Mein Kopfhörer-Datenbank-Projekt

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Frarie
Stammgast
#1 erstellt: 16. Okt 2017, 21:15
Ich möchte mein Kopfhörer-Projekt vorstellen, weil ich glaube, dass es für das eine oder andere Forums-Mitglied interessant sein kann.
Vor etwa zwei Jahren bin ich auf die Idee gekommen, all meine Musik, die sich seit Ende der 1970er Jahre angesammelt hat, durchzuhören. Ich wollte nicht, wie es inzwischen üblich geworden war, ganz selten mal eine Platte auflegen – und dann meist eine aus den vielleicht 50, auf die immer wieder die Wahl fiel. Ich wollte mich zwingen, wirklich alles, also rund 1400 Alben auf verschiedenen Datenträger-Sorten, durchzuhören. Von A bis Z. Auch, wenn das Cover, die Musikrichtung oder der Interpret mir schon beim Gedanken daran das Grausen bringt. Ich wollte erforschen, warum ich es besitze, erforschen, warum es einst mal kaufenswert war. Oder eben auch nicht.

Wenn man nicht allein lebt, geht so etwas natürlich am besten mit Kopfhörern. Schnell hatte ich ein Trio an Kopfhörern beisammen, weil ich festgestellt habe, dass auf dem ersten manches gut klang, aber bei weitem nicht alles. Anfangs legte ich Zettel in die CDs, mit welchem Kopfhörer welche Platte am besten klang. Doch die verschiedenen Medien – CD, Schallplatte, Compact Cassette, DCC oder gar mp3-Alben – machten die Zettelwirtschaft schwierig, ja gar unmöglich.

Ich kam auf die Idee, im Computer eine Datenbank zu erstellen, um dort genau Buch führen zu können darüber, welche Platte mit welchem Kopfhörer am besten klingt. Irgendwann habe ich dann das Computerprogramm für die Datenbank gewechselt, von Neuem angefangen zu katalogisieren. Und nun, nach 15 Monaten, hat sich auch vieles bei den Kopfhörern verändert. Es gibt nun acht davon, die in die Wertung einbezogen werden. Inzwischen sind mehr als 500 Alben erfasst, quer durch alle Medienarten und Musikrichtungen, überwiegend allerdings Main-Stream. Aber auch Klassik ist dabei. Und ein bisschen Punk.

Ich bin schnell zu einer Erkenntnis gekommen, die sicherlich für kein Forum-Mitglied neu ist: Die Aufnahmen – selbst manchmal Folgealben des gleichen Interpreten – sind ohne unterschiedliches Setup beim Abhören nicht gleich schön zu genießen. Auch in Tonstudios gibt es offenbar Montagmorgen, an denen gearbeitet wird. Oder der Tonmeister hatte Schnupfen. Oder seine Abhörmonitore klingen anders als jene des Tonmeisters der anderen Platte. Egal. Ohne Sounding macht´s beim Abhören für mich keinen Spaß. Und ich habe mich entschlossen, dass meine Kopfhörer für das Sounding zuständig sind, kein EQ, keine Klangregelung irgendwelcher anderer Art.

Nur so: Anderer Kopfhörer, anderer Klang. Deshalb brauche ich welche, die neutral klingen, andere, die den Bass betonen, die Höhen oder beides. Um dann beim Abhören den Sound zu haben, den ich für jenen halte, der dem Charakter der Aufnahme am besten entspricht. Stimmen sind mir wichtig. Aber wenn es rockig wird, dürfen die Rolling Stones nicht schön, lieb und rund klingen, sondern unperfekt, hart und harsch. Ja, Musik darf richtig nerven, wenn sie so gemacht ist. Aber sie muss andererseits auch harmonisch oder weich wiedergegeben werden, wenn es Titel oder Interpret hergeben. Stilgerecht eben. Ein Kopfhörer allein könnte dies vielleicht sogar schaffen. Aber nicht ohne Sounding per EQ. Und wohl schon gar nicht in den Preisregionen meiner Hörer.

Ich besitze keinen Kopfhörer, der alles kann. Wohl auch, weil meine Sammlung keinen Kopfhörer beinhaltet, der vom Hersteller teuer als 600 Euro angeboten wird. Einige Exemplare habe ich gebraucht gekauft. So hat keiner mehr als 350 Euro gekostet. Damit mein Projekt wie von mir gewünscht funktioniert, benötige ich einen Kopfhörer-Verstärker, der sehr neutral ist, aber auch mit vielen verschiedenen Kopfhörern klarkommt. Meine Wahl fiel auf den Lehmann Linear.

Nach dieser leider etwas sehr lang gewordenen Vorrede zum Wichtigsten: den Ergebnissen.
Nach 500 Alben, 28650 Minuten Musik (CD, LP, CC, DCC, mp3), ergibt sich für mein Hörempfinden folgende Rangfolge der Kopfhörer:

1.Beyerdynamic T90...............................26,5 Prozent
2.Beyerdynamic DT-1770........................20,5
3.Avinity AHP-967 (ähnlich DT 990).........10,0
4.Sennheiser HD-700...............................9,8
5.JBL S700.............................................9,1
6.Beyerdynamic DT-770 250 Ohm.............8,6
7.AKG Q701...........................................8,3
8.AKG K701 mit Gelpolstern (wie K712)....7,1

Ende 2018 hoffe ich, einmal alles durchgehört zu haben, inclusive der bis dahin neu gekauften Platten. Und dann werde ich eine Erweiterung des Kopfhörer-Parks vornehmen, um Lücken zu füllen, die mir aufgefallen sind. Oder einfach nur, um das Sounding für alle Fälle noch perfekter zu machen.


