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Saxx Clubsound - Hörbericht+A -A |
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Autor |
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Dadof3
Moderator |
#1 erstellt: 10. Dez 2017, 22:15 | |||
Der Düsseldorfer Hifi-Stammtisch hat gestern bei mir zuhause getagt, um die teuerste Lautsprecher-Reihe von Saxx, Clubsound, einem intensiven Hörtest zu unterziehen. Die Clubsound (Kürzel CLX) haben lang auf sich warten lassen - etwa ein Jahr später als ursprünglich angekündigt kamen sie vor ein paar Monaten endlich auf den Markt. Aber das ist ja auch irgendwie ein gutes Zeichen - ein in Eile auf den Markt geworfenes Produkt, nur um den Zeitplan zu halten, hilft sicher niemandem. Hinweis: Die Lautsprecher wurden auf meine Anfrage hin von Saxx für den Test verliehen. Ich habe aber keine Gutscheine, Zuwendungen oder Vergünstigungen von Saxx erhalten. Es gab auch keinen Blindtest, daher können alle geschilderten Eindrücke auch dem üblichen Bias aufgrund von Erwartungen, Gemütsschwankungen usw. unterliegen. Geliefert wurden der kleine Kompaktlautsprecher CLX3 in weiß und der Standlautsprecher CLX9 in schwarz (natürlich jeweils zwei Stück). _______________________________________________________________ Hier mein Bericht dazu: CLX3 Die CLX3 hatte ich bereits vor dem Treffen einmal im Wohnzimmer ausgepackt, aufgebaut und angehört. Zunächst einmal der äußere Eindruck: Als erstes fällt das sehr hohe Gewicht auf - ein gutes Zeichen, das auf ein steifes Gehäuse und schwere Magneten schließen lässt. Die Verarbeitung ist super, sie sehen wirklich schick aus, jedenfall wenn man ein moder eingerichtetes Wohnzimmer hat. Der weiße Hochglanzlack ist einwandfrei, die GFK-Chassis haben eine tiefschwarze, strukturierte Oberfläche, die meines Erachtens super aussieht. Nicht ganz so gut gefällt mir die Rechteckform des AMT-Hochtöners, welche nicht so recht zur runden Einfassung passt. Wer sich damit nicht anfreunden kann, kann auch die mitgelieferte magnetisch haftende Abdeckung anbringen. Mir persönlich gefällt sie aber ohne Abdeckung besser. Auf der Rückseite findet man doppelte Anschlussterminals fürs Bi-Amping. Aus meiner Sicht ist das völlig unnötiger Tinnef (siehe https://av-wiki.de/bi-wiring_und_bi-amping), aber nun gut, der Markt verlangt wohl danach, weil Zeitschriften und Händler nicht müde werden, den Blödsinn des Bi-Amping zu propagieren. Für die vernünftigen und besser informierten Anwender liegen zur Verbindung zwischen beiden Terminals kurze Kabelstücke bei, die auf der einen Seite ein U-Blech, auf der anderen Seite einen Hohlbanenstecker hat. Diese Kabel finde ich etwas unglücklich - einfache Blechbrücken wie bei den Coolsound finde ich schöner und praktischer. Die Anleitung, die offensichtlich für alle passiven Saxx-Lautsprecher aller Baureihen identisch ist, erklärt sie außerdem nicht - dort werden vorinstallierte Brücken vorausgesetzt. Ich denke, dass weniger erfahrene Anwender erst mal völlig verwirrt sind, wie sie das anschließen sollen. Zwei weitere Punkte noch zur Anleitung: Zum einen halte ich die dort enthaltene Aussage "Standlautsprecher oder große Regallautsprecher, die für eine druckvolle Basswiedergabe geeignet sind, sollten im „large“ Modus betrieben werden." für völligen Unsinn, sorry! Das ist einfach falsch. Zum anderen wird in der Anleitung ein Kippschalter nicht erklärt. Dieser befindet sich an der Rückseite, lässt sich in drei Stellungen einrasten und ist nur mit + und - beschriftet. Wenn man nicht aus der Werbung oder anderswo her weiß, was der tut, steht man da und kratzt sich am Kopf. Laut Website aber dient er der Hochtonverstärkung oder -abschwächung. Leider gibt es keine Infos, ab welcher Frequenz der Kuhschwanzfilter eingreift. Die scheint sehr hoch zu liegen, tippe mal so auf ab 6 ... 