* Ein paar gute Kopfhörer für Klassik

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stravinsky
Inventar
#1 erstellt: 27. Okt 2023, 08:24
Liebe Forumsinsassen,

die von mir meistgehörte Musikrichtung ist klassische oder korrekter E-Musik. Der Einfachheit halber schreib ich ab jetzt nur Klassik, auch wenn damit die Perioden des Barock, der Wiener Klassik und der Romantik gemeint sind.

Ich bin 57 Jahre alt und mit klassischer Musik aufgewachsen. Meine Eltern waren große Beethoven-Fans, mein Musiklehrer brachte mir Dvorak, Tschaikowsky und Smetana nahe. Meine Mutter hat mir anno dazumal monatlich eine CD geschenkt, die in den 90er Jahren bei einem günstigen Label erschienen sind. So lernte ich einiges kennen.

Seit 2002 betreibe ich Hifi als Hobby, wobei es mir wichtig ist, dass es rein finanziell gesehen keine extremen Auswüchse annimmt. Ich bin daher immer auf der Suche nach dem Best-Buy für mich, was aber sicherlich auch schon mehrere Zehntausend gekostet hat.

Als bekennendes Holzohr befasse ich mich nicht mit Kabelklang (außer er stört) oder ähnlichem. Seit ich vor vielen Jahren bei einem Selbstversuch mit einem untadeligen Stax-Kopfhörer keine für mich relevanten Unterschiede zwischen einer Sacd und einer MP3 320 Kb habe feststellen können, konzentriere ich mich auf Schallwandler und Raum. Bezüglich der verwendeten Elektronik bekommen Geräte den Vorzug, die von technisch gebildeten und sachlich argumentierenden Usern dieses hochgeschätzten Forums ihr "ok" bekommen. In den vergangenen 19 Jahren meiner Mitgliedschaft habe ich etliche dieser bewundernswerten Menschen kennengelernt. Viele haben sich leider freiwillig verabschiedet, manche sind gar gestorben, aber eine kleine Gruppe Unbeirrbarer ist noch immer sehr aktiv und bereichert mein musikalisches Dasein durch ihre Beiträge. Danke dafür!
Die Musik ist auf einem NAS gespeichert und wird per Sonos-Port an das jeweilige Endgerät weitergeleitet. Im Normalfall verwende ich als Format MP3 mit 320 kb. Bei Aufnahmen, die eine unterbrechungsfreie Wiedergabe erfordern, nutze ich ALAC.

Zur Zeit bin ich mal wieder auf dem Kopfhörer-Trip, weil ich das Erlebnis Klassik so am schönsten genießen kann. Dazu sind einige verschiedene Modelle bei mir eingezogen (und wieder ausgezogen), die da wären:

Sennheiser HD 600 (besitze ich schon einige Jahre)
Wandlersystem: Dynamisch, offen; 300 Ohm, Gewicht 260 g

Stax Lambda L300 (seit 2020)
Wandlersystem: Elektrostatisch, offen; benötigt eigenen Verstärker, Gewicht 322 g

Hifiman Sundara (seit Ende 2022)
Wandlersystem: Magnetostatisch, offen; 37 Ohm, Gewicht 372 g

Austrian Audio HI-X65 (seit Ende 2022)
Wandlersystem: Dynamisch, offen; 25 Ohm, Gewicht 310 g

Monoprice Monolith M1060C (seit Anfang 2023)
Wandlersystem: Magnetostatisch, geschlossen, 18 Ohm, Gewicht 483 g

Koss ESP950 (seit 2/2023)
Wandlersystem: Elektrostatisch, offen; benötigt eigenen Verstärker,
Gewicht 305 g

Sony WH-1000XM5 Bluetooth (seit Mitte 2022)
Wandlersystem: Dynamisch, geschlossen, 48 Ohm, Gewicht 250 g

Ich kann jetzt schon sagen, dass sie klanglich imho ALLE gut für klassische Musik geeignet sind. Keiner unterschlägt Details oder klingt muffig oder verhangen. Aber natürlich habe ich meine Favoriten.

