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Lautsprecher/Anlagenkonfiguration+A -A |
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Autor |
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Spotty
Neuling |
#1 erstellt: 01. Nov 2003, 13:15 | |
Hallo an alle Wissenden und Hilfsbereiten! Ich brauche Unterstützung im Hinblick auf Lautsprecherbetrieb und -schaltung! Situation ist die, dass ich über die Jahre eine etwas eigenwillige Anlage zusammengestöpselt habe: Bestehend aus einem CD-Spieler von marantz (CD-42mk II), einem AKAI-Tape-Deck (GX-75), einem Tuner von NIKKO (FAM-650), verbunden über ein kleines Mischpult von BVL (SM-2750). Herzstück und "Tongeber" ist ein Relikt einer Kompaktanlage von SONY (FH-204), von der mir nach mind. ca. 15 Jahren härtestem Einsatz nur noch der integrierte Verstärker geblieben ist (Tape und Tuner haben sich irgendwann leistungsmässig verabschiedet, bzw. ist am Tapedeck ein Treibriemen gerissen, den ich nicht mehr nachgekriegt habe.). Die Anlage ist über die Jahre so "gewachsen" (Inzwischen hängt auch mein Rechner dran, damit ich DVD-Ton hören kann oder z.B. von Tape .wav-Dateien ziehen kann, die dann zu .mp3-Dateien umgedengelt werden - so kann man prima alte Tapes retten und auf CD bringen!), und Kohlemässig konnte ich halt nie viel investieren... Lange Rede, kurze Unterhose: Der Verstärker trägt lt. Klebeschildchen folgende Leistungsdaten: APM-205: Speaker System, AC: 220 V (eh klar!) ~50/60Hz, 70W, DC: +-15V external DC supply. Hinten behauptet er noch kühn: "Speaker impendance use 6-16 Ohms". Über ein kleines Schaltpult (hama LSP-203) sollen jetzt folgende Lautsprecherpaare in verschiedenen Räumen variabel schaltbar sein: - Elac (60/85 Watt), Nennimpendanz 4 Ohm, sagen von sich: "Geeignet für Verstärker 4-8 Ohm"); dieses Lautsprecherpaar arbeitet mit dem Verstärker bis dato klaglos bereits über acht Jahre (!!!) zusammen (Und ich höre viiieeeel Musik!)... Neu dazugekommen sind: - 1 Paar conrad control 300, 25 Watt Nom., max. 70 Watts peak, Imp. 8 Ohms - 1 Paar conrad HTS 404S/ABK, 30 Watt Nom., max. 70 Watts peak, Imp. 4 Ohms Verkabelt ist das Ganze mit normalsterblichen Cinch-Kabeln bzw. handelsüblich-profanen Zwillingslitzen mit verlöteten Enden, die in die Klemmen kommen. Lautstärke wird schon immer über Regler am Mischpult gesteuert - d.h. der Lautstärkeschieber am Verstärker steht sozusagen immer bei "Hier-ist-es-wenn-der-Mischpultregler-ganz-offen-ist-Zimmermaximallaut!" Wenn ich diese Mischung nun betreibe - geht mir dann irgendwann mein Verstärker stiften? Seit meinem jüngsten Umzug "wackelt" nämlich ein Kanal...! Und: Falls er sich aus Altersschwäche verabschiedet - welche Leistungsdaten sollte der Neue haben? Leider habe ich nämlich vom Messen und Dioden und dem ganzen Krimskrams auf den Platinen keine Ahnung - ich weiß nur, dass es "kalte Lötstellen" geben kann - aber wie die finden? Und was dann tun? Und sind die schuld? Für Hilfe dankbar: Spotty |
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Mad_Dog
Ist häufiger hier |
#2 erstellt: 01. Nov 2003, 17:26 | |
Hi, Spotty! Tja, da hast Du ja ganz schön was angesammelt und zusammengestückelt. Also erst einmal zu der Sache mit Dem Wackelkontakt: Das kann natürlich eine kalte Lötstelle sein, das passiert schon mal im Laufe der "bewegten" Jahre. Frag doch mal in Deinem Bekanntenkreis nach, ob nicht jemand mal so nett wäre, die Verstärkerplatine komplett nachzulöten, so viel kann da bei einer Kompaktanlage mit relativ geringer Leistung eigentlich nicht drauf sein. Ein weiterer Tip: Ich weiß nicht, ob die Lautsprecherlitzen an den Enden schon verzinnt waren, ist aber eigentlich nicht empfehlenswert, da ein verdrilltes