Meelectronics M9 - Einstiegs-IEM mit gutem P/L-Verhältnis

Tag zusammen,
Hier nun mein kleines Review über die Meelectronics M9p. Die Firma Meelectronics (Homepage) hat auf head-fi schon für Aufruhr gesorgt, die M9 werden mit 19$ als ultimative Preis-Leistungs-Kracher gepriesen. Überhaupt sind die In-Ears von Meelec sehr preisgünstig, was sie für arme Schlucker wie mich interessant macht.
Leider waren die ersten Kopfhörer, die ich von Meelec bestellte, offensichtlich defekt, ich hatte 2 Exemplare, die M9 für mich und die M9p (mit Mikrofon) für meinen Bruder, der ein iPhone besitzt. Zu Beginn und auch nach etwas Burn-in klangen meine M9 leider eher schwach, besonders im Vergleich mit den M9p meines Bruders, die mir sehr viel ausgeglichener erschienen. Also E-Mail an den Kundensupport geschrieben, mit der Bitte, meine M9 gegen M9p zu ersetzen. Das wurde auch prompt gemacht und gestern bekam ich also meine M9p und ließ sie über Nacht einspielen. Meelec sind übrigens auch bei Head-fi-Usern für ihren phänomenalen Kundenservice bekannt. E-Mails werden meistens am selben Tag beantwortet, Reklamationen sehr locker gehandhabt, sie schicken die Ersatzteile los, bevor die defekten überhaupt losgeschickt wurden, wie auch in meinem Fall. Jedenfalls wurden nun meine M9 gegen die 3$ teureren M9p ersetzt, und zwar kostenlos und sofort. Die M9 habe ich noch gar nicht zurückgeschickt.
Nun erst einmal zu den Daten und Fakten:

Frequency Response: 20Hz - 20kHz

Impedance: 16 ohm

Sensitivity: 95 + 3 dB SPL

Driver: 9mm drivers with neodymium magnets

Connector: 3.5mm gold plated, 45 degree connector

Cable: 1.2m cord (4 ft) with attached shirt clip

Unboxing:










Das Zubehör: Kleines Case mit Reißverschluss...


...3 Paar normale Silikon-Flanges (klein, mittel, groß) & 1 Paar Bi-Flanges. Kabelwickler. Flugzeug-Adapter.
Außerdem gibt es einen Clip um das Kabel an der Kleidung zu befestigen. Der Clip lässt sich abnehmen, allerdings sollte man dabei ein wenig vorsichtig sein damit er nicht zerbricht (ist mir mal passiert).

Das Zubehör ist für ein Produkt dieser Preisklasse mehr als ordentlich. Das Case ist nützlich, weil sich in dem Netz auch die Ersatz-Stöpsel unterbringen lassen. Den Clip brauche ich persönlich nicht, weil er das Kabel schwerer macht, kann aber helfen, Kabelgeräusche zu vermindern. Den Kabelwickler benutze ich nicht gerne, aber das ist Ansichtssache. Den Flugzeugadapter habe ich noch nicht gebraucht.
Von den Aufsätzen passen mir nur die kleinen, ich habe allerdings auch schmale Gehörgänge. Mein Bruder benutzt die großen, die Bi-Flanges sind ihm allerdings auch zu groß. Verstehe nicht ganz wer solche Monsterohren hat, dass ihm die Bi-Flanges passen würden.
Die Verarbeitungsqualität ist für den Preis auch erhaben.

Die Gehäuse sind aus Aluminium, das Kabel ist sehr schön, silberfarbenes Gewebe mit einer durchsichtigen Ummantelung und fühlt sich wertig an. Leider ist es durch die Verpackung zunächst zerknittert, das legt sich aber nach ein paar Wochen.


Es gibt von den meisten Meelec-Inears zwei Versionen, eine mit und eine ohne Mikrofon. Das Mikro hat zwei Funktionen: Am iPhone oder Blackberry zum Telefonieren, und als Fernbedienung um Play/Pause/Annehmen/Auflegen oder Nächster/Vorheriger Track durch mehrmaliges Drücken. Nebenbei funktioniert es auch wunderbar an meinem iPod Classic, mit dem sich nun auch Audioaufnahmen machen lassen. Die Qualität der Aufnahmen ist gar nicht mal so grottig wie erwartet


Mikrofon


Y-Splitter (kleine Grate im Plastik :.)


Der Stecker (die M9p haben wegen des Mikrofons 3 Ringe, die M9 natürlich nur 2)

Sound
Hier kann ich z.Z. nicht so viel schreiben, weil ich das Gefühl habe, dass sie mehr Burn-in brauchen. Ich war mir ja nicht mehr so sicher ob Burn-in wirklich existiert oder ob es ein Mythos ist, bei den M9 bin ich mir allerdings sicher, dass sie davon profitieren (das bestätigt sogar der Hersteller). Zu Beginn sind sie nämlich ein wenig dumpf und der Bass frisst alles andere auf. Nach einer Nacht sind sie ausgewogener, sie könnten aber wahrscheinlich noch mehr Einspielzeit vertragen. Aus Fairnessgründen vergleiche ich sie mal nicht mit meinen MS1, sondern mit den Sennheiser CX300.
Sie klingen insgesamt für In-Ears dieser Bauart recht luftig und vermitteln sogar ein wenig Räumlichkeit (wenn auch nicht viel). Bässe sind leicht überbetont, gehen aber recht tief runter und haben guten Kick. In diesem Bereich geht den M9 so schnell nicht die Luft aus.
Die Mitten sind leider eine Achillessehne der M9. Das wird mit Burn-in besser, dennoch gehen sie zwischen Bass und Höhen leicht unter. Stimmen sind klar und deutlich zu vernehmen, aber leider ein wenig Leise, wenn der Bass etwas stärker ist. Die CX300 machen hier (und nur hier!) eine bessere Figur, wer also nur Hörbücher und Acapella hört, wäre mit den Sennheisern besser bedient
Höhen sind da: Sehr nett, nicht stechend, nicht zischelnd! Das gefällt mir sehr gut. Die Höhen sind, wie auch der Rest, gut aufgelöst. Das merke ich besonders an Schlagzeugaufnahmen. Im Vergleich mit den CX300 kommen die M9 hier sehr gut weg.
Bei den CX300 sind die Snares scheppernd, die Becken zischeln herum und vermischen sich, was einen einzigen Klangbrei in den Höhen ergibt und insgesamt eher wie Raviolidose als wie Schlagzeug klingt.
Bei den M9 hingegen klingen die Snares natürlich, und die Becken sind stets klar und differenziert vernehmbar. So ungefähr klingt ein Schlagzeug.
Bei diesem Budget würde ich also sagen, dass sie ihr Geld mehr als wert sind, und würde sie getrost als CX300-Killer bezeichnen. Die matschige Konkurrenz (CX300, EP630, Koss Plug etc) in dieser Preisklasse hängen sie also locker ab.
Einziger Nachteil: 7$ Versand & 5 Tage warten.
Ich bin mir fast sicher, dass man erst ab ungefähr 60€ etwas besseres geboten bekommt.

Die M9 eignen sich also besonders für Sparfüchse und Leute, die einen iPod Classic oder iPhone besitzen und das Mikro oder die Fernbedienung gut brauchen können.

Preis der M9: ~20$
Preis der M9p: ~23$
Versand nach D: ~7$