Kontaktproblem beim Pioneer A-656

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mtthsmyr
Stammgast
#1 erstellt: 27. Jan 2011, 15:23
Seit letzter Woche bin ich im Besitz eines Pioneer A-656. Ärgerlicherweise springt der linke Kanal nicht immer gleich an.

Wenn man den Lautstärkerregler etwas über 10h aufdreht, springt der Kontakt an. Ein Relaisklicken, wie man es kurz nach dem Einschalten hört, ist dann nicht vernehmbar. Wenn der Kontakt einmal da ist bleibt er auch, auch wenn man die Lautstärke wieder zurück dreht.
Das Problem tritt auf, unabhängig welchen Eingang ich verwende oder ob ich Direct an habe oder nicht.

Habt ihr einen Vorschlag, was ich mal probieren könnte?

Pioneer_a656_innen
Poetry2me
Inventar
#2 erstellt: 29. Jan 2011, 19:07
Hallo mtthsmyr,

das klingt sehr nach einem Kontaktproblem am Ausgangsrelais. An den Schaltkontakten bilden sich dünne Korrosionsschichten, die erst ab einer bestimmten elektrischen Spannung wieder "durchbrechen" und dann auch konkatiert bleiben, bis sich der Relaiskontakt wieder löst. Die Korrosion wird verursacht durch Mikro-Lichtbogenbrand beim ein- und ausschalten.

Bastler unter uns versuchen das Relais zu öffnen (geht meistens, die Haube ist mit Schnappern L/R fixiert) und dann die Kontakte zu reinigen (sanft: Alkohol und Papierstreifen durchziehen, besser: Kontakt 60 Spray mit Papier dazwischen reiben, extrem: feines Sandpapier oder eine feine Feile)

Wer für ein paar Jahre Ruhe haben will, der kauft einfach ein Ersatzrelais und tauscht es aus.

Gruß
- Poetry2me
mtthsmyr
Stammgast
#3 erstellt: 29. Jan 2011, 21:15
Hallo Poetry2me,

Danke für die Antwort. Ich nehme an, die Ausgangsrelais liegen auf der Platine direkt vor den Lautsprecherterminals, richtig? Da werde ich mir mal motiviert und unversiert dran zu Schaffen machen.

Schönen Gruß,
mtthsmyr
Poetry2me
Inventar
#4 erstellt: 29. Jan 2011, 21:51
Ja, es sind zwei separate Relais (eines pro Lautsprechergruppe oder Kanal) und sie sitzen auf der Speaker Terminal Platine.


[Beitrag von Poetry2me am 29. Jan 2011, 21:52 bearbeitet]
mtthsmyr
Stammgast
#5 erstellt: 29. Jan 2011, 21:58
Sehen tue ich die Teile ja schon. Aber ich habe keine Ahnung wie ich den Kasten drumherum öffne, ohne dass ich den Widerstand abreiße, der die Platine mit dem Gehäuse verbindet.

Mein Ansatz war die Rückwand abzuschrauben, aber wie gesagt, da hängt noch dieser Widerstand.

Den oberen Deckel des Terminal-Kastens bekomme ich vermutlich auch nicht heraus ohne dabei die ganze Platine mit den Endstufen und Kühlkörpern mit herauszunehmen.
Bertl100
Inventar
#6 erstellt: 29. Jan 2011, 23:09
Hallo,

kann man nicht die Bodenplatte des Gerätes abnehmen?

Gruß
Bernhard
mtthsmyr
Stammgast
#7 erstellt: 29. Jan 2011, 23:38
Ahhhh! (Vollpfostengrinsen)

Man kann. Das ist dann wohl der Haupteingang.

Pioneer A-656 Terminalplatine

Die besagten Relais sind dann die schwarzen Blöcke.
Die Schrauben an der Endstufenplatine und am Kühlkörper würden sich einfach lösen lassen. Aber ob ich dann an die Relais herankomme ohne etwas ablöten zu müssen, erscheint mir auch aus dieser Perspektive fraglich.

Oder übersehe ich da etwas?

Gruß,
Matthias


[Beitrag von mtthsmyr am 29. Jan 2011, 23:39 bearbeitet]
Bertl100
Inventar
#8 erstellt: 30. Jan 2011, 10:37
Hallo,

die Relais muß man auslöten. Zu den Lötstellen kommt man eben von unten ran.
Die Kappen der Relais gehen im Prinzip runter, ohne dass man es auslöten muß, aber meistens nur SEHR SEHR schwer.
Man muß ja unten den Rand drunterfahren, um die Schnapper auszuhaken.

