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Röhrenradio Loewe Opta Magnet+A -A |
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Autor |
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8bitRisc
Inventar |
#1 erstellt: 21. Jul 2012, 11:28 | |
Hallo, ich habe heute mein in der Bucht ersteigertes Röhrenradio "Loewe Opta Magnet (Typ 1735W)" bekommen. Das Gerät befindet sich wie vom Käufer angegeben in einem guten-sehr guten optischen Zustand. An der Elektronik muß einiges getan werden. Ich habe folgende Fragen: Darf man das Gehäuse mit Möbelpolitur ein wenig aufarbeiten/konservieren ?? Der Zustand des Geäuses (Lack oder Folie ??) ist gut. Wie kann man die angelaufenen Messingzierleisten am besten reinigen und dann gegen neues Anlaufen versiegeln ?? Der Lautsprecherstoff ist noch gut, jedoch ein weing dunkel. Lohnt sich eine Wäsche oder macht man hier mehr kaputt ?? Elektronik: Die Potis kratzen allesamt sehr stark. Es kommt zu Tonaussetzern. Ist bei diesen alten Potis die Kontaktspraymethode empfehlenswert (Reinigen mit Kontakt 60, Nachwaschen mit WL und dann ein wenig 61 zum Schmieren) ?? Der Klang ist schwach und ausgedünnt. Hier werde ich erst man nach zu ersetzenden Kondensatoren suchen. Infos/Hinweise habe ich bereits dazu im Netz gefunden. Wie erkennt man eine verbrauchte EL84 ?? Die Anzeigeröhre EM80 leuchtet nur noch schwach. Ersatz gibt es wohl in der Bucht. Gruß 8bitrisc |
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Bertl100
Inventar |
#2 erstellt: 21. Jul 2012, 20:53 | |
Hallo zusammen, zum Gehäuse mag ich lieber nichts sagen. Also ich persönlich denke, dass Möbelpolitur wohl nicht das richtige ist. Ich vermute, dass das Gerät, das offenbar Bj 56/57 ist, noch mit Schellack lackiert ist. Normalerweise sind die Gehäuse aus Sperrholz, furniert mit z.b. Nußbaum Furnier. Drüber dann der auf Hochglanz polierte Schellack. Dieser ist oft noch eingefärbt. Ich habe die Messung-Zierleisten immer mit normaler Chrompolitur poliert. Das ist aber lästig. Und oft ist es nötig, dass die Leisten hierzu abmontiert werden. Zum Schutz gegen wieder anlaufen kann man Zaponlack verwenden. Der Stoff ist aufgeklebt. Den kann man nicht so einfach mal schnell abnehmen. Eine Wäsche z.b. mit Teppichreiniger im eingebauten Zustand hab ich mal probiert. Mit bescheidenem Erfolg. Vielleicht hat jemand noch einen besseren Tipp. Die vorgeschlagene Methode mit 60/WL/61 ist bei stark kratzenden Potis schon die richtige. Kontakt 60 aber gleich nach der Anwendung großzügig auswaschen! Sonst saugt es sich in die Hartpapierträgerplatten ein. EL84 mit Hausmitteln überprüfen: Zunächst mal ein Multimeter an der Steuergitter hängen (g1). Wenn die Röhren gut angeheizt sind (ca. nach 1 Min). Sollte dort eine sehr kleine positive Spannung anliegen. Liegt die Spannung über ca. 0.5V, muß der Koppelkondensator getauscht werden. (Wenn die EABC80 noch nicht angeheizt ist, kann am g1 der EL84 bei mäßig gutem Koppel-C auch mal 5V oder mehr anliegen. Es zählt aber der Wert bei angeheizten Röhren). Dann die Kathodenspannung der EL84 messen. Meist wird sie mit 170Ohm Kathodenwiderstand betrieben. Dann sollten dort etwa 7V anliegen. Liegen deutlich weniger an, ist entweder die Anodenspannung zu niedrig, oder die EL84 verbraucht. Damit diese Messung aussagekräftig ist, muß g1 sicher unterhalb ca. 0.5V liegen. Dann wieder auf g1 umklemmen. Wenn dort die Spannung nach ca. 3 - 5 Minuten anzusteigen beginnt, hat die EL84 Gitteremission (häufiger Fehler). Gruß Bernhard |
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8bitRisc
Inventar |
#3 erstellt: 22. Jul 2012, 09:23 | |
