blau gehalten und gut verarbeitet.

Das Kabel des Quattro war mein Highlight! Sehr sehr schöner Blauton, schönes Gewicht was dem Kabel eine gewisse Wertigkeit verleiht. Leider nur in 3.5mm. Hoffe das sich irgendwann der 4.4mm Balanced bei allen IEMs durchsetzt. Aber wie ich auf der Website von Penon gesehen habe gibt es das Kabel auch einzeln in 4.4mm.

Der IEM selbst ist für 4 Dynamische Treiber garnicht mal so groß und ich hatte überhaupt keine Probleme mit dem Tragekomfort oder dem Seal. Mit den Spinfit oder Azla Xelastec zb hatte ich garkeine Probleme obwohl keine große Ohren habe.



Höhen: Der Hochton steht etwas im Hintergrund aber geht keineswegs unter. Da ich eh recht Treble empfindlich bin kam mir das aber sehr gelegen. Das passt ganz gut zur warmen Abstimmung des Quattro. Die Details im Hochton waren gut herrauszuhören auch wenn, wie ich finde ganz oben im Hochton etwas der Sparkle gefehlt hat. Leider fande ich das man doch mit erhöhter Lautstärke hören musste damit der Hochton seine Details entfaltet da sie vorher einfach etwas zurückhaltend waren.

Mitten: Die Mitten sind eben durch die Warme Abstimmung ein wenig Basslastiger aber das gab dem Hörer ein wenig das Gefühl von Opas alter 80er Jahre JBL Stereo Anlage. Fand ich super denn ich mag es ja allgemein Basslastig und warmer Sound ist mein Favorit. Die Mitten sind eben gut präsent und Stimmen waren super verständlich. Till Lindemanns Stimme hatte ne schöne Tiefe und klang super mit dem Quattro. Bei Rock oder Pop Songs mit Männerstimmen gefielen mir hier die Mitten am besten.

Bass: Ich muss sagen Out of the Box war mir der Bass ein wenig zu langweilig. Er ist zwar nicht unbedingt zurückhaltend aber federt ein wenig nach wobei er gar nicht so unpräzise klang. Hier war der Tipp von RunWithOne Gold wert. Normal Equalize ich Kopfhörer echt selten aber wenn man dem Quattro unterhalb von 100Hz ein wenig Feuer gibt wird es ein richtiger Spaß Hörer! Da rumpelt und donnert es Gewaltig und der Penon zeigt was seine Dynamiker können. Da gefiel er mir zb deutlich besser als ein Legato oder Hype 10 oder Monarch OG.

Die Bühne und Separation war gut aber ist jetzt nicht seine Paradedisziplin. Ich denke der Hörer soll einfach mehr durch seine Abstimmung als durch seine Technischen Fähigkeiten überzeugen und das macht er sehr gut. Penon hat hier schon ganz gut 4 Dynamische Treiber umgesetzt und dem ganzen einen Besonderen Sound verliehen.


Fazit: Ein guter Hörer mit interessanter Abstimmung. Würde ihn als Bassy 80er Jahre Vintage Sound beschreiben der mit EQ richtig aufblühen kann. Leider Sprang der Funke nicht ganz so über da die Soundsignatur mich jetzt nicht ganz so gepackt hat.

Wie immer vielen dank an RunWithOne für die möglichkeit mal wieder einen interessanten IEM aus dem Hause Penon zu hören!
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