[Beitrag von Frarie am 16. Okt 2017, 21:43 bearbeitet]
vanda_man
Inventar
#2 erstellt: 17. Okt 2017, 01:05
Mir erschließt sich die Prozent-Angabe nicht.
Möchtest du damit sagen, dass du bspw. den T90 in 1/4 aller Fällen bevorzugst?
Die Idee mag zwar nett sein, allerdings scheitert es IMHO an der Umsetzung.
Alles, was du angibst, ist deine persönliche Top 8 - keine klangliche Beschreibung, keine Direktvergleiche, nichts.
Das hilft so nicht weiter, denn nicht jeder teilt deine Klangpräferenzen.
Anders ist es aber hilfreich, wenn man Kopfhörer A kennt, B aber durch Vergleiche erahnen kann.

Ich würde dir auch raten, den Titel in "Mein Kopfhörer-Datenbank-Projekt" umzubenennen.
Der Titel hat mehr suggeriert, als das, was man hier liest.
Frarie
Stammgast
#3 erstellt: 17. Okt 2017, 11:38
Es ist so, dass ich bei jedem Album, dass ich höre, alle acht Kopfhörer ausprobiere. Und zwar mindestens für die ersten drei Titel durch hin- und herwechseln. Ist es schwierig, den Sieger herauszufinden, werden Titel eins bis acht berücksichtigt. Das kann dann im Extremfall schon mal so lange dauern wie die Platte lang ist. Mit dem Sieger höre ich dann das Album von vorn.

Ich habe festgestellt, dass es zu ungenau ist, die Anzahl der Sieger-Alben für die Rangfolge der Kopfhörer zu nutzen. Denn die Alben sind zwischen 28 Minuten (LP) und 150 Minuten (Doppel-CD) lang. Da kann also ein Kopfhörer im extremen Fall vier von fünf Alben vorn liegen und hat doch noch nicht einmal die Spielzeit eines anderen bekommen. Deshalb sind in der Datenbank alle Alben mit ihrer Minuten-Länge vermerkt. Und gemessen an der Gesamt-Minuten-Menge in der Datenbank lassen sich daraus Prozente errechnen.

Und es ist in der Tat so, dass der T90 nach 500 gehörten Alben mit 28650 Minuten Spielzeit zu gut einem Viertel die beste Wahl ist (7588 Minuten).
Zu den Charakter-Eigenschaften der Kopfhörer gibt es zu sagen:

Q701: Damit fange ich bei jedem Album an. Es ist der neutralste Hörer, den ich besitze. Oftmals zeigt er zu wenig Bass, hat aber vielleicht die besten Mitten. In den 42 Fällen, in denen er ganz vorn liegt, folgt 38 Mal der T90 auf Platz zwei. Andererseits wird er auch am häufigsten vom T90 auf Platz zwei verwiesen, in 49 von 60 zweiten Plätzen für den Q701. Beide Hörer haben also sehr ähnliches Musik-Material, zu dem sie am besten passen.

T90: Hat zwei Schwachpunkte: Oftmals zu viele Höhen und etwas zu wenige obere Mitten. Räumlichkeit ist super, besser als beim Q701, der fast nur in die Breite geht. Ortbarkeit der Instrumente ist ausgezeichnet, die beste zusammen mit dem HD700. Aber der T90 baut recht große Räume auf, was nicht immer optimal ist. Trotzdem ist der hoch auflösende T90 am Universellsten einsetzbar. Er liefert sich mit fast allen Konkurrenten Zweikämpfe um Rang eins und zwei. Am häufigsten siegt der T90 gegen Q701 (49 Mal) und HD700 (32). Aber auch die meisten Niederlagen im Kampf um Platz eins und zwei gibt es gegen diese beiden Kontrahenten (38 und 18).

HD700: Oftmals tonal sehr gewöhnungsbedürftig. Durch sehr stark zurückgesetzte obere Mitten werden Stimmen schnell muffig. Baut kleine Räume, dafür aber mit der absolut besten Instrumentenortung meiner Sammlung. Bei komplexer orchestraler Musik fehlt es an Auflösung. Und der eher dunkel abgestimmte Hörer hat einen Hochton-Peak, der sehr nerven kann und unnatürlich klingt. Aber: Dort, wo er passt, ist der HD700 fast sensationell gut. Nur halt recht selten. Gemessen am Preis insgesamt etwas enttäuschend.

K701 mit Gelpolstern: Diese Kombi soll ja klingen wie der K712, was ich aber noch nicht ausprobiert habe. Bevor ich den T90 hatte, war der K701Gel, wie ich ihn nenne, der absolute König der zweiten Plätze. Nur für ganz vorn gab es meistens einen anderen, der besser war. Irgendwie ein Kompromiss-Kopfhörer, der am besten als Allrounder taugt. Das gesamte Tieftonband ist angehoben, und in den Höhen gibt es einen Peak. Spielt sich in der Musik auf Peakhöhe nichts ab, ist er mir etwas zu dunkel. Und im Bass zu breiig. Trotzdem: 15 Mal verweist der K701Gel den DT-1770 auf Platz zwei.

DT-1770: Viele grandiose Auftritte bei Rockmusik. Liegt häufig mit dem K701Gel auf den ersten beiden Rängen und siegt in diesem Duell 34 Mal. Aber auch 36 Mal gegen seinen Vorgänger DT-770 bei 16 Niederlagen. Der beste Auftritt, wenn es auf die Rhythmus-Truppe ankommt. Tolles, knackiges Schlagzeug in allen Tonlagen, schöne Bassgitarre. Aber: Immer wieder Schwächen beim Gesang, der oft etwas nasal rüberkommt.

DT-770: Auf ihn mag ich auch nicht verzichten, seit der Nachfolger DT1770 bei mir eingezogen ist. Auch wenn er nun viel seltener zum Zuge kommt. Manchmal braucht man einfach mehr Höhen als beim 1770er und mehr Bass, aber weniger untere Mitten. Er kann aber gerade deshalb auch mal sehr nervig werden.

