M44G Aufrüsten.

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b0ol
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 03. Sep 2021, 10:52
Hallo,

derzeit habe ich in meiner M44G eine N55E von LPGear (diese hier: https://www.lpgear.com/product/SHN055EL.html)
Die Nadel klingt definitiv besser als die M44G, erst recht bei 33rpm gegen Ende der Rille, die N44G nimmt da schon stark an Verzerrung und Höhenverlust zu.
Bei sehr lauten Pressungen (45RPM singles, Drum'n'Bass) kommt es aber im Bass zu Verzerrungen. Ich bin mittlerweile schon bei über 2g VTF.
Vor Kurzem habe ich mir eine Testschallplatte gekauft und mal getestet mit verheerendem Ergebnis. Resonanzfrequenz ist bei ca 13Hz, Tracking zerrt schon bei 60µ...

Der Clou: Ich besitze zwei Vestax PDX 2300 MKII Pro, alles andere als Hifimühlen, aber warum sollte ich nicht auch versuchen einen guten Klang aus den Drehern herauszubekommen? Ich finde nur leider NICHTS zur Tonarmmasse. Der Tonarm ist sowieso speziell, da es kein Antiskating gibt und die VTF über eine Federspannung erreicht wird. Die Systeme auf beiden Plattenspielern sind nach der phonophono Schablone justiert und VTF mit der Shure SFG2 eingestellt.
Bringt es mir was, noch eine andere N55E zu testen? (Vivid Line von LP Gear, die Nude Elliptical von LPGear, oder eine Jico?). Oder gar auf ein anderes System wechseln? Zur Zeit lese ich mich über die M95 schlau, allerdings macht das nur wenig Sinn, solange ich die Masse meines Tonarms nicht kenne... puh...

Vielen Dank für die Hilfe!
Albus
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 05. Sep 2021, 14:40
Tag,

ich nutze als Erweiterung der Möglichkeiten neben den neueren N44-ern mit korrektem vertikalen Spurwinkel von >20° (die alten mit 15°) nachfolgende Kombinationen:
1. M44G (von 2011) mit originalem Shure N55E Improved (angeboten bei MrStylus, € 78,80).
Elliptisch 5x18 µm, Nadelnachgiebigkeit 13 µm/mN (vertikal), AK 2,4 g, AS 2,4 Skala, Abtastfähigkeit bei 315 Hz 70 µm, Reichweite des Miniaturmagneten >15 mm, Ausgangsspannung bei 5 cm/s Standardschnelle 6,8 mV (ein Kanal), Kanaldifferenz 0 dB (1 kHz), Resonanz per Shure TTR117 9 Hz schwach, am Arm mit HS in Summe effektiver Masse 23,45 g (Pioneer PLX-1000). Klang: weich.
Abschluss: 47 kOhm, 180 pF sowie 44,45 kOhm mit 280 pF (nicht 400-500 pF wie traditionell empfohlen).

2. M44-7 (2016) mit JICO Diamond Replacement Stylus Shure N-55E (192-55E) Yellow (bei Hifi-Phono-House angeoten, € 63,55).
Elliptisch 7,5x18 µm, Nadelnachgiebigkeit 11/9 µm/mN (h/v), Resonanz 10 Hz/11 Hz (h/v) schwach, AK/AS 2,6 g/2,6, Reichweite des Miniaturmagneten 30 mm (!), Ausgangsspannung für Standardschnelle 5 cm/s, Achtung: 13,85 mV ! (ein Kanal gemessen, kein Irrtum). Abtastfähigkeit bei 315 Hz 60 µm horizontal, 50 µm vertikal (Maximum vertikal). Zweikanalbalance (L+R, 1 kHz) 0,5 dB, Einkanalbalance (L,R, 1 kHz) 0,1 dB. Übersprechen (L/R, R/L, 1 kHz) 30,9 dB, 33 dB.
Klang: Voluminös, Durchhörbarkeit in Totale, intensive Farben, beeindruckend wuchtig.
Abschluss: 44,45 kOhm mit 280 pF (nicht 400-500 pF wie Herstellerempfehlung für die M44er).

Bemerkung: Der Jico-Nachbau wird in der typichen fixen Einstellung des Verstärkungsfaktors des Phono-Vorverstärkers wegen der enorm hohen Ausgangsspannung zu Problemen führen. Man braucht zweckmässigerweise einen mit absenkbarem Gain-Faktor. ART DJ Pre beispielsweise mit Gain auf -2 (nur noch 26,7 dB/22-fache Verstärkung). Anfernfalls ist beim Volume-Regler kein Einstellraum mehr gegeben. Am Marantz PM8006 mit Verstärkung Phono-MM 41 dB/110fach ist keine Verwendung möglich, der Volume-Regler ist auf Linksanschlagnähe zu stellen.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 06. Sep 2021, 10:16 bearbeitet]
b0ol
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 06. Sep 2021, 13:51
Wow, vielen Dank für die sehr genaue Beschreibung!
über 13mV!
Ich kann glücklicherweise die Empfindlichkeit meiner Vorstufen einstellen, das ist zum Glück kein Problem.

