Kaufberatung Digitalmischpult für Theaterbühne

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Torcas
Neuling
#1 erstellt: 13. Okt 2015, 06:27
Hallo zusammen!

ich schreibe, weil wir als Theaterverein kurz vor der Anschaffung eines digitalen Mischpultes für unser Theater stehen.

Als Theaterverein haben wir im Jahr ca. 4 Großveranstaltungen mit durchschnittlich jeweils 8 Aufführungen und etwaigen Proben im vornherein. In unseren Saal passen knapp 250 Mann und in der Front steht unsere knapp 40qm große Bühne.

Auf dieser Bühne haben wir aktuell 4 Mikrofone im Einsatz die zusammengefasst werden und auf unser aktuell analoges Pult laufen.
Als Output besitzen wir 2 Lautsprecher vor der Bühne und eine hinter der Bühne (für Effekte die von hinten kommen sollen)
Da wir erhebliche Probleme mit der Akkustik besitzen, wurde uns geraten unser Equipment auf ein Digitales Pult inklusive Stagebox etc umzustellen, um dadurch und den digitalen Equalizer die Klangklarheit um vieles zu verbessern.

Durch unseren bisherigen Tonfachmann wurde uns geraten entweder ein Behringer X32 Compact mit Stagebox S16 zu installieren mit insgesamten Kosten um die 4000€, oder uns ein Behringer Rack (genaues Modell weiß ich gerade leider nicht) für um die 1500€ anzuschaffen.

Aktuell haben wir nun das Rack aufgebaut welches wir mit einem Tablet bedienen. Vom Handling und der Übersicht empfinde ich die digitalisierung des Pultes nicht wirklich intuitiv.

Sehr wichtig für uns ist desweiteren ohne weitere Probleme Töne / Sounds einspielen zu können, welches uns bei der Rackversion nicht gegeben scheint.
Die Alternative die wir sehen ist ein AUX Kabel durch den Saal zu unserem Lichtpult zu ziehen, wobei man dann auch ein zweites Device brauchen würde um nicht zwischen Rackbedienung und Soundsabspielen wechseln zu müssen.

Da ich selbst nicht der Fachmann in Sachen Tontechnik bin, möchte ich euch deswegen um Rat befragen.
Wir sympathisieren stark mit dem genannten Pult auch wenn dieses einiges mehr kostet als die pure Rackversion, ABER ist das genannte Behringer Pult zu groß für uns als Theaterverein?
Was würdet ihr uns in diesem Fall raten?

Ich wollte mir nur sicherheitshalber nochmal eine zweit Meinung einholen bevor wir die gesamte Investition genauer angehen!

Danke schon mal für eure Informationen / Erfahrungen und Rat!


Viele Grüße
Apalone
Inventar
#2 erstellt: 15. Okt 2015, 08:55
Nun ja, zuerst Mal mMn völlig falsches Forum.

Wieso nicht Veranstaltungstechnik/PA??

Dann:
mit kleineren MIxern und/oder PA-Geräten habe ich ein paar Erfahrungen sammeln können, ein, zwei Mixer, die per USB an den Rechner angeschlossen sind, mehr nicht.

Aber (IMHO):
wenn ihr auf Ausfallsicherheit und längerfristigen fehlerfreien Betrieb Wert legt, würde ich nicht Behringer nehmen.
baerchen.aus.hl
Inventar
#3 erstellt: 15. Okt 2015, 10:46
Hallo,

wendet Euch an die Firma Thomann, die das nötige Equipment im Angebot hat www.thomann.de und/oder an die PA Experten hier im Forum, die für diesen Anwendungsbereich viel besser und tiefer in der Materie stecken als wir hier in der Abteilung Home-Hifi

Gruß
Bärchen
*acoustics*
Stammgast
#4 erstellt: 15. Okt 2015, 11:17
Hey Torcas,

zusammengefasst braucht ihr ein Pult für 4 Mikrofone und 1 Zuspieler und 3 Ausspielwege (1x Front Stereo, 1x Effekt Mono) , sehe ich das richtig?

Dafür ist meiner Meinung nach ein X32 oder allgemein ein Digitalpult oversized. Für die 4000€ die du da investieren würdest könnt ihr euch zum einen ein feines Analogpult kaufen, dazu dann noch einen richtigen Controller um die Lautsprecher optimal einstellen zu können und -jetzt kommt das wichtige- ihr könnt euch einen Profi vor Ort holen, der euch das ganze einstellt, einmisst einrichtet und sogar die örtliche Akustik durch Akustikelemente verbessert.

Gute preislich angemessene Analogpulte bekommt man von Allen&Heath, Yamaha oder Mackie.



Apalone (Beitrag #2) schrieb:
Aber (IMHO):
wenn ihr auf Ausfallsicherheit und längerfristigen fehlerfreien Betrieb Wert legt, würde ich nicht Behringer nehmen.