S700: Mein Bassmonster. Komisch, unterwegs am Smartphone wirkt er viel ausgeglichener als zu Hause am Lehmann. Vielleicht liegt es an der Abhörlautstärke, die ich unterwegs deutlich geringer bevorzuge. Was soll ich sagen? Wer vor 25 Jahren in der Disco den JBL-Sound geliebt hat, wird diesen Kopfhörer ins Herz schließen. Es ist schwer zu beschreiben, wie der Bass sich anhört, jedenfalls genauso unverkennbar eigenartig wie man am E-Gitarrenspiel den Gitarrenhersteller heraushören kann. Aber: der S700 ist nichts für alles. Meistens trägt er untenrum viel zu fett auf und ist obenrum zu spitz. Und die Mitte? Welche Mitte? Wo er passt, spielt der S700 allerdings genial. Am liebsten bei 70er, 80er und 90er Jahre Discomusik.

Avinity AHP-967: Das Schnäppchen meiner Sammlung. Gab´s im Ausverkauf für 99 Euro. Klingt wie ein verbesserter Beyer DT-990. Der Höhen-Peak fällt geringer aus. Kommt bei mir häufig nach ganz vorn, wenn der T90 zu wenig Bass bietet. Der Buckel bei etwa 100 Herz hilft vielen älteren Musikstücken auf die Sprünge – kann aber auch mal sehr grausam klingen. Insgesamt eher weicher Tiefton, nichts für schmutzigen Rock. Liebt schöne Stimmen. Ist in der Lage, gegen fast jeden meiner anderen Kopfhörer im Kampf um Platz eins bei bestimmten Platten zu gewinnen. Siegt gegen DT-1770 (17 Mal), HD700 (10 Mal), K701Gel (11 Mal), T90 (12 Mal). Und er wird 9 Mal Zweiter, wo der S700 gewinnt. Ein Schnäppchen eben.
score_P.O
Inventar
#4 erstellt: 17. Okt 2017, 11:44
Und das macht Spaß?
Frarie
Stammgast
#5 erstellt: 17. Okt 2017, 11:56
Na klar macht das Spaß. Vor allem, weil man im Rahmen der eigenen Möglichkeiten wirklich den besten Sound herausholt. Ich denke hier im Forum gibt es viele, die Ähnliches mit ihren EQ-Einstellungen versuchen. Ich glaube, das dauert länger und ist nicht so effektiv, weil der so veränderte Klang zwar die Intensität der Töne in die bessere Relation bringt, aber das Erfolgserlebnis durch den unveränderten Grund-Charakter des Kopfhörers (Raum, Ortbarkeit, Musikalität) limitiert ist.
entertain_me
Stammgast
#6 erstellt: 17. Okt 2017, 12:33
Jeder Mann braucht ein Hobby.

Mich würde noch interessieren woran du die Kopfhörer anschliesst, Verstärker etc?

Wenn der q701 der neutralste ist warum liegt er dann so weit hinten? Eigentlich müsste der neutralste KH im Schnitt am besten klingen.
Frarie
Stammgast
#7 erstellt: 17. Okt 2017, 12:51
Ich schließe die Kopfhörer an den Kopfhörerverstärker Lehmann Linear an.

Dass der Q701 nicht besser abschneidet, liegt an mehreren Dingen. Zum einen benötigen viele, vor allem ältere CD-Aufnahmen (vor 1995) eine Bassanhebung, um vernünftig zu klingen. Zum anderen stört bei machnen Musikrichtungen einfach der enorm breite Raum, den der Q701 zur Verfügung stellt. Und dann kommt hinzu, dass man bei vielen Platten denkt: Okay, hört sich ziemlich gut an. Blöd nur, dass dies dann auch oft für andere Kopfhörer gilt. Und wenn man dann ins Klein-klein geht, stellt der Q701 plötzlich nur noch die zweit-, dritt- oder viertbeste Option dar. Ich gebe zu: Manchmal ist das auch tagesformabhängig meinerseits. Es gilt: Umso besser die Aufnahme aufgenommen ist, umso schwieriger wird die Entscheidung. Die Unterschiede der verschiedenen Kopfhörer hört man immer. Aber wenn sich drei oder vier Kopfhörer gut anhören, muss man eine Entscheidung treffen. Etwa, ob einem in diesem Fall die besseren Stimmen wichtiger sind. Ob die Stimmen weiter in den Vordergrund gehören oder nicht. Oder ob die Rhythmusgruppe prägnanter sein soll. Und in solchen Fällen geht die Entscheidung oftmals gegen den Q701, der steriler wirkt, zuweilen zu analytisch, emotionsloser.
membran
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 17. Okt 2017, 17:22
Mich würde interessieren ob du beim S700 auch mit eingeschaltetem Live-Stage probierst.
Da würde sich in Sachen Bass, Höhen und Räumlichkeit noch einiges verschieben.
Frarie
Stammgast
#9 erstellt: 17. Okt 2017, 18:33
Den DSP-Modus teste ich stets mit. Aber im Gegensatz zu früheren Statistiken, als ich noch nicht so viele Kopfhörer besessen habe, spielt der DSP-Modus so gut wie keine Rolle mehr. Bei einem Album von den 500, die in der Wertung sind, hat der S700 mit DSP Platz eins belegt.
score_P.O
Inventar
#10 erstellt: 17. Okt 2017, 18:48
Also für mich wäre das die perfekte Anleitung, mir jegliche Freude am Musikhören zu nehmen.
Nichts für ungut, aber ich würde wohl eher Grashalme nach ansteigender Größe sortieren wollen als mir das anzutun...
Soundwise
Inventar
#11 erstellt: 17. Okt 2017, 18:58
Man kann einfache Dinge auch kompliziert machen. Für mich klingt das ein bisschen, äh, zwanghaft.

