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Leistung ist relativ!+A -A |
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Autor |
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S_Urkel
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 25. Okt 2016, 15:45 | ||||
Hallo, ich lese im Forum, speziell bei der Kaufberatung, immer wieder von der Leistung des Verstärkers. Zum Beispiel: - Er muss viel Leistung haben, sonst klingt es nicht gut. - sind 140 Watt ausreichend für .... - mein Verstärker hat 2x220 Watt, damit kann ich richtig Party machen ... - und natürlich nicht den Wirkungsgrad der LS vergessen. usw. Jetzt höre ich seit Jahrzehnten mit einer Thorenskette, die bei 8Ohm gerade mal ca. 30 Watt an die Lautsprecher liefert. Das ist in Zahlen ganz schön mickrig im Vergleich zu dem heute üblichen. Meine Frage ist, warum habe ich in all den Jahren noch nie den Drang und Mut gehabt meinen Verstärker voll aufzudrehen? Bereits bei 40-45 Prozent der Gesamtlautstärke entwickelt das System eine so extreme Lautstärke, dass man Angst um die LS und Einrichtungen bekommt. Über die magischen 50% habe ich es noch nicht geschafft. Ich habe mal mit einer Smartphone APP die Dezibel bei ca. 15% gemessen. Ergebnis war ein Bereich von 80-85 Dezibel, gemessen bei Joss Stone "You Had me". Das ist ein eher ruhiger Jazztitel. Habe ich nun zu empfindlich Ohren oder hat der Verstäker wesentlich mehr Leistung als auf dem Papier? Falls irgendjemand meint dies läge an den LS, dann kann das auch nicht zutreffen, da ich schon die unterschiedlichsten LS angeschlossen hatte. Freue mich auf eure Antworten. |
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Passat
Inventar |
#2 erstellt: 25. Okt 2016, 15:55 | ||||
Dafür ist eine Eigenschaft des menschlichen Gehörs verantwortlich. Das Gehör hört Lautstärke logarithmisch. Für doppelte Lautstärke ist daher nicht, wie man vermuten könnte, die doppelte Leistung nötig, sondern die 10-fache Leistung! 300 Watt sind also "nur" doppelt so laut wie 30 Watt. Wieviel Watt du für welche Lautstärke benötigst, hängt vom Wirkungsgrad der Lautsprecher ab. Bei einem Lautsprecher mit einem Wirkungsgrad von 85 dB/W/m brauchst du für 85 dB nur 1 Watt. Für 75 dB also 0,1 Watt, für 65 dB 0,01 Watt, für 95 dB 10 Watt und für 105 dB 100 Watt. Für 115 dB würde man dann schon 1000 Watt benötigen. Vergleichen wir nun einmal die 30 Watt und die 220 Watt miteinander: Mit 30 Watt wäre o.g. Lautsprecher 99,7 dB laut, mit 220 Watt wären es 108,4 dB. Grüße Roman [Beitrag von Passat am 25. Okt 2016, 15:57 bearbeitet] |
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Alligatorbirne
Stammgast |
#3 erstellt: 25. Okt 2016, 16:35 | ||||
Ich würde sagen, dass die Raumakustik eine Rolle spielt. Wenn sie hallig ausfällt, hat man eher das Gefühl, laut zu hören. Besonders komprimierte (Dynamik) Pop-Musik wirkt schnell nervig, ohne das die Komponeten an der Leistungsgrenze sind. |
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MasterKenobi
Hat sich gelöscht |
#4 erstellt: 25. Okt 2016, 16:53 | ||||
Die maximale LEISTUNGSAUFNAHME des NETZTEILS bzw TRAFOS ist wichtig, wichtiger als die reine RMS oder Sinus Leistung des Verstärkers. An ihr kann man auch schön erkennen, wenn sie denn stimmt, ob bei den reinen RMS Werten gemogelt wurde oder sie halbwegs stimmen. [Beitrag von MasterKenobi am 25. Okt 2016, 16:55 bearbeitet] |
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kinodehemm
Hat sich gelöscht |
#5 erstellt: 25. Okt 2016, 16:59 | ||||
Moin vorab- das ist wie beim Essen.. Scharf ist relativ, laut ebenso. Wenn ich bei meinem kollegen sitze, meine ich nach ner stunde immer, dem Knalltrauma nahe zu sein - er behauptet, ich würde akustische Homöopathie betreiben.. Dabei war ich eigentlich immer der Meinung, keinesfalls leise zu hören. Das zweite ist eine möglichst modenfreie Raumakustik, auch da kann man mit Spass lauter hören. Mit 30-50W pro Kanal und LS, die den Begriff 'Laut' nicht völlig ins Gegenteil verkehren, kann man schon Party machen. Wie geschrieben, logarhytmischer Zusammenhang 100W statt 50 bedeuten nicht, das es doppelt so laut wird. Insofern läuft da bei dir nix falsch, don't worry.. An meinen Mittel-Hochtönern hängen fette 2 x 1. 8W - und die könnten deutlich lauter als meine mit max 500W befeuerten Bassabteile.. |
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.JC.
