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Moderne Lautsprecher und moderne Wohnräume passen nicht mehr zusammen

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Autor
Beitrag
Matthias182
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 12. Dez 2023, 11:06
Hallo zusammen,

ich bin schon seit einiger Zeit auf der Suche nach neuen, „besseren“ Lautsprechern für mein Wohnzimmer. Dabei habe ich schon einiges angehört und mich auch mit dem Thema Raumakustik beschäftigt.

Je länger ich mich einlese und schaue, was der Markt so bietet, gewinne ich den Eindruck dass im Mainstream Lautsprecher und Wohnraum nicht mehr zusammenpassen. Lautsprecher scheinen immer häufiger auf eine möglichst lineare Abbildung hin ausgerichtet zu werden (gleiches scheint für Elektronik zu gelten, glaubt man denn an Verstärkerklang). Einige große (Canton) sogar eher etwas spitz, nach meinem Empfinden. Mir ist bewusst, dass es auch Gegenbeispiele gibt, es geht mir aber um die grundsätzliche Tendenz.

Gleichzeitig entwickelt sich unser modernes Wohnen immer mehr zu einer Bahnhofshalle. Große Räume mit vielen Schallharten Flächen und eher zurückhaltender Möblierung. Wenn möglich hohe Decken, kaum noch Stoffe und schalldämpfende Materialien, harte Böden.

Daraus resultierenden dann aus meiner Sicht die üblichen Empfehlungen in Foren, Teppich vor die Lautsprecher, schwere Vorhänge, Absorber, Bassfallen bis hin zur Optimierung mittels Einmesssystemen (DSP).

Ich werde da das Gefühl nicht los, dass beides irgendwie auseinanderläuft. Warum reagiert der Mainstream da nicht mehr auf die räumliche Situation und bietet Lautsprecher die besser dafür geeignet wären? Oder ist meine Wahrnehmung da nur verzerrt und es gibt das alles auch in der Breite schon?

Wäre sehr an euren Meinungen interessiert, ob ihr das ähnlich sehr oder auch nicht.


Gruß
Matthias
anakyra
Inventar
#2 erstellt: 12. Dez 2023, 11:35

Matthias182 (Beitrag #1) schrieb:
Ich werde da das Gefühl nicht los, dass beides irgendwie auseinanderläuft. Warum reagiert der Mainstream da nicht mehr auf die räumliche Situation und bietet Lautsprecher die besser dafür geeignet wären?


Weil der Mainstream weder AVR noch große Lautsprecher bei sich stehen hat, da ist eine Soundbar schon das höchste der Gefühle. Der Markt ist klein und die, die sich bewusst dafür entscheiden nehmen i.d.R. auch die Konsequenzen in Sachen Raumgestaltung hin.
DB
Inventar
#3 erstellt: 12. Dez 2023, 14:57

Matthias182 (Beitrag #1) schrieb:

Gleichzeitig entwickelt sich unser modernes Wohnen immer mehr ...

Wer's braucht, muß halt mit den Randbedingungen leben. Geliefert wie bestellt.
Der_Weihnachtsmann
Stammgast
#4 erstellt: 12. Dez 2023, 15:56
Warum Linearität etwas schlechtes sein soll, musst du aber auch mal erklären.
daily-driver
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 12. Dez 2023, 16:02
Ich habe über 20 Jahre im Heimtexgeschäft zugebracht, habe da auch einige Entwicklungen bewußt miterlebt. das was hier Thema ist, betrifft, wie auch bereits angemerkt, eine sehr kleine Randgruppe. Geht doch einfach mal in einen der gängigen Heimelektronikmärkte, Hifi spielt (fast) keine Rolle mehr, die Märkte stehen voll mit Fernsehern in teilweise abstrusen Preisregionen. Da kann die Bude auch hallen, beim Fernsehen stört´s nur bedingt.


[Beitrag von daily-driver am 12. Dez 2023, 18:34 bearbeitet]
Matthias182
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 12. Dez 2023, 16:04
Interessante Sichtweisen.

Bei dem Markt habe ich natürlich an die Käufer solcher Gerätschaften gedacht und nicht auch an die Käufer von Soundbars.

Ich sage nicht, dass Linearität schlecht ist, nur dass ein solcher Lautsprecher in einem schallharten Raum zu spitz klingt. Oder anders herum, ein leichter Abfall im Hochton könne in so einem Raum angenehmer sein.
Der_Weihnachtsmann
Stammgast
#7 erstellt: 12. Dez 2023, 16:06
Das glöttet doch heutzutage alles die Einmessung. Und jeder AVR sollte mindestens einen 5 (eher mehr) Band Equalizer haben, wenn man nicht einmessen möchte.
daily-driver
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 12. Dez 2023, 16:08

Der_Weihnachtsmann (Beitrag #7) schrieb:
Das glöttet doch heutzutage alles die Einmessung. Und jeder AVR sollte mindestens einen 5 (eher mehr) Band Equalizer haben, wenn man nicht einmessen möchte.



Können die auch Hall reduzieren? Das ist eine ernstgemeinte Frage aus echter Unwissenheit. ANC ist ja bei Kopfhörern mittlerweile auch ne Art Standard...