8 kHz oder so (?), denn selbst zwischen - und + ist der Unterschied bei normaler Musik kaum hörbar. Kommen wir zum wichtigsten, dem Klang: Ich muss dazu vorausschicken, ich bin mittlerweile echt verwöhnt. Zum einen von meinen Neumann KH310, die ich tagtäglich in Verbindung mit einem Double Bass Array höre - die sind aber natürlich auch eine andere Preisklasse und noch dazu einfach nicht wohnzimmertauglich. Sie sind rein klanglich meiner Meinung nach schon zum dreifachen Preis der CLX3 ein echtes Schnäppchen, diesen Maßstab kann man für einen gut aussehenden Lautsprecher für 600 € natürlich nicht anlegen. Zum anderen habe ich mir in letzter Zeit überwiegend sehr sehr teure und highendige Lautsprecher angehört, die viele tausend Euro kosten. Natürlich waren auch immer wieder einige in der Klasse unter 1000 € dabei. In dieser Preisklasse gibt es aber einfach keine Lautsprecher, die ich richtig, richtig gut finde, auch wenn einige davon schon ziemlich ordentlich sind. Wie schlägt sich also die CLX3? Der Bass ist wirklich klasse! Erstaunlich tief für die Größe, präzise, druckvoll, ohne aber zu dominieren - saubere Arbeit! Der Hochton aber kommt mir etwas zu zurückhaltend vor - auch in Stellung +. Irgendwo im Bereich um 2...4 kHz herum fehlt mir etwas. (Bitte diesen Satz merken, weiter unten dazu mehr). Vielleicht liegt es aber auch am Raum? Wir werden das ja noch mal im Keller ausprobieren, welcher anders als meine Wohnzimmer akustisch stark optimiert ist. Das wichtigste aber sind meiner Meinung nach die Mitten. Hier hätte ich mir ehrlich gesagt zu den coolsound, die ich für den Preis wirklich spitze finde, noch eine deutlichere Verbesserung erwartet. Gerade bei Stimmen und akustischen Instrumenten höre ich doch noch einen spürbaren Abstand zu echten High-End-Lautsprechern, den selbst erhobenen "High-End"-Anspruch (Saxx-Werbung) erfüllt der Lautsprecher nicht. Es klingt nirgendwo unangenehm oder richtig falsch - aber auch nicht ganz so echt und realistisch wie mit wirklich guten Lautsprechern. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau - wenn ich mit den meisten wohnzimmertauglichen Zweiwege-Lautsprechern dieser Preisklasse vergleiche, ist das schon sehr sehr ordentlich. Jedenfalls fällt mir auf Anhieb kein Hifi-Lautsprecher dieser Preisklasse ein, der es klar besser machen würde (unter den Studiolautsprechern schon - aber die will man normalerweise nicht im Wohnzimmer sehen). Und die meisten Hörer, die nicht auch schon häufiger mal viel teurere Lautsprecher gehört haben, werden vermutlich auch nichts vermissen. Tonal schätze ich den Lautsprecher als weitgehend neutral ein, mit einer leichten Betonung des Basses um die 100 Hz herum. Gemessen habe ich das aber nicht. Vielleicht mache ich das noch mal. Sehr gut ist nach bisherigem Eindruck die Bühne, wenn auch etwas fragil, wenn man sich aus dem Sweet Spot heraus bewegt. In meinem Wohnzimmer konnte ich noch keine wirklich gute Lokalisationsschärfe hinbekommen, ich habe da schon mehrere Lautsprecher durchprobiert. Mit den CLX3 klappt das aber schon relativ gut. Als wir die CLX3 dann einige Zeit später im Keller aufbauten, hatte ich gedacht, dass sich mein Eindruck noch irgendwie ändern könnte - aber eigentlich hat sich dort für mich alles bestätigt. Natürlich klingen sie dort noch besser - aber die Eigenschaften des Lautsprechers hört man dennoch durch. Kurioserweise war aber die Kernaussage aus dem ersten Kommentar von dem anwesenden User "Fraster" nach den ersten beiden Stücken, dass er den Bereich von 2 bis 4 kHz als zu dominant empfindet. Da musste ich doch sehr schmunzeln, denn ich zog dann den Bericht hervor, den ich dazu nach meiner Wohnzimmersitzung schon geschrieben hatte - ich zitiere noch einmal "Irgendwo im Bereich um 2...4 kHz herum fehlt