Scott 410A Rechter Kanal "brutzelt"

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rndmplyr
Neuling
#1 erstellt: 27. Dez 2015, 23:55
Hallo zusammen, mein Vater hat einen Scott 410A Integrated Amplifier ausgegraben, bei dem der rechte Kanal "brutzelt": Kurz nach dem Einschalten setzt es ein, erst ab und zu und kurz, nach etwa einer Minute typischerweise dann dauerhaft. Es übertönt die Musik und lässt sich über den Volume-Regler nicht ändern, über Bass und Treble schon. Hier eine Aufnahme: http://vocaroo.com/i/s196PnLkODQX wobei die Störgeräusche in echt mehr Bass haben. Der Kopfhörer-Ausgang ist nicht betroffen.
Hier ist ein Link zum Service Manual mit Schaltplänen: https://archive.org/details/Scott410A430AServiceManual

Ich bin zwar einigermaßen Elektronik-bewandert, kenne mich mit Verstärkern aber fast gar nicht aus und würde mich daher freuen, wenn mir jemand Ratschläge geben könnte, in welcher Richtung ich suchen muss.

Vielen Dank im Voraus!

Viele Grüße, Lukas
Rabia_sorda
Inventar
#2 erstellt: 28. Dez 2015, 02:03

Der Kopfhörer-Ausgang ist nicht betroffen.


Dann kann es eigentlich nur an dem LS-Wahlschalter liegen. Betätige ihn ca. 20x. Dadurch löst sich Oxidation von den Kontakten

Seltsam ist aber dieser Satz:


...lässt sich über den Volume-Regler nicht ändern, über Bass und Treble schon.


Wäre in dem Fall aber ein Fehler in der Klangregelstufe (Poti, kalte Lötstelle...). Danach hört sich auch der Soundfile an.
rndmplyr
Neuling
#3 erstellt: 28. Dez 2015, 09:41

Rabia_sorda (Beitrag #2) schrieb:

Dann kann es eigentlich nur an dem LS-Wahlschalter liegen. Betätige ihn ca. 20x. Dadurch löst sich Oxidation von den Kontakten


Es klingt auch wie schlechte Kontakte in den Potis, nur dass es auftritt ohne dass man die Potis berührt... Es macht auch keinen Unterschied auf was der Boxen-Wahlschalter steht und ob man die Box zum testen nun am Set A oder B anschließt.
Rabia_sorda
Inventar
#4 erstellt: 28. Dez 2015, 13:01
Hast du ihn denn 20x betätigt?

Bist du dir zu 100% sicher, dass es nicht über KH zu hören ist?


[Beitrag von Rabia_sorda am 28. Dez 2015, 13:06 bearbeitet]
rndmplyr
Neuling
#5 erstellt: 28. Dez 2015, 15:08
Ich habe die Potis alle fleißig hin und her gedreht und die Platine bei eingeschaltetem Verstärker mit einem Stift abgeklopft, es hat nichts geändert.

Ich muss mich aber korrigieren, das Geräusch ist doch über KH zu hören. Außerdem schlägt auch der Pegelzeiger beim Brummen auf etwa -7 dBW aus. Auch ist mir aufgefallen, dass der Balance-Regler das Geräusch nicht wegbekam, auch bei vollem Anschlag auf den linken Kanal.
Rabia_sorda
Inventar
#6 erstellt: 28. Dez 2015, 17:19

Ich muss mich aber korrigieren, das Geräusch ist doch über KH zu hören.


Als wenn ich´s nicht geahnt hätte...


Außerdem schlägt auch der Pegelzeiger beim Brummen auf etwa -7 dBW aus. Auch ist mir aufgefallen, dass der Balance-Regler das Geräusch nicht wegbekam, auch bei vollem Anschlag auf den linken Kanal.


Schaue bitte nach kalten Lötstellen in der Klangregelung und der Endstufe.
Hin und wieder sind Transistoren oder auch Elkos die Übeltäter. Schaue nach ausgelaufenen Elkos. Am besten ist natürlich immer messen.

Haben die Sicherungshalter noch "strammen" Kontakt zur Sicherung?


[Beitrag von Rabia_sorda am 28. Dez 2015, 17:24 bearbeitet]
rndmplyr
Neuling
#7 erstellt: 28. Dez 2015, 18:34

Rabia_sorda (Beitrag #6) schrieb:

Schaue bitte nach kalten Lötstellen in der Klangregelung und der Endstufe.
Hin und wieder sind Transistoren oder auch Elkos die Übeltäter. Schaue nach ausgelaufenen Elkos. Am besten ist natürlich immer messen.

Haben die Sicherungshalter noch "strammen" Kontakt zur Sicherung?


Wegen kalter Lötstellen hatte ich die Platine abgeklopft, aber nichts gefunden. Da muss ich mir vielleicht mal die Zeit nehmen und alles nachlöten.
Ausgelaufene Elkos habe ich keine gefunden.
Was heißt messen? Auslöten und Funktion messen oder mit dem Oszi im Verstärker messen? Für letzteres hätte ich ein Soundcard-Oszi, aber ich habe keine Ahnung wo ich ansetzen sollte.
Die Sicherungshalter habe ich durchgepiepst, nichts gefunden.
Rabia_sorda
Inventar
#8 erstellt: 28. Dez 2015, 18:58

Was heißt messen?


