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beyerdynamic Kopfhörer T 1 & Kopfhörerverstärker A 2 - User Reviews+A -A |
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Autor |
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HiFi-Forum
Stammgast |
#1 erstellt: 19. Nov 2015, 18:55 | |
In diesem Thread werden Produkt-Reviews zum beyerdynamic Hifi-Kopfhörer T 1 und Kopfhörerverstärker A 2 von Testteilnehmern des zugehörigen beyerdynamic Events vom 19.10.2015 veröffentlicht. Review-Übersicht: thewas ApeOfTheOuterspace michi1106 Madrox187 snark Lustlizard liesbeth john_frink Tob8i panzerstricker [Beitrag von #Friederike# am 24. Nov 2015, 14:40 bearbeitet] |
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thewas
Hat sich gelöscht |
#2 erstellt: 20. Nov 2015, 18:26 | |
A 2 Erstmal vielen Dank an Beyerdynamic, einer sehr sympathischen deutschen Firma die überhaupt das Testen von so hochwertigen Geräten möglich gemacht hat. Da das Review eh zum größten Teil über den Kopfhörer und nicht den Verstärker sein soll und ich eh nie Unterschiede in Verstärker-"klang" die keine technische Ursachen hatten wie erhöhtes Rauschen, Fehlanpassung/hohe Ausgangsimpedanz, Überlast usw. gehört habe, fange ich mit dem A 2 an. Selber benutze ich bisher als Quelle für meine Heimkopfhörer entweder den KH-Ausgang meines USB Interfaces Focusrite Scarlett 2i4 oder den NwAvGuy O2 Headphone Amp angeschlossen am 2i4, Quellmaterial sind FLACs und 320 Kbit MP3 auf meinem PC die über den foobar2000 media player abgespielt werden. Als erstes hat mich das Gewicht des Verstärkers beeindruckt (über 2 Kg bei einem relativ kompaktes Gehäuse - Abmessungen 216 x 235 x 55 mm) , aber auch die Verarbeitung und Optik sind einwandfrei, schönes Metallgehäuse mit einer edlen Glasoberseite. Auf der ist das Firmenlogo transparent gelassen so dass man einen Einblick in den sehr aufgeräumten elektronischen Aufbau hat, der auch permanent leicht orange durch LEDs beleuchtet wird, was ein angenehmes "Röhrenfeeling" bei dunklen Umgebungen gibt, jedoch manch ein "hardcore tubephile" eventuell als "fake" kritisieren wird. Auf der Unterseite ist ein Umschalter mit dem man die Ausgangsimpedanz des Verstärkers auf die Impedanz der KH anpassen kann, 0 Ω bei Anschluss von niederohmigen Kopfhörern (z.B. 16 Ω oder 32 Ω) und 100 Ω bei Anschluss von mittel- und hochohmigen Kopfhörern (z.B. 80 Ω, 250 Ω oder 600 Ω). Laut der Bedienungsanleitung ist bei beiden Schalterstellungen der Kopfhörerausgang gegen Kurzschluss geschützt und die Verstärkungsfaktoren sind so kalibriert, dass beim Anschluss eines Kopfhörers mit 32 Ω in beiden Schalterstellungen dieselbe Lautstärke erzielt wird. Es gibt auch noch einen Umschalter mit drei Werten (-4dB, 0dB, +6dB) zu der Einstellung der Empfindlichkeit an das angeschlossene Zuspielgerät und den Kopfhörer. Der Verstärker hat zwei umschaltbare Cinch Eingänge (der eine hat auch einen durchgeschleiften Cinch Ausgang) und zwei KH Ausgänge, wo wir auch bei meinem einzigen Kritikpunkt angelangt wären, finde ihre Sechskantmutteroptik nicht sehr passend zu dem restlichen Produkt. Es gibt auch eine Fernbedienung für die wenigen Funktionen wie Standby, Mute, Quellenwahl und Lautstärkeeinstellung, sowie einen anschraubbaren Metallbügel als Kopfhörerständer. Die Empfindlichkeitseinstellungen finde ich praxisgerecht ausgewählt so dass man nicht wie oft nur den linken Bereich des Lautstärkepotis ausnutzt, was Vorteile im Kanalgleichlauf und der Regelbarkeit hat, auch macht das Poti haptisch einen sehr wertigen und verschleißarmen Eindruck. Der Verstärker ist wie in der Preisklasse erwartet sehr rausch- und klirrarm, Beyerdynamic gibt als Frequenzgang 1 Hz - 100 kHz (-1 dB), Fremdspannungsabstand >101 dB (unbewertet), Kanaltrennung > 89 dB, Maximale Ausgangsleistung 170 mW / 250 Ω und Klirrfaktor 0,001% bei 170 mW/250 Ω an, was hervorragende Werte sind. Bei solchen Werten gibt es natürlich auch keinen Eigenklang, es wird einfach das Eingangssignal perfekt verstärkt, auch im Hörtest mit allen meinen Kopfhörern, egal von deren Impedanz, gab es nichts zu bemängeln. Abschließend was ich mir noch wünschen würde, wäre eine eingebauter hochwertiger DA-Wandler mit USB, SPDIF und Toslink Eingängen und eventuell symmetrische Ein- und Ausgänge, da zweite auch der empfohlene KH Partner T 1 unterstützt (nicht dass es klanglich hörbar was großartig bringen würde). T 1 (2. Generation) Weiter mit dem Kopfhörer T 1 in seiner zweiten Generation, bei dessen Entwicklung anscheinend genügend Kundenfeedback von der ersten eingeflossen wurde. Er wird mitgeliefert mit einem eher wenig praktischen Hardcase sowie dem textilummantelten an den KH steckbaren (über 2 x 3,5 mm vergoldete Klinkenstecker mit einer Verrastung) Anschlusskabel das über seine gesamte Länge geschirmt ist und Leiter aus hochwertigem OCC 7N Kupfer hat. Am anderen Ende hat es ebenfalls einen vergoldeten 3,5 mm Klinkenstecker und schraubbaren vergoldeten 6,35 mm Adapter, optional wird ein Anschlusskabel mit einem 4-poligen XLR-Stecker für symmetrischen Anschluss angeboten. Das Kabel sieht und fühlt sich extrem wertig an, hat aber den üblichen Nachteil dass es ziemlich steif und schlecht aufzurollen ist. Verarbeitung des T1 ist makellos, optisch, haptisch und akustisch (keine Störgeräusche), lobend sollte auch erwähnt werden dass Beyerdynamic weiterhin in Deutschland produziert. Tragekomfort finde ich auch sehr angenehm, die viskoelastische atmungsaktive Velours-Ohrpolster aus Hohlfasern mit einer Schicht aus Memory-Schaum unter dem Veloursbezug tragen sich auch bei längerer Zeit sehr angenehm, ähnlich wie auch mein HD600, Ohrbelüftung ist durch die (halb-)offene Bauweise auch ausreichend, auch das Gewicht von 440 g empfinde ich nicht als störend. Beyerdynamic redet bei dem T 1 wie auch bei ihrem Klassiker DT 880 von einer halboffenen Bauweise, die jedoch für jemanden der sie noch nicht kennt, eher zu der offenen als der geschlossenen tendiert mit dementsprechenden Vorteile (Sauberkeit, Abklingverhalten, Bühnenbreite, wenig Wärmestau am Ohr) und Nachteile (Schallisolation in beiden Richtungen und Tiefbassabfall). Die Größenverstellung ist breit, wobei bei größeren Köpfen eher ziemlich an der oberen Grenze. Als technische Daten werden von dem Hersteller Übertragungsbereich 5 - 50.000 Hz, Impedanz 600 Ω, Kennschalldruckpegel 102 dB (1 mW / 500 Hz), Klirrfaktor < 0,05% (1 mW / 500 Hz), Belastbarkeit 300 mW und max. Schalldruckpegel 126 dB (300 mW / 500 Hz) angegeben, also auch im grünen Bereich. Kommen wir also auf die wichtigste Frage, wie ist der Klang? Dafür fange ich zuerst mit den "Unterkapiteln" Stereoabbildung und Klirr/Sauberkeit an um dann zuletzt mit dem psychoakustisch wichtigsten und am breitesten streuenden Einflussfaktor Tonalität das Review zu schließen. Meine aktuellen Vergleichsreferenzen sind als Kopfhörer die ebenfalls offenen Heimkopfhörer Sennheiser HD600 (den ich dem ebenfalls Klassiker DT 880 leicht vorgezogen habe), der Philips Fidelio X2 der sich tonal an die aktuell geforschte Frequenzgangkurve der Harman Forscher annähert und als Arbeitsgerät der Elektrostat Sennheiser HE60, der damalige kleine Bruder des legendären Orpheus sowie als Lautsprecher die sehr neutralen JBL LSR 305 Monitore und KEF LS50 Coaxiallautsprecher, beide auf deren akustisch optimierten Hörplatze entzerrt. Als Testmaterial wurde sowohl hervorragend sowie auch mittelmäßig aufgenommene Musik vor allem von den Genres Jazz, Pop, Rock und Electronica benutzt was ich ja selber am meisten höre. Der KH wurde zuerst einmalig mit diesem Musikmaterial ungefähr einen Tag lang bei mittlerem Schallpegel "eingespielt" und die Hörsitzungen waren meistens paar Stunden über gefühlt jeden dritten Abend über mehrere Wochen. Ich finde reproduzierbare subjektive Beschreibungen sehr schwierig, da es viele eklatante Probleme gibt, wie Tagesabhängigkeit/Ermüdung der Gehörs, Gewöhnung, Abhängigkeit von der Abmischung der Aufnahme, sehr begrenztes akustisches Gedächtnis, "Umschalten" von KH dauert immer paar Sekunden, so dass ich nur wenige Kommentare schreiben werde die ich mehrfach wiederholen konnte und teilweise auch durch Messungen erklären konnte. Zu den Messungen, leider gab es Klirrprobleme bei den wenigen Kunstkopfmessungen die ich geschafft habe und da ich keine Zeit habe sie rechtzeitig zu wiederholen, werde ich nur meine primitiven Heimmessungen mit einer kalibrierten Kleinkapsel zeigen, die aber auch den Vorteil hat dass man deren Frequenzgangmessungen besser zu Lautsprechermessungen und Zielkurven korrelieren kann als die Kunstkopfmessungen, siehe letzten Abschnitt. Eine Anmerkung, die Messungen nach meiner eigenen Methode sind vom Absolutfrequenzgang nicht Vergleichbar mit Standardkopfhörermessungen an speziellen Kunstköpfen oder Messohren sondern nur immer im relativen Vergleich zu sehen, darum werde ich sie immer in Vergleichspaaren zeigen. Zuerst zur Stereoabbildung eine generelle Anmerkung, ich persönlich sehe sie generell als das größte Problem und Kompromiss von allen Kopfhörern wenn man nicht binaurale Aufnahmen hört und persönlich gemessene kopfbezogene Übertragungsfunktionen (HRFT) benutzt, was leider sehr selten der Fall ist. Der T 1 hat die Treiber asymmetrisch nach vorne positioniert was mir tatsächlich den Eindruck gibt dass sich die virtuelle Bühne nicht so weit hinten im Kopf abspielt wie bei manch anderem Kopfhörer sondern eventuell eher direkt vor dem Gesicht liegt, aber natürlich auch nicht weit so vorne wie ich es durch meine gute Raumakustik bei Lautsprechern kenne. Das Stereopanorama ist etwas breiter als bei vielen anderen Kopfhörern, das liegt jedoch eher an der Hochtonbetonung und Auflösung (siehe auch Blauertsche Bänder) und wird wieder schmaler wenn man den Frequenzgang entzerrt, siehe letzten Abschnitt. Die Kanalgleichheit, die sehr wichtig für eine stabile mittige Abbildung ist, ist hervorragend, was sehr niedrige Streuungstoleranzern der Treiber bedeutet, siehe die Messungen von den beiden Seiten: Wirkungsgrad ist sehr niedrig, sogar niedriger als beim HD600, das bedeutet dass der Kopfhörerausgang schon genügend Spannung liefern sollte wenn man lauter hören möchte. Klirramut und Sauberkeit des Klangwiedergabe empfinde ich hervorragend beim T 1, vor allem im psychoakustisch relevanten Mitten- (Stimmen) und Hochtonbereich (Percussions) wo er an meine Elektrostaten HE60 erinnert, aber auch meine primitiven eigenen Messungen - mit relativ niedrigem Schallpegel um Übersteuern des Messmikrophons zu vermeiden - zeigen dass er auch am Oberbass etwas besser als der HD600 ist: Im Zeitbereich, nämlich bei der Impulsantwort, sieht man die gegenteilige akustische Phase/Polung, sowie dass die vom T 1 symmetrischer ist, aber die vom HD600 etwas schneller abklingt, was aber auch am Frequenzgang liegen kann: Im Zeitzerfallspektrum sieht man jedoch bei keinem der beiden Probleme, außer Messartefakte der benutzten nicht professionellen Messkette: Das bedeutet dass die Membran der Schallwandler aber auch die Bedämpfung der Gehäuse und Hörermuscheln sehr gelungen sind. Somit ist letzte Abschnitt, die Tonalität, erreicht. Wie ich oben schon angedeutet habe, ist sie schwer zu beurteilen da leider Aufnahmen unterschiedlich abgemischt sind und zusätzlich das Ohr sich sehr schnell an Tonalitäten gewöhnt und dann meistens beim Umschalten von A nach B (wenn beide keine eklatante Fehler/Abweichungen haben) eher B erstmal als "falsch" wahrnimmt. Zudem stellt sich die Frage der Referenz, in meinem Fall habe ich meine Lautsprecher (die vor allem auch noch im Bass am Hörplatz entzerrt sind) genommen, die kann jedoch für jemanden anderen, anders sein. Der Bass scheint ausgewogen zu sein, ähnlich zu dem HD600, weniger als der bassbetonte X2 und mehr als der etwas bassschwache HE60, extremer Tiefbass fehlt eher wie bei fast allen offenen dynamischen Treibern, zudem der wichtige Körperschall bei Kopfhörern ja fehlt, darum haben die Zielkurven der neuen Harman Untersuchungen auch eher einen betonten Bass um das zu kompensieren. Stimmen, also Mittenbereich, scheinen etwas leiser zu sein als bei den anderen Kopfhörern und Lautsprechern, wobei der HD600 da auch im Vergleich zu den Lautsprechern das andere Extrem ist, also etwas zu vorlaut. Der Hochtonbereich ist überhöht, vor allem im oberen Hochton was aber weniger unangenehm wahrgenommen wird, sondern eher als extra Auflösung und Detaillierung. Diese leicht V-förmige Abstimmung hat den Vorteil dass sie ohne Vergleich beeindruckend und zugleich auch als angenehm mit den meisten Aufnahmen empfunden wird. Vor allem ältere Aufnahmen, bei denen beiden Frequenzextreme etwas zu wenig ausgeprägt sind, profitieren davon enorm, generell konnte ich stundenlang damit hören ohne das irgendwas mich großartig störte oder ermüdete. Die leichte Loudnessabstimmung hat auch einen Vorteil wenn man eher leiser hört wegen der gehörrichtigen Wahrnehmung bei niedrigen Schallpegeln. Wenn man den Frequenzgang mit dem meines HD600 vergleicht (habe immer den Wirkungsgrad ungefähr im Mittelbereich angepasst zur besseren optischen Vergleichbarkeit), zeigt sich ein ähnliches Bild, der Bass ist fast identisch, der Mittenbereich mehr zurückgenommen und die Höhen mehr betont als beim HD600: Im Vergleich zu dem X2 der näher an der Kurve der Harman Forscher ist zeigt sich der niedrigere Tiefbass, dafür etwas mehr Oberbass und gleichmäßigere Hochton beim T 1: Bei Vergleichen mit meinen Lautsprechern kam der X2 eher im Bass am ehesten näher (weil er wohl den fehlenden Körperschall durch die Harman Kurve kompensiert) jedoch im Mittelton (T1 zu wenig, HD600 etwas zu viel) und Hochton (T1 zu viel, HD600 zu wenig) ein Zwischending zwischen T1 und HD600. So kam ich auf die Idee den numerischen Durchschnitt von allen dreien berechnen zu lassen (gelbe Linie) und siehe da, der ist gar nicht so weit von der JBL Synthesis Lautsprecher! Hörplatz Zielkurve die auch öfter bei meinen Lautsprechern benutze (blaue Linie): Das brachte mich auch auf die Idee den T 1 per Equalizer auf diese Zielkurve anzupassen was auch sehr gut funktioniert weil der Kopfhörer genügend Pegelreserven, niedrigen Klirr und niedrige Frequenzgangwelligkeiten hat. Mit dieser Einstellung klingt er beim direkten umschalten erstmal nüchterner weil der verführerische Hochton erstmal fehlt, dafür aber bei guten Aufnahmen natürlicher und noch langzeittauglicher. Wenn ich versuche die ganzen Eindrücke, Gedanken und Messungen in ganz wenige Worte zusammenzufassen, bleibt dass es sich bei beiden um hervorragende Produkte ohne eklatanten Schwächen handelt bei deren Kauf man wenig falsch machen kann. Von der Tonalität ist T 1 der zweiten Generation kein neutraler Monitor, hat aber eine Abstimmung die bei vielen Hörern und Aufnahmen gut gefallen wird und wer eine neutralere Abstimmung präferiert kann sie dank den einwandfreien Treibern, Konstruktion und Bedämpfung sehr leicht per Equalizer erreichen. Man sollte jedoch aufpassen dass der Kopfhörerausgang des benutzten Verstärkers genügend Spannnungsreserven hat weil der spannungsbezogene Schallpegel (wie fast immer bei ausgewogenen und sauberen Kopfhörer oder Lautsprecher ohne starke Überhöhungen und Peaks) niedrig ist. [Beitrag von thewas am 20. Nov 2015, 21:38 bearbeitet] |
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ApeOfTheOuterspace
Inventar |
#3 erstellt: 20. Nov 2015, 23:31 | |
Gliederung: 1.0 Beyerdynamic T1 1.1 Vorwort 1.2 Ersteindruck 1.3 Optik – Haptik – Tagekomfort – Lieferumfang: 1.4 Auszug aus den Testalben 1.5 Der Klang 1.5.1 Bass 1.5.2 Mitten 1.5.3 Höhen 1.5.4 Bühne & Auflösung (1.5.5 Sprachverständlichkeit bei Hörbüchern) 1.6 Leistungsanforderung 1.7 Fazit 2.0 Beyerdynamic A2 2.1 Ersteindruck 2.2 Optik – Haptik – Ausstattung – Tragekomfort 2.3 Der Klang 2.4 Fazit 3.0 Gesamtfazit Vorab möchte ich mich nochmals herzlich beim HiFi-Forum, beyerdynamic und persönlich bei Friederike bedanken, die diesen Test ermöglicht haben. Andernfalls wäre ich als Student nämlich nicht ohne Weiteres an diese feinen Apparaturen gelangt – also DANKE! Hierbei handelt es sich um mein erstes „echtes“ Hörer-Review. Deshalb bitte ich um Nachsicht, würde konstruktive Kritik aber begrüßen! Da ich selbst einen DT 880 besitze, wird dieser im Laufe des Tests immer wieder als Vergleichssubjekt dienen. Dieser ist bekanntlich dem T1 (1st Gen) tonal recht ähnlich. Als weitere Nutzobjekte dienten ein audio-technica MSR-7 und ein Shure SE425. Die Quellen waren in diesem Fall ein Denon DCD 720AE, FiiO X1 und mein Notebook bzw. der DAC-Chip vom Meier Audio Corda Aria. Die Verpackung ist, wie man es von beyer gewohnt ist, recht steril gehalten. Ein kleiner Klappdeckel lässt noch einen Blick auf die verschiedenen Features erhaschen. Beim Auspacken und ersten Anfassen des T1 ist mir zunächst das deutlich höhere Gewicht im Vergleich zum DT 880 aufgefallen. Rundum fühlt er sich wertig an. Fehlstellen oder optische Mängel gibt es keine. Die Polster machten auch einen sehr guten Eindruck! Soweit ich das zu diesem Zeitpunkt beurteilen konnte, gab es also nichts zu meckern. Der T1 kommt (beyertypisch) optisch recht nüchtern rüber. Er ist im berühmten Industriedesign gehalten und besticht (sofern man das überhaupt so titulieren kann) hauptsächlich durch seine sachliche Nüchternheit. Protzen ist also hier Fehlanzeige. Seinem Vorgänger sieht er aufgrund der gleichen Akustikblendenstruktur und Ohrmuschelarchitektur sehr ähnlich. Gabel- und Muschelkonstruktion sind ebenfalls keine Neuerfindungen, müssen sie ja aber auch nicht sein, da sich die alten bewährt haben. Man erkennt ohne Zweifel sofort, dass es sich um einen Hörer aus dem Hause beyer handelt, wenn man etwas in der Materie drin ist. Das feine Gewebe der Akustikblende gefällt mir optisch sehr gut, allerdings habe ich (vermutlich unbegründete) Bedenken bezüglich der Langlebigkeit bzw. der Empfindlichkeit an diesen Stellen. Das Design als Schlagwort(e) zusammengefasst, würde ich unter „schlichter Eleganz“ verbuchen. Wie bekannt, sagen Bilder aber mehr als tausend Worte, weshalb ich meinen Bericht mit selbigen ergänzt habe. Leider bin ich kein besonders guter Fotograf. Haptisch ist er über jeden Zweifel erhaben. Eine besondere Verbesserung im Vergleich zum DT 880 ist die Rasterung der Höhenverstellung (diese wurde auch schon beim T90 und T1 1st Gen verwendet), da sie deutlich stabiler ausfällt und somit versehentliches Verstellen eher unwahrscheinlich ist. Auch die Polsterungen fielen mir, wie im Ersteindruck bereits angemerkt, positiv auf: Das Kopfband sowie die Ohrpolster sind mit weichem Memoryfoam gefüttert und gewährleisten somit guten Tragekomfort. Kleine