Plattenspieler an AV-Receiver?

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CantonFan
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 06. Sep 2017, 11:16
Liebe Hifi-Profis,

mich hat seit einem halben Jahr der Vinyl-Virus gepackt. Ich habe mir einen alten Plattenspieler: Hitachi PS-38 mit Original-Tonabnehmer VM?? gekauft und optisch aufbereitet.

Den Plattenspieler habe ich mit dem Phono-Vorverstärker: Music Fidelity V90-LPS an meinen AV-Receiver: Onkyo TX-NR616 angeschlossen. Jetzt mein Problem, ich bin mit der Phono-Wiedergabe nicht richtig zufrieden. Im "Direct"-Betrieb klingen die Platten ziemlich flau und deshalb überlege ich gerade, wie ich die Stereo-Wiedergabe verbessern kann.

Meine Fragen:
Macht es Sinn, noch einen extra Stereo-Verstärker nur für die Phono-Wiedergabe zu kaufen und die Frontboxen (Canton Ergo DC91) über einen Umschalter zu betreiben. Wenn ja, welcher Stereo-Verstärker würde sich eignen? Was haltet Ihr von dem Yamaha A-S201? Allerdings scheue ich mich immer ein bisschen mir einen "Geräte-Zoo" aufzubauen, deshalb die 2 Variante: Ich kaufe mir einen guten AV-Receiver mit Phono-Eingang, der sich für Stereo-Wiedergabe eignet. Welchen Receiver würdet ihr mir bei dieser Variante empfehlen. Mein Wohnzimmer ist nur 16m2 groß.

Danke und Gruß


[Beitrag von CantonFan am 06. Sep 2017, 11:18 bearbeitet]
sealpin
Inventar
#2 erstellt: 06. Sep 2017, 11:27
da fehlen weitere wichtige Angaben:
welcher Tonabnehmer (TA) GENAU wird verwendet?
Welche Nadel (Schliff)?

Je nach verwendeter Technologie des TA (MM oder MC) ist der Abschluss desselben am Phono VV wichtig, Stichworte sind "Kapazität" bei MM und "Impedanz" bei MC Systemen.

Wenn nicht vorher gesichert ist, dass der TA optimal angeschlossen und die Nadel neu und von gutem Schliff ist, brauchst Du Dir keine Gedanken über andere Verstärker machen...

just my 2 cents

ciao
sealpin
soundrealist
Gesperrt
#3 erstellt: 06. Sep 2017, 11:33
Ich vermute ebenfalls mal ganz stark, daß die Ursache beim Tonabnehmer zu suchen ist. Ein ordentlicher Phono-Amp dürfte da nicht all zu viel versauen, und der Eingang des AVR´s "behandelt" diesen wiederum nicht anders als jede andere, x-beliebige Quelle auch.

@TE: In welcher Form äußerst sich die "verminderte Qualität" denn genau ? Was meinst Du mit "flau" ?


[Beitrag von soundrealist am 06. Sep 2017, 11:34 bearbeitet]
/OMEGA/
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 06. Sep 2017, 11:41
Mein Plattenspieler ist auch mit einem Phono Vorverstärker, an einem AV-Receiver (Denon) angeschlossen.
Meine Einstellung ist aber nicht "Direct", sondern Stereo. Im Direct Modus wird die Einmessung umgangen. Vielleicht solltest du das mal einstellen.
Gruß
Joachim
CantonFan
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 06. Sep 2017, 11:57
Vielen Dank, für die schnelle Hilfe und die Antworten.

Mit "flau" meine ich, dass die Tiefen und Höhen fehlen und die Dynamik könnte auch besser sein. In der Einstellung "Stereo" ist der Klang viel besser aber auch nicht so richtig gut.

An die Nadel oder das System hatte ich auch schon gedacht. Allerdings kommt es auch beim Abspielen der inneren Titel nicht zu Verzerrungen. Wie kann ich das System denn richtig prüfen. Ich möchte mir nur ungern auf Verdacht ein neues System kaufen.

Gruß
sealpin
Inventar
#6 erstellt: 06. Sep 2017, 11:59
gib uns doch mal genau auf, was das für ein TA System ist.