Wenn dann mal ein anderer Kopfhörer dazukommt, musst du alle Vergleiche nochmal machen.
Da wird ein Leben nicht reichen.
musicreo
Stammgast
#12 erstellt: 17. Okt 2017, 20:02

Frarie (Beitrag #5) schrieb:
. Ich denke hier im Forum gibt es viele, die Ähnliches mit ihren EQ-Einstellungen versuchen. Ich glaube, das dauert länger und ist nicht so effektiv, weil der so veränderte Klang zwar die Intensität der Töne in die bessere Relation bringt, aber das Erfolgserlebnis durch den unveränderten Grund-Charakter des Kopfhörers (Raum, Ortbarkeit, Musikalität) limitiert ist.


Gerade Raum und Ortbarkeit lassen sich mit DSPs viel stärker beinflussen als durch den Wechsel eines KHs.

I
Frarie
Stammgast
#13 erstellt: 17. Okt 2017, 20:35
Soundwise
Für mich ging es ursprünglich darum, irgendwie systematisch einen Kopfhörer zu finden, mit dem ich glücklich werden kann, da selbst nach dem Kauf des dritten ständig Alben auftauchten, mit deren Sound ich sehr unzufrieden war. Klar, ist es ein Problem, wenn ein neuer Kopfhörer dazukommt. Eine optimale Lösung habe ich auch noch nicht, diesen dann fließend ins System einzubinden. Zurzeit habe ich es immer so gemacht, dass ab dem neuen parallel eine neue Zeitrechnung bei Null beginnt. Das ist in einer Datenbank kein Problem, ohne alles neu eingeben zu müssen.

Und da die Prozentwerte sich seit Album 300 kaum verändert haben, hätte ich nach 300 weiteren Alben wieder einen Erfahrungswert, der aussagekräftig wäre. Man muss ja nicht immer wieder bei A anfangen. Die hier zugrundeliegenden 500 Alben beginnen auch nicht bei A, sondern bei J. Und da ich meine gesamte Alben-Sammlung sowieso einmal ganz durchhören will, habe ich auch keinen Zeitverlust. Und wenn ich einmal durch bin, kann die Datenbank mir auswerfen, ohne welchen Kopfhörer oder ohne mehrere ich trotzdem noch eine möglichst große Abdeckung erreiche.

Möglich ist das, weil ich auch zweite Plätze notiert habe. Kommen weitere Hörer hinzu, werden auch dritte Plätze notiert. Das kostet keine Mehrzeit, ist hinterher lediglich eine Frage, wie man die Abfragen programmiert. So komme ich dann vielleicht irgendwann dazu, mit drei Kopfhörern 90 Prozent oder ein bisschen mehr zu erreichen. Dann bin ich am Ziel und hatte wirklich viel Spaß.
Frarie
Stammgast
#14 erstellt: 17. Okt 2017, 20:42
musicreo
Der DSP im JBL S700 ist eine schöne Zugabe. Aber klanglich stellt das für mich nur eine Notlösung dar. Oft ist es einfach zuviel des Guten. Das Ergebnis ist meistens sehr künstlich, die Höhen sind extrem hart und zu heftig. Vor allem nach dem Kauf des T90 brauche ich den DSP vom S700 kaum noch. Unterwegs am Smartphone ist es allerdings eine schöne Erweiterung.
vanda_man
Inventar
#15 erstellt: 17. Okt 2017, 21:19
Jetzt sind ja doch einige Beschreibungen nachgereicht worden.
Vieles kann ich nachvollziehen.
Leider ist es ein Kampf, mal alle Kopfhörer parallel zu testen.
Unter Umständen halte ich ein „Verlierer geht, Gewinner bleibt“ System für sinnvoller.
Zumindest die Suche nach einem Allrounder ist finanziell attraktiver.
Wish
Stammgast
#16 erstellt: 18. Okt 2017, 13:51
Vorab sei gesagt, dass ich „deeply impressed“ bin von dem, was der TE hier veranstaltet. Unabhängig davon, welchen Sinn das möglicherweise hat oder auch nicht. Aber ein paar Statements haben mich angesprochen:


Ich wollte nicht, wie es inzwischen üblich geworden war, ganz selten mal eine Platte auflegen – und dann meist eine aus den vielleicht 50, auf die immer wieder die Wahl fiel. Ich wollte mich zwingen, wirklich alles, also rund 1400 Alben auf verschiedenen Datenträger-Sorten, durchzuhören.


Beide Zahlen kommen mir aus dem eigenen Haushalt irgendwie bekannt vor. Auch ich tendiere im Zweifelsfalle immer wieder zu denselben Scheiben. Allerdings hat sich über inzwischen 35 Jahre eben auch vieles angesammelt, was ich heute nicht noch einmal kaufen würde. Früher hat man (bzw. habe ich) Platten/CD’s eben auch anders gekauft als heute, entweder weil man die Band schon kannte oder weil im Radio mal ein tolles Lied lief oder die Scheibe ein „heißer Tipp“ war oder, oder, oder…. Heute kauft man ja keine Platte mehr ohne sie vorher auch in Ruhe im Netz gehört zu haben, womit sich sowohl die Anzahl gekaufter Tonträger als auch der „Ausschuss“ in den letzten Jahren dramatisch reduziert haben


Zum einen benötigen viele, vor allem ältere CD-Aufnahmen (vor 1995) eine Bassanhebung, um vernünftig zu klingen.