mir etwas." So unterschiedlich können Höreindrücke sein! Alles in allem ist die CLX3 also noch nicht der beworbene High-End-Lautsprecher - aber in dieser Preisklasse einer der besten, die ich bislang gehört habe, dazu noch hervorragend verarbeitet. ______________________________ CLX9 Als nächstes haben wir die CLX9 aufgebaut. Verarbeitung, Anschlussterminal, Gewicht und so weiter sind genauso wie bei den CLX3, auch in schwarz ist die Verarbeitung tadellos. Nicht ganz so gut gefällt, dass die Abdeckung, anders als bei der CLX3, ausgerechnet den Hochtöner ausspart, der mir wie oben beschrieben nicht ganz so gut gefällt. Das sieht irgendwie seltsam aus und auch die anderen aus der Runde fragten sich, warum man das wohl so gemacht hat. Aber da sie mir wegen der sehr schönen Membrane sowieso ohne Abdeckung besser gefällt, könnte ich das verschmerzen. Und wie ist der Klang? Man hätte ja vermuten können, dass sie weitgehend genauso klingt wie die CLX3, nur eben mit tieferem Bass. Letzteren hat sie natürlich auch. Mein Eindruck ist dabei, dass die gefühlte Bassbetonung der CLX3 entfallen ist zugunsten von mehr Tiefgang. Dadurch klingt er natürlich noch authentischer, lässiger, fülliger. Der Bass ist dennoch impulsiv und knackig, nicht wirklich warm im Vergleich zu manch anderem (gesoundeten) HiFi-Lautsprecher, aber dennoch rund und füllig. Was aber allen Anwesenden angenehm auffiel war, dass sich auch in den Mitten einiges getan hat. Der ganz leichte Vorhang, der vor den CLX3 noch hing, war ein ganzes Stück weiter aufgezogen worden. Sie haben zwar noch nicht die Auflösung und Klarheit meiner Neumann KH310, aber meine fast gleich teuren Focal Aria 926 schlagen sie hier deutlich. Vor allem Stimmen, eine Gitarre oder ein Saxofon klingen noch ein Stück realer. Die Lautsprecher scheinen eine relativ stark gerichtete Abstrahlung zu haben - unter Winkel (> 30°) hörte man deutliche Verfärbungen. Das ist aber für anspruchsvolles Musikhören in Wohnräumen positiv, da die Raumeinflüsse geringer sind. Wer aber häufig deutlich außerhalb des Sweetspots hören möchte, muss mit den Verfärbungen leben können. Wir haben sie dann auch noch einmal oben im Wohnzimmer aufgebaut, um sie unter realitätsnäheren Bedingungen zu testen. Nur die wenigsten dürften sie in einem Raum mit mehrern m³ Steinwolle wie in meinem Keller betreiben. Sofort war zu hören, wie hier die Raummoden durchschlugen, der Bass war deutlich dominanter und dröhnender. Aber dafür kann der Lautsprecher nichts - das Problem hat man in Wohnräumen mit allen Lautsprechern, die den entsprechenden Tiefgang bieten. Für die Preisklasse ein wirklich toller Lautsprecher! Allerdings scheinen sie gerade einmal wieder ein Stück teurer geworden zu sein. Vor zwei, drei Wochen noch für 999 € / Stück zu haben, wurden die Preise nun wohl, wie ich gerade gesehen habe, um satte 200 € pro Stück angehoben. So kurz nach der Markteinführung schon etwas seltsam. Dennoch bekommt man hier eine sehr ordentliche Leistung fürs Geld. Meine Arias jedenfalls würde ich dafür wohl sofort hergeben, und die habe ich ja auch erst nach sehr langen Hörsessions mit vielen Lautsprechern sorgfältig ausgewählt. Ich werde versuchen, in den nächsten Tagen noch ein paar Messungen zu machen - bin aber nicht sicher, ob ich dafür Zeit finden werde. Bleibt noch zu sagen, dass die anderen Mithörer in Summe auch sehr angetan waren, vor allem von den CLX9 - wenn auch im Detail manchmal sehr unterschiedliche Eindrücke auftraten. Ich hoffe aber, dass diese selbst noch etwas dazu schreiben werden. |
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HSVHenni
Stammgast |
#2 erstellt: 10. Dez 2017, 23:49 | |||
Schöner Bericht! Danke Hört sich nach einem interessanten Test an, toll, sowas zu machen und zu lesen Schönen Abend, Henni |
