Panasonic RP HJE 500 InEar: Review (+Vergleich Aurvana, DT880)

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Garfield360
Stammgast
#1 erstellt: 27. Okt 2007, 22:43
Review Panasonic RP HJ E 500

Hallo!

Nach meinem Versuch einen InEar für meine Bedürfnisse zu finden habe ich mehrere InEars ausprobiert, dazu gehörten der JBL 220 Reference und der Creative Zen Aurvana. Der Panansonic waren ein spontan kauf, da ich aus der Vorgängerserie einen ClipOn hatte und mit diesem recht zufrieden war. Jetzt möchte ich euch meine Eindrücke von dem RP HJ 500 schildern, da es auch leider sehr wenig Panasonic Nutzer in diesem Forum gibt und der Panasonic somit mehr oder weniger ein „Exot“ ist.

Alle drei InEars mussten sich einem Beyerdynamic DT880 mit B-Tech stellen. In dieser Preiskategorie zwar ein unfairer vergleich aber ich suchte nun mal nach solch einem Kopfhörer mit starken höhen und guter Auflösung. Es gibt einen kleinen Vergleich zwischen dem Aurvana und dem RP HJ E 500 aber der Großteil wird ein Review zum RP HJ E 500.

Packungsinhalt:
Wie alle InEars gibt es verschiedene Aufsätze in der Größe S, M und L. Leider jeweils nur einmal vorhanden. Da das Kabel des KH nur 0,6m Lang ist, ist eine Verlängerung dabei, welche ebenfalls 0,6m hat. Ob diese Teilung des Kabels ein Vorteil ist bleibt wohl jedem selbst überlassen. Als Aufbewahrungsbehältnis gibt es nicht wie bei anderen Firmen eine tolle Hardbox, sondern nur eine Stofftasche aus Fleece. Wie man sieht, ist der Lieferumfang doch sehr mager gehalten. Dafür ist der Preis jedoch mit momentan 45€ relativ gering.




Genereller Eindruck:
Das Kabel ist weiß und wirkt im Vergleich um dem des JBL sehr billig und einfach auch das Aurvana Kabel wirkt höherwertiger. Es ist zudem ein asymmetrisches Kabel, die längere Seite ist die für den rechten InEar. Die Aufsätze sind aus durchsichtigem Silikon und sind härter als die des JBL’s aber etwas weicher als die der Aurvanas. Der Kopfhörer an sich ist aus gebürstetem Aluminium. Das wirkt sehr hochwertig! Wie bei den JBL befindet vor den Lautsprechern ein Gewebe, dass das Eindringen von Schmutz verhindern soll. Die Kabelführung zum Kopfhörer hin finde ich ebenfalls sehr gut. Das Kabel wird vor dem „eindringen“ in den Kopfhörer von härterem aber dennoch flexiblen Gummi umhüllt, dass schütz vor starken Scherkräften und behindert trotzdem nicht beim tragen.




Für mich eine gute Lösung, besser als beim Aurvana, wo es keine Versteifung gibt. Allerdings wird der Kabelanschluss beim Stecker weniger gut. Ist ähnlich wie beim IPod Bud, hier zweifle ich ein wenig an der Haltbarkeit, obwohl es sehr fest wirkt. Aber der Eindruck mag täuschen. Insgesamt wirkt das Kabel „günstig“ aber der KH an sich sehr wertig.




Komfort

Nach dem probieren von mittlerweile drei InEars kann ich vielleicht auch schon etwas über den Komfort sagen. Die Aufsätze werden bei dem Panasonic, anders als bei den Aurvana oder JBL, nicht auf einen runden Stecker gesetzt sondern auf einen elliptischen. Dadurch bekommen auch die Aufsätze nach dem aufsetzen eine elliptische Form. Dadurch gehen sie, zumindest bei mir viel leichter ins Ohr und sitzen sofort richtig gut. Ich muss selten nachjustieren und ähnliches. Der Sitz an sich ist also für meine Ohren sehr gut.



