Konzerte

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Robert
Gast
#1 erstellt: 11. Okt 2002, 23:11
Mal ein Thema, das sich nicht mit Technik beschäftigt.
Ich kenne eifrige Konzertgeher (v.a. klassisch), denen ihre Anlage nicht besonders viel bedeutet, aber noch mehr fallen mir jene HiFi/HighEnd-Freaks auf, die praktisch nie ein Konzert gehen. Als Profihörer (Konzert wie Konserve; ich mag beides) habe ich einen recht guten Vergleich zwischen Live-Klang und Anlage. So erspare ich mir auch das lesen techn. Daten, da mir mein Ohr als "Messgerät" gut genug ist.
Fazit: Live-Klang und Anlagen-Klang lassen sich nicht direkt vergleichen (Celibidache meinte zu Recht: "Der musikalische Akt ist nicht übertragbar"), können aber sinnvoll, im Sinne einer klanglichen Abstraktion, gegenübergestellt werden. Und technische Daten bzw. Fakten sind da eigentlich kaum eine Hilfe, der Komplexität des menschlichen musikalischen Hörens adäquat nehezukommen.
Musst mal gesagt werden...
Robert
Holger
Inventar
#2 erstellt: 11. Okt 2002, 23:41

HiFi/HighEnd-Freaks auf, die praktisch nie ein Konzert gehen.

Hi Robert,
Zu denen gehöre ich auch. Aus zwei Gründen : 1. Duane Allman, Muddy Waters, Jim Morrison und Stevie Ray Vaughan sind schon tot, 2. BAP, die Kinks, Billy Joel, Bernard Allison und Westerhagen waren mir zu laut.
Im Ernst : bei Klassikkonzerten (ich hatte vor Jahren mal ein Abo) geht's ja, auch Dave Brubeck habe ich live gehört und es war klasse, aber Rock oder Electric Blues - meine Leidenschaften - sind mir live einfach zu laut. Und hinterher stinkt man nach Rauch. Und Getränke sind sauteuer. Und Wein gibt's gar nicht ;-). Und besch...en geklungen hat's auch (B. Joel und Westernhagen in der Festhalle Frankfurt z.B.). Nee, dann lieber zuhause eine schöne LP und ein Glas La Mancha, und zwar wann ich will.
Technische Daten lese ich übrigens meist auch nicht - meine Anlage klingt (für mich!) besser als jedes Live-Konzert, das ich bis jetzt gehört habe. Und das, obwohl sie auf Vinyl und Röhren aufgebaut ist, was einige hier als total veraltet und noch totaler verzerrt und limitiert abstempeln und kategorisch ablehnen.
Jonas
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 11. Okt 2002, 23:51
OffTopic: Ist Jim Morrison verwand mit Van Morrison?

Kommentar: Das mit dem Rauchen ist in der Tat beschissen! Meine Augen brennen dann immer und atmen kann man auch nicht.

Aber Konzerte sind was tolles; wobei ich auf Rock bzw Mainstreamkonzerten nie war =)... ausschliesslich Klassik und Metal =). Und das Live-Feeling ist schon was feines...

Auch wenn ich Stereo mag, so denke ich ist schon alleine auf Grund der "nur" 2 Quellen das Problem der identitischen Wiedergabe rein Technisch (über 2 Kanäle) kaum lösbar. Es sei denn es ist alles im Tieftonbereich =) (Drum n Bass).
Holger
Inventar
#4 erstellt: 12. Okt 2002, 00:20

OffTopic: Ist Jim Morrison verwand mit Van Morrison?

Negativ. Jim Morrison ist 1943 in Florida geboren, sein Vater war Admiral bei der US Navy. Van Morrison ist knappe 2 Jahre jünger, geboren in Belfast, Nord-Irland. Van hat seine musikalische Karriere 1960 im Alter von 15 begonnen, Jim erst Mitte der Sechziger mit den Doors.
Ralf
Stammgast
#5 erstellt: 12. Okt 2002, 06:37
Moin,

tja Konzerte sind so eine Sache. Ich bin halt kein Klassikfan und besuche daher in erster Linie Rock-Konzerte. Wobei ich mittlerweile Grossveranstaltungen meide. Ein Konzert (im Rockbereich) ist halt auch ein visuelles Erlebnis, wer so Monstergruppen wie U2, Pink Floyd, Peter Gabriel erlebt hat weiss das. Damit ist es sowieso nicht mit der Konserve zu vergleichen. Oder umgekehrt, ein kleines Konzert (so mit 500-800 Leuten, Steve Hackett *schwelg*) ist ein sehr intensives Erlebnis und die Abmischung ist auch viel besser.