Übrigens: Der Umfang meiner Rübe hat unfassbare 61 cm!

Hier gehe ich auf ihre Eigenheiten ein. Auf den Komfort, die Verarbeitung und den Lieferumfang etc. ein. Mit Langzeiterfahrung kann ich leider nicht dienen. Das können die Mitleser gerne ergänzen.

Sennheiser HD600
Er ist ein Klassiker von Sennheiser und wird seit Jahrzehnten mit nur kleinen Änderungen angeboten. Leider ist das Kapitel "Hifi-Kopfhörer" von Sennheiser 2022 beendet worden. Der Name darf vom Käufer der Sparte allerdings weiter verwendet werden. Inwieweit sich das auf die Produkte auswirkt, ist mir nicht bekannt.

Der HD600 ist ein hochohmiger Kopfhörer, der sich auch an einem Smartphone (hier: Sony Xperia 1 II) oder einem DAP (hier: Cayin N3-Pro) gut nutzen lässt. Er gilt als neutral, und ich empfinde ihn auch so. Ebenso finde ich ihn relativ langzeittauglich aufgrund seines bequemen Sitzes und der Veloursohrpolster. Mit der Zeit stört mich allerdings der etwas hohe Anpressdruck. Die Verarbeitung ist sehr gut. Knirschen ist nicht zu vernehmen.

Allerdings nutze ich ihn gerne im Röhrenmodus am Cayin. Wohl deshalb, weil er so etwas wärmer klingt. Zumindest bilde ich mir das ein.

Klang: 1-
Materialanmutung: 1-
Verarbeitung: 1-
Langzeittauglichkeit: 2-
Anpressdruck: etwas hoch
Antrieb: einfach

Stax Lambda L300
Staxe gelten als DIE Kopfhörer für Klassik schlechthin. Das ist auch meine Meinung. Er hat ein wundervolles Klangbild, das sehr durchhörbar ist. Er sitzt leicht auf dem Kopf und ist absolut langzeittauglich. Mich stört nichts am Klang. Das verwendete Material ist dem sehr hohen Preis nicht entsprechend (Kunststoff und Kunstleder), aber wenigstens gut verarbeitet. Manchmal nervt mich ein Knirschen.

Klang: 1+
Materialanmutung: 3
Verarbeitung: 2-
Langzeittauglichkeit: 1+
Antrieb: nur mit einem Verstärker des Herstellers nutzbar

Austrian Audio HI-X65
Er hat mich interessiert, weil er in Österreich hergestellt wird, und das von ehemaligen AKG-Leuten. Das Ergebnis lässt sich hören. Der 65 ist der Monitor unter den hier vorgestellten Kopfhörern. Das oftmals damit verbundene Vorurteil des anstrengenden Klangs trifft zu. Meiner Meinung nach ist der Österreicher eher für den professionellen Einsatz geeignet, weniger für entspanntes Schwelgen. Aber er ist prädestiniert für den Röhrenmodus am Cayin.
Sein Design lässt den Pro-Bezug bereits vermuten. Die Verarbeitung ist top, der Sitz ebenfalls. Bei ihm liebe ich den einseitigen Verlauf des Kabels. Das sollten alle Anbieter so machen.

Klang: 1-
Materialanmutung: 2
Verarbeitung: 1-
Langzeittauglichkeit: 4
Antrieb: einfach

Hifiman Sundara
Auf einen Magnetostaten war ich schon lange scharf. Als der Sundara bei Amazon für 305,- Teuronen zu haben war, schlug ich zu. Für meine Ohren ist das Prinzip sehr gut für Klassik geeignet. Er schön und bequem, dafür ein bisschen schwer. Er bietet einen entspannten Klang.

