externer DAC an CD-Player - Klangaufwertung oder alter Wein in neuen Schläuchen?

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the_ear_of_the_deer
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 05. Dez 2019, 23:21
Moin,

seit einiger Zeit denke ich über einen neuen CD-Player nach. In die engere Wahl sind bisher der NAD C568, der Rotel CD14 und der Marantz CD6006 gekommen.

Nun hat mein alter Philips CD630 aber einen digitalen Ausgang (Coax) und jetzt ziehe ich einen externen DAC in Erwägung. Ich denke da an den "Cambridge Audio Dac Magic Plus" oder den "Pro-Ject Pre Box S2". Auch der günstigere "Cambridge Audio DacMagic 100" spricht mich an.
Vor allem auch aus der Hoffnung heraus, dass ein 400€ DAC mir mehr Soundqualität bietet als ein CD-Player der selben Preis klasse oder mindestens der höheren Liga. Ich weiß dass ziemlich viel über CD Klang gestritten wird, darauf will ich jetzt aber gar nicht hinaus.

Ich frage mich aber nun ob ich einem Denkfehler aufsitze, wenn ich glaube dass dieses eine adäquate Sache darstellen würde. Bietet ein externer DAC mir ein klareres, stimmigeres oder einfach nur moderneres Klangbild als der alte interne DAC des Philips CD630? Oder kommt da alter Wein durch neue Schläuche?

Meine Kette:
LS: B&W DM640
AMP: Technics SU-VX 720 oder AKAI AA-5510
Zuspieler: Philips CD630, Technics SL-PG420A

Ich bedanke mich für Eure Gedanken
AHOI
Stephan


[Beitrag von the_ear_of_the_deer am 05. Dez 2019, 23:31 bearbeitet]
müllkramer
Stammgast
#2 erstellt: 06. Dez 2019, 00:38
auch die teuersten digital-/analogwandler sind mittlerweile mehr oder minder cent-artikel...zumindest ab einer bestimmten stückzahl.

ab anfang der neunziger war die wandlertechnik dahingehend so aufgereift,dass sich im hörbaren bereich nicht mehr die berühmten vorhänge weggezogen haben und die bässe plötzlich "tiefschwarz" mitten im raum standen.

deine philips-kiste ist von mitte der achtziger.....es KÖNNTE sein,dass im minimalen bereich eine klangliche aufwertung für DICH hörbar ist,bzw. so erscheint.

ich hatte mal einen denon dcd 1550 ar von 2001 mit coax-kabel an einer wandlerkarte von accuphase angeschlossen...ehrlicherweise muss ich sagen,dass ich keinen unterschied hörte.

selbst der accuphase dpd 410,der den denon ablöste,klingt nicht merklich besser als der denon.

ein externer wandler hat natürlich die möglichkeit,auch andere digitalquellen anschliessbar zu gestalten und somit die anlage quasi digital zu "erweitern".
Tywin
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 06. Dez 2019, 08:16
Hallo,


Ich frage mich aber nun ob ich einem Denkfehler aufsitze, wenn ich glaube dass dieses eine adäquate Sache darstellen würde. Bietet ein externer DAC mir ein klareres, stimmigeres oder einfach nur moderneres Klangbild als der alte interne DAC des Philips CD630?


ich fand das Musikhören mit meinem ersten CD-Player (Marantz CD-273) zur Einführung dieser Technik gut und auch mittels neuerer Geräte bis hin zu Mehrkanal- und Streaming-Playern gut.

Wichtig für guten Klang beim Musikhören sind solche Geräte nach meiner Meinung nicht. Sie müssen halt vorhanden sein und funktionieren wenn man entsprechende Medien nutzen will.