Hallo Bernhard, vielen Dank für Deine Antwort. Vom Lautsprecherstoff werde ich auf jeden Fall die Finger lassen. Das Gehäuse werde ich im ersten Schritt mal einfach mit einem feuchten Tuch reinigen (evtl. mal etwas Fensterputzmittel ??). Die Sache mit der EL84 schaue ich mir an, nachdem ich erst mal generell einen Blick auf die Kondensatoren geworfen habe. Die Potis werden nach der altbekannten Methode greinigt. Hoffentlich muß ich diese nicht ausbauen.Wie bereits von Dir erwähnt, stammt das Radio aus dem Jahre 56/57. Ein Stromlaufplan ist leider nicht vorhanden. Das Netzkabel werde ich auch austauschen. Bei meiner kleinen Philips Philetta ist der Röhrensockel im Empfangsteil(ECC85) nicht mehr gut. Kann man die Sockel irgendwie reinigen? Ein Ersatz ist wohl nicht mehr zu bekommen. Gruß 8bitrisc |
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Bertl100
Inventar |
#4 erstellt: 22. Jul 2012, 17:30 | |
Hallo zusammen, ich habe oft Autopolitur zum Auffrischen von Gehäusen verwendet. Das hat recht gut funktioniert! Den Röhrensockel der ECC85 kann man auf alle Fälle mal nicht einfach tauschen, er ist ja im UKW-Tuner verlötet! Hast du mal die Röhrenstifte mit einem Glasfaserpinsel gereinigt? Und die Röhre einige Male gesteckt? I.a. reicht das eigentlich! Gruß Bernhard |
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8bitRisc
Inventar |
#5 erstellt: 22. Jul 2012, 18:46 | |
Hallo, das hab ich mir schon gedacht, daß man den Sockel nicht so einfach tauschen kann. Mal sehen, ob ich noch einen Glasfaserpinsel habe. Die ECC85 habe ich probehalber mal getauscht. Nach einigen Minuten ging der Ärger aber wieder los. Wenn man die ECC85 ein wenig bewegt, setzt der Empfang wieder ein. Also handelt sich ganz klar um Kontaktprobleme. Das Loewe Opta habe ich heute zerlegt; d.h.: das Chassis ist ausgebaut und vom Staub befreit. Folgendes musste zusätzlich feststellen. Das Skalenseil für den AM-Teil bewegt sich nicht (LW oder MW Taste gedrückt), obwohl es sehr stramm gespannt ist. Ich denke mal, daß der Drehko Probleme bereitet. Hoffentlich muß ich das Seil nicht ausbauen. Das Gerät bietet für AM und FM getrennte Skalenzeiger. Es handelt sich hier wohl um einen Urahn der späteren Stationstasten. In den 50ern wurde noch viel AM gehört und man konnte sich so bequem zwei Favoritensender einstellen. Durch Drücken der AM/FM Tasten wird eine Kupplung bewegt und der jeweils betroffene Zeiger/Drehko mit dem Abstimmrad verbunden. Leider geht die UKW Taste nicht zu 100% in die Ausgangsposition zurück, wenn man AM oder die AUS Taste drückt. Auch hier gibt es noch was zu tun. Das Lautstärkepoti ist geschlossen und daher schlecht erriechbar. Ich muß es auf jeden Fall ausbauen und öffnen (??). Im Radio befinden sich einige Elkos und Teerkondensatoren (Ero). DIe Teerkondensatoren sollen laut Dampfradioforum.de ausgetauscht werden. Was setzt man hier am besten ein ?? Die Werte 5n und 0,5n sind heute auch nicht mehr gängig. Schade, daß das Radio so verbaut ist. Man kommt schlecht an einige Stellen heran. Wie wurden solche Geräte in den 50ern eigentlich produziert (Fließbandarbeit oder von einer Person zusammengelötet ??). Ganz nebenbei habe ich heute vom Flohmarkt für 5€ noch ein recht schlecht erhaltenes SABA Konstanz Stereo E mitgenommen. Das Gerät funktioniert sogar. Leider sind die originalen Greencones aber nicht mehr drinnen. Wäre ja auch zu schön gewesen. Der Klang ist trotzdem annehmbar. |
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Bertl100
Inventar |
#6 erstellt: 22. Jul 2012, 20:22 | |