Ich denke neben dem DCX ist das X32 eines der wenigen Geräte von Behringer, auf das diese Aussage kaum zutrifft.


[Beitrag von *acoustics* am 15. Okt 2015, 11:17 bearbeitet]
JULOR
Inventar
#5 erstellt: 15. Okt 2015, 11:19
Für Liveanwendungen wie Theater oder Konzerte halte ich diese Rackmixer für ungeeignet. Man muss manchmal schnell was nachregeln, will was einspielen über einen freien Kanal etc. da ist es sinnvoll, alle Bedienelemente auf dem Pult zu haben.

Gegen Akustikprobleme hilft, neben akustischer Raumoptimierung eine elektronische Raumkorrektur mit Einmesssystem:
z.B. http://www.thomann.de/de/dbx_driverack_pa2.htm
oder günstiger: http://www.thomann.de/de/behringer_deq2496_ultracurve_pro.htm

Dazu braucht man noch ein Messmikro: http://www.thomann.d...ef=prod_rel_162785_3
(gibt es auch von dbx, oder als bündle).

Dann braucht man auch kein digitales Mischpult. Diese Masteringprozessoren haben alle EQs eingebaut.
Taurui
Inventar
#6 erstellt: 05. Nov 2015, 13:14
Huhu!
Bin selbst Tontechnik-Verantwortlicher bei einer Amateurbühne (Freilicht).
Mich würde interessieren, was genau es mit den Akustik-Problemen auf sich hat, wegen denen ihr diese Umstellung vollbringen wollt.

Ein paar Worte mal generell dazu:
Ein paar Mikrofone und ein Sound-Abspielgerät (Laptop vermutlich) an ein Pult anzuschließen, und das dann ggfs. auf 2 Wegen auszugeben, packt beinah jedes günstige Mischpult. Da hilft ein Digitalmischpult nix. Habt ihr ja bisher auch gemacht, oder?

Ich vermute mal, dass ihr Probleme mit Feedback habt. Da helfen im Prinzip 3 Dinge:

- Mikrofone mit geeigneter Charakteristik (Niere/Hyperniere)
- Gute Aufstellung der Lautsprecher (nicht direkt auf die Mikrofone gerichtet)
- Ein Feedback-Killer wie der angesprochene DEQ2496 plus Messmikrofon

Wir machen alle 3 Dinge, wobei der DEQ2496 insbesondere hervorragend gegen Raumresonanzen einzusetzen ist (dazu nutzt man den Singleshot-Modus).
Feedback, das von Raumresonanzen ausgeht, ist in der Tonhöhe etwas niedriger als das typische "Fiepen" von direkten Feedbacks und kann nur schwer durch Mikrofon- und Lautsprecherpositionierung unterdrückt werden, daher ist das Gerät wirklich sinnvoll.
Bei direkter Beschallung von Mikrofonen durch schlecht positionierte Lautsprecher (und dem typischen Fiiiiiep) kann das Ding auch was, aber kann natürlich nicht zaubern.

Hoffe, das hilft?

Grüße,
-taurui
Torcas
Neuling
#7 erstellt: 06. Nov 2015, 08:17
Danke euch für die zahlreichen Antworten!

@Taurui:
Die Akkustikprobleme kommen in erster Linie von dem Bühnenaufbau.
Die Bühne wurde damals auf ein altes Gewölbe aufgesetzt.
Sobald unsere Spieler die Bühne betreten knarzt der gesamte Boden, was die Mikrofone natürlich auch schlucken.

Um dem Vorzubeugen haben wir bereits Schallabsorber unter den Bühnenboden und im Bereich der Bühne angebracht damit diese Geräusche nicht noch weiter "hallen" bzw verstärkt werden.

Zusätzlich haben wir starke Probleme mit Rückkopplungen (insbesondere sobald wir die Stimmen leiserer Spieler weiter verstärken möchten) wobei die Lautsprecher mittlerweile ca. 3 Meter von der Bühne entfernt aufgehängt sind und wir bereits mit 2 speziellen Richtmikrofonen auf der Bühne arbeiten um z.B. nicht die Stimmen oder das Klatschen des Publikums zusätzlich mit zu verstärken. --> Denn unsere Spieler haben nicht jeder sein eigenes Funkmikrofon sondern die Mikrofone hängen über der Bühne und nehmen das gesamte Stück auf.

Wir hatten zu unseren Aufführungen (bis letzte Woche) als Leihgerät ein Behringer S16 mit entsprechendem Digitalmixer (genaues Modell weiß ich gerade nicht) welches unser fachlicher Ansprechpartner für Tonprobleme geraten hatte. Mit diesem und entsprechenden Einstellungen hatten wir das Gefühl es ist wieder möglich die Lautstärke vom Pult (in diesem Fall vom Tablet) aus anzupassen ohne direkt mit Rückkopplungen rechnen zu müssen.