Anmerkung an dieser Stelle: Die Ohrmuschelgröße hat sich nicht verändert, wer also schon im Vorfeld Probleme damit hatte, wird diese vermutlich auch hier erfahren. Durch den anderen Füllstoff ist jedoch die Ohrmuscheltiefe tiefer und meiner Ansicht nach angenehmer, da die Polster etwas dicker sind und der Treiber-Ohr Abstand somit größer ist. Was mir jedoch auffiel war der recht unangenehme (chemische) Geruch des Kabels OOTB. Dieser verfliegt zwar nach ein paar Tagen, ist aber dennoch nicht wirklich anziehend. Weniger gefiel mir auch der Umstand, dass das Kabel hörerseitig über einen zylindrischen Vorhof mit Einrastmechanismus verfügt, welcher es verhindert, dass Kabel von Drittanbietern verwendet werden. Ungemein schade, da ich z.B. am Rechner gern ein kürzeres eingesetzt hätte, weil die drei Meter zu diesem Zweck doch etwas überdimensioniert sind. Da bleibt bislang nur die Option ein original Kabel zu kürzen. Wie bereits angedeutet, ist der Komfort wirklich gut, nicht so gut wie bei einem HD 800, aber doch wirklich angenehm! Nichts knarzt, wackelt oder fällt negativ/unangenehm auf. Wie es um die Langlebigkeit des Verstellmechanismus zur Regulierung der Höhe bestellt ist, vermag ich in diesem kurzen Testzeitraum leider nicht zu sagen. Die Wärmeentwicklung jedoch ist unerwartet hoch. Nicht so, dass ich es als störend empfinde, allerdings höher als beim DT 880. Wie das im Sommer aussieht, müsste man wohl in einem Langzeittest ausprobieren. Das Gewicht fällt höher als beim DT880 aus und ein Leichtgewicht ist er sicher nicht, allerdings sind Anpressdruck und Polster so gewählt, dass auch ein stundenlanges Hören kein Problem ist (ja das habe ich ausprobiert ). Bevor ich nun zur Beschreibung meiner Klangeindrücke komme, möchte ich noch kurz auf den Lieferumfang zu sprechen kommen. Enthalten sind in der Verpackung nebst dem Hörer noch das Kabel und ein kleiner „Koffer“ um den Hörer sicher zu transportieren. Die Idee hinter dem Köfferchen finde ich wirklich gut, da er zwar nicht so hochwertig anmutet wie die Alubox, die noch beim Modell der vorherigen Generation enthalten war, den praktischen Nutzen empfinde ich allerdings als deutlich höher, da er gute Transportabilität gewährleistet und nicht unnötig dick aufträgt. Hier scheinen sich die Leute bei beyer also wirklich Gedanken gemacht zu haben! Kleiner Auszug aus den Testalben: Arctic Monkeys – Whatever People say I am that's what I'm not (u.a.) Woodkid – The Golden Age Neil Young – Harvest Bob Dylan – The Times they are a'changin' (u.a.) The Smashing Pumpkins – Mellon Collie and the infinite Sadness (u.a.) Dire Straits – Brothers in Arms Pixies – Surfer Rosa (u.a.) Muse – Alle Alben Nirvana – Nevermind Radiohead – Pablo Honey Pink Floyd - The Dark Side of the Moon (u.a.) Wie gesagt handelt es sich hier nur um einen Auszug der Alben, die ich im Rahmen des Testzeitraums besonders intensiv gehört habe. Natürlich habe ich noch weitere Musikstücke und Alben gehört, diese alle aufzuführen würde aber den Rahmen sprengen. Er soll daher nur als kleiner Einblick in meine Hörgewohnheiten dienen. Da ich den Hörer auf Basis meines persönlichen Geschmacks getestet habe, habe ich auch die Playlist diesbezüglich ausgelegt. Dies bitte ich zu berücksichtigen. Beginnen möchte ich beim Bass. Dieser fällt im Vergleich zum DT 880 zunächst einmal stärker respektive der Betonung (quantitativ) aus. Was er allerdings qualitativ an Tiefbass liefert, sind schon unterschiedliche Welten. Die Trockenheit und vor allem (!) die Präzision des Tiefbasses ließen mich bei erstmaligem Hören mit einem breiten Grinsen im Gesicht der Musik lauschen. Vielleicht bedingt durch das NTS*, aber ich kann guten Gewissens behaupten, dass der T1 diesbezüglich schon eine deutliche Steigerung darstellt. Auch der Mid- und Oberbass sind, was Präzision angeht besser respektive Schnelligkeit, Präzision und Trennschärfe. Man hat tatsächlich die Möglichkeit die einzelnen Unterkategorien der Frequenzen voneinander zu trennen. Positiv fällt dies insbesondere bei guten Jazz- oder auch Klassikaufnahmen auf, aber auch bei den anderen Genres. Gefühlt ist der Bass noch trockener als der des DT 880. Bei Bedarf schafft es der T1 auch Druck zu vermitteln ohne dabei ins Dröhnen oder Wummern zu geraten. Insgesamt eine schöne Sache! Die Mitten sind, verglichen mit den anderen Frequenzen, der Bereich, an dem der DT880 meiner Einschätzung nach dem T1 am nächsten kommen kann. Trotz der stärkeren Betonung des T1 kann auch der kleine Bruder hier ordentlich differenzieren und vermatschst weniger als im Bass. Wie auch der Bassbereich sind die Mitten im Vergleich stärker betont, schaffen also eine wärmere Basis. Das differenzieren zwischen den verschiedenen Frequenzbereichen funktioniert sehr gut und ich konnte stets ohne Anstrengung (!) die Instrumente von einander separieren (hierauf werde ich nochmal zu sprechen kommen). Gut gefällt mir, dass hier die Mitten nicht durch eine badewannen Abstimmung umrahmt bzw. überdeckt werden, was mir beim T90 nicht so gut gefiel. Gitarrenanschläge sind sauber und differenzierbar von der umgebenden Geräuschkulisse. In den Mitten spielt der T1 direkt, präsent, aber nicht telefonig. Hier hat man IMO eine gute Balance gefunden, die dem Hörer gute Allrounderfähigkeiten verleihen. Die Höhen haben mich zugegebenermaßen überrascht – nicht, weil sie verfärbt klingen, sondern einfach dem Umstand geschuldet, dass es quantitativ in Relation zum DT880 weniger waren (als erwartet). Der beyerpeak ist zwar in Nuancen noch vorhanden und lässt sich ab und an bei Sibilanten vernehmen, dürfte aber im T1 den Partner mit der geringsten Ausprägung gefunden haben. Ich empfinde das besonders im Vergleich zum T90 als erfreulich, da dieser meiner Meinung nach eine ziemliche Höhenschleuder ist. Der T1 gefällt mir diesbezüglich viel besser. Rundum gefällt auch hier, was der T1 zu bieten hat. Wie vorab erwähnt schafft er es auch hier wieder mit einer schieren Unangestrengtheit Details aufzuzeigen, die ich so vorher noch nicht gehört habe. Die Höhen in Gänze betrachtet, könnten, so denke ich, auch eine Option für empfindlichere Leute bieten, die im Vorfeld vielleicht nicht mit den typischen beyer-Höhen zurecht kamen. Hier muss allerdings angemerkt werden, dass ich ohnehin nicht übermäßig höhenempfindlich bin, im Zweifelsfall sollte man es also lieber selbst ausprobieren. Ich bin mir nicht sicher, ob es den angewinkelten Treibern geschuldet ist, jedoch schafft es der T1 eine erstaunlich reale Bühne darzubieten, die nicht nur in die Breite geht, sondern auch in die Tiefe. Er schafft es eine wirklich reale Bühne zu konstruieren, bei der man nicht nur das Gefühl der „Im-Kopf-Lokalisation“ hat, sondern sich tatsächlich von der Musik umgeben fühlt, als würde sie um einen selbst im Raum schweben. Durch Crossfeed lässt sich dies meiner Meinung nach noch etwas verstärken. Das Charakteristikum der Bühnendarstellung gefällt mir besonders gut im symbiotischen Verhältnis zur Auflösung, da somit auch in orchestralen Anordnungen die Ortung erheblich profitiert. Die Trennschärfe gepaart mit Obigem erlaubt es, einzelne Instrumente realitätsnah zu verorten und ermöglicht somit dem Zuhörer eine genaue Vorstellung der Zusammensetzung der Musizierenden. Beachtlich empfand ich zudem die Leichtigkeit, mit der man beim T1 die feinen Details heraus hören kann. Während ich mich beim DT880 bei manchen Passagen mitunter anstrengen musste, um den Überblick zu behalten, funktionierte das beim T1 mühelos. Vermatschen konnte ich bei keiner Aufnahme feststellen und selbst schlechtere Aufnahmen (von denen ich einige habe...) verzeiht er erstaunlich gut, zeigt aber, dass es dort Verbesserungspotential gibt. Wirklich aufspielen kann er mit einer guten Aufnahme, von der ich behaupten würde, dass er davon auch profitiert, da er so seine Qualitäten in Gänze zeigen kann. Diesen Abschnitt setze ich mal in Klammern, da er vermutlich nicht für jeden relevant ist. Ich habe es dennoch ausprobiert, damit ich dem T1 rundum auf den Zahn fühlen konnte: Beim Hören von Hörbüchern profitiert man von dem gemilderten beyerpeak, denn zischeln ist etwas, dass man beim entspannten hören wirklich nicht möchte. Ich empfand die tonale Balance als angenehm. Die Stimmen klingen natürlich rund und – wenn es die Situation erforderte – war auch ausreichend Druck da um eindrucksvolle Szenen zu untermauern. Hier gibt es meinerseits also einen „Daumen hoch“. Der T1 ist recht leicht anzutreiben. Selbst mit der Onboard Soundkarte meines Notebooks bekomme ich ihn auf ausreichend Pegel. Zu meiner Überraschung ist er auch leichter anzutreiben als mein 600 Ohm DT 880. Sonderlich große Anforderungen an einen Verstärker hat der T1 also nicht. Der A2 treibt ihn selbstverständlich ohne Probleme an und auch mit meinem sonstigen Equipment hatte ich keinerlei Probleme ihn auf entsprechende Lautstärke zu bringen. Durch seine halboffene Bauweise ist er dennoch kein Hörer für den mobilen Gebrauche, aber das sollte, so denke ich, klar sein. Der T1 ist in meinen Augen sehr gelungen. Wenn ich ihn einordnen müsste, würde er von mir den Stempel „edelspaßig“ verpasst bekommen, da er die leichte Wärme einerseits mit sehr guter Auflösung und Präzision verknüpft. Haptisch gibt es – bis auf die Kabel/ den Anschluss– nichts zu meckern. In conclusio macht er in allen Teilbereichen recht deutliche Fortschritte im Vergleich zum DT880, lässt sich dies aber natürlich auch teuer bezahlen. Wenn der Geldbeutel es zulässt, würde ich zum T1 raten, wenn man allerdings (so wie ich als Student) budgetiert ist, ist der DT880 sicherlich die rational sinnvollere Investition. Es ist schon erstaunlich wie viel Musik der „Kleine“ machen kann und sicherlich auch keine schlechte Methode, um sich immer mal wieder zu erden. In Gänze betrachtet gefällt mir das tonale und haptische Gesamtpaket des T1 wirklich gut und vermutlich werde ich nun sparen und nur noch Wasser und Brot rationieren, damit ich mir dann ich 23 Jahren einen T1 leisten kann/will. Auch der Ersteindruck zum A2 war überwiegend positiv. Überrascht war ich über die relativ große Verpackung und habe zunächst befürchtet, dass der A2 ein ziemlicher Trümmer sei, dem war jedoch glücklicherweise nicht so. Nettes Gimmick ist der Kopfhörerständer, den ich allerdings nicht montiert habe, um nicht mutwillig Gebrauchsspuren zu verursachen. Man merkt jedoch, dass sich beyer auch hier etwas dabei gedacht hat – ähnlich dem Case des T1 2nd Gen. Optisch verbleibt auch der A2 recht nüchtern, klassisch im Industriedesign. Sicherlich Geschmackssache – Ich mag diese schlichte Eleganz jedoch. Als besonderen Prozess habe ich das Einschalten empfunden: Hierbei hat man tatsächlich das Gefühl ein sehr hochwertiges Produkt vor sich zu haben. Die eingefasste Glasplatte auf der Oberseite mit dem beyerdynamic Logo lässt einen Blick auf das „offene Herzen“ der Gerätschaft zu, welche stilvoll mit orangefarbenen LEDs inszeniert wird. Meiner Ansicht nach ein Volltreffer und eine wirklich nette Idee! Auch hier gilt wieder: Bilder sagen mehr als tausend Worte. Das Lautstärke Poti ist aus dem vollen gefräst und fühlt sich sehr hochwertig an. Nach meinem Geschmack hat es auch einen sehr angenehmen Gang, der die Feinjustage der Lautstärke erlaubt. Die Druckknöpfe der Front sind mit farbigen LEDs beleuchtet, die den genauen Betriebszustand ablesen lassen. Der On-/Off-Schalter ist im Standbymodus rot eleuchtet, bei Betriebsbereitschaft leuchtet er grün. Die zwei Inputselektoren sind jeweils mit einer gelben (? - hier war ich mir aufgrund meiner Farbschwäche nicht 100%ig sicher) ausgestattet und es wird die jeweils ausgewählte beleuchtet, sodass man erkennen kann, von welcher Quelle die Musik kommt. Zusätzlich wird das Verstellen der Lautstärke via (selbstverständlich im Lieferumfang enthaltener) Fernbedienung durch Blinken angekündigt. Rückseitig findet man nebst zwei Cincheinganspaaren auch ein Outputpärchen, welches das Signal verstärkt durchschleift und den A2 als Pre-Amp nutzbar macht – schöne Sache! Außerdem zu finden sind der Anschluss für das Kaltgerätekabel und der Wechselschalter für die Spannung (110V oder 230V). Auf der Unterseite ist der Gainschalter (3 Stufen) und der Schalter für die Ausgangsimpedanz (0 und 100 Ohm) beheimatet, welche im Gehäuse versenkt sind und somit nicht ohne Zuhilfenahme eines Schraubenziehers o.ä. erreichbar sind. Hier möchte ich auch meinen ersten Kritikpunkt anbringen, da ich die Positionierung denkbar ungünstig finde! Schnelles Umschalten um z.B. die Ausgangsimpedanz und Verstärkung an sensible Hörer anzupassen kann man vergessen und problematisch wird es vor allem, wenn der A2 in einem Rack oder einer HiFi-Anlage „verbaut“ ist. Meiner Meinung nach wäre eine rückseitige Anordnung besser und verbraucherfreundlicher gewesen – Schade! Der Verstärker gibt beim Betrieb von meinen IEM's (BA-Treiber) ab der zweiten Verstärkungsstufe (0 dB) ein ganz leicht- und in der dritten und größten Stufe (+6 dB) ein deutlich hörbares Rauschen von sich. In der niedrigsten Stufe verbleibt er still. Praktisch sollte dies aber vernachlässigbar sein, da für IEMs ohnehin nicht die hohen Verstärkungsgrade benötigt werdden und bei Büglern das Rauschen nicht hörbar ist. Sehr löblich finde ich die Schutzschaltung, die im Verstärker implementiert ist. Sie sorgt beim Quellwechsel und beim Einschalten dafür, dass es nicht zu einem ploppen und einer eventuellen Beschädigung der Membran kommen kann. Sauber! Der Tragekomfort ist besser als erwartet und das balancieren auf dem Kopf fällt leichter als Gedacht. Jedoch entsteht dadurch ein recht unangenehmer Druck auf den Halswirbeln, weshalb ich das auf Dauer nicht weiterempfehle - Natürlich nur ein kleiner Scherz! Für viele wichtig, für mich wenig überraschend fällt die Beschreibung des Klangs aus: Der A2 verstärkt – und das sehr sauber ohne hörbare Verfälschungen bei 0 Ohm Ausgangsimpedanz. Ich konnte keine nennenswerten Unterschiede im Vergleich zu meinem Corda Aria und meinem FiiO E11K feststellen. Dies ändert sich jedoch, wenn man besagte Impedanz auf der Unterseite (grrr.....) in die 100 Ohm Stellung bringt. Diese ändert den Klang der Hörer deutlich hörbar! Logischerweise ist sie nur für den Betrieb hochohmiger Kopfhörer gedacht und verändert den Frequenzgang von Hörern unter 100 Ohm so, dass ernstzunehmendes Hören unmöglich wird. Das ist aber (logischerweise!) auch nicht Sinn der Sache – möchte ich deshalb nochmal extra betonen. Bringt man also besagten Schalter in die 100 Ohm-Stellung, wird hörerseitig die Veränderung des Frequenzganges bewirkt. Er wird dadurch deutlich wärmer und bekommt im Keller (Bassbereich) einen (quantitativ) ordentlichen Aufschlag. Auch die Höhen werden dadurch verstärkt betont. Ein bisschen also wie eine Loudness-Taste. Im Zusammenspiel mit dem T1 war es für meinen Geschmack aber etwas zu viel des guten, beim DT 880 jedoch durchaus eine nette Abwechslung, da er dem T1 dadurch klanglich ähnlicher wird (zumindest untenrum), man merkt aber immer noch, dass es ihm im Direktvergleich an Präzision fehlt. Ob und inwiefern einem das zusagt probiert man aber auch hier bestenfalls selbst aus und ist natürlich Geschmackssache. Der A2 ist ein sehr schickes Gerät. Den Preis empfinde ich allerdings als recht sportlich. Fehlende Features wie beispielsweise Crossfeed oder ein verbauter DAC fasse ich in Anbetracht dieses Preises deshalb als bedauernswert auf. Das kann auch Zuckerbrot wie u.a. die schöne Fernbedienung und das schicke Design nicht in Gänze aufwiegen. An sich ist das Gerät aber sehr sauber verarbeitet und kann das, was es kann, wirklich gut. Wer auf besagte Zusätze verzichten kann, einen großen Geldbeutel hat und einen schicken KHV sucht, kann deshalb unbesorgt zum A2 greifen. Selbst für sehr schwer zu betreibende Hörer (HE-6 und Konsorten) sollte er genug Reserven haben und hat nebenbei noch nette „Kleinigkeiten“ wie die wählbare Ausgangsimpedanz, die Fernbedienung oder den integrierten KH-Ständer zu bieten. Abschließend würde ich gern noch ein Gesamtfazit ziehen. Den Test habe ich rundum genossen. Ich habe mich wirklich sehr darüber gefreut die „Ehre“ haben zu dürfen ein Review von den Gerätschaften zu verfassen. An dieser Stelle nochmal meinen Dank an die Veranstalter (insbesondere Friederike!). Gern hätte ich den Hörer noch länger (für immer :D) behalten. Abschließend möchte ich auch jedem danken, der sich die Zeit genommen hat und meine Gedankensammlung gelesen hat. Vielleicht liest man sich ja wieder. Das resümierende Schlagwort bleibt also: DANKE! *NTS: Abkürzung für das New-Toy-Syndrom. Die Schönrederei eines Gegenstandes, welcher aufgrund seiner Neuheit im Besitz des Redners Euphorie auslöst, welche das Urteilsvermögen trügt. |
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michi1106
Stammgast |
#4 erstellt: 20. Nov 2015, 23:36 | |
