Lautsprecher für IKEA-Bett "Hemnes"

Vor ein paar Tagen habe ich mir ein neues Bett (IKEA "Hemnes") zugelegt. Da ich leidenschaftlicher Hörspiel-Fan bin, habe ich das zum Anlass genommen, mich endlich mal nach geeigneten Lautsprechern, die man ins Kopfende des Betts integrieren kann, umzusehen. Leider gibt es da nichts Passendes, also war Eigenbau angesagt.
Als Teilespender habe ich die Frontseiten von einem Paar Creative TL10, die ich funktionsfähig im E-Schrott gefunden habe, genommen, inklusive des eingebauten Verstärkers und des Netzteils. Die "Tieftöner" haben sogar eine Gummisicke, der Alu-Hochtöner ist "echt" und kein Piezoquäker. Das Volumen der ursprünglichen Gehäuse habe ich für den Eigenbau übernommen, das BR-Rohr habe ich nach unten eingebaut (wegen Staub etc.). Lackiert habe ich das Gehäuse 2x mit einer Lacksprühdose (sprühen-schleifen-sprühen) und anschließend das Ganze mit Möbelwachs eingerieben.
Das Blech des Kühlkörpers habe ich umgebogen, die Potis/Schalter/LED mittels geeigneter Leitungen verlängert (aufgrund der geringen Tiefe passt die Platine nicht wie ursprünglich längs hinter die Potis). Die Steckerbuchsen habe ich ausgelötet und die Leitungen (Stromversorgung, linker Lautsprecher, Cinchzuleitung) direkt angelötet (erscheint mir dauerhafter und haltbarer).
Das Gehäuse hat die max. Abmessungen 37x16x6 cm (HxBxT), die sichtbare Front im Einbau beträgt 23x16 cm. Die Breite habe ich so gewählt, dass der freie Abstand von 60 mm von Strebe zu Strebe beibehalten wird. Die Seitenteile habe ich aus 8 mm Holzleisten gesägt, Deckel und Rückseite sind aus 4 mm Sperrholzplatte. Im Gegensatz zum Originalgehäuse habe ich das Volumen mit Polyesterwatte bedämpft, man merkt deutlich den positiven Einfluss bei Sprachwiedergabe. Abgrundtief brauchen die LS sowieso nicht gehen, da dies speziell bei alten Hörspielen aus den 50/60er Jahren eher störend ist, weil in deren Aufnahmen oft tiefstfrequente Störungen vorhanden sind.
Die Rückseite habe ich nicht mit Holzleim verleimt, sondern mit doppelseitigem Spiegelklebeband und ein paar kleinen Nägeln befestigt (falls man mal dran muss).
Zusätzlich habe ich die Rückwand noch auf dem Magneten des Lautsprechers mittels dickem, festem Schaumstoff und doppelseitigem Klebeband abgestützt (damit nichts mitschwingt). Das Gehäuse ist zur Entkopplung vom Bettgestell bombenfest mittels doppelseitigem Spiegelklebeband befestigt, so das an keiner Stelle Holz auf Holz anliegt. Der Klang ist hervorragend geeignet für Hörspiele, sehr neutral, ohne blechern oder näselnd zu klingen. Der Tiefgang ist erstaunlich in Relation zu den doch recht kleinen Membranen (ca. 70 mm).
Gekostet hat das alles in allem 3 € für die Sperrholzplatte (50 x80 cm) und 4 € für die Lackdose (Schwarz seidenmatt). Vielleicht nimmt es IKEA ja in sein Programm auf.

EffEmm