Aus 2 mach 1? Naim NACA Bi-wiring-Kabel selbst bauen

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khabag
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 21. Aug 2017, 06:01
Hallo zusammen,

für meine Dali Epicon2 möchte ich gerne ein Bi-Wiring-Kabel bauen aus einem normalen Naim NACA5-Kabel.
Verstärker ist ein Supernait2 - Länge der Kabel ca 5m (bi-wired).

Ist das so einfach möglich oder gibt es etwas zu beachten?

khabag

PS: BITTE KEINE GRUNDSATZDISKUSSION ÜBER DEN UN-/SINN VON BI-WIRING
kölsche_jung
Moderator
#2 erstellt: 21. Aug 2017, 06:46

khabag (Beitrag #1) schrieb:
...
Ist das so einfach möglich oder gibt es etwas zu beachten?
...

kommt drauf an ...

wenn man das rein technisch betrachtet, kann man das einfach so machen, wäre dann aber (technisch gesehen) sinnlos ...

von einer nicht-technischen seite betrachtet, wird es wohl als sinnvoll angesehen, da müssten dann aber wohl "irgendwelche dinge" beachtet werden, silberkabel für den HT, verschiedene stecker, vielleicht die drehrichtung der verseilung und ganz wichtig sicherlich die Laufrichtung der Kabel

... schwierig ...
golf2
Inventar
#3 erstellt: 21. Aug 2017, 07:23
Da kann man jedes halbwegs gute LS-Kabel verwenden, muss nicht unbedingt das NAIM Kabel sein. Lediglich die Kabellänge sollte wirklich exakt gleich sein - wenn man das schon so machen will.
sealpin
Inventar
#4 erstellt: 21. Aug 2017, 07:27

golf2 (Beitrag #3) schrieb:
...Lediglich die Kabellänge sollte wirklich exakt gleich sein ...


Warum das?
Und nein, das ist bitte nicht als Start für eine "...GRUNDSATZDISKUSSION ÜBER DEN UN-/SINN VON BI-WIRING" zu verstehen.
Ich möchte nur wissen, welcher (technischer) Grund für diese (recht absolut formulierte) Aussage hier vorliegt.
golf2
Inventar
#5 erstellt: 21. Aug 2017, 07:31

khabag (Beitrag #1) schrieb:

Ist das so einfach möglich oder gibt es etwas zu beachten?

Das hat nichts mit Grundsatzdiskussionen zu tun, der TA wollte nur wissen ob es was zu beachten gibt - warum muss man sich hier nur alles immer rechtfertigen?
kölsche_jung
Moderator
#6 erstellt: 21. Aug 2017, 07:51

sealpin (Beitrag #4) schrieb:

golf2 (Beitrag #3) schrieb:
...Lediglich die Kabellänge sollte wirklich exakt gleich sein ...


Warum das?
....

der elektrische Impuls bewegt sich mit 2/3 c (also etwa 200.000 km/s) im Kupferkabel ... durch unterschiedliche Lauflängen entsteht ein Zeitversatz delta T ...
ist zB das eine Bi-Wiring-Kabel .... 200.000 km länger als das andere, ergibt das einen zeitlichen Versatz von einer Sekunde, bei kleineren Längenuterschieden wird die Differenz halt entsprechend kleiner ...

ob man diese unterschiedliche Laufzeit für relevant hält? ... na das soll mal schön jeder selbst entscheiden ...
sealpin
Inventar
#7 erstellt: 21. Aug 2017, 08:19
warum fühlt man sich gleich persönlich angegriffen, wenn eine sachliche Rückfrage kommt?

