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offen/geschlossen: Shure SRH 940, Beyer DT880+A -A |
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Autor |
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Atreides
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 03. Aug 2011, 18:32 | |
So, meine erste Review. Ich weiß, die meisten werden sich das schon beim Titel denken… Zuerst: Mir ist bewusst, dass beim Vergleich von offenem und geschlossenem Kopfhörer klangtechnisch zwei Bauprinzipien mit ihren Vor-/Nachteilen aufeinander treffen. Ich persönlich habe bis heute hauptsächlich geschlossene System verwendet. Oberste Prämisse: Lohnt sich der Weg von geschlossenem zum offenen System. Der Shure wird mit Bedacht als Studiokopfhörer beworben. Macht Musikhören damit Spaß, oder sollte er tunlichst als Studioreferenz dienen. Außerdem kursieren diverse Eindrücke zum DT880, so dass sich mein Review auf den Shure-Kopfhörer in Referenz zum DT880 bewegen wird. Setup: Beyerdynamic DT880 PRO (250 OHM Variante) Shure SRH 940 Angetrieben am Kopfhörerausgang meines AV-Receivers SONY STR DA 50 ES Musik: Inception Soundtrack – Time U2/POP – Discotheque Eric Clapton/Unplugged – Old Love Kings of Leon/Because of the Times – Charmer DJ Food/Kaleidoscope - Nocturne SHURE SRH 940: Verarbeitung/Zubehör: Der Shure ist fast ausschließlich aus Kunststoff gefertigt, wobei dieser mattiert ist, sehr robust/dicht wirkt und dadurch einen wertigen Eindruck hinterlässt. Das Kopfband lässt sich beidseits per Einraster arretieren und ist mit einer Leder-Schaumstoff-Kombination zum Kopf hin gepolstert. Die beiden Hörmuscheln lassen sich zu 90° schwenken. Insgesamt kein spektakulärer aber ein sehr gelungener Auftritt. Das Kabel ist einseitig installiert: Eine Wechselvorrichtung ist vorhanden, so dass das Kabel leicht zu ersetzen ist und dank Einrastfunktion an der Buchse sicher zur Signalübertragung führt. Lobend zu erwähnen wäre das umfangreiche Zubehör: Ein Spiral- und ein gerades Kabel und 2 zusätzliche Velourpolster. Alles sorgfältig und durchdacht verpackt in einer schönen Hartschaum-Tasche – fast wie von Apple… Tragekomfort: Der Shure umfasst selbst große Ohren, und hat, dank der Velourpolster einen prima Tragekomfort, ähnlich dem DT880. Trotz geschlossener Bauweise kommt kein Saunafeeling auf, wie das bei anderen Kollegen der Fall ist(K271 etc.). Einschneidende Erlebnisse trägt jedoch das Kopfband bei: Nicht, dass sich rasiermesserscharfer Kunststoff in die Schädeldecke bohrt, aber das Kopfband ist trotz Polsterung nach ca. 30 min deutlich zu spüren. Das Löst keine Schmerzen aus, mindert jedoch den insgesamt formidablen Eindruck. Höreindruck: Beim Inception-Soundtrack zeigen sich deutlich Unterschiede zwischen den zwei Protagonisten: Während der Shure stets jede einzelne Spur des Tracks so aufdröselt als würde man sie als Solo in einer Audiosoftware anhören, schafft es der DT880 diese kunstvoll zu einer Symphonie der Töne zusammen zu setzen, ohne an Differenziertheit einzubüßen. Der Bass des Shures ist trocken, angenehm, aber dank der deutlichen Absetzung jeder Spur wirkt er verloren, fast schon deplatziert. Nun komme ich zu den Höhen: Bei jenen ist der Effekt der Spurauflösung noch mehr hervorgehoben, sie wirken überbetont, fast schon nervig. Dem DT880 wird ebenfalls eine Überbetonung der Höhen nachgesagt, aber diese fügen sich wie ein Schlüssel in sein passendes Schloss und lassen den Mikrokosmos der Musikschnipsel zu einem imposanten Werk anschwellen, das Lust auf mehr macht. Das Stück von U2 ist basslastig, also gilt was ich schon bei Inception dazu zuvor andeutet habe: Interessant an dem Stück ist jedoch der Stereoeindruck: Der Shure gibt so schonungslos die Aufnahme wieder, dass man den Eindruck hat der Stereoeffekt tritt treppenartig von Links nach Rechts und umgekehrt. Es wirkt, wie jemand, der vor einem Mikro steht und einen Fader immitiert, denn das geschieht meist auch in übergangslosen Stufen, obwohl man meint es klingt toll. Beim DT880 hingegen hat man den Eindruck das Signal umkreist den Kopf, es wirkt stufenlos. Der Shure deckt auf, der DT880 gibt sich gelassen. Bei Clapton Unplugged viel mir folgendes auf: Der Shure zeichnet die Instrumente, separiert sie, schafft es hier, im Vergleich zu den anderen Stücken, alles stimmig zusammenzuführen. Es wirkt wie aus einem Guss. Die Stimme ist eindrucksvoll wie auch schon zuvor bei U2. Wirkt, als wäre Clapton neben meinem