Klang: 2
Materialanmutung: 2
Verarbeitung: 2
Langzeittauglichkeit: 2
Antrieb: einfach

Koss ESP-950
Im Jahre 2002 hörte ich diesen "Exoten" auf der Messe High End in (damals noch) Frankfurt. Und ich war geflasht! Nie hatte ich bis dato einen solch wunderbaren Klang auf den Ohren. Der Preis von etwa 1500,- DM war für mich zwar damals unerschwinglich, aber ich bekam ihn seitdem nicht mehr aus den Gedanken. Und nun war er fällig; für 800,- Teuronen bei Amazon musste ich ihn kaufen.
Leider, leider ist der Koss von der Anfassqualität ein Totalausfall. Ich war regelrecht geschockt, als ich ihn und seinen Verstärker auspackte. Die Rückgabe war sofort ausgemachte Sache. Dann machte ich aber den "Fehler", den Kopfhörer aufzusetzen. Und er punktete mit seinem geringen Gewicht und seinem bequemen Sitz. Der zweite "Fehler“ war es, ihn zum Hören zu verwenden. Er ist vielleicht ein wenig heller im Klang als der Stax, aber insgesamt so wunderbar, dass er bleiben darf.

Klang: 1
Materialanmutung: 4-
Verarbeitung: 3
Langzeittauglichkeit: 1+
Antrieb: nur mit einem Verstärker des Herstellers nutzbar

Monoprice Monolith 1060c
Ein wunderschöner Kopfhörer, riesig und schwer. Zu schwer auf Dauer. Den Klang empfinde ich als wunderbar entspannt. Und er schließt die Umgebung natürlich wegen der geschlossenen Bauweise am besten aus. War für mich nur im Liegen etwas länger nutzbar. Für Klassik im Testfeld zusammen mit dem Sony am wenigsten geeignet.

Klang: 2-
Materialanmutung: 2
Verarbeitung: 2
Langzeittauglichkeit: 4-
Antrieb: einfach

Sony WH-1000XM5
Wunderbar leicht, guter Sitz. Knarzt ab und zu. Durch die geschlossene Bauweise nicht so langzeittauglich wie andere Probanden. Im unangepassten Modus nicht für Klassik geeignet. Ich verwende auf meinem Sony Smartphone die App USB Audio Player Pro, mit der ich den Sony auf die Harman-Kurve hin anpassen kann. Das verbessert die Eignung für Klassik enorm.
Unterstützt wird LDAC, was ich super finde.

Klang: 3 (2 mit USB Audio Player Pro)
Materialanmutung: 3+
Verarbeitung: 2-
Langzeittauglichkeit: 3
Antrieb: aktiv

Mein Fazit:
Wer auf hochstem Niveau klassische Musik zuhause genießen möchte, kommt an einem Elektrostaten nicht vorbei, wenn er bereit ist, etwa 1.000,- Euros hinzublättern.
Im Bereich von 300 bis 400,- halte ich den Austrian Audio und den Senni 600 für absolut geeignet. Sie sind imho gut geeignet für eventuelle Anpassungen per Equalizer. Den Österreicher muss man wahrscheinlich im Bereich der Höhen ein bisschen einfangen.
Der Sundara ist für mich ein Best-Buy. Angenehmer, langzeittauglicher Klang. Vielleicht fehlen eimem älteren Nutzer etwas die Höhen.
Der Monoprice ist ziemlich schwer und groß. Durch die geschlossene Bauweise empfinde ich ihn intimer und enger im Vergleich zu den offenen Probanden.
Der Sony ist als einziger kabelloser Kopfhörer mit einem günstigen Preis mindestens eine bis drei Klassen niedriger einzustufen. Allerdings überall zu benutzen und mit Equalizer super anzupassen.
Es bleiben bei mir: Stax, Koss und Sony.

Danke für eure Aufmerksamkeit!

Stravinsky
Hüb'
Moderator
#2 erstellt: 27. Okt 2023, 08:58
Danke für diesen Beitrag.
Bezüglich L300 und HD600 besitze ich die "Geschwistermodelle" L700 und HD650 und kann das von dir Geschriebene aus dieser Warte betrachtet nur bestätigen.

Wenn man bereit ist, mehrere KH zu kaufen und zu behalten ist natürlich vieles einfacher, als wenn es der "one and only KH" sein muss.