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wummew
Inventar |
#3 erstellt: 11. Dez 2017, 06:22 | |||
Klasse Bericht! Ich besuche auch schon eine Weile immer wieder die Seite und sehe mir die clubSOUND an. Die Abdeckung bei der CLX 9 sah mir auf den Bildern auch schon ein wenig seltsam aus, aber wie Du schon geschrieben hast, die würde ja meist eh nicht genutzt werden. Sehr schade finde ich den Trend, Lautsprecher nur noch in schwarz (ok, paßt eigentlich immer) und weiß anzubieten. Aber wenn man sich die meisten Räume so ansieht, dann kann ich das Handeln der Hersteller nachvollziehen. Ein paar Messungen wären natürlich noch super. |
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fraster
Inventar |
#4 erstellt: 12. Dez 2017, 19:58 | |||
Ich schließe mich an: Ein gelungener Bericht, Dadof3. Da ich einer der Test-Anwesenden war, kann ich die hier geschilderten Eindrücke weitestgehend unterschreiben. Bei den CLX3 war ich derjenige, dem die Mitten im spontan geschätzten Frequenzbereich zwischen 2,5 bis 4,5 kHz etwas zu nervig waren. Der Bass war zwar für die Größe recht beeindruckend, aber etwas krampfhaft überbetont und dadurch für meinen Geschmack nicht lässig-souverän genug. Dies ist bei der CLX9 tatsächlich anders. Während man bei der kleinen Box immer den Wunsch hatte, sie leiser zu drehen, war es bei der großen genau vice versa. Letztere würde ich trotz der minimalen Betonung der unteren Mitten (800-2000 Hz) als klar langhörtauglich bezeichnen. Der tief reichende Bass klingt voluminös, wovon auch die Körperhaftigkeit von Stimmen und Holzinstrumenten profitierte. Design-technisch und von der Verarbeitung her finde ich die Boxen sehr gut. Vom Preis her geht das ganze auch in Ordnung, wenngleich man in der ähnlichen Preisklasse der CLX9 auch bspw. schon die Magnat Quantum 1009 S bekommen würde, die allerdings auch etwas mehr Raum einfordert. |
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lunar_surfer
Neuling |
#5 erstellt: 13. Dez 2017, 08:56 | |||
Viel ist dem Bericht nicht mehr hinzuzufügen, trotzdem noch ein paar Eindrücke von mir: Ich habe mir Tests wenig Erfahrung, konnte hier aber mal tatsächlich hören, worauf es ankommt. Der CLX3 ist sieht edel aus und ist tadellos verarbeitet. Da staunt man beim Blick aufs Preisschild - gar nicht so teuer. Und auch akustisch ist er für seine Größe erstaunlich. Bei den Bässen merkt man, dass er richtig Luft schaufeln kann. Mir würde da nichts fehlen. Die Grenzen der CLX3 erlebt man, wenn danach der CLX9 gehört wird: Hier ist mehr Volumen und das ganze Schallspektrum erscheint aus einem Guss und sehr natürlich. Die Tiefen haben richtig Struktur und klingen kaum noch nach Lautsprecher, sondern echt. Der etwas schmale Abstrahlwinkel wurde bereits erwähnt. Was mir beim späteren Test im Wohnzimmer noch auffiel (abgesehen von der sehr ausgeprägten Raummode, die man auch als Abrissbirne zweckentfremden könnte) war im Vergleich zum Testraum im Keller die ebenso realistische Wiedergabe mittlerer und höherer Frequenzen. Wenn man die Resonanz im Raum unterdrücken würde, wäre der Unterschied zum schalltoten Raum nur gering. Durch Reflexion des Schalls an Wänden und Boden wird vieles verdorben, in diesem Fall aber nicht. Möglicherweise liegt das an dem schmaleren Abstrahlwinkel: Schall, der nicht egalwohin gestrahlt wird, wird auch nicht reflektiert. lunar_surfer |
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Donsiox
Moderator |
#6 erstellt: 13. Dez 2017, 22:21 | |||
Schöne Berichte, danke 👍🏼 |
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Dadof3
Moderator |
#7 erstellt: 17. Dez 2017, 21:31 | |||