Das sehe bzw. höre ich nicht so generell, auch wenn das in einigen Fällen natürlich stimmt. Fakt ist, dass etwa zu dieser Zeit der „Loudness War“ langsam an Fahrt aufnahm, d.h. bis Anfang der 90er waren die CD’s mindestens so dynamisch wie Vinyl (wenn nicht noch mehr). Manchmal geht das dann auch mit einem „dünnen Bass“ einher, aber längst nicht immer. Wer aber mit seinen Hörgewohnheiten erst in den letzten 20 Jahren musikalisch sozialisiert wurde, der wird das vielleicht anders wahrnehmen.


Ich gebe zu: Manchmal ist das auch tagesformabhängig meinerseits.


Auch so ein Punkt, den ich bei der „Beurteilung von Klang“ nicht außer acht lassen würde, wenn ich bedenke, wie „unterschiedlich“ subjektive Klangeindrücke bereits auf ein und derselben Abhöre sein können, je nachdem wie gerade die eigene Verfassung ist.

Insofern würde ich mir so eine "Analyse" verschiedener KH selbst gar nicht zutrauen. Abgesehen davon, dass ich eh kein KH-Freund bin sondern lieber über LS höre. Und da habe ich natürlich auch nur ein Paar und nicht acht. Beim KH habe ich mich irgendwann für einen "preiswerten Allrounder" entschieden (was auch schwierig genug war), da ich den ohnehin eher selten nutze.
Blechdackel
Inventar
#17 erstellt: 18. Okt 2017, 17:27
Mittlerweile schätze ich die Produktionsqualität der alten Cds auch besonders; manche habe ich in den letzten paar Jahren schon mal für 1 bis 2 € gebraucht bekommen.
Da der T 90 mein Hauptkopfhörer meiner kleinen Sammlung ist, freut mich das Ergebnis.

An welchem Verstärker wurden die Kopfhörer vor Anschaffung des Lehmann Linear angeschlossen und wie ist da die klanglich feststellbare Veränderung?

Heiko
Frarie
Stammgast
#18 erstellt: 18. Okt 2017, 20:08
Es ist manchmal verwunderlich, wie man sich als Normalhörer, also nicht Musikschaffender, irren kann, wenn es um Höhen und obere Mitten geht. Der T90 überrascht mich immer wieder. Ich höre eine Platte mit dem Q701 zuerst und denke: Klingt, als seien da sehr viele Höhen drin. Da brauche ich den T90 gar nicht erst auszuprobieren. Ich tue es dann doch und stelle fest, dass es super klingt. Dabei hat der T90 doch einen sehr starken Höhenpeak. Da ist der Peak dann wohl oberhalb des Höhenspektrums der spielenden Musik.

Zur Frage: Ich habe mit einem Lehmann Rhinelander begonnen. Als ich das Upgrade zum Linear vollzogen habe, besaß ich den T90 noch nicht. Der kennt bei mir also gar keinen anderen Kopfhörerverstärker.

Bei einigen wenigen Alben ist mir der T90 sogar zu dunkel. Das liegt dann wohl daran, dass sein sehr schöner Tiefbass hilft, den Bassbereich in den Vordergrund zu rücken, wenn die Aufnahme reduzierte Höhen bietet. Und in den oberen Mitten nimmt sich der T90 ja etwas zurück. In diesen Fällen löst der Q701 das Problem.
Frarie
Stammgast
#19 erstellt: 18. Okt 2017, 20:37
Da ich sowohl erste als auch zweite Plätze in der Datenbank notiere, ist es vielleicht interessant, welche Kopfhörer die meisten ersten und zweiten Plätze belegen. Nicht immer, aber oftmals kann man durchaus mehr als zufrieden sein mit dem Hörspaß, der ein zweitplatzierter Kopfhörer bietet. Okay, manchmal, bei besonders schwierigen Alben, würde Platz zwei nicht einmal eine Vier als Schulnote bekommen. Aber das ist selten. In diesen Fällen ist selbst die Nummer eins nicht der Beste, sondern der, der am wenigsten nervt. Ich vermute in diesen Fällen ist die Aufnahme einfach nur grottig und schuld daran.Im Allgemeinen wäre ich aber mit der Nummer zwei sehr zufrieden, wenn ich nicht noch einen besseren Hörer hätte. Deshalb sagt die Summe der Prozente von ersten und zweiten Plätzen ganz gut etwas über die Abdeckungsleistung aus. Allerdings gibt es natürlich Überschneidungen. Und deshalb kann man nicht ohne weiteres die Prozente der ersten drei Hörer zusammenrechnen und sagen: Die decken alles ab. Da erste und zweite Plätze zusammengerechnet werden, ergeben sich in der Summe aller Hörer natürlich 200 Prozent. Hier die Rangfolge:

1. T90............42,6 Prozent
2. DT-1770.....39,6
3. DT770........24,0
4. HD700.......21,9
5. K701Gel....21,2
6. Q701.........20,3
7. AHP967....17,3
8. S700.........13,2
shaft8
Inventar
#20 erstellt: 26. Okt 2017, 23:01
Krass !
Die Grundidee ist gut, einfach mal ein Album, wofür man mal Geld ausgegeben hat, tatsächlich durchzuhören. Oft wundert man sich, wie gut selbst alte Sachen klingen können.

Ich wäre nur von der Aufgabe erschlagen. Alle Alben mit 8 Hörern vergleichen und dann durchhören? Was wenn ein Hörer verkauft wird? Kannst du das dann überhaupt, auch wenn er vielleicht bei nur 20 Alben der Favorit ist? Das gäbe bestimmt Fehler in deiner Matrix :

Ich finde die Anzahl der Hörer auch viel zu hoch. In etwa wie beim TV schauen. Würde man sich mal aus Spass auf 5 Sender reduzieren und alle anderen 65 löschen, würde man intensiver die Sendungen anschauen und nicht nur durchzappen.