Hallo HiFi-Forum, mein Review ist verglichen mit den technischen Möglichkeiten und Erfahrungen einiger Profis hier vermutlich eher schlicht. Vielleicht hilft es trotzdem dem ein- oder anderen bei seiner Entscheidung. Ich habe das Review in ein paar Sinnabschnitte strukturiert. Zunächst möchte ich kurz etwas über mich und mein Hörerprofil sowie meine Vorgehensweise beim Testen schreiben. Dann werde ich kurz auf wichtige Nebenaspekte wie Verarbeitungsqualität, Optik und Haptik des Kopfhörers eingehen, bevor ich meine Hörerfahrung mit dem T1 als wichtigstes Bewertungsmerkmal schildere. Zuletzt werde ich noch ein paar Worte über den A2 Kopfhörer-Verstärker schreiben, und für Interessierte eine Liste mit Teilen der gehörten Musik anhängen. So kann sich jeder Leser die für ihn interessanten Passagen herauspicken und z.B. direkt zum Klangerlebnis des T-1 springen. Im Vorfeld möchte ich mich natürlich sowohl bei der mir sehr sympathischen Firma beyerdynamic, als auch beim HiFi-Forum bzw. Friederike bedanken, dass ich diesen recht spannenden Hörtest mit einem so tollen hochwertigen Gerät durchführen durfte. Herzlichen Dank! 1. Hörerprofil, Vorgehensweise und Quellen. Als 24-jähriger Student gehöre ich wohl nicht zum häufigsten im Forum oder allgemein bei HiFi-Freunden vertretenen Personengruppe. Ich denke gerade deshalb dass es nicht schaden kann, meinen Eindruck als ein nicht ganz anspruchsloser Laie konstruktiv mit einzubringen. Mit Musik beschäftige ich mich schon seit meiner Kindheit, zu Beginn meines Studiums habe ich außerdem eine Leidenschaft für Vintage HiFi und Röhrengeräte entwickelt. Auch auf der High End Messe war ich schon einige Male. Seit ein paar Jahren bin ich auch als professioneller DJ unterwegs, erlerne derzeit das Produzieren von Musik und beschäftige mich allgemein mit Tontechnik, soweit das zeitlich und finanziell möglich ist. Außerdem spiele ich Klavier und singe gelegentlich auch Bass. Ich bin ein relativ kritischer Hörer dem zu meinem eigenen Leidwesen viel zu schnell auffällt, wenn etwas nicht passt – sei es eine falsch eingestellte Anlage, ein Clipping irgendwo in einem Arrangement oder zu stark komprimierte Audio-Files. Wenn es um Verstärker und Lautsprecher geht bin ich eher derjenige, der klangverändernde Komponenten bevorzugt. Denn was bringen maximalst mögliche Linearität und Freiheit von Verzerrungen, wenn die Anlage einfach nicht gut klingt, zumindest bei den bevorzugten Musikgenres. Ansonsten höre ich meistens mit gehobener Lautstärke, was aber nicht bedeutet dass ich mir mein Gehör zerschieße. Ich höre hauptsächlich mit einem Paar Heco PCX-3 und einem R2000 von Grundig. Musikalisch bin ich zwar derzeit sehr stark auf elektronische Tanzmusik polarisiert, besitze aber ein breites Spektrum an Genres welche ich sehr gerne höre; einige waren früher auch meine Hauptrichtungen. Beim Review habe ich mich auf folgende Richtungen konzentriert: Deep House, Electronica, Classic Rock und Akustikstücke (z.B. Willy Astor, The Sound of Islands), Punkrock und Metal, Reggae, klassische Musik (hauptsächlich Soundtracks/Musicals) sowie Experimentalmusik, z.B. Pink Floyd oder weniger bekannte Stücke von Haindling. Als musikalisches Quellmaterial dienten mir – wer hätte von meiner Generation etwas anderes erwartet – hauptsächlich komprimierte MP3-Audios, codiert mit VBR und Joint Stereo. Dies ist die Einstellung, die ich bereits länger für mein Musikarchiv verwende und bei der ich trotz vielen Hörversuchen noch bei keinem Genre Unterschiede feststellen konnte. Außerdem waren noch ein paar FLAC-Dateien und gewöhnliche Audio-CDs dabei, nicht zuletzt auch weil ich wissen wollte ob man mit dem T1 die Komprimierung im Direktvergleich doch heraushört (ich konnte erwartungsgemäß auch mit ihm keinen Unterschied feststellen - Diskussionen über dieses vermutlich sehr aufwühlende Thema bitte ich nachträglich zu vermeiden). Da der mitgelieferte A-2 Verstärker keine separat regelbaren Ausgänge besitzt, habe ich für den Vergleich mit meinem beyerdynamic DT-990 Pro sowie meinem Sennheiser HD-25 meine Audio-Interfaces von Native Instruments benutzt („Audio2DJ“ bzw. „Traktor Audio 6“ , beides ASIO-fähige USB-Interfaces mit hochpegeligen, rauscharmen Stereokanälen und 192kHz/24-Bit Cirrus Logic D/A-Wandlern). Durch das Abspielen mit meiner DJ-Software konnte ich so bei gleichzeitiger Wiedergabe des Signals auf beiden KH, jeweils die Lautstärken der zwei verglichenen KH trotz unterschiedlicher Impendanz auf dasselbe Niveau bringen, und durch das Abschieben des gerade verwendeten KH auf den Hals und das gleichzeitige Aufsetzen des zweiten KH quasi einen Direktvergleich mit nur ca. einer halben Sekunde Unterbrechung durchführen. Da ich als DJ häufig Titel vom strukturellen Inhalt bzw. Aufbau her analysiere, habe ich mir nachfolgend immer wieder einzelne Passagen der Titel (Intros, Vocals, Breaks, Drops, Refrains, Bridges) herausgepickt, geloopt (wiederholt abspielen lassen) und diese vergleichend mit beiden KH gehört. Alternativ habe ich mir natürlich auch einfach Titel ganz angehört, so wie man das beim normalen Musikgenuss macht. 2. Verarbeitungsqualität, Optik und Haptik An der Qualität des Kopfhörers kann man erwartungsgemäß nicht das Geringste aussetzen. Er kommt in einem stabilen, mit Stoff und Filz ausgekleideten und mit Reißverschluss verschließbaren Mini-Koffer, wo man ihn auch unterwegs sehr sicher transportieren kann. Die Aufhängung der Hörmuscheln besteht aus edel wirkendem, gebürstetem Metall. Die auswechselbaren Ohrpolster bestehen aus weichem Samtstoff, der mit Lederrändern über die Hörmuscheln gespannt ist. Das Polster des Bügels ist mit Leder überzogen und angenehm weich. Im Inneren sind die Treiber durch ein grobes Plastikgitter und ein darüber gespanntes feines Kunststoffgitter geschützt. Leicht zu reinigen und zeitstabil. Das Problem mit den sich auflösenden Polstern und inneren Schutzbespannungen, was z.B. viele ältere Sennheiser Referenzmodelle zum Leidwesen ihrer Besitzer haben, tritt bei beyerdynamic sicherlich nicht auf. In gewohnter Manier lässt sich in rastenden Stufen jede Hörmuschel ca. 5 cm aus dem Bügel ziehen, um den KH an die Kopfform ideal anpassen zu können. Die Gelenke sind stabil, nichts klappert. Auch die Anschlussbuchsen wirken solide und die Stecker rasten mit Druckpunkt fest ein. Das Kabel ist auch ein Highlight. Mit einem Flexmantel aus Kunststoff bezogen bleibt es nirgends hängen, verzwirbelt sich nicht von selbst und sieht toll aus. Außerdem ist es so leicht zu reinigen. Die Stecker (2x 3,5mm Klinke stereo auf 1x 3,5mm Klinke stereo bzw. 6,3mm Klinke stereo mit Schraubadapter) sind aus Metall gefertigt und ebenfalls sehr wertig. Trotzdem wiegen KH und Kabel nur geringfügig mehr als andere Modelle. Der Tragekomfort ist also gesichert. Die Hörmuscheln werden mit leichtem Druck an die Seitenwand des Kopfes gepresst, die Ohren finden dabei bequem im Inneren Platz ohne etwas zu berühren. Für einen stabilen Sitz ist dies unerlässlich. Nach längerem Musikhören sollte man eine Pause machen, da es zumindest bei mir nach ein, zwei Stunden aufgrund des „Abdrückens“ seitlich etwas unangenehm wurde. Den Kopfbügel spürt man überhaupt nicht. Dank der halboffenen Bauweise hört man externe Geräusche in reduziertem Umfang (Höhen -40%, Bässe -20%). Den Kopfhörer selbst hört man natürlich auch von außen, wer also gerne gehobene Lautstärke hört, sollte sich darüber im Klaren sein, dass andere Personen in unmittelbarer Nähe definitiv hören was läuft. Als kleinen Minuspunkt sollte man erwähnen, dass der Kopfhörer zu Beginn ziemlich stark nach "Fabrik" stinkt. Das liegt nicht am KH selbst, sondern eher an der Schutzbox, die einen geruchlich an einen Aufenthalt in der U-Bahn-Station erinnert. Nach zwei Wochen ist der Geruch verflogen. Optisch gibt sich der Kopfhörer stilvoll und ist mit der glänzenden Stoffbespannung an der Hörmuschelaußenseite, dem gebürsteten Metall der Aufhängungen und dem Leder-/Samtbügel ein echter Blickfang, ohne dabei aber zu sehr aufzufallen. Ein schönes und ästhetisches Bild, bei dem der Betrachter sofort weiß, dass er da etwas Hochwertiges und Besonderes vor sich hat. 3. Hörerfahrung T1 und Vergleich. Nun – um ohne große Umschweife einzusteigen möchte ich jedem, der sich einen Kopfhörer kauft oder testet, zunächst einmal folgendes nahelegen: Traue nie deinem ersten Eindruck. Endlich hat man voller Erwartung das neue „Wunderteil“ vor sich liegen. Vorsichtig packt man das Nötigste aus, schließt das Gerät an und schmeißt irgendeinen Favoriten-Titel ein, den man vielleicht zurzeit gerade gerne hört. So mache das zumindest ich – viel Spontanität und viel nach Bauch, und dann noch erwarten dass man gleich total begeistert ist. So war das natürlich nicht. Dem T1 konnte ich zunächst nur müde Töne entlocken. Er klang zuerst sehr zurückhaltend. Die Kickdrum war da, sicherlich – aber sie „kickte“ nicht. Stimmen und perkussive Elemente – flach. „Oha“, dachte ich mir. Ist das die Perfektion von Linearität und neutralem Wiedergabeverhalten? Es klang ganz schön trocken und müde. Ich probierte ein paar Titel aus. Nicht wirklich besser. Dann griff ich gleich zu meinem Sennheiser HD-25, den ich noch als durchaus gut und dynamisch klingend im Gedächtnis hatte. Den setzte ich dann allerdings ganz schnell wieder ab. Denn das was da rauskam im Vergleich zum beyerdynamic – nun ja, ich möchte nicht weiter darüber schreiben. Es ist ja auch ein DJ-Kopfhörer. In diesem Moment begriff ich aber an anderer Stelle zwei Dinge. Erstens, dass meine Erwartungen an den T1 in die ganz falsche Richtung gegangen waren. Ich hatte eine absolute klangliche Explosion vom ersten Moment weg erwartet, und ich ging in der Erwartungshaltung dass der KH alle Aspekte meines beyerdynamic DT-990 Pro (derzeit 150€ bei Thomann) vor allem beim reinen Musikhören schlägt. Dass der T1 seine Stärken gerade in den nicht so offensichtlichen Disziplinen ausspielt, durfte ich erst später noch kennenlernen. Zum anderen hatte ich da einen Kopfhörer ausgepackt und angeschlossen, der seit seiner Herstellung und dem Funktionstest wohl nicht mehr in Betrieb war und zwischenzeitlich wahrscheinlich längere Zeit in einem kühlen Lager und im kalten Heck eines DPD-Transporters gelegen hat. Man muss so einen Kopfhörer in diesem Falle wirklich erst einmal ein bisschen laufenlassen. An die Zimmertemperatur gewöhnen lassen und die Membranen eine Zeit lang bei moderater Lautstärke „einspielen“ um die Elastizität nach langem Stillstand herzustellen. Und siehe da – eine halbe Stunde später hatte ich den ersten „Aha-Effekt“ bei der Live-Version von „Hotel California“ der Eagles. Mal ungeachtet der Tatsache, dass das einfach ein klasse Titel ist, ich habe dieses Lied noch nie in solch einer Klarheit und Dynamik und mit solch einer tollen Bühnenabbildung aus einem Kopfhörer erlebt. Man muss sich an eine solche präzise Darstellung erst einmal gewöhnen. Denn das Musikhören wird durchaus anspruchsvoller, weil viel mehr Details aus der Aufnahme kommen und vor allem die feinen Lautstärkeunterschiede wahrnehmbar werden, die man vorher nie hätte erahnen können. Damit sind Ohren und Gehirn erst einmal beschäftigt. Hat man sich an dieses Profil erst einmal gewöhnt, macht das wirklich Spaß. Und dann habe ich auch gemerkt was der T1 für ein toller Kopfhörer ist. Klangliche Aspekte. Allgemein kann man sagen, dass der Kopfhörer sehr neutral abgestimmt ist und das Klangbild präzise und schlank. (Ich versuche soweit als möglich auf schwammige Formulierungen wie „luftig“, „räumlich“ etc. wie man sie aus Audio-Zeitschriften und Konsorten kennt, zu verzichten… aber das klappt leider nicht immer.) Was mir im Hörtest durchgehend aufgefallen ist, ist die wirklich genial gute Abbildung des Mitten- und Höhenbereichs. Er spielt hier um Welten besser als alles Mögliche andere, was ich bisher gehört habe. Auch meinen DT990 schlägt er locker. Gut produzierte Musik mit ausreichender Qualität wird so wirklich eine ganze Ebene nach oben gehoben, und das ist schon etwas, denn bei hochqualitativem Equipment wird es zunehmend schwieriger, Verbesserungen solchen Ausmaßes zu erwirken. Mit einher geht natürlich, dass wenig dynamische Elemente (wie z.B. bei weniger gut produzierten House-Titeln, die immer dieselbe Hi-Hat mit immer derselben Anschlagstärke verwenden, oder lasch gespielte Gitarrenriffs) gnadenlos aufgedeckt werden. Auch zu stark komprimiertes Audio (sei es die Bitrate oder die Kompression im Sinne von Dynamikkompression durch das Mastering) und deren Verzerrungen kommen sehr schnell zum Vorschein. Bei gutem Material ist es aber wirklich ein Genuss, die volle Präzision und Detailtiefe wahrzunehmen. Bei Rockmusik (insbesondere bei Metal), wo ordentlich Distortion und kreischende Gitarren an der Tagesordnung sind, spielt mir der Kopfhörer etwas zu hell. Bei gehobener Lautstärke macht sich das in einem unangenehmen „klirren“ bzw. „schneiden“ im Ohr bemerkbar. Das war bei den Foo Fighters so, bei Children of Bodom erst recht, auch bei U2 („All Because Of You“). Ich denke, dass das auch damit zusammenhängt, dass ich altersbedingt in diesen Frequenzbereichen noch deutlich empfindlicher höre (bekanntlich nimmt das Hörvermögen des Menschen mit steigendem Alter in den hohen Frequenzen stark ab und will kompensiert werden). So vermute ich, dass ich mit 30 oder 40 Jahren (wo man dann auch eher in der Kategorie eines potentiellen Käufers eines solchen KH liegt) mit dem Klangbild auch in dieser Disziplin völlig zufrieden wäre. Eine leichte Absenkung der Höhen mit dem Equalizer verschafft Abhilfe. Oder man dreht einfach mal ein wenig leiser. Besonders sollte man darauf achten, den T1 richtig herum aufzusetzen. Bei richtiger Tragweise strahlen die Treiber direkt in die Ohrmuschel, bei verkehrtem Aufsetzen ändert sich das Klangbild nochmal mehr in Richtung „hell“, da ein Teil des Schalls erst über Reflektionen ins Ohr gelangt – und hier dann natürlich höhere Frequenzen besser reflektiert werden als Bässe. Auch ein wichtiges positives Merkmal des T1: Mir sind keinerlei aggressiven „Frequenzpeaks“ aufgefallen. Die meisten Kopfhörer haben irgendwo eine oder mehrere solcher Anhebungen, seien sie gewollt oder ungewollt aufgrund der physikalischen Eigenschaften der Treiber. Gerade im Vergleich mit dem DT-990 fiel mir auf, dass im Bereich von 1000 bis 3000 Hz (Klavier!) der DT-990 eine unnatürliche Präsenz zeigt, die beim T1 viel weniger markant ist – so werden Instrumente in diesen Frequenzbereichen natürlich beim T1 deutlich authentischer abgebildet, weil die abgestrahlten Frequenzen weniger verzerrt (in diesem Fall verstärkt) wiedergegeben werden und natürlicher klingen. Besonders gut zu hören ist das beispielsweise im Stück „Gymnopédie No.1“ welches von Hélène Grimaud im elektronisch-klassischen Album „Opus“ von Schiller erschienen ist. Mit den Bässen hat man nicht übermäßig geklotzt beim T1, was ich als House-Liebhaber natürlich sofort gemerkt habe. Der DT-990 hat da deutlich mehr Bässe, gegenüber einem klassischen Sennheiser hat aber der T1 immer noch mehr Punch zu bieten. Natürlich heißt „nicht geklotzt“ nicht, dass kein Bass vorhanden wäre. Bis tief hinunter in die Sub-Bass-Region spielt der T1 kompromisslos und hörbar, wirklich „smooth“. Ganz besonders toll macht sich das bei atmosphärischen Titeln und bei Aufnahmen echter Instrumente, die teilweise in diesen Bereich hinunterreichen. Auch tiefe Resonanzen von Zupfinstrumenten oder Klavier machen sich wundervoll. Im Gegenzug wirkt von Bass lebende Musik mit Synths etwas zu schwach auf der Brust, da dort ein wesentlicher Bestandteil das Bassfundament ist, die sogenannte „Bassline“, welche eine Nuance mehr Punch und Betonung bräuchte um entsprechend zur Geltung zu kommen und Spaß zu machen. Hier habe ich den T1 dann an meinen R2000 geschlossen und die Bässe am EQ um 3 dB angehoben, dann hat sich wieder Zufriedenheit eingestellt. Denn wiedergeben kann der T1 das durchaus. Man teste es mit dem Titel „Eleven“ von Budakid (23 EP, Einmusika Recordings). Fazit. Der T1 ist ein Spitzenkopfhörer der sehr sympathischen Marke beyerdynamic, der in den Aspekten Qualität, Design, Haptik und Klang voll überzeugt. Sein Profil ist leicht höhenlastig und in den Bässen leicht zurückhaltend, wodurch er für den Großteil der angestrebten Käuferschaft den optimalen Frequenzgang aufweist und dem Hörer sehr viel Freude bereitet. Er spielt wunderbar kraftvoll und leichtgängig und ist quasi für jede Musikrichtung geeignet – natürlich kommen bei Akustikaufnahmen und virtuosen Instrumentalstücken seine perfekte Dynamik und die absolut resonanzfreie Abbildung am besten zur Geltung. Wer Wert auf kompromisslos guten Klang legt, ist an der richtigen Stelle. Wer gerne etwas mehr Bässe oder etwas weniger Höhen hätte, sollte zumindest über die Möglichkeit verfügen, einen 3-Band-Equalizer zur Nachregelung an seinem Verstärker oder der Quelle zu verwenden. Dann gibt es auch hier vollen Genuss. Beim Kauf dieses Kopfhörers sollte man sich bewusst sein, dass er durch seine hohe Präzision und Ausgeglichenheit durchaus einen gewissen analytischen Charakter besitzt, den man mögen muss. Er ist nicht für Bassfanatiker geeignet und auch nicht für Ultra-Laut-Hörer. Bei der übrigen Hörerschaft dürfte er aber sehr wohl gut ankommen und über viele Jahre hinweg Freude und Gänsehaut beim Musikhören erzeugen. Ich würde ihn auf jeden Fall kaufen, nicht nur wegen des tollen Klangs, sondern auch weil ich mit der Marke beyerdynamic bereits vorher gute Erfahrungen gemacht habe. Nicht oft genug muss man auch erwähnen, dass die Firma immer noch in Deutschland produziert. Ein Fall von dem ich mir erhoffe dass er in der Zukunft wieder bei mehreren Produkten mehrerer Hersteller zutrifft. 4. Der A2 Verstärker. Ein schönes Add-On für den großen Geldbeutel des HiFi-Fans ist der A2 Kopfhörerverstärker. Wer viel oder gar ausschließlich mit dem Kopfhörer hört, der kann hier in Erwägung ziehen, zuzugreifen. Das Gehäuse aus gebürstetem Alu und Glas ist optisch sehr ansprechend, nicht zu auffällig, und erinnert designtechnisch wohl bewusst an einen Röhrenverstärker, da man durch ein transparentes Fenster in beyerdynamic-Logo-Form auf das Innenleben des Gerätes blicken kann, welches mit orangen LED’s stilvoll beleuchtet ist. Elektronikfans erhalten einen schönen Einblick auf die Enstufentransistoren, Elkos und OPV’s der zwei nebeneinander angeordneten Kanalstufen. Es lassen sich zwei Kopfhörer via 6,3mm Klinke stereo anschließen, sowie zwei Audioquellen (unsymmetrisch RCA stereo), außerdem ist ein RCA stereo Output vorhanden der die Quelle an „Input 1“ unverändert durchschleift (auch bei abgeschaltetem Gerät). So kann man den KH-Verstärker z.B. zwischen DAC bzw. CD-Player und Endstufe schalten und muss letzteren nicht einschalten, wenn man nur mit KH hört. Der abschraubbare Halter für den Kopfhörer ist eine sehr praktische Angelegenheit. Durch die mitgelieferte Fernbedienung wechselt man bequem von der Couch aus die Quelle, ändert die Lautstärke, schaltet ein, und aus. An der Unterseite des Verstärkers befindet sich außerdem ein Impendanzwahlschalter für den angeschlossenen Kopfhörer. Klanglich konnte ich im Vergleich zum hochpegeligen Ausgang meiner Soundkarte bzw. meines Vollverstärkers keinen Unterschied feststellen. Weder fördert der KH-Verstärker mehr Dynamik zu Tage, noch kann man mit ihm lauter hören – im Gegenteil. Bei leisen Aufnahmen ohne große Kompression befand sich der Lautstärkeregler schnell auf Maximum. Die Lautstärke sollte allerdings ausreichend sein, es sei denn man möchte wirklich leise aufgenommene oder gespielte Klassik-Musik hören. Dann reicht es einfach nicht. Ich finde den A2 nicht zwingend notwendig – es sei denn man findet gerade eben oben beschriebenes Szenario vor. Er kann eher als elegante Abrundung des Gesamtpakets zu sehen wenn Geld keine Rolle spielt, denn er sieht einfach toll aus. Neben dem nicht übermäßig großen Spitzenpegel möchte ich noch zwei kleine Minuspunkte erwähnen. Zum einen ist der Lautstärkeregler am Gerät nicht ganz konzentrisch angeordnet bzw. der Knopf nicht ganz rund. Die Spaltmaße zwischen Gehäusebohrung und Drehknopf ändern sich bei Drehen des Knopfes. Das sind zwar wirklich absolute optische Kleinigkeiten, aber bei dem Preis sollte eben auch so etwas passen. Zum anderen hatte ich beim Batteriewechseln der Fernbedienung große Probleme. Diese funktionierte nämlich so, wie sie in der Verpackung kam, gar nicht. Das Gehäuse ist zwar aus Aluminum, aber der Deckel für die Flachbatterie ist aus Kunststoff. Das wäre nicht weiter schlimm, jedoch lässt sich das Batteriefach bei eingelegter Batterie kaum verschließen. Der Deckel biegt sich, rastet nicht vollständig ein und die Fernbedienung funktioniert dann nicht. So war es auch bei mir. Nach dem Öffnen der Abdeckung habe ich über eine Stunde gebraucht, um die Batterie irgendwie so hineinzufriemeln, dass ich den Deckel überhaupt vernünftig schließen konnte. Sollte das bei allen Fernbedienungen so sein, sollte entweder eine flachere Knopfzelle beigelegt/verwendet werden, oder die Konstruktion muss überarbeitet werden. Glücklicherweise wechselt man so eine Batterie ja nicht oft. A pro pos - "Produziert in Deutschland" trifft für die Fernbedienung nicht zu. 5. Zum Testen verwendete Musik. Hier eine Liste der von mir genauer betrachteten Titel. Es sind ein paar bekanntere, ein paar sicherlich weniger bekannte Titel dabei, die ich jedem nur empfehlen kann, der nach ein paar neuen Klängen sucht. // Klassisch mit Gesang & Gitarre Mark Gillespie – Roses Chris Jones – No Sanctuary Here Sufjan Stevens – Chicago Chris Rea – On The Beach Eagles – Hotel California (Live From “Hell Freezes Over”) The Police – King Of Pain Foo Fighters – Marigold (Live) U2 – Bullet The Blue Sky // Härteres mit Gitarren Beatsteaks – Jane Became Insane Foo Fighters – Stacked Acktors Foo Fighters – All My Life Children Of Bodom – Hate Me Metallica – Enter Sandman // House, Deep-House, Electronica Budakid – Eleven (Original Mix) Chymera – Fathoms (Clemens Ruh Below The Surface Mix) Soukie & Windish – Hero (Original Mix) Monkey Safari – Fat Papa (Original Mix) Me, My Drummer – Don’t Be So Hot (Das Alternate Remix) Chris Malinchak – If U Got It (Joe Hertz Remix) Robert Babicz – Venus Transit (Whebba Remix) Chris Malinchack – If U Got It (Joe Hertz Remix) // Electronica Schiller – Gymnopédie No.1 (w/ Hélène Grimaud) Schiller with Albrecht Mayer – Swan Lake Schiller – Imperial Valley Schiller – Sonnenwelten Schiller – Dancing With Loneliness (w/ Kim Sanders) // Experimental Haindling – Zwischenlandung Haindling – Indien? Pink Floyd – Cluster One Pink Floyd – Goodbye Blue Sky Willy Astor – Nautilus // Reggae-Style Gorillaz – Five Four La Boom – Selbstmord Ist Kein Auxweg Daniel Dreier & Dale – Labouf // klassisch Stücke aus „Das Phantom Der Oper“, Stargate Atlantis Soundtrack (Joel Goldsmith), Klassische Welterfolge aus Carmen Jones, “Also Sprach Zarathustra” [Beitrag von michi1106 am 21. Nov 2015, 00:00 bearbeitet] |