@golf2:
müssen musst Du nichts, nur wenn Du solch eine absolute Aussage machst, dann gebietet es m.M.n. der Anstand und wirkt auch deutlich kompetenter, wenn eine sachliche Begründung dazu gegeben wird - idealerweise gleich zusammen mit der Aussage.

siehe Post von kölsche_jung.
das ist eine sachliche Aussage dazu.
Ideal wäre dann noch evtl. ein praktischer Bezug, also z.B. um wie viel Zeit das (Audio) Signal bei einem Längenunterschied von z.B. 1m verzögert ankommt.
dharkkum
Inventar
#8 erstellt: 21. Aug 2017, 08:23

sealpin (Beitrag #7) schrieb:

Ideal wäre dann noch evtl. ein praktischer Bezug, also z.B. um wie viel Zeit das (Audio) Signal bei einem Längenunterschied von z.B. 1m verzögert ankommt.


Um 0,000000005 s.
kölsche_jung
Moderator
#9 erstellt: 21. Aug 2017, 08:37
was immerhin 5 (in Worten fünf) Nanosekunden wären ... das sieht doch schon anders aus, als dharkkums Zahl mit den vielen Nullen nachm Komma
bapp
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 21. Aug 2017, 10:36
Jetz mal ernsthaft:
Es wird höchste Zeit, dass die korrupte Kabelindustrie endlich mal auf den Nanometer genau konfektionierte Produkte anbietet.
Wie soll man denn sonst die heutzutage teilweise höchstauflösende Kette noch angemessen betreiben können?
Mickey_Mouse
Inventar
#11 erstellt: 21. Aug 2017, 11:10

kölsche_jung (Beitrag #9) schrieb:
was immerhin 5 (in Worten fünf) Nanosekunden wären ... das sieht doch schon anders aus, als dharkkums Zahl mit den vielen Nullen nachm Komma

ich würde das anders darstellen wollen.

nehmen wir mal als ganz grobe Abschätzung an
elektrisches Signal 200.000.000m/s, da nehmen wir mal ganz frech statt der 2/3C einfach die volle Lichtgeschwindigkeit von 300.000.000m/s
Schall 343m/s, da ich heute großzügig bin 300m/s (s.u. es kommt hier absolut nicht aufs Pfund an )
-> Faktor 1.000.000 oder eine Million

oder ... und darauf wollte ich eigentlich hinaus:
1m "Strom" entspricht 1/1000000m Schall!
ein Längenunterschied des Kabels von einem Meter bedeutet für die Laufzeit des Signals genau dasselbe wie 0,001mm Abstandsunterschied der Lautsprecher den der Schall zurück legen muss.

oder noch etwas anschaulicher:
wenn ein Kabel 1km länger als das andere ist, dann ist es zeitlich (in etwa) dasselbe, als wenn man den Lautsprecher 1mm weiter weg stellt!

zum eigentlichen Thema:
es gibt nur zwei physikalische Parameter, die man bei einem LS Kabel überhaupt in Betracht ziehen kann:
a) ohmscher Widerstand
b) (Längs) Induktivität

nimmt man zweimal dasselbe Kabel für Bi-Wiring, dann wird die Induktivität ja im schlimmsten Fall sogar verdoppelt. Da würde es sich als technisch gesehen anbieten, wenn man für den Hochton dünneres Kabel aber mit geringerer Induktivität nimmt und keine zwei identischen Kabel.

bei a) ist das so eine Sache. Der ohmsche Widerstand halbiert sich natürlich, aber was nutzt das?
die Leistung (also der Strom und auch der Dämpfungsfaktor) wird für den Bass benötigt, der hat aber weiterhin "nur" 4qmm zur Verfügung.
auch wenn es im ersten Moment schwachsinnig klingt, wenn man tatsächlich an Bi-Wiring glauben sollte, dann müsste man konsequenterweise die Brücken in den LS belassen! Dann nutzt man tatsächlichen den doppelten Kabelquerschnitt für den Bass.

das gilt natürlich ausschließlich für Bi-Wiring!!! Bei Bi-Amping knallt da im besten Fall nur die Sicherung...
kölsche_jung
Moderator
#12 erstellt: 21. Aug 2017, 11:16
@bapp

naja, man darf das grundsätzlich nicht überbewerten ... hat man solche Längenunterschiede bei getrennten Kanälen, also Kabel für rechten/linken Kanal, kann man diese Laufzeitunterschiede (LZU) problemlos ausgleichen ...

ist zB ein LS-Kabel einen Meter länger als das andere, bekommt der Lautsprecher sein Signal zwar etwas später ... dieses "Hinterhereilen" kann man aber problemlos ausgleichen, indem man den Lautsprecher mit dem längeren Kabel näher zum Hörplatz positioniert ... und zwar um exakte 0,001715 Millimeter.