So, gestern habe ich Zeit gefunden, noch ein paar Messungen zu machen. Die Messungen fanden in meinem Kellerkino statt, welches recht gut bedämpft ist. Der Lautsprecher hatte zu allen Seiten einen Abstand von mindestens 1 m. Leider ist die Dicke der Absorber (40 cm) in dem Raum aber nicht ausreichend, die allertiefste Mode bei ca. 33 Hz ausreichend zu bedämpfen. Diese sieht man auf allen Diagrammen recht deutlich und ist keinesfalls den Lautsprechern anzulasten. Davon abgesehen denke ich aber (auch dank einem sehr geringen Messabstand von nur 10 cm vor der Schallwand), dass die Raumeinflüsse auf die Messungen recht gering sind. Kommen wir zuerst zur CLX3. Die drei Kurven stellen den Frequenzgang unter den drei verschiedenen Stellungen des Hochtonschalters an der Rückseite dar. Ich hatte ja angenommen, dass dieser erst sehr hoch eingreift, weil die Hörbarkeit sehr gering ist, aber offensichtlich wirkt er auf den gesamten Hochtonweg, der etwa bei 3 kHz beginnt. Insgesamt ist der Frequenzgang eigentlich recht ausgewogen, wenn, ja wenn da nicht die Lücke rund um die Übergangsfrequenz wäre. Ich fühle mich bestätigt in meiner Aussage "Irgendwo im Bereich um 2...4 kHz herum fehlt mir etwas.", denn die Messungen zeigen da eine recht deutliche Lücke (und sorry, fraster, das Rennen um das bessere Gehör habe ich in diesem Punkt wohl gewonnen ... ) Die deutliche Erhöhung im Superhochton ist auf dem Diagramm auffällig - im Betrieb war davon aber fast nichts zu merken, weil Musik hier kaum noch nennenswerte Anteile hat. Etwas überrrascht war ich von der geringen Winkelabhängigkeit, die in meiner Wahrnehmung doch recht auffällig war. Hier sieht man aber nur oberhalb ca. 13 kHz eine deutliche Abweichung (und da höre ich praktisch nichts mehr): ______________________________________________________________________________ Bei der CLX9 war die Messung etwas komplizierter. Die Mikrofonposition habe ich wie erwähnt sehr nah gewählt, um Raumeinflüsse zu reduizieren. Dadurch wird bei einer Position zwischen Hochtöner und Mitteltöner aber der Bass stark unterrepräsentiert. Ich habe daher noch eine zweite Messung vor den beiden Basstreibern gemacht. Praktisch muss man daher die ockerfarbene Kurve ungefähr bis zur Übergangsfrequenz (laut technischen Daten 320 Hz) mit der grünen Kurve ab dieser Frequenz kombinieren. Das sieht für meine Begriffe sehr sauber aus und passte dazu, dass ich den Lautsprecher als gerade in den Mitten viel ausgeglichener empfand (die vorherrschende Meinung der anderen war, dass das tiefere Bassfundament der CLX9 für die insgesamt realistischere Darstellung sorge; der Meinung konnte ich mich nicht anschließen). Die Variation des Schalters an der Rückseite wirkte sich ebenso aus wie bei der CLX3: Ebenso ist auch die Winkelabhängigkeit identisch: Insgesamt bestätigen die Messungen meiner Meinung nach, dass die CLX9 eine wirklich ausgewogene Box mit sauberem Frequenzgang ist. Schade, dass die CLX3 das nicht ganz so gut hinbekommt, vor allem, da Hochtöner, Mitteltöner und die Übergangsfrequenz zwischen ihnen weitgehend idetisch zu sein scheinen. Das macht sie zwar nicht gleich zu einem schlechten Lautsprecher - für den Preis ist sie immer noch ziemlich gut, finde ich, aber sie ist nicht so gut, wie sie - das zeigt die CLX9 - hätte sein können. |
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Zalerion
Inventar |
#8 erstellt: 17. Dez 2017, 21:48 | |||
Ein Gedanke dazu, falls wirklich ähnliche Teile verbaut sind: Eventuell wurde bei der Montage ein Fehler gemacht und die Phase eines Chassis gedreht. Dadurch kann es zu genau solchen Auslöschungen bei den Übergangsfrequenzen kommen. Das sollte sich auch relativ leicht nachmessen lassen - wenn meine Theorie stimmt, müsste der Hoch (oder Mittel) Töner eines Lautsprechers im Vergleich zum anderen in der Phase um ~180° verschoben zu messen sein. |
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Dadof3
Moderator |
#9 erstellt: 17. Dez 2017, 22:01 | |||
Zalerion
Inventar |