RobN
Inventar
#3 erstellt: 27. Okt 2023, 19:17
Interessanter Beitrag und Vergleich

Ich bin zwar kein Klassikhörer, nutze aber tatsächlich trotzdem für fast alle Musikrichtungen am liebsten meinen Stax, einen betagten SR-303 (also einer der direkten Ahnen des L300). Besonders elektronische Musik mit ihren vielschichtigen sphärischen Klängen und i.d.R. guten Aufnahmen klingt auch großartig, aber selbst Rock und manches aus dem Metalbereich geht ganz gut.
Ghoster52
Inventar
#4 erstellt: 28. Okt 2023, 05:08

Interessanter Beitrag und Vergleich

dto
Ich erkenne mich wieder, wenn es um ein paar €€ verschwenden für KH geht.


Wenn man bereit ist, mehrere KH zu kaufen und zu behalten ist natürlich vieles einfacher

nicht immer
zu viel des Guten (KH) erschwert die Auswahl,
einige KH "vergammeln" dann im Schrank...


als wenn es der "one and only KH" sein muss.

Geht sehr selten, irgend was ist immer...
Entweder man greift mit (Oratory) EQ ein zur Optimierung, oder "moddet" den KH einfach selber.
Mit Custom/Aftermarket-Pads und andere Bedämpfung geht einiges, aber auch nicht immer.

Für Klassik-Liebhaber empfehle ich gern ein Stax-Set oder den HD--800(S)
Positiv in Erinnerung ist der (Ur) Stax Lambda Pro und der L500 geblieben.
Leider knarzen diese "Briketts" fast alle und man ist "stationär" gebunden.

Für "Elektronisches" greife ich gern zum Magnetostat und hänge den an die "Röhre"
P/L mäßig und um in die planare Welt rein zu schnuppern ist der Hifiman HE-400SE ein Tipp wert.
Mobil ist ein "optimierter" Oppo PM-3 mein Favorit.
Blechdackel
Inventar
#5 erstellt: 28. Okt 2023, 12:54
Das Urteil über die Langzeittauglichkeit über den Austrian Audio Hi-X 65 empfinde ich mit einer 4 als unobjektiv hart bewertet. Ich habe diesen bei einer Testreise hier im Forum im Juni 2022 gehabt. Aber ich bin jemand, der eine gewisse Analytik gern hat und dies nicht so sehr stört.
Da an anderer Stelle der HD 650 mal wieder so gelobt wird, vielleicht nehme ich mir für das nächste Jahr vor. so einen in gebraucht und über Kleinanzeigen und das möglichst im Großraum KA/S/FR damit ich ihn selbst holen kann, zu kaufen. Wäre gespannt wieviel anders ein HD 650 zu einem T 90 für mich sein könnte. Aber ich habe neben dem T 90 doch schon so viele andere KHs(allein schon K 601, GMP 400, DT 990 Pro und zwar der alte mit 600 Ohm!).

Heiko


[Beitrag von Blechdackel am 28. Okt 2023, 13:01 bearbeitet]
stravinsky
Inventar
#6 erstellt: 28. Okt 2023, 13:29
Hallo Blechdackel,

wegen des Austrian Audio hast du völlig recht. Ich wollte eigentlich eine drei vergeben. Leider kann ich es nicht mehr ändern.

Serges
Stravinsky
uem
Stammgast
#7 erstellt: 29. Okt 2023, 18:28
Darf ich noch den STAX SR-007 ins Feld werfen ?
kratzt halt evtl. arg am Budget
Ist für Klassische Musik sehr geeignet - ABER: er braucht einen potenten KHV, was das Budget grad nochmals strapaziert....
Beides ist auch als " SET" gelegentlich Gebraucht erhältlich.