Inventar |
#6 erstellt: 25. Okt 2016, 17:08 | ||||
Alles ist relativ. Einen ganz normaler Vollverstärker mit 70 W sin reizt man nicht aus, auch nicht im eigenen Haus. (idR, es gibt Sonderfälle) Mit guten Hörnern reichen auch 15 W (für > 100 dB) |
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S_Urkel
Ist häufiger hier |
#7 erstellt: 25. Okt 2016, 17:13 | ||||
Also die Rechenbeispiele kann ich nachvollziehen. Raumakustik ist es meines Erachtens nicht. Die "Lautstärke" habe ich schon immer so gehabt, in unterschiedlichen Wohnungen, Häusern und auch unterschiedliche LS. Daher sehe ich den Verstärker als Hauptverursacher. Versteht mich nicht falsch, der Klang ist wunderbar auch bei großen Lautstärken. Ich wundere mich nur wie aus 30 Watt so eine Kraft entstehen kann. Bei 45% vibrieren buchstäblich die Wände. Wenn ich das Haus mal wieder alleine habe, muss ich die Messung mal mit einer höheren Lautstärke wiederholen. Bin mal gespannt wieviel mehr angezeigt wird, im Vergleich zur gefühlten Lautstärke. |
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S_Urkel
Ist häufiger hier |
#8 erstellt: 25. Okt 2016, 17:16 | ||||
@ j.c. Warum sind dann so viele Leute beim Kauf eines neuen Verstärkers so erpicht auf viel Leistung? Oft wird dann ja noch angemerkt, dass man gerne laut hört oder Party damit machen will. Oder verstehe ich das immer falsch? |
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.JC.
Inventar |
#9 erstellt: 25. Okt 2016, 17:32 | ||||
Weil sie indoktriniert wurden. Das ist auch mit anderen Sachen (Umständen, Verhältnissen, ..) so. ... |
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Anro1
Hat sich gelöscht |
#10 erstellt: 25. Okt 2016, 17:34 | ||||
Meiner ist größer als Deiner, und Viel hilft viel IMHO haben 90% der Käufer keine Ahnung was sie brauchen und kaufen aufgrund dieser Ratlosigkeit eben in der Geiz ist Geil Bude Verstärker die gerade zu Sonderpreisen und mit XXX Watt Musikleistungs Angabe im Regal stehen. So schön einfach ist die Hifi Welt |
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versuchstier
Hat sich gelöscht |
#11 erstellt: 25. Okt 2016, 18:29 | ||||
Das kann man so pauschal nicht sagen. Bei Class-A-Endstufen ist es zutreffend würde ich sagen, aber bei Class-D-Endstufen schon eher nicht mehr Gruß versuchstier |
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the_flix
Inventar |
#12 erstellt: 25. Okt 2016, 18:46 | ||||
Wovon liest du die % ab, vom Poti? Das sagt so gut wie gar nichts über den Aussteuerungsgrad aus. Je nach Eingangssignal kann die Vollaussteuerung schon bei niedrigen Potistellungen erreicht werden. 80 dBA sind ordentlich laut, wenn man alleine Musik hört. Wenn es aber Richtung Party geht, hat man so einen Pegel schnell mal durch die Leute alleine. Will man dann da rüber kommen, braucht es schnell die 10 dB mehr und damit die 10-fache Leistung. Im Bassbereich, gerade wenn man Richtung Heimkino denkt, dürfen es ruhig ein paar Reserven mehr sein. Reserven sind ja dazu da, sie eben nicht ausschöpfen zu müssen. Braucht man deutlich überdimensionierte Endstufen? Im Heimbereich generell nicht. Spricht was dagegen, sie trotzdem zu haben? Auch nicht. Bei mir werkelt zur Zeit eine nette kleine Endstufe mit 2x440 W an 4 Ohm. Der Limiter steht bei -18 dBu, bei Filmen ging mal die -3 dB LED (=-21 dBu) an, ansonsten langweilt sie sich und klingt einfach entspannt. [Beitrag von the_flix am 25. Okt 2016, 18:51 bearbeitet] |
