KRK Rokit 6 RPG 2 - Kontaktproblem (siehe Foto)

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TymoBZR
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 30. Jul 2019, 15:17
Hallo,

einer meiner beiden KRK Lautsprecher hat beim Einschalten nach längerer Nichtbenutzung immer eine Weile gebraucht bis er auf volle Lautstärke gekommen ist. Dabei war immer die ersten 10-60 min sehr leiser Ton zu hören, und dann innerhalb 1-2 Sekunden hatte der Lautsprecher auf einmal die volle Lautstärke.
Im Sommer dauert es meist nur 10-20 min, im Winter eher 45-60min, also definitiv spielt Temperatur eine Rolle.

Nun habe ich mithilfe meines Vaters den LS aufgeschraubt und mit einem isolierten Schraubenzieher gegen alle Stecker gedrückt während der Lautsprecher eingeschaltet war und Musik abspielte.
Dabei haben wir festgestellt, dass der weiße Stecker mit dem weißen und schwarzen Kabel (auf dem Foto zeigt der Schraubenzieher drauf) das Problem ist. Beim drücken des Steckers nach rechts hat der Lautsprecher nämlich Kontakt bekommen und lief einwandfrei.
Wir haben dann den Stecker mit ein wenig Druck ein klein wenig nach rechts verbogen, was dafür gesorgt hat dass der LS problemlos funktionierte über die nächstens 24h hinweg.

Nun ist das Problem aber wieder da. Mein Vater hat vorgeschlagen den weißen Stecker einfach zu entfernen und die beiden Kabel direkt mit dem zugehörigen Kontakten zu verlöten. Was haltet ihr von dieser Idee?

https://i.imgur.com/uSQjCWy.jpg
CarlM.
Inventar
#2 erstellt: 30. Jul 2019, 16:11
Vermutlich wird das wenig helfen. Das eigentliche Problem sollte der Steckkontakt sein auf den der Stecker geschoben wird. Dieser Stift ist vermutlich nicht mehr ausreichend gut mit der Platine verlötet. Eventuell hat die Hebelwirkung des Kabels am Stecker den Kontaktstift gelockert.
Man sollte also die Unterseite der Platine genau betrachten und ggf. die Lötstelle nachlöten.

p.s.
Natürlich sollte man auch das Kabel nochmals genau prüfen. Insbesondere sind durchaus Kabelbrüche im Inneren der Isolierung denkbar. Da hilft dann nur das Messen mit dem Durchgangsprfer (Multimeter) bei gleichzeitigem Hin- und Herbewegen des abgezogenen Kontakts.


[Beitrag von CarlM. am 30. Jul 2019, 16:12 bearbeitet]
TymoBZR
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 30. Jul 2019, 21:16
Vielen Dank für die Tipps! Ich nehme den LS im Laufe der Woche mit zu meinem Vater. Der kann löten und hat auch etwas mehr Ahnung. Werde dann hier berichten.
TymoBZR
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 02. Aug 2019, 16:14
Der weiße Stecker war doch nicht Schuld. Ich habe mal aufgezeichnet wie das Problem sich äußert:

https://youtu.be/vKqvsFnYOu8
CarlM.
Inventar
#5 erstellt: 02. Aug 2019, 16:27
Die Achsen der Schalter bzw. des Potis sind ja in der Front fixiert. Die Anschlüsse sind hingegen auf der Platine verlötet.
Mögliche Fehler können somit sein:
1. Kontaktproblem im Inneren des Potis (eher weniger wahrscheinlich)
2. Kalte Lötstellen insbesondere an den Lötaugen der schon genannten Bauteile.
3. (Haar-)Risse in Leiterbahnen.
TymoBZR
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 02. Aug 2019, 16:29
Okay, die Ursache herauszufinden und zu beheben dürfte aber wohl ziemlich schwierig sein, oder?


[Beitrag von TymoBZR am 02. Aug 2019, 16:29 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#7 erstellt: 02. Aug 2019, 16:35
Naja, wenn man gute Augen hat und ggf. eine Lupe zur Hilfe nimmt, sind die Chancen nicht schlecht.
Fehler im Inneren von Potis kann man messen: Der Widerstand ändert sich bei der im Video gezeigten Bewegung.

Auch Risse in Leiterbahnen kann man messen, vor allem wenn man zu Zweit arbeitet: Die Messspitzen an die entferntesten Punkte jeder Leiterbahn und dann die Platine bewegen. Systematisches Vorgehen ist wichtig, damit man nicht durcheinander kommt.

Wenn man nichts entdecken kann, kann man auch verdächtige (oder alle) Lötstellen "auf Verdacht" nachlöten.

Natürlich alles bei gezogenem Netzstecker.


[Beitrag von CarlM. am 02. Aug 2019, 16:36 bearbeitet]
TymoBZR
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 02. Aug 2019, 16:47
Okay, da fehlt uns ein wenig die Erfahrung mit sowas. Ich werde den Lautsprecher wohl als defekt verkaufen. Trotzdem vielen Dank für deine Hilfe, Carl!
Rabia_sorda
Inventar
#9 erstellt: 02. Aug 2019, 21:39

Ich werde den Lautsprecher wohl als defekt verkaufen.


Dabei könnte der Fehler innerhalb von 5 Min. behoben sein...