Aber dennoch, viel Spass noch beim Perfektionieren deiner Musik.
Frarie
Stammgast
#21 erstellt: 27. Okt 2017, 09:56

shaft8 (Beitrag #20) schrieb:
Ich wäre nur von der Aufgabe erschlagen. Alle Alben mit 8 Hörern vergleichen und dann durchhören? Was wenn ein Hörer verkauft wird? Kannst du das dann überhaupt, auch wenn er vielleicht bei nur 20 Alben der Favorit ist? Das gäbe bestimmt Fehler in deiner Matrix :


Der Aufwand ist sehr unterschiedlich. Bei den allermeisten Alben ist in kürzester Zeit klar, dass einige Kopfhörer gar nicht gehen. So bleiben oftmals ohnehin nur zwei, drei über, die für diese Musik infrage kommen. Im Schnitt benötige ich etwa 15 Minuten, um den Besten zu finden. Aber es kann auch mal genauso lange dauern wie die Platte lang ist, selten allerdings. Das hat dann aber den Vorteil, dass man sich wirklich intensiv um die Musik gekümmert hat. Und das war ja auch der Ursprungsgedanke.

Das Problem mit dem Wiederverkauf habe ich natürlich auch erkannt. Ich will das so regeln, dass in jedem Fall alle Kopfhörer bleiben, sofern sie mehr als 5 Prozent erreichen oder bei Summierung von 1. und 2. Plätzen nicht weniger als 10 Prozent. Wenn es so weit mal kommt, muss ich sehen, wie ich das löse. Also zumindest bei Zukäufen habe ich noch Luft
Schlappen.
Inventar
#22 erstellt: 27. Okt 2017, 12:07
Zumindest merkt man, dass Du den Beyerdynamic Sound präferierst.
Ich könnte mit einem T90 nicht ein einziges Album mehr komplett durchhören. Vor 5 Jahren ging das noch. Das ging sogar sehr gut !!
Jetzt (leider) nicht mehr... Ich bin inzwischen zu sehr mit der "dunklen" Seite der Macht verwachsen.


[Beitrag von Schlappen. am 27. Okt 2017, 12:09 bearbeitet]
Frarie
Stammgast
#23 erstellt: 27. Okt 2017, 19:01

Schlappen. (Beitrag #22) schrieb:
Zumindest merkt man, dass Du den Beyerdynamic Sound präferierst.
Ich könnte mit einem T90 nicht ein einziges Album mehr komplett durchhören. Vor 5 Jahren ging das noch. Das ging sogar sehr gut !!
Jetzt (leider) nicht mehr... Ich bin inzwischen zu sehr mit der "dunklen" Seite der Macht verwachsen. :L


Vielleicht liegt das auch daran, dass ich noch auf keinen "dunklen" Kopfhörer gestoßen bin, bei dem ich nicht das Gefühl bekomme, dass mir wichtige Informationen in der Musik fehlen. Vielleicht ist das auch eine Frage der Preisklasse. Ich möchte einfach (noch nicht) 800 oder 1000 oder mehr Euro ausgeben, um dann nach drei Alben sagen zu müssen: Geld verbrannt. Bei Glücksspiel hätte ich wenigstens die Chance gehabt, etwas zu gewinnen. Aber ich denke schon, dass ein sehr guter "dunkler" Kopfhörer locker über 10 Prozent kommen würde, ohne, dass ich meinen Geschmack ändern müsste.

Beim T90 überrascht mich immer wieder, wie wenig Höhenanteil manche Musik hat, und zwar genau in dem Bereich, wo der T90 wirklich richtig nerven kann. Der Peak kommt häufig überhaupt nicht zu Wort. Andererseits: Ohne diesen Peak würde der T90 wohl über 50 Prozent erreichen und manch anderen Kopfhörer in meiner Sammlung zur absoluten Bedeutungslosigkeit verbannen.
Poe05
Inventar
#24 erstellt: 30. Okt 2017, 08:19
Währe dann auch noch interessant zu wissen, ob der T90 mit EQ Einsatz sein Ergebnis nicht auch noch deutlich steigern könnte.
Frarie
Stammgast
#25 erstellt: 30. Okt 2017, 11:46

Poe05 (Beitrag #24) schrieb:
Währe dann auch noch interessant zu wissen, ob der T90 mit EQ Einsatz sein Ergebnis nicht auch noch deutlich steigern könnte. :L


Davon bin ich fest überzeugt. Aber auch noch einen EQ in mein Spiel zu bringen, würde den Rahmen des Projekts völlig sprengen. Denn dann könnte man fast jeden Kopfhörer irgendwie in die richtige Richtung biegen. Mein EQ sind quasi die Kopfhörer mit im übertragenen Sinne acht Presets.
net-explorer
Inventar
#26 erstellt: 30. Okt 2017, 12:37

Frarie (Beitrag #7) schrieb:
Ich schließe die Kopfhörer an den Kopfhörerverstärker Lehmann Linear an.

Dass der Q701 nicht besser abschneidet, liegt an mehreren Dingen. ... Okay, hört sich ziemlich gut an. Blöd nur, dass dies dann auch oft für andere Kopfhörer gilt. ... Manchmal ist das auch tagesformabhängig meinerseits. Es gilt: Umso besser die Aufnahme aufgenommen ist, umso schwieriger wird die Entscheidung....


Was nun, wenn man die Kopfhörer am KH-Ausgang des Verstärkers betreibt, oder einfach einen anderen externen KH-Verstärker einsetzt, dann wird die Aktion vollkommen unübersichtlich.
Außerdem ändert sich der Klangeindruck nicht unerheblich durch Änderung des Abspielgerätes. Hier nun wieder bei Phono deutlich mehr, bei den Magnetbändern noch stark genug, und bei den digitalen Tonkonserven verhältnismäßig am wenigsten.

