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Lautsprecher bzw. Verstärker/Auflösung+A -A |
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Autor |
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Dorian_111
Ist häufiger hier |
08:37
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#1
erstellt: 23. Jun 2020, |
Hallo zusammen, in den Tests zu Lautsprechern und Verstärkern liest man immer von Auflösung und Räumlichkeit. Mir ist aufgefallen, dass, vor allem bei neuen Vinylscheiben, der Klang insgesamt sehr unterschiedlich rüberkommt, obwohl ja immer das gleiche Equipment verwendet wird. Das heißt doch eigentlich, dass Auslösung und Räumlichkeit von der entsprechenden Aufnahme abhängig sind ?? Wenn also eine Aufnahme so abgemischt wird, dass sich Alles hauptsächlich mittig zwischen den LS abspielt, kann doch beim abspielen nicht die Musik auf rechts und links neben den LS verteilt werden, oder ? Falls das doch so ist, vielleicht kann mir jemand technisch erklären, wie ein Verstärker bzw. LS aus einer "schlechten" Aufnahme ein transparentes Klangbild erzeugen kann. M.E. kann doch das Ausgangsprodukt nicht verändert werden. Würde mich wirklich mal sehr interessieren !! Musikalische Grüße Werner |
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Pigpreast
Inventar |
09:38
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#2
erstellt: 23. Jun 2020, |
Prinzipiell hast Du vollkommen Recht: Verbessern kann eine Anlage die Aufnahme nicht. Deshalb kann man Auflösung und Räumlichkeit einer Wiedergabeanlage nur anhand von Aufnahmen beurteilen, die das auch hinreichend gut hergeben. Es geht dabei übrigens nicht (nur) darum, ob die Instrumente schön von links nach rechts verteilt, statt mittig konzentriert erscheinen, denn das ist in der Tat etwas, das bei der Aufnahme bzw. beim Abmischen festgelegt wird und das bildet nahezu jede Stereoanlage einigermaßen ab. Es geht vielmehr darum, ob der Eindruck einer präzisen Ortbarkeit entsteht, d. h. ob die einzelnen Phantomschallquellen wie jeweils klar und exakt an einem bestimmten Ort erscheinen oder ob sie diffus verwischt wirken. Und bei Räumlichkeit geht es darum, ob neben der Rechts-/links-Verteilung auch die Illusion einer Tiefe (nah und fern) und ggf. oben und unten entsteht. Das gibt die normale Lautsprecherstereofonie zwar "eigentlich" nicht her, aber es gibt Studiotricks, mit denen man beim Abmischen solche Raumeindrücke ansatzweise schaffen kann. Um präzise Ortung und diese Räumlichkeits-"Effekte" bei der Wiedergabe hören zu können, ist es wichtig, dass der Frequenzverlauf der Lautsprechers im mittleren bis oberen Frequenzbereich linear ist und dass die Schallwellen der einzelnen Chassis phasengleich am Ohr ankommen. Weiter haben auch die Beschaffenheit des Hörraums und die Aufstellung der Lautsprecher einen enormen Einfluss. Ob Verstärker überhaupt einen nennenswerden Einflus haben, darüber wird gerne und intensiv gestritten, deshalb lassen wir das am besten einfach weg. ![]() [Beitrag von Pigpreast am 23. Jun 2020, 09:54 bearbeitet] |
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Dorian_111
Ist häufiger hier |
09:01
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#3
erstellt: 24. Jun 2020, |
Vielen Dank für die schnelle Antwort. Das bestätigt ja meine Ansicht, dass Vieles schon durch Aufnahme, Abmischung und Qualität des verwendeten Equipments vorgegeben wird und im Endeffekt nur noch marginal durch die Stereoanlage verändert werden kann. |
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Pigpreast
Inventar |
09:27
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#4
erstellt: 24. Jun 2020, |
So marginal ist die Veränderung u. U. gar nicht. Wenn die Anlage, vor allem die Lautsprecher und deren Aufstellung sowie der Hörraum schlecht sind, ist die Veränderung sogar ganz beträchtlich und alle Tonmeisterkunst ist dahin. Im Idealfall wird die Aufnahme so wiedergegeben, wie sie aufgenommen und abgemischt wurde. Das ist aber ein in der Realität nie zu erreichendes Ideal, weil zu Hause niemals die gleichen Bedingungen herrschen wie im Tonstudio. Man kann sich dem nur annähern und/oder gewisse Abweichungen in Kauf nehmen, die mehr oder weniger tolerabel, ggf. aber auch erwünscht sind. Besser, im Sinne von "originaler als das Original" kann es aber nicht werden. Vereinfacht gesagt kann man sich das vorstellen wie ein Dia: Das kann unscharf oder scharf aufgenommen sein. Und das an die Wand geworfene Bild kann, je nach Qualität und Einstellung des Projektors bzw. der Leinwand, auch unscharf oder scharf sein, niemals jedoch schärfer als das Dia an sich. |
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.JC.
Inventar |
09:42
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#5
erstellt: 24. Jun 2020, |
Hi,
das ist logisch. Verschlechtern kann die Anlage die Aufnahme (bzw. die ganze Produktion) aber auch nicht. Wohl aber den Höreindruck, denn der hängt überwiegend vom Raum ab und zu einem geringen Teil auch von der Anlage und da wiederum überwiegend von den Lautsprechern und ihrer Aufstellung. |
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Pigpreast
Inventar |
10:53
![]() |
#6
erstellt: 24. Jun 2020, |
Ja gut, für Korinthenkacker: Die Aufnahme an sich bleibt natürlich wie sie ist. Selbst wenn sie gar nicht abgespielt wird. ![]() Aber das Prinzip sollte wohl klar geworden sein: Aufnahme und Anlage müssen gut sein, sonst ist es der Höreindruck auch nicht. Und eine Aufnahme, die in puncto Feinzeichnung und Räumlichkeit zu wünschen übrig lässt, holt auch die beste Anlage nicht mehr raus, als die Aufnahme eben hergibt. Im Gegenteil. Manche Aufnahmen hören sich auf minderwertigen Anlagen sogar (vermeintlich) besser an, weil die gute Anlage die Schwächen der Aufnahme auffällig zu Tage fördert. Ist wie bei Menschen: Bei manchen will man gar nicht sehen, was die Kleidung verschleiert. ![]() ![]() Und um den Bogen zur Eingangsfrage zurück zu schlagen: Wenn irgendwo die Rede davon ist, ein Lautsprecher löse gut auf oder hätte seine Stärken in puncto Räumlichkeit, wird vorausgesetzt, dass bei der Beurteilung des Lautsprechers entsprechend gute Aufnahmen verwendet werden. [Beitrag von Pigpreast am 24. Jun 2020, 10:56 bearbeitet] |
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