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MasterKenobi
Hat sich gelöscht |
#13 erstellt: 25. Okt 2016, 18:53 | ||||
Das sind dann Leute, die sich freuen, wenn im Prospekt ihres Verstärkers etwas von 2×200 Watt pro Kanal steht. Lustig wird es nur, wenn hinten am Gerät selber eine maximale Leistungsaufnahme(Trafo) von nur 100 oder 150 Watt steht. Also eines von beiden kann dann unmöglich stimmen, es sei denn, die 2×200 Watt sind auf 10% oder mehr Klirr bezogen. Das ist bei kleineren Pianocrafts auch immer witzig, nur sind die wenigstens ehrlich, wenn auch nur im Kleingedruckten. Groß steht an ihnen 2×30 Watt an 6 Ohm. Hinten steht aber, eine maximale Leistungsaufnahme von nur 55 Watt insgesamt. Aber zum Glück steht hinter den 2×30 Watt ja noch klein 10%. Eine realistische Angabe wäre bei einer maximalen Leistungsaufnahme von nur 55 Watt etwas wie 2×10 - 2×15 Watt. Grob gesagt muss man nämlich, wenn man diese 55 durch 2 nimmt, von dieser Zahl nochmals ca -15 abziehen. Dann hat man einen halbwegs realistischen Wert pro Kanal. Wie gesagt, ganz vereinfacht ausgedrückt. Ps. Wie das ganze bei class d aussieht, weiß ich nicht. Bezog mich eher auf den Standard Class A/B. [Beitrag von MasterKenobi am 25. Okt 2016, 19:00 bearbeitet] |
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Passat
Inventar |
#14 erstellt: 25. Okt 2016, 19:29 | ||||
Hinten drauf steht nur nicht die maximale Leistungsaufnahme, sondern die nach Norm XY! Bei meinem Yamaha AVR steht hinten auch 490 Watt drauf, aber in der Bedienungsanleitung nennt Yamaha auch die maximale Leistungsaufnahme. Und die beträgt satte 1210 Watt. Oder der Yerstärker A-S301: Typenschild hinten: 190 Watt Max. Leistungsaufnahme nach Anleitung: 430 Watt. Oder Receiver R-S300: Typenschild hinten: 150 Watt Max. Leistungsaufnahme 280 Watt. Grüße Roman |
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Cantöner16
Gesperrt |
#15 erstellt: 25. Okt 2016, 19:55 | ||||
grundsätzlich werden bei stereo verstärker "echtere" leistungsangaben gemachen. beim avr vertun sich viele hesteller ausversehen und preisen dann z.b. 140 watt pro KANAL an ....bei den meisten dann fast angebliche 1000 watt ausgangsleistung ( lt. hetsteller ). ahnliche ehrlichere angaben bzgl. leistung finden bei endstufen statt. |
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Dadof3
Moderator |
#16 erstellt: 26. Okt 2016, 05:35 | ||||
Das ist genauso "echt" - und im Grunde auch sinnvoll. Beim Stereoverstärker gibt es ja nur eine Betriebsart - 2 Kanäle. Beim AVR hingegen gibt es jede Menge Konfigurationen, für die man nicht alle einzeln die Daten angeben kann. Da finde ich es durchaus sinnvoll, die theoretische Leistung jedes Kanals anzugeben - was nur oft fehlt oder höchstens indirekt und ungenau ermittelt werden kann, ist die Leistungsfähigkeit der Stromversorgung, denn die limitiert die Gesamtleistung. Die meisten Hersteller geben übrigens zusätzlich auch die Leistung im Zweikanalbetrieb an. Wünschenswert wäre auch eine Angabe im Fünfkanalbetrieb, die habe ich leider noch nie gesehen.
