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Harman Kardon AVR 151 blinkt orange+A -A |
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Autor |
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LadySnowhitepink
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 28. Jul 2024, 19:16 | |
Moin liebe Forengemeinde, das Karma hat mich eingeholt. Irgendwann im ersten Ausbildungsjahr kam mir mal der Satz über die Lippen "Och, wenn die Schutzschaltung anspringt kann es nicht so wild sein. Das bekommt man einfach repariert." 17 Jahre später bekomme ich nun die Quittung dafür: Ich habe hier einen Harman Kardon AVR 151 vom Sohn eines Arbeitskollegen vor mir, der dauerhaft orange blinkt / in den protect mode geht. Das Gerät hat keinen Netzschalter, sobald es am Strom hängt ist es im Stand By. Beim Einschalten hört man kurz ein Fiepen aus dem Netzteil, das Display geht noch nichtmal an und das Gerät geht in den protect mode und die orangene LED blinkt dauerhaft. Das Netz ist voll mit diesem Fehlerbild, meist sind die SMD-Elkos auf dem "Digital Board", welche die Betriebsspannungen glätten / filtern sollen, hinüber. Folgendes tat ich bis jetzt: - Sichtkontrolle des "Digital Boards", die besagten Elkos sahen unauffällig aus / keine geplatzt oder ausgelaufen. - Elkos mit dem Peak-Elektronik ESR70 erstmal im eingebauten Zustand alle auf der Platine befindlichen Elkos gemessen (Kapazität und Widerstand), einer war verdächtig (keine Kapazität). Im ausgelöteten Zustand war er messtechnisch dann in Ordnung. - Mit einem Labornetzteil die verschiedenen Spannungen (+12V, -12V, +5V) auf der Platine eingespeist und gemessen. Die Spannungen liegen dort an wo sie sollen. - Sichtkontrolle des Netzteils, keine verbrannten Bauteile, gewölbte Elkos oder ähnliches. - Sekundärseitig die Ausgangspannungen gemessen, außer den Stand By 5V lag keine Spannung an, irgendwie aber auch logisch wenn das Gerät im "protect mode" ist - Auf dem Netztei alle möglichen Bauteile ohmisch gemessen, keine Kurzschlüsse wo sie nicht sein sollen gefunden. - Sichtkontrolle der Verstärkerplatine, keine verbrannten Bauteile, gewölbte Elkos oder ähnliches. - Laut Internet tritt auch häufiger ein defekt der Endstufentransistoren auf. Alle ohmisch durchgemessen, alles unauffällig. So langsam gehen mir die Ideen aus Hat jemand noch eine Idee was man tun bzw. wo der Fehler liegen könnte? [Beitrag von LadySnowhitepink am 28. Jul 2024, 19:24 bearbeitet] |
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CarlM.
Inventar |
#2 erstellt: 28. Jul 2024, 20:03 | |
Es reicht ja aus, wenn ein Kanal zuviel DC-Offset hat oder zuviel Strom zieht. Natürlich ist auch ein fehler in der Schutzschaltung denkbar. Falls möglich, ziehe ich in solchen Fällen den Stecker für die Stromversorgung der Endstufenplatine (und sichere ihn). Wenn das Gerät nun einschaltet, ist die Endstufe defekt. Dann kann man die Siebelkos entladen, die Endstufenplatine ausbauen und die Bauteile auf den Platinen vergleichend prüfen. Defekte Widerstände und (Zener-)Dioden lassen sich so häufig finden. Nachtrag: Unbedingt daran denken, vor dem erneuten Aufstecken des Steckers die Siebelkos über einen Lastwiderstand (500 Ohm - 2k 20W) zu entladen. Ansonsten könnte es beim Aufstecken zu einer plötzlichen ungewollten Entladung kommen. Eine "Brachialmethode" wäre die Deaktivierung der Schutzschaltung durch Auslöten des SMD-Digitaltransistors Q1409 RT1N141C. Dann muss man aber eine 100W-Glühlampe in die Phase des Netzkabels einschleifen um eine Strombegrenzung zu haben. Messen kann man dann aber in den meisten Fällen. Geht es trotzdem nicht, schaltet das IC des Schaltnetzteils ab (dessen ínterne Schutzschaltung). Hier gibt es das Service Manual: https://elektrotanya....0.pdf/download.html ... und hier ggf. ein interessantes Video: https://www.youtube.com/watch?v=iubls0DAOIk [Beitrag von CarlM. am 29. Jul 2024, 09:16 bearbeitet] |
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LadySnowhitepink
Ist häufiger hier |
#3 erstellt: 29. Jul 2024, 16:37 | |
Vielen Dank für den Input Den Stecker der Endstufenplatine habe ich mal abgezogen, beim Einschalten blinkt es immer noch fröhlich weiter. Sobald ich eine 100W Glühlampe organisiert habe, wird die "Brachialmethode" zum Einsatz kommen |
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CarlM.
Inventar |
#4 erstellt: 29. Jul 2024, 16:43 | |
Das ist eher die Methode, wenn eine der Endstufen defekt ist. Ich würde jetzt eher die Spannungen am großen Stecker des Netzteils messen, so wie es im verlinkten Video gezeigt wird. [Beitrag von CarlM. am 29. Jul 2024, 16:43 bearbeitet] |
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LadySnowhitepink
Ist häufiger hier |
#5 erstellt: 05. Aug 2024, 17:57 | |
Okay, ich nehme Abstand von der Brachialmethode (schade eigentlich) Die Spannungen am Stecker des Netzteils hatte ich direkt zu Beginn schon gemessen, ausser den 5V Stand By war dort nichts zu messen. Allerdings hielt ich die Schutzschaltung / den Protect Mode für den Grund dafür. Verstehe ich es also richtig: Trotz aktivierter Schutzschaltungen sollten die Ausgangsspannungen an dem Stecker des Netzteils anliegen (es sei denn das Netzteil ist defekt)? |
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CarlM.
Inventar |
#6 erstellt: 05. Aug 2024, 18:30 | |
Mal so nebenbei: Die Gesamtschaltung ist mit ihren gegenseitigen Abhängigkeiten ziemlich komplex. In solchen Fällen lasse ich mir die wichtigen Seiten des SM in einem guten Copyshop (bzw. einer Duckerei) ausdrucken. Am PC-Monitor wird das leicht zur Tortur ... Umso wichtiger ist eine präzise Kommunikation mit exakter Benennung der Bauteile, Steckverbindungen etc. Wenn Du außer +5 VDC keine Spannungen gemessen hast .... gilt dies für den großen 15-poligen Steckverbinder BN65 (Seite 123 von 131)? Aus meiner Sicht sollte Pin15 (Power down) eine Spannung haben, sobald der Stecker in Netzdose ist. Ist dies nicht der Fall, solltest Du den Netzstecker ziehen und die Widerstände "0 Ohm" R904 und R969 prüfen. Grundsätzlich sehe ich aktuell den Fehler auf dieser Platine. Wegen der hohen Spannungen in bestimmten Bereichen, würde ich auch zunächst zu einer risikoarmen Prüfung der Bauteile bei gezogenem Netzstecker raten. Beispiel: Ob ein Widerstand von 0 Ohm (Schutz-/Sicherungswiderstand) noch niederohmig ist, kann man auch im eingebauten Zustand prüfen. Dioden müssen je nach Polung unterschiedliche Werte zeigen. Soviel zunächst ... ich muss mich auch erst einmal in die Schaltung einlesen .... |
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