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Scanspeak-Projekt: Hilfe beim richtigen Messen und Messungen interpretieren+A -A |
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Autor |
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rapha
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 13. Aug 2013, 20:26 | |
Liebe Leute, ich brauche mal eure Hilfe. Bin grad in der Wohnung eines Freundes dabei, für ihn ein Scanspeakprojekt ala Nada, Illu18, bzw, Illumina 66 abzustimmen. Dabei ergeben sich leider ungeahnte Probleme... 1.) Die verwendeten Volumina (ausgehend von völlig unterschiedlich gemessenen TSP´s für den 18WU4741) variieren zwischen 16,5 und 32 Litern, für BR. Wir haben die Gravesen-variante mir 32 Litern und mir erscheint es viel zu groß, zu schwammiger tiefer Bass, kein Druck, keine Kontur und zusätzlich ein Loch im Oberbass, bei 150 Hz ist ein riesiges Loch zu messen und zu hören. Kann das Loch vom zu großen Volumen kommen, oder ist das ein Ergebnis von Raummoden und Auslöschungen, Fußboden, Wand etc...? 2.) Der Peak bei 600-700 Hz wird schon mit Saugkreis bearbeitet (wie bei Gravesen und Nada auch) und trotzdem ist er noch da...und nervt. Ich hbae diesen Peak auch schon bei vielen anderen Projekten gehabt und auch im Netz sieht man immer wieder bei 500-700Hz diesen Peak, gefolgt von einem Loch. (s. zB. die Frequenzgänge hier, immer in der gleichen 27Literbox, immer bei 625 Hz http://www.hth-lautsprecher.de/index.htm) kommt das durch Bodenreflexionen bei Standboxen, oder ist das Bafflestep, Kantendiffraktion, Überhöhung und dann Auslöschung? Unsre Box ist 23cm breit und der TT ist auf ca. 70cm Höhe) 3.) Wenn ich mit dem Mikro nur ein paar cm variiere habe ich riesige Unterschiede bei den Messergebnissen. Ich versuche bei 40cm, unter einem Winkel von 10Grad abzustimmen. Ist das sinnvoll, wenn ich bei jedem Aufbau und minimalen Lageänderungen des Mikros gleich so verschiedene Ergebnisse habe? Letztes Mal stand die Box einen Meter weiter im Raum und es gab gleich ein 10dB Loch bei 150Hz.... Hab grad ein wenig das Zutrauen in meine Messungen verloren, da spielt soviel Raum und andere Dinge mit... Wie komme ich denn zu zuverlässigeren Ergebnissen? Erst andere Boxen im Raum messen...? Wie nah muss ich ran, um durch Fenstern weniger Raumeinfluss zu bekommen? Ich messe mit Arta und einem kalibrierten Mic. Bin für Hilfe und Anregungen dankbar Grüße raphael |
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rapha
Ist häufiger hier |
#2 erstellt: 13. Aug 2013, 20:34 | |
Im Raum, am Hörplatz unter 90grad (mikros nach oben) kommt es z.B. zu solchen Phänomenen wie bei der blauen Messung zu sehen - völlige Oberbassauslöschung, und so hört sich´s auch an. Die Frequenzweiche sieht so aus: [Beitrag von rapha am 13. Aug 2013, 20:44 bearbeitet] |
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Wave_Guider
Inventar |
#3 erstellt: 14. Aug 2013, 12:07 | |
Mahlzeit, Du sprichtst am Anfang von einem 18cm Scan-Speak Chassis, in der Weiche wird aber ein 10cm Visaton-Chassis als TMT genannt. Wenn man ein individuelles Gehäuse baut und bestückt, dann kann man nicht einfach irgendeine Beschaltung verwenden, falls so geschehen. Vielmehr muss die Beschaltung genau für das Gehäuse und genau die verwendeten Treiber ermittelt werden. Dabei muss der Raumeinfluss natürlich soweit wie machbar ausgeschlossen werden. Die Box (deren Treiber) sollten sich auf ca. Mitte der Raumhöhe befinden und möglichst weit weg von den Wänden. Das Mic wird auf so 70 - 100cm vor