Wegen der Lautstärker habt ihr schon recht, bei manchen Rockkonzerten meint man, es ginge nur um Lautstärke. Roger Chapman z.B. war BRUTAL laut, trotzdem war der Klang erste Sahne. Erinnere ich mich ewig dran.

Alles in allem: Ab und zu gehe ich gerne hin. Die Dynamik und Lautstärke - wenns nicht zu laut ist - kann ich zuhause nicht erreichen. Auch das "Feeling" bei einem Konzert find ich toll, viel intensiver, schwer zu erklären. Und als Raucher macht mir der Rauch nichts aus ;). Bei Open-Air ist ja nicht so schlimm...

Für meinen Teil: Konzerte und Konserven sind völlig unterschiedliche Arten Musik zu hören. Zu Hause eher ruhig, analytisch hörend, auf Konzerten einfach mitreissen lassen, es ist unwiederholbar - live halt.

Achso: Technische Daten, warum sollte ich die lesen? Bei Verstärkern (meist) völlig unnötig, bei Lautsprechern muss man einfach hören.

Bye

Ralf
Markus
Inventar
#6 erstellt: 12. Okt 2002, 08:04
So, jetzt muss ich mich aber auch mal als Konzertgänger outen. Allerdings vor allem im klassischen, gelegentlich auch im Jazz-Bereich. Der Vorteil von Klassik-Konzerten gegenüber den bisher genannten ist, dass dort seltenst geraucht wird (höchstens in der Pause), auch die Lautstärke bewegt sich in einem Rahmen, der keine dauerhaften Hörschäden zur Folge hat. Ob der Klang gut ist oder nicht hängt lediglich von den Interpreten und der Raumakustik ab.

Im Vergleich zur Anlage hat man hier natürlich viel größere Räume und den visuellen Eindruck. Aus diesem Grund höre ich auch zu Hause Musik gerne bei Dunkelheit. Es ist einfach so (so geht's zumindest mir), dass man auch in meinem verhältnismäßig großen Hörräum ein anderes Erlebnis eines symphonischen Konzerts hat, als in Natura. Man traut dem Klang aus den Boxen aufgrund der doch beschränkten Raumdimensionen einfach nicht die Weite und Größe zu. In diesem Zusammenhang ist meiner Ansicht nach der Einfluss der Autosuggestion besonders gut feststellbar. Vielleicht sollte uns dies selbstkritischer machen und auch die Möglichkeit einer optischen Beeinflussung auf andere Bereiche (Stichwort Verstärkerklang) in Erwägung ziehen lassen.

Gruß,

Markus.
Tantris
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 12. Okt 2002, 17:21
Hallo Markus,



Der Vorteil von Klassik-Konzerten gegenüber den bisher genannten ist, dass dort seltenst geraucht wird (höchstens in der Pause), auch die Lautstärke bewegt sich in einem Rahmen, der keine dauerhaften Hörschäden zur Folge hat.


Du hast offensichtlich noch nicht Mahlers 8. live gehört, möglichst auf einem der vorderen Plätze... ;-)

Ich gehe übrigens auch gerne in Konzerte, sowohl Klassik als auch Rock oder Jazz, aber am liebsten in die Oper, allein schon wg. dem Gesamteindruck. Ich kann jedem, der an einem akustischen Erlebnis interessiert ist, nur mal einen Besuch der Bayreuther Festspiele nahelegen...