Hallo zusammen, ja, Kontaktprobleme an Röhrensockeln sind nicht so selten. Sollte sich wirklich durch den Glasfaserpinsel keine Lösung finden lassen, wird es schwierig! Dann mußt du dir den Sockel genau ansehen, wie die Kontaktfedern gesteltet sind. Häufig sind das einfach im Prinzip geschlitzte Bleche, wo im Schlitz das Blech an einer Stelle kegelförmig aufgebogen ist. Dort geht der Stift durch. Hier kann man gelegentlich durch Drücken mit einem geeigneten Gegenstand diesen Kegel etwas flacher drücken. Dann erhöht sich gleichzeitig die Kontaktandruckkraft. Der von dir beschriebene Skalenantrieb heißt "Duplex-Antrieb". Er war lange Zeit nahezu Standard. Er wirkt praktisch so, als ob man zwei Stationstasten hätte. Zumindest wen man z.b. abwechselnd MW und UKW hört. Er hat den Nachteil, dass man oft dann lange Jahre nur UKW hört, den AM Antrieb dann nicht mehr verstellt. Und nach vielen Jahren verharzt das Lagerfett -> Welle im Drehko fest. Über das gängig machen solcher Wellen gibt es mehrere Meinungen. Die einen Erhitzen mit einem Lötkolben das Lager, träufeln Spritus hinein. Andere nehmen gleich Aceton (das aber keinesfalls Kunststoffteile berühren darf!). Meine Erfahrung ist, dass das alles funktioniert. Wenn aber die Welle nach einem weiteren Stillstand z.b. für mehrere Monate oder Jahre immer noch leichtgängig sein soll, dann muß das alte Fett heraus. Das ist aber keine Arbeit für schwache Nerven! Und sie ist nur möglich, falls das Lager des Drehkos herausgeschraubt werden kann. Dann sind drumherum Schrauben angeordnet. Das Lautstärkepoti ist wahrscheinlich zugenietet. Ich persönlich würde von einem Ausbau Abstand nehmen. Da werden die ganzen Anschlußfahnen stark mechanisch und thermisch beansprucht. Es könnten die Nietverbindungen von den Fahnen auf die Kohlebahn lose werden. Und dann ist nichts gewonnen. Ich würde hier von einer zugänglichen Seite (am besten unten) ein kleines Loch ins Gehäuse bohren. Natürlich sehr vorsichtig. Dann kann man die bekannten Kontaktmittel ins Innere spritzen. Teer-/Papierkondensatoren am besten tatsächlich alle tauschen. Statt 5nF nimmt man einfach 4.7nF. Das paßt in jedem Fall. So genau geht's da nicht! Ob die Gerät in Einzelarbeit oder am Fließband gelötet wurden, weiß ich nicht. Möglich ist aber, dass beides üblich war, je nach Firma. In jedem Fall eine Menge Handarbeit :-) Gruß Bernhard |
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8bitRisc
Inventar |
#7 erstellt: 22. Jul 2012, 20:45 | |
Der Schaltplan ist mittlerweile auch aufgetaucht. Dieser klebte oben auf der Papp-Bodenplatte. Echt praktisch! Schade, daß es sowas bei heutigen Geräten nicht mehr gibt. Elkos gibt es vier im Gerät: A: Doppelelko 2x50uF nach Gleichrichter (CRC Siebung) B: 32uF Elko zur zusätzlichen Stabilisierung der Anodenspannung an der Triode der EABC80 C: 100uF Kathodenelko der EL84 D: 4uF an der Anode (über 600Ohm) der ersten Diode der EABC80; Funktion = ?? Bis auf den Doppelelko werde ich die Elkos vorsorgehalber austauschen. Auf der Primärseite des Netztrafos ist das Chassis über einen 5nF mit dem Netz verbunden. Muß das sein ?? Gruß 8bitrisc |
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Bertl100
Inventar |
#8 erstellt: 22. Jul 2012, 21:04 | |
Hallo zusammen, der Elko in der Nähe der EABC80 ist der sog. Ratio-Elko. Er ist Teil des Ratio-Detektors, das ist eine Schaltung, die viele Jahre als Demodulator für frequenzmodulierte Signal (wie auf UKW) benutzt wurde. Der 5nF von der Primärseite hat nur etwas mit Funkentstörung zu tun. Es KANN sein, dass ohne ihn auf AM bei manchen Sendern einen Brummen auftritt. ABER: er ist auch ein Sicherheitsrisiko. Es wird deshalb empfohlen, dass man diesen entfernt. Allerdings werden solche Kondensatoren heute in praktisch JEDEM Schaltnetzteil eingesetzt! Sie sind es, die gelegentlich ein Kribbeln verursachen, wenn man z.B: das DVD-Player-Gehäuse anfasst, solange dieses nicht über das Antennenkabel geerdet ist. Will man ihn ersetzen (nicht nur entfernen), muß ein Kondensator des Typs Y1 verwendet werden. Nur er ist für diese Betriebsart zugelassen. Gruß Bernhard |
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8bitRisc
Inventar |
#9 erstellt: 22. Jul 2012, 21:14 | |