Überdies sind sie sehr bequem! Sie drücke nicht und sind sehr leicht. Ich habe so gut wie kein Fremdkörpergefühl! Die Aurvana sind dazu im Vergleich unbequem und wegen den härteren Aufsätzen hart und starr, zum Teil saßen die Aurvana nicht oder waren schlichtweg unbequem. Trotz diesem Komfort und den weicheren Aufsätzen dichten die Panasonic bei mir sehr gut ab und sitzen fest. Dies mag wohl an der elliptischen Form liegen, welche wohl eher dem natürlichen Gehörgang entspricht als die runde Form. Für mich haben sie bisher den mit Abstand größten Komfort!




Isolation, Mikrophonie & Trittgeräusche

Die Isolation ist nicht so gut wie beim Aurvana, aber für mich ausreichend, da man wenn man leiser hört auch noch etwas von der Außenwelt mitbekommen kann. Kann im Straßenverkehr von Vorteil sein. Die Mirkophonie ist aufgrund des asymmetrischen Kabels relativ hoch, aber es hält sich noch in Grenzen. Die Trittgeräusche hingegen sind nicht sehr stark.

Klang
Nun kommen wir zum wichtigsten, nämlich dem Klang. Hierbei ist zu sagen, dass der Panasonic einen dynamischen Treiber hat. Getestet wurde nach ein paar Stunden Einspielzeit. Werden den KH aber über Nacht laufen lassen und berichten ob sich noch etwas verändert hat. Getestet wurde mit Indie/Rock/Alternativ und ein wenig Klassik. Angeschlossen wurde der KH an einem IPod Nano 2g, denn dafür ist der InEar hauptsächlich gedacht. Er wurde jedoch auch am BTech probiert, dazu aber später mehr. Im klassischen Bereich habe ich Gustav Holst und seine Planeten angehört (Mars und Jupiter) sowie Strauß ‘s Also Sprach Zarathustra und Borodin’s Polowetzer Tänze. Es handelt sich hierbei um Orchesterstücke. Des Weiteren musste sich der KH Billy Talent, Sum 41, den Ärzten und den Toten Hosen stellen. Aufgrund meiner ClipOn‘s setzte ich durchaus gewisse Erwartungen in den Panansonic.

Bass

Beim ersten hören nach dem Auspacken war ich erstmal wieder etwas enttäuscht. Es war wieder mehr Bass vorhanden als erwartet. Es war viel weniger als beim JBL aber mehr als beim Aurvana. Nach ein paar Stunden einspielen wurde der Bass konturierter und sauberer, am Anfang war er leicht unsauber und überdeckend. Dennoch nichts im Vergleich der Basstärke des JBLs. Jedoch gibt es wohl eine leichte Bassbetonung. Der DT880 ist im Bass trockener und zurückhaltender. Der Panasonic klingt eher warm. Der Bass geht zudem recht weit runter, und genau dort liegt wohl auch die Betonung, im Tiefbass. Der Kickbass klingt sauber und trocken. Der Tiefbass ist mir zu betont, da finde ich den der Aurvana besser, er ist zurückhaltender und trockener. Beim Kickbass hat der Panasonic etwas mehr Punch als der Aurvana, was für Rock sehr gut ist. Jedoch ist der Bass des DT880 noch trockener und druckvoller. Streicher wie zum Beispiel der Kontrabass klingen sehr natürlich und dadurch gelingt es die Emotionen gut zu transportieren, die einzelnen Klangcharackteristika kommen gut raus. Dies schafft auch der Aurvana, jedoch macht der Panasonic es besser.

Mitten
Gitarren und Pianos klingen natürlich. Er klingt, bei Pianos z.B. , zudem relativ kraftvoll und „emotional“. Er klingt jedoch wärmer als der DT880. Allerdings finde ich es auch immer sehr schwer die Mitten zu bewerten, darum sage ich dies hier nur mit einem gewissen Vorbehalt.