[Beitrag von daily-driver am 12. Dez 2023, 16:29 bearbeitet]
Matthias182
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 12. Dez 2023, 18:05
Alles per DSP zu erschlagen, ist mir irgendwie zu einfach. Warum dann jedes mal die Diskussion welche Lautsprecher die besten sind? Ich kann dann ja jeden Lautsprecher so anpassen, dass er für mich am besten klingt. Dann kann ich dieses Forum auch komplett schließen
hifipirat
Inventar
#10 erstellt: 12. Dez 2023, 18:54
Es ist in der Tat so, dass sich die Wohnungseinrichtung im Laufe der Jahrzehnte geändert hat. Früher waren lange und hohe Schrankwände sowie schwere Teppiche und Gardinen mit Vorhängen Pflicht für ein gepflegtes Ambiente. Heute ist nun mal Minimalismus angesagt. Na, wem‘s so gefällt, der muss auch mit dem Klang einer Bahnhofshalle leben. Wenn man in seiner Bude viele schallharte Oberflächen hat, da kann auch das beste Einmesssystem nichts mehr ausrichten, Das ist Physik und die lässt sich nicht überlisten.
Man kann mittels Raumeinmessung etwas kaschieren, aber die grundlegenden Dinge wie Nachhallzeiten sollte man besser mit akustischen Maßnahmen angehen. Dafür sind nun mal Teppiche und Vorhänge und eine Schrankwand ein probates Mittel in Wohnräumen. Nicht jeder möchte gleich in einem Tonstudio wohnen. Bei wem WAF keine Rolle spielt, der kann sich gerne an seine Wände Diffuser und Absorber hängen sowie Deckensegel anbringen. Das ist die konsequenteste aber nicht immer optisch die beste Lösung. Das Einmesssystem braucht dann nur noch den Rest erledigen.

Ich behaupte mal, dass sich einzig die Lautsprecher im Laufe der Zeit nicht geändert haben. Es gibt durchaus auch Vertreter darunter, die einen leichten Abfall im Frequenzgang besitzen. Und nicht alle von denen spielen auch linear. Sonst würden sich die Lautsprecher wohl kaum von einander unterscheiden. Bei einigen Herstellern lässt sich sogar der HT/MT Bereich mittels Regler anpassen. Also wenn man den Markt genauer betrachtet, dürfte bei den Lautsprechern für jeden was dabei sein. Man muss halt nur versuchen, das für seinen Raum passende Modell zu finden. Das kann sich in der Praxis als etwas schwierig erweisen, da man die Lautsprecher am besten in den eigen vier Wänden testen sollte. Bei großen und schweren Standlautsprechern wird das zumeist eine logistische Herausforderung. Aber es lohnt sich durchaus. Habe ich auch so bei meinen Lautsprechern gemacht.


[Beitrag von hifipirat am 12. Dez 2023, 18:54 bearbeitet]
Times
Stammgast
#11 erstellt: 12. Dez 2023, 20:43

Matthias182 (Beitrag #9) schrieb:
Alles per DSP zu erschlagen, ist mir irgendwie zu einfach. Warum dann jedes mal die Diskussion welche Lautsprecher die besten sind? Ich kann dann ja jeden Lautsprecher so anpassen, dass er für mich am besten klingt.


Jein.

Ein guter Lautsprecher definiert sich ja nicht nur über einen möglichst linearen Frequenzgang (den man teilweise auch via DSP erreichen kann bzw. aufgrund des Einfluss vom Raum sogar muss, wenn man darauf Wert legt), sondern auch über das Maß an Verzerrung und Rauschen in Abhängigkeit von der Lautstärke, Gehäuseresonanzen, Abstrahlverhalten, sein n-Wege Konzept, etc... Alles Dinge, die Einfluss auf das Klangerlebnis haben und die dir kein Einmesssystem der Welt ausbügelt.

Was aus meiner persönlichen Sicht richtig ist, ist dass die subjektive Diskussion um Lautsprecher und ein Probehören außerhalb der eigenen vier Wände wenig sinnvoll ist. Dafür sind die individuellen Gegebenheiten einfach zu unterschiedlich, der Einfluss des Raumes zu groß.

Insgesamt finde ich die Entwicklung in dieser Hinsicht aber durchweg positiv. Durch Audyssey, Dirac, REW und Co. hat jeder inzwischen nicht nur jeder die Möglichkeit den (negativen) Einfluss der räumlichen Gegebenheiten ein großes Stück zu reduzieren, sondern auch zu kontrollieren und somit zu verstehen was da genau passiert, um den Klang am Ende bewusst an die eigenen Vorlieben anpassen zu können.

"Früher" ist man dank schwindligen Händlern, schwurbelnden HiFi-Gazetten und dem eigenen subjektiven Empfinden immer davon ausgegangen, dass die neue Investition "besser" klingt, was auch immer das bedeutet hat. Der Gefahr kann man heute aus dem Weg gehen, auch wenn das einige gar nicht wirklich wollen...


[Beitrag von Times am 12. Dez 2023, 20:44 bearbeitet]
Pollton
Inventar
#12 erstellt: 12. Dez 2023, 20:52
Hallo,

in schallharten Räumen würde ich keine breitstrahlende Lautsprecher nehmen, so ruft man mehr Reflexionen hervor. Besser wären Lautsprecher, die gerichteter Abstrahlen bzw. stärker bündeln. Zum Beispiel Lautsprecher mit großen Mitteltöner und Hochtöner mit Waveguide.



hifipirat (Beitrag #10) schrieb:

Ich behaupte mal, dass sich einzig die Lautsprecher im Laufe der Zeit nicht geändert haben.

