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Geschwindigkeit messen

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Bepone
Inventar
#201 erstellt: 26. Jan 2014, 11:17
Hallo,


Dass die Netzfrequenz, als Transfernormal für Messungen nur endlich genau ist, das merkt jeder Alt-Radiowecker-Betreiber, wenn er zweimal im Jahr die Zeitumstellung tätigt. Da erst bemerkt er bisweilen, die (geringe) Diskrepanz zwischen "Funkuhr" (DCF-77 synchronisiert) und "Netzuhr" (Netzfrequenz-abhängig getaktet)

Noch ein Grund für die Stoppuhr-Methode, gell?

Mit Synchronuhren (>> Radiowecker mechan.) hab ich übrigens die Erfahrung gemacht, dass die Schwankungen in der Netzfrequenz sich über Summe gut ausgleichen und so eine Synchronuhr über lange Zeit sehr genau läuft. Kurzfristige Schwankungen sieht man da ja nicht direkt.


Gruß
Benjamin
Soundy73
Inventar
#202 erstellt: 26. Jan 2014, 13:09
Beim Technics SL1200MK5 z.B. hat Burkie da recht -siehe Manual

Verallgemeinern kann man das jedoch nicht und: Mit der frisch ausgedruckten (oder von der Wand genommenen ) Stroboskopscheibe habe ich auch damit kein Problem, sondern eine externe Referenz. - Auch wenn Burkie das mal wieder nicht verstanden hat
Hörschnecke
Inventar
#203 erstellt: 26. Jan 2014, 13:31
Auf den Thread bin ich erst heute gestossen und bereits nach wenigen Beiträgen kam mir der Gedanke, einen Knackser auf einer Platte als "Taktgeber" zu verwenden oder eine Platte mit einem radialen Kratzer zu verzieren :). Die Idee mit der Auslaufrille kam nur kurze Zeit später, insofern war es für mich ganz amüsant, später im Thread auch bei Hörbert diesen Ansatz wiederzufinden

Bei ausreichender Verstärkung im Audioeditor kann man die "Einfahrt" in die Auslaufrille schön als Peak sehen und durch Markierung des Bereiches zwischen den Peaks die Umdrehungsgeschwindigkeit sehr genau bestimmen.

Ich habe das mit der LP "Sign of the times" mal gemacht und komme bei dem getesteten Dreher auf 33,27 UPM. Bei nominal 33 1/3 UPM läuft er also um etwa 0,18% langsamer. Gemessen habe ich auf die Schnelle 6 Umdrehungen, wie im Bild zu sehen:

project-16-48-RPM

Wenn man keinen PC mit Soundcard verwenden will, finde ich die Methode mit Stoppuhr und Papierfitzel aber völlig hinreichend.
Hörbert
Inventar
#204 erstellt: 26. Jan 2014, 13:33
Hallo!

@Soundy73

Das ist richtig, bei einem Quarzläufer mit paralell getaktetem Strobe hast du eine externe Kontrollmöglichkeit mit einer Strobe-Scheibe und einer Glüh-/Energiesparlampe. Als Referenz möchte ich diese Kontrollmöglichkeit allerdings nicht unbedingt bezeichnen da gegenüber anderen Prüfmethoden die Strobe-Scheibe eine recht grobe Auflösung besitzt.

Allerdings ist bei einem Plattenspieler die Strobe-Mehtode mehr als ausreichend, -schließlich ist hier nicht die Genauigkeit von astronomischen Nachführelementen bei Teleskopen gefragt-,

MFG Günther
Soundy73
Inventar
#205 erstellt: 26. Jan 2014, 13:51
@ Günther.
Burkie
Inventar
#206 erstellt: 26. Jan 2014, 13:53

Soundy73 schrieb:


Aufgabe des Regelungskreises besteht darin, den physikalischen Zielwert trotz auftretender Störungen konstant zu halten.

Sehr bildlich und eifach gehalten fand ich dazu die Powerpoint-Präsentation von Bastian Treger (Uni Bremen): Kuckst Du!
Da reinkucken lohnt


Das aht nun aber mit der PLL-Schaltung der Quartz-Synchronläufer rein gar nicht's zu tun. PLL verkoppelt phasengenau der Drehung des Plattentellers mit der Referenzfrequenz. Das ist ein anderer Regelmechanismus als PID.
... da mal drüber nach lesen...
... in dem sinne ...


[Beitrag von Burkie am 26. Jan 2014, 19:35 bearbeitet]
Hmeck
Inventar
#207 erstellt: 26. Jan 2014, 14:04

Soundy73 (Beitrag #199) schrieb:
Moin Hmeck! Deinen letzten Satz verstehe ich nicht (unvollständig?).

Sorry, da war das Wörtchen "nicht" verloren gegangen, habe es eingefügt...

Nochmal was generell zu Quarz und Netzfrequenz als Referenz: beide sind hinsichtlich der erforderlichen Genauigkeit eigentlich jenseits von Gut und Böse. Ein Quarz kann altern bzw durch Temperatur oder Spannungsschwankungen die Frequenz ganz leicht ändern, wir sprechen dabei aber um Schwankungen im ppm-Bereich (part per million) - das kann auch der trainierteste Feinhörer nicht hören.