Welcher AVR-Hersteller tut das? Ich habe so eine Angabe noch nicht gesehen. |
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Passat
Inventar |
#17 erstellt: 26. Okt 2016, 08:21 | ||||
Pioneer schreibt bei seinen AVRs "garantierte Gesamtausgangsleistung". Beim SC-LX501 steht da:
Da das ein 7.1-AVR ist, garantiert Pioneer also 560/7 = 80 Watt pro Kanal im 7-Kanal-Betrieb, bei gleicher Belastung aller Kanäle. Als 1-Kanal-Wert gibt Pioneer 160 Watt an. Beim SC-LX901 sind es 850 Watt. 850/11 = 77 Watt pro Kanal. Als 1-Kanal-Wert gibt Pioneer 200 Watt an. Aber ob ein Hersteller das angibt oder nicht ist für die Praxis nicht sehr relevant, denn in der Praxis werden seltenst alle Kanäle gleichzeitig voll gefordert. Grüße Roman |
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Brenaim
Hat sich gelöscht |
#18 erstellt: 26. Okt 2016, 08:23 | ||||
Moin, hier z. B. Wir haben hier auch so einen Media-Markt Fake auf dem Dorf, da steht das an jedem Gerät dran...egal ob Denon, Yamaha, oder oder. Ergo wird schon mit viel Leistung geworben...erinnert irgendwie an die "Schneider-Kompakt-Anlagen-Zeit". Deya-vu Na denn.... |
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Passat
Inventar |
#19 erstellt: 26. Okt 2016, 08:41 | ||||
Wo steht da etwas von 1000 Watt? Ich lese da nur 150 Watt pro Kanal. Im Übrigen ist die Anzeige falsch. Der RX-V681 hat keine 9 Kanäle, sondern nur 7. Da hat sich der Schreiberling wohl von den 9 Lautsprecheranschlüssen verwirren lassen. Grüße Roman |
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S_Urkel
Ist häufiger hier |
#20 erstellt: 26. Okt 2016, 12:57 | ||||
@the_flix Die Prozentangabe leite ich von der Stellung des Lautstärkenregler ab. Die Anlage ist relativ alt, da gab es noch keine digitalen Dezibel- oder Prozentanzeigen. D.h. drehe ich den Regler komplett auf sind es 100%, in 12 Uhr Stellung wären es 50%. Deshalb auch immer die ca.-Angabe von mir. Der Thorens Verstärker ist übrigens ein Class-A Verstärker und kann nur Stereo... |
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Mickey_Mouse
Inventar |
#21 erstellt: 26. Okt 2016, 13:13 | ||||
diese Annahme ist falsch! diese "alten" Geräte haben für die Lautstärke Potentiometer mit logarithmischer Kennlinie! d.h. bei "12 Uhr" hast du nicht die halbe sondern gerade mal 1/10 der Nennleistung... wenn man lineare Potis verwenden würde, dann gäbe es ganz am Anfang einen wahnsinnigen Sprung von aus auf "extrem laut" und über den Rest des Weges würde sich kaum noch etwas ändern. |
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Passat
Inventar |
#22 erstellt: 26. Okt 2016, 13:36 | ||||
Dann schau dir einmal die dB-Angaben auf einem alten Verstärker an: Viertel aufgedreht ist -34 dB, halb aufgedreht ist -16 dB, voll aufgedreht 0 dB. Bei Yamaha AVRs geht der Regler von -80 dB bis +16,5 dB, du hast also einen Regelumfang von 96,5 dB. Ziehen wir beim AVR vom Anschlag die 16 dB ab, landen wir bei +0,5 dB des Reglers. Ziehen wir beim AVR vom Anschlag die 34 dB ab, landen wir bei -17,5 dB des Reglers. Halber Regelweg wären 48,25 dB unter Vollanschlag, also gerundet -31,5 dB. Das entspricht auf dem alten Lautstärkeregler 1/8 aufgedreht. Du musst dich bei der linearen Skalierung des Lautstärkereglers von AVRs gegenüber der logarithmischen Skalierung des Lautstärkereglers alter Geräte umgewöhnen. Grüße Roman |
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golf2
Inventar |
#23 erstellt: 26. Okt 2016, 13:36 | ||||
Das einzig relevante für mich bei einem Verstärker bzw Endstufe ist die Stromlieferfähigkeit bzw Laststabilität. Nach Wattzahlen gehe ich schon seit 20 Jahren nicht mehr. |
