Denon PMA-1500R dröhnt beim Wamrwerden

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huber_bernd
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 13. Jan 2021, 22:43
Hallo zusammen,

ich habe ein Problem mit einem Denon PMA-1500R. Das Gerät (vielmehr der rechte Kanal) kracht bzw dröhnt dumpf nach dem Einschalten. Also nur bei Wiedergabe, aber unabhängig von Eingang und Lautstärke. Es klingt in etwa so als wäre die Membran des LS gerissen. Das Ganze gibt sich dann nach 10 Minuten allerdings und tritt dann auch nicht mehr auf. Wenn der Verstärke länger ausgeschaltet war (ich vermute wenn er richtig abgekühlt ist) beginnt das Ganze nach Einschalten erneut. Was würdet Ihr als Ursache vermuten?

Danke
Poetry2me
Inventar
#2 erstellt: 13. Jan 2021, 23:33
Ich denke es ist klar, dass die rechte Endstufe einen Defekt hat. Jedenfalls hinter dem Lautstärkeregler, der üblicherweise kurz vor der Endstufe kommt.
Er hängt offensichtlich mit Erwärmung und Abkühlung zusammen, was nicht selten vorkommt.
Erwärmung führt zu Ausdehnung, Abkühlung zu Kontraktion.

Häufiges Ein-/Ausschalten kann Lötstellen oder interne Kontakte von Bauteilen mit der Zeit brüchig machen und als Folge sind die unterschiedlichsten Fehlersignale denkbar, je nachdem, wo in der Schaltung der Fehler sitzt.

Reparaturen dieser Art geht man an, indem man bei laufendendem Gerät im Inneren verschiedene Baugruppen und Bauteile abklopft, z.B. mit einem Stab aus isolierendem Material. Die Nähe von heiß laufenden Bauteilen ist zu beachten.

Ich empfehle, Dir erst mal das Service Manual zu besorgen und als erstes das Block Diagramm anzusehen und Signalverlauf zu analysieren.
(HiFiEngine.com, elektrotanya.com) Danach Schaltplan sichten und versuchen ebenfalls Signalverlauf zu analysieren.

Falls der Verstärker ein gemeinsames Netzteil für beide Endstufen nutzt, kann der Fehler nicht im Netzteil liegen.
etc.

- Johannes
CarlM.
Inventar
#3 erstellt: 13. Jan 2021, 23:34
Das ist typisch für temperaturabhängige Kontaktprobleme wie z.B. schlechte Lötstellen. Solche Fehler treten aber gff. auch innerhalb von Bauteilen auf.
Da es nicht durch den Volumenregler beeinflussbar ist, sollte der Fehler in der Endstufe verortet sein.
Da der Signalweg zuerst durch den Volumenregler und dann über die Klangregelung (Tone-Unit) zur Endstufe führt, könntest Du noch ausprobieren, was iom Direct-Modus passiert. Da solche Fehler ggf. auch Lautsprecher beschädigen können, solltest Du primär mit Kopfhörern auf Fehlersuche gehen.

Wenn wir Dich bei der Fehlersuche unterstützen sollen, wäre es hilfreich, Photos von der Lötseite der Endstufenplatine zu bekommen (mit IMG-Funktion hochladen).

@Johannes
Da haben wir nahezu zeitgleich geschrieben.


[Beitrag von CarlM. am 13. Jan 2021, 23:40 bearbeitet]
huber_bernd
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 14. Jan 2021, 12:55
Hallo,

vielen Dank für die Antworten und Bereitschaft mir unter die Arme zu greifen. Ich habe eben nochmal etwas rumgetestet um sicher zu sein, dass ich Euch hier nicht auf die falsche Fährte bringe.

1.) Das Problem tritt unabhängig EQ auf (also auf im Source Direct Mode) und unabhängig vom Input Selector.

