Equalizereinstellungen bei Höhenschwerhörigkeit?

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Journalist
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 04. Aug 2012, 14:48
Das Alter fordert den Tribut. Vor kurzem erfuhr ich von m einer Höhenschwerhörigkeit. Der Frequenzbereich beginnt bei 2.000 Hz, steigt an bis 6.000 Hz und hat ab dort einen Verlust von knapp 50 dB.

Jetzt experimentiere ich mit einem Software-Equalizer. D.h., ich lese meine CD's ein, auf dem Notebook, mit einem professionellen Audio-Bearbeitungsprogramm (Samplitude). Dort nehme ich einen graphischen EQ und versuche, meine Hörkurve umgekehrt nachzubilden, um die fehlenden Höhen in meinem Ohr zu kompensieren. Über den Digital-Ausgang des Notebooks gehe ich dann in den externen A/D-Wandler
(RME ADI 2).

Meine Frage nun, und das können wahrscheinlich nur die Experten sagen: Wieviel dB sollte man die defizitären Frequenzen anheben beim oben genannten Hörverliust? So in etwa?

Für Hinweise wäre ich extrem dankbar!

A.
Alligatorbirne
Stammgast
#2 erstellt: 05. Aug 2012, 00:40
Der Verlust wird nicht so einfach kompensierbar sein.
Das Gehirn wird dauerhafter Hörminderung bereits eine Kompensation durchführen, ein gegenteilig bearbeitetes Signal wird also entsprechend unnatürlich wahrgenommen.

Ich würde aufjedenfall einen Arzt aufsuchen, der Grund für die Minderung muss gefunden werden.
Mit bloßen Alter dürfte das Problem wohl nicht erklärbar sein.
Journalist
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 05. Aug 2012, 10:23
Du hast natürlich völlig Recht. Allerdings: Ich bin grad in einer Klinik für Hör-Störungen. Aufgrund meiner Höhenschwerhörigkeit habe ich einen Tinnitus. Deshalb trage ich jetzt ein Gerät, das, um dem Tinnitus zu begegnen, die Höhen anhebt. Tatsächlich klingt es klirrend oder blechern. Aber die HNO-Fachleute sagen: Das Gehirn muß erst wieder lernen, die bislang fehlenden Höhen zu verarbeiten. Der klirrende Klang soll allmählich wieder natürlich klingen. Und das gleiche hoffe ich eben in Bezug auf meine Anlage. D.h., ich will die Höhen allmählich anheben, also vielleicht in 0,5-dB-Schritten. Das könnte dann sogar therapeutisch sinnvoll sein.

Meine Frage hier zielte einfach nur darauf, zu meiner Orientierung : Was wäre bei meinen Hör-Werten letztendlich das Maß, wieviel ich die Höhen anheben müsste.

Sicher wirklich eine zu spezielle Frage. Hatte nur gedacht, vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen.

Dank bis dahin!

A.

PS: Es ist allerdings so: Der Grund für meine Höhenschwerhörigkeit ist wahrscheinlich einzig das Alter (49).
Das haben mir mittlerweile mindestens 5 HNO-Ärzte bescheinigt. Leider.
Fhtagn!
Inventar
#4 erstellt: 05. Aug 2012, 11:05
Wenn der Verlust ab 6Khz einsetzt, dann deckt dein Gehör immer noch den wichtigsten Frequenzbereich zum Musikhören ab.
Niemand kann dir sagen wie weit du deinen EQ anpassen musst, da nur du allein deine Wahrnehmung kennst. Gehe einfach nach Gefühl vor, dann passt es schon.
Aber was dein Gehör nicht mehr aufnehmen kann, das kannst du auch per EQ nicht wieder hörbar machen, dazu müsstest du eine Frequenzmodulation vornehmen.

Aber keine Panik: Selbst wenn dein Gehör irgendwann ganz den Geist aufgibt, kannst du dir immer noch mit einer FM-Anlage helfen.
Uwe_Mettmann
Inventar
#5 erstellt: 05. Aug 2012, 13:47
@Journalist
Tatsächlich ist es so, dass das Gehirn sich an die fehlenden Höhen gewöhnt hat. Es macht sozusagen für die aktuelle Situation einen Nullabgleich. Daher empfindest du das Hörgerät, das ja die Höhen anhebt, jetzt als zu höhenlastig. Insofern macht es momentan keinen Sinn, die Höhen mit einem EQ anzuheben.

Gewöhne dich erst mal an das Hörgerät. Ist das erfolgt, musst du dir überlegen, ob du mit oder ohne Hörgerät Musik hören möchtest. Wenn mit, dann brauchst du an der Anlage nichts zu ändern und wenn ohne, so macht es Sinn, mit einem EQ den Frequenzgang des Hörgerätes in etwa nachzubilden. Du hast dich ja schließlich an das Hören mit Hörgerät gewöhnt, dein Gehirn hat also so zusagen mit dem Hörgerät den Nullabgleich gemacht.


Gruß

Uwe
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