Das würde ich nicht sagen, nach meiner Einschätzung waren die Lautsprecher früher oft anders konstruiert als heute. Meistens mit breitabstrahlende Hochtöner und Mitteltonkalotten oder kleine Konusmitteltöner. Oft waren die Hochtöner auch etwas vorlaut oder aggressiv abgestimmt, damit in stark gedämpften Räumen die Details nicht verloren gingen. So was würde in modernen Räumen gar nicht gut funktionieren.
Matthias182
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 13. Dez 2023, 09:36
Ich kann sicher mit Einmessystemen eine Menge mehr erreichen als früher und ich habe auch neue Möglichkeiten, die es so früher nicht gab. Gleichzeitig schaffe ich mir aber auch mit jedem "Filter" auch wieder neue Einflüsse auf das Gesamtsystem und verändere so den Klang. Ist natürlich auch intelligent von der Industrie hier eine Lösung für ein anderes Problem anzubieten.

Das Hören zuhause ist auch aus meiner Sicht unabdingbar. Allerdings hatte ich mittlerweile einige Lautsprecher bei mir im Wohnzimmer und da kommt eben auch der Eindruck her, dass vieles aus dem Mainstream nicht zum Mainstream des Wohnens zu passen scheint.

Ich muss schon sehr genau auf die Charakteristik des Lautsprechers schauen um zu sehen, was geeignet sein könnte. Da sind wir dann eben bei gerichteter Abstrahlung bzw. Bündelung. Abfall des Hochtons außerhalb der Achse, etc. Ich würde aber behaupten, dass solche Lautsprecher heute eher seltener sind bzw. nicht unbedingt zum Mainstream gehören.
DB
Inventar
#14 erstellt: 13. Dez 2023, 10:10
DSP kann man machen, es ist aber keine Abhilfe für die Tiefgaragenakustik "moderner" Wohnräume. Damit bekommt man Reflexionen nicht weg.
DJ_Bummbumm
Inventar
#15 erstellt: 13. Dez 2023, 11:16

Matthias182 (Beitrag #1) schrieb:
Warum reagiert der Mainstream da nicht mehr auf die räumliche Situation und bietet Lautsprecher die besser dafür geeignet wären?

Was für LS sollten das sein? Extrem bedämpfter Hochton wäre auch nicht das Gelbe vom Ei.

Letztendlich müsste man die Wohnpäpste am Schlips packen, die solche Hifi-feindlichen Bedingungen diktieren.

BB
Times
Stammgast
#16 erstellt: 13. Dez 2023, 11:32

Matthias182 (Beitrag #13) schrieb:
Ich kann sicher mit Einmessystemen eine Menge mehr erreichen als früher und ich habe auch neue Möglichkeiten, die es so früher nicht gab. Gleichzeitig schaffe ich mir aber auch mit jedem "Filter" auch wieder neue Einflüsse auf das Gesamtsystem und verändere so den Klang. Ist natürlich auch intelligent von der Industrie hier eine Lösung für ein anderes Problem anzubieten.


Meine subjektive Erfahrung ist, dass moderne Einmesssysteme deutlich mehr Probleme lösen als sie erzeugen - sofern man weiß was man tut. Aber es ist keine Raketenwissenschaft (mehr) und es gibt nicht nur mehr als genug, sondern auch überwiegend kostenlose Quellen und Werkzeuge, die es jedem ermöglichen, sich intensiv mit der Materie vertraut zu machen.

Was schlussendlich dazu führt (zumindest ist die Wahrscheinlichkeit gegeben), dass man nachvollziehen kann welche Änderungen am Equipment welche Auswirkungen ergeben und so wiederum gezielt Dinge verändert werden können.

Die Alternative ist einfach immer wieder neue Dinge kaufen und dann subjektiv zu entscheiden, ob es gefällt oder nicht, ob es in den eigenen Ohren "besser klingt" oder nicht. Auch eine Möglichkeit. Und ich würde auch nie behaupten, dass man auf diese Art weniger Spaß am Hobby hat.

Aber alleine die Möglichkeit zu haben, ohne immense Kosten und tiefstes Fachwissen den Dingen auf den Grund gehen zu können und damit nicht mehr den Marketing-Aussagen von Herstellern, Händlern und Presse ausgeliefert zu sein, ist doch grandios.


Matthias182 (Beitrag #13) schrieb:
IDas Hören zuhause ist auch aus meiner Sicht unabdingbar. Allerdings hatte ich mittlerweile einige Lautsprecher bei mir im Wohnzimmer und da kommt eben auch der Eindruck her, dass vieles aus dem Mainstream nicht zum Mainstream des Wohnens zu passen scheint.


...was am Ende aber ein physikalisches Problem ist, weil der Einfluss des Lautsprechers Grenzen hat, so optimiert er auch sein mag.


Matthias182 (Beitrag #13) schrieb:
Ich muss schon sehr genau auf die Charakteristik des Lautsprechers schauen um zu sehen, was geeignet sein könnte. Da sind wir dann eben bei gerichteter Abstrahlung bzw. Bündelung. Abfall des Hochtons außerhalb der Achse, etc. Ich würde aber behaupten, dass solche Lautsprecher heute eher seltener sind bzw. nicht unbedingt zum Mainstream gehören.


Was ist für dich Mainstream? Eine Soundbar am TV? Ein Bluetooth-Lautsprecher irgendwo im Regal?
Zwei (oder mehr) Lautsprecher an einem Verstärker / Receiver sind es meiner Meinung nach nicht mehr, zumindest wenn ich meinen Bekannten- und Verwandtenkreis anschaue.