Zu dem was wichtig für guten Klang ist, könntest Du Dich in den nachfolgenden Infos kundig machen:

http://www.hifiaktiv.at.xserv08.internex.at/?page_id=66
http://www.hifiaktiv.at.xserv08.internex.at/?page_id=173
http://www.hifiaktiv.at.xserv08.internex.at/?page_id=83
https://bohne-audio.com/de/tipps-zur-lautsprecheraufstellung-2/
http://www.mariolehwald.de/html/musik_stereodreieck.htm
https://www.audiophysic.com/de/technik/aufstellung-punkte/
https://de.wikipedia.org/wiki/Geh%C3%B6rrichtige_Lautst%C3%A4rke

LG Michael


[Beitrag von Tywin am 06. Dez 2019, 22:38 bearbeitet]
Dadof3
Moderator
#4 erstellt: 06. Dez 2019, 08:44
Das Thema ist wie fast alles bei HiFi umstritten. Es gibt immer wieder zahllose Menschen, die teils große Unterschiede wahrzunehmen glauben. Das ist ja bei Kabeln, Verstärkern, Stromleitungen, ... genauso.

Sowohl Blindtests als auch Messungen zeichnen jedoch ein anderes Bild. Praktisch alle DAC, auch die billigen, wandeln das Signal so gut, dass sich vor dem Ziel der "High Fidelity" eine relevante (= nachweislich hörbare) Verbesserung nicht mehr erzielen lässt.

Natürlich gibt es auch Ausnahmen, zum Beispiel schlechte Ausgangsstufen, die sich zum Beispiel in hörbarem Rauschen äußern, oder gesoundete DAC, die mit speziellen Filtern einen anderen Klang bewirken. Das mag man individuell schöner finden, ist im Sinne von High Fidelity jedoch eine Verschlechterung.

Siehe auch hier bzgl. eines messtechnischen Vergleichs von über 200 DAC: http://www.hifi-forum.de/viewthread-29-14674.html

Nun ist dein Philips ja wohl von 1989, wenn Google mir das richtig verraten hat. Zu der Zeit gab es durchaus noch DAC, die das Ziel maximal hörbarer Transparenz nicht erreichten.

Es ist also durchaus möglich, dass du durch einen externen DAC noch eine (geringe) Verbesserung erzielen kannst. Du musst dafür aber keine 400 € ausgeben. Ein FiiO D03K für 30 € sollte zumindest am CD-Player (44,1 kHz) völlig ausreichen.


[Beitrag von Dadof3 am 06. Dez 2019, 08:48 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#5 erstellt: 06. Dez 2019, 09:09
Ich schließe mich dem vorhergehenden Beitrag an. Wenn Du einen DAC anschaffen solltest, dann würde ich aufgrund des Alters und des vermutlich erhöhten Ausfallrisikos Deines Philips-CDP zu einem (sehr) günstigen Gerät raten.
Zur "Erdung" sei empfohlen, einfach mal im Bekanntenkreis einen anderen CD- oder DVDP zu leihen und diesen "blind" mit dem Philips zu vergleichen.

the_ear_of_the_deer
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 06. Dez 2019, 09:41
Moin,



Ich bedanke mich für Eure Gedanken und wünsche einen schönen Nikolaus-Freitag.

Ahoi
Stephan
Werner_B.
Inventar
#7 erstellt: 06. Dez 2019, 21:33

the_ear_of_the_deer (Beitrag #1) schrieb:
Vor allem auch aus der Hoffnung heraus, dass ein 400€ DAC mir mehr Soundqualität bietet als ein CD-Player der selben Preis klasse ...

Das ist so apodiktisch formuliert schlicht falsch. Die Wiedergabegüte hat nur sehr begrenzt etwas mit dem Preis zu tun. Es ist ein Ammenmärchen, dass teurer automatisch auch besser sei.

Im übrigen ist die integrierte Lösung (also CD-Laufwerk und DAC sind ein Gerät) die technisch günstigere Systemarchitekturvariante, da nur so die Clock, die den DAC steuert, gleichzeitig die Datenliefergeschwindigkeit des Laufwerks steuert (indirekt). Bei einer Verbindung zwischen Laufwerk und DAC mit dem üblichen S/P-DIF werkeln zwei getrennte Clocks, die mit Sicherheit nicht synchron laufen. In Normalo-DACs gibt es dazu eine PLL, ggf. einen ASRC, die wiederum Nebenwirkungen haben. In Tonstudios werden zentrale Clocks zur Synchronisation aller Geräte eingesetzt, man muss also extra Aufwand treiben, und der wird für gewöhnlich reichlich teuer.