#10 erstellt: 17. Dez 2017, 22:05 | |||
War nur eine Idee^ - das ist dann wirklich komisch (und kaum nachzuvollziehen). Wenn die das bei der einen hinbekommen, warum ist es bei der anderen dann so schlecht? |
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Beebleprox
Stammgast |
#11 erstellt: 17. Dez 2017, 22:10 | |||
Hi Sehr guter Bericht, Herzlichen Dank |
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haumti
Inventar |
#12 erstellt: 18. Dez 2017, 18:32 | |||
Beim letzten Diagramm ist doch bei etwa 2800 Hz eine Delle wie oben beim ersten Diagramm zu sehen. Nicht ganz so deutlich wie oben aber immer noch deutlich. Gibt es Lautsprecher die eine nahezu linearen Frequenzgang haben wie man es Nubert gerne nachsagt ? Gruß Alex [Beitrag von haumti am 18. Dez 2017, 18:33 bearbeitet] |
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Dadof3
Moderator |
#13 erstellt: 18. Dez 2017, 18:49 | |||
Neumann KH310 zum Beispiel: In Passivtechnik aber wohl nicht zu schaffen. Da ist die CLX9 schon recht ordentlich, auch wenn es bestimmt noch linearer geht. Hier mal im Vergleich dazu eine ähnlich teure passive Nubert: https://www.hifitest...her-stereo-20672.jpg Oder gar die noch viel teurere nuVero 140: Du siehst, das ist auch nicht viel anders. Auch Nubert braucht Aktivtechnik, wenn's richtig linear werden soll: Diese winzigen Dellen sollte man aber nicht überbewerten - wenn man sich anguckt, was in Verbindung mit den Raumreflexionen draus wird, ist das nicht das wichtigste. [Beitrag von Dadof3 am 18. Dez 2017, 18:54 bearbeitet] |
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fraster
Inventar |
#14 erstellt: 30. Dez 2017, 11:20 | |||
Vielen Dank für die aufschlussreichen Messungen, Dadof3! Die Kurven der CLX9 entsprechen ungefähr dem, was ich auch gehört habe. Warum mir die CLX3 in den typischen Präsenzmitten zu nervig und nicht langhörtauglich erschienen, lässt sich in der Tat nicht an der Messkurve ableiten. Hier kann man sehen, wie sehr der Gesamtklang doch von subjektivem Hörempfinden abhängt. Oder anders formuliert: Der Klang ist eben doch mehr als die Summe der Einzelteile. Das heißt, dass eine reine Messkurve auf dem Papier zwar schön aussehen kann - die Box muss dann noch lange nicht super klingen. Kommen dann noch der Raum und etwaige Messfehler dazu, ist das Chaos perfekt. Insofern muss ich mich in der Tat geschlagen geben was deine Einschätzungen zum Frequenzbereich der CLX3 betrifft. Aber wahrscheinlich hast du bereits vor unserem Treffen heimlich gemessen, um dann die Frequenzlücke bei 3 kHz klar herausgehört zu haben! *Nee, Scherz* |
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juute
Stammgast |
#15 erstellt: 06. Jun 2018, 06:20 | |||
Bei mir steht momentan mal wieder das Antesten eines neuen Setup für ein 3.1 System an. Der SW ist schon da -XTZ 10.17-, ebenso der AVR -Pioneer SC-LX 502-....bleibt noch die nicht ganz einfache Wahl der Fronts + Center: --> Saxx CLX 4 als Front + Saxx CLX 5 als Center --> Nubert nuVero 60 als Front + nuVero 50 als Center (der nuVero 70 passt platztechnisch nicht) Was für die Saxx spricht - günstigerer Preis (nach Anfrage bei Saxx ) - quasi identische LS Front/Center - AMT Hochtöner mit detaillierter Abbildung Was für die Nubert spricht - hervorragende Fronts - nach Eindrücken der Forenmitglieder, die übrigen Tests lasse ich mal außen vor...über die nuVero 50 liest man kaum was - tolle Optik mit den Klangsegeln und Nextel-Lack - Kalotten Hochtöner mit großer Bühne Was meint Ihr? |
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Dadof3
Moderator |
#16 erstellt: 07. Jun 2018, 14:52 | |||
Das würde ich mal nicht überbewerten. Die nuVero ist für die Wandmontage gebaut, die Saxx nicht. Das kann einflussreicher sein als die Frage, wie "identisch" die Lautsprecher zu sein scheinen.