die Treiber gebracht und wenn man auf die Impulsantwort schaut, gelingt so eine reflektionsfrei Messung bis ca. 200Hz hinunter. Um zu wissen was darunter passiert, müßte man eine ergänzende Nahfeldmessung machen (Mic auf weinige Millimeter an Mittelpunkt des TMT ran). Das Mic zeigt ansonsten auf ca. Mitte zwischen HT/TMT. Ob sich bessere Schalladdition etwas darüber oder darunter ergibt, muss man ausprobieren. So würde man zunächst mal messen, wie die unbeschalteten Treiberfrequenzgänge sind. Dann, vielleicht beginnend beim TMT, nach und nach Bauteile vorschalten und schauen wie der Frequenzgang des TMT sich verändert. Bis man einen linearen Frequenzgang bewirkt hat, können viele viele Stunden Zeit der Fehlversuche und Berge an versuchten Bauteilen/Bauteilekombinationenins Land gehen (Arbeit und Geld, was einem ein fertiger Bausatz erspart hätte). Man kann für die Erarbeitung der Beschaltungen auch ein wenig seitlich der 0 Grad Achse messen, dort hat man dann nicht auch noch mit den Kantenreflektionen zu kämpfen. Senken im Tieftonbereich im Raumfrequenzgang sind eine Sache der Raumakustik - erstmal muss die Box einen halbwegs brauchbaren Frequenzgang aufweisen. Soweite in paar grobe Tips. Kannst ja mal die Rohfrequenzgänge der Chassis einstellen wenn das mit der Fensterung usw. klappt. Ach so, wegen Boxenvolumen: keine Ahnung welche Angabe da richtig ist. Vielleicht weis jemand anderes was dazu zu sagen. Grüße von Thomas |
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rapha
Ist häufiger hier |
#4 erstellt: 14. Aug 2013, 20:53 | |
Hallo Thomas, danke für deinen ausführlichen und hilfreichen Kommentar. Ich habe in Boxsim das 10cm Visatonchassis eingefügt, da ich nur den elelktrischen Frequenzgang berechne und die Auswirkungen der Weichenschaltung simulieren möchte, bevor ich natürlich dann alles ausprobieren und messe etc... Wir haben das Gehäuse bezüglich der Schallwandbreite ganz nah an den Vorbildern gehalten, max 3cm Unterschied. Außerdem haben wir zwar die Weichenschaltungen der Vorbilder ausprobiert, aber im Endeffekt wollen und müssen wir eine eigene Weiche entwickeln, was ich auch schon öfters gut hinbekommen habe, aber der Scanspeak ist ein Zicke und wie gesagt spielt der Raum scheinbar übel mit... Deinen Tip mit den größtmöglichen Entfernungen von Boden und Seitenwänden müssten wir wahrscheinlich das nächste mal umsetzen. Außerdem empfiehlst du eher 70-100cm Entfernung, ich habe bis max 50cm gemessen und da gibt es scheinbar mehr Abweichungen bei geringfügiger Positionsänderung. D.h. ab 70cm addieren sich die Chassis besser? Gemessen hab ich übrigens unter ca. 10grad. Aber die Einflüsse der Kantenreflexionen sind ja scheinbar immer noch da, vor allem der um 650Hz, wenn auch leicht geringer, oder? Woher dieser Peak kommt ist mir immer noch nicht klar? Schallwandbreite, Bafflestep+Kantendiffraktion? Oder Bodenreflexion oder Stehwelle? Ich tippe auf Bafflestep-Überschwinger...da dieser Peak bei fast allen Boxen dieser Breite ca. 20cm zu finden ist. Wenn ich Schallwände mit Edge simuliere geht es auch in die ähnliche Richtung, allerdings selten wird die genau gemessene Frequenz getroffen. Hier noch mal die erste Messung ohne Beschaltung, 40cm unter 10grad, stark gefenstert... Grüße rapha |
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Wave_Guider
Inventar |
#5 erstellt: 14. Aug 2013, 22:56 | |