2.) Ohne Input Signal ist aus den Boxen ein nicht allzu lautes aber doch wahrnehmbares Rauschen zu hören. Nicht gerade rosa rauschen, eher wie wenn man mit dem Tuner eine leere FM Frequenz erwischt in die ab und zu mal im Trennschärfebereich ein Fetzen Signal reinschwappt. Dieses Rauschen tritt ebenfalls unabhängig von EQ, Input und Lautstärkeregler auf. Es wird auch bei angehobener Lautstärke nicht lauter. Nach ca einer Minute erfolgte ein leises "Plop" (ähnlich wie wenn man einen Sub einschaltet) und das Rausche war weg. Kam dann aber nach ein paar Sekunden wieder.

3.) Anders als angenommen bezieht sich das Problem _nicht_ nur auf den rechten Kanal. Ich habe gerade nochmal umgebaut, Kabel geprüft und dabei war das Gerät ca. 10 Minuten ausgeschaltet, nachdem es vorher ca 1,5 Stunden lief. Nach Wiedereinschalten dröhnte der rechte Kanal wieder (und mir ist das Rauschen aufgefallen) und der linke Kanal blieb komplett stumm. Der bleib auch erst mal stumm (genau wie das rauschen). Nach 10 Minuten habe ich mla aus und wieder eingeschaltet, da kam dann zumindest der linke Kanal wieder (wenn auch subjektiv wahrgenommen leiser als der rechte..). Ggf. also doch kein reines Wärmeproblem..?

Eigentlich ist das ein schönes Gerät aber ich versuche natürlich die Frage zu beantworten, ob das mit halbwegs vertretbarem Aufwand zu reparieren ist oder ob ich hier einem wirtschaftlichen Totalschaden gegenüberstehe...

Danke für Euren Input.
Poetry2me
Inventar
#5 erstellt: 16. Jan 2021, 13:21
Hier das Block Diagramm des Denon PMA-1500R:

Denon PMA-1500R block diagram



Du hast auf beiden Kanälen jeweils ein unterschiedliches Problem.

RECHTS:
"...der rechte Kanal kracht bzw dröhnt dumpf nach dem Einschalten. Also nur bei Wiedergabe, aber unabhängig von Eingang und Lautstärke."

Ich interpretiere das so, dass der Kanal ein anliegendes Signal verzerrt. Die Geräusche treten also NICHT spontan auf, sondern begleiten bzw. verändern das Musiksignal, richtig?

Also müsste man hier nach Problemen in der Endstufenschaltung suchen. Die Stromversorgung ist - soweit ich am Schaltplan erkennen kann - durchgehend von beiden Kanälen genutzt, so dass wir diese als Ursache ausschließen können.


LINKS:
"...der linke Kanal blieb komplett stumm. ... Nach 10 Minuten habe ich mal aus- und wieder eingeschaltet, da kam dann zumindest der linke Kanal wieder."

Das dürfte ein vollkommen unabhängiger, zweiter Fehler sein, nämlich eine simple Kontaktstörung. Solche traten am häufigsten auf im Ausgangs-Relais der Schutzschaltung oder im Lautsprecherwahlschalter. Durch Aus- und Einschalten wird vor allem das besagte Relais geschaltet. Diese Kontaktstörung könnte aber theoretisch auch im Source Direct Schalter oder anderen Schaltkontakten der Vorverstärker Stufen liegen. Hier bitte noch mal forschen und ausprobieren, welche Schalter und Regler Einfluss darauf haben.



- Johannes
huber_bernd
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 22. Feb 2021, 14:52
Vielen Dank für den Input. Nachdem sich das/die Problem(e) auch unter Zuhilfenahme eines pensionierten Radio und Fernsehtechnikers nicht mit vertretbarem Zeitaufwand identifizieren ließ habe ich das Gerät nun (inkl. der hier bereits erteilten Ratschläge und Hinweise) zu einem fairen Preis an einen passionierten und finanzschwachen Musik und Hifi Freund abgetreten der das Problem lösen wird um das Gerät danach in Ehren zu halten und selbst zu nutzen ;-) . Ich denke, dass dies für alle Beteiligten eine gute und nachhaltige Lösung ist. Danke an alle Beteiligten, ggf. hilft der Thread ja irgendwann trotzdem nochmal jemandem. LG
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