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Pfuscherei am China-Verstärker am Sonntag+A -A |
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Autor |
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gst
Inventar |
#1 erstellt: 16. Jan 2011, 16:13 | |
Einer meiner Klienten (nicht mit arg viel Intelligenz gesegnet) hatte seinen Sony 6-Kanal-Receiver gehimmelt, den er eigentlich nur als Stereo-Verstärker für seine Musikksammlung auf dem Rechner benutzte. Das Ding hatte er wutentbrannt weggeworfen, aber jetzt ein Problem, daß er doch laute Musik haben wollte (hat aber nicht viel Geld). Also schau ich in der Bucht nach Gebrauchtem, aber schon einen halben Tag vor Schluß erreichen die schon Preise über 50 Euro, und das ist für mich das absolute Limit. Also schau ich nach neuer China-Ware, und erstehe für 50 Euro einen Xenio AV SX-800. Mordsmäßige PMPO, 400 oder 800, weiß ich nicht mehr. Das ganze ein Receiver mit Radio-Teil und prozessorgesteuerten Eingangs- und Klangwahl, 5.1 und 3x TDA 20xx über eigene Wicklung. Ich schließ das Ding an, funktioniert und gut. Bevor ich das Ding weitergebe, überlege ich kurz: Der Klient hat 4 Ohm Boxen, ob das gutgeht? Also schnell das Metallgehäuse aufgeschraubt, Ringkerntrafo in erfreulicher Größe, 2 Endtransistoren pro Kanal - was können die denn I max? 2SB688 kann nur 8A. Halbe Versorgungsspannung ist im Leerlauf 38 V, das könnte bei 4 Ohm aber eng werden. Der Entwickler der Platine hat aber Platz für 2 weitere Endtransistoren pro Kanal gelassen und der Kühlkörper ist schon gebohrt - vielleicht lässt sich das schnell nachrüsten? Beim großen R im Norden nachgeschaut - ein Transistor kostet 0,67 Euro, bei 4 benötigten lieber noch zwei extra, und paar Widerstände dazu und bestellt. Nach Ausbau der Platine stellt sich heraus - das Layout sah das nicht vor, wie ich mir das gedacht hatte. Von oben sieht es ganz gut aus, nur an den Schraubenköpfen erkennt man den die zusätzlichen Transistoren und die nicht ganz passenden Zementwiderstände. Die Unterseite erfordert einen Drahtverhau, da das Layout doch nicht für meine Pläne vorbereitet war. Mit dem Fäser einige Leiterbahnen durchtrennt, jeder Transistor seinen eigenen Emitterwirderstand, die Basen zum Treiber hin jeweils durch einen 4,7 Ohm Widerstand entkoppelt und umgebaut. Sah alles gut aus, eigentlich keinen Fehler gemacht. Da das ganze Gerät nur über eine! Sicherung in der Netzzuleitung abgesichert ist, habe ich dann doch mit meinem Doppelnetzteil und der Strombegrenzung von 0,3A die Endtufen getrennt betrieben - wie gut, denn bei 2,5 V Versorgungsspannung pro Kanal waren es schon 0,3 A. Fehlersuche - ein Kanal zog allen Strom, ein Endtransistor hatte komische abweichende Spannungswerte von den anderen; schon ein defekter Transistor? Aber wie meist sitzt der Fehler vor der Tastatur, ich hatte ein npn-Typ gegen einen pnp vertauscht. Also getauscht, zusammengebaut und gut. Dauerlauf von 3 Stunden überstanden. Die eigene Arbeitszeit darf man dabei nicht rechnen, der Erfolg entschädigt etwas. Das ist das schöne Gerät (immerhin alles Metall) sieht fast wie original aus: und das der weniger schöne Teil: Das Ding hat immerhin einen prozessorgesteuerten Lüfter und einige nette Gimmicks, selbstbauen hätte ich das für den Preis nie, allein der RKT kostet schon mehr. Ob ich das nochmal machen würde? Ich weiß nicht recht... gst [Beitrag von gst am 16. Jan 2011, 16:14 bearbeitet] |
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Poetry2me
Inventar |
#2 erstellt: 17. Jan 2011, 00:21 | |
Gratulation zur erfolgreichen Modifikation ("Modding", Tuning) des Verstärkers. Das gefällt mir. - Poetry2me |
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