Hallo rapha, achso, dann ist ja schonmal kein Erstlingswerk. Wegen Messabstand, da sagt man glaube ich: mindestens 3-facher TMT-Durchmesser. Bzw. 3-fache Schallwandbreite. Dann ist der Baffelstep ausreichend erfaßt. Wenn mehr Abstand geht ohne zuviele Raumreflektionen einzufangen (bzw. sehr kurzes Zeitfenster verwenden zu müssen), umso besser. Wegen näheren Abständen (wie 40cm oder 50cm) müßte man bedenken: wenn beide Chassis gleichzeitig gemessen werden (also die ganze Box sozusagen) dass die Chassis dann schon in vertikalem Winkel zum Mic stehen können. Also angenommen das Mic ist auf dem TMT gerichtet, würde vom Hochtöner dann, ja nicht mehr sein Achsschall gemessen. Bzw. umgekehrt, nicht der Achsschall des TMT. Ob Kantenreflektionen im Spiel sind läßt sich feststellen, wenn man zunächst auf 0 Grad mißt. Und dann auf Winkel, wie z.B. auf 15 Grad und nochmal auf 30 Grad. Ist die Kurve auf Winkeln glatter - ist das Problem als Kantenreflektion entlarf. (Allerdings glaube ich nicht das bei 650Hz so eine Kantensache am Wirken ist. Wenn schon, dann eher im Bereich 3.200Hz). Bleibt es auf Winkeln praktisch gleich, tja, dann ist die Frage warum ? Ist der Auschnitt für den TMT nach hinten evtl nicht aufgeweitet, so das es bei bestimmten Frequenzen deshalb vielleicht einen Druckstau gibt ? Ist das Gehäuse vielleicht nicht mit Dämmwolle gefüllt ? (was man dann natürlich machen sollte). Der Baffestep dürfte bei 650Hz natürlich schon reinwirken, aber alle anderen Ursachen (s.o.) sollten natürlich erstmal überprüft/ausgeschlossen sein. Mit Bodenreflektion oder Stehwelle im Raum hat das nichts zu tun - jedenfalls nicht wenn man nicht so fenstert, das die Raumreflektionen mit gemessen werden. Grübel: ich vermute mal, das ist eine Kompakt-Box ? Da wäre die Frage wie es sich mit einem evtl. BR-Rohr verhält: wenn es vorne auf der Box ist, würde ich es testweise mal zu machen beim Messen. Um Mittelton-Störschall daraus auszuschließen. Und dann die Frage, worauf die Box beim Messen steht ? Die darf dabei natürlich nicht etwa auf einer Tischkante abgestellt sein, oder auf einer Sesselkante. Weil das nahe Reflektionsflächen sein würden. Grüße von Thomas PS:
Nee, das wird so nicht gehen. Wenn schon, dann müßten die tatsächlichen Chassis mit gemessenen Frequenz- und Impedanzgängen dafür verwendet werden. Und mit den real vorliegenden Schallwandmaßen usw. |
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rapha
Ist häufiger hier |
#6 erstellt: 18. Aug 2013, 13:03 | |
Hallo Thomas, hab grad viel um die Ohren und komme auch gerade nicht zum Messen und Fehlersuchen... Die Box hat 32Liter und ist eine Standbox, 1m hoch, 21cm breit mit abgetrenntem unterem Fach für die Weiche. Das BR-Rohr ist hinten, wir haben es aber auch schon geschlossen, der Müll kann also nicht daher rühren. Die Stehwelle ist tatsächlich eine Möglichkeit, da kenne ich mich nicht gut aus - es fehlt auch noch Dämmwolle, wir haben bisher nur die Wände dick mit Bondum und Dämmplatten beklebt. Was mich halt nach wie vor wundert ist, dass extrem viele Lautsprecher zwischen 500 und 700Hz diesen Peak haben, d.h. es scheint ja ein immer wiederkehrendes Problem zu sein. Deine Projekte allerdings nicht - ziemlich interessante Sachen hast Du da auf Deiner Homepage veröffentlicht! Ich hab gerade meine ersten Waveguide-Erfahrungen gemacht mit Seas Metaller und WG300 in einer Flach-Wandbox... Deine Tips haben mir schonmal ziemlich viele Anregungen zum weiteren Verfahren gegeben, ich werde mal einiges ausprobieren, vor allem Messabstände und Aufstellung der Boxen beim Messen. Danke, ich schreibe, wenn ich weiter bin... rapha |
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