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13mart
Inventar |
#24 erstellt: 26. Okt 2016, 13:43 | ||||
auch das ist nicht wohl ganz richtig. Laut dieser Seite http://www.hifi-stud...ence/Consequence.htm liegt der Class A Anteil bei 5,5 bis 10 Watt, je nach Lastimpedanz. Also ein Gegen- taktverstärker mit relativ hohem Ruhestrom. Gruss Mart |
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the_flix
Inventar |
#25 erstellt: 26. Okt 2016, 17:23 | ||||
Es ist vollkommen egal, was auf dem Poti drauf steht. Wenn das Signal bei 12 Uhr um 16 dB gedämpft wird, kann die Endstufe trotzdem voll ausgesteuert sein, wenn das Eingangssignal groß genug ist. DIe Potistellung gibt nur an, um wieviel die Eingangsempfindlichkeit gedämpft wird. Solange man den Wert bei 0 dB aber nicht kennt, hilft einem das wenig. Aussagen über die genutzte Leistung und die Reserven kann man so nicht treffen, das ist nur raten. |
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Dadof3
Moderator |
#26 erstellt: 26. Okt 2016, 17:28 | ||||
Passat, wolltest du dich in deiner Antwort eventuell auf
Brenaim, 150 W pro Kanal sind keine 1150 W, auch wenn der wenig informierte Kunde das möglicherweise denkt (und die Hersteller und Händler das sicher auch bewusst in Kauf nehmen). Die Angaben dort sind völlig in Ordnung (bis auf die Kanalzahl). |
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S_Urkel
Ist häufiger hier |
#27 erstellt: 28. Okt 2016, 05:43 | ||||
Danke für die vielen Antworten und Informationen. D. h. die Watt Angabe ist in Bezug auf Lautstärke nicht so ausschlaggebend. Ich werde auf jeden Fall in den nächsten Tagen eine Messungen bei 50% machen und hier posten. |
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Mickey_Mouse
Inventar |
#28 erstellt: 28. Okt 2016, 09:50 | ||||
was willst du messen und worauf beziehen sich jetzt deine 50%?!? |
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cr
Inventar |
#29 erstellt: 28. Okt 2016, 10:01 | ||||
Vollaussteuerung in -0dB-Stellung sollte dann erreicht werden, wenn das Eingangssignal den Nennwert laut Manual hat, bei alten Verstärkern gerne 150 - 350 mV (effektiv), bei neueren oft mehr. Bei meinen Verstärkern stimmt das recht genau |
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lcts
Ist häufiger hier |
#30 erstellt: 28. Okt 2016, 20:40 | ||||
Das hat einen einfachen Grund. Der berühmte Presslufthammer in 1m Entfernung (100dB) gibt ca. 100mW Schallleistung ab. Die Frage ist also eher: Warum braucht der Verstärker so viel Watt um so das bisschen Partypegel zu erzeugen? Antwort: Die Umwandlung von Strom in Schall im Lautsprecher ist tierisch ineffizient (Dasselbe gilt für den Presslufthammer). Deswegen sagt die Leistung des Verstärkers auch alleine nix über die Lautstärke aus - mindestens so wichtig ist der Wirkungsgrad der Lautsprecher (die Hornfreunde hier wissen das). |
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cr
Inventar |
#31 erstellt: 28. Okt 2016, 21:12 | ||||
Am effizientesten im unteren Bereich sind 18-Zoll-PA-Chassis (21" natürlich noch mehr). Die erreichen knapp 100dB/W/m, was rund 3,7% entspricht (so einer zB http://www.beyma.com/products/lowmidfrequency/118P80ND8 ). Hochton-Kompressionstreiber erreichen bis zu 110 dB/W. HiFi-Boxen mit idR 80-90dB sind dagegen etwas bescheiden im Wirkungsgrad, der dann unter 1% liegt |
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tomtiger
Administrator |
#32 erstellt: 29. Okt 2016, 04:43 | ||||
Hi,