Hallo Bernhard, schön, daß ich in der Nähe (10km) von Reichelt Elektronik wohne. Da werde ich mir mal einige Kondensatoren besorgen. Leider hat Reichelt nur X2 und Y2 Kondensatoren. Der Funkentstörkondensator wird dann erstmal wegfallen. Eignen sich Folienkondensatoren als Ersatz für die Teerkondensatoren ?? Gruß 8bitrisc |
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Bertl100
Inventar |
#10 erstellt: 23. Jul 2012, 04:34 | |
Hallo 8bitrisc, ja, Folienkondensatoren sind der optimale Ersatz. Y2 Kondensatoren eignen sich für den selben Einsatzort, aber dann darf die eine Seite nicht direkt am Netz liegen, sondern es muß eine Sicherung dazwischen sein. Selbst wenn hier nur ein Kondensator verbaut ist und dieser hinter der Netzsicherung angeschlossen ist, würde ich trotzdem Y1 oder gar nichts verbauen. Es geht hier schließlich um Sicherheit. Gruß Bernhard |
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8bitRisc
Inventar |
#11 erstellt: 25. Jul 2012, 21:24 | |
Hallo, der Kondensator sitzt hinter der Sicherung;hängt also nicht direkt am Netz. Bei meinem Nordmende Casino Konzertschrank (BJ.1962) findet man im Schaltplan keinen Funkentstörkondensator; dagegen hat mein Klein & Hummel FM20 UKW Stereo Tuner wiederum einen. Leider komme ich erst mal nicht dazu das Radio zu reparieren. Ich mache jetzt erst mal Urlaub. In der zweiten Urlaubswoche geht es aber dann weiter. Dann wird auch der 5€ teure SABA Konstanz Stereo E überprüft. Ziemlich runtergekommen das Teil. Evtl. kann man sich aus Netztrafo, 2x Übertrager und ECL86 Röhren einen Kopfhörerverstärker bauen. Ob die Übertrager aus heutiger Sicht noch was taugen wage ich aber zu bezweifeln. Warum werden aus den SABA Radios immer wieder die Greencones ausgeschlachtet ? Sind die wirklich so gut ? Ich habe leider noch nie ein Greencone Lautsprecher gehört. Gruß 8bitrisc |
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8bitRisc
Inventar |
#12 erstellt: 08. Aug 2012, 13:22 | |
Hallo, ich habe das Radio nun repariert. Folgende Arbeiten habe ich ausgeführt. - Reinigung des Chassis mit Pinsel - Reinigung des Lautstärkepotis und der Klangsteller - Ausstausch aller Elkos (Aussnahme: Siebelko hinter Gleichrichter) - Austausch der Teerkondensatoren (Ersatz durch Folienkondensatoren) - Ersatz der Skalenbeleuchtung - Austausch des Netzanschlußkabels Ingesamt war es eine ziemliche Fummelei; inbesondere der Ausbau des Lautstärkepotis. Der Drehko für den MIttelwellenteil wurde nicht wieder gängig gemacht. Nach erster Inbetriebenahme musste ich erfreut feststellen, daß das Radio wieder spielt und die Potis sauber arbeiten. Allerdings ist die maximale verzerrungsfreie Lautstärke ein wenig begrenzt. Da ich noch eine originalverpackte Telefunken EL84 rumliegen habe, steckte ich diese kurzerhand in das Radio. Ergebnis: Das Radio brummt stark und der Klang ist verzerrt. Röhre nochmal gezogen und neu gesteckt brachte auch keine Verbesserung. Erst als ich die alte EL84 (ebenfalls Telefunken) wieder einsetzte war alles wieder in Ordnung. Kann es sein, daß mit der neuen EL84 mehr Anodenstrom fließt und dadurch der alte Gleichrichter+nicht ausgetauschter Siebelko Probleme bereiten ?? Gruß 8bitrisc [Beitrag von 8bitRisc am 08. Aug 2012, 13:36 bearbeitet] |
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Bertl100
Inventar |
#13 erstellt: 08. Aug 2012, 15:56 | |
Hallo zusammen, ich kann mich grad nicht genau erinnern: Hast du die Anodenspannung im Betrieb schon nachgemessen? Ohne Messerfahrung solltest du hier sehr vorsichtig sein!!! Ohne eine Messung wäre aber alles weitere Kaffeesatzlesen! Wir benötigen von der EL84: - Anodenspannung - Spannung am Schirmgitter g2 (das ist gleichzeitig die Betriebsspannung für das restl. Radio) - Kathodenspannung. - Spannung am Steuergitter g1. Wenn du unsicher bist, die Messstrippe nur bei ausgeschaltetem Gerät anklemmen. Dann dauert halt das ganze etwas. Gruß Bernhard |