Gruß,

M.
Udo
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 12. Okt 2002, 17:34
Ich geh jedenfalls in kein Rock- oder Pop-Konzert mehr seit ich bei meinen letzten Besuchen mit so beschissenem Sound belohnt wurde das mir die Haare zu Berge standen. Da ist die CD um längen Livehaftiger. Bei Klassik kann ich nicht mitreden, aber ich weiß wie es klingt wenn einer in einem Zimmer auf dem Flügel spielt. Das kann bisher kein Tonträger 100% kopieren. Ich hab jedenfalls noch keine Anlage gehört wo sich so`n Teil absulut echt anhört. Das soll aber nicht als meckern aufgefasst werden. Vielleicht wäre so eine Aufnahme im schalltoten Raum ja möglich, so das beim Abspielen kein Raum der den Klang verändert mit reproduziert werden müßte.
oscar
Gast
#9 erstellt: 12. Okt 2002, 18:33
Hi,

ich gehe nicht mehr in Konzerte, weil es viel zu teuer ist.
Früher, als ein Ticket noch zwischen 25,- und 35,- DM gekostet hat, habe ich mir ziemlich viel angesehen. Aber heute, die merken doch nix mehr. ZZ TOP in der Jahrhunderthalle in FFM kostet über 50 EURO!!! Nein Danke.
Zitronenfalter
Gast
#10 erstellt: 12. Okt 2002, 20:17
In manchen Konzerthallen kostet Beethoven's Siebte,
von einem namhaften Orchester gespielt, weniger als
ein Volksmusik-Abend. Nicht, daß ich was gegen
Volksmusik hätte, aber... ich meine, Beethoven's
Siebte ist immerhin Beethoven's Siebte.
Kein Wunder, daß Symphonieorchester von Weltrang
sich heute nicht mehr zu fein sind, mit irgendwelchen
Rockbands Lärm zu machen (sozusagen das
Symphonieorchester als "Klangeffekt" im Live-Konzert,
ist schon peinlich irgendwie), und was kommt in 20 Jahren ?
Die Berliner Symhoniker als Vorgruppe im Vorprogramm
von Dj Ötzi ?
Skrebba
Neuling
#11 erstellt: 13. Okt 2002, 13:24
Interessantes Thema!
Trotz meiner inzwischen 43 Jahre habe ich mir meine musikalische Neugier erhalten. Die letzten zwei Wochen waren echt krass. Durch einen guten Freund, der Konzertrezensionen schreibt kam ich in den "Genuss" in einem kleine Club in Köln die Gruppe Idlewide zu hören. 4 Jungs knapp über 20 und anscheinend total angesagt. Mir ist bei der Lautstärke bald der Kopf weggeflogen. Zwei Stücke habe ich ausgehalten, dann bin ich zur Bar und habe mir gemütlich ein paar Kölsch gezischt. Ich kann das nicht nachvollziehen, warum die Jungs ihre Anlagen bis hinten hin aufdrehen. In dem Krach konnte man nämlich ganz difus heraushören, das die teilweise richtig geile Harmonien drauf hatten. Dann haben wir noch ein Konzert von Farin Urlaub, dem Gitarristen der Ärzte gesehen. Das ist dann schon wieder eine andere Nummer, da der Spassfaktor unheimlich hoch ist und die Band mit ihrer Musik einfach gute Laune verbreitet.
Am Freitag musste ich geschäftlich nach Leipzig und habe die Gelegenheit genutzt, abends das Gewandhausorchester sehen und hören zu dürfen ( Beethoven 4+5 ). Bei dem Orchesterklang läuft dir ein Schauer nach dem anderen über den Rücken. Das kann dir auch keine noch so gute Plattenaufnahme geben. Das ist das schöne an der Musik. Ihre Vielfältigkeit und ihre Ausdruckskraft und deswegen haben wir doch das schönste "Hobby", das man sich denken kann.
Skrebba
AMP4
Gast
#12 erstellt: 14. Okt 2002, 14:14
Hallo Leute,

ich finde diese Diskussionen immer wieder interessant. Sie sind in der Vergangenheit schon in anderen Foren geführt worden und immer hörte, bzw. las man heraus, das die HIFInisten, die ständig und andauernd von der "livehaftigen" Reproduktionsfähigkeit ihres Equipments überzeugt sind, von sich vor einem aufbauenden Konzertbühne schwafeln oder gar von "das ist besser als live" schwadronieren, höchstens einmal im Jahr in ein Konzert gehen oder noch nie in einem solchen gewesen sein und sich dann noch anmaßen, über die "korrekte" Reproduktion eines LS urteilen zu können. Mein Tip: Geht häufiger mal in ein Konzert mit wechselnden Stilrichtungen und Besetzungsgrößen. Für den Preis einer CD bekommt man IMMER noch eine Konzertkarte.