Dadurch würde die Laufzeitdifferenz des betreffenden Lautsprechers vollständig ausgeglichen.

... und bevor da Einwände kommen ... ja, das längere Kabel hat auch mehr Widerstand, was zu einem geringeren Pegel führt, aber auch das wird (ich hab das gerade nur grob überschlagen) durch die nähere Positionierung zum Hörer so gut wie ausgeglichen ...

Problematisch wird das allerdings beim Bi-Wiring ... iaR sitzen Hoch/Mittelton und Bass ja im selben Gehäuse ... da ist ein "Angleichen" (durch verschieben um exakte 0,001715 Millimeter) nicht zu erreichen ...
aber da könnte man sich allerdings mit Unterlegscheiben mit einer Dicke von 0,001715 Millimeter beim nacheilenenden Chassis behelfen ... dann würde alles wieder passen ...

QED
bapp
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 21. Aug 2017, 11:17

wenn ein Kabel 1km länger als das andere ist, dann ist es zeitlich (in etwa) dasselbe, als wenn man den Lautsprecher 1mm weiter weg stellt!

Womit wir dann längenmäßig wieder im Nanobereich wären!
Was passiert, wenn ein Kabel zu kurz ist?
Mickey_Mouse
Inventar
#14 erstellt: 21. Aug 2017, 11:21

bapp (Beitrag #13) schrieb:
Was passiert, wenn ein Kabel zu kurz ist?

wenn man es deshalb nicht an die Anschlussklemmen anschließen kann, dann hat es natürlich recht großen Einfluss, es kommt kein Ton mehr aus den Lautsprechern
kölsche_jung
Moderator
#15 erstellt: 21. Aug 2017, 11:23

Mickey_Mouse (Beitrag #14) schrieb:

bapp (Beitrag #13) schrieb:
Was passiert, wenn ein Kabel zu kurz ist?

wenn man es deshalb nicht an die Anschlussklemmen anschließen kann, dann hat es natürlich recht großen Einfluss, es kommt kein Ton mehr aus den Lautsprechern ;)


tztztz ... ich Fachkreisen nennt sich sowas ein ungeheuer ruhiges Klangbild ...
Böötman
Inventar
#16 erstellt: 21. Aug 2017, 11:31
Habt Ihr eure Schätzchen mal zerlegt um die interne Verkabelungslänge auszumessen um dies mit der Außenverkabelung zu kompensieren?

Ich denke mal nicht. 1m mehr oder weniger macht den Kohl nicht fett.
kölsche_jung
Moderator
#17 erstellt: 21. Aug 2017, 11:41

Böötman (Beitrag #16) schrieb:
... 1m mehr oder weniger macht den Kohl nicht fett.

alles eine Frage der persönlichen Sichtweise ...

ein um ein Meter längeres Kabel fordert geradezu eine Positionierung um 1,75 Mikrometer näher am Hörer ... das sind fast 2 Mikrometer ... das liest sich dann schon anders als irgendeine Zahl mit vielen Nullen ...
sealpin
Inventar
#18 erstellt: 21. Aug 2017, 11:48

dharkkum (Beitrag #8) schrieb:

sealpin (Beitrag #7) schrieb:

Ideal wäre dann noch evtl. ein praktischer Bezug, also z.B. um wie viel Zeit das (Audio) Signal bei einem Längenunterschied von z.B. 1m verzögert ankommt.


