RFT HMK PA 1203 - div. Fragen

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BigBlue007
Inventar
#1 erstellt: 30. Sep 2020, 19:22
Moin!

Ich hab mir einen Jugendtraum erfüllt und bei ebay Kleinanzeigen das o.g. gute Stück geschossen.

Soweit ich das sagen kann, habe ich echt Glück gehabt. Abgesehen von ein paar Kratzerchen auf dem Deckel, die eh unvermeidbar sind, ist das Teil optisch absolut einwandfrei. Nach dem Auspacken fiel sofort auf, dass der Tonarm irgendwie schief (also seitlich schief) hing. War dann aber relativ schnell geklärt: Dieses kleine flügelförmige Teil, welches links und rechts mit einer Spitze in einem Lager hängt, war rausgesprungen. War schnell repariert.

Beim ersten Test klang das Teil einfach nur furchtbar. Ich hatte im ersten Moment den Tonabnehmer bzw. die Nadel unter Verdacht. Man sah auch direkt, dass die Kontakte am TA ziemlich verdreckt waren. Da ich eh vorhatte, den noch originalen TA zu ersetzen, machte ich mich da auch gleich ran. Ich hatte im RFT-Forum (in welchem man sich aktuell "aus Datenschutzgründen" nicht mehr anmelden kann... ) gelesen, dass da wohl kaum was vernünftig dranpassen würde, bestenfalls nur, wenn man die Kontakte etwas kürzt. Ich hatte allerdings keinerlei Probleme, sowohl einen AT91 als aich einen VM95E da dranzuflantschen. Letzterer blieb dann dran. Zwischenzeitlich hatte ich allerdings auch noch rausgefunden, dass das Teil ja einen integrierten Vorverstärker hat und somit der Phono-Eingang nicht der Richtige ist. Am normalen Aux klang er dann perfekt - und hätte das wahrsch. mit dem originalen TA spätestens nach der Kontaktreinigung auch getan...

So, nun zu meinen Fragen:

1. Der Tonarm hat eine Gewichtseinstellung, die ich auch schon gefunden habe (eine Schraube hinten, mit der ein Gewicht nach vorn und hinten bewegt wird). Allerdings ist mir nicht so recht klar, wie ich bei diesem Teil das Auflagegewicht messen soll. Eine Tonarmwaage habe ich, aber der Tonarm bewegt sich ja bei diesem Teil, anders als bei normalen Plattenspielern, nicht so ohne weiteres frei. Letztlich wird er ja erst abgesenkt, wenn tatsächlich eine Wiedergabe startet, aber da kann ich ja nix mehr wiegen. Die einzige Variante, die mir jetzt einfallen würde, wäre, eine Wiedergabe zu starten, dann den Stecker ziehen, Arm vorsichtig anheben, Platte entfernen, Waage hinlegen und wiegen. Aber das muss doch sicher auch anders gehen, oder?

2. Hat jemand hier zufällig noch ein paar Dokumente rumliegen, die er hochladen oder mir direkt zuschicken könnte? Man findet via Google ja im Prinzip alles, was man so bräuchte (Bedienungsanleitung, Service Manual), allerdings führen die Links entweder ins Leere, oder man kann sich wie im Falle des RFT-Forums nicht (mehr) anmelden.

Vielen Dank im Voraus!
Burkie
Inventar
#2 erstellt: 30. Sep 2020, 20:03
Hallo,

kann man den Plattenteller abnehmen, ohne dass er Motor durchbrennt?


Grüße
8erberg
Inventar
#3 erstellt: 01. Okt 2020, 07:13
Hallo,

sämtliche Unterlagen findet man bei
https://elektrotanya...sm.zip/download.html
in einer gezippten Datei.

Dabei findet man in der vorbildlichen Serviceanleitung (leider in DDR-Sprech) alle nötigen Informationen.

Peter
Burkie
Inventar
#4 erstellt: 01. Okt 2020, 08:31
Hallo,

danke für die Unterlagen.

Was ist eigentlich ein Rauschkontakt?