Höhen
Die Höhen des Panasonic sind meines Erachtens so wie ich sie mag. Sie sind klar, deutlich und haben wohl eine leichte Betonung. Dadurch bekommt der Panasonic eine Klarheit/Brillianz, die der eines DT880 ähnelt. Was ich beim Aurvana als matschig und dumpf empfand hat Panasonic nicht mehr. Er klingt besser und sauberer dadurch. Die Höhen sind trotzdem nicht stechend und es gibt keine störende „Kssss“ laute bei Stimmen. Instrumente wie Triangel behalten ihren typischen metallischen Klang und klingen sauber, ohne dass andere Instrumente auch metallisch klingen. Für mich klingt es sehr natürlich. Der DT880 hat eine noch stärkere Betonung und klingt daher für mich einfach noch natürlicher und brillanter. Der Aurvana kann hier nach meiner Meinung nicht mithalten. Für mich sind die höhen bei ihm eindeutig zu wenig.

Stimmen
Stimmen klingen durch den Bass etwas wärmer jedoch ohne hinter einem Vorhang zu sein, sie bleiben deutlich. Beim Aurvana waren die Stimmen etwas dumpf und im Hintergrund. Die Stimmen werden dabei gut abgebildet und klingen auch natürlich. Im Vergleich zum DT880 rutschen die Stimmen manchmal in den Hintergrund. Die Stimmen sind beim DT880 einfach noch besser und klarer.

Auflösung
Hier habe ich nicht so viel Erwartet, denn mein ClipOn hatte zum Teil einige Probleme was die Auflösung angeht. Jedoch wurde ich eines besseren belehrt. Die Auflösung gefällt mir sehr gut. Das hören ist nicht anstrengend und die Instrumente sind gut zu trennen. Ein Vergleich mit den Aurvanas fällt mir schwer, da ich die Aurvanas nur als dumpf empfunden habe und somit auch nur wenig Auflösung feststellen konnte. Hier zeigt sich aber im Vergleich zum DT880 wo der Preis sitzt. Hier er eindeutig besser. Auch wenn der Panasonic für das Geld eine sehr gute Figur macht. Ich war sehr überrascht! Selbst Orchester schafft er zum Teil befriedigend aufzulösen.

Somit ist der Panasonic was den Klang angeht dem Aurvana deutlich überlegen! Gerade die Höhebetonung und die unerwartet gute Auflösung gefällt mir sehr gut. Er klingt besser als ich es für den Preis erwartet habe! Besser als der Aurvana und der JBL. Ich war doch sehr überrascht mit welcher Klarheit er daherkommt. Es bleibt jedoch als Kritikpunkt der etwas starke Bass und der dadurch leicht warme Klangcharackter.

Der Equilizer
Nun versuchte ich mich an dem EQ des Ipods und habe einfach die Bässe ein wenig zurückgenommen und siehe da, es war noch etwas besser. Der Bass wurde trockener, die Tiefbassbetonung viel weg und die höhen kamen noch ein Stück besser raus. Dadurch gewinnt der Panasonic auch noch ein wenig an Auflösung und bekommt einen Klangcharackter der der eines DT880 ähnlich ist. Er bleibt jedoch wärmer und weniger analytisch.

Am KHV

Am Btech wird der Bass noch etwas voller und etwas konturierter. Inwieweit der Panasonic von einem mobilen KHV profitiert weiß ich leider nicht.

Fazit
Der Panasonic macht Spaß. Er hat zudem eine gute Auflösung und eine Höhen Betonung. Jedoch fällt auch hier der Bass stark aus, was sich durch den EQ aber richten lässt. Er ist wärmer als ein DT880 aber dennoch gibt es Ähnlichkeiten im Klangbild. Für mich ist es einfach der InEar in der Preiskategorie, weder der Aurvana noch der JBL konnte mithalten. Er profitiert zudem von seinem Komfort. Nur das Kabel trübt noch ein wenig das Gesamtbild. Nach einer kleinen InEar-Odyssee habe ich für mich den richtigen InEar gefunden. Jedoch ist der DT880 einfach besser, aber ich denke, dass das klar war. Leider kann ich den Panasonic nicht mit besseren InEar testen, obwohl es mich sehr interessieren würde wie er abschneiden würde.