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Madrox187
Stammgast |
#5 erstellt: 21. Nov 2015, 13:42 | |
REVIEW ZUM BEYERDYNAMIC T1 (2. GENERATION) u. A2 Hallo erstmal! Ich hatte das Glück und wurde für die Testaktion von Beyerdynamic und dem Hifi-Forum ausgelost, um den Beyerdynamic T1 (2. Generation) sowie den Kopfhörerverstärker Beyerdynamic A2 zu testen und darüber ein Review zu schreiben. Kurz zu mir: Ich bin 27 Jahre alt, und bereits seit längerer Zeit im Besitz des Beyerdynamic T1 (1. Generation), welchen ich über eine Asus Xonar Essence One betreibe. Somit möchte ich hier auf die Unterschiede der beiden Generationen eingehen. Zum Testen verwende ich die Xonar Essence One als DAC und verbinde diese über Cinch-Kabel direkt mit dem A2. Ich höre Musik ausschließlich am PC, benutze das Abspielprogramm „Foobar“ mit ASIO-Treibern und meine Musikdateien liegen fast ausschließlich im Lossless-Format (hauptsächlich FLAC) vor. Ein paar wenige MP3-Files habe ich auch noch, diese sind dann aber zumindest immer in 320 kbps gerippt. Den Kopfhörer verwende ich außerdem hin und wieder zum Filmgenuss (ebenfalls am PC) und sehr häufig in Online-Spielen – hauptsächlich Counter Strike – Global Offensive. Ich spiele diesen Shooter im höchsten Rang, und jeder der das Spiel kennt weiß wohl, wie wichtig der Sound zur Ortung des Gegners ist. Somit werde ich in meinem Review auch etwas auf die Performance in Online-Spielen eingehen. Mein Musikgeschmack umfasst so ziemlich alle Genres quer durch, ausgenommen Techno und Volksmusik. Damit’s hier etwas übersichtlicher bleibt, werde ich die Produkte wie folgt bezeichnen: T1 (1. Gen.) T2 (2. Gen.) A2 Xonar Essence One Zum Kopfhörer – Beyerdynamic T1 (2. Generation): Verpackung: Der Kopfhörer kommt ähnlich wie der T1 (1. Gen.) in einer Umverpackung aus Karton. An Papiermaterial findet man ein Garantieheftchen und ein „T1-Certificate“. Im Karton befindet sich dann der Kopfhörer im dazugehörenden Travel-Case. Dieses ist schwarz, besteht aus Kunststoff mit einer Art Stoffüberzug, ist sehr gut verarbeitet und wirkt sehr stabil. Ob einem der Aluminiumkoffer, der beim T1 (1. Gen.) dabei ist, mehr zusagt, kann nur jeder für sich selbst entscheiden. Meiner Meinung nach ist der Aluminiumkoffer sicher edler, aber aufgrund seiner Größe und seines Gewichts weniger praktisch, um den Kopfhörer beispielsweise auf Reisen mitzunehmen. Da ich persönlich den Kopfhörer nie mitnehme spielt dies für mich aber keine große Rolle, und somit gefällt mir der Aluminiumkoffer etwas besser. Im Travel-Case befinden sich dann der Kopfhörer und das etwa 3 Meter lange Kabel. Verarbeitung/Design/Ausstattung/Features: Der T1 (1. Gen.) war bereits sehr gut verarbeitet und hatte meiner Meinung nach nur einen kleineren Schwachpunkt, nämlich die Höhenverstellung der Ohrmuscheln. Die Rasterung ist zumindest bei meinem Modell auf der rechten Seite zu schwach, und somit verstellt sich der Kopfhörer regelmäßig mehr oder weniger von selbst. Ich bin mir sicher, dass nicht alle Modelle der 1. Generation von diesem Problem betroffen sind, aber sicherlich einige, denn davon liest man ja auch hier im Hifi-Forum immer wieder. Zum Glück wurde dieser Fehler von Beyerdynamic behoben und ich kann nun sagen, dass der T1 (2. Gen.) bombenfest einrastet, und sich nicht unabsichtlich oder von selbst verstellt. Das Design des Kopfhörers ist natürlich reine Geschmackssache. Mir gefällt es sehr gut, weil es sehr edel und dabei doch recht schlicht und überhaupt nicht protzig wirkt. Außerdem finde ich die „champagner-ähnliche“ Farbe, kombiniert mit den schwarzen Akzenten sehr gelungen. Die restliche Verarbeitung zwischen beiden Generationen ist weitgehend ident und auf sehr hohem Niveau. Das Kopfband bestand beim T1 (1. Gen.) ja bekanntlich aus Echtleder, und ist nun beim Nachfolger einem Kopfband aus Kunstleder gewichen. Theoretisch könnte man wohl argumentieren, dass dies ein Rückschritt wäre, da Echtleder ja wohl besser als Kunstleder ist, aber in diesem Fall merkt man im täglichen Gebrauch einfach keinen Unterschied. Es fühlt sich praktisch gleich an, und der Tragekomfort ist bei beiden Generationen absolut ebenbürtig, sprich auf sehr hohem Niveau. Optisch unterscheiden sich die beiden dann wohl nur noch beim Kabel, und bei den Ohrpölstern. Bekanntlich ist das Kabel nun abnehmbar, was ein großer Pluspunkt ist. Das Kabel hat eine Art Textilüberzug und ist nun um einiges dünner, und dadurch auch wesentlich flexibler. Der Anschluss erfolgt entweder via 3,5 mm Klinke oder über den aufschraubbaren 6,25 mm Adapter, welcher beiliegt. Dies war ja bei der 1. Generation nicht der Fall, denn hier hatte das Kabel ausschließlich einen 6,25 mm Anschluss, und man musste sich einen 3,5 mm Adapter separat kaufen, falls man diesen benötigte. An den beiden Kopfhörerseiten erfolgt der Anschluss via 3,5 mm Klinken, welche für die jeweilige Seite gekennzeichnet sind, und sehr stabil sitzen. Mir ist nie aufgefallen, dass hier irgendetwas locker wäre, wackeln würde, oder herauszufallen drohte, auch nicht bei leichtem Zug. Zu den Ohrpölstern kann ich sagen, dass diese für mich sehr bequem sind, aber ich persönlich keinen großen Unterschied zu den Ohrpölstern der 1. Generation bemerke. Die neuen Ohrpölster haben laut Beyerdynamic ja nun eine Schicht aus Memory-Foam, aber ich kenne andere Kopfhörer, bei denen man diesen typischen Effekt des Memory-Foams wesentlich besser bemerkt und die Anpassung an den Kopf dadurch besser funktioniert. Dies ändert aber nichts daran, dass der Kopfhörer äußerst bequem sitzt – dies gilt für beide Generationen. Zur restlichen Verarbeitung fasse ich ganz kurz zusammen: Die Verarbeitung ist tip top. Nichts wackelt, fühlt sich minderwertig an, knarzt bei Berührung oder Druck, oder gibt auch sonst irgendwie Anlass zur Kritik. Außerdem sei hier erwähnt, dass Beyerdynamic wie bei der 1. Generation auch hier wieder 5 Jahre Herstellergarantie auf den Kopfhörer gewährt, was ich super finde und wohl die Ausnahme im Hifi-Sektor ist. Interessantes Detail: den T1 (2. Gen.) muss ich eine Stufe größer stellen (5 Punkte auf der Rasterung der Ohrmuschelhalterung) im Vergleich zum Kopfhörer der 1. Generation. Ich bin mir nicht sicher, ob Beyerdynamic die Rasterungsmarkierung etwas geändert hat, oder ob dies daran liegt, dass das neue Kopfband etwas dicker ist und deshalb weniger nachgibt. Klang: Ich habe über die letzten Jahre sehr viele Kopfhörer getestet, darunter die meisten bekannten von Beyerdynamic und AKG, welche ich aber alle wieder losgeworden bin, und zur Zeit besitze ich nur noch den T1 (1. Gen.) und einen Audio Technica ATH-M50. Laut Beyerdynamic spielt die 2. Generation einen „Hauch wärmer und dynamischer“. Dies kann man wörtlich nehmen, denn es handelt sich hierbei wirklich nur um einen Hauch. Die Unterschiede zwischen den beiden Kopfhörern sind wirklich nur marginal. Der T1 (2. Gen.) ist weiterhin ein Kopfhörer mit sehr hoher Auflösung, was zur Folge hat, dass man selbst kleinste Details in der Musik hören kann. Viele sind der Meinung, dass diese Auflösung mit dem (typischen) Höhenpeak „erkauft“ wird. Eines ist mir gleich aufgefallen: Ein Höhenpeak ist immer noch vorhanden. Nur gehöre ich zu den Leuten, welchen dieser Peak des T1 (meistens) nichts ausmacht. Der Kopfhörer neigt weiterhin zum leichten „Zischeln“ bei „S-Lauten“, was meiner Meinung nach aber vielfach an der Musik selbst liegt und mit dem Mastering bzw. der Produktion zu tun hat. Die Abstimmung des Kopfhörers würde ich weiterhin als „luftig“ und sehr detailliert bezeichnen. Damit meine ich, dass sich die Bühne sehr schön in der Breite und besonders auch in der Tiefe staffelt, und sich einzelne Instrumente sehr gut separieren lassen, sofern die Aufnahme dies hergibt. Aus diesem Grund ist der Kopfhörer auch sehr gut für Klassik/Orchester/Kammermusik geeignet. Gerade hierbei eröffnet sich einem ein großer, offener Raum, und besonders wenn man die Augen schließt lassen sich die einzelnen Instrumente gut lokalisieren. So lassen sich dann auch leicht bestimmte Inhalte heraushören, die es eigentlich eher unabsichtlich auf die jeweilige Aufnahme geschafft haben, z.B. wenn der Geigenspieler mit dem Streichbogen an der Geige ankommt und es dann leise „klappert“ usw. Der Kopfhörer entlarvt schlecht produzierte Musik übrigens gnadenlos, und kann dahingehen fast schon als "Soundlupe" bezeichnet werden. Ich bin auch ein großer Rap/Hip-Hop Fan, und bekanntlich sind in diesem Genre vor allem im "Underground"-Bereich sehr viele Aufnahmen verfügbar, bei denen die Soundqualität sehr zu wünschen übrig lässt. Solche Alben sind mit dem T1 beider Generationen teilweise fast nicht zum aushalten, weil Produktionsfehler hervorgehoben werden, Rauschen stark hörbar wird und man auch auf allerlei sonstige, produktionstechnische Fehler aufmerksam wird. Der T1 war nie ein „Bassmonster“, und dies gilt auch für die 2. Generation. Der Kopfhörer kann Bass präzise darstellen, sofern er auf der Aufnahme vorhanden ist, es wird aber gar nichts künstlich erhöht oder überzeichnet. Es handelt sich somit sicherlich um keinen Kopfhörer für Bassfreaks. Die Bassmenge ist bei der 2. Generation minimal höher, die Qualität ist aber auf demselben Level. Der Bass ist weiterhin sehr trocken und knackig. Ich habe eine CD von Chesky Records, mit Demoaufnahmen zum Testen von Kopfhörern oder Hifi-Anlagen. Hiermit zeigt der T1 (2. Gen.) wie tief der Bass tatsächlich gehen kann und dass die Bassmenge auf keinen Fall niedrig ist. Wie gesagt, die Aufnahme muss es nur hergeben, dann benötigt man die künstliche Anhebung der Tiefen, z.B. mit einem Equalizer sicherlich nicht. Die Mitten waren meiner Meinung nach schon die größte Stärke des T1 (1. Gen.), und auch dies gilt unverändert für die 2. Generation. Ich kann hier keinerlei Unterschiede oder Verbesserungen feststellen, somit bleibt das extrem hohe Niveau unverändert. Männliche Stimmen klingen extrem kraftvoll und authentisch. Hier merkt man die lineare Abstimmung des Kopfhörers, bei dem kein „Badewannen-Feeling“ aufkommt, und die Mitten zwischen den Tiefen und Höhen eben nicht untergehen, sondern geradezu herausstechen. Dies hat zur Folge, dass sich viele Aufnahmen einfach „echt“ anfühlen. Man hört so viele Details der Musik, nichts geht unter und die richtigen Aufnahmen erzeugen einfach eine sehr dichte Atmosphäre. Vor allem bei Live-Aufnahmen fühlt man sich mittendrin. Außerdem ist die Durchörbarkeit ausgezeichnet - nichts klingt vermatscht oder geht in einer Art "Soundbrei" unter. Nochmals zu den Höhen, genau genommen der einzige kleine Schwachpunkt des T1 beider Generationen: Meiner Erfahrung nach war der T1 (1. Gen.) schon der Kopfhörer von Beyerdynamic mit dem am wenigsten ausgeprägten Peak. Dieser Peak wurde bei der 2. Generation minimal verringert, aber nicht komplett neutralisiert. Somit bedeutet dies unverändert, dass Frauenstimmen in bestimmten Aufnahmen immer noch zum leichten „Zischeln“ neigen. Wer wirklich sehr höhenempfindlich ist, sollte vermutlich Abstand nehmen. Ich würde mich aber selbst auch als höhenempfindlich bezeichnen, und wie bereits erwähnt, stören mich die Höhen des T1 beider Generationen in 99 % aller Fälle kein bisschen. Hier kann man jedem Interessenten nur empfehlen, den Kopfhörer irgendwo Probe zu hören, um sich selbst ein Bild zu machen. Der richtige Sitz des Kopfhörers ist übrigens ebenfalls sehr wichtig, da er vor allem auf den Bass teils massive Auswirkungen hat. Durch die angewinkelten Treiber entfaltet der Kopfhörer nur mit dem richtigen Sitz sein volles Klangfeld - dies muss jeder für sich selbst feststellen. Der T1 beider Generationen lässt sich übrigens trotz seiner Impedanz von 600 Ohm erstaunlich leicht antreiben. Selbst am Smartphone (Samsung Galaxy S4) lassen sich ausreichend hohe Lautstärkepegel erzielen. Vor allem die Präzision der Bässe leidet aber meiner Meinung nach im Betrieb ohne vernünftigen Kopfhörerverstärker erheblich. Zur Performance in Computerspielen: Wie oben erwähnt spiele ich regelmäßig Online-Shooter, bei welchen die genaue Ortung von Gegnern und gegnerischen Schüssen sehr wichtig sind. Für diesen Einsatzzweck eignet sich der T1 beider Generationen hervorragend. Durch die große Bühne fühlt man sich auch hier mittendrin im Geschehen und sämtliche Geräusche lassen sich sehr gut lokalisieren. Ich würde behaupten, dass man mit einem derartigen Highend-Kopfhörer in Online-Spielen gegenüber den meisten Gegnern einen handfesten Vorteil genießt, denn die typischen Gaming-Kopfhörer sind einem T1 natürlich meilenweit unterlegen. Anmerkung zur Verwendung des T1 (2. Gen.) am A2 mit 100 Ohm Ausgangsimpedanz im Spiel Counter Strike – Global Offensive: Aus irgendeinem Grund ist hier die 100 Ohm-Einstellung nicht empfehlenswert, da ausschließlich in diesem Spiel damit ein paar wichtige Details des Soundgeschehens untergehen. Ich kann leider nicht genau sagen woran das liegt, möchte es aber erwähnen. Zum Kopfhörerverstärker – Beyerdynamic A2, und der Verwendung mit dem T1 (2. Gen.): Verpackung: Der A2 wird sehr edel in einer weißen Kartonverpackung präsentiert. Darin findet man den Kopfhörerverstärker, das Kabel, die Fernbedienung, den anschraubbaren Kopfhörerständer (inkl. Schrauben), sowie etwas Papiermaterial (Garantieheftchen, Beschreibung usw.). Verarbeitung/Design/Ausstattung/Features: Auf der Vorderseite des A2 findet sich der An- u. Ausschalter, zwei 6,25 mm Klinkenanschlüsse, zwei Knöpfe zur Auswahl des 1. und 2. Input, sowie der Potentiometer (Lautstärkeregler). Dieser Potentiometer ist elektronisch motorisiert, und kann somit auch über die Fernbedienung gesteuert werden. Über die beiden vorderseitigen Kopfhöreranschlüsse kann man 2 Kopfhörer gleichzeitig betreiben, und so z.B. auch zu zweit Musik hören. Die rechte und linke Seite des A2 ist blank, und auf der Rückseite findet man den Anschluss für das Netzkabel, einen Schalter um die benötigte Spannung auszuwählen, sowie die Cinch-Anschlüsse für den Input und Output. Die Oberseite besteht aus einer Glasplatte und ist darunter grau gehalten. Das Beyerdynamic-Logo wurde ausgeschnitten und gewährt einen Blick auf die darunterliegende Platine. Bei Verwendung des Kopfhörerverstärkers leuchtet die Platine orange, und sorgt somit für einen schönen Lichteffekt. Auf der Unterseite befindet sich der Gain-Switch (0 DB, -4 DB, +6 DB) sowie der Schalter zur Regelung der Ausgangsimpedanz (0 Ohm oder 100 Ohm). Das Gerät verfügt über einen sehr hochwertigen Aluminiumrahmen. Der anschraubbare Kopfhörerständer ist ebenfalls aus Aluminium und wirkt sehr stabil. Die Verarbeitung kann man nur als perfekt bezeichnen. Es gibt einfach nichts an diesem Gerät, das nicht perfekt verarbeitet wäre. Die Fernbedienung ist ebenfalls sehr gut verarbeitet und die Tasten haben einen perfekten Druckpunkt. Der Potentiometer lässt sich händisch ebenfalls super bedienen, und hat einen sehr angenehmen Widerstand. Er fühlt sich auch wesentlich hochwertiger an als der Lautstärkeregler der Xonar Essence One. Klang: Hier wird’s interessant, denn ich bin der Meinung, dass es im 0-Ohm-Modus des A2 keinen wirklichen klanglichen Unterschied zur Xonar Essence One gibt. Dies meine ich im positiven Sinn, denn bekanntlich ist das Asus-Gerät ja auch ein Preis-Leistungs-Knaller, und bietet Klangqualität auf Highend-Niveau. Unterschiede merkt man erst nach der Umstellung der Ausgangsimpedanz auf 100 Ohm. Dies beeinflusst den Frequenzgang in eine wärmere Richtung, sodass die Tiefen etwas angehoben, und die Höhen leicht gesenkt/entschärft werden. Ich verfüge nicht über die notwendigen technischen Mittel, um die Frequenzen genau auszumessen, aber ich kann folgendes bestätigen: Beim T1 (1. Gen.) hatte ich die Tiefen mit dem Foobar-Equalizer immer manuell um ca. 2 db erhöht. Der T1 (2. Gen.) spielt am A2 mit 100 Ohm Ausgangsimpedanz ohne diese manuelle Erhöhung sehr ähnlich. Ich denke viel mehr als 1-2 db Erhöhung der Tiefen erreicht man mit der 100 Ohm Ausgangsimpedanz nicht. Dennoch könnte dies den entscheidenden Unterschied machen für Leute, welche den Kopfhörer normalerweise als „zu kalt“ empfinden. Die „Entschärfung“ der Höhen ist ebenfalls nur minimal, so dass „zischelnde“ Aufnahmen auch weiterhin „zischeln“. Dennoch, in Verbindung mit dem T1 beider Generationen würde ich das Gerät immer auf 100 Ohm einstellen, da dies ausschließlich (kleine) Vorteile bringt, aber keine Nachteile. Fazit zum Kopfhörer: Der T1 der 2. Generation macht gegenüber seinem Vorgänger ein paar Sachen besser, aber das allermeiste bleibt auf unverändert hohem Niveau. Besitzer der 1. Generation müssen sich wohl gut überlegen, ob sich ein Umstieg lohnt. Meiner Meinung nach sind die klanglichen Unterschiede dafür zu gering. Das abnehmbare Kabel ist aber schon wirklich angenehm, und meiner Meinung nach sollte auch wirklich kein Highend-Kopfhörer ein festes Kabel haben. Leuten, die den Vorgänger nicht besitzen, kann ich den Kopfhörer jedoch zweifelsfrei empfehlen, sofern eine lineare Abstimmung ohne sogenanntes „Badewannen-Feeling“ gewünscht wird, und mehr Wert auf ein detailliertes Klangbild gelegt wird, anstatt z.B. auf übertriebene, künstlich angehobene Bässe usw. Interessenten von Highend-Kopfhörern sollten sich auch bewusst sein, dass solche Kopfhörer nicht ohne weiteres an irgendeinen billigen MP3-Player angeschlossen werden sollten, sondern jedenfalls auch ein vernünftiger DAC/Kopfhörerverstärker notwendig ist, um dann wirklich den bestmöglichen Klang zu erhalten. Fazit zum Kopfhörerverstärker: Der A2 ist meiner Meinung nach, schlicht gesagt einfach der Hammer. Das Gerät hat keinen Makel, und tut das, was es tun soll, perfekt. Die Verarbeitung ist wie bereits geschildert ausgezeichnet, und man hat den Eindruck, als ob einem dieses Gerät bis zum Lebensende begleiten könnte. Dies ist auch gar nicht so abwegig, schließlich werden sich die Cinch-Anschlüsse in absehbarer Zeit auch nicht ändern, und somit ist die Kompatibilität auf lange Zeit gesichert. Wer aus seinem Kopfhörer das absolute Maximum – 100 % - herausholen möchte, wird mit dem A2 sehr zufrieden sein. Dies gilt im Übrigen zweifellos auch für Highend-Kopfhörer anderer Hersteller, welche natürlich am A2 auch hervorragend funktionieren werden. Mein Problem an der Sache ist nur, dass meine Xonar Essence One auch gefühlte 97 % aus dem Kopfhörer herausholt, und mir persönlich der hohe Aufpreis dies nicht wert wäre. Diese Entscheidung kann nur jeder für sich selbst treffen. Somit bleibt mir nur noch, mich sehr herzlich bei Beyerdynamic und den Verantwortlichen des Hifi-Forums für die Bereitstellung und Organisation dieses Produkttests zu bedanken, und ich hoffe, dass Euch mein Review gefällt, und für den einen oder anderen hilfreich ist. [Beitrag von Madrox187 am 21. Nov 2015, 13:58 bearbeitet] |