Gruss, Werner B.
the_ear_of_the_deer
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 07. Dez 2019, 00:46
Mir fiel heute ein, dass ich ein paar Test-CD´s im Repertoire habe, welche mal nach einer Messe liegen geblieben sind und mir ein Arbeitskollege gab, unter anderem von Sennheiser und Stockfish Records...bla bla...Inhaltlich zum Teil echt langweilige Sachen. Einzig darauf war eine Jazz-Live Aufnahme enthalten, welche mich dann doch echt vom Hocker haute, obwohl ich mit Jazz so rein gar nichts am Hut habe. Da tat sich dann "wirklich" ein Raum auf und ich hatte das Gefühl live dabei zu sein. So muss Musik! Und das aus meinem ollen CD-Player...ich glaubte mich längst verloren...nach lesen diverser Testberichte und schwubbelwubbel...what a whörst.

Darauf hin habe ich beschlossen mein Geld weiterhin in gute Musik und nicht in neue Technik zu investieren.

Wenn es einen Slot im CD player gibet, wo man Münzen reinwirft und das an den verantwortlichen Tonmeister geht...finaly i a´m just dreaming...

AHOI an alle Klabautermänner des Sounds
Stephan
AlexG1990
Inventar
#9 erstellt: 07. Dez 2019, 01:10
Moin!

Der "Sarkast" sagt (Achtung: ):
Zum Vergleich rippe man die betreffende(n) CDs/Tracks mit jedem x-beliebigen Programm am PC als WAV/FLAC (die "mutigen" encodieren noch als 256-320kBit/s MP3, oder 192-256kBit/s AAC), ziehe die File auf ein halbwegs vernünftiges Smartphone, und schließe dieses per Klinke-Cinch-Kabel vom Wühltisch an den Amp an...

...und höre im Vergleich zum CD-Player keinen Unterschied
(...außer, dass der Ausgangspegel geringer ist)

Bestätigt (mehr oder weniger) nur diese Aussage:

auch die teuersten digital-/analogwandler sind mittlerweile mehr oder minder cent-artikel...zumindest ab einer bestimmten stückzahl.


IM ERNST:
Habe auch schon an der ein oder anderen besseren Anlage *geringfügige* Unterschiede (v.a. in den Höhen) zwischen dem Analog-Ausgang eines guten alten 90er Sony-CD-Players, und einem billigen 39,95€-NoName-DVD-Player gehört. Das führe ich aber auf einzelne wirkliche "Billich"-Wandler zurück, wo vielleicht an jeglichen Filtern gespart wurde (hatte leider kein Oszi...).

In vielen Fällen (außer bestimmten "Ausreißern"), war aber kein Unterschied zu hören - und demnach wahrscheinlich auch kein Wirklicher vorhanden (außer vielleicht messtechnisch weit jenseits der Hörbarkeits-Schwelle).

Fazit:
Wenn dich am Klang des uralten CDPs nichts wirklich "stört", lasse alles wie es ist. An sonsten schaue dich nach einem (neueren, gebrauchten) CDP um, der dir gefällt.
Wenn da ein renomierter Hersteller aufgedruckt ist, sollte das passen.
...mit (wahrscheinlich allerhöchstens!) "messbaren" Unterschieden, weit unterhalb der Hörbarkeit.


Darauf hin habe ich beschlossen mein Geld weiterhin in gute Musik und nicht in neue Technik zu investieren.

Ja.
Ich "sammele" zwar komplett digital als Datei (PC, Handy, ...), aber auch immernoch "Offline" ohne neumodisches Streaming.
Und ja, ich gebe für wirklich GUTES auch gerne Geld aus, um es dann eben "nur" als 320er MP3 zu kaufen - bin zufrieden damit.

400€-DACs habe ich mir noch keine gekauft...
Die lassen sich auch am PC betreiben - aber wozu?

Gruß


[Beitrag von AlexG1990 am 07. Dez 2019, 01:15 bearbeitet]
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