Plattenspieler zu leise

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McMo
Neuling
#1 erstellt: 16. Aug 2010, 19:44
Hallo zusammen,

ich habe mir kürzlich einen Dual CS-435-1 Plattenspieler zugelegt und bin nun als Anfänger überfragt: Wenn ich eine Platte abspielen möchte, ist die Lautstärke viel niedriger, als sie eigentlich sein müsste. Woran kann das liegen?

Wie gesagt, da ich in diesem Metier leider vollkommen unbewandert bin, hoffe ich auf eine Hilfe eurerseits.

Vielen Dank im Voraus,

Moritz
Mr._Universum
Stammgast
#2 erstellt: 16. Aug 2010, 19:50
Hallo Moritz,

an welchen Verstärkereingang hast du den Plattenspieler angeschlossen?

Es scheint, als hast du ihn an einen normalen Line-In-Eingang angeschlossen. In diesem Fall wird der Ton des Plattenspielers zu leise wiedergegeben. Verstärker verfügen gewöhnlich über einen Phono-Eingang, dem intern in Entzerrer-Vorverstärker vorgeschaltet ist. Über einen solchen Eingang sollte die Lautstärke normal wiedergegeben werden.

Gruß,

Hansi
elacos
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 16. Aug 2010, 19:52
Hallo,
hast du den Plattenspieler an den Phonoeingang deines Verstärkers angeschlossen ?
Hat dein Verstärker einen Phonoeingang ?
Nur am Phonoeingang hat der PS die richtige Lautstärke.
Wenn dein Verstärker keinen Phonoeingang hat, benötigst du einen Phono-Vorverstärker, den du an andere Eingänge deines Verstärkers anschließen kannst.

Was für einen Verstärker hast du?

Gruß Elacos
LucyLawless
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 16. Aug 2010, 19:52
Vorrausgesetzt dieser Einang ist auch MC geeignet. Wenn nicht, und es ist ein solcher TA verbaut, bleibts trotzdem leise...


[Beitrag von LucyLawless am 16. Aug 2010, 19:53 bearbeitet]
McMo
Neuling
#5 erstellt: 16. Aug 2010, 20:03
Hallo,

vielen Dank für die schnellen Antworten. Bei meinem Verstärker handelt es sich um einen Sony HCD-GP7, welcher keinen Phono-Eingang besitzt. Ich nehme an, man muss sich so einen Vorverstärker besorgen, damit das Lautstärkedefizit ausgeglichen wird. Wenn dem so ist müsste ich lediglich wissen, wie dieser Vorverstärker heißt bzw. wie ich ihn finden kann.

Moritz
LucyLawless
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 16. Aug 2010, 20:07
Du mußt auch wissen, was an Deinen Dual für ein Tonabnehmer verbaut ist.
Wie schon angedeutet, wenns ein MC ist, brauchst Du auch einen MC geeigneten Pre-Amp (außer der MC wäre ein High-Output, was aber die Ausnahme ist)...

Edit:

Oder Du gehst auf Nummer sicher, und kaufst einen der beides kann... zB:

http://www.hifi-regl...9d6ad95cfd627ca94a0f


[Beitrag von LucyLawless am 16. Aug 2010, 20:11 bearbeitet]
ev13wt
Stammgast
#7 erstellt: 16. Aug 2010, 20:37

McMo schrieb:
Hallo,

vielen Dank für die schnellen Antworten. Bei meinem Verstärker handelt es sich um einen Sony HCD-GP7, welcher keinen Phono-Eingang besitzt. Ich nehme an, man muss sich so einen Vorverstärker besorgen, damit das Lautstärkedefizit ausgeglichen wird. Wenn dem so ist müsste ich lediglich wissen, wie dieser Vorverstärker heißt bzw. wie ich ihn finden kann.

Moritz



Hi!

Hier kannst Du mehr lesen zum Thema: http://de.wikipedia.org/wiki/Schneidkennlinie
ichwillhifi
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 24. Aug 2010, 15:36
Die Platte hat ein bestimmtes Schnittmuster. Tiefe Töne würden viel Auslenkung auf der Platte brauchen, dann hätte man aber weniger Platz, um Musik darauf zu "speichern". Deshalb hat man sich entschieden, Tiefe Töne zurückhaltend aufzuspielen und zu den hohen Tönen lauter zu werden. Diese Schnitttechnik wird RIAA genannt.

Um dies wieder zurückzumodulieren, braucht man einen Verstärker, der die Frequenzen wieder in die ursprüngliche Lautstärke zurücktransferiert. Das ist der RIAA-Verstärker oder auch Phono-Vorstufe.

MM und MC sind 2 verschiedene Wege, den Ton aus der Rille zu holen.

MM heisst "moving magnet". Es bewegt sich also der Magnet und aus der Modulation des Magneten entsteht der Ton. Vorteil: hohe Ausgangsspannung = weniger Verstärkung notwendig = weniger Störgeräuscheanfälligkeit, Nachteil: Durch das Gewicht des Magneten weniger Abtastempfindlichkeit.