Beste Grüße
Matthias
martin
Gast
#13 erstellt: 14. Okt 2002, 14:43
Wie man eine CD als livehaftiger als ein ein soundtechnisch noch so schlechtes Konzert empfinden kann ist mir völlig unbegreiflich. Eine CD oder eine gar noch so gut gemachte DVD kann das Liveerlebnis nicht ersetzen. Das eine hat mit dem anderen sehr wenig zu tun, meiner Meinung nach.
Die Preise für Konzerte sind wirklich exorbitant gestiegen. Wenn z.B. die Londoner bei uns zu Gast sind, kostet der Platz mehr als doppelt so viel (Kat.1 92 EUR), als wie wenn das RSO spielt. Aber was solls, lieber gebe ich im Jahr 1000 Euro für Konzertkarten aus als 500 für CDs. Da hier einige ihre Favs nennen: Nächste Woche bin ich bei Motörhead und Alfred Brendel. Schönes Kontrastprogramm


@Malte: Wie lange wartet man für die Karten auf dem Grünen Hügel?
@martin
Gast
#14 erstellt: 14. Okt 2002, 14:54
Hallo martin,

bin zwar nicht Malte, habe jedoch mal zwei Jahre in bayreuth gwohnt und gearbeitet. Damals, anfang der 90er, war es so, daß Du selbst für die Generalproben enorme Wartezeiten hattest. Für die Festspiele an sich mußte man unter normalen Umstände Wartezeiten von bis zu 7 Jahren in Kauf nehmen. Aber die Erfahrung hat gezeigt, daß es immer Möglichkeiten gab, sei es Abendkasse und wie bei mir damals ein Sonder-Kontingent für Angehörige von Bundesbehörden, an Karten zu kommen.

Beste Grüße
Matthias
jean
Gast
#15 erstellt: 14. Okt 2002, 15:10
Hallo
Ich bin Rockfan, und gehe auch ab und zu an Konzerte. Letztere Konzerte die ich live sah und hörte ; Status Quo, AC/DC, ZZ Top, Aerosmith, Marillion,Simple Minds , etc.
An den Live Sound habe ich jeweils sehr hohe Erwartungen! Der Sound sollte recht Power haben, druckvolle Bässe, klare Mitten, und brilliante Höhen!
Soundbrei ist besch....... Auch dünner Sound mit fehlenen Bässen ist sehr ärgerlich.
Aus diesem Grund höre ich natürlich zuhause auch mit Klipsch LS, speziell für Rock und Pop exzellent!

gruss jean
Hifi-Listener
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 14. Okt 2002, 15:27
Hi,

also ich gehe gerne auf Rock-Festivals - wenn möglich über mehrere Tage. Und Warum? Weil man sich:

1. benehmen kann "wie eine Sau"
2. viele gleichgesinnte Leute
3. einfach mal ausm Alltag raus
4. schöne knapp bekleidete Frauen ansehen
5. biertrinken bis der Artzt kommt
6. viel gute Musik

Mir persönlich liegt es fern den Klang zu analysieren. (Hab eh immer Ohrstöpsel drin) Bei 3 Tagen vollbeschallung auch besser so!!

Ich lass mich einfach von der ganzen Atmosphäre mitreissen und Zappel dann auch ordentlich mit. (Na ja, mit 24 steht man so ein extrem Wochenende noch durch! He,he Ihr alten Säcke)Nicht böse sein jetzt.
@matthias
Gast
#17 erstellt: 14. Okt 2002, 18:07
Hallo Matthias,

ich habe den Stuttgarter Ring mit den 4 versch. Regisseuren gesehen. Ich war ziemlich beeindruckt, wie frisch man die olle Sage szenisch und musikalisch spielen kann, dass ich meinte, Bayreuth könne ich mir schenken. Jetzt höre ich aber immer öfter von der beeindruckenden Akustik dort. Kannst Du das bestätigen?