Das bestätigt für mich nur das alte ewige Problem, dass Linearität unheimlich subjektiv ist, sowohl die Wiedergabetechnik zu Lügen fähig ist, als auch die Musikquellen mehr oder weniger klanglich verbogen sind, und das zum Teil auch noch prinzipbedingt, wenn man an Vinyl unterschiedlicher Produktionszeiten, Tonbänder, Kassetten und die diversen CD- und Digitalformate denkt.

Da sind Kopfhörer bloß ein Element in diesem Eintopf. Einen sinnvollen Vergleich kann man bestenfalls für sich selbst machen, aber nach der korrekten Erkenntnis der "Tagesformabhängigkeit" relativiert sich auch das meines Erachtens wieder total.

Vermutlich leidet der Mensch nur um so mehr, je größer die ihm verfügbare Auswahl an Wiedergabetechnik ist, und zusätzlich unterschiedliche Konserven mit vermeintlich "selbem" Inhalt gehört werden. Manch einer bezeichnet das auch als Verwirrung.

Wenn man mit Vernunft "einen Nenner" auf der Seite der Wiedergabetechnik schafft, braucht man nur noch auf ordentliche Musikkonserven achten, oder muss bewusst mit deren bekannten Schwächen leben.

Schon aus rationalen Gründen lehne ich für mich eine Anpassung der verwendeten Wiedergabetechnik an die diversen Musikaufnahmen strikt ab.
So kann ich mir schon mal rund 2.500 EUR für eine Kopfhörersammlung sparen, und unheimlich viel Zeit für das individuelle Anpassen von Frequenzgängen durch z.B. DSP u.a.


[Beitrag von net-explorer am 30. Okt 2017, 12:39 bearbeitet]
entertain_me
Stammgast
#27 erstellt: 30. Okt 2017, 15:31

net-explorer (Beitrag #26) schrieb:
....und bei den digitalen Tonkonserven verhältnismäßig am wenigsten.

....


Digitales Audio wird von vielen schwer unterschätzt. Insbesondere Computer Audio kann ein Hexennest sein.

Zeitweise hielt ich es auch für notwendig verschiedene KHs für verschiedene Genres zu benötigen, je mehr ich mich dann mit den Themen Transport ,DAC und KHV beschäftigt habe desto stärker reduzierte sich die KH Auswahl, letztendlich auf den HD650. Gleichzeitig reduzierte sich praktischerweise auch die Anzahl der vermeintlich schlechten Aufnahmen.
Frarie
Stammgast
#28 erstellt: 30. Okt 2017, 16:04
@
Net-Explorer

Fast alles, was Du schreibst kann ich nachvollziehen. Deshalb habe ich meiner Datenbank auch jedes Gerät notiert, das beteiligt war am Vergleich. So wird bei jeder LP im Datensatz mitgespeichert, mit welchem Abspielsystem und welchem Nadeltyp gehört wurde. Selbst, welche CD-Spieler genutzt werden und natürlich welcher Kopfhörerverstärker. Und natürlich gibt es teilweise gravierende Unterschiede.So ist es für einen kompletten Durchgang aller meiner Alben extrem wichtig, nichts auszutauschen, das System beizubehalten. Ehe ich den aktuell beschriebenen Durchgang mit allen Alben begonnen habe, habe ich natürlich viel herumprobiert, wurden aus drei erst fünf Kopfhörer und nun acht, habe ich mit der Datenbank viermal von Neuem angefangen.

Wenn der Durchgang irgendwann komplett durch ist, werde ich natürlich genau analysieren, wo ich welche Hardware verändere. Und dann kann es natürlich sein, dass der eine oder andere Kopfhörer mehr Prozente erhält als jetzt und andere weniger benutzt werden. Doch ob durch Veränderung der Hardware das Ganze etwas wärmer oder kälter klingt, ändert nichts an den völlig unterschiedlichen Profilen der Kopfhörer. Die klingen nämlich nicht nur ein bisschen wärmer oder kälter, etwas bass- oder höhenlastiger. Da sind mehr oder weniger gravierende Frequenzlücken und -Buckel bewusst vom Hersteller eingebaut, was man wohl Signatur nennt. Die Räumlichkeit ist völlig anders. Und diesen Charakter kann man mit veränderter restlicher Hardware nur mildern oder verstärken.

Wenn ich mir meine Ergebnisse als "Gesamt" anschaue und vergleiche mit "nur CD" oder "nur LP" komme ich im Groben zu sehr ähnlichen Ergebnissen. Der T90 ist immer klar vorn, gefolgt von DT1770, und dann kommt lange gar nichts. Ob ein anderer Kopfhörer dann 7 oder 8 oder 10 Prozent hat, da sind die Verschiebungen dann groß. Und trotz der hohen Führung der beiden Erstplatzierten werde ich mit diesen beiden allein nicht glücklich. Mir fehlt die Gelassenheit zu sagen: Die Aufnahme klingt halt so, das ging früher nicht besser, das muss so sein. Dafür ist mir meine Zeit zu schade. Wenn ich Musik höre, muss alles zu gut wie möglich klingen, so realistisch wie möglich, so dicht wie möglich am Original, also eine Trommel wie eine Trommel, eine Bassgitarre wie eine Bassgitarre und eine Stimme wie sie klingt, wenn sie vor mir singt.


[Beitrag von Frarie am 30. Okt 2017, 16:05 bearbeitet]
Apalone
Inventar
#29 erstellt: 01. Nov 2017, 10:08
hab das jetzt wirklich nur überflogen...

(nach den ersten paar Posts war klar, dass das wegen der subjektiven Elemente nicht übertragbar ist).