Und bei denen, die sich tatsächlich noch mehr mit dem Thema HiFi beschäftigen, stehen die unterschiedlichsten Speaker...
Peppermint-PaTTy
Inventar
#17 erstellt: 13. Dez 2023, 11:59

DJ_Bummbumm (Beitrag #15) schrieb:

Letztendlich müsste man die Wohnpäpste am Schlips packen, die solche Hifi-feindlichen Bedingungen diktieren.BB

Wem wird hier von wem bitte etwas diktiert?
Also ich zumindest, und das gilt vermutlich glücklicherweise für die Meisten, entscheide ganz selbständig und autark, wie es bei mir aussehen soll.
Und ja, es ist mir "übersichtlicher" möbliert auch lieber als vollgestopft - mit allen akustischen Nachteilen, die dadurch zu tragen sind.
hifipirat
Inventar
#18 erstellt: 13. Dez 2023, 13:15
Naja, die Architektur hat sich im Laufe der Zeit schon erheblich verändert (zumindest hier im Osten).

Wenn ich mir die heute gebauten Wohnungen so anschaue, dann sind die mMn nicht unbedingt für Hifi oder Wohnraumkino geeignet. Ich sehe das in meinem Bekanntenkreis. Da sind einige in neu gebaute Häuser gezogen. Dort befindet sich dann eine lange Fensterfront mit Glas bis zum Boden und davor ein terrassenartiger Balkon. Hinzu kommt dann noch eine offene (amerikanische) Küche, die in das Wohnzimmer integriert ist. Und als ob das für die akustische Katastrophe nicht reichen würde, ist auch noch viel Beton verbaut. Kein Wunder das es dann hallt wie in einer Bahnhofshalle. Zumal wenn die Bude auch noch spärlich möbliert ist. In solchen Räumen kann selbst das beste Raumkorrektursystem nichts ausrichten. Da helfen einzig nur akustische Maßnahmen, wie Bedämpfung des Raumes.

Kürzlich hatte ich ein Video auf YT gesehen, wo der LM bei einem seiner Kunden eine Storm Audio Vorstufe eingemessen hatte. Der Raum war schon so hallig, dass konnte man selbst aus dem YT Video entnehmen. Angeblich hat es dank ART doch noch einigermaßen geklungen. Aber ich behaupte mal, dass da trotzdem viel Potenzial verschenkt wurde. Für einen Bruchteil des Preises für eine Profivorstufe hätte er Typ mit akustischen Maßnahmen mehr erreichen können. Ich finde es immer wieder putzig, wenn Leute sich solche Profiteile kaufen und dann denken, damit wären alle Ihre Probleme in ihrem Wohnzimmer behoben.
Peppermint-PaTTy
Inventar
#19 erstellt: 13. Dez 2023, 13:22
Ja, es stimmt sicher, dass sich die Wohnarchitektur geändert hat. Aber hier ging es m. E. um die persönliche Einrichtung der Wohnräume.
Und selbst bei der architektonischen Wohnraumgestaltung wird zumindest häufig so gebaut, wie die Meisten es gegenwärtig wünschen, denke ich. Und beim Eigentum gibt es in der Regel wohl noch Eingriffsmöglichkeiten, wenn nicht sogar im Vorfeld Gestaltungsmöglichkeiten.
hifipirat
Inventar
#20 erstellt: 13. Dez 2023, 13:43
Logisch, das sich die Architektur nach den Wünschen der Kunden richtet. Und jetzt sind nun mal derart gestaltete Wohnungen gefragt.
Nur kann man dann nicht erwarten, dass es für Hifi einen vernünftigen Klang ergibt und das ganz egal was für Lautsprecher hingestellt werden.
Wenn die Akustik schon von vornherein miserabel ist, da hilft der Einsatz von Lautsprechern die ein gebündeltes Abstrahlverhalten haben oder eine Absenkung im Hochtonbereich besitzen, nur bedingt. Damit kann man allenfalls ein bisschen entgegenwirken.

Wenn man sich für eine Hifi gerechte Wiedergabe interessiert, sollte man seinen Wohnraum entsprechend einrichten. Die Möglichkeiten dazu hat jeder. Es ist nur so, dass meistens WAF dagegen steht und man Kompromisse eingehen muss, um den Hausfrieden zu wahren. Nur sollte man dann auch bereit sein, Kompromisse bei der Akustik zu ertragen.
DB
Inventar
#21 erstellt: 13. Dez 2023, 13:46

hifipirat (Beitrag #18) schrieb:
Hinzu kommt dann noch eine offene (amerikanische) Küche, die in das Wohnzimmer integriert ist.

Soll ja ruhig jeder mitbekommen, wenn man Blumenkohl kocht ...
13mart
Inventar
#22 erstellt: 13. Dez 2023, 13:54

Times (Beitrag #16) schrieb:
Meine subjektive Erfahrung ist, dass moderne Einmesssysteme deutlich mehr Probleme lösen als sie erzeugen - sofern man weiß was man tut. Aber es ist keine Raketenwissenschaft (mehr) und es gibt nicht nur mehr als genug, sondern auch überwiegend kostenlose Quellen und Werkzeuge, die es jedem ermöglichen, sich intensiv mit der Materie vertraut zu machen.

Ja, es ist keine Raketenwissenschaft. Aber immer wieder kann man die Erfahrung machen,
dass das 'automatische Einmessen' mal besser und mal schlechter funktioniert. In meinem
Fall (Dipole) musste ich lernen, was zu tun ist, also welche Eingriffe sinnvoll sind und welche
man am besten nicht vornimmt.

