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Marantz MR230 - Kaum Bauteilalterung nach 35 Jahren+A -A |
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Autor |
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tklosa
Neuling |
#1 erstellt: 19. Mrz 2021, 13:45 | |
Hallo zusammen, in den letzten Wochen kam ein MR230 in meinen Besitz, der nach der Seriennummer 2015 schon mal hier im Forum angeboten wurde. Schönes Stück Ich habe jetzt mal stichprobenartig von jeder Sorte einen Elko ausgelötet und nachgemessen. Die großen nahe von Wärmequellen habe ich alle gemessen. Auf den Bauelementen stand fast immer eine 83 die das Herstellungsjahr sein könnte. Zu meiner großen Überraschung hatte keiner davon nachgelassen. Im Gegenteil, fast alle lagen mit der Kapazität bei +10% oder gar noch darüber! Die ESR-Werte waren mit ~0,1Ohm auch im üblichen Rahmen. Auch der Reststrom ging bei allen nach etwa 1min. bei knapp 30V Testspannung auf einzelne Mikroampere zurück, was normal ist. Der Hersteller hat hier offenbar sehr gutes Material eingesetzt. Lediglich die großen 10000uF Kondensatoren waren mit ~8300uF nahe der -20% Toleranz die für solche Bauelemente oft üblich ist. Die werde ich ersetzen zumal man in der Baugröße heute 22000uF mit ESR-Werten unter 0,05Ohm bekommt. Am hier im Forum oft genannten Transistor Q805 hätten die Entwickler einen etwas größeren Kühlkörper vorsehen können aber die Erwärmung geht noch. Für kritischer halte ich längerfristig den Widerstand R801 gleich daneben. Der wird sehr heiß und ist dadurch äußerlich auch schon etwas ausgeblichen. Im Schaltplan steht ein 150Ohm 5Watt, bestückt wurde im Gerät ein 3Watt. Mit der 12V Z-Diode Q807 fallen über dem Widerstand 20V ab was zu 2,66Watt Wärme führen sollte. Der angegebene 5Watt oder besser noch ein 10Watt Typ mit mehr Oberfläche wäre hier sicher gut um diesen Hot-Spot los zu werden. Fazit, das Wechseln von Bauelementen auf Verdacht dürfte bei einem solchen Gerät vermutlich mehr Schaden als nutzen wenn das Originalteil nicht gemessen wurde. Lohnenswert erscheint mir der Wechsel der Beiden 10.000uF Kondensatoren C801/C802. Ein guter Ersatz scheint mir der hier zu sein: https://de.rs-online...ndensatoren/7441170/ Etwas mehr Spannung, doppelte Kapazität und super kleiner Innenwiderstand. Bitte korrigiert mich falls da jemand andere Erfahrungen gemacht hat. |
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Poetry2me
Inventar |
#2 erstellt: 19. Mrz 2021, 21:06 | |
Das ist in meinen Augen zu einfach argumentiert. Es ist zu bedenken, dass die Elektrolytkondensatoren durch Alterung nicht nur ihre Kapazität ändern, sondern auch eine Reihe anderer Eigenschaften, welche sich wohl als "Verlustfaktoren" zusammenfassen lassen. Man sollte auch zwischen Alterung und Alter unterscheiden. Ein Gerät, welches fast nie gelaufen ist, dürfte bei gleichem Alter weniger Alterungserscheinungen an den Koponenten aufweisen, als ein häufig genutztes Gerät. Außerdem gibt es große Unterschiede zwischen HiFi-Geräten, was die Erwärmung des Innenraums oder punktueller Erwärmung von Elektrolytkondensatoren angeht, welche sich neben Hitzequellen befinden oder in deren Konvektionsstrom. Hitze ist ein massiver Beschleunigungsfaktor für die Alterung von Elektrolytkondensatoren. Somit verbietet sich denke ich eine Verallgemeinerung dieses einzelnen Falles. Soweit meine persönliche Meinung, welche auf den Erfahrungen zahlreicher Klassiker-Überarbeitungen beruht. Mehr werde ich dazu an dieser Stelle nicht schreiben. - Johannes |
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tklosa
Neuling |
#3 erstellt: 21. Mrz 2021, 23:58 | |
Alles richtig. Den Verlustfaktor hatte ich in Form des ESR (ein technisch bedingter Reihenwiderstand) mit gemessen. Ein angetrocknetes Elektrolyt leitet schlechter und damit steigt dieser Widerstand. Die Bauelementen neben den Wärmequellen waren auch meine ersten Verdächtigen. Sicher gehört einiges Glück dazu denn kein Hersteller kann abschätzen was nach 30 Jahren aus den Bauelementen geworden sein könnte. Der Apell ging dahin nichts auf Verdacht zu wechseln und dann drin zu lassen. Bei teuren Geräten hat der Hersteller manche Bauelemente eventuell auch paarweise ausgemessen um die Unterschiede zwischen L/R-Kanal gering zu halten. Durch den Innovationsdruck hinsichtlich Kosten und Baugröße/Materialeinsatz wird aktuell der überwiegende Teil der Bauelemente mit Minustoleranzen ausgeliefert. Dazu kommen bei modernen Elektrolytkondensatoren Sollbruchstellen zur Druckentlastung damit diese im Fehlerfall nicht mehr so heftig explodieren wie das in den 80ern noch der Fall war. An den Stellen werden die Bauelemente aber auch gern mal undicht. Bei lange nicht betriebenen Geräten wird die isolierende Oxidschicht langsam dünner was beim Einschalten nach langer Zeit zum Durchschlag führen kann. Diesen Effekt kann man durch den Reststrom abschätzen der durch den geladenen Kondensator fließt. Nach dem Aufladen sind das meist einige zehn Mikroampere und nach wenigen Minuten sollte der Strom auf einzelne Mikroampere gesunken sein. Die Hersteller geben diesen Wert im Datenblatt normalerweise mit an. Bei einem wertvollen Gerät welches mehr als 10 Jahre ausgeschaltet gestanden hat sollte ein Fachmann innen erst mal geringere Spannungen anlegen damit sich die Elkos wieder formieren. |
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