Grüße
8erberg
Inventar
#5 erstellt: 01. Okt 2020, 10:36
Hallo,

das "Rauschen" ist für den Betrieb der Tonarmbewegung wichtig, die Geschwindigkeit des Tonarms bestimmt die Höhe des "Rauschens", da die komische IC-Namen haben bin ich nicht dahinter...

Peter
BigBlue007
Inventar
#6 erstellt: 01. Okt 2020, 14:18
Danke für den Link!

Leider hat das Teil nun doch ein Problemchen: Der Tonarm fährt nicht richtig hoch. Es funktioniert meistens initial, wenn ich dann aber während der Wiedergabe den Tonarm manuell anhebe (also manuell im Sinne von mit der entsprechenden Taste), dann hebt er sich nur ganz leicht an, so dass die Nadel nicht wirklich komplett abhebt. Dann den Tonarm zu bewegen ist natürlich nicht so dolle...

Ich hab die beweglichen Teile, soweit ich sie sehen kann, schon gereinigt, und es geht wie gesagt meistens auch ein oder zwei Mal, aber dann hängts wieder.

Hat da zufällig jemand eine Idee zu?
8erberg
Inventar
#7 erstellt: 01. Okt 2020, 14:34
Hallo,

auf Seite 24 der Serviceanleitung wird erklärt wie die Tonarmhöhe eingestellt wird.

Peter
Burkie
Inventar
#8 erstellt: 01. Okt 2020, 15:01

8erberg (Beitrag #5) schrieb:

das "Rauschen" ist für den Betrieb der Tonarmbewegung wichtig, die Geschwindigkeit des Tonarms bestimmt die Höhe des "Rauschens",


Danke, Peter.

Kannst du noch etwas mehr zum Rauschkontakt schreiben? Wie funktioniert er? Wie ist er aufgebaut?
Im Netz finde ich dazu eigentlich gar nichts.


Grüße
BigBlue007
Inventar
#9 erstellt: 01. Okt 2020, 20:14

8erberg (Beitrag #7) schrieb:
auf Seite 24 der Serviceanleitung wird erklärt wie die Tonarmhöhe eingestellt wird.

Ja, das hatte ich schon gefunden, allerdings ist das nicht das Problem. Mit dieser rein mechanischen Einstellung stelle ich ja nur die Höhe des Tonarms im Lift-Up-Modus ein.

Das Problem ist, dass die Elektromechanik, die den Tonarm anhebt, nicht richtig funktioniert. Sie funktioniert wie gesagt meistens direkt nach dem Einschalten, d.h. wenn ich eine Wiedergabe starte und dann den Tonarm hebe, funktioniert das 1x, vielleicht auch 2x korrekt. Spätestens beim 3. Mal geht der Tonarm aber halt nicht mehr richtig hoch.

Hat also mit der Einstellung, die mit der Schraube eingestellt wird, nix zu tun, sondern mit der Komponente, die den Arm anhebt/absenkt.

Würde es helfen, wenn ich mal ein Video machen würde, wo man das Problem sieht?


[Beitrag von BigBlue007 am 01. Okt 2020, 20:15 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#10 erstellt: 02. Okt 2020, 07:25

Burkie (Beitrag #8) schrieb:


Kannst du noch etwas mehr zum Rauschkontakt schreiben? Wie funktioniert er? Wie ist er aufgebaut?
Im Netz finde ich dazu eigentlich gar nichts.


Grüße


Ganz ehrlich - ich kann mir den Schaltplan nur anschauen wie eine japanische Speisekarte, wusste nicht das auch in Puncto Elektronik quasi eine Mauer durch Deutschland ging.

Es gibt da doch das RFT-Hifi-Forum, vielleicht könnten die weiterhelfen.

Peter
Burkie
Inventar
#11 erstellt: 02. Okt 2020, 07:39
Hallo,

danke.
Ich meine ja auch nicht die Elektronik, da kann ich mich zur Not selber durchfuchsen.
Sondern eher den Rausch-Kontakt an sich.