Gruß
Bernhard
mtthsmyr
Stammgast
#9 erstellt: 31. Jan 2011, 21:09
Hallo,

Wenn es sein muss, löt ich das Ding auch aus.

Leider hab ich kürzlich mein Lötzinn am Flughafen SFO wegen Gewichtsproblemen entsorgen müssen, d.h. ich muss erst mal wieder neues besorgen.

Gruß,
Matthias
Bertl100
Inventar
#10 erstellt: 01. Feb 2011, 09:12
Das nenn ich doch mal einen vorbildlichen Bastler.
Lötzinn immer am Mann - selbst auf Flugreisen :-)

Gruß
Bernhard
mtthsmyr
Stammgast
#11 erstellt: 28. Feb 2011, 21:47
Soo - wollte nochmal mitteilen, was mittlerweile aus meinen zaghaften Reparaturbemühungen geworden ist:

Selbst unter Zuhilfenahme des zugehörigen Servicemanuals hab ich mich an die Aktion nicht herangetraut. Um an die Ausgangsrelais heranzukommen, hätte ich so einige Bauteile auslöten müssen. Ob ich Auseinander- und Zusammenbau zerstörungsfrei hinbekommen hätte, da hatte ich so meine Zweifel. Deswegen werde ich es so lassen und das Gerät verkaufen. Immerhin funktioniert es ja im aktuellen Zustand noch.

@Bertl: Danke für den Kommentar! Das war es wert, das Lötzinn überhaupt dabei gehabt zu haben.

Gruß,
Matthias
student2
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 03. Apr 2013, 18:05
Hi,

gibt es nun Neuigkeiten bezüglich der Reparatur? hast Du den Verstärker nun zum "sauberen" Laufen gebracht?
Ich habe nämlich das ähnliche Problem mit dem Lautstärkeregler. Wobei sicher bin ich mir nicht. Weil wenn es dann paar Minuten gelaufen ist, dann funktionieren beide Kanäle ohne Probleme...

gruss
student2
hopfenn
Stammgast
#13 erstellt: 22. Apr 2013, 13:19
Hallo student,
schon bisserl alt der vorige Beitrag

ich brachte da Krachen bei mir mit dem verpönnten Kontakt Spray (Philips uralt) weg und er läuft nun ein halbes Jahr einwandfrei.
Da reichte die Abdeckung, Deckel, Boden, zu entfernen.
Es hat sich bisher nichts aufgefressen, glaub ich halt.

Einzig die MM - MC Umschaltung funktioniert meines Erachtens nicht.
MM sollte doch über MC gespielt deutlich lauter klingen als über MM, glaub ich halt.


Schönen Gruß
hopfen


[Beitrag von hopfenn am 22. Apr 2013, 13:20 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#14 erstellt: 23. Apr 2013, 17:36

Einzig die MM - MC Umschaltung funktioniert meines Erachtens nicht.
MM sollte doch über MC gespielt deutlich lauter klingen als über MM, glaub ich halt.


Nope. Das hat schon seine Richtigkeit. Der Eingangswiderstand ist bei MC sehr viel niedriger. Dadurch werden die angeschlossenen MM-Systeme so stark belastet, dass das Signal der MM-Systeme, die einen hohen Innenwiderstand haben, in die Knie geht. Im Ergebnis kommt ein deutlich dumpferes und kaum lauteres Signal raus, wenn man MM-Systeme auf MC anhört.

- Poetry2me
hopfenn
Stammgast
#15 erstellt: 23. Apr 2013, 17:59

Der Eingangswiderstand ist bei MC sehr viel niedriger. Dadurch werden die angeschlossenen MM-Systeme so stark belastet, dass das Signal der MM-Systeme, die einen hohen Innenwiderstand haben, in die Knie geht.


so gesehen logisch,
dumpf ja genau.
Das mit dem niedrigen Eingangswiderstand wußte ich nicht.
Endlich mal eine richtige Leistungsanpassung.

Danke Poetry2me


[Beitrag von hopfenn am 23. Apr 2013, 18:04 bearbeitet]
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