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snark
Inventar |
#6 erstellt: 21. Nov 2015, 18:01 | |
BEYERDYNAMICS T1 UND A2 - KLEINE REVIEW Kleine Vorbemerkung Insgesamt werden in diesem Thread 10 Reviews vorgestellt werden, da wird es nicht ausbleiben, dass es einige Überschneidungen gibt. Um eine möglichst breite Information zu den getesten Geräten zu ermöglichen ohne zu langweilen, werde ich mich nicht auf die technische Analyse konzentrieren sondern versuchen meinen Bericht ganz aus der höchst subjektiven Perspektive des Nutzers anzugehen. Auch die Fülle an Bildern, die diesen Thread bereits füllen, hat mich dazu bewogen, die bereits fertiggestellten Bilder aus meinem Review zu entfernen, möchte Euch nicht mit der n+1-ten Darstellung von bekanntem nerven.. An einer Stelle kann ich aber doch nicht anders und muss Aussagen meiner Mittester ungefiltert teilen: es ist absolut angebracht, der Firma Beyerdynamic einen ausdrücklichen Dank und fettes Lob für die Möglichkeit dieses ausführlichen Testes in häuslicher Umgebung und ohne Zeitdruck auszusprechen. Sich auf einen solchen Test von dem Herstellern praktisch unbekannten und völlig unabhängigen Nutzern einzulassen erfordert Mut und auch Vertrauen in die Qualität des eigenen Produktes, denn es kann natürlich ein „Verriss“ des Gerätes dabei herauskommen. Hier unterscheidet sich der „Forentest“ deutlich vom Test in Fachzeitschriften, bei denen Schwächen der Geräte oft nur verklausuliert herauszulesen sind, oder sich hinter nicht jedem verständlichen Messdiagrammen verstecken. Lieferumfang und Verpackung Erster Eindruck: WOW, was für eine Riesenkiste ! Habe ich versehentlich mehrere Kopfhörer erhalten ? Nein, ein Päckchen für den Kopfhörer T1 und eines für den Verstärker A2, beide ordentlich abgepolstert, vorbildlich. Der Kopfhörer wird in einer etwas steifen Tranbsporthülle geliefert mit einem dicken steckbaren Anschlusskabel von drei Meter Länge, sowie einem kombinierten Klinkenstecker 3,5/6.35 mm. Der A2 bringt eine kleine Fernbedienung sowie einen praktischen Kopfhörer-Ablage-Metallbügel zum Anschrauben mit, der zugehörige Inbus-Schlüssel ist beiliegend. Optik Die zweite Generation des T1 kommt gross und edel daher, eloxierte Metallbügel, Velours-Ohrpolster , sehr stabiles, wertiges Anschlusskabel (dadurch auch etwas steif) mit 3,5 mm Klinke und 6,35mm Klinken-Adapter, beide sehr hochwertig. Auffällig und für meinen Geschmack fast etwas zu viel des Guten sind die Schutzüberzugstüllen der Lautsprecherkabel. Insgesamt kann man das Design als gemäßigt post-industriell einordnen, mir gefällt es sehr gut. Und dass es aus dem Hause Beyerdynamic kommt, ist von weitem erkennbar, auch ohne Firmenschild. Gegenüber dem A1 hat der A2 wie ich finde optisch einen Riesenschritt nach vorne gemacht, war der Vorgänger eher bieder angelegt, kommt er jetzt überaus ansprechend daher. Der Kopfhörerverstärker hat ein wunderschönes Gehäuse aus Aluminium mit Glasabdeckung und gerundeten Kanten. Ein Sichtfenster und eine orange Innenbeleuchtung lecken den Blick ins Kästchen, das soll wohl an Röhrenverstärker erinnern, und ist aus meiner puristischen Sicht unnötig. Bei einer 1500 Euro Komponente ist aber natürlich auch etwas Luft für solche Spielereien und schliesslich „hört das Auge mit“ oder so.. Sehr massiv kommt und stabil kommt auch der Lautstärkeregler rüber, mir würde als Kind der 60er eine Skala zur Orientierung daran noch etwas besser gefallen. Haptik + Tragekomfort Passt perfekt der T1, die Öffnungsmasse passen zu meinen Ohren sehr gut, die Kabel sitzen bombenfest, es knarzt an keiner Stelle, weder das Gehäuse noch die Kabel, so soll es sein. Testszenario Gehört wurde sowohl der T1 alleine über den Kopfhörerverstärker meines Yamaha RX-V 2067 als auch über den A2, angehängt an eine Terratec DMX 6 Fire. Mein musikalisches Interesse ist relativ breit gefächert, für diesen Test habe ich mich aber ganz auf Musikstücke beschränkt, die ich wirklich gut kenne und sehr oft und intensiv hören konnte. Um meine Anmerkungen besser einschätzen zu können, hier eine kleine unvollständige Liste, Reihenfolge ohne Belang:
Jeweils als FLAC in maximaler Auflösung (16bit/44 kHz bis 24bit/192kHz je nach Verfügbarkeit). Ich muss vielleicht noch erwähnen, dass ich bisher noch keine Kopfhörer-/Verstärker-Kombination in dieser Preisklasse hören konnte. Klang Jetzt geht’s los: bei einem Kopfhörer-/Verstärkergespann dieser Gewichtsklasse war die Erwartungshaltung natürlich groß, also erstmal reingelauscht. Ibrahim Ferrer legt los und ich bin wenig erstaunt. Klingt wie immer, sauber, eine unglaublich tragende Stimme, die einen sofort in den Bann zieht. Immerhin, da ist nichts verfärbt, kein wildes Sounding stört das analytische Ohr. Eigentlich wollte ich jetzt dauernd rumschalten und 1:1 vergleichen mit meinem gewohnten Equipment. Aber da fehlt mir plötzlich die Lust. Woran das liegt ? Am entspannten , unverfälschten Klang, keine Resonanzen auch bei hohen Lautstärken, das läßt sich prima mit der Zappa-Live-Aufnahme belegen, da sind fette brachiale Gitarrenparts dabei und die Musik marschiert oktavenweise rauf und runter. Das macht dem T1/A2-Gespann nicht den Hauch einer Mühe, im Gegenteil. Richtig genial wird es aber jetzt bei meinen geliebten Pink Floyd: was der T1 hier an Details rauskitzelt ist schon KLASSE und hält mir ein Dauergrinsen im Gesicht ! Im Auflösungsvermögen schlägt dieser Kopfhörer alles, was ich bisher auf dem Kopf hatte, man freut sich schon im Vorfeld immer auf die leisen Passagen, weil man jede Nuance erlauschen kann. Manchmal ging mir dabei sogar die "Luftigkeit" etwas zu weit und ich hätte mir ein geschlosseneres System gewünscht, weil man sich dann noch besser konzentrieren kann. Insbesondere leise Nebengeräusche (PC-Lüfter, Heizkörper etc) können störend werden. Die Staffelung und Aufbau der "Stereobühne" sind vorbildlich, die Ortbarkeit von Instrumenten hervorragend. Als sehr angenehm empfinde ich auch die Basswiedergabe: hier wird nichts aufgedickt und angehoben, zumindest sagt mir das mein Ohr, gemessen habe ich nichts. Für mich ist hier eine sehr angenehme Linearität erreicht worden, theatralische Tiefengewitter wie sie manche günstigen Kopfhörer von sich geben, sind definitiv nicht mein Ding. Schwerer tue ich mich mit dem Einfluss des A2 aufs Klangergebnis. Ich kann keine Qualitätssprünge in der Wiedergabe gegenüber meinem Standardequipment wahrnehmen, vielleicht sind die Reserven größer, aber ich bin nicht der Lautstärke -am-Limit-Hörer. Zuverlässigkeit und langfristiger Tragekomfort Dieser Punkt wird oft unterschätzt, denn wenn sich der gewöhnliche Hifi-Freak den Kopfhörer aufsetzt, dann sollte der auch ohne Drücken und Stören und glühende Ohren auf dem Kopf ausreichend lange verbleiben. Hier leistet der T1 exzellente Arbeit: schon nach kurzer Zeit wird der Kopfhörer trotz des nennenswerten Gewichtes von 440g kaum noch wahrgenommen, die Belüftung ist absolut ausreichend und bei meiner Kopfform gab es auch nach sehr ausgiebigen Hörsessions von 3 Stunden nichts zu beanstanden. Dazu trägt natürlich auch die halboffene Bauweise bei, die hier schon eher Richtung offen interpretiert wird und Umgebungsgeräusche deutlich durchlässt. Einschätzung der Lebensdauer Auch hier schneidet der T1 nach meiner Einschätzung gut ab: steckbare Kabel, die bei Highend-Kopfhörern leider noch immer nicht selbstverständlich sind und eine sehr wertige Verarbeitung lassen auf lange Freude hoffen. Aus eigener Erfahrung weiß ich zudem, dass Beyerdynamics sehr kulant bei der Versorgung mit Ohrpolstern ist, bei einem älteren Beyerdynamics Kopfhörer habe ich vor Jahren anstandslos (und kostenlos) ein paar neue Polster erhalten, als ich schriftlich nach einer Bezugsquelle dafür gefragt habe. Auch die Verarbeitung der Metallbügel läßt hoffen. Prima in diesem Zusammenhang ist natürlich auch die fünfjährige Garantie, die Beyerdynamics ausspricht, bis dahin sollte wirklich jede Schwäche gefunden worden sein und Alterungseffekte erforscht. Verbesserungsvorschläge und Ausblick Viel ist es nicht, was mir beim Testen so an Verbesserungsideen durch den Kopf ging, aber vielleicht könnte man den Transport“koffer“ des T1 etwas optimieren, denn erstens sieht er -für mich- etwas plump aus, zweitens passt trotz der Größe der T1 nur mit eingefahrenem Bügel rein, da würden zwei Zentimeter mehr schon einen Komfortgewinn bedeuten. Und natürlich gehören beim A2 die beiden Schalter für Eingangsspannung und Impedanz nicht auf die Unterseite, wo man später (z.b. beim Einbau in ein Rack) nur schwer drankommt, das gehört für mich klar auf die Vorderseite. Eine zusätzliche Skala am Lautstärkeregler würde mich auch erfreuen Resume Alles gut gemacht, Beyerdynamic. Das stimmt zwar, greift aber doch etwas kurz. Mit der Kombination T1 (2. Gen) und A2 ist Beyerdynamic aus meiner Sicht ein ziemlicher Volltreffer gelungen, ein Kopfhörer, der einwandfrei verarbeitet ist, bei Klangtreue und Auflösung in der obersten Liga spielt und eine Menge Spaß macht. Ob es für meine Ohren dabei auch eines 1500 Euro teuren Kopfhörerverstärkers bedarf bin ich mir nach wie vor nicht sicher, aber der Kopfhörer steht ab heute eindeutig auf meiner „will ich unbedingt“-Liste [Beitrag von snark am 21. Nov 2015, 18:37 bearbeitet] |
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Lustlizard
Hat sich gelöscht |
#7 erstellt: 21. Nov 2015, 18:36 | |
A2 - High End Verstärker der Luxus Klasse Der Flagschiff Verstärker von Beyerdynamic ist mit seinen 2,5kg ein echter Hifi Brocken, und ein besonders schicker noch dazu. Auf die Designer aus Heilbronn kann man sich wie immer verlassen, keine Selbstverständlichkeit im Kuriositätenkabinett des HiFi "High End". Das Gehäuse des A2 besteht aus einem einteiligen Aluminiumrahmen mit abgerundeten Ecken, einem stabilen Metallboden und der Clou ist der Glasdeckel mit dem durchsichtigen Beyerdynamic Logo, der Einblick in den Innenraum des Verstärkers gewährt. Dieser ist mit kleinen LEDs beleuchtet, was im einen verdunkelten Raum für angenehm dezente Beleuchtung sorgt und eine perfekte Atmosphäre zum entpannten Musik hören liefert. Perfekt! Ein weiteres tolles Feature des A2 ist der verstellbare Widerstand für die Kopfhörerausgänge, der Benutzer hat die Wahl zwischen den mittlerweile marktüblichen 0 Ohm und den bei Beyerdynamic beliebten 100 Ohm. Nicht zu vergessen die Fernbedienung, die auch aus einem sehr schicken Aluminiumgehäuse besteht. Klanglich gefällt mir der A2 sehr gut, zu meinem Corda Jazz konnte ich keine nennenswerten Unterschiede feststellen. Vielleicht wenn ich ihn noch ein Jahr hier behalte. Schön wäre in dieser Preiskategorie natürlich noch ein D/A Wandler, Crossfeed, Equalizer.... In Anbetracht des Preises gibt es allerdings noch ein paar Dinge, die ich am A2 noch für verbesserungswürdig halte. -Das Gerät lässt sich nicht ausschalten, wenn es am Stromnetz hängt läuft es automatisch auf "stand by" und die helle rote Kontrollleuchte ist an. Ein Gerät in dieser Preisklasse sollte einen Netzschalter haben. -Die Schalter für Widerstand und Gain sind an der Unterseite des Gerätes eingelassen und nur über einen Zahnstocher oder ähnliches zu betätigen. Das macht ein Umschalten sehr umständlich, da man beide Hände benötigt und Einblick auf den Geräteboden haben muss. -Die Knöpfe an der Front sind mit hellen LEDs ausgestattet, die sich weder dimmen noch ausschalten lassen. Da hat man einerseits die tolle Innenbeleuchtung des Verstärkers und von vorne sieht er aus wie die Schaltzentrale einen Raumschiffes (ok, das ist übertrieben, aber ihr bekommt die Idee...) . Aber nun zum eigentlichen Testobjekt, dem neuen T1. T1 - 2. Generation, der Flagschiff Kopfhörer Mit seinem Preisschild von beinahe 1000€ steht der T1 in Konkurrenz zur Oberklasse der Kopfhörer und er schneidet dabei sehr gut ab. Design Der T1 knüpft beim Design nahtlos an die dt Editionsmodelle an, die meisten Bauteile sind identisch. Alle Aluminiumteile sind zart Champagnerfarben und als Akustikblende hat man dem T1 eine schicke Gitternetzstruktur aus Aluminium (?) vepasst. Die Kunststoffteile sind "schwarz softtouch" behandelt, eine matte Lackierung, die sich wie festes Gummi anfühlt und durch eine tolle Haptik und kaum Mikrofonie auszeichnet. In der Beyerdynamic Manufaktur kann man die dt880/dt990 Modelle auch in dieser Variante bekommen. Überhaupt hat der T1 ein tolles Anfassgefühl, ich will ihn ständig in die Hand nehmen und benutzen. Auf dem Kopf machen sich Berührungen des Gehäuses nur durch sehr zurückhaltende, matte Geräusche bemerkbar. Die Gabelaufhängung wurde im Gegensatz zu den dt Modellen überarbeitet, sie ist nun deutlich fester und Rasterung ist stabiler. Für einige Nutzer war das immer mal wieder Anlass zur Kritik. Alle mechanischen Teile bewegen sich leicht und geschmeidig und machen einen sehr hochwertigen Eindruck. Neu am T1.2 ist auch das abnehmbare Kabel mit 3,5mm Klinke Anschlüssen, die leicht angewinckelt sind. So stören die Anschlüsse nicht an den Schultern. Das stoffummantelte Kabel macht einen guten Eindruck, auch wenn es immernoch etwas steif ist. Auffällig ist ein leichter Mikrofonieeffekt durch die durchgehende Stoffummantelung nach dem Splitter. Sennheiser hat beim HD800 anscheindend nicht ohne Grund auf die Stoffummantellung in diesem Bereich verzichtet. Erwähnenswert ist noch der extrem bequeme Sitz des Kopfhörers und die, ich nenne es mal "ultra kuscheligen", Orhpolster, die tatsächlich noch angenehmer als die berühmten grauen Beyer Velours sind. Der T1 wiegt übrigens nur 350gr während der HD800 380gr auf die Waage bringt. Für das zeitlose, funktionelle Industriedesign verdient Beyerdynamic klar die Bestnote, der T1 ein echtes Schmuckstück sowohl im Regal als auch sehr bequem auf dem Kopf. Nicht unerwähnt gelassen werden sollten 5 Jahre Garantie und 25 Jahre Ersatzteilgarantie. Die Sache mit den 100 Ohm, kurz erklärt Durch seine elektrischen Eigenschaften reagiert der T1 auf unterschiedliche Widerstände im Kopfhörerausgang mit Veränderungem im Klangbild. Je höher der Widerstand ist, desto mehr Bass hat der Kopfhörer. Akustisch macht sich das in erster Linie durch ein etwas wärmeres Klangbild bemerkbar. Die meisten hier im Forum empfohlenen KHVs haben einen Widerstand von 0 Ohm, Tabletcomputer und Notebooks haben um die 50 Ohm, der Beyerdynamic A2 ist vom Werk aus auf 100 Ohm eingestellt, Stereoverstärker können 500 Ohm oder mehr haben. Ich habe den T1 sowohl an 0 Ohm als auch an 100 Ohm gehört und mal gefällt mir das eine besser, mal das andere. Je nach Lust und Laune. Mit 100 Ohm bekommt der Kopfhörer mehr Wärme und Schwung, dafür wird der Bass ein wenig weicher, an 0 Ohm ist er heller und spritziger. Es ist auf jeden Fall eine sehr praktische Eigenschaft, um das Klangbild dieses Kopfhörers zu variieren. Klang und so Die Bühne des T1 ist spektakulär. Durch die stark angewinkelten Treiber hat der T1 so etwas wie einen akustischen Crossfeed Effekt. Während bei Kopfhörern normalerweise die Bühne direkt rechts und links am Ohr beginnt verschiebt der T1 die Ränder der Bühne etwas weiter nach vorne. Dadurch verstärkt sich der Eindruck einer echten Bühne vor den Augen des Hörers. Bei entsprechenden Aufnahmen zieht sich die Bühne sauber und ununterbrochen von links vorne nach rechts vorne, ein wirklich beeindruckender Effekt, den ich so bisher noch nicht bei Kopfhörern erlebt habe. Der HD800 hat ähnlich angewinkelte Treiber, der akustische Effekt ist aber nicht so ausgeprägt wie beim T1, dessen leicht bass- und höhenbetonte Abstimmung das ganze noch etwas verstärkt. Durch die Höhenbetonung hat der T1 ausserdem eine sehr gute Ortung, in einem grossen Orchester lassen sich die einzelnen Geräusche sehr gut orten. Das Erkennen von Instrumenten wird durch die zurückhaltenden Mitten jedoch etwas erschwert. Mit seiner innovativen Bühne setzt der T1 sich merklich von der Konkurrenz ab. Mit seinem Bass steht der T1 vor den "grossen drei". Beim Kontrabass hört man das Schwingen