Grüße
martin aka wicki
Udo
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 14. Okt 2002, 18:27
Martin, ich bin mal, als es sie noch gab, in ein Konzert der DireStraits in der Deutschlandhalle in Berlin gegangen. Live war`s, aber nur vielleicht, ich glaub nicht daran, dazu wars zu genau an der Platte, viel zu genau, und das bei teilweise sehr komplexen Passagen. Klanglich und von der Atmosphäre wars das Beschissenste was ich jemals gehört habe. Ich brauche bei solcher Musik kein Gepfeife und Gegröhle aus dem Publikum. Mit Musik hat das nichts zu tun. Höchstens mit Volksbelustigung. (genau wie HiFi-Listener das schildert, seine Motivation ist O.K.) Ich war in drei Rock-Konzerten wo den Leuten entweder das Mikrofon oder ein Instrument entglitt. Die jeweils betroffenen sangen bzw. spielten aber munter ohne Störung weiter.

Bei Klassik ist`s hoffendlich noch anders. Klassik ist leider nicht mein Ding. Knopfler in der Philharmonie würde mir schon gefallen, wenn`s denn Live wäre.
martin
Gast
#19 erstellt: 14. Okt 2002, 18:52
Hi Udo,

nenn die Dinge doch beim Namen: Playback- das nenne ich schon Betrug
Bei Schweine-Rockkonzerten gehört die Flucht aus dem Alltag und den Begleiterscheinungen dazu. Bei gepflegter Langeweile, wie den DireStraits möchte man natürlich der Musik lauschen, kann ich verstehen.
Ich war mal bei den Neubauten, dort hat Blixa ein Lied mit einem leisen langsamen Intro abgebrochen und das gröhlende Publikum beschimpft. War sehr amüsant
Zitronenfalter
Gast
#20 erstellt: 14. Okt 2002, 18:59
>>Ich war in drei Rock-Konzerten wo den
Leuten entweder das Mikrofon oder ein Instrument entglitt. Die
jeweils betroffenen sangen bzw. spielten aber munter ohne
Störung weiter.<<

Das ist ja der Hammer. Wenn man schon nicht live
spielt, dann sollte man wenigstens darauf achtgeben,
daß einem nicht die Klampfe aus der Hand rutscht.
burki
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 14. Okt 2002, 19:22
Hi,

wenn sich schon der verkappte Tristan (also Malte) hier rumtreibt , so muss ich doch auch mal posten.

Mich treibt es eigentlich ueberhaupt nicht mehr zu Grossveranstaltungen im Rock/Pop-Bereich (Klassik ist da etwas anderes ), was aber vorallem mit dem Kommerz zu tun hat.
Interessanter finde ich da die kleinen lokalen Clubs (auch mit Alkohol und Qualm), wobei ich mir z.B. hoechst selten eine Jazz-Aufnahme (geht mir bei Kammermusik aber auch so) daheim anhoere (irgendwie hab ich da keinen besonderen Spass dabei). Auch fuer Live-Kirchenmusik kann ich mich begeistern (hoere ich ebenfalls daheim kaum) ...

Also ich sehe es (Konserve <--> Live)nicht so besonders verbissen, denn das Hoeren daheim hat durchaus viele Vorteile gegenueber einem Konzert (je nach Stimmung kann ich hoeren was ich will), auch wenn die musikalischen Highlights bei mir natuerlich immer Livekonzerte waren.

Gruss
Burkhardt
AMP4
Gast
#22 erstellt: 15. Okt 2002, 10:44

Hallo Matthias,

ich habe den Stuttgarter Ring mit den 4 versch. Regisseuren gesehen. Ich war ziemlich beeindruckt, wie frisch man die olle Sage szenisch und musikalisch spielen kann, dass ich meinte, Bayreuth könne ich mir schenken. Jetzt höre ich aber immer öfter von der beeindruckenden Akustik dort. Kannst Du das bestätigen?


Hallo Martin,

Das Festspielhaus in Bayreuth stellt eine Besonderheit des Opernbaues im 19. Jahrhundert dar. Fächerform des Zuschauerbereiches und ein stark ansteigendes Parkett, seitliche Abschottungen und Säulen sowie vor allem ein weitgehend abgedeckter, tiefer und besonders großer Orchestergraben sind Besonderheiten dieses Hauses. Sie sind zugeschnitten auf den von Wagner gewünschten mystischen Klang seiner Musik. Das Haus ist aber wenig geeignet für ein anderes Repertoire und fand auch praktisch keine Nachahmung. Durch die hohe Stoffausstattung weist Bayreuth eine ziemlich hohe Nachhallzeit auf, ganz im gegensatz beispielsweise zur Dresdner Semperoper. Ich fand die Akustik kurzgesagt phantastisch, besonders bei "Parsifal".