Gruß Mart
daily-driver
Hat sich gelöscht
#23 erstellt: 13. Dez 2023, 14:08
Passt gerade zum Thema, heute beim Weihnachtsbaumkauf habe ich gesehen, dass der toom Schallabsorberpaneele anbietet, 89,99 für ein 2,4m hohes Paneel, Breite habe ich mir nicht gemerkt, könnte 60cm gewesen sein. Gibt also doch jemanden, der sich sorgt...
Pollton
Inventar
#24 erstellt: 13. Dez 2023, 14:19
Hallo,

Matthias182 (Beitrag #13) schrieb:
Abfall des Hochtons außerhalb der Achse, etc. Ich würde aber behaupten, dass solche Lautsprecher heute eher seltener sind bzw. nicht unbedingt zum Mainstream gehören.

auf den Mainstream würde ich nicht so sehr achten. Für mich ist Mainstream das, was die Masse sich wünscht, dabei rücken Dinge wie Design, Trends, praktische Dinge usw. in den Vordergrund. Die Lautsprecher müssen schön aussehen, nicht zu groß, aber schlank damit die sich in der Wohnung gut integrieren lassen. Der Klang leidet darunter, aber einige Hersteller bauen nach den Wünschen der Mehrheit, weil sich so mehr verkaufen lässt. Quantität vor Qualität so zu sagen. Für mich sind Mainstreamlautsprecher nicht wirklich gute Lautsprecher.
DJ_Bummbumm
Inventar
#25 erstellt: 13. Dez 2023, 14:55

DB (Beitrag #21) schrieb:

Soll ja ruhig jeder mitbekommen, wenn man Blumenkohl kocht ... ;)

Wer es sich leisten kann, hat dafür zusätzlich eine separate "Kochküche".

BB
net-explorer
Inventar
#26 erstellt: 13. Dez 2023, 15:07

Matthias182 (Beitrag #1) schrieb:
...Ich werde da das Gefühl nicht los, dass beides irgendwie auseinanderläuft. Warum reagiert der Mainstream da nicht mehr auf die räumliche Situation und bietet Lautsprecher die besser dafür geeignet wären? ... Gruß Matthias


Weil auch eben diese modernen Wohngaragen zum Thema "Akustik", die man klanglich gerne hört, nicht passen!
Die Lautsprecher können nichts für die chaotisch vagabundierenden Schallreflexionen in einem solchen Raum.
Einfach mal in so einem Raum in die Hände klatschen, und darüber nachdenken...
DerHilt
Stammgast
#27 erstellt: 13. Dez 2023, 15:13

DJ_Bummbumm (Beitrag #25) schrieb:
Wer es sich leisten kann, hat dafür zusätzlich eine separate "Kochküche". BB
Da kann dann das Personal auch essen.
Matthias182
Ist häufiger hier
#28 erstellt: 13. Dez 2023, 15:47
Ich finde die letzten Aussagen treffen schon sehr den "Konflikt". Meine Wahrnehmung ist eher, dass jeder alles möchte. Den "perfekten", ansprechenden, gemütlichen Wohnraum und dabei gleichzeitig eine perfekte Wiedergabe. Dazwischen macht dann jeder seine eigenen Kompromisse.

Und wo unsere Industrie doch so findig ist, frage ich mich, ob entweder meine Wahrnehmung so verzerrt ist oder der Versuch tatsächlich der Quadratur des Kreises entspräche. Dass sich nicht alles in Luft auflösen lässt ist klar, aber die Tendenz hätte ich zumindest erwartet.
DB
Inventar
#29 erstellt: 13. Dez 2023, 16:12

Matthias182 (Beitrag #28) schrieb:
Den "perfekten", ansprechenden, gemütlichen Wohnraum und dabei gleichzeitig eine perfekte Wiedergabe. ...
Und wo unsere Industrie doch so findig ist, frage ich mich, ob entweder meine Wahrnehmung so verzerrt ist oder der Versuch tatsächlich der Quadratur des Kreises entspräche.

Nein, man hat aber den Menschen seit Jahrzehnten völlig irrige Vorstellungen vom "ansprechenden" Wohnraum eingehämmert.
DJ_Bummbumm
Inventar
#30 erstellt: 13. Dez 2023, 16:23

DB (Beitrag #29) schrieb:

Nein, man hat aber den Menschen seit Jahrzehnten völlig irrige Vorstellungen vom "ansprechenden" Wohnraum eingehämmert.

Sind "die Menschen" zu keiner individuellen Entscheidung fähig, was ihnen persönlich gefällt?

BB
Times
Stammgast
#31 erstellt: 13. Dez 2023, 16:29

Matthias182 (Beitrag #28) schrieb:
Meine Wahrnehmung ist eher, dass jeder alles möchte.


...was weder ein Neues, noch auf den Spagat zwischen minimalistischem Wohnraum und highfidelem Musikgenuss reduzierbares Phänomen wäre.


Matthias182 (Beitrag #28) schrieb:
Den "perfekten", ansprechenden, gemütlichen Wohnraum und dabei gleichzeitig eine perfekte Wiedergabe. Dazwischen macht dann jeder seine eigenen Kompromisse.


Ist das in deiner Wahrnehmung wirklich so? Den Menschen dich ich kenne, die sich intensiver mit dem Thema HiFi beschäftigen, ist absolut bewusst, dass Kompromisse gemacht werden müssen. Und zwar um so mehr auf der einen, je mehr mehr das Pendel in die andere Richtung schwingt. Wenn beides von Interesse ist (was ja meistens der Fall ist, nur unterschiedlich stark ausgeprägt) ist es ja nicht verwerflich, diese Kompromisse so gering wie möglich halten zu wollen und das individuell verfügbare Budget dafür zu nutzen.