Gruss
Urs

Die Verarbeitung des 007 ist aus meiner Sicht eine der besten - sogar im Vergleich zur "Luxus-Klasse", wie zur (X) 009


[Beitrag von uem am 29. Okt 2023, 18:29 bearbeitet]
Mars_22
Inventar
#8 erstellt: 30. Okt 2023, 08:04
Witzig, als Klassikhörer bekennendes Holzohr. Dabei sind im FFF-Tutti eines großen Orchesters die Unterschiede so ohrenfällig wie nirgends
Du verschenkst schon zu Beginn deiner Kette soviel Qualität, das kannst du mit 10 weiteren super teuren Hörern auch nicht kompensieren.
- aktuelle Aufnahmen von Majorlabels kaufen oder streamen (Pentatone, BIS, Ondine…)
- mind. CD-Qualität (ich kaufe nach Möglichkeit nur noch highres, denn bei Klassik hört man den Vorteil klar. Ist aber nur einer von vielen kleineren Fortschritten, die zusammen einen großen Unterschied ausmachen).
- einen anständigen Streamer, ggf. Im Vorverstärker
- und fertig.
Dann brauchst du auch nicht 20 Hörer, sondern 1 oder 2.

Ansonsten weiterhin viel Spaß beim Hören - im Unterschied zu den aufdringlichen Holzohr-Missionaren verwende ich keine Energie darauf, jemand zu bekehren.
stravinsky
Inventar
#9 erstellt: 30. Okt 2023, 10:36
Häh? 20 Kopfhörer? Aufdringlicher Holzohr-Missionar? Was hast du geraucht? Und vor allem: Häh?
Fanboi
Stammgast
#10 erstellt: 31. Okt 2023, 14:34

Mars_22 (Beitrag #8) schrieb:
Dann brauchst du auch nicht 20 Hörer, sondern 1 oder 2.

Ansonsten weiterhin viel Spaß beim Hören - im Unterschied zu den aufdringlichen Holzohr-Missionaren verwende ich keine Energie darauf, jemand zu bekehren.


Guten Tag,

Stravinsky hat auch im Fazit keine 20 Kopfhörer Empfohlen. Wenn hier außerdem nichts subjektives mehr gepostet werden soll, könnte man das Hi-Fi-Forum auch genauso gut aus dem Netz nehmen.

Ich finde diese Foren-Trollerei, die sich in den letzten Jahren hier etabliert hat, überaus schlimm.

@Stravinsky Danke für Deinen Beitrag. Ich finde ihn sehr informativ :-)
stravinsky
Inventar
#11 erstellt: 31. Okt 2023, 16:41
Danke Fanboi!
Endman
Stammgast
#12 erstellt: 31. Okt 2023, 17:59
Schönes Rating. Lieber ein gutmütiges Holzohr als eine Diva mit Goldohr!
Bin mit dem weniger stressigen kleinen Bruder vom HiX 65 (der HiX 60) in allen Musikrichtungen gut und entspannt unterwegs; allerdings bin ich auch ein K702 Gernhaber. So ein Elektrostat würde mich schon mal sehr reizen; ich habe demnächst ein Date mit einem Focal Clear, das könnte zu weiteren Begehrlichkeiten führen.
stravinsky
Inventar
#13 erstellt: 25. Feb 2024, 16:19
Ich traue es mich fast nicht zu schreiben, aber ich hab einen neuen Liebling für Orchestermusik: Den Grado Prestige SR80x
Ich hatte vor langer Zeit schon den Alessandro M1 und fand ihn richtig klasse für Rockmusik. Leider habe ich ihn auch wieder verkauft. Da es die neueste Version X für knapp 130 Teuronen gab, konnte ich mich mal wieder nicht zurückhalten.

Der "zweitkleinste" Grado-Kopfhörer wurde etwas überarbeitet: Neues Kabel, neuer Treiber mit 44 statt 40 Millimeter Durchmesser und einen besser gedämpften Kopfbügel.

Von der Konstruktion her hat sich leider nix geändert. Noch immer lassen sich die Hörmuscheln frei drehen und sorgen so leicht für Kabelverzwirbelungen. Das Kabel selbst hat nun einen Stoffmantel, was sich viel besser anfühlt.