MC heisst "moving coil". Hier steht der Magnet fest und die Spule bewegt sich. Vorteil: genauere Abtastung Nachteil: Höhere Verstärkung notwendig.

Wenn Du Dich einlesen möchtest, nimm eine Woche Urlaub, mach Dir einen starken Kaffee und lies erst mal so viel Du kannst, um Dich mit der Thematik vertraut zu machen. Der Plattenspieler ist sicher das komplizierteste Element einer Anlage, um Musik zu reproduzieren. Es liegt einfach an der Vielzahl der Einstellmöglichkeiten und der verschiedenen Wege, die zum Ziel führen.

An sonsten schreib doch einfach kurz wie das System (die Nadel) heisst, dann können wir Dir helfen, ob es ein MM oder MC ist. Foto ist noch besser, wenn zur Hand.

Grüsse

Christian


[Beitrag von ichwillhifi am 24. Aug 2010, 15:39 bearbeitet]
stbeer
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 24. Aug 2010, 21:33
Moritz, Christian,

die Platte wird gemass der RIAA-Kennlinie geschnitten (bzw. das Musiksignal vor dem Schnitt linear verzerrt):
- Tiefe Frequenzen werden angehoben, um die Auslenkung des Schneidstichels (bzw. bei der Wiedergabe die Auslenkung der Abtastnadel) zu verringern.
- Hohe Frequenzen werden abgesenkt um das Rauschniveau des Mediums "Platte" klein zu halten.

Kennst Du Schellackaufnahmen: Keine Baesse und keine Hoehen; die RIAA-Kennlinie macht dies erst moeglich!

Ein Entzerrervorverstaerker macht diese lineare Verzerrung (deshalb "Entzerrer...") quasi 1:1 rueckgaengig; d.h. tiefe Frequenzen werden wieder angehoben und hohe Frequenzen wieder abgesenkt. Dieses Prozedere ist also "reziprok"; d.h. im Idealfall entspricht der Frequenzgang bei der Wiedergabe wieder dem der Aufnahme.
Zudem wird das Ausgangssignal wieder auf Line-Niveau (also auf etwa den Pegel eines CD-Players) angehoben (deshalb "...vorverstaerker") ...

Das Funktionsprinzip von MM und MC ist prinzipiell gleich: Das Magnetfeld eines Permanentmagneten bewegt sich relativ zu einer Spule - dabei wird Spannung induziert (erzeugt).

Bei MMs (haben eine Ausgangspannung von etwa 3...6mV) befinden sich die (grossen) Tonabnehmerspulen im Systemkoerper und der (kleine) Magnet auf dem Nadeltraeger (daher MovingMagnet = bewegter Magnet); die Nadel ist i.d.R. austauschbar.
Bei MCs (mit einer etwa 10-fach geringeren Ausgangspannung, also 0.3...0.6mV) befinden sich die (kleinen) Tonabnehmerspulen direkt auf dem Nadeltraeger (daher MovingCoil = bewegte Spule) und der (grosse) Magnet im Systemkoerper; die Nadel ist i.d.R. nicht austauschbar.

Den MCs sagt man ein besseres Impulsverhalten nach waehrend MMs musikalischer klingen sollen ... doch habe ich diesbezueglich eine eigene Meinung ...

Stefan
raphael.t
Inventar
#10 erstellt: 25. Aug 2010, 05:19
Hallo Leute!

Es würde mich schon sehr wundern, wenn auf einem Dual CS 435 ein MC verbaut wäre, MM ist da eher zu erwarten, davon kann man ruhig mal ausgehen.
Ein Phono-Entzerrer ist aber auf jeden Fall nötig.

Grüße Raphael
Sir_Henry0923
Stammgast
#11 erstellt: 25. Aug 2010, 06:31
Mal Nägel mit Köpfen, anstatt die Verwirrung noch größer zu gestalten als sie beim Threadersteller bereits ist:

Als Vorverstärker würde ich einen NAD PP2 oder PP3 empfehlen. Ein guter Vorverstärker und preisgünstig. Läßt sich von MM auf MC einfach umschalten und ist für die meisten Zwecke völlig ausreichend.

Grüße

Henry
ichwillhifi
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 25. Aug 2010, 16:21
Na ja, Mc Mo scheint sich für weitere Ausführungen auch nicht besonders zu interessieren.

Ergänzen könnte man die Liste noch durch das Pro-ject Kästchen und den Clearaudio Smartphono.

In meiner Ausführung oben wollte ich nur ein wenig helfen, die Begriffe auseinanderzuhalten, damit eben keine Verwirrung entsteht und der Themenersteller versteht, warum der Plattenspieler so leise ist.

Ich gehe auch stark von einem MM aus, Shure oder Ortofon wirds wahrscheinlich sein.....

Grüsse
Chris
detegg
Inventar
#13 erstellt: 25. Aug 2010, 16:42

ichwillhifi schrieb:
Na ja, Mc Mo scheint sich für weitere Ausführungen auch nicht besonders zu interessieren.

... bis heute hat er noch keine Antwort gelesen

;-) Detlef
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