Da uns aber die Bedienung über das Tablet nicht intuitiv genug war sind wir jetzt eben am überlegen ob das X32 Compact für unsere Zwecke sinnvoll wäre.

Da ich mich selbst erst langsam in diese Materie einarbeite ist es mir wichtig noch zusätzliche Meinungen einzuholen, um mich eben nicht blind auf den Rat unseres aktuellen Ansprechpartners (dieser ist sehr stark im Musikbereich tätig) zu verlassen.
woodenplastic
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 06. Nov 2015, 10:07
Nein,
ist es nicht!
Das X32 Full ist zu gross, das Compact ist dann nicht das richtige.

Klassisch wäre hier ein Allen&Heath Qu-16. Das kostet knapp 2000.
Dazu kommt ein Profi der dir das ganze einrichtet (Tagessatz 500 Euro) und bisschen Verkabelung (350 Euro).
Dann habt ihr ein System das immer läuft.
Taurui
Inventar
#9 erstellt: 06. Nov 2015, 10:12
Ich verstehe wirklich beim besten Willen nicht, bei welchem dieser Probleme ein Digitalmischpult helfen würde.
Bei allen Anwendungszwecken halte ich ein DEQ2496 für geeigneter (Begründung siehe oben), zusammen mit einem einfachen analogen Mischpult.
Wir überlegen uns auch, ein X32 Compact anzuschaffen - aber vor allem, weil für jeden Kanal ein Kompressor und EQ zur Verfügung steht.
Das bringt bei uns was, weil jeder Schauspieler ein eigenes Funkheadset trägt.
Aktuell schleifen wir die Kompressoren noch über Inserts ein, und wir müssen jeden Tag Auf- und Abbauen. Das ist ein Riesenaufwand was die ganzen Steckverbindungen angeht (12-14 Kanäle!).

Bei Sammelmikrofonen ist aber auch kein Argument... und hilft schon gar nicht gegen eure Probleme.

Letztendlich haben wir auch mal mit Richtmikros angefangen und sind eben jetzt bei Headsets gelandet, Lavaliermikros wären natürlich auch möglich. Damit wäre ein großer Fortschritt möglich, kostet aber auch gleich richtig viel Knete.

Also mein Rat: Kein Digitalmischpult (weil es nichts bringt) sondern in erster Stufe ein DEQ2496 und als zweite Stufe Headsets/Lavaliermikros für Alle.

Grüße,
-taurui


[Beitrag von Taurui am 06. Nov 2015, 10:13 bearbeitet]
JULOR
Inventar
#10 erstellt: 06. Nov 2015, 10:42
Ich sehe es wie Taurui. Digitalmixer bringt nichts und kostet nur Geld. Elektronische Entzerrung/Feedbackkiller kann helfen und kostet nicht viel. Dann im nächsten Schritt versuchen, die Mikros möglichst dicht an die Schallquelle zu bringen.

Vielleicht auch die Mikros mal richtig ausrichten. Nicht einfach nach unten hängen lassen, sondern vor der Bühne an die Decke und Richtung Bühne mehr waagerecht/schräg ausrichten - falls ihr es nicht so habt.
Torcas
Neuling
#11 erstellt: 09. Nov 2015, 12:17
Danke an euch!
das klingt alles sehr plausibel...
Ich werde mir den Mastering Proz mal genauer ansehen.
Das könnte eine gute möglichkeit sein die Tonqualität zu steigern ohne diesen immensen Geldaufwand!

Was mir dabei noch einfällt.
Wie würdet ihr Toneffekte einspielen? Wir machen das aktuell über ein Tablet bzw den Laptop.
Gibt es hier Möglichkeiten die Bedienung auf ein Pult zu bekommen?

Am besten mit Pitch Möglichkeiten oder ähnliches?
Taurui
Inventar
#12 erstellt: 09. Nov 2015, 12:39
Wir spielen per Laptop ein, nutzen hierfür aber ein USB-Audio-Interface, damit wir gleich symmetrisch ins Pult gehen können.
Eventuelle Pitch-Effekte machen wir nicht "live" sondern bearbeiten die Sounds vorher...
Donsiox
Moderator
#13 erstellt: 09. Nov 2015, 14:29
Beim Rundfunk gibts Pulte, die z.B. den Cd-Player aktivieren, wenn ein Fader hochgezogen wird. Das ist allerdings nicht wirklich günstig und bei solchen Anwendungen meines Erachtens nicht nötig.
Taurui
Inventar
#14 erstellt: 09. Nov 2015, 14:54
Wenn du lieber über ein Pult als direkt über den PC steuern willst - schau dir mal Midicontrol-Pulte an, wie dieses hier:
http://www.thomann.de/de/korg_nanokontrol_2_black.htm
Hab aber damit keine Erfahrungen. Prinzipiell müsstest du damit aber alle Funktionen deiner Playersoftware steuern können....
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