Matthias182 (Beitrag #28) schrieb:
Und wo unsere Industrie doch so findig ist, frage ich mich, ob entweder meine Wahrnehmung so verzerrt ist oder der Versuch tatsächlich der Quadratur des Kreises entspräche. Dass sich nicht alles in Luft auflösen lässt ist klar, aber die Tendenz hätte ich zumindest erwartet.


Das Interesse besteht doch, sonst gäbe es in diesem Bereich keinen technischen Fortschritt. Und eine Tendenz lässt sich meiner Meinung nach auch erkennen: Wireless (Kardioid-) Aktivlautsprecher, die alle gängigen Streamingplattformen unterstützen, mit integriertem, automatischem DSP und einem rundum-sorglos Paket für die Einrichtung. Perfekt für ein Klientel mit viel Geld und suboptimalen akustischen Bedingungen.
Peppermint-PaTTy
Inventar
#32 erstellt: 13. Dez 2023, 16:39

DJ_Bummbumm (Beitrag #30) schrieb:
Sind "die Menschen" zu keiner individuellen Entscheidung fähig, was ihnen persönlich gefällt?
BB

Du schriebst doch in Beitrag #15 selbst, es würde "diktiert".
Dass man den "Menschen seit Jahrzehnten völlig irrige Vorstellungen vom "ansprechenden" Wohnraum eingehämmert" hat, finde ich allerdings auch zu rigoros formuliert. Natürlich lässt man sich manchmal beeinflussen, aber der Geschmack und auch die Verhältnisse ändern sich nun mal.
Hayford
Inventar
#33 erstellt: 13. Dez 2023, 17:04

Matthias182 (Beitrag #1) schrieb:
Hallo zusammen,

ich bin schon seit einiger Zeit auf der Suche nach neuen, „besseren“ Lautsprechern für mein Wohnzimmer. Dabei habe ich schon einiges angehört und mich auch mit dem Thema Raumakustik beschäftigt.

Je länger ich mich einlese und schaue, was der Markt so bietet, gewinne ich den Eindruck dass im Mainstream Lautsprecher und Wohnraum nicht mehr zusammenpassen. Lautsprecher scheinen immer häufiger auf eine möglichst lineare Abbildung hin ausgerichtet zu werden (gleiches scheint für Elektronik zu gelten, glaubt man denn an Verstärkerklang). Einige große (Canton) sogar eher etwas spitz, nach meinem Empfinden. Mir ist bewusst, dass es auch Gegenbeispiele gibt, es geht mir aber um die grundsätzliche Tendenz.

Gleichzeitig entwickelt sich unser modernes Wohnen immer mehr zu einer Bahnhofshalle. Große Räume mit vielen Schallharten Flächen und eher zurückhaltender Möblierung. Wenn möglich hohe Decken, kaum noch Stoffe und schalldämpfende Materialien, harte Böden.

Daraus resultierenden dann aus meiner Sicht die üblichen Empfehlungen in Foren, Teppich vor die Lautsprecher, schwere Vorhänge, Absorber, Bassfallen bis hin zur Optimierung mittels Einmesssystemen (DSP).

Ich werde da das Gefühl nicht los, dass beides irgendwie auseinanderläuft. Warum reagiert der Mainstream da nicht mehr auf die räumliche Situation und bietet Lautsprecher die besser dafür geeignet wären? Oder ist meine Wahrnehmung da nur verzerrt und es gibt das alles auch in der Breite schon?

Wäre sehr an euren Meinungen interessiert, ob ihr das ähnlich sehr oder auch nicht.


Wer keine Raumakustik betreiben will / darf, muss das ja nicht machen, zudem gibt es "Moderne Lautsprecher" an der man seine "Hör-vor-liebe" anpassen kann, zudem noch ein vernünftiges "Einmesssystem" (z.B. Dirac) und dann sollte das schon passen.
nuvero


[Beitrag von Hayford am 13. Dez 2023, 17:07 bearbeitet]
DB
Inventar
#34 erstellt: 13. Dez 2023, 17:49

DJ_Bummbumm (Beitrag #30) schrieb:
Sind "die Menschen" zu keiner individuellen Entscheidung fähig, was ihnen persönlich gefällt?

Nur sehr eingeschränkt. Das geht schon beim Auto los "was sollen denn die Nachbarn denken".
Wenn man schaut, wie die Herde der Lemminge bereitwillig hierhin und dorthin rennt, sieht es mit individueller Entscheidung eher dürftig aus, wobei auch Gruppendruck eine gewisse Rolle spielen dürfte.
UweM
Moderator
#35 erstellt: 13. Dez 2023, 18:29
Man muss ja nicht jede Mode mitgehen.

Ich finde eine Turnhallenakustik nicht nur beim Musikhören negativ, sondern auch dann, wenn ich mich mit Menschen dort unterhalte. Das stört mein Wohlbefinden und daher kommt so was für mich nicht in Frage.
hifipirat
Inventar
#36 erstellt: 13. Dez 2023, 18:43

Matthias182 (Beitrag #28) schrieb:

Und wo unsere Industrie doch so findig ist, frage ich mich, ob entweder meine Wahrnehmung so verzerrt ist oder der Versuch tatsächlich der Quadratur des Kreises entspräche. Dass sich nicht alles in Luft auflösen lässt ist klar, aber die Tendenz hätte ich zumindest erwartet.