Ich würde den Vorteil eher in der Abstrahlcharakteristik sehen. Bezüglich der "detaillierten Abbildung" gibt es da auch viele Vorurteile.
Ich wüsste jetzt nicht, warum ein Kalottenhochtöner eine größere Bühne aufbauen sollte. Eher das Gegenteil ist der Fall. Das wichtigste dafür sind aber Raumakustik und Phasengang, nicht so sehr der Hochtöner. |
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juute
Stammgast |
#17 erstellt: 07. Jun 2018, 16:54 | |||
Sind die CLX 4 dann klangtechnisch eher bei den CLX 9? Die CLX 3 (Kompakt-LS) hatte ja, im Gegensatz zu den 9ern, keine so gute Werte bei den Tests der Foristen erzielen können....und diese Tests sind ja aussagekräftiger, als die der Fachpresse [Beitrag von juute am 07. Jun 2018, 16:55 bearbeitet] |
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Dadof3
Moderator |
#18 erstellt: 07. Jun 2018, 20:19 | |||
Keine Ahnung, habe ich noch nicht gehört. Aber es sind immerhin drei Wege. So richtig überzeugend Zweiweger kenne ich fast nur aktiv, jedenfalls nicht in dieser Preisklasse.
Ja, aber es sind auch nur höchst subjektive Eindrücke. Hast du ja oben gesehen, mir fehlten die oberen Mitten, fraster hingegen fand sie zu viel. Die kleineren nuVero haben mich seinerzeit auch nicht überzeugt. Ist aber länger her. Eigentlich gibt es nur eine Möglichkeit, den besseren Lautsprecher für dich zu finden: nach Hause bestellen und selbst vergleichen. |
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Donsiox
Moderator |
#19 erstellt: 07. Jun 2018, 21:32 | |||
All deine Beiträge kenne ich leider nicht, aber konntest du die SCAMO 15 schon hören ;)? Sie werden hier im Forum viel gelobt - zu Recht, ich darf vier Stück mein Eigen nennen. Leider meist nicht so hübsch und dafür zeitaufwendig, da Selbstbau. Unter 1000€/Paar habe ich bisher auf jeden Fall nichts besseres gehört |
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Dadof3
Moderator |
#20 erstellt: 07. Jun 2018, 22:12 | |||
Nein, mit Selbstbaulautsprechern habe ich wenig Erfahrung. Ich glaube aber gerne, dass es da sehr überzeugende Modelle für relativ wenig Geld gibt. |
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Big_Määääc
Inventar |
#21 erstellt: 08. Jun 2018, 03:50 | |||
das Problem ist halt, das eine reine Messkurve auf keinen Fall reicht. es fehlen Winkelmessungen vertikal/horizontal rundum , gesonderte KlirrMessung ( k2 k3 k5 ) über verschiedene Pegel, Sprungantwort, Ausschwingverhalten .... und das standartisiert. und wer will das wirklich deuten, und lohnt das Abdrucken in den einschlägigen Fachzeitschriften bei Hörberichten vermiss ich des öfteren "WO" sie stattgefunden haben, um vll da nen Vergleich zum eigenen Umstand ziehen zu können. |
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frale
Inventar |
#22 erstellt: 08. Jun 2018, 05:00 | |||
Der Kölner Hifi-Stammtisch hat gestern bei mir zuhause getagt, um die teuerste Unterhose von Saxx, https://www.amazon.d...id=1528433954&sr=8-1, einem intensiven Belastungstest zu unterziehen. |
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juute
Stammgast |
#23 erstellt: 08. Jun 2018, 06:33 | |||
Das ist klar, mich interessieren halt im Vorfeld schon möglichst viele Meinungen, da ich eigentlich ungern die Sachen wieder zurückschicke...aber was soll man machen Ich hatte ja mal die Elac FS 247.3 mit dem neuen JET HT; da war mir der HT teilweise etwas zu überpräsent. Ist denn der Saxx Xpand AMT geeigneter zum Dauerhören?