Da noch nicht einmal die verwendeten CDs als Beurteilungsbasis genannt wurden, ist das wirklich in keinster Weise übertragbar!

Zumal bei mir statt 8 KH um die 45 zu beurteilen wären...

Aber mal ehrlich:
die klanglichen Präferenzen meiner Lieblings-KH (bzw. meist eingesetzten KH) kenne ich mittlerweile, da brauche ich keine Datenbank. Und ungefähre klangliche Ausrichtungen v KH höre ich in den ersten 10 Min. des Probehörens.

Das ist schon eine ungeheure Zeit, die da aufgewendet wurde, für ein sehr rudimentäres Ergebnis.
Frarie
Stammgast
#30 erstellt: 01. Nov 2017, 12:41

Apalone (Beitrag #29) schrieb:
Das ist schon eine ungeheure Zeit, die da aufgewendet wurde, für ein sehr rudimentäres Ergebnis.


Die Zeit wird vornehmlich dafür aufgewendet, Musik zu hören, und zwar alle, die ich irgendwann mal gekauft habe. Der Rest ist Spaß am Rande. Das ist genauso sinnvoll oder sinnlos wie jedes andere Hobby und dementspechend genauso gut oder schlecht übertragbar auf andere Menschen.
Poe05
Inventar
#31 erstellt: 01. Nov 2017, 16:53
Ich finde dieses Projekt auch sehr lobenswert und durchaus spannend.

Allerdings werde ich es auch definitiv nicht nachmachen, da
- ich erstens recht viele Alben nur wegen eines einzigen Liedes gekauft habe und es zum Teil eine Qual währe sich den Rest auch anhören zu müssen und
- ich zweitens sehr viel der Musik mit Emotionen verbinde, die ich aktuell für unpassend halte und mir auch deshalb diese Musik nicht unbedingt antuen will.

Aber wer es kann und Spass dabei hat...
wimpel69
Stammgast
#32 erstellt: 01. Nov 2017, 17:00
Verschwendete Lebenszeit.
AG1M
Inventar
#33 erstellt: 01. Nov 2017, 18:24
Oha das wäre mir auch viel zu zeitaufwändig, bin ja schon froh wenn ich 1x bis 2x die Woche überhaupt zum Musik hören (genießen) komme, wenn ich da noch mit allen Kopfhörern vergleichen wollte, das würde niemals (zeitlich) funktionieren. Zumal wenn die z.B. Aufnahme/ das Mastering schlecht ist, der Toningenieur einen schlechten Tag hatte => ab in die Tonne damit (gerade bei Klassik Aufnahmen teilweise grausam was einem Geboten wird), da würde ich keine Sekunde versuchen den "angenehmeren" Kopfhörer zu in der eigenen Sammlung finden, wo das ganze noch etwas (erträglicher) wird, entweder es passt oder es passt nicht, schlecht bleibt schlecht.
Frarie
Stammgast
#34 erstellt: 12. Jun 2018, 16:27
So, bei 1000 Alben oder genau 60425 Minuten ist mein Projekt angelangt.

1.Beyerdynamic T90...............................23,2 Prozent
2.Beyerdynamic DT-1770........................20,0
3.Avinity AHP-967 (ähnlich DT 990).........11,0
4.Sennheiser HD-700...............................9,8
5.JBL S700.............................................9,5
6. AKG Q701..........................................9,3
7.AKG K701 mit Gelpolstern (wie K712)....8,9
8.Beyerdynamic DT-770 250 Ohm.............8,3

Zur Erinnerung: Beim 500 Alben und 28650 Minuten sah es so aus:

1.Beyerdynamic T90...............................26,5 Prozent
2.Beyerdynamic DT-1770........................20,5
3.Avinity AHP-967 (ähnlich DT 990).........10,0
4.Sennheiser HD-700...............................9,8
5.JBL S700.............................................9,1
6.Beyerdynamic DT-770 250 Ohm.............8,6
7.AKG Q701...........................................8,3
8.AKG K701 mit Gelpolstern (wie K712)....7,1

Bei 800 Alben habe ich den Verstärker gewechselt, höre nun mit dem ADI 2 DAC. Grundsätzlich galube ich, dass alle Kopfhörer davon qualitativ in gleichem Masse profitieren. Deshalb ist dadurch wohl kaum ein Unterschied in der Statistik zu sehen. Und entgegen meiner ursprünglichen Absicht, ist nun auch ein (moderater) Einsatz des EQ erlaubt. In der Regel nutze ich den EQ erst, wenn ich die letzten drei Kopfhörer vor mir habe und es schwer ist, zu entscheiden, wer besser ist, da alle drei Defizite haben. Zur Vereinfachung habe ich mir dafür Presets zurechtgelegt, die immer wieder aufkommende Schwächen einzelner Kopfhörer ausmerzen. Dabei habe ich festgestellt, dass einige Kopfhörer EQ-Veränderungen dankbarer annehmen als andere. Der Q701 und der T90 sowie der DT770 und der S700 neigen dazu, mit EQ-Veränderungen eher verschlimmbessert zu werden als wirklich besser. Das mag auch an meiner noch erst jungen Erfahrung mit EQs liegen.

Trotzdem überrascht es mich ein wenig, wie wenig sich verändert hat. Fast ein Drittel Alben steht noch ungehört bevor.
Alfaflüchtling
Neuling
#35 erstellt: 18. Jul 2018, 11:47
Hallo Frarie,
unglaublich was du da für Zeit investiert hast und noch tust.
Meine Hochachtung für diese Leistung. Auch wenn ich mit dem Ergebniss nichts anfangen kann, weil ich nur 2 KH besitze.und damit völlig zufrieden bin.
Trotzdem weiter so, ist mal was anderes
LG Jo
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