Aber genau das macht doch die Industrie. Die hat für den Mainstream die Soundbars entwickelt. Diese Soundbars lassen sich leicht installieren, nehmen kaum Platz weg und man braucht oft noch nicht mal einzumessen. Aber Hauptsache das DolbyAtmos Logo prangt auf dem Gehäuse. Mit geschicktem Marketing wird das Teil dann dem Kunden schmackhaft gemacht. Das ist der wahre Mainstream und nicht wir hier im Forum mit unseren Lautsprecher Systemen und AVRs, die wir uns in die Bude stellen.
Von daher halte ich die Aussage das die heutigen Lautsprecher „zu Mainstream sind“ etwas zu hoch gegriffen. Klar das trifft sicherlich auf viele Modelle der On-Wall oder In-Wall Lautsprecher oder diese kleinen Satelliten Boxen zu. Aber gestandene Hifi Lautsprecher mit einem gewissen Volumen sind alles andere als Mainstream und die werden sicherlich auch nicht für den Mainstream entwickelt. Denn wie oben schon geschrieben geht der Mainstream ganz andere Wege. Da sind sowohl die Hifi Lautsprecher als auch die ganze Elektronik drum herum nur noch eine Nische.

Und nebenbei für solche Soundbars sind akustisch miserablen Wohnräume mit wenig Möblierung auch kein Thema mehr. Für den Klang dieser Soundbars ist es so ziemlich egal, wie der Raum beschaffen ist. Der geneigte User ist schon glücklich, wenn aus der Soundbar Krach Bum Bang herauskommt und der Bass stärker ist als aus den dünnen Fernsehlautsprechern. Audiophile Wiedergabe ist da eher nicht erwünscht. Das muss ich leider in meinem Bekanntenkreis immer wieder erleben. Da bin ich mit meinem 5.1 System, Leinwand und Projektor der verrückte Exot.


[Beitrag von hifipirat am 13. Dez 2023, 18:44 bearbeitet]
DB
Inventar
#37 erstellt: 13. Dez 2023, 19:06

hifipirat (Beitrag #36) schrieb:
Mit geschicktem Marketing wird das Teil dann dem Kunden schmackhaft gemacht.

Marketing: man hat Hühner und haut denen die Füße breit, damit man sie als Enten teurer verkaufen kann.
daily-driver
Hat sich gelöscht
#38 erstellt: 13. Dez 2023, 19:13
@hifipirat Danke. Damit ist eigentlich alles gesagt.
DJ_Bummbumm
Inventar
#39 erstellt: 13. Dez 2023, 19:20

Peppermint-PaTTy (Beitrag #32) schrieb:

DJ_Bummbumm (Beitrag #30) schrieb:
Sind "die Menschen" zu keiner individuellen Entscheidung fähig, was ihnen persönlich gefällt?
BB

Du schriebst doch in Beitrag #15 selbst, es würde "diktiert".

In Einrichtungsfragen geht es so:
Den Männern gefällt, was den Frauen gefällt ("happy wife, happy life")
Den Frauen gefällt, was sie oft genug in den entsprechenden Illustrierten sehén.
Was in den Illustrierten zu sehen ist, entspricht den Vorgaben der Wohnpäpste.

Auf allen Stufen herrscht die Illusion der "individuellen Entscheidung".
Der Mechanismus wird durch instagram verstärkt.

BB
DB
Inventar
#40 erstellt: 13. Dez 2023, 19:38

DJ_Bummbumm (Beitrag #39) schrieb:

In Einrichtungsfragen geht es so:
Den Männern gefällt, was den Frauen gefällt ("happy wife, happy life")

Eher ... hat zu gefallen, was den Frauen gefällt. Dafür wird bisweilen auch rabiater Druck ausgeübt.
Ich weiß nicht ob ich das Beispiel schon schrieb: Ein Bekannter hatte anfang der 90er einen Cadillac (86er Fleetwood Brougham) in absolutem Topzustand an einen wohlhabenden älteren Herrn verkauft, der sich damit einen Jugendtraum erfüllte. Der Traum wurde schnell zerbrochen, er kam den nächsten Tag wieder, um den Wagen zurückzugeben. Seine Frau hätte Zeter und Mordio geschrien.
DJ_Bummbumm
Inventar
#41 erstellt: 13. Dez 2023, 19:41

DB (Beitrag #40) schrieb:
Eher ... hat zu gefallen, was den Frauen gefällt.

Dann gefällt es auch.
Die Herren wollen doch nicht das Gesicht verlieren.

BB
Zweck0r
Moderator
#42 erstellt: 13. Dez 2023, 21:33

Matthias182 (Beitrag #13) schrieb:
Ich muss schon sehr genau auf die Charakteristik des Lautsprechers schauen um zu sehen, was geeignet sein könnte. Da sind wir dann eben bei gerichteter Abstrahlung bzw. Bündelung. Abfall des Hochtons außerhalb der Achse, etc. Ich würde aber behaupten, dass solche Lautsprecher heute eher seltener sind bzw. nicht unbedingt zum Mainstream gehören.


Seltener ? Eigentlich werden es eher immer mehr Hersteller, die zumindest auf kleine Hochtonwaveguides setzen. Klipsch und KEF sind bei ihren bündelnden Hörnern bzw. Koaxen geblieben, außerdem JBL, Yamaha, Buchardt, und viele Studiomonitorhersteller.

Haken an der Sache ist, dass wirklich konsequent bis zum Grundton gleichmäßig bündelnde Konzepte eben große Chassis und Schallwände brauchen, wie PA-Lautsprecher. Mit unsichtbar und Optikfanatismus ist da nichts zu machen, Minibrüllwürfel strahlen schon im Mittelton rundum.