der Saiten, Paukenschläge werden deutlich voneinander getrennt abgebildet. Auch im Tiefbass lassen diese Qualitäten nicht nach. Im Vergleich zum T1 wirkt der Bass der Mittelklassehörer (dt880, HD650 etc) weich und undefiniert. Der HD800 hat im Bass allerdings eine noch bessere Auflösung. Der Kickbass wird beim T1, ähnlich wie beim dt990 Edition, etwas betont und dürfte in etwa zwischen dt990 und dt880 liegen. Bei Rock und Pop wird mit dem Beyer dadurch etwas mehr geboten als beim HD800. Bei grossen Orchestern macht der T1 richtig Druck. Messungen zeigen in den Mitten ein leichtes auf und ab, was sich auch akustisch bestätigt. Im Grundton hat der T1 etwas Wärme, was z.B. E-Gitarren mehr Biss verleiht und den T1 vom nüchternen HD800 unterscheidet. Die Mitten sind im grossen und ganzen eher entpannt und etwas zurückhaltend, wie man es auch von der dt Editionsserie kennt. Dabei bleiben sie trotzdem klar und lebendig und wirken nicht so gedämpft wie beim dt880, allerdings auch nicht so präsent und hochauflösend wie beim HD800. Auffällig ist ein Bereich um die 1-2kHz, der sich durch eine leichte Schärfe auszeichnet. Insbesondere wenn grosse Orchester sehr laut werden, sticht dieser Bereich immer mal wieder leicht hervor, Ortung und Auflösung verschwimmen und der Klang wird etwas kratzig. Besonders deutlich ist das im direkten Vergleich zum HD800, aber auch mit einem dt990 gelingt die Wiedergabe in den Mitten hier etwas sauberer. Ähnliche verhalten sich die AKG Kopfhörer der 700erder Serie im 2,4kHz Bereich, beim T1 ist es weniger stark ausgeprägt als bei AKG aber bei einem Kopfhörer dieser Preisklasse muss schonmal genauer hingehört werden. Im Gegensatz zum HD800 ist der T1 ein vom Bass und bis in die Mitten leicht warm und etwas dunkel abgestimmter Kopfhörer, der seine Brillianz in den Mitten überwiegend durch eine deutliche Betonung in den Höhen erreicht. Einige Messungen zeigen die für Beyerdynamic typische Höhenbetonung des T1 bereits bei 6kHz, was ich akustisch nicht nachvollziehen kann. Bei meinem Exemplar lag der Beyerpeak am Anfang eher bei 8kHz. Um die Höhenbetonung in etwa einschätzen zu können habe ich recht früh während des Hörtests einen Versuch mir "Rosa Rauschen" gemacht. Hört man mit dem T1 Rosa Rauschen, macht sich die Höhenbetonung durch ein scharfes Zischen bemerkbar, das einer offenen Druckgasflasche ähnelt (danke an Zeem für die Inspiration). Mit Hilfe eines EQ (foobar Graphic EQ) lässt sich das Zischen entfernen. Dazu habe ich den T1 mit einem dt990Edition 600 verglichen, der schon länger in Benutzung ist. Beyerdynamic T1: -8db bei 8kHz (nach etwas Einspielzeit eher noch nierdiger, siehe unten) Beyerdynamic dt990Edition600: -10db bei 8kHz, -8db bei 6,3kHz, -4db bei 5kHz Mit Musik bestätigt sich dieser Eindruck. Der T1 zischelt nur bei hellen Aufnahmen, bei normalen oder dunklen Aufnahmen fällt die Höhenbetonung weniger, oder auch kaum, in Gewicht. Der HD800 zischelt deutlich früher, da er bereits im Bereich von 6-7kHz eine leichte Höhenbetonung hat. Er ist insgesamt auch heller als der T1, den ich im Vergleich als den natürlicher abgestimmten Kopfhörer bezeichnen würde. Der T1 ist bei weniger guten Aufnahmen auch viel nachsichtiger. Im Vergleich zum T1 ist der dt990 deutlich heller, seine Höhenbetonung hat einen sanfteren Anstieg und er zischelt früher und viel deutlicher. Ähnlich, wenn auch weniger stark, verhält es sich beim Vergleich mit dem dt880. Die meisten hier dürften diese beiden Hörer kennen. Als der T1 noch sehr neu war, war sein Hochton schärfer und kratziger als der des dt990/dt880. Einige Messungen zeigen beim T1 etwas Klirr im 8kHz Bereich. Nach den gut zwei Wochen Testphase fällt mir allerdings immer wieder auf, das diese Schärfe verschwunden ist und der Hochton nun sanfter geworden ist und sich besser ins Klangbild einpasst. Möglicherweise liegt das an den mittlerweile eingetragenen Ohrpolstern, die nach 20+ Stunden Einsatz merklich grossflächiger Anliegen als im Neuzustand. Selbst sehr zischelige Aufnahmen wie das Depeche Mode Live Album "101" kann ich ohne EQ hören. Im Zweifel beseitigen etwa -2db bei 8kHz den letzten Rest an Hochtonbetonung. Jedem Interessenten des T1 kann ich deshalb nur empfehlen den Kopfhörer lange genug zur Probe zu hören, bevor ihr euch ein Urteil über die Hochtonbetonung macht. Durch die Kombination von Bass und den warmen, zurückhaltenden Mitten und der Höhenbetonung wird eine ausserordentliche Brillianz und Abbildungsschärfe erreicht, die besonders bei grossen Orchestern, bei Pop & Rock und bei bombastischen Aufnahmen beeindruckend ist. Der Sound hat Schwung und der Funke springt schnell über, beim Sinfoniekonzert läd der T1 zum aktiven mitdirigieren ein. Nach ein paar Tagen mit dem T1 klingt mein AKG k712pro, als ob ich Wätte in den Gehörgängen hätte. Andererseits kommen mit dem k712 auch die Mitten wieder stärker zu Geltung, Musik bekommt mehr Volumen und die Instrumente mehr Körper. Beim T1 fällt immer wieder auf, wie schwierig es ist besimmte Instrumente, z.B. Klarinetten und Geigen, im einem grossen Orchester zu unterscheiden. Erwähnenswert finde ich noch, das der T1 bei Filmen eine sehr gute Figur macht, alles klingt echt und natürlich, er hat genug Punch im Bass (ggf. hochohmig betrieben) und Dialoge sind sehr gut zu verstehen ohne übermässig zu zischeln. Der T1 liegt für meinen Geschmack noch im Bereich der neutral abgestimmten Kopfhörer und seine Abstimmung ist das Gegenkonzept zum HD800. Dem sehr nüchternen und ehrlichen Sennheiser setzt er ein emotionaleres und schöneres Klangbild entgegen, das durch seine Brillianz manchmal etwas künstlich wirken kann. Was man bevorzugt ist in erster Linie Geschmackssache, auf jeden Fall sollte man beide zum Testhören in Betracht ziehen. Sowohl der Sennheiser als auch der Beyerdynamic setzen sich hörbar von den Mittelklassekopfhörern ab was Konstruktion und Klang betrifft. Eines ist aber klar, ich gebe den nur sehr ungerne wieder ab. Vielen Dank an Hifi-Forum.de und Beyerdynamic für diese Testaktion, die eine Menge Spass gemacht hat! |
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liesbeth
Inventar |
#8 erstellt: 22. Nov 2015, 20:57 | |
Beyerdynamic T1 MK II Einleitung: Beyerdynamic hat anlässlich des Erscheinens des T1 eine Testrunde eingeleitet. Dieses Mal etwas versteckt und mit einem vorgeschaltetem Gewinnspiel. Ich würde dieses Review nicht schreiben, hätte ich nicht das Glück gehabt, einer der Tester sein zu können. An dieser Stelle nochmal meinen Dank an Beyer an das Hifi-Forum für die vorbildliche Orga. Es steht jetzt hier ein T1 zusammen mit einem A2 KHV. Als Vergleich wird hauptsächlich der K 701 und HD 700 herangezogen, aus der Erinnerung noch ein wenig HD 800 und K812. Optik, Verarbeitung und Ausstattung: Beyer hat optisch nicht wirklich etwas am T1 geändert und so kommt der Hörer im typischen, zeitlosen Beyerdesign daher und weiß darin auch durchaus zu gefallen. Der Hörer ist optisch gefällig, ohne irgendwelche High-End Statements zu setzen. Holz oder sonstige exotische Materialen sucht man vergebens. Ich finde das wirklich positiv wird es doch seinen Beitrag dazu leisten, dass der T1 als Beyers Referenzhörer einer der günstigsten seiner Gattung ist. Die Verarbeitung ist ohne Fehl und Tadel. Da gibt es schlicht nichts auszusetzen. Vergleicht man den T1 zb mit einem Hifiman oder Grado würde man deren Ings gerne zur Nachhilfestunde nach Heilbronn schicken. Beyer bleibt auch in Sachen Ausstattung seiner Linie treu. Ein ordentliches, tauschbares Kabel, dass angenehm flexibel ist, wurde einer starren fingerdicken Strippe vorgezogen. Als Stecker wird eine 3,5 mm Lösung mit schraubbarem 6,3 mm Adapter genutzt, der angenehm schlank und damit Buchsen-schonend daherkommt. Die Ohrpolster sind leit und ohne Probleme tauschbar. Beyers Ersatzteilpreise sind ja schon fast legendär fair. Weiterhin ist noch eine praktische Aufbewahrungsbox enthalten, die sich vor allem für den sicheren Transport eignet. Auch hier wird auf Luxus verzichtet und die Box erinnert in ihrer Schlichtheit an Pro Material. Antrieb: Der T1 MK2 ist weiterhin mit Teslatreibern ausgestatet, die laut Beyer besonders effektiv und daher leicht anzutreiben sind. Die 3,5er Klinke ist ein weiterer Hinweis darauf, dass Beyer seinem Spitzenmodell durchaus den Betrieb am Handy zutraut. Tatsächlich erreicht man sowohl am HTC One M8 und am Iphone 5 eine ausreichende Lautstärke. Besonders große Reserven hat man dann nicht mehr aber bereits mit einem O2 ist man leistungsmäßig absolut auf der sicheren Seite. Damit man das nicht falsch versteht, das gute Stück ist sicherlich nicht für den mobilen Gebrauch gedacht, es gibt auch abseits davon Vorteile des leichten Antriebs, da man nicht an einen KHV-Boliden gebunden ist. Tragekomfort: Der Kopfbügel ist weich und angenehm gepolstert und liegt angenehm auf dem Kopf. Der Hörer ist laut meiner Küchenwaage362 Gramm schwer und damit etwas schwerer als der HD 700 (306 Gramm) aber im Vergleich zu Audezee und co und fast ein Federgewicht. Der Anpressdruck ist bei meinem recht großen Schädel angenehm, bei meiner Frau sitzt der Hörer deutlich lockerer aber noch gerade ausreichend fest. Die Polster mit weichem Mikrofaserstoff bezogen und angenehm zu tragen. Die grundsätzlichen Faktoren passen also schon mal, erreicht der T1 allerdings nicht den Komfort des Ohrensofas HD 700. Die Polster könnten für meine (großen) Ohren ein ganzes Stück größer sein, so stoßen meine Ohren leider an den Rand. Durch den angenehmen Stoff ist dies zwar gut zu ertragen aber ich habe lieber etwas mehr Platz. Klang: Kommen wir zum wichtigsten, wie klingt er denn nun. Der Klang ist beim ersten Eindruck relativ unspektakulär. Darin zeigt sich aber nur, dass der Hörer schon mal recht neutral abgestimmt ist und keine Effektschleuder. Es zeigt sich ziemlich schnell, dass er wesentlich zurückhaltender und ausgeglichener rüberkommt als etwa der K812. Wirklich beeindruckend ist die Bühne des T1 diese kommt wunderbar natürlich rüber und ermöglicht eine präzise Lokalisation einzelner Instrumente. Hier scheint sich die Anwinklung der Treiber auszuzahlen. Der Vergleich mit dem Bühnenkönig HD 800 fällt mir aus der Erinnerung mehr als schwer aber der T1 muss da imo nicht wirklich zurückstecken. Die Präzision und Auflösung des T1 ist gleichsam auf ganz hohem Niveau. Bei guten Aufnahmen folgt der Hörer jedem Ton und stellt ihn glasklar in den Raum. Dies führt beim Klassiker der Verführung von Audiophilen und Weintrunkener Studentinnen: Clapton Unplugged zu einem ungemein plastischem Klang, es ist jeder Zeit genau zuortbar und man kann förmlich den Gitarrenkörper spüren. Gute Aufnahmen machen einfach Spaß, der Hörer verführt tatsächlich dazu sich nochmal so manch einen hundertfach gehörten Track neu zu entdecken. Hier ist aber mal wieder der High-End-Hund begraben. Füttert man den T1 mit schlechteren Aufnahmen reagiert er schnell beleidigt und führt einem vor Augen mit welch stümperhafter Aufnahme man da gerade seinen Hörer malträtiert. Zeigt einem der Anfang von Korn´s Falling Away From Me noch, dass der T1 zu einem knorrigen, abgrundtiefen und trockenen Bass taugt, offenbart er in der Folge jede Übersteuerung und sonstige Unzulänglichkeit des Songs. Bekommt der T 1 vernünftiges Ausgangsmaterial macht er einfach Spass. Wird manchen Hörern gern nachgesagt, dass sie Spezialisten für das eine oder andere Genre seien, ist der T1 tatsächlich ein Allrounder, der Bass kann tief und trocken und ist schlicht da wo er hin soll, die mitten fügen sich stimmig ein und präsentieren sich in einer schlichten Natürlichkeit, die referenzwürdig ist... Aber was ist mit den Höhen wird sich der ein oder andere fragen bzw hat er ihn nun? Und mit IHM ist der sagenumwogene Bayerpeak gemeint... und Nein alles gut, die Höhen bleiben brav im üblichen Rahmen angehoben und spielen sich nie nervend oder gar kreischend in den Vordergrund. Also alles in allem ein wundervoll ausgeglichener Hörer der allerdings ein gewisses Maß an Aufnahmequalität fordert. Beyerdynamic A 2 KHV Der KHV wurde von Beyer mitgesandt, dass jeder der an dem Test teilnimmt eine adäquate Möglichkeit hat, den T1 anzutreiben. Er sollte also nicht im Vordergrund stehen und das macht auch Sinn. Wieviel von einem subjektiv wahrgenommenen Klangunterschied noch im Blindtest übrig bleibt, soll hier auch nicht zur Debatte stehen. Für mich ist klar, der Kauf eines KHV für 1500 € ist rational nicht zu begründen. Braucht der A 2 auch nicht er holt einen nämlich emotional ab und das trotz seines nüchternen Äußeren. Das ganze Teil ist schlicht ein optischer und haptischer Traum. Aus dem vollen gefräst, möchte man den Verstärker gern ein wenig streicheln, auch wenn dies dank Fernbedienung gar nicht nötig wäre. Der transparente Deckel und die rötlich warme Beleuchtung kann man als billigen Effekt bezeichnen bezeichnen, denn er ist klar reines Gimmick ohne technischen Sinn, aber was solls, bei mir wirkt er. Der A2 hat zwei analoge Eingänge und einen Ausgang auf der Rückseite. An der Front gibt es zwei 6,3 Kopfhöreranschlüsse, die aber nicht getrennt voneinander geregelt werden können. Aber wen interessieren bei diesem Gerät schon Leistungsdaten. Fehlt eigentlich nur noch das I-Tüpfelchen, man kann am A 2 noch einen Edelstahl-Kopfhörerständer anbringen. Die Idee ist so einfach wie genial, dass ich mich echt frage, warum das nicht viel mehr Hersteller so machen. |
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john_frink
Moderator |
#9 erstellt: 22. Nov 2015, 22:08 | |
. Da will man ein Review schreiben und wird die ganze Zeit über von Klangwelten fortgerissen. Aber was will man machen. Es ist Herbst, es regnet, wenn man abends heim kommt, ist es stockduster und im Fernsehen läuft… Spannung... „Nähen“. Umso besser dass ich hier gerade beyerdynamics Flaggschiff, den halboffenen T1 und dessen Antrieb, den massiven Kopfhörerverstärker A2 zum Testen da habe. Nun gut, ein wenig Merlot und erstmal Järvis 1812er. Klischee, ist klar, meiner Meinung nach aber eine gelungene Mischung und jeder weiß worum es geht. Alles da, unglaubliche Auflösung über den gesamten Frequenzbereich, enormer Detailgrad, sehr präsente Becken, eine leichte Spur mehr im Oberbass, sehr gefällig und warm das Ganze.. und man erkennt auch den klassischen beyerdynamic Sound. Ein kleines Plus des halboffenen Prinzips: am Ende wenn die Glocken einsteigen, wird die Räumlichkeit sehr deutlich, die sich bis dato zwar vom In Ear abhebt, aber vom ganz offenen Hörer noch entfernt war. Derbe neidisch wurde ich aber erst, als ich Alt Js Mathilda anspiele. Hier wird das High End wahrhaftig. Der direkte Vergleich mit dem Einstiegs AKG K171 macht so einiges deutlich. So z.B. die permanent im Hintergrund ausklingende ganz seicht angezerrte Gitarre, die ich mit allen meinen anderen Hörern so gar nicht bemerkt habe, die unterschiedliche Dynamik des Schlagzeugers, wenn er die Toms bedient, das Schnarren der Bassgitarre, das Ansprechen des Mikros wenn der Sänger die ersten Laute von sich gibt. Großes Tennis! Nun denn, ich muss unterbrechen. Die Frau möchte „Nähen“ schauen. Privatfernsehen war auch mal anders, da wurde noch ordentlich Trash gebracht und nicht der SWR zum Vorbild genommen. Moment, ich schweife ab. Wobei hier schon mein größter Kritikpunkt an dem Produkt liegt. Das Prinzip. Der Hörer richtet sich an eine Zielgruppe, die allein im Raum ist. Jemand, der in seinem Hörraum ungestört seine Platten, CDs oder Dateien hören möchte, losgelöst vom Stress, aber nicht völlig abgeschottet. Der Hörer ist jedoch so offen, dass man ihn nicht einfach benutzen kann, wenn Dritte anwesend sind, aber so etwas wird sich der geneigte Käufer vorher überlegen. Von daher wird der Aspekt meine Wertung auch nicht beeinflussen. Man sollte sich nur nicht der Illusion hingeben, dass halboffen schon passen wird. Die Eindrücke sind eher der Natur, dass vom Geschlossenen der Punch und das Tragegefühl übernommen werden und vom offenen Kopfhörer die Räumlichkeit und eine breitere Bühne – je nach Aufnahme ist die schon sehr breit. Na denn, dann kann ich mich auch mit den Äußerlichkeiten befassen. Das Set wurde als Einzelpakete in sehr edlen Verpackungen geliefert. Den A2 gibt es fast schon spartanisch mit Netzkabel, Fernbedienung und Bedienungsanleitung. Technische Daten werde ich mir an dieser Stelle verkneifen, die kann ohnehin jeder auf der Homepage nachlesen. Schade finde ich, das hier nicht einmal ein Cinchkabel (oder für den modernen Menschen ein Cinch/Klinkekabel) mitgeliefert wird, da ein solches Gerät ja oft genug direkt an die Preouts einer bestehenden Kette oder an den PC angeschlossen werden möchte. Der T1 kommt in einer Edlen Kunst-Wildleder Transportbox mit abnehmbaren, sehr angenehmen, stoffummantelten Kabeln und einem Klinke-Schraubadapter. Hier braucht man auch nicht mehr. Das Erscheinungsbild ist für beyerdynamic typisch, sehr massiv. Der Kopfhörer ist nicht der Leichteste, da beim Bügel und dem Gehäuse viel Aluminium zum Einsatz kommt. Der Bügel ist mit sehr angenehmen Kunstleder und Memoryschaum versehen und tatsächlich spüre ich den Bügel oben am Kopf kaum. Die Ohrmuscheln hingegen drücken nach längerem Hören ein wenig, womöglich ist das aber auch eine Gewöhnungserscheinung, die mit der Zeit vergeht. Trotz Velours habe ich nach der Hörsession warme Ohren, das hatte ich aber bislang bei jedem Kopfhörer und das stört mich auch nicht weiter. Der Bügel hat einen recht weiten Verstellbereich, die Muscheln passen komplett über meine nicht winzigen Ohren und ein Knarzen des Gestells oder andere Geräusche sind überhaupt nicht zu vernehmen. Im Allgemeinen ist die Anfass- und Materialqualität ausgezeichnet. Der A2 Kopfhörer Verstärker ist ebenso massiv, hat gut sitzende Kontakte, beleuchtete Knöpfe, ein Gehäuse aus dickem, gebürsteten Alu und als Clou eine matte Glasscheibe auf der Oberseite, bei der ein transparentes beyerdynamic Logo den Blick auf das mit orangenen LEDs beleuchtete Herzstück des Verstärkers freigibt. Das sieht echt gelungen aus und verspricht natürlich ein wenig Röhrenfeeling, was zur warmen Abstimmung des T1 passt. Der Verstärker bietet zwei analoge Eingänge und neben zwei Kopfhörerausgängen einen weiteren Analogausgang für die Weiterleitung des Signals. Das ist natürlich sehr puristisch. Hier hätte man ruhig die gewonnenen Erkenntnisse aus dem H1 und A200 KHV einfließen lassen können, um Freunde digitaler Signalverarbeitung für sich zu gewinnen. Derjenige, der also bereits seine ganze Musik auf seinem Laptop lossless bereithält und dort keine zufriedenstellende on-board Lösung hat, muss noch einen DAC oder ein Audiointerface dazwischenschalten