Wie ich sehe, fährst du beide System um die 2,5g, ich hätte gerne eine elliptische Nadel, die vielleicht unter 2 Gramm schafft, daher die Überlegung mit der M95?

Ich überlege da etwas herumzuspielen, da ich mit der Nadel auch auflegen möchte. Mit der jetzigen 55E von lpgear geht das wunderbar, sogar scratchen ist möglich, wenn ich darauf Lust hätte, springen tut da absolut nichts, selbst bei 2g nicht.
Konnte vor Kurzem bei einem Freund die Jico N44-7 hören (non improved) und war sehr begeistert, dass die Nadel sogar besser als das Original klingt, wesentlich schönerer Bass, voluminös und keine harschen Höhen, wie ich es von der original 44-7 kenne. Eher eine Mischung aus 44-7 und 44G.

Die niedrige Nadelnachgiebigkeit wundert mich allerdings, bei deinen N55Es, hatte das Original nicht etwas um die 25?
8erberg
Inventar
#4 erstellt: 06. Sep 2021, 18:40
Hallo,

Hifi-Nadelträger sind für Scratching nicht wirklich geeignet, da entsteht schnell teurer Schrott.

Peter
Albus
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 06. Sep 2021, 18:44
Tag,

ja, mit verschiedenen M44G, M44-7 und der braunen JICO N44E (AK 2,15 g) hatte ich vor einem Jahr eine Versuchsreihe absolviert mit Kapazitätlasten an 47 kOhm von 180 pF, 450 pF und 570 pF. Befunde überalles: Die Kombinationen klingen mit 180 pF ähnlich einem Normal-Typus von Tonabnehmer hinsichtlich der angedeuteten Helligkeit. Anders, wenn mit 450 pF (die ständige Herstellerempfehlungen) abgeschlossen, dann erklingt die Kombination mit Shure-Charakter.
Was sich ergibt aus der elektrischen Höhenresonanz bei 8.9 kHz und der nachfolgenden Abglättung der Hochtonregion. Bei 180 pF ist die MM-Delle nur minimal ausgeprägt, 1250 Hz-8000 Hz mit Maximum bei 4000 Hz von nur -1,2 dB (gegen 1000 Hz). Bei 10 kHz +0,4 dB, 12.5 kHz +2 dB, 16 kHz +2,9 dB, dann 20 kHz -2,8 dB.
Zum Vergleich 450 pF und 570 pF; 450 pF mit 8 kHz -2,6 dB, 10 kHz -1,2 dB, 12.5 kHz -0,3 dB, 16 kHz -1,0 dB, 20 kHz -9,0 dB. Und 570 pF: 8 kHz -2,9 dB, 10 kHz -2,7 dB, 12.5 kHz -2,8 dB, 16 kHz -2,8 dB, 20 kHz -9,4 dB.
Den Test der S-Laute (TACET L 210) besteht die JICO mit elliptisch 8x18 µm nicht besser als die Shure Originalnadel Rundschliff 18 µ: 85/65 Punkte elliptisch, 85/60 Punkte Rundschliffe (Randtrack/innerer Grenztrack des Abspielbereiches eineer Platte). 100/100 schaffte nur das Yamaha MC-1, 8x40 µm, effektive Nadelmasse 0,105 mg. Shures M44er mit effektiver Nadelmasse von 1,2 mg.

Verschiedene M44-7 hatte ich mit Nadelnachgiebigkeiten um 11,5 µm/mN (vertikal), 21,0 µm/mN (horizontal) mit AK 1,75 g notiert. Für die M44G ähnlich, 15 µm/mN (v), 20 µm/mN (h).

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 07. Sep 2021, 09:40 bearbeitet]
Albus
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 09. Sep 2021, 19:56
Tag,

der hier: https://www.hifi-pho...zEAQYAyABEgJD0vD_BwE
klingt geradezu "Schön" (breitbandig, federnd, fein und luftig, anspringend, dabei mit kräftigem Grundtonfundament, voluminös). Braucht aber AK in Höhe von 2,9 g, bringt einen großen Magneten mit mit Reichweite des Magnetfeldes von >25 mm. So ergeben sich Ausgangspannungen von 20,78 mV/8 cms (DIN 0 dB), das entspricht für die Standardschnelle 5 cms 13,00 mV. Die Kanalbalance ist nicht eben gut, gerade noch brauchbar mit 1,3 dB (Einkanalmessungen, L, gegen R), das Übersprechen kommt mit L/R -14 dB, R/L -15,2 dB (1 kHz) auch etwas knapp heraus. Dem falschen - runden - Nadellager-Dämpfer in einem Viereck-Einschubröhrchen mangelt es an homogener Elastizität (unausgefüllte Eckwinkel).

