Marantz PM7000 - Plötzlich einseitiges Kanalrauschen

Nabend Falko,

meine Möhre ärgert mich leider auch schon seit längerer Zeit. Hast du schon irgendwelche Fortschritte machen können? Hast du "nur" ein Rauschen bei dir oder kommt noch ein "knarzen/Knacken" dazu? Ich habe bei meinem PM7000 auch schon alles mögliche getauscht und ausgeschlossen, es hängt bei mir am rechten Kanal. Kannst du die Geräuschkulisse durch leichtes tippen oder klopfen am gehäuse verstärken bzw. provozieren? Ich habe bei meinem manchmal das Gefühl das es bei steigender Betriebstemperatur besser wird.

Gruß Lars

Hallo,

ich habe mich gerade neu registriert, um auf das Thema zu antworten. Mein PM7000 hatte seit ca. einem halben Jahr oder länger folgendes Problem:

- Beim Einschaltvorgang knackte bzw. knallte es im linken Lautsprecher und zwar in dem Moment, wenn die letzten Relais betätigt werden.

- Ebenso beim Ausschalten von Mute, da dann wieder Relais betätigt wurden.

- Vor allem im kalten Zustand rauschte der Verstärker auch im linken Kanal.

- Klopfte man hinten gegen das Gehäuse in der Nähe der Lautsprecheranschlüsse, ließ sich das Knacken / Knallen zusätzlich provozieren bzw. das Rauschen durch ein heftigeres Klopfen (im Mute Zustand) temporär beseitigen.

Nachdem es in letzter Zeit immer mehr im linken Kanal gerauscht hat und sich auch nicht mehr durch Klopfen beheben ließ, entschied ich mich, den Verstärker aufzumachen und nachzuschauen. Zwischenzeitig konnte ich das Problem auf den Vorverstärker zurückführen, da das Rauschen auch über den Kopfhörerausgang und bei abgetrennter Endstufe im "source direct" Modus zu hören war.

Bei einer Inspektion der hinteren Platine (die, mit den dicken Kühlkörpern) von unten bemerkte ich bei einem der Transistoren, die nicht mit dem Kühlkörper verbunden sind, gleich zwei gebrochene Lötstellen. Der Transistor befindet sich in unmittelbarer Nähe eines kleinen, ummantelten Blechfingers, der zwei Flachkabel in Position hält. Der Schaden an den Lötstellen könnte zustande gekommen sein, als dieser Blechfinger angeschraubt wurde, evtl. durch unachtsame Verbiegung des doch sehr weit nach oben herausragenden Transistors. Aber das ist reine Spekulation meinerseits.

Um es kurz zu machen: ich habe die beiden betroffen Lötstellen nochmal "Nachgelötet" und jetzt funktioniert der Verstärker einwandfrei. Ohne Rauschen, ohne Knacken, selbst wenn man klopft

Auf dem folgenden Bild ist die Platine von unten zu sehen, sowie die Lötstellen im vorher / nachher Vergleich.

Dieses Modell krankt an schlechten Lötstellen die sich symptomatisch verschieden zeigen.
Also (doof aber einfach) alle Lötstellen nachlöten , Flußmittelreste mit alter Zahnbürste und Alkohol (Iso) entfernen.
Andere Fehler zu suchen/beheben lohnt erst wenn das erledigt ist.
Da sieht man was die moderne bleifreie ROHS konforme Löttechnik so taugt.
Was bringt die bleifreie Umweltschonung wenn die Geräte schon nach kurzer Zeit selbst Elektroschrott sind ?
Angeblich ist es Profis sogar verboten bleifreie durch normale Lötstellen zu ersetzen.
bukongahelas

Auch der größere Bruder ist so gelötet.
PM-7001
bukongahelas

Habe das Problem auch bei meinem PM 68. Nachdem ich die Platine durchsucht habe, habe ich auch 2 gebrochene Lötstellen gefunden. Jetzt habe ich sie nachgelötet und plötzlich folgende Veränderung:

Jetzt funktioniert der ursprünglich rauschende linke Kanal und der rechte ursprünglich funktionierende Kanal ist komplett tot. Was kann das jetzt sein? Weiß da jemand Bescheid?

mfg Aaron

Servus,

mein Marantz PM7000 hatte ganz ähnliche Probleme:
Knistern/Rauschen nur auf dem rechten Kanal
Geräusch unabhängig vom Eingangssignal
Geräusch unabhängig von Lautstärkeeinstellung
Beim kalt Einschalten ein lautes Knacken, wenn das letzte Relais die Lautsprecher zuschaltet
Gleiches Knacken/Rauschen auch mit Kopfhörer

Hab heute den Verstärker aufgemacht und die Platine nach kalten/gebrochenen Lötstellen abgesucht. Bin fündig geworden, siehe Bild links oben. Neu verlötet, zusammengeschraubt, angeschlossen, alle Probleme weg, klingt wie neu. War am selben Bauteil wie bei nanosound. Hab selbiges Teil auch auf der anderen Seite noch mal nachgelötet.



Wichtig wär vielleicht noch zu ergänzen, daß nach dem Steckerziehen und dem Öffnen der Gehäuseabdeckung die Rückwand abgenommen werden muß, da man das Modul mit den Kühlkörpern sonst nicht ausbauen kann. Dazu muß man ALLE Schrauben an der Rückwand entfernen. Dann kommt man leicht ran.

Beste Grüße

Hallo, ich wollte mich hier an dieser Stelle kurz bedanken, der Beitrag hat mir sehr geholfen. Hatte eigentlich keine Lust den pm7000 auseinanderzunehmen, es aufgrund der selben Symptomatik wie hier beschrieben: lautes knacken beim zuschalten der Endstufe beim anschalten,dann doch getan. Knistern und rauschen rechts im betrieb. Die verlötungen bei diesem Verstärker sind ja furchtbar! Habe mir mit rotem CD Marker und einem umgedrehten Makro objektiv meiner slr kamera die feinen bruchstellen der kalten Lötstellen gesucht und markiert. Es waren viele viele. Durch vorsichtiges klopfen auf die bauteile mit einem Schraubendreher habe ich versucht in etwa zu lokalisieren wo der fehler sein könnte. Bei mir war es am rechten Kanal unter einer der beiden blechabdeckungen mit dem marantzlogo. 4 stellen gelötet, eingebaut, ausgebaut, 4 stellen gelötet, eingebaut. Und tadaa er tut wieder!

Vielen Dank und Gruß
Lstebe