Beste Grüße
Matthias
Udo
Hat sich gelöscht
#23 erstellt: 15. Okt 2002, 11:13
@ Martin

Ich weiß aber definitiv das solche Sachen schon eingeplant sind um den "Live"-Eindruck zu erhöhen. Dazu gehört an bestimmten Stellen ein offenes Micro um Fehler o.Ä. zu machen. Auch ACapella (das ist dann wahrscheinlich sogar live) und/oder Zwischenansagen werden gern dazu benutzt den Eindruck des "Live" zu erwecken. Der Beschiss lauert überall.

@ Burki

Ne Kirchenorgel klingt zu Haus mit den entsprechenden Gerätschaften ganz gut, aber an Live kommt das nat. nicht im Traum ran. (wenn man`s mag) Aber gerade die Aufnahmen in kleinen intimen Clubs können sich zu Haus excellent anhören. (die Athmosphäre, Biergeruch etc. kann man ja simulieren z. B. Freunde die die jeweilige Musik mögen zum Bier und hören einladen)
burki
Gast
#24 erstellt: 15. Okt 2002, 14:20
Hi Udo,

ich hab in meinem Posting etwas ganz anderes ausdruecken wollen.

Ich bin eben kein besonderer Jazz- oder Kirchenmusikliebhaber, d.h. daheim langweilt mich das Ganze ziemlich.
Auch wollte ich keinen Vergleich (Live <--> Konserve) ziehen (wobei meine Anlage daheim durchaus recht gut reproduziert), sondern eher den Faktor Hoerumgebung (da reicht mir die Simulation mit Kumpels und Bier nicht so ganz ).
Auch bei der Kirche hab ich eben ein gewisses Problem mit der Simulation (meine da nicht die Raumakustik) ...

Gruss
Burkhardt
la hola
Gast
#25 erstellt: 15. Okt 2002, 14:50
Hallo

Ich gehe eigentlich auch querbeet in Konzerte. Am regelmäßigsten jedoch, wenn Dixieland gespielt wird. Ich bin in einem entsprechenden Club. Den Rauch muss ich zwar auch in Kauf nehmen, dafür kann ich ein (oder zwei) Glas Wein trinken, dabei eine Käseplatte entsorgen und dies bei durchaus fetziger Musik. Zudem gefällt mir das Publikum an diesen Anläßen. Es sind stinknormale Leute jeden Alters, ohne elitärem Gehabe. (Was sich übrigens nicht nur auf das Klassikpublikum bezieht, sondern durchaus auch das Pop-Klientel betrifft)

Gruß
la hola
Udo
Gast
#26 erstellt: 15. Okt 2002, 18:57
Na so "Bier"ernst hab ich das nicht gemeint. Natürlich macht es Spaß in einen Club zu gehen. Aber doch meist nicht um ein Konzert zu hören. Da gehts wohl mehr um gute Unterhaltung, um Leute treffen, sich austauschen usw.! Die Musik steht dea wohl nicht so absolut im Vordergrund, sondern eben AUCH. Muß ich jetzt nachträglich noch`n Smile dahinter setzen?
lahola
Ist häufiger hier
#27 erstellt: 16. Okt 2002, 07:40
Hallo Udo

Ich muss dich korrigieren. Der Club heißt Oldtime-Jazz-Club und wir Mitglieder bezahlen, damit entsprechende Bands aus dem In(CH)- und Ausland engagiert werden können. Die Konzerte finden meist in einem großen Saal in der Region (Zürichsee) statt und können von allen Leuten besucht werden. In der Regel sind sie auch ausverkauft.

Gruß

la hola
Tom
Gast
#28 erstellt: 16. Okt 2002, 10:01
Hmmm...komischer Thread...

Unter der Überschrift "Hifi - Konzerte" aber sicherlich berechtigt.

