Nakamichi-Anlage "restaurieren"

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Kyrfi
Neuling
#1 erstellt: 07. Feb 2010, 23:42
Guten Abend.

Seit einiger Zeit befindet sich eine Anlage o.g. Herstellers aus einem Nachlass in meinem Besitz. Sie wurde allerdings nicht immer ihrem Einkaufspreis entsprechend behandelt und weist daher einige Mängel auf: Die Bedienteile lassen vermuten, dass sie einige ausgelassene (und vorallendingen trinkfreudige) Abende miterlebt haben, verschiedene nicht weiter identifizierbare klebrige Substanzen haben Potis/Knöpfe lahmgelegt, manche kratzen auch ohne Dreingabe, andere verweigern den Dienst völlig. Findet man allerdings trotz dem maladen Zustand der Bedienteile eine Einstellung, in der es tönt, so tönt es richtig. Da sämtliche Displays und steuerungsunabhängigen Funktionen intakt sind gehe ich deshalb davon aus, dass die demolierte Front tatsächlich der einzige Defekt ist.

Die Anlage besteht aus einem "Amplifier 2", einem "Cassette Deck 2" und einem "CD Player 4". Sie wurde über zwei große Standlautsprecher der Firma "Pilot" betrieben, welche bauartbedingt nicht unter dem Lebensstil des Besitzers gelitten haben.

Da Nakamichi meines Wissens nach nichtmehr in Europa präsent ist, fällt ein Komplettaustausch der in Mitleidenschaft gezogenen Teile weg. Ist einem "fingerfertigen Laien" die Instandsetzung zuzumuten? Wenn ja, wie gehe ich vor? Wenn nicht, an wen oder was kann ich mich wenden? (Bewohne Region Stuttgart/Esslingen)

Verbunden mit obiger Fragestellung besteht natürlich auch Unsicherheit, ob die vorhandenen Komponenten überhaupt wertig genug sind, als dass es sich (finanziell / aufwandstechnisch) lohnen würde, hier an die Arbeit zu gehen. Ich würde die wiederhergestellte Anlage zwar auf jeden Fall täglich ausgiebig nutzen, da ich bald auch Platz und Bedarf hätte, aber falls gleich- oder höherwertige Pendanten zu den Teilen heute für kleines Geld zu erwerben wären, wäre das natürlich in Betracht zu ziehen.

Freue mich auf Antworten.

MfG
audiophilanthrop
Inventar
#2 erstellt: 08. Feb 2010, 01:20
Den Neupreisen in den frühen 90ern nach zu urteilen handelt es sich um hochwertigeres "Normal-HiFi". Da kann man ohne weiteres ein wenig Zeit investieren. Handwerkliches Geschick ist dabei sehr von Nutzen.

Anstehend wären also die Punkte:

1. Reinigung von Knöpfen und Fronten. Die besten Tips dazu findet man naturgemäß in der Klassiker-Abteilung.

2. Behandlung der Kontaktwehwehchen nach Diagnose, wo es überall klemmt. Das werden die üblichen Schalter- und Potigeschichten sein, evtl. auch Schutzrelais. Alles im Prinzip alte Hüte und schon in Länge und Breite diskutiert.

Mein Tip: Gut einlesen und die Suchfunktion zur Rauchzeichengabe veranlassen. Man lernt viel dazu, was ja bekanntlich mit Geld nicht aufzuwiegen ist.
Kyrfi
Neuling
#3 erstellt: 08. Feb 2010, 01:39
Dass ich, sollten die vorhandenen Mängel von versierteren Menschen nicht als Kollateralschäden angesehen werden, Reparaturanleitung in Hülle und Fülle wohl hier finden würde, habe ich mir schon gedacht, aber irgendwie verlangte mein Unwissen in solchen Angelegenheiten, dass ich erstmal das Ausmaß des Schadens schätzen lasse.

Es ist also davon auszugehen, dass eine ordentliche Reinigung (+ Behandlung der Dings und Dongs) das Teil wieder zum Laufen bekommt?

Ich bin schon relativ geschickt in unkomplizierteren technischen Geschäften, aber ich wollte die Befürchtung ausräumen, dass ich die Front abnehme und mir direkt ein Wust von Kabeln und Platinen entgegenkommt. Ist es so einfach wie es aussieht?

Danke für dein Posting!


[Beitrag von Kyrfi am 08. Feb 2010, 01:40 bearbeitet]
audiophilanthrop
Inventar
#4 erstellt: 10. Feb 2010, 22:54
Da drin wird es schon recht aufgeräumt zugehen, echten Kabelwust würde ich in Geräten von Anfang der 90er nicht mehr erwarten (in Japanern der 70er und frühen 80er Jahre geht es teilweise recht abenteuerlich zu). Bei der Demontage von Knöpfen auf eventuelle Madenschrauben achten.

Daß Getränke u.a. auch ins Innere der Geräte vorgedrungen sein sollten, kann ich mir eher weniger vorstellen (solange sie nicht gerade durch die Lüftungsschlitze gekippt wurden, logo), normalerweise sollte es wirklich mit Reinigung der Knöpfe und Frontplatte getan sein. Der Rest sind dann "normale" alters- und umgebungsbedingte Probleme. (Ich hoffe, es sind wenigstens keine Rauchergeräte, mit denen hat man immer besonders viel "Spaß".)

Im Zweifelsfall kannst du ja ein paar Bilder machen und irgendwo hochladen.

Normalerweise muß bei der Demontage zuerst der Deckel ab, dann alle gesteckten Knöpfe, und dann kann man i.d.R. die Frontplatte demontieren.
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