Was rauscht denn da?
Wo ist der überhaupt angebaut?


Grüße
8erberg
Inventar
#12 erstellt: 02. Okt 2020, 08:25
Hallo,

der Infrarot-Gabelkoppler am Tonarm erzeugt bei Tonarmbewegung ein "Rauschsignal" was von der Elektronik verstärkt und ausgewertet wird zur Steuerung der Tonarmgeschwindigkeit. Der "Rauschkontakt" liegt auf der hinteren Führung.

(Siehe Schaltplan "Einlegeblatt" Seite 17 der Serviceanleitung)

Für mehr muss ich wohl mal kräftig googeln und mich da reinfuxen.

Peter
BigBlue007
Inventar
#13 erstellt: 02. Okt 2020, 09:48

8erberg (Beitrag #10) schrieb:
Es gibt da doch das RFT-Hifi-Forum, vielleicht könnten die weiterhelfen.

Das könnten sie wahrscheinlich, wenn dort nicht, wie weiter oben schon erwähnt, beim Versuch einer Anmeldung der Hinweis käme, dass eine Registrierung aktuell "aus datenschutzrechtlichen Gründen" nicht möglich sei...
8erberg
Inventar
#14 erstellt: 02. Okt 2020, 10:01
Hallo,

wenn Du nicht so weit weg von Dresden wohnst: es gibt da noch einen Schrauber, vielleicht kann er Dir weiterhelfen:

https://www.rft-ersatzteile.de/

Peter
BigBlue007
Inventar
#15 erstellt: 02. Okt 2020, 10:11
Ca. 400km weg...

Aber ja, den hatte ich notfalls auch schon im Hinterkopf.

Habe mein Problem aber wahrsch. lösen können. Ich habe beim mechanischen Teil der Höhenjustage ein wenig improvisiert. Verstehe zwar nicht so ganz, warum das was gebracht hat, weil es das eigentlich nicht dürfte. Geht aber trotzdem. Vielleicht hat sich durch das ganze Herumfummeln auch irgendwas "nebenbei" wieder eingerenkt...
AudioRudi1956
Neuling
#16 erstellt: 28. Feb 2022, 11:19
PA 1203 – Erfahrungen mit Reparatur und Einstellungen

Habe meinen PA 1203 nach längerer Zeit mal wieder in Betrieb nehmen wollen, ging aber nicht – der Tonarm senkte sich nicht ab.

Erst Verzweiflung („ das wars dann wohl“) – dann Ehrgeiz und Hoffnung, vielleicht kriege ich den wieder hin.

Also konkret, dringende Empfehlung: Schaltplan und Serviceunterlagen herunterladen bei:

https://elektrotanya...sm.zip/download.html

Nun, nach dem Blick auf den Schaltplan fiel mein Verdacht sofort auf den Elko C 2010 (100μF/16V), da magnetische Bauteile (Liftmagnet) selten defekt sind. Prüfung mit dem Multimeter bei noch eingebauter Platine ergab dann auch Kurzschluß (< 0,5Ω) über beiden Bauteilen (einige 10Ω – ich glaube, ich habe dann später den ohmschen Widerstand des Liftmagneten mit ca. 80Ω gemessen - vom Liftmagnet hätten bei ordnungsgemäßen Zustand noch messbar sein müssen).
Also, den ganzen Tragarmschlitten ausgebaut, um gut an C 2010 heranzukommen; Wechsel gegen einen Rubycon YXF 100μF/35V, Einbau des Tragarmschlittens und … Tragarm senkte sich wieder!

Aber: Gott sei Dank habe ich für den Test, ob wieder alles funktioniert, eine alte Schallplatte aufgelegt. Der Tonarm fand nämlich zuerst nicht die Einlaufrille und rauschte dann über die Schallplatte.

Was tun? - Serviceanleitung genau lesen und mechanische und elektrische Einstellungen exakt befolgen!