Trotzdem muss ich auch als Musiker (Gitarre, Schlagzeug) sagen, daß ich niemals auf ein Konzert gehen würde, um den Klang zu geniessen, jedenfalls bei weitem nicht primär.
Ich will schwitzende, ekstatisch spielende, konzentrierte, virtuose, abgedrehte, tierisch abrockende, mitreissende in, und extrovertierte Musiker sehen und erleben.
Sowohl Klassik im Abo, Deutschrock, HardRock, Jazzclub-Gigs, Kirchenaufführungen oder sonstiges...was ist schon Grönemeyer auf CD?!? Doch wohl nur ein Appetithäppchen...aber live ein 10-Gänge-Menu...

Man kann doch ein Liveerlebnis nicht ansatzweise mit einer Reproduktion auf CD oder DVD vergleichen...ausserdem ein Wort zu Live-CD's oder DVD's:
Es ist zweifelhaft heute anzunehmen, daß man wirklich das Live-Erlebnis 1:1 auf CD bannt...sämtliche Spuren werden erstens nachbearbeitet, zweitens u.U. aus verschiedenen Konzerten der Tournee zusammengeschnitten und drittens zum Teil overdubt...heisst: teilweise neu eingespielt...

Aber diese perfektionistische Hörgewohnheit haben wir den überproduzierten, auf glasklar mit 128 Spuren produzierten, technik-überlasteten Aufnahmen zu verdanken...

Seit Ihr schonmal in den Genuss gekommen, eine der bekannteren Band live bei einer Probe zu hören? Ist natürlich kaum praxisnah...aber DAS ist authentisch...und nicht (bei aller Liebe zur Produktion und der Mühe, die dahintersteckt) die weichgespülten, kompressionsgeschwängerten und effektbelasteten 5-Sterne-Aufnahmen.


Viele Grüße

Thomas

PS: Eine meiner LieblingsCD ist "Cowboy Junkies - The Trinity Session" - ein (!) Stereo-Mikro in der Kirche, die Musiker ringsherum, live eingespielt...Kopfhörer auf und geniessen...da hätte ich gerne mal Mäuschen gespielt...
martin
Gast
#29 erstellt: 16. Okt 2002, 11:21
Hi Tom,
ich denke, Du hast da einen wichtigen Punkt angesprochen. Aalglatte Produktionen wirken bei Rock/Punk einfach nur steril und distanziert. Da wundert man sich nicht, wenn wie Udo sagt,z.B. Dire Straits mit (Teil)Playback arbeiten um ihre perfekten Produktionen wenigstens ansatzweise live rüberzubringen.
Konzertveranstalter und Bands kritisieren ja in den Feuilletons die schwindende Konzertkultur der Jugendlichen. Umfragen hätten ergeben, dass die Jugendlichen lieber MTV schauen und CDs hören, als Konzerte zu besuchen. Mit Ausnahme der Megaevents, auf die eine Konzentration stattfände. Hauptgrund wäre Bequemlichkeit; ein weiterer der mir in Erinerung blieb war eben auch der Sound.

martin
hallo
Stammgast
#30 erstellt: 10. Nov 2003, 15:04
Da will ich mich auch mal an den Faden heften:

Ich gehe gerne und recht oft, naja inzwischen nicht mehr ganz so oft, zu Klassik/Jazz/Rock Konzerten. Fuer mich ist dort die Stimmung wichtig und besonders bei Jazz kann man ja ab und an Sessions erleben die es auf keiner Konserve gibt.
Bei Klassik ist es meisstens so, dass die Livequalitaet, d.h. die Akustik einfach aufgrund des Raumes viel besser als zu Hause ist. Zu Hause hoere ich auch nicht so laut obwohl die Anlage es eigentlich bringen taete. Irgendwie passt die Konzertlautstaerke aber nicht in eine Wohnung.

Zum Thema Klang in Bayreuth habe ich eher negative Erfahrung. Ich war allerdings noch nie dort, habe nur den Ring von Solti (nicht Bayreuth) und von Karl Boehm (Bayreuth). Es sind bei beiden Versionen ziemlich die gleichen Solisten, die Solti Aufnahme hat aber die deutlich bessere Akustik. Ich habe mir auch von Leuten die in Bayreuth waren sagen lassen, dass es durchaus ein Erlebnis ist dort zu sein, aber die Akustik etwas duenn ist.

Gruss Hallo
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