Die Kapazität und ESR der Elkos. Wenn sie eingebaut komische Werte haben sollten, musst du sie auslöten und nochmals messen.


mit dem Oszi im Verstärker messen?


Ja schon. Nur brauchst du auch einen Frequenzgenerator, den du am Line in des Verstärkers einspeist und (am besten) nach Schaltplan, diese Frequenz mit dem Oszi verfolgst. Dort wo die Frequenz Auffälligkeiten aufweist, wird der Fehler sein.


Die Sicherungshalter habe ich durchgepiepst, nichts gefunden.


Das Messgerät liefert auch kaum einen Prüfstrom. Wenn das Gerät an ist fliessen "hohe" Ströme, die den Si.-Sockel erwärmen und ausdehnen lassen. Dadurch kommt es zu einem "Brutzeln".
Einfacher geht es, indem du mit der Hand versuchst sie zu bewegen (Netzstecker raus!!!). Wenn sie gut fest sind, ist es OK.
rndmplyr
Neuling
#9 erstellt: 29. Dez 2015, 12:40

Rabia_sorda (Beitrag #8) schrieb:


Die Kapazität und ESR der Elkos. Wenn sie eingebaut komische Werte haben sollten, musst du sie auslöten und nochmals messen.

Das Messgerät liefert auch kaum einen Prüfstrom. Wenn das Gerät an ist fliessen "hohe" Ströme, die den Si.-Sockel erwärmen und ausdehnen lassen. Dadurch kommt es zu einem "Brutzeln".
Einfacher geht es, indem du mit der Hand versuchst sie zu bewegen (Netzstecker raus!!!). Wenn sie gut fest sind, ist es OK.


Mein billiges Multimeter kann leider keine Kapazitäten messen :/

Die Sicherungen fühlen sich alle recht fest an.

Ich habe außerdem im Service Manual den Punkt zum Einstellen der Bias-Spannung gefunden und das kontrolliert: Am rechten (betroffenen) Kanal bewegt sich die Spannung bei jedem Brutzeln von den Soll-40mV auf bis zu 150 mV. Bringt das irgendwelche neuen Erkenntnisse? Andererseits gibt der Verstärker ja dann auch Ton aus, obwohl man für die Einstellung den Lautstärkeregler maximal leise drehen sollte.

Danke schonmal für deine Hilfe!


[Beitrag von rndmplyr am 29. Dez 2015, 12:41 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#10 erstellt: 29. Dez 2015, 13:45

Mein billiges Multimeter kann leider keine Kapazitäten messen


Die gibt es auch schon für 20€.


Die Sicherungen fühlen sich alle recht fest an.


Dann ist das (leider) nicht der Fehler.


Ich habe außerdem im Service Manual den Punkt zum Einstellen der Bias-Spannung gefunden und das kontrolliert: Am rechten (betroffenen) Kanal bewegt sich die Spannung bei jedem Brutzeln von den Soll-40mV auf bis zu 150 mV. Bringt das irgendwelche neuen Erkenntnisse?


Dann den Verstärker nicht weiter betreiben!!
Vermutlich ist das Poti defekt. Bitte erneuern und neu einstellen.


obwohl man für die Einstellung den Lautstärkeregler maximal leise drehen sollte.


Dazu den gewählten Eingang kurzschliessen (Phono-Kurzschlussstecker) und keine LS angeschlossen sein dürfen.
rndmplyr
Neuling
#11 erstellt: 29. Dez 2015, 21:00
[quote="Rabia_sorda (Beitrag #10)"]
Vermutlich ist das Poti defekt. Bitte erneuern und neu einstellen.

Dazu den gewählten Eingang kurzschliessen (Phono-Kurzschlussstecker) und keine LS angeschlossen sein dürfen.[/quote]

Laut Manual soll man an den Ausgang einen 8W-Lastwiderstand anschließen, außerdem steht dass eine Audio-Signalquelle erforderlich sei.
Jedenfalls habe ich die beiden Potis ausgelötet, nachgemessen, es waren beide i.O., habe beide vertauscht wieder eingelötet und es hat sich leider nichts geändert.


[Beitrag von rndmplyr am 30. Dez 2015, 11:39 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#12 erstellt: 30. Dez 2015, 02:35
Wie das bei Ferndiagnose so ist...
Wenn du im Endstufenbereich noch Sicherungswiderstände hast, können diese fehlerhaft sein. Bitte die Werte nachmessen.
Im SM sind sie meist durch ein Dreieck mit einem Ausrufezeichen im innern bezeichnet.
Auch die Offset-Widerstände prüfen (größere, in Nähe der Endtransen).

Trotzdem wäre ein prüfen der Elkos und eine "Verfolgung" mit Oszi sinnvoll .
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