Den Hinweis mit der Einstellung "Stereo" verstehe ich nicht: ein Plattenspieler kann doch nur Stereo...warum sollte man am Verstärker etwas anderes einstellen?
soundrealist
Gesperrt
#7 erstellt: 06. Sep 2017, 12:02
@OMEGA: Diese Einflüsse gelten aber für alles was an den Chinceingängen des AVRs hängt. Er hat das Problem allerdings nur bei Phono.
Was jetzt natürlich noch sein könnte: Alle übrigen Geräte sind digital verbunden, der Phono-Amp ist das einzige Analoggerät und die analoge Eingangsstufe des AVRs taugt nix.


[Beitrag von soundrealist am 06. Sep 2017, 12:03 bearbeitet]
soundrealist
Gesperrt
#8 erstellt: 06. Sep 2017, 12:05

sealpin (Beitrag #6) schrieb:

Den Hinweis mit der Einstellung "Stereo" verstehe ich nicht: ein Plattenspieler kann doch nur Stereo...warum sollte man am Verstärker etwas anderes einstellen?


Er meint bestimmt 5.1-Stereo oder vergleichbares, wo auf alle Lautsprecher verteilt wird.
evilknievel
Inventar
#9 erstellt: 06. Sep 2017, 12:06
Hallo,

mit einem extra Verstärker aus aktueller Produktion wirst du dich klanglich nicht gegenüber dem V-90 LPS verbessern.
Das Hitachi VM ist ein umgelabeltes Audio Technica AT12 und harmoniert gut mit dem Phono Pre.
Wie alt ist die Nadel? Wird sie regelmäßig gereinigt? Steht die Nadel schief? Ist der Generator noch in Ordnung?
Hast du die Möglichkeit einen anderen Tonabnehmer zu montieren oder auszuleihen?

Eventuell ist auch schlicht und ergreifend die Erwartungshaltung an den Klang der Schallplatte zu hoch.

Gruß Evil
soundrealist
Gesperrt
#10 erstellt: 06. Sep 2017, 12:18

evilknievel (Beitrag #9) schrieb:
Hallo,

mit einem extra Verstärker aus aktueller Produktion wirst du dich klanglich nicht gegenüber dem V-90 LPS verbessern.


Wie auch ?
/OMEGA/
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 06. Sep 2017, 12:29
Hallo sealpin

Den Hinweis mit der Einstellung "Stereo" verstehe ich nicht: ein Plattenspieler kann doch nur Stereo...warum sollte man am Verstärker etwas anderes einstellen?


Ein Plattenspieler kann nur Stereo, dass ist so richtig. Es gibt einen klanglichen Unterschied an einem AVR zwischen Direct od. Stereo.
Im "Direct" Modus sind die EQ Einstellungen, von dem Einmesssystem, quasi deaktiviert, bei Stereo 2.0 oder 2.1 ist der EQ aktiv. (EQ = Equalizer)
Gruß
Joachim
WiC
Inventar
#12 erstellt: 06. Sep 2017, 13:03

evilknievel (Beitrag #9) schrieb:
Eventuell ist auch schlicht und ergreifend die Erwartungshaltung an den Klang der Schallplatte zu hoch

Sehe ich ebenso.

LG
CantonFan
Schaut ab und zu mal vorbei
#13 erstellt: 06. Sep 2017, 13:05
Vielen Dank an Euch alle.

Mit Stereo meinte ich natürlich die Einstellung am AV-Receiver 2.0, einen Sub besitze ich nicht. Ich werde mir mal ein anderes System oder einen anderen Plattenspieler ausleihen und an meiner Anlage testen.

Ich habe verstanden, dass es nicht an meinem AV-Receiver liegen kann und der Unterschied zu einem Stereoverstärker nicht so groß sein kann. Ich hatte hier im Forum gelesen, dass AV-Receiver nicht unbedingt für reines 2.0 Stereo geeignet sind, deshalb die Idee mit einem separaten Verstärker.

Okay, dass lasse ich jetzt einfach mal und werde mich mit Nadel und System beschäftigen. Da die Nadel gerade steht und beide Kanäle gleich laut sind nehme ich an, dass mein System in Ordnung ist. Wie frisch die Nadel allerdings ist, weiß ich nicht. Welche Nadel könnt Ihr den für dieses System empfehlen?