und verzinntes Kabel sich nicht an die Oberfläche in der Klemme anpassen kann, also eine deutlich geringere Kontaktfläche aufweist. Die Sache mit den Lautsprecherimpedanzen läuft folgendermaßen: Ein Verstärker ist in erster Betrachtung eine Spannungsquelle, das bedeutet, daß der Strom durch die Lautsprecher sich durch deren Impedanz bestimmt. Liefert der Verstärker ein Sinussignal von 10 Volt effektiv, so bekommt ein Lautsprecher mit 8 Ohm einen Strom von 1,25 Ampere geliefert, mach dann 12,5 Watt. Ein 4-Ohm-Lautsprecher würde den doppelten Strom bei gleicher Spannung fließen lassen, erhält dann also 25 Watt. So könnte man also auf die Idee kommen, möglichst niederohmige Lautsprecher zu benutzen, dann wird die Leistung immer größer. Geht aber nicht, da der Verstärker nur einen gewissen Strom liefern kann, darüber hinaus gehen dann auf Dauer entweder die Endstufentransistoren oder der Trafo kaputt. Ergo: Ein Lautsprecher darf immer hochohmiger sein, als die Angabe auf dem Verstärker, aber die vom Verstärker angegebene Minimalimpedanz nicht unterschreiten (geschieht auch bei Parallelschaltung mehrerer Lautsprecher, schaltet man zum Beispiel 2 Stück 4-Ohm-Lautsprecher parallel, erhält man eine Last von 2 Ohm). Daß Dein Verstärker trotz einer Minimalimpedanz von 6 Ohm und 4-Ohm-Lautsprechern immer noch lebt, liegt wahrscheinlich daran, daß Du ihn nie dauerhaft unter Vollast betrieben hast, der Verstärker also den "kritischen" Strom nie oder nur sehr selten und kurzfristig überschritten hat. Was die Leistung Deines Verstärkers angeht: Wenn die Anlage eine Gesammtleistungsaufnahme von 70 Watt hat, kannst Du davon ausgehen, daß sie etwa 2 mal 25 Watt Sinusleistung hat. (Es muß ja nach dem Energieerhaltungssatz in ein System immer das an Energie reingesteckt werden, was in Summe -also inklusive Verlustwärme- rauskommt). Falls ein neuer Verstärker nötig wird: Beweg Dich weiterhin in diesem Leistungsbereich (so um die 2 mal 30 bis 40 Watt sinus), damit Deine Lautsprecher nicht (eventuell versehentlich) überlastet werden. Laß Dich dabei aber nicht von unseriösen Leistungsangaben in die Irre führen, die heutzutage bei Billigherstellern und Supermarktanlagen (von Aldi, Plus, etc.) leider üblich sind. Da ist dann eine Anlage mit 500 Watt für 99 Euro zu haben (mein Gott, bei einer Leistungsaufnahme von 50 Watt eine Ausgangsleistung von 500 Watt! Die haben entweder das Perpetumobile erfunden oder einen kleinen Kernreaktor eingebaut! ). Laß Dich nicht verarschen, daß es sich dabei um die sogenannte P.M.P.O-Angabe handelt, steht nur klein daneben und die meißten Leute können damit nichts anfangen. Wenn Du diese P.M.P.O-Leistung (absolute Musikimpulsspitzenleistung) durch etwa 12 bis 15 teilst (macht dann etwa 30 bis 40 Watt), hast Du etwa die echte Sinusleistung von beiden Kanälen zusammen. Die Anlage hat also echte 2 mal 15 Watt sinus. Dann gibt es noch die Spitzenleistung, die Musikleistung und einige andere Angaben. Beim Verstärkerkauf kann ich nur raten, einen Blick in die technischen Daten zu werfen und die maximale Leistungsaufnahme (bei Dir eben die 70 Watt) als Anhaltspunkt zu nehmen: Ziehe von der maximalen Leistungsaufnahme etwa 30 Prozent ab (Verluste), dann ergibt sich in etwa die Sinusleistung für beide Kanäle zusammen. Ach so: Bei der Umschaltbox solltest Du darauf achten, daß immer nur ein Paar an ist. Wenn im Extremfall alle drei angeschaltet sind (4 Ohm, 4 Ohm und 8 Ohm parallel), ergibt sich insgesammt ein Widerstand von nur noch 1,6 Ohm, das hält kein üblicher HiFi-Verstärker lange durch... Ich hoffe, ich konnte ein wenig "Licht" vermitteln Gruß und schönes Wochenende Mad Dog |
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