und sich natürlich die Frage stellen, ob dann noch ein externer KHV sinnvoll ist. Mein PC macht das zum Glück ganz gut und ein Vergleich mit der Logitech Squeezebox, deren Signalverarbeitung bekanntermaßen einwandfrei ist, brachte keine dramatisch unterschiedlichen Ergebnisse zu Tage. Der KHV werkelt dafür in seiner Kernkompetenz vollkommen makellos. Kein Rauschen zu vernehmen, selbst wenn der Lautstärkeregler aufs Maximum gestellt ist, keine Verzerrungen im erträglichen Hörbereich und auch mein Einstiegs-AKG fühlt sich beim A2 gut aufgehoben. Leider besitze ich keinen Multi-Balanced Armature In Ear, die ja einem KHV mitunter einiges abverlangen, sodass diese interessante Fragestellung unbeantwortet bleibt. Und wie klingts? Der T1 ist ein hervorragender Begleiter für die abendliche Musikunterhaltung. Ab dem ersten Moment sind außer den sehr klaren Höhen keine auffälligen, extremen Charaktereigenschaften zu verzeichnen, so dass man dem Hörer mit einem Attribut wie Bassmonster, blutleer etc. brandmarken könnte, was ja öfter bei Modellen vorkommt, die entweder zu neutral oder zu spaßig abgestimmt sind. Der Kopfhörer lädt dazu ein, die Platte weiterlaufen zu lassen, um sich von der Vielschichtigkeit der Musik einlullen zu lassen, da jedes Detail offenbart wird, das sich in ihr versteckt. So gesehen macht der Kopfhörer bei vielstimmigen, orchestralen Werken mit seinem unglaublich hohen Auflösungsvermögen mehr Spaß als bei schlicht aufgenommenen, dynamikarmen Aufnahmen. Nicht dass er das nicht könnte, aber hier wird umso deutlicher, wie schade es ist, dass sich in den letzten 20 Jahren die Industrie mit ihrem Komprimierwahn um den künstlerischen Aspekt einer Vertonung eines Musikstücks zu wenig Gedanken gemacht hat. Zu stark beschnittene Stücke, bei denen der Kompressor sogar Stilmittel ist (August Burns Red – Black Sheep) klingen recht angestrengt und schmalbandig. Besonders viel Spaß macht der T1 auch bei Musik, wo der Gesang kraftvoll im Vordergrund steht (Johnny Cash - Hurt; Youn Sun Nah – Song of no regrets). Die Genialität mancher Sängerinnen und Sänger wird dadurch erst richtig deutlich, da der T1 in der Lage ist, jede Nuancierung oder jedes noch so kleine Ansteigen oder Abfallen der Stimmkraft zu betonen. Ältere Aufnahmen (Jimmy Hendrix – Crosstown Traffic), die naturgemäß etwas bassschwach sind, klingen durch die warme Abstimmung gefälliger und dynamischer – so auch eine der prägenden IDM Platten schlechthin – Aphex Twins‘ Druqks. Obwohl rein elektronisch (und nicht wirklich alt), fehlt mir hier bei einigen anderen Hörern der Punch, beim T1 hingegen ist alles wo es sein soll. Hört man hingegen eine Platte, die an sich schon sehr stark im Oberbass betont wurde (Chevelle – Antisaint; Florence and the machine – you’ve got the love), wird es tatsächlich matschig und etwas undeutlich. Am anderen Ende der Skala trifft es die Becken, sollten diese auf einer Aufnahme zu sehr herausstechen, könnten empfindlichere Ohren das als zu hart empfinden, das ist aber eher die seltene Ausnahme auf schlechteren Tonträgern. Andere elektronische Musik gibt er zwar auch tadellos wieder, jedoch ist das nicht seine Paradedisziplin. Hier mag ich das straffere Klangbild ganz geschlossener Kopfhörer oder von In Ear Stöpseln lieber. Pantha du Prince oder Trentemöller wirkten mitunter träge und nicht ganz so präsent. Im Allgemeinen sind die Höhen kristallklar konturiert, aber nicht dominant. Die Mitten sind in den Stimmen voll entfaltet, jedoch nicht betont. Der Oberbass ist weich und umfassend, der Tiefbass jedoch eine Spur zurückhaltender. Dynamikumfang und Auflösungsvermögen sind die klaren Gewinner, die Bühne und Ortung gut ausgeprägt. Als reiner Studiohörer ist der T1 jedoch nicht neutral genug. Die High-end Kombi T1/A2 ist eine hervorragend verarbeitete und gelungene Allround Lösung, bei der viel Liebe fürs Detail aufgewendet wurde. Das gilt nicht nur für die Auswahl der Materialien und den Aufbau des Verstärkers und Kopfhörers, sondern vor allem für den Klang, der sich gerade beim Herausarbeiten winzigster Details in das Herz des Hörers spielt. Hierbei wird nicht auf allerhöchste Neutralität Wert gelegt sondern auf allergrößte Spielfreude, wobei Gesang besser dargestellt wird als Gegröle und ein Orchester besser als ein Computer. Freunde guter, handgemachter Musik werden beim T1 und A2 lange Zeit ihre Freude haben und in vielschichtige Klangwelten eintauchen können! An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an beyerdynamic für das Gewinnspiel und für die Möglichkeit, meine Lieblingsalben mit ganz anderen Eindrücken neu zu entdecken! Viele Grüße, john_frink [Beitrag von john_frink am 24. Nov 2015, 20:47 bearbeitet] |
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Tob8i
Inventar |
#10 erstellt: 23. Nov 2015, 02:15 | |
Nachdem ich gesehen habe, was hier teilweise schon für tolle Fotos zu sehen sind, lasse ich mal die meisten meiner Handyschnappschüsse weg, um den Thread nicht zu sehr aufzublasen. Einleitung Wie fängt man ein Review zu solch zwei Premiumprodukten an? Erst noch einmal mit einem großen Danke an beyerdynamic und das Hifi-Forum, die diesen Test möglich gemacht haben. Der T1 der zweiten Generation hat mich sowieso schon gereizt und so hatte ich eine tolle Möglichkeit zu einem Test in aller Ruhe. Vielleicht mal kurz zu mir bzw. meiner Erfahrung mit teuren Kopfhörern. Als ich das erste Mal den HD800 hören konnte, der damals noch für 1000 Euro relativ allein in diesem Preisbereich war, fand ich ihn schon super, aber konnte mich noch nicht durchringen, so viel Geld auszugeben. Inzwischen spielt mein Gedächtnis mir da vermutlich einen so großen Streich, dass ich besser hier keinen Vergleich wage. Da ich in den letzten Jahren wegen der Uni hauptsächlich unterwegs und gar nicht mehr so viel zu Hause Musik gehört habe, habe ich dann allerdings sowieso vor allem in In-Ears investiert. Es ergab sich aber mal eine Gelegenheit den alten T1 zu hören und einen direkten Vergleich mit einem DT880 zu machen. Da wirkte der T1 so, als hätte man dem DT880 einen Vorhang weggezogen. Von der Abstimmung her ähnlich, aber mit mehr Auflösung, Präzision und Räumlichkeit. Wenn ich mehr zu Hause gehört hätte, hätte ich mir den alten T1 wohl gekauft. So blieb er einfach als Gedanke ein wenig im Hinterkopf. Daher war ich natürlich gespannt, in wie weit der neue anders ist. Um vielleicht einfach schon einmal ein wenig von meinem Fazit vorwegzunehmen, handelt es sich um zwei tolle Produkte, die mit tollem Klang und vielen durchdachten Details locken. Wenn also im Text an einigen Stellen Kritik steht, dann liegt es daran, dass ich bei solchen Luxusprodukten aus der absoluten Premiumklasse doch ziemliche Perfektion erwarte. Wenn die Hersteller sich mit immer teureren Produkten überbieten, um noch mehr Premium zu sein als die anderen, erwarte ich auch, dass man merkt, wie viel Entwicklungsarbeit und Sorgfalt bei der Produktion dort reingeflossen ist. beyerdynamic T1 (2. Generation) Verpackung und Verarbeitung Der T1 (2. Generation, im Folgenden dann nur noch als T1 bezeichnet) wird in einem schlichten, aber sehr schicken grauen Karton mit weißem Deckel geliefert. Die Vorderseite wird durch Magneten verschlossen und lässt sich aufklappen. Innen gibt es dann einige Fotos im Zusammenhang mit der Produktion und einen kleinen Text zur Tesla Technologie. An jeder Seite wird man darauf hingewiesen, dass es sich um einen audiophilen Kopfhörer handelt, der in Deutschland gefertigt wurde. Für meinen Geschmack etwas zu viel, aber sonst wären die Seiten wohl zu leer gewesen. Ich vermute jedenfalls, dass die wenigstens Käufer eines Kopfhörers in dieser Preisklasse vollkommen uninformiert in einen Laden stolpern und ein „Made in Germany“ dann zu einer Kaufentscheidung gegen einen Audeze oder Hifiman führt. Öffnet man nun die Verpackung oben, wird man erst mal mit einer Karte begrüßt, die zum Kauf des Kopfhörers gratuliert. Direkt darunter findet man ein ausführliches Garantieheftchen. Es gibt übrigens fünf Jahre Garantie auf den T1. Der Kopfhörer befindet sich eine weitere Pappschicht darunter in seiner gut gepolsterten Aufbewahrungstasche. Die Hartschalentasche gefällt mir ausgesprochen gut. Sie ist perfekt auf den Kopfhörer zugeschnitten. Beim T1 der ersten Generation wurde ein Köfferchen mitgeliefert, bei dem ich teilweise gelesen habe, dass es durch den Versand schon Schäden erlitten hat. Da scheint die neue Tasche ein sinnvoller Umstieg zu sein. Sie sieht ziemlich unverwüstlich aus, jedenfalls bis auf den Stoff. Außen ist sie mit einer Art schwarzem Fleece bespannt, das Staub magisch anzieht und gut sichtbar macht. Das beyerdynamic Logo außen und innen scheint auch eher ein metallisch lackiertes Plastikplättchen zu sein, das allerdings mit verschiedenen Oberflächenstrukturen aufwändiger bearbeitet ist. Weitere kleine Details sind die Reißverschlüsse mit beyerdynamic Logo und ein kleines Fach, das mit Klettverschluss im Inneren befestigt ist. Es soll vermutlich als Aufbewahrung für den Klinkenadapter dienen. Der T1 liegt perfekt in der Tasche und wackelt beim Transport kein Bisschen. Das Kabel muss allerdings abgenommen und zusammengerollt werden, um mit in die Tasche zu passen. Hier kommt auch gleich wieder ein Kritikpunkt, denn das Kabel ist bei Auslieferung ziemlich einfach und unpraktisch verpackt, wie man hoffentlich auf dem einen Foto erkennen kann. Da hätte ich mir bei einem Kopfhörer dieser Preisklasse mehr erwartet. Auch gibt es in der Tasche leider keine sinnvolle Aufbewahrungsmöglichkeit dafür. Das Kabel ist schön stabil und die Textilummantelung fühlt sich wirklich gut an. Die Stecker sind hochwertig. Die farbliche Kennzeichnung mit weiß und rot an den Klinkensteckern hätte man sich eigentlich sparen können, da die L und R Kennzeichnungen ja sowieso vorhanden sind. Auch der Kopfhörer an sich ist wieder toll verarbeitet und wirkt so, als würde er viele Jahre überstehen. Im Vergleich zum DT880 ist natürlich die Außenabdeckung der Muscheln deutlich aufwändiger, die Aufhängung hat ein schönes Muster, die Polster fühlen sich hochwertiger und fester an und der Kopfbügel ist toll gearbeitet. Das sind viele kleine Details, die den Premiumanspruch unterstreichen. Trotzdem fällt es mir schwer, Gründe zu finden, dass der T1 so vier bis fünf Mal so teuer wie der DT880 sein soll. Der Tragekomfort ist wirklich super und er ist noch ein wenig gemütlicher als mein DT880. Mir persönlich gefällt am meisten, dass man in der Ohrmuschel deutlich mehr Platz hat. Das Gewicht stört auf Dauer kaum. Für mich war es nur erst mal ungewohnt, wieder einen Kopfhörer auf dem Kopf zu haben und warme Ohren zu bekommen. In-Ears sind in diesem Punkt ja doch noch einmal etwas völlig anderes. Klang Um mal zum eigentlich Wichtigem zu kommen, dem Klang. Ich habe alle möglichen Genres durchprobiert, vor allem Rock, Metal, Songwriter und elektronische Musik. Sowohl neuere Produktionen mit wenig Dynamik und viel Lautstärke als auch ältere Dinge. Teilweise habe ich dabei auch direkt am FiiO E10 oder FiiO X1 Player gehört, weil beide den T1 locker ausreichend laut und gut betreiben können. Am A2 habe ich dann mit 0dB Verstärkung gehört und nur die Ausgangsimpedanzen verändert. Der T1 war an allen Geräten mit geringer Ausgangsimpedanz sehr neutral abgestimmt. Der berühmte Beyerpeak ist mir nicht aufgefallen oder ich bin inzwischen abgehärtet. Da mir allerdings auch im Vergleich mit meinem StageDiver 2, der ja ziemlich neutral ist, keine besonders hervorstechenden Bereiche aufgefallen sind, scheint es der T1 wirklich nicht zu übertreiben. Für manche wird die neutrale Abstimmung wohl mal wieder zu langweilig sein und sie wünschen sich lebendigeren Klang, aber ich war wirklich zufrieden so und hatte viel Spaß beim Hören. Wobei dieses Empfinden natürlich auch immer davon abhängt, wie gut ein Stück abgemischt ist. Ein paar aktuelle elektronische Stücke haben schon relativ langweilig geklungen. Entsprechend wurden sie vermutlich schon mit relativ basslastigem Equipment produziert und klingen auf einer neutralen Wiedergabekette bassarm. Auch wenn ich inzwischen die etwas intimere räumliche Darstellung meiner In-Ears sehr gewohnt bin, hat mir die größere Räumlichkeit beim T1 sofort gefallen. Er spannt eine kleine aber feine Bühne vor einem auf, die bei jedem Stück, das ich getestet habe, authentisch wirkte. Durch die angewinkelten Treiber scheint sich auch mehr hinter einem abzuspielen, was viele andere Kopfhörer nicht so gut vermitteln können. Habe dann auch noch mal mit meinem K701 verglichen und einige Stücke getestet, bei denen er Probleme mit der Räumlichkeit hat. Während ich beim K701 dann teilweise das Gefühl hatte, allein in einer großen Halle zu stehen und die Musiker seien 20 Meter von mir weg, hat es der T1 deutlich besser gemacht. Dort war ich dann näher vor einer kleineren Bühne und konnte die Musiker fast anfassen. An der Auflösung habe ich nichts auszusetzen und habe auch nicht wirklich Details vermisst, die ich mit anderen Kopfhörern oder In-Ears kenne. Teilweise fallen einem bei einer kleinen Räumlichkeit schneller manche Details auf und teilweise bei einer größeren wie beim T1. Der T1 seziert die Musik auch nicht ganz so extrem, wie es manche andere Kopfhörer machen. Dadurch sind auch ältere, nicht ganz so lupenreine Aufnahmen gut erträglich. Am meisten erstaunt hat mich die Präzision des T1. Selbst bei schnellsten Anschlägen des Schlagzeugs bei Metal bleibt der T1 sauber und verliert den Überblick nicht. Es fällt mir wirklich schwer zu beurteilen, ob meine In-Ears da noch etwas präziser sind. Das werde ich vielleicht noch einmal genauer testen. Für einen großen, dynamischen Treiber bin ich jedenfalls mit der Präzision vollkommen zufrieden. Wie sieht es aus mit 0 Ohm gegen 100 Ohm? An 0 Ohm klingt er, wie ich es oben beschrieben habe, ziemlich neutral. Schaltet man am A2 auf 100 Ohm Ausgangsimpedanz um oder bastelt sich einen Vorwiderstand, bekommt er einen netten Bassbuckel. Vor allem der Kickbass bei rockigeren Stücken wurde gleich viel lebhafter. Auch die Höhen werden leicht gedämpft oder treten zumindest mehr in den Hintergrund. Dabei behält der T1 trotzdem seine Präzision und fängt nicht an, langsamen, matschigen Bass hervorzubringen. Von daher ist es schon erstaunlich, dass man beim neuen T1 relativ einfach zwischen neutral und leicht spaßig wechseln kann. beyerdynamic A2 Der A2 wird in einem großen Karton mit einem Pappschuber geliefert. Natürlich ist alles im etwa gleichen Design wie beim T1 gehalten. Da wurde scheinbar ein einheitlicheres Corporate Design etabliert. Wenn ich das mit meinem DT880 und DT880 Pro vergleiche, die schon seit einigen Jahren bei mir sind, war das früher nicht der Fall. Das neue Design ist relativ schlicht und trotzdem schick. Wie beim T1 findet man auch hier überall den Hinweis, dass der Verstärker in Deutschland gefertigt wird bzw. steht unten bei den Produkthighlights noch einmal explizit „Handmade in Germany“. Die Siegelaufkleber, die den Pappschuber mit dem eigentlichen Karton verbinden, sind durchsichtig und auch zusätzlich mit dem Aufdruck „Made in Germany“ versehen. Hat man den Pappschuber entfernt, hat man einen hochwertigen Karton, der innen sicher mit Schaumstoff gepolstert ist. Alles ist schön übersichtlich in einzelnen Aussparungen platziert, einmal der Verstärker selbst, die Fernbedienung, der anschraubbare Kopfhörerhalter (inkl. Schrauben und Inbusschlüssel) und das Stromkabel. Fangen wir mal mit der Fernbedienung an. Auch wenn man beim Design sicher stark auf Apple geschaut hat, wirkt sie nur halb gekonnt. An den Übergängen zum Plastik ist das Aluminium nicht ganz sauber verarbeitet, das blau schimmernde Plastik an der unteren Kante ist eigentlich unnötig und der Batteriedeckel aus Plastik ist nicht ordentlich eingepasst und macht das Unibodygefühl kaputt. Das Layout der Tasten ist auch merkwürdig, weil das „Steuerrad“ nur aus zwei Tasten besteht und sich in der Mitte gar keine Taste befindet. Hier hätte man z.B. links Quelle 1, rechts Quelle 2 und in der Mitte Stummschaltung belegen können. Der Verstärker selbst ist auf den ersten Blick super verarbeitet. Ein großer Aluminiumklotz als Gehäuse mit einer Metallplatte am Boden und einer sauber verarbeiteten Glasplatte oben drauf. Die Idee mit der Beleuchtung mit orangenen LEDs, um Röhren zu imitieren, ist cool umgesetzt. Es gibt sogar eine langsame Steigerung beim Einschalten. Das wäre alles nicht unbedingt nötig gewesen, aber es ist nicht alltäglich und daher interessant. Der Lautstärkeregler ist motorisiert, so dass er sich bei Benutzung der Fernbedienung mitdreht. Das fand ich als Kind schon immer toll. An Anschlüssen gibt es nicht viele Möglichkeiten. Man kann zwischen zwei Cinch Eingängen umschalten, hat einen Cinch Ausgang und kann gleichzeitig zwei Kopfhörer über die 6,35mm Klinkenausgänge betreiben. Dieser Kopfhörerverstärker ist wirklich aufs Wesentliche reduziert. Die Einstellmöglichkeiten sind dagegen sehr praktisch, denn es lässt sich neben der Verstärkung (-4dB, 0dB, +6dB) auch die Ausgangsimpedanz umschalten (0 Ohm, 100 Ohm).. Im Inneren ist alles diskret aufgebaut. Die Schaltung ist also aus einzelnen Bauteilen wie Widerständen, Kondensatoren und Transistoren aufgebaut und nicht einfach nur zum großen Teil in einem Chip integriert. So kann man möglichst hochwertige Bauteile mit geringen Toleranzen passend zusammenstellen. Einen wirklich großen klanglichen Unterschied macht das nicht unbedingt aus, denn auch die fertigen Chips sind heute oft wirklich gut. So eine vergleichsweise einfache Verstärkerschaltung ist einfach alltäglich geworden und steckt in vielen Geräten. Trotzdem macht es Spaß sich die Bauteile und den sauberen Aufbau im A2 anzuschauen. Wer meine Posts zu High-End Playern kennt, wird wissen, dass ich nichts von den ganzen blumigen Beschreibungen einiger Blogs halte, wenn es um Verstärkerklang geht. Daher möchte ich zum Klang nur sagen, dass er keinerlei Schwächen zeigt. Ein schöner neutraler Klang, der auch keine hörbaren Verzerrungen ausweist und eine gute Separation der Kanäle aufweist. Da wurde ingenieurmäßig alles richtig gemacht. RMAA Messwerte habe ich allerdings leider nicht zu bieten. Einige Kritikpunkte habe ich doch, vor allem in Anbetracht des Preises: - Die rote LED im Stand-By stört etwas auf dem Schreibtisch oder im Rack. - Die Kombination aus Aluminium und schwarzen Tasten erinnert wieder an ein Design von Apple. Der silberne Alulautstärkeregler sieht dazu irgendwie nicht so ganz harmonisch aus. Ein schwarzer Regler wäre allerdings vermutlich auch zu auffällig gewesen. Dazu kommt dann noch die