Zunächst stellte ich fest, daß der Rauschkontakt auf der hinteren Schlittenschiene nach der Montage nicht mittig lief und wohl auch etwas mit Feinmechanikeröl in Berührung kam (ich hatte die Laufrollen des Tragarmschlittens laut Serviceanleitung geölt).

Nach Behebung dieses Problems lief der PA 1203 schon besser, aber richtig gut erst nach den Einstellungen nach 10.1.6. (Tragarm) und insbesondere 10.2.4. (Einstellung der Tragarmnachführblende). Letzteres ist recht diffizil, aber mit Geduld doch möglich.

Jetzt läuft der Plattenspieler wieder richtig gut und ich meine nach all der Zeit ist es immer noch ein sehr gutes Gerät.
AudioRudi1956
Neuling
#17 erstellt: 03. Jul 2022, 09:14
PA 1203 – Erfahrungen mit Reparatur, Teil 2

... nun lief der Plattenspieler eine Weile, benutze ihn nicht allzu oft.

Wollte vor ein paar Tagen mal wieder Platten hören, ging nicht.
Nach drücken der Netztaste zuckte der Plattenteller kurz, aber die LED's gingen nicht an.
Habe dann die Serviceanleitung gelesen, die Netzsicherung, R8010 und das Netzrelais GBR 15.1 (K8010) mit externen 12V geprüft, waren in Ordnung.
Was nun? Die in der Serviceanleitung S.27 angegebenen Halbleiter waren auch ok.
Hatte aber doch die primäre Netzseite in Verdacht und habe schließlich die Primärdrähte des Netztrafos 1546.20-30.00 an den Stecker auf der Platine mit dem Netzreläis neu verlötet (diesen Stecker hatte ich vor geraumer Zeit mit Epoxykleber fixiert, da er schon mal aus der Buchse gerutscht war und ähnliche Probleme hervorgerufen hatte.
Jedenfalls wars das, der PA 1203 lief wieder!
Ich nehme an, das der Netztrafo selbst (Brummen) diese Fehler hervorgerufen hat.
olibar
Inventar
#18 erstellt: 03. Jul 2022, 13:19
Der PA1203 war der Grund, warum ich 1991 als armer Student sämtliche Schallplatten verhökert habe und komplett auf CD umgestiegen bin. Das Ding hatte ich vielleicht vier Jahre, hat damals 990,- Ostmark gekostet, ein heiden Geld bei einem Verdienst von 650,- Ostmark als Jungfacharbeiter. Ende 1990 kaputt, Reparatur für 180,- DM (wieder heiden Geld für 'nen Studenten) lief dann 9 Monate und wieder kaputt. Für eine weitere Reparatur war ich dann zu geizig. Das Ding ging zum Schrott.

Als sehr gut konstruiert habe ich das Teil also nicht in Erinnerung.

Mein Tesla B101 hingegen habe ich 6 Jahre später vollkommen funktionierend weg gegeben, weil ich keine Verwendung mehr dafür hatte.
Bollze
Inventar
#19 erstellt: 03. Jul 2022, 13:46
Das primäre Netzteil im Verdacht ? Bei den RFT-Geräten gibt es immer wieder Problemen bei den Kontakten zwischen Sicherung und Sicherungshaltern. Auch wenn rein optisch alles in Ordnung scheint. Besser mal Prüfen den Durchgang mit dem Ohmmeter von Halter zu Halter, selbstverständlich ohne dass das Gerät am Stromnetz hängt.

Bollze
AudioRudi1956
Neuling
#20 erstellt: 04. Jul 2022, 16:23
... ja, es könnte auch die Sicherung / Sicherungshalter gewesen sein. Die Sicherung selbst war zwar in Ordnung, war aber an der einen Kappe schon arg mit Patina besetzt, die ich natürlich bei der Gelegenheit entfernt habe.

Auf der anderen Seite - wie schon beschrieben - war der Stecker zur Primärseite des Netztrafos schon mal ein Problem und die Litzendrähte schon nicht mehr vollständig verlötet, weshalb ich das ja neu gemacht habe.
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