Der Klang war out of the box schon richtig gut. Allerdings wie bisher fehlt der Bass. Das fand ich nicht so klasse bei Rock, aber ich hatte das Gefühl, dass mit Klassik vielleicht was gehen könnte. Und tatsächlich: Das war nun wirklich ein Erlebnis.

Ich erinnerte mich an die großen Bowls von Grado, die ich damals für den M1 gekauft hatte und besorgte mit beim Chinesen um die Ecke wieder ein Paar. Was soll ich sagen, der SR80x spielt damit Orchestermusik mit so einer tollen Bühne und einem für mich völlig richtig klingenden Bass, dass es eine Freude ist. Da ich seit einiger Zeit begeistert von Crossfeed bin und der von mir genutzte Qudelix 5k dessen Intensität einstellen lässt, fühle ich mich nun wirklich wie im Konzertsaal.

Empfehlung von mir!

PS: Der Grado ist vollkommen offen, daher kann der Sitznachbar problemlos mitsummen
sofastreamer
Inventar
#14 erstellt: 01. Mrz 2024, 12:06
schließe mich den anderen an und danke für die knackige Vorstellung, die insbesondere mein Interesse an Staxen wieder erweckt hat. Danke dafür!

Was an deiner Kette schlecht sein soll kann ich nicht nachvollziehen und denke auch da hatte jemand einen über den Durst getrunken. Mit meinen 51 Lenzen kann ich sowieso keinen Unterschied mehr ab 320kb und drüber mehr hören, das geht bei mir schon ab 192 AAC los. trotzdem sehe ich es wie du, entscheidend ist der Schallwandler und wenn man Spaß daran hat mehrere zu probieren und zu besitzen, ist das doch genau das was das Hobby ausmacht.
Und jetzt wieder Musik genießen!
Midgardsven
Stammgast
#15 erstellt: 19. Mrz 2024, 19:08
Hallöchen

Um Klassik auf hohem Niveau hören zu können kann auch ein guter Dynamiker gute Dienste leisten.
In meinem Falle ein Sennheiser HD 800s, der eignet sich hervorragend für klassische Musik und Opern.
Unglaubliche Detailfülle, Separation und vor allem riesen Bühne.

Bis dahin



Sven
Hüb'
Moderator
#16 erstellt: 19. Mrz 2024, 19:52
Absolut, Sven! Habe noch Mk I dieses Hörers.
Fotoingo
Stammgast
#17 erstellt: 19. Mrz 2024, 20:24
Ja, das mit den Stax kann ich so unterschreiben. Bei mir ist es ein Lambda SR-404 und ein SRM-202. Aber danach war die Neugierde auf andere Over-Ears einfach nicht mehr da. Ich höre alles damit, auch Klassik und finde ihn einfach universell einsetzbar, wenn man nicht unbedingt ein Subwoofer-Feeling möchte.
stravinsky
Inventar
#18 erstellt: 01. Jun 2024, 10:00
Es ist streng genommen ein bisschen Off-Topic, aber der schlimmste Fall ist bei mir eingetroffen: Ich bin total verliebt in meinen Grado SR80x mit den großen Bowls. Seit Wochen höre ich ausschließlich mit ihm klassische Musik.

Seine Vorteile sind sein unglaublich niedriges Gewicht, seine große Bühne und die geringen Ansprüche an die Power des Zuspielers. Im Zusammenspiel mit einem Qudelix 5k, der Crossfeed unterstützt, klingen Josef Krips' Mozart-Sinfonien überirdisch. Auch mit einem sehr günstigen Motorola-Smartphone, angeschlossen über die Klinke und der Android-Software USB Audio Player Pro (mit Crossfeed) ist das ein Genuss.

Ich habe allerdings die schrecklichen Kabel am Grado gegen Klinkenbuchsen getauscht und ein superleichtes fertiges drangegesteckt.

Ich kann jedem Klassik-Fan nur empfehlen, diese Kombination auszuprobieren.

Schönes Wochenende

Stravinsky
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