Dies war mein erstes Review und ich hoffe, man kann es lesen ;] . Es sind alles meine subjektiven Klangeindrücke und ich hoffe, dass ich nicht ganz daneben lege! Vielleicht wird er ja von noch jemanden getestet, der dass dann bestätigen kann oder nicht. Falls noch etwas offen sein sollte oder Fragen sind, helfe ich gern! Falls noch weitere Bilder möchtet, dann einfach melden!
Viele Grüße,
Garfield


[Beitrag von Garfield360 am 28. Okt 2007, 00:52 bearbeitet]
maggoliman
Stammgast
#2 erstellt: 28. Okt 2007, 10:29
Hey Garfield,

ein tolles Review! Schön gegliedert und einfach zu lesen.
Ich bin immer wieder froh, wenn auch "Exoten" getestet werden. Der Panasonic ist glaube ich eine gute Alternative. Gerade die ovale Form ist so einfach wie genial

Klar! Besser geht es immer, aber dafür auch teurer!
Ich finde das guter Sound, wenn auch nicht der beste, auch nicht viel kosten muss.

Ich habe auch einen Panasonic (RP HJE50) und für den Preis fand ich sie auch sehr gut (25 Euro).

Genauso bin ich mit meinen V-Moda Vibe sehr zufrieden, wenn man den Oberbass ein wenig zurück nimmt.

Meine UM1 gehören auch zu der etwas teureren Klasse, aber ich denke man kann mit ihnen wirklich zufrieden sein (wenn man etwas mehr Bass und Höhen einstellt).

Ein Vergleichstest mit den Vibe und den UM1 würde mich jetzt natürlich interessieren.
Garfield360
Stammgast
#3 erstellt: 28. Okt 2007, 16:22
Hi! Danke für die Resonanz. Habe den Panasonic über Nacht laufen lassen und habe festgestellt, dass er etwas kultivierter geworden ist. Noch etwas präziser und definierter. Mal schauen was das noch so ergibt.

Mich würde sehr ein Vergleich mit dem Vorgänger interessieren und vllt. den günstigeren Panasonic InEars. Gerade ein Vergleich zwischen SF3, Vibe und UM1 würde mich brennend interessieren was dabei herauskommt. Aber leider habe ich nicht die Möglichkeiten.

Auch interessant wäre, was andere Leute von den Panasonic halten, ich auf jeden fall bin sehr zufrieden und bin erstaunt von dem Klang bei dem Preis.

Viele Grüße!
Tebasile
Inventar
#4 erstellt: 18. Nov 2007, 22:44
Hallo Garfield,

ich bin erst heute auf diesen Fred gestoßen. Saubere Arbeit, wirkich schönes Review, danke!

Mein Mann hat den HJE50. Das, was Du schreibst, klingt nach einer deutlichen Verbesserung gegenüber diesem älteren Modell. Der 50 klingt für mich etwas dumpf und undetailliert. Das scheint Panasonic mit dem 500 ja ausgeräumt zu haben. Den hje500 gibt es für ca. 40 Euro bei Amaz*n und genau das habe ich damals auch für den hje50 hingelegt, wenn ich mich recht erinnere.

Glückwunsch jedenfalls, daß Du einen IE gefunden hast, der Dir gefällt.
Gefällt er Dir eigentlich immernoch?

Schöne Grüße,
Tebasile
Garfield360
Stammgast
#5 erstellt: 18. Nov 2007, 23:01
Hi!

Ja ich höre immer noch sehr gerne mit dem Hörer und bin wirklich überraschst, was er für die 40€ leistet. Der Aurvana war wie gesagt schlechter. Jedoch für mich am Ipod Nano nur mit Equalizier und weniger Bässe. Irgendwie habe ich was gegen Bässe. :]

Ich denke er ist eine echte alternative in der 50€ Klasse zu den anderen etablierten KH!

Der Vorgänger konnte ich leider nie hören, nur den ClipOn Vorgänger und der hatte probleme in der Auflösung... wie gesagt ist da der HJE 500 besser!

Danke für die Rückmeldung!

Viele Grüße,

Garfield


[Beitrag von Garfield360 am 18. Nov 2007, 23:02 bearbeitet]
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