für sich alleine genommen nicht. Wenn Du das aber mit dem Lautsprecher, dessen Wirkungsgrad und dem Impedanzverlauf kombinierst, kannst Du Rückschlüsse über die maximale erzielbare Lautstärke bei unterschiedlichen Frequenzen ziehen. Mit dem Lautstärkeregler bestimmst Du die Ausgangsspannung (Lautstärke). Die Impedanz des Lautsprechers in Verbindung mit den Frequenzen des Musikmaterials bestimmen dann, wieviel Strom bei der gegebenen Ausgangsspannung geliefert werden muss. Kann der benötigte Strom nicht geliefert werden, nennt man das Clipping. Daumen mal Pi ergeben Spannung mal Strom Watt. Spannung dividiert durch Widerstand ergibt Strom. Übliche Lautsprecher haben oft im Tieftonbereich eine sehr geringe Impedanz, z.B. bei 1kHz über 10 Ohm, bei 50Hz nur 3 Ohm. In diesem Fall, wenn Du mit dem Lautstärkeregler eine Ausgangsspannung von z.B. 4V einstellst, muss der Verstärker bei 1kHz 1,6W, bei 50 Hz. aber 5,3W bereitstellen. Ist zwar etwa gleich laut, braucht aber fast die dreifache Leistung. Also vereinfacht dargestellt. Die Joss Stone Nummer (ist wohl eher Bluespop, nicht Jazz) wird da unter 50Hz. nicht viel haben. Bei diesem Musiksignal und einem Tieftöner, der das auch wiedergeben kann, würde Dein 30W Verstärker vermutlich rasch die Schutzschaltung auslösen (oder abrauchen), bei normalem Hörpegel. Und so einen Subwoofer mit dieser Musik wirst Du vermutlich auch noch nie an dem Verstärker betrieben haben. Bei Deiner Musik und mit einer netten 2 Wege Regalbox kann man bequem mit wenigen Watt sehr laut Musik hören. Unterhalb von 50 oder 60Hz. wird da aber kaum was sein (und das wenige wird durch die Raumakustik oft noch gut "aufgeblasen"). Wenn Du in einem akustisch optimierten Raum Musik hörst, die bei 30Hz. noch ordentlichen Pegel hat, und einen Subwoofer, der das bringt, brauchst Du leicht ein Vielfaches, nur damit es gleich laut ist wie der Rest. Wenn Du weißt, was für Musik Du hörst, wie sich Dein Lautsprecher verhält, und welche Lautstärke Du brauchst, dann kannst Du auch berechnen, wieviel Watt Dein Verstärker liefern muss. Die Wattangabe - so korrekt - bestimmt, wie laut Du bei gegebenen Frequenzen spielen kannst. LG Tom |
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Dadof3
Moderator |
#33 erstellt: 29. Okt 2016, 07:37 | ||||
Dennoch ist es so, dass man durch mehr Leistung die maximale Lautstärke nur sehr wenig beeinflussen kann. Wenn ich einen Verstärker mit doppelter Leistung nehme, schaffe ich gerade mal 3 dB mehr. Wer es sehr laut mag, muss sich vor allem geeignete Lautsprecher zulegen. |
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.JC.
Inventar |
#34 erstellt: 29. Okt 2016, 15:03 | ||||
Hi, stimmt. Was den Satz: Leistung ist relativ, einDRUCKsvoll bestätigt. Ist halt nix für Mietwohnungen. Und beim NiWo Horn muss man schon auf die Bausubstanz achten. |
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S_Urkel
Ist häufiger hier |
#35 erstellt: 31. Okt 2016, 12:42 | ||||
@Mickey_Mouse Die 50% beziehe ich nur noch auf die Stellung des Lautstärkenreglers, mehr nicht. Den Rest habe ich, dank der hilfreichen Antworten verstanden. |
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S_Urkel
Ist häufiger hier |
#36 erstellt: 31. Okt 2016, 13:25 | ||||
@13smart Hätte ich gewusst das jemand so genau prüft, hätte ich mir die Mühe gemacht auf den A/B Anteil hinzuweisen. Aber deine Angaben sind auch nicht ganz richtig. Ich kenne die Seite, aber lt. meiner BDA wird bis 11Watt bei 8Ohm im Class-A Betrieb gespielt. @tomtiger Mir geht es nicht um laut hören, bin mir nicht sicher ob das in meinem Beitrag falsch rüber gekommen ist. Im Gegenteil, ich höre eher leise. Da ich noch nie Regallautsprecher hatte, sondern nur Standlautsprecher wie z. B. B&W804/803 und aktuell einen Vroemen LS, habe ich eigentlich auch kein Bassproblem. Mit diesen LS kann man auch in Musiktiteln von Joss Stone einen sehr tiefen Bass feststellen. Deshalb verstehe ich evtl. auch nicht so wirklich was Du mir mit "diesem Musiksignal" sagen willst. Soll das etwa heißen, dass viel Watt und der entsprechenden Musik, also sehr basslastig, der Verstärker besser "geschützt" ist? |