Gruß
Tywin
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 06. Sep 2017, 22:41
Hallo,

die richtige Aufstellung eines genügend gut funktionierenden Plattenspielers, das zum Tonarm mechanisch passende Tonabnehmersystem, die Güte dessen Abtasteinheit, die korrekte Montage und Einstellung von Überhang/vertikalem und horizontalen Spurfehlwinkeln/Auflagekraft/Antiscating, der elektrisch zum Tonabnehmersystem passende Phono-Entzerrer-Vorverstärker entscheiden über den Klang von der Schallplatte.

Die Ausgangsspannung/Lautstärke von Phono-Entzerrer-Vorverstärkern ist geringer als bei bekannten üblichen Audioquellen, daher wird der Klang von der Schallplatte beim Umschalten ohne Lautstärkeausgleich immer matter klingen müssen. Stichwort: "Gehörrichtige Lautstärke"

Dazu kommt, dass man einen ungleich hohen Aufwand treiben muss um klanglich auch nur in die Nähe des Klangs von digitalen Quellen zu kommen.

Bitte beachte, dass die Phono-Technik "nicht Plug&Play" ist und man viel wissen und können muss wenn man im Vergleich mit modernen Medien guten Klang genießen will.

VG Tywin


[Beitrag von Tywin am 06. Sep 2017, 23:13 bearbeitet]
CantonFan
Schaut ab und zu mal vorbei
#15 erstellt: 07. Sep 2017, 09:11

Dazu kommt, dass man einen ungleich hohen Aufwand treiben muss um klanglich auch nur in die Nähe des Klangs von digitalen Quellen zu kommen.


Hallo Tywin, dass war gerade der Grund, dass mich der Vinyl-Virus gepackt hat.

Ich habe mir gestern einen anderen Spieler "Technics SL-QD33" mit einem TP4 P30 System geliehen und konnte keine großen Unterschiede feststellen. Ich empfand die Wiedergabe des Technics in den Höhen etwas brillanter. Allerdings war ein direkter Vergleich auch schwierig, da ich bei jedem Wechsel umbauen musste. Der Pegel des Technics war auch irgendwie höher, damit war der Vergleich auch erschwert.

Wahrscheinlich empfindet man die fehlende Dynamik bei der Vinylwiedergabe als sehr angenehm, so dass man stundenlang Musik hören kann ohne das es nervt.

Ich habe jedenfalls gestern Abend eine sehr schöne, lange Zeit mit meinen alten Platten zugebracht.

Eine neue Nadel für mein System: Hitachi VFS 260 habe ich mir aber auch gekauft. Das kann ja nicht schaden.

Gruß


[Beitrag von CantonFan am 07. Sep 2017, 09:24 bearbeitet]
Tywin
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 07. Sep 2017, 09:53
Hallo,

wenn Du verstehen würdest, dass ein Plattenspieler (Plattendreher + Tonarm) bestenfalls nichts mit dem Klang zu tun hat.

Die mehr oder weniger genaue Abtastung und Wandlung der Unebenheiten in der Schallplattenrille in Strom durch Abtasteinheit/Generator (Tonabnehmersystem) - welcher mit dem Phono-Entzerrer-Vorverstäker verbunden ist - bestimmt den Klang. Wenn die in meinem vorherigen Beitrag genannten Grundlagen stimmen.

Du könntest Dich näher mit den käuflichen Tonabnehmersystemen, Nadeleinschüben und den zugehörigen technischen Angaben intensiv beschäftigen um dafür ein Verständnis zu entwickeln.

Es gibt diesbezüglich abseits von Optik, Label und Preis diverse mehr oder weniger gravierende technische Unterschiede ... wobei ich damit nicht das Material meine mit dem die Spulen gewickelt wurden.

Saubere Platten und eine saubere Nadel sind weitere maßgeblich relevante Faktoren für guten Klang, soweit die jeweiligen Schallplatten diesen hergeben.

VG Tywin


[Beitrag von Tywin am 07. Sep 2017, 18:49 bearbeitet]
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