Wirf doch nicht gleich die Flinte ins Korn und schaue dir zumindest die Platine genauer an. Dort sollten doch Risse (auch feine Haarrisse) und kalte Lötstellen ersichtlich sein, auch wenn man keine Ahnung von Elektronik haben sollte. Zu verlieren hast du ja nix.
Kennst du keinen Menschen mit Elektronik-/Löterfahrungen? Evtl auch mal jemanden in der Nachbarschaft dazu fragen. Die könnten ja dann jemanden kennen, der einen kennt......und dessen Schwippschwager.....
TymoBZR
Schaut ab und zu mal vorbei
#10 erstellt: 03. Aug 2019, 10:01
Wir haben gestern tatsächlich noch ein wenig dran herumgewerkelt und konnten die Fehlerquelle identifizieren:

https://youtu.be/X6Cjg8YHDjU

Wie man im Video sieht: das Potentiometer (genaue Bezeichnung B20K) war Schuld.
Wir haben nun unter das Potentiometer ein bisschen Kunststoff geklemmt und bislang funktioniert es wieder!
Sollte das Kontaktproblem trotzdem wieder auftreten, kaufen wir das Potentiometer neu; gibt es auf eBay bereits für rund 3€.

Noch einmal vielen Dank an euch beide für die kompetenten Hilfestellungen, Carl und Rabia!
Rabia_sorda
Inventar
#11 erstellt: 03. Aug 2019, 13:07
OK, das sollte dann am Poti liegen.
Aber evtl könnte auch einfach eine kalte Lötstelle/Bruch an den Lötaugen der Platine vorhanden sein. Das erkennt man aber erst sobald man die Platine demontiert, oder den schwarzen Schaumstoffklotz entfernt hat.
Diese Potis kosten recht wenig und ich würde es definitiv erneuern, falls es keine kalte Lötstelle gibt. Dazu aber unbedingt auf die Bzng. des verbauten Potis achten und dessen Bauform.
TymoBZR
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 03. Aug 2019, 14:27
Wir haben die Platine gestern demontiert und alles fotografiert:

https://drive.google...jShsEThU?usp=sharing

Mein Plan war nun eigentlich das ganze so zu lassen, solange es keinerlei Probleme mit dem nun geklemmten Poti gibt. Möglicherweise ist das Problem ja sogar dauerhaft durch das Klemmen behoben, oder? Beim ersten Anzeichen von erneuten Problemen würde ich aber natürlich direkt den Poti dann ersetzen.


[Beitrag von TymoBZR am 03. Aug 2019, 14:28 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#13 erstellt: 03. Aug 2019, 19:51
Auffällig finde ich diese Lötstellen:

IMG_20190802_191554

(Etwas schlecht zu erkennen. Es sind 3 markierte Stellen)
CarlM.
Inventar
#14 erstellt: 03. Aug 2019, 20:02
Hahaha ... beim Betrachten des Photos hat es mich auch schon gejuckt und ich hatte schon den virtuellen Lötkolben vorgeheizt.

Wenn der TE aber mit dem Ergebnis bereits zufrieden ist ---->

Rabia_sorda
Inventar
#15 erstellt: 03. Aug 2019, 20:10


TymoBZR
Schaut ab und zu mal vorbei
#16 erstellt: 03. Aug 2019, 20:31
Der LS läuft nun super. Mit dem Ergebnis bin ich natürlich zufrieden. Aber ihr habt offensichtlich erheblich mehr Ahnung von der Materie als ich, daher bin ich sehr dankfür für euren Rat und folge ihm. Macht es also Sinn den LS nochmal aufzuschreiben und präventiv die Lötstellen auszubessern? Stellen die "schlechten" Lötstellen ein potentielles Risiko dar weiteren Schaden zu verursachen? Oder kann man es auch so lassen, und erst die Lötstellen ausbessern (und den Poti austauschen), wenn der LS wieder Probleme macht?
CarlM.
Inventar
#17 erstellt: 03. Aug 2019, 20:39
Nachlöten macht natürlich nur Sinn, wenn man Löten kann. Das kann man aber üben - z.B. an einer Platine vom Elektroschrott.
Die wenigen neuen Lötungen an dieser Platine sind entweder mit zu geringer Temperatur gemacht worden oder aber - was ich eher glaube - der Lötkolben wurde zu kurz an die Lötstelle gehalten, so dass das Lötzinn keine ordentliche Verbindung mit der Platine und den Drähten eingehen konnte.
Zudem muss man das Lötzinn (mit dem enthaltenen Flussmittel) an die Lötstelle halten und nicht vorher auf der Lötspitze schmelzen.

Für einen geübten "Löter" ist das Nachlöten aller Lötstellen auf dieser Platine eine Angelegenheit von ca. 30 Minuten.

Am besten also Du übst ein wenig Löten. Vielleicht ist das ja der Beginn eines neuen Hobbys.
TymoBZR
Schaut ab und zu mal vorbei
#18 erstellt: 03. Aug 2019, 20:46
Ich lasse mir das Löten mal von meinem Vater beibringen und schaue mir im Netz dazu ein bisschen was an. Vielen Dank nochmal!
Rabia_sorda
Inventar
#19 erstellt: 03. Aug 2019, 20:52
Bei schlechten Lötstellen können durchaus auch Folgeschäden entstehen. Diese Lötstellen wurden ja nicht umsonst gesetzt.....
Evtl liegt es gar nicht am Poti, sondern an den Lötstellen.
Dies weiß man aber erst sobald man die Lötstellen nachgelötet hat und das Stück Kunststoff nicht mehr braucht, damit der LS wieder einwandfrei spielt.
CarlM.
Inventar
#20 erstellt: 03. Aug 2019, 20:53
Dann wünsche ich Dir viel Erfolg und vor allem viel Spaß mit Deinem KRK-Lautsprecher. Grüße an den Vater.
Hier noch ein lesenswerter Link:
https://www.conrad.d...g-loeten-lernen.html



[Beitrag von CarlM. am 03. Aug 2019, 20:54 bearbeitet]
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