Sieht ja fast aus wie ne Phonar Veritas M4 next [Beitrag von juute am 08. Jun 2018, 06:38 bearbeitet] |
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Dadof3
Moderator |
#24 erstellt: 08. Jun 2018, 10:02 | |||
Genau so ist es. Ich möchte sogar behaupten: Wenn man sich auskennt und Erfahrung hat, kann man anhand umfassender Messungen die dauerhafte Qualität eines Lautsprechers besser beurteilen als durch Probehören - letzteres ist halt - selbst im eigenen Raum - immer von Musik, aktueller Stimmung, Gewöhnung, Erwartungshaltung usw. abhängig. Toole und Olive haben ja auch gezeigt, dass sie allein anhand von mathematisch bewerteten Messungen ("Spinorama") mit einem Konfidenzintervall von 0,86 vorhersagen konnten, wie gut den Probanden ein Lautsprecher im Durchschnitt gefällt.
Ja, die ELAC sind einfach etwas präsenter im Hochton. Das hat aber nichts mit dem Hochtöner an sich zu tun, sondern mit der Abstimmung in der Frequenzweiche. ELACs Marketing-Masche ist halt, den "luftigen" Klang als Alleinstellungsmerkmal ihres Jet-Hochtöners zu verkaufen. Aber letztlich bekäme man das auch ebenso gut mit einer Kalotte hin. |
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juute
Stammgast |
#25 erstellt: 08. Jun 2018, 12:10 | |||
Das ist schön zu lesen und macht die Saxx Kombi immer interessanter, zumal Saxx mir ein gutes Angebot gemacht hat. Ich finde das schon mal sehr gut, dass der HT -ähnlich wie bei den auch sehr guten XTZ 99.25- regelbar ist. Haben die CLX 4/5 eigentlich Mittel-/Tieftöner verbaut oder handelt es sich um je einen Mittel- und einen TT? |
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Dadof3
Moderator |
#26 erstellt: 08. Jun 2018, 12:15 | |||
Solche Fragen beantwortet man sich doch in 10 Sekunden selbst. Zum Beispiel für CLX4:
https://saxx-audio.de/produkt/clubsound-clx-4/ Und ich schrieb es oben ja auch schon:
[Beitrag von Dadof3 am 08. Jun 2018, 12:17 bearbeitet] |
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juute
Stammgast |
#27 erstellt: 08. Jun 2018, 12:16 | |||
Ups, überlesen, sorry Danke Dir [Beitrag von juute am 08. Jun 2018, 12:16 bearbeitet] |
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Dadof3
Moderator |
#28 erstellt: 16. Jun 2018, 15:41 | |||
Ein Nachtrag zu dem CLX3: Auf meine kürzliche Nachfrage hin hat Saxx mir einmal bezüglich der CLX3 geantwortet. Sie haben nach eigenen Angaben noch einmal mehrere CLX3 vermessen. Den von mir festgestellten Einbruch bei 2...4 kHz konnten sie bei keinem der Lautsprecher feststellen. Schlussfolgerung daraus wäre, dass entweder meine Messung nicht ganz sauber war (glaube ich aber irgendwie nicht) oder dass es sich um ein fehlerhaftes Exemplar handelte. Leider habe ich nur einen Lautsprecher vermessen und nicht zwei (dann hätte der zweite ja andere Messwert liefern müssen), und es lässt sich auch nicht mehr nachvollziehen, wo die von mir zurückgesandten Lautsprecher genau geblieben sind, da sie wohl wieder in den Verkauf gingen. Daher wird sich das vorerst wohl nicht aufklären lassen. Aber es besteht dann zumindest Hoffnung, dass eine CLX3 vom Bass entlastet ähnlich gut klingen könnte wie die CLX9. |
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