grüne LED für den Betrieb und die orange LED für den Eingang, die die Schlichtheit irgendwie auch stören. - Die secheckigen Kopfhörerausgänge sind nicht exakt gerade und untereinander nicht gleich ausgerichtet. Auch der Lautstärkeregler ist nicht genau mittig. Das sind zwar nur minimale optische Makel, aber bei einem so teuren Verstärker bin ich pingelig. -Auf der Platine scheinen noch Reste von der Produktion oder irgendwelcher Staub zu sein, der von den orangenen LEDs im Inneren beleuchtet wird. Auch nur minimal, aber durch die Beleuchtung fällt so etwas auf, wenn man von oben hineinschaut. - Die Schalter auf der Unterseite sind nicht so toll. Dass sie auf der Unterseite sind, ist vermutlich leichter umzusetzen gewesen und so kommen die Anwender auch nicht auf die Idee im Betrieb umzuschalten. Allerdings lassen sie sich nur mit langen Fingernägeln oder einem schmalen Gegenstand bedienen. Da hätte sich vielleicht irgendein anderer Schalter finden lassen, der leicht heraussteht. - Die Lautstärke beim Umschalten der Ausgangsimpedanz ist auf einen Kopfhörer mit 32 Ohm kalibriert. Das macht Sinn und will ich auch nicht anzweifeln. Bei einem 600 Ohm Kopfhörer ergibt das dann allerdings einen recht großen Lautstärkeunterschied, so dass man die Auswirkung der Ausgangsimpedanz eigentlich nur nach einem Pegelabgleich wirklich einschätzen könnte. Fazit Ich fange mal etwas anders an. Würde ich mir den T1 (2. Gen) kaufen, wenn ich gerade das Geld hätte? Dafür gibt es ein klares JA. Ob ich aber wirklich bereit wäre, den vollen Preis zu zahlen, ist wieder eine andere Frage. Wie sieht es mit dem A2 aus? Wenn ich zu viel Geld hätte, vermutlich schon, weil er ein ziemlicher Blickfang ist. Aber sonst würde ich es nicht machen, weil es einfach schon sehr gute Kopfhörerverstärker mit mehr Funktionen für deutlich weniger Geld gibt. Gerade bei einem relativ leicht anzutreibenden Kopfhörer wie dem T1 reichen meistens sogar schon portable Verstärker mit wenig Ausgangsleistung aus. Der neue T1 gefällt mir von der Abstimmung wirklich gut und auch sonst habe ich klanglich nicht wirklich etwas auszusetzen. Auch wenn ich momentan sehr auf In-Ears trainiert bin, war es schön mal wieder zur Abwechslung mit dem T1 und meinen Kopfhörern zu hören. Die Räumlichkeit von offenen Kopfhörern ist einfach doch noch mal anders und der T1 schafft es eine glaubhafte Bühne vor einem aufzubauen. Die Auflösung ist auch auf einem tollen Niveau und bei der Präzision hatte ich eigentlich nichts auszusetzen. Ob einem die klangliche Steigerung den Aufpreis zu schon wirklich guten Modellen wie dem DT880 wert ist, muss wohl jeder für sich entscheiden. Der A2 ist ein solides Gerät zu einem sehr hohen Preis. Die Verarbeitung ist bis auf kleine Makel spitze, die variable Ausgansimpedanz ist sehr praktisch und mit dem anschraubbaren Kopfhörerständer hat man direkt einen vollständigen Hörplatz vor sich. Als Student muss ich bei solchen Preisen natürlich erst mal schlucken, vor allem beim A2. Ich verstehe auch nicht ganz, warum beyerdynamic bei dem Rennen um immer teurere Kopfhörer mitmacht und der T1 unbedingt ein Premiummodell im Bereich Richtung 1000 Euro sein muss. Wenn der T1 zusammen mit dem T70 und T90 die hochwertigeren Versionen des DT880, DT770 und DT990 bilden und preislich vielleicht bei 500 bis 600 Euro liegen würde, wäre er vermutlich ein richtig großer Erfolg. Der A2 wäre in einer ähnlichen Preisregion um 500 Euro wohl auch eine ausgezeichnete Wahl, wenn jemand einen einfachen Verstärker mit hervorragender Verarbeitung sucht. Für die Preisempfehlung von 1500 Euro werden sich vermutlich nur wenige Käufer finden. [Beitrag von Tob8i am 23. Nov 2015, 02:17 bearbeitet] |
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panzerstricker
Inventar |
#11 erstellt: 23. Nov 2015, 22:21 | |
Vorwort Auch ich möchte mich an dieser Stelle gerne bei Beyerdynamic und dem Hifi-Forum für die Möglichkeit ein Produkt zu testen, was eigentlich nicht im Bereich meiner finanziellen Spielräume liegt, bedanken. Ich wäre auch gar nicht auf die Gedanken gekommen den T1 einmal zu testen, da ich sehr zufrieden mit meinem DT880/600 bin und schon aus Vernunftsgründen mich erst gar nicht der Versuchung ausgesetzt habe. Eine erwartete geringe Wahrscheinlichkeit beim Gewinnspiel zu gewinnen, hat mich dazu gebracht mit zu machen und nun sitze ich hier und wünsche mir, ich hätte ihn niemals zu hören bekommen. Natürlich nicht. Ich freue mich über die Zeit die ich mit dem Hörer hatte und lasse die Zeit die Wunden heilen. Ich werde mich schon wieder an meinen DT880 gewöhnen, denn wenn man es genau nimmt, ist auch dieser ein hervorragender Kopfhörer. Über mich Ich bin Student eines technischen Studiengangs im schönen Norden Deutschlands und bin 27 Jahre alt. Ich muss zugeben, dass ich ein „Beyer Fan“ bin. Mein Vater hat schon immer einen Beyerdynamic DT990 besessen, der bis heute, dank Ersatzteile und einem guten Service, meinen Vater erfreut und mich auch viele Jahre, als Mitbenutzer, erfreut hat. Ich selber wollte dann auch einen Beyer haben und so habe ich mir einen DT880/600 zugelegt. Mein Bruder hat einen DT770/32 Edition, welcher sich auch als absoluter Glücksgriff erwiesen hat, er ist robust und klanglich auch nicht zu verachten. Auch die propagierte Firmenpolitik von Beyerdynamic wird von mir als gut erachtet. Die Kopfhörer der DT- und T-Reihe werden in Deutschland produziert und mir sind auch schon Ersatzteile in die Hand gefallen, die in Deutschland produziert werden. Also scheinbar werden die Kopfhörer nicht nur hier zusammen gesetzt. Dennoch: Mehr Transparenz schadet nie. Ein professioneller Hörer bin ich aber nicht. Ich genieße einfach nur Musik und bin auf den Geschmack guter Wiedergabekomponenten gekommen. Seit der Geburt meines Kindes ist die Zeit, die ich zum Musik hören aufbringe zwar deutlich weniger geworden, aber es macht mir noch genauso eine Freude, wie vorher. Der T1 Optik, Haptik, Verarbeitung Optisch lehnt sich auch dieser Beyer an dem typischen Design der anderen Hifi Hörer aus eigenem Hause an. Auch vom Aufbau gibt es viele Überschneidungen. Kurz gesagt: Federstahl mit Stoff umwickelt bildet den Kopfbügel, ausgestanzte Metallgabeln verbinden diesen mit den runden Ohrmuscheln. Der Durchmesser bleibt auch diesmal gleich. Optisch ist er in meinen Augen ein echtes Schmuckstück und gefällt mir gut. Nicht zu aufdringliches Design und eher nüchtern. Am ehesten ähnelt er wohl dem DT880, aber edler und kompromissloser designt. Ich bin sehr angetan. Was die Haptik angeht, so fühlt er sich an, wie er aussieht. Durch die Wahl der Materialien hat man das Gefühl ein sehr robustes Produkt in der Hand zu halten, auch wenn man das von Heim-Hifi nicht unbedingt erwarten müsste, da mit solchen Produkten eigentlich eh überwiegend schonend umgegangen wird. Eine Verbesserung gegenüber dem DT880 stellt die Rasterung der Höhenverstellung dar. Sie ist präzise und der Hörer verstellt nicht von alleine seine Größe. Die Verarbeitung ist auf hohem Niveau. Ich kann nur eine Sache beanstanden und das ist der ausgestanzte T1 Schriftzug der Gabeln. Dort ist etwas Grat zu sehen, was nur bei genauem Betrachten auffällt. Bei den Gabeln des T1 habe ich schon von anderen Usern gehört, dass diese nicht perfekt entgratet sein können. Das Kabel mit seiner Textilummantelung entspricht gefühlt dem aktuellen Zeitgeist. Ich brauche es nicht und ich bekomme eine Gänsehaut, wenn es an manchen Materialien schabt und fasse es auch nicht gerne an, aber ich bin da eh sehr empfindlich. Verarbeitet ist es sehr gut, und man sieht ihm die hohe Qualität an. Der Stecker ist haptisch ein Hochgenuss. Tragekomfort Da der Tragekomfort bei jedem Menschen anders sein kann, empfehle ich jedem einen neuen Kopfhörer vorher eine längere Zeit aufzusetzen. Der Tragekomfort des neuen T1 ist auf meinem Kopf nicht zu beanstanden. Ich kann ihn lange tragen, er sitzt fest ohne zu drücken und meine Ohren werden bei 21 Grad Raumtemperatur nicht zu warm. Auch das höhere Gewicht gegenüber dem DT880 fällt nicht negativ auf. Die Polster sind sehr weich und sind angenehmer als beim DT880, aber für meinen Kopf ändert das nichts, denn vergessen tue ich beide auf meinem Kopf. Klang Klanglich ist er ganz anders als ich erwartet habe. Des öfteren habe ich gelesen, dass ein T1 im Vergleich zum DT880 nur minimal besser spielt und er den Aufpreis nicht wert sei. Was soll ich dazu sagen? Am besten gar nichts. Was ich sagen kann ist, dass der T1 eben nicht minimal anders klingt, sondern eher deutlich anders. Das mag an einer klugen Abstimmung liegen oder an sonst etwas aber man erlebt einen sehr starken Wow Effekt. Das letzte mal habe ich das erlebt als ich 2 MB Quart 290 bekam, die nur aus Spaß angeschlossen habe um mal so zu hören was die so können und ich so baff war, dass ein paar Tage später meine Canton Chrono 509DC verkauft waren. So ist es hier auch, wirklich toll, die Bühne, der Bass, die Stimmenwiedergabe. Ich bin begeistert. Aber eines nach dem Anderen. Der Bass ist sehr auffällig, aber positiv auffällig. Präzise, schnell, trocken, etwas angehoben. Sehr eindrucksvoll. Das Gefühl konnte mir mein DT880 noch nie vermitteln. Er hört sich irgendwie plastisch an, schwer zu beschreiben. Nie hat man das Gefühl, dass er wummert, zu dick aufträgt oder übersteuert. Das Gegenhören mit dem DT880 bestätigt das. Wo der DT880 angestrengt klingt, spielt der T1 die Bässe mit Leichtigkeit. Ein Genuss für meine Ohren. Mit einem EQ habe ich versucht den Bass des T1 mit dem DT880 zu reproduzieren, was mir aber nicht gelungen ist. Diesen Tiefbass habe ich mit noch keinem anderen Kopfhörer erleben dürfen. Die Abstimmung der tiefen Frequenzen gefällt mir sehr gut und entspricht sehr meinen Präferenzen. Auch in der Stimmenwiedergabe unterscheidet der T1 sich zum DT880, Stimmen sind präsenter und authentischer. Ich hatte immer das Gefühl, dass mein DT880 das ganz gut macht, mag auch stimmen, aber der T1 macht es meiner Meinung nach besser. Als alter Beyerdynamic Hörer habe ich keine Probleme mit Höhen. Auch wenn ich keinen Hörer kenne, der als typische „Höhenschleuder“ verschrien ist, wie den aktuellen DT990/250, DT770/250 und den T90. An keiner Stelle vernehme ich ein unangenehmes Zischen, was mich dazu zwingt den Hörer abzusetzen. Ich höre zwar auch nicht sehr laut, aber auch nicht unbedingt sehr leise. Für mich sehr erträglich und vor Allem empfinde ich die Höhenwiedergabe als realistisch. Aber meine Holzohren vermögen das wohl kaum zu beurteilen. Was ist schon realistisch, da scheiden und streiten sich ja bis heute die Geister, gerade in Hifi Foren im Internet. Auf jeden Fall erkennt man den Hörer aber als Beyerdynamic wieder, er zaubert einem eine Detailfülle in die Ohren, was nicht mal mein DT880 vermag. Was die Räumlichkeit angeht, so ist diese besser als beim DT880 und auf sehr hohem Niveau. Da unterscheiden sich die Beiden noch mal deutlich. Vom DT880 immer sehr angetan, auch aufgrund der von mir empfundenen sehr realistischen Bühendarstellung, so wird diese vom T1 übertroffen. Tiefer und breiter sind hier die Devise. Meine Ohren sind nicht geschult genug um das, wie man andere User das können, genau zu beschreiben. Aber alles klingt luftiger und größer und auch irgendwie greifbarer. Auch in Computerspielen ist dieser Effekt merkbar. Dieses Wochenende habe ich seit Jahren mal wieder eine LAN Party veranstaltet und da habe ich den T1 einem Kumpel gegeben der dann stundenlang mit dem T1 gespielt hat. Er meinte nur alles sei so realistisch und man fühle sich mitten im Geschehen. Ich habe es ehrlich gesagt gar nicht getestet und kann das nur so weitergeben. Klingt für mich nachvollziehbar. Aber inwiefern einem das gegenüber einem DT880 Vorteile bringt, kann ich nicht sagen. Ich denke, dass sich diese in Grenzen halten. Fazit Ich werde das Fazit recht kurz halten, da ich mit dem Kopfhörer sehr zufrieden bin. Bis auf das Kabel stört mich nichts und ich würde auch soweit gehen das auszutauschen. Aber der Klang ist grandios, die Verarbeitung erstklassig und der Kunde glücklich. So muss das sein. Der Preis passt, auch wenn ich ihn mir noch nicht leisten kann. Aber wenn sich meine Situation ändert, ist dieser Kopfhörer definitiv eine Option. Der A2 Über den A2 gibt es deutlich weniger zu sagen, da dieser nur eine Funktion hat und das ist verstärken und das kann er. Nicht mehr und nicht weniger. Obendrein sieht er gut aus, fühlt sich gut an bietet ein paar Gimmicks wie z.B. eine Änderung der Ausgangsimpedanz von 0 auf 100 Ohm. Reicht das um einen Preis von 1500€ zu rechtfertigen? Das versuche ich im Folgenden etwas zu erörtern. Beyerdynamic hat mit dem A2 einen sehr guten Kopfhörerverstärker im Portfolio, welcher nicht nur optisch gut zum T1 passt, sondern im 100 Ohm Modus für manche Leute den Klang etwas in eine Richtung verschieben kann, die vielleicht noch mehr den eigenen Vorlieben entspricht. Ich habe den Unterschied von 0 und 100 Ohm als gering empfunden und habe deshalb fast durchgängig im 100 Ohm Modus gehört. Wirklichen Mehrwert hat mir die zweite Kopfhörerbuchse geboten, nicht nur für den Test um den T1 besser vergleichen zu können, nein, meine Frau hat gerne ab und zu mitgehört und das geht so natürlich prima. Ich bin auch ein Mensch, den die Haptik und Verarbeitungsqualität mindestens genauso wichtig ist, wie die Funktion und der Klang. Da hat mich der A2 fast auf ganzer Linie überzeugt. Keine Grate, hochwertigste Materialien wie Aluminium und Glas und das schön designt. Leider sind die Wahltaster auf der Vorderseite aus Plastik. Das erleichtert natürlich diese zu beleuchten, aber ist in meinen Augen etwas inkonsequent. Klanglich sehe ich den A2 ganz weit vorne im Bereich Kopfhörerverstärker. Aber ganz weit vorne fängt bei mir auch ganz weit unten an, also preislich gesehen. Diese Laststabilität können auch deutlich günstigere Verstärker bieten wie ein Objective O2. Was andere Kopfhörerverstärker nicht haben, ist eine Fernbedienung. Die hat der A2. Die überzeugt mich gar nicht. Man muss sie am besten gerade vor die Empfängerdiode halten und jegliche größere Winkel vermeiden, sonst merkt der A2 nicht, dass man was von ihm will. Noch dazu ist die Klappe der Batterie aus Plastik und da ich die Batterie tauschen musste, da diese zu schwach war. Habe ich gemerkt, dass der Deckel empfindlich ist. Beim ersten mal lässt er sich auch nur schwer wieder verschließen. Ich habe eine ganze Weile gebraucht um den Trick zu entdecken. Man darf die Batterie nicht einfach reinlegen und dann versuchen die Klappe zu schließen. Man muss darauf achten die Batterie richtig neben den Kontakt zu stecken, sonst klemmt man den mit unter der Batterie ein und man hat einen Kurzschluss und die Klappe geht nicht zu. Da kann Beyerdynamic nachbessern und am besten auch das Ding in Deutschland produzieren lassen anstatt in China. Knapp 1500€ sind viel Geld und in meinen Augen zu hoch angesetzt. Kein DAC, kein Crossfeed. Das hätte man noch irgendwie im Preis unterbringen können. Ich würde ihn mir persönlich nicht kaufen und erwarte für den Preis auch konsequente Qualität und Produktion in Deutschland. Die Fernbedienung enttäuscht mich schon. Für 1000€ kann man sich das schon mal überlegen, aber auch für den Preis muss die Fernbedienung überarbeitet werden. Schlusswort Ich hoffe euch hat der Test gefallen und beschreibt ein wenig womit wir es als Tester zu tun hatten. Ich kann auf jeden Fall empfehlen den Hörer auch zu testen. Für mich ist er eine Offenbarung in Sachen Hifi und ein ganz tolles Stück Technik. Der A2 ist einfach nur ein Kopfhörerverstärker. Einen besseren Klang oder irgendwelche Wunder braucht man nicht zu erwarten. Er macht seine Sache wie er soll, nicht mehr und nicht weniger. Leider funktioniert mein Kartenlesegerät im Moment nicht. Ein Neues ist unterwegs und ein paar Bilder des T1 und A2 werden nachgereicht |
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ApeOfTheOuterspace
Inventar |
#12 erstellt: 24. Nov 2015, 19:56 | |
Möchte mal ganz Flux ein ganz großes Kompliment an die anderen Tester hier aussprechen. Eure Berichte lesen sich wirklich gut und ich finde es u.a. echt witzig, dass sich hier die Eindrücke im Vergleich DT 880 - T1 so stark ähneln. Was mich schon seit ein paar Tagen beschäftigt: Was passiert eigentlich mit dem Equipment, das an beyer zurück geht? Kann man das dann überhaupt noch als Neuware verkaufen, da ja u.a. die Siegel gebrochen sind? Oder werden das nun Ausstellungsobjekte? Würde mich echt mal interessieren! [Beitrag von ApeOfTheOuterspace am 24. Nov 2015, 19:57 bearbeitet] |
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michi1106
Stammgast |
#13 erstellt: 26. Nov 2015, 11:18 | |
Es kann ja sein, dass die Geräte als Ausstellungsstücke oder auf Messen verwendet werden. Vielleicht werden sie auch zur nachträglichen Testung aus irgendeinem Grunde untersucht...? Ich glaube aber eher, dass sie gründlich geprüft werden und nach einer "Wiederaufbereitung" mit neuer Verpackung wieder als Neuware in den Versand gehen wenn dies noch möglich ist. Schließlich kann man erwarten, dass sie pfleglich behandelt wurden |
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AG1M
Inventar |
#14 erstellt: 28. Nov 2015, 12:39 | |
@thewas Wow das beste Review zum neuen T1 das ich bisher gelesen habe vielen Dank dafür. Da muss ich gar nicht mehr hören die Eindrücke und Messungen reichen mir absolut aus, wirklichen Respekt und Danke für die Mühe. Btw. Wenn diese Textexemplare als Neuware verkauft werden ohne Preisnachlass oder Hinweis egal ob gereinigt oder nicht "aufbereitet" ist das Betrug. Ich möchte keine gebrauchte Ware haben, egal ob Sie nur eine Minute auf einem anderem Kopf war und optisch nicht zu unterscheiden ist, wenn ich schon extra Neuware einkaufe. Entweder man kauft gewollt gebrauchte Ware, wegen des günstigeren Preises, was vollkommen in Ordnung ist, oder man kauft absolut richtige Neuware beim normalen Preis. |
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thewas
Hat sich gelöscht |
#15 erstellt: 28. Nov 2015, 12:45 | |
Vielen Dank für dein Lob, wobei ich fand alle Reviews hervorragend. Ich kann mir persönlich nicht vorstellen dass so ein großes und seriöses Unternehmen wie Beyer sowas machen würde, sondern bin mir ziemlich sicher dass sowas als B-Ware oder an Händler als Demoware veräußert wird. Oder wer weiß, Weihnachtsgeschenk an fleißige Mitarbeiter? |
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panzerstricker
Inventar |
#16 erstellt: 28. Nov 2015, 14:17 | |
Hätten die Mitarbeiter verdient. Wer so ein tolles Produkt entwickelt und produziert! |
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