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8bitRisc
Inventar |
#14 erstellt: 08. Aug 2012, 19:36 | |
Hallo Bernhard, ich werde die Messungen bei Gelegenheit durchführen (Meßerfahrung ist auch vorhanden). Generell sollte sich durch Austausch der EL84 das Ergebnis zumindest nicht verschlechtern. Schließlich sind in der Endstufe keine Einstellmöglichkeiten bzgl Abgleich an eine neue Endröhre verbaut. Wenn es bei Wechsel der EL84 aus dem Lautsprecher laut brummt (typischer 100Hz Brumm, auch bei geschlossenen Lautstärkeregler) wird irgendeine Spannung(en) an der EL84 einen periodischen Verlauf haben. Also muß ich das Oszi (Multimeter reicht hier nicht) klarmachen. Wie gesagt, mit der alten EL84 spielt das Radio!! Es hat aber etwas zuwenig Leistung. Gruß 8bitrisc |
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Bertl100
Inventar |
#15 erstellt: 08. Aug 2012, 20:07 | |
Hallo 8bitrisc, zuerst sollten Messungen mit dem Multimeter reichen. Es klingt erst mal so, als ob die neue EL84 zu viel Anodenstrom zieht. Aber das kann eigentlich nicht sein, wenn im Gerät alles i.O. ist. Wenn der Gleichrichter verbraucht ist, dann sehe ich noch nicht ganz, warum dann mit der neuen EL84 der Klang verzerrt sein sollte. Da müßte er schon VÖLLIG am Ende sein. Daher würde ich erst mal messen. Dann sollten wir eigentlich sehen, was los ist. Gruß Bernhard |
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8bitRisc
Inventar |
#16 erstellt: 09. Aug 2012, 09:57 | |
Hallo Bernhard, hier die gemessenen Werte: - Anodenspannung an EL84 = 218V (während der Anheizphase ca. 300V) - Spannung am Schirmgitter g2 = 230V - Kathodenspannung = 7,2V - Spannung am Steuergitter g1.: direkt nach Anheizphase ca. 30mV; nach 10min ca. 320mV Ich denke mal, daß die Werte in Ordnung sind. Warum es mit der neuen EL84 nicht funktioniert, kann ich nicht sagen. Evtl. liegt hier ein Röhrendefekt vor ? Die Röhre befand sich in der Originalverpackung. Diese war jedoch nicht mehr mit Folie versiegelt. Evtl. ist die maximale Lautstärke auch in Ordnung. Gruß 8bitrisc |
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Bertl100
Inventar |
#17 erstellt: 09. Aug 2012, 11:07 | |
Hallo 8bitrisc, ja, die Werte sind soweit normal. Die 218V an der Anode sind etwas wenig. Das liegt aber womöglich an einer recht hochohmigen Primärwicklung des Ausgangsübertragers. Die 300mV nach 10 min am g1 deuten auf eine beginnende Gitteremission der EL84 hin. Da haben sich einzelne Emitteratome (Barium) von der Kathode auf dem g1 niedergelassen. Wenn dieses im Betrieb dann heiß genug ist, fängt das g1 an, auch Elektronen zu emittieren. Die Folge ist ein Gitterstrom, der die 300mV Spannungsabfall am Gitterableitwiderstand erscheinen läßt. 300mV sind schon noch ok. Das ist eine EL84 Krankheit. Wenn das dann mal 1V oder 2V werden, muß die EL84 getauscht werden. Hast du die Werte auch mal mit der "neuen" EL84 gemessen? Gruß Bernhard |
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8bitRisc
Inventar |
#18 erstellt: 09. Aug 2012, 13:38 | |
Hallo Bernhard, nein mit der "neuen" EL84 habe ich die Messungen noch nicht gemacht.Da das Radio momentan ja zufriedenstellend spielt, werde ich die Messungen zu einem späteren Zeitpunkt nachholen. Heute habe ich den ECC85 Röhrensockel meiner Philetta bearbeitet (für die Philetta gibt es einen extra Thread). Desweiteren bin ich dabei meinen für 5€ erstandenen SABA Konstanz Stereo E aufzuarbeiten. Das Geäuse konnte ich mit Möbelpolitur ganz ordentlich auffrischen. Einen Schaltplan besitze ich leider nicht. Ich habe im Netz allerdings einen vom Konstanz Stereo 18 gefunden. Dieser scheint Ähnlichkeiten mit dem Stereo E zu haben (gleicher Röhrensatz, Stereodekoder mit Transistoren). Gruß 8bitrisc [Beitrag von 8bitRisc am 09. Aug 2012, 14:03 bearbeitet] |
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