Etwas anderes ist es schon, falls man in einem Studio besipielsweise Bild- und Tonlauf oder verschiednen Zuspielquellen exakt synchron haben muss - da muss man sich was einfallen lassen, beispielsweise einen gemeinsamen Taktgeneratro.

Eine andere Frage hat mich hinsichtlich quarzgeregelter Plattenantriebe schon immer interessiert, sofern sie "pitch" haben: Wie machen die das? Einen Quarz kann man nicht so weit "ziehen", also muss die Teiler-Frequenz des Quarzes vor der Frequenzvergleichsschaltung umgeschaltet werden. Das geht aber nur in diskreten, ganzzahligen Schritten - was sich nicht recht mit einer Fein-Einstellung verträgt. Oder werden dann einfach 0,5% oder 1%-Sprünge in der Drehzahl als ausreichend feinfühlig erachtet?
(Wobei ich meine, dass ein Qarz-PLL-geregelter Teller eigentlich überhaupt keinen "pitch" braucht) Vielleicht kann das hier jemand beantworten?

Grüße, Hmeck
Soundy73
Inventar
#208 erstellt: 26. Jan 2014, 16:50
Hallo Günter!

Da der Motor ja nicht mit Quarz- (oder Mops- ) Geschwindigkeit dreht, gilt auch hier nichts anderes, als bei einer normalen Geschwindigkeits-Regelung:

Geschwindigkeitsregler_Treger

Das (Pitch-) Poti, ist der Sollwert-Steller der Regelung (grüner Kasten [80 km/h]). Das rosa-Kästchen ist der Vergleicher und vom grauen Kästchen, dem Tachogenerator im Motor, in diesem Falle (direct drive) kommt der Vergleichswert.
Der Vorteiler für den Sollwert ist lediglich fix umschaltbar, da ja zwei (oder drei) Sollgeschwindigkeiten bei Pitch = 0% erreicht werden sollen. Ob da nun Spannungen, Ströme oder Frequenzen miteinander verglichen werden, ist für das Prinzip völlig wumpe ...und so geht das eben, rein analog zum analogen Regelkreis

Edit schimpfte: Du hast die Quellenangabe vergessen - Du Traktor!
Also: QUELLE, wieder Herr Treger

Unterschiede zur PLL zu finden, überlasse ich denen, die das alles besser verstehen, als ein Mess- und Regler
- sorry den konnt' ich mir nicht verkneifen, habe dafür aber (Link!) auch gleich Futter für Eure Mühlen geliefert.


[Beitrag von Soundy73 am 26. Jan 2014, 16:58 bearbeitet]
Burkie
Inventar
#209 erstellt: 27. Jan 2014, 15:18
Probier es doch mal selber aus!
Bremse einen Plattenspieler mit dem Finger am Teller ab.
Der Teller wird nicht langsamer drehen, sondern bloß etwas weiter hinter der Phase herhinken.
Erst wenn man zu stark abbremst, rastet er auf eine spätere Phase ein...

... Grüsse ...
Eek!theCat
Hat sich gelöscht
#210 erstellt: 27. Jan 2014, 16:23
Da die Drehzahl mittels Phase gesteuert wird, muß es ja auch so sein.
Burkie
Inventar
#211 erstellt: 27. Jan 2014, 16:59
Ja,
ber meiner Meinung nach ist das was anderes als eine PID-Regelung, bei der ja erst eine Abweichung zum Sollwert als Fehlerwert eine Regelungsanforderung erzeugen muss.
Das ist wie eine Rückkopplung beim Verstärker, ein Fehler kann erst korregiert werden, wenn er schon aufgetreten und hörbar geworden ist....

... in dem sinne ...
Hmeck
Inventar
#212 erstellt: 27. Jan 2014, 19:43
Hi,

Also am Regelkreis ist erstmal nur das "P" = proportional fürs Verständnis wichtig, das entspricht dem obigen Bild. Das "ID" steht für integral + differential und bedeutet, die Regelung einerseits schnell genug auf Differenzen zwischen Ist + Soll reagieren zu lassen (differential) und andrerseits die Regelung am Zappeln (Überschwingen, Regelschwingungen) zu hindern (integral).

Bei einer PLL ist es im Grunde gar nicht anders, nur wird nicht gewartet, bis Ist- und Sollfrequenz sich unterscheiden, damit man daraus eine Regelgröße gewinnen und nachregeln kann, sondern es wird die Phasenlage von Ist und Soll verglichen und nachgeregelt. Die Frequenzen selber sind dabei immer gleich, solange die Regelung überhaupt "greift".

Aus diesem Grunde meine Frage weiter oben, wie die das dann bei der Feinregulierung machen, sofern wir eine quarzgeregelte PLL vor uns haben . Das kann dann ja immer nur in diskreten Schritten durch Änderung der Teilerfrequenz des Quarz-Oszillators geschehen. Aber vielleicht geht das dann im Ergebnis immer nur in Sprüngen von z.B. 1/3 %, aber das merkt wohl kaum einer.

Grüße, Hmeck
Soundy73
Inventar
#213 erstellt: 27. Jan 2014, 19:47
Das Krux jeder Regelung, sie kann erst erkennen dass etwas stört, wenn es dies tut und reagieren.

Deshalb versucht man heute, mit Rechenfunktionen (quasi Prognosen) und unscharfen (Fuzzy) Reaktionen zeitnäher und genauer zu regeln.
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