Um 0,000000005 s. :.



wir war das klar ... es ging mir nicht um die Sachlage selber (kann ja jeder/jede gerne selber rechen .. ist nicht so schwer), sondern mich persönlich stört das (von mir so empfundene) unreflektierte Posten eines solchen Fakts: "...die Kabellänge sollte wirklich exakt gleich sein...".

aber egal, hat sich wohl 'eh erledigt, da golf2 sich dazu nicht mehr äußert.
Macht nix.

Ich denke mal es sollte Konsens sein, dass die Kabellänge zumindest kein (für die Übertragung des Musiksignals) beachtenswerter Parameter sein wird.

ciao
sealpin
khabag
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 21. Aug 2017, 19:32
Vielen Dank soweit - wirklich lustig und zugleich lehrreich


Mickey_Mouse (Beitrag #11) schrieb:

es gibt nur zwei physikalische Parameter, die man bei einem LS Kabel überhaupt in Betracht ziehen kann:
a) ohmscher Widerstand
b) (Längs) Induktivität

nimmt man zweimal dasselbe Kabel für Bi-Wiring, dann wird die Induktivität ja im schlimmsten Fall sogar verdoppelt. Da würde es sich als technisch gesehen anbieten, wenn man für den Hochton dünneres Kabel aber mit geringerer Induktivität nimmt und keine zwei identischen Kabel.

bei a) ist das so eine Sache. Der ohmsche Widerstand halbiert sich natürlich, aber was nutzt das?
die Leistung (also der Strom und auch der Dämpfungsfaktor) wird für den Bass benötigt, der hat aber weiterhin "nur" 4qmm zur Verfügung.
auch wenn es im ersten Moment schwachsinnig klingt, wenn man tatsächlich an Bi-Wiring glauben sollte, dann müsste man konsequenterweise die Brücken in den LS belassen! Dann nutzt man tatsächlichen den doppelten Kabelquerschnitt für den Bass


Was bedeutet das im konkreten Fall NACA/Dali/Supernait2 - ist das anders als bei üblichen bi-wiring-Kabeln (wie etwa dem AQ Rocket 44)?

Khabag
Mickey_Mouse
Inventar
#20 erstellt: 21. Aug 2017, 19:43
es steht eigentlich alles da und alles weitere würde wohl gegen deinen ausdrücklichen Wunsch:
PS: BITTE KEINE GRUNDSATZDISKUSSION ÜBER DEN UN-/SINN VON BI-WIRING
verstoßen

oder anders herum gefragt: was bezweckst du GENAU damit?
mit genauen physikalischen Anforderungsprofil kann man dir dann auch sagen was/wie du es machen musst ...


[Beitrag von Mickey_Mouse am 21. Aug 2017, 19:45 bearbeitet]
Danzig
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 21. Aug 2017, 20:30

ob man diese unterschiedliche Laufzeit für relevant hält? ... na das soll mal schön jeder selbst entscheiden ...


Manch Hirn ist halt ein absolut korrekter Hochleistungsrechner und nur an so nem Hochleistungsrechner kann das Präzisionsinstrument Ohr überhaupt richtig funktionieren.

Ich bin mal gespannt, wann der IQ in Zusammenhang mit Kabelklang gebracht wird.


aber da könnte man sich allerdings mit Unterlegscheiben mit einer Dicke von 0,001715 Millimeter beim nacheilenenden Chassis behelfen ... dann würde alles wieder passen ...


Aber nur wenn man jedes Ohr vom Sitzplatz aus mit dem Laser auf Abstand zum Lautsprecher einmisst. Und zwar nach jeder Bewegung. Wird ne lange Hörsession. Nur schlecht wenn einem dann der nötige Sauerstoff im Hirn fehlt. Geatmet werden darf während der Session nicht.


[Beitrag von Danzig am 21. Aug 2017, 20:33 bearbeitet]
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