Betrieb: Abschluss mit 44.45 kOhm mit 280 pF, ART Precision Phono Pre MM Gain -2 (28,5 dB/27x). Effektive Nadelmasse 0,65 mg, mit guter Bewältigung des S-Laute-Tests 95/80 Punkte. Horizontale Tonarmresonanz am Arm mit insgesamt 23,45 g effektiver Masse 10 Hz, schwach, daraus Nadelnachgiebigkeit 11 µm/mN. Plattenspieeler Pioneer PLX-1000.

Dennoch, der Klangeindruck bei Orchestermusik ist "schön".

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 10. Sep 2021, 10:10 bearbeitet]
Albus
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 10. Sep 2021, 10:08
Tag,

bleibt noch die JICO N44E-Variante aus der Serie zu erwähnen: https://www.hifi-pho...28/shure-n-44-e-jico

Dieser "Replacement Stylus Series JICO Shure N44E/192-44E" entspricht anschaulich, mechanisch, elektrisch dem 55E aus dieser Serie von Jico (Beschreibung siehe weiter oben).

Freundlich
Albus
Albus
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 11. Sep 2021, 19:46
Tag,

für das Shure N44/55E Black Diamond ist nach gehörigem Burn-In (30 Minuten, CARDAS Frequency Sweep and Burn-In Record, Pink Noise mit NAB 0 dB Standard Level, d.i. 5 cm/s rms) eine geringere AK von 2,6 g (nach 2,9 g) erforderlich. Der Spalt zwischen Unterkante Tonabnehmer und Platte ist mit knapp 0,5 mm zu risikoreich (schlägt auf). Bei 2,6 g ist etwa 1,0 mm erreicht. Was eben noch brauchbar ist. Ich traue dem Nadellager nicht (Konstruktionsfehler: Nadellager-Dämpfer rund in Vierkant-Einschub).

Letzter Besserungsversuch endet bei Zweikanalbalance 1.1 dB (L+R, 1 kHz), Einkanalbalance 0,55 dB (L, R, 1 kHz) mit Übersprechen L/R 14,5 dB, R/L 18,4 dB. Das ist schon brauchbar, aber nicht eben gut.

Das war's dann.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 12. Sep 2021, 11:46 bearbeitet]
Albus
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 13. Sep 2021, 12:22
Tag,

ich habe dem Black Diamond einen weiteren BURN-IN-Durchgang verpasst. Und es hat gefruchtet:
Platte Shure TTR117
-- Kanalbalance einkanalig, erster Durchgang R, L, 1 kHz 0,5 dB
-- Übersprechen R/L 17,2 dB, L/R 14,8 dB
-- Kanalbalance einkanalig, zweiter Durchgang R, L, 1 kHz 0,5 dB
-- Übersprechen R/L 17,2 dB, L/R 14,8 dB
-- Kanalbalance zweikanalig, L+R, 1 kHz 0,6 dB
-- Ausgangsspannung 11,96 mVrms/5 cms ein Kanal (STEREO x1,4)

Nun bin ich zufrieden mit dem Objekt (hoher Ton, ja). Aus.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 13. Sep 2021, 15:22 bearbeitet]
Tattermine
Inventar
#10 erstellt: 13. Sep 2021, 14:55

Albus (Beitrag #9) schrieb:
BURN-IN-Durchgang

Danke für die Versalien - ich hatte in #8 was von "Bum-In" gelesen und gedacht "Was um Himmels Willen macht der denn da?"
Albus
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 16. Sep 2021, 10:42
Tag,

am Shure M44/55E Black Diamond gibt es noch einen weiteren Konstruktionsfehler: der Einschubviekant ist zu breit, 2,60 mm gegenüber 2,52 mm des N44-7 Originals. Mit der Folge, dass der Originaleinschub aus dem System herausfällt, schiebt man es nach dem Nachbau etwa vergleichsweise erneut ein in den Korpus M44-7.
Denn, auch Shure Made in Mexico hat in den letzten Jahren der Produktion die Qualitätsperfektibilität etwas schleifen lassen, der Kunststoffträger des originalen Nadeleinschubes wird seitlich nicht mehr gehalten, geklemmt. Tja,...Man kann die vordersten Polschuhenden mit einem feinen Werkzeug etwas biegen, zwei Pole genügen, dann passt der Originaleinschub fest sitzend.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 16. Sep 2021, 10:44 bearbeitet]
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