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tomtiger
Administrator |
#37 erstellt: 31. Okt 2016, 14:30 | ||||
Hi,
nicht wirklich. Ich wollte darauf hinweisen, dass Du mit dem Lautstärkeregler nicht die Ausgangsleistung (direkt) regelst, sondern nur die Ausgangsspannung. Es kann also bei Deinem 30W Verstärker theoretisch durchaus so sein, dass - abhängig von Lautsprechern und Musiksignal - schon dann, wenn gerade mal Musik hörbar ist, die maximale Ausgangsleistung geliefert wird. Der Lautstärkeregler bestimmt nicht direkt die Ausgangsleistung. Also der regelt nicht von 0 bis 30Watt, er regelt nur die Ausgangsspannung. Bei 30W an 8 Ohm sind das maximal um die 15V. Die B&W804 hat Impedanzminima vom 3 Ohm, da sind die 30W schon mit 9V erreicht. Es kann also durchaus sein, dass auch wenn Du am Drehregler noch massig "lauter" stellen könntest, der Verstärker bereits "am Ende" ist, also nicht mehr Leistung abgeben könnte ohne zu clippen. Dazu kommt eben, dass - je nachdem welche Leistung angegeben ist - der Verstärker auch kurzfristig mehr Leistung abgeben kann. Diese Spitzenleistung (peak power) kann über einige Millisekunden ein mehrfaches der nominellen Leistung sein, reicht also, um einen kurzen Bassimpuls wiederzugeben. Es ist also durchaus möglich, dass Du all die Jahrzehnte die Maximalleistung nahezu ausgereizt hast. Würdest Du in einem größeren Raum weiter weg von den Lautsprechern hören wollen, müsstest Du lauter drehen, und das ginge dann nicht ohne Verzerrungen, Clipping, Überhitzen, etc. Ebenso ist es möglich, dass wenn Du solch enorm basslastige Musik spielen würdest, der Verstärker die Lautstärke nicht ohne Verzerrungen, Clipping, etc, liefern könnte. Die Position des Lautstärkereglers ist kein sicherer Indikator dafür, wieviel Leistung der Verstärker abgibt. LG Tom |
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Goodman_
Stammgast |
#38 erstellt: 31. Okt 2016, 15:33 | ||||
Hallo, als einer "in die Jahre Gekommener" will ich mal (ganz schüchtern ) etwas in Erinnerung bringen und je nach Betrachtungsweise und Anforderung im Prinzip immer noch zuträfe: Je höher der Wirkungsgrad eines LS desto geringer bräuchte die abgegebene Leistung eines Verstärkers sein. Schlechter Wirkungsgrad eines LS hoher/höhere Leistung eines Verstärkers empfehlenswert. . Beides zusammengenommen zu erfüllen wäre in Bezug auf das End- bzw. Hörprodukt eigendlich ideal. Dann hätte man beide Anforderungen erfüllt..... Puhhhh....weil es nicht für jeden (oder die Meisten) zufriedenstellend sein könnte. Grusse B l a c k y . |
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Cantöner16
Gesperrt |
#39 erstellt: 31. Okt 2016, 15:45 | ||||
sehe ich genau so goodman, ein ls mit hohem wirkungsgrad an sich "bringt" schon mal ein mehr. wir dürfen aber das eigentliche thema nicht aus den augen verlieren. soweit ich mich erinnere hatte der te erfragen wollen, warum ER, trotz seiner 30 watt anlage noch NIE das bedürfnis hatte , vollkommen aufzudrehen. er wunderte sich in diesem zusammenhang wohl über die heutigen leistungsangaben generell... mal so nebenbei, ich habe meine auch noch nieeee ganz aufgedreht. wäre bei den meisten hier wohl dann kaum auszuhalten oder? bei den ganzen hubraummonstern und ps Boliden...ist ja fast wie bei "manta manta " aber hast schon recht |
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