Stuhl, als wäre das Stakkato des Kehlkopfes zu hören… Wären da nicht die überzeichneten Höhen: Während beim DT880 man förmlich die zerschnittene Luft durch das Vibrieren der Saiten spürt, zeigt sich der Shure von einer unliebsamen Seite – er bringt die Saiten zum Schnarren. Es klingt teilweise als hätte die Gitarre das Sustain bis zum Anschlag aufgedreht. Der sich dadurch ergebende Teppich verfolgt einen durch die ganze Aufnahme. Abseits des Klangs wollte ich noch ein Stück, das sich um eine Grundfrage zum Musikhören dreht: Macht der Spaß? Natürlich variiert das sehr stark mit dem verwendeten Track… trotzdem vielleicht plastischer als diverse Klangbeschreibungen, wie vielleicht oben gelesen. Bei den Kings of Leon kommt die Studioherkunft des Shure zum Tragen. Er kann es nicht leugnen. Er zerschnipselt das Stück, wie als hätte man einen Midi-Computer programmiert, der mit einer Sängerspur gepaart wird. Das ist analytisch, reißt aber kaum mit. Der DT880 „puncht“, man hat Lust die Drumsticks in die Hand zu nehmen, bin kein Drummer, will sagen: Reißt echt mit! Dabei kann man trotzdem auf seine analytischen Kosten kommen – man muss sich eben gut konzentrieren, dann hört man differenziert, aber kann sogleich sich zurücklehnen und den Track einfach nur genießen. Zusammenfassung: SHURE SRH 940 + äußerst detaillierte Trennung der Spuren + Stimmen wirken stets plastisch + Klang-Referenz bei geschlossenen Systemen (vgl. K271) - Tracks werden aufgedröselt, Summe/Komposition kann kaum wirken - Höhen wirken teilweise total überzeichnet Abschluss: Also, dieses Review ist nicht dazu da, den Shure einzustampfen, eine Lobhudelei an den DT880 zu starten. Ich wollte aufzeigen, ob der Shure trotz Studioherkunft dazu geeignet ist, beim Musikgenießen Spaß zu machen. Ich finde, das tut er nicht. Er ist hoch analytisch: Wirkt ein Track auf diesem Kopfhörer stimmig, so kann man ihn mit gutem Gewissen an die Vermarktung freigeben. Prima! Sucht man einen geschlossen mit wirklich gutem Klang, so ist man beim Shure gut aufgehoben. Meinen K271 schlägt er meiner Meinung nach um Längen. Aber ich finde der geschlossene SRH 940 klingt nicht offen, wie auf head-fi behauptet. Gibt es für mich einen Weg zurück – zum geschlossenen Kopfhörer. Nach diesem Eindruck – NEIN. Ich krame meine alten CDs aus dem Schrank. Der DT880 steht unter Dauerbeschuss. Auch wenn das meine Freundin ab und an nervt, oder Leute im Zug… |
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n00kie
Stammgast |
#2 erstellt: 06. Aug 2011, 12:02 | |
Tja für uns Beyer Anhängern ist der DT 880 eben ein analytischer Spasskopfhörer an dem kommt keiner so schnell ran. Trotzdem ist der Vergleichstest interessant, weil man generell wenig von Shure Kopfhörern zu lesen bekommt |
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ZeeeM
Inventar |
#3 erstellt: 06. Aug 2011, 12:07 | |
Von den Shures liest man, wenn man was liest, rel. wenig Negatives. Es gibt aber auch noch gruppendynamische Effekte. Man nutzt gern Produkte die in einem größeren Kreis akzeptiert wird, weil man daraus auf die Qualität schliesst, was aber durchaus ein Fehler sein kann. |
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j!more
Inventar |
#4 erstellt: 06. Aug 2011, 15:08 | |
Über den 940 liest man in der Tat leider viel zu wenig. Deshalb sei auf diesen Bericht verwiesen. Mit dem SRH840 war ich sehr glücklich. Am SRH940 stört mich der Billig-Plastik-Look, aber unter dem leidet man ja nicht, wenn man ihn auf hat. Wird Zeit, dass ich einen bestelle, zwecks Meinungsbildung. [Beitrag von j!more am 06. Aug 2011, 15:09 bearbeitet] |
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ZeeeM
Inventar |
#5 erstellt: 06. Aug 2011, 15:15 | |
Interessanterweise haben ein T1 und der 940 eine ähnliche Abstimmung. Ob da Absicht hinter steht? |
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Atreides
Ist häufiger hier |
#6 erstellt: 06. Aug 2011, 20:04 | |
Ich habe den Sennheiser HD 800 noch nicht auf den Ohren gehabt, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es zwischen beiden nur marginale Unterschiede gibt, wie in dem Artikel angemerkt wurde. Ist ebenfalls OFFEN VS. GESCHLOSSEN. Aber wie ihr schon richtig sagt: Man sollte sich nicht vom Namen blenden lassen... vielleicht komme ich zum selben Ergebnis, wenn ich nach meinem Studium mir mal einen HD800 gönnen kann, nach Abzahlung des Kredits... :hail... |
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