Mit technischen Tricks klappt das zwar auch im Kompaktboxenformat, kostet allerdings dann 5stellige Beträge (Kii Three).

https://www.kiiaudio.com/kii_three.php
Plankton
Inventar
#43 erstellt: 13. Dez 2023, 21:41

DB (Beitrag #29) schrieb:
Nein, man hat aber den Menschen seit Jahrzehnten völlig irrige Vorstellungen vom "ansprechenden" Wohnraum eingehämmert.


Da gehe ich aber mal gar nicht mit. Es war noch nie so vielfältig wie heute, da geht gerade alles von vintage bis Bauhaus,
von ultraclean bis Zirkus. Einfach mal nach links und rechts schauen und nicht nur in die Möbelprospekte vom Anzeigenblatt.
DB
Inventar
#44 erstellt: 13. Dez 2023, 21:52
Was Möbelhäuser anbieten, begeistert mich durchweg sehr wenig. Ich habe es lieber wie vor hundert Jahren, vor allem aber haltbar.
Aber, es kann jeder machen wie er will. Wäre doch schlimm, wenn wir alle den gleichen Geschmack hätten.
Zweck0r
Moderator
#45 erstellt: 13. Dez 2023, 22:11
Es gibt auch Akustikdecken und Wandabsorber, die nur kahl aussehen, aber schalldurchlässig sind, und Absorber oder Diffusoren hinter der Fassade verbergen.

Geht bei großen Flächen allerdings ziemlich ins Geld.


[Beitrag von Zweck0r am 13. Dez 2023, 22:12 bearbeitet]
Peppermint-PaTTy
Inventar
#46 erstellt: 14. Dez 2023, 08:32

DJ_Bummbumm (Beitrag #39) schrieb:
In Einrichtungsfragen geht es so:
Den Männern gefällt, was den Frauen gefällt ("happy wife, happy life")
Den Frauen gefällt, was sie oft genug in den entsprechenden Illustrierten sehén.
Was in den Illustrierten zu sehen ist, entspricht den Vorgaben der Wohnpäpste.
BB

Hast Du bzw. habt Ihr tatsächlich Frauen, die sich ihren Geschmack durch Zeitschriften prägen? Das klingt mir dann doch etwas zu schlicht (ebenso wie das simple Diktat der Wohnpäpste).
Und dann wird beklagt, dass sich Männer diesen Frauen beugen. Ich hatte da bei der i. d. R. selbstgewählten Ehe aus Liebe doch eher mit Gemeinsamkeiten und Kompromissen gerechnet.
Natürlich wird man, und das gilt für jedes Geschlecht, durch Zeitschriften, Werbung, Ausstellungen, Freunde etc. auf Neues/Anderes aufmerksam gemacht und Manches gefällt, anderes nicht.

Ich sehe es wie Plankton, m. E. ist in vielen Bereichen die Auswahlmöglichkeit groß und vielfältig. (Merkwürdigerweise gilt das für mich allerdings nicht mehr bei Autos, da für meinen Geschmack "schöne" Aufbauarten und Größen immer mehr entfallen. Aber das ist ein anderes Thema und es lassen sich bestimmt noch andere Bereiche finden.)

Wie DB dann doch schrieb, wäre es auch schlimm, wenn alle den selben Geschmack hätten. Leider scheint es aber bei Manchen so, als empfänden sie ihren Geschmack oder ihre Weltsicht als allgemeingültig.

Off-topic, ich weiß, aber Obiges konnte ich so einfach nicht stehen lassen.
frank60
Inventar
#47 erstellt: 14. Dez 2023, 09:40

DB (Beitrag #3) schrieb:

Matthias182 (Beitrag #1) schrieb:

Gleichzeitig entwickelt sich unser modernes Wohnen immer mehr ...

Wer's braucht, muß halt mit den Randbedingungen leben.

So ist es.
Ich bin im Job täglich in zig fremden Wohnungen und habe regelmäßig den Eindruck, daß die moderne Wohnarchitektur in den meisten Fällen der Faulheit, auch mal die Wohnung aufzuräumen und zu reinigen, geschuldet ist. Was nicht da ist, muß nicht geputzt werden. Sieht man immer gut an den Stellen, die der Saugroboter eher selten anfährt. Wer solche Hallen gemütlich findet ...

Die HiFi Industrie ist daran nun nicht auch noch schuld.
ZeeeM
Inventar
#48 erstellt: 14. Dez 2023, 09:57

frank60 (Beitrag #47) schrieb:

Ich bin im Job täglich in zig fremden Wohnungen und habe regelmäßig den Eindruck, daß die moderne Wohnarchitektur in den meisten Fällen der Faulheit, auch mal die Wohnung aufzuräumen und zu reinigen, geschuldet ist. Was nicht da ist, muß nicht geputzt werden. Sieht man immer gut an den Stellen, die der Saugroboter eher selten anfährt. Wer solche Hallen gemütlich findet ...

dto. Nicht täglich, aber seit Jahrzehnten regelmässig.
Heute sieht man, ob klein, oder groß, Umgebungen, die man als "managed Living" bezeichnen könnte in einer Art und Weise, dass man sich fragt, wird hier noch gelebt?
Die, die ein gewisses Chaos zulassen, wirken entspannter und haben, um auf Akustik zu kommen, eine weniger problematisch auffallende Akustik.
Peppermint-PaTTy
Inventar
#49 erstellt: 14. Dez 2023, 09:57

frank60 (Beitrag #47) schrieb:
... Wer solche Hallen gemütlich findet ...

... mag vielleicht das andere Extrem vollgestellter Zimmer mit (Holz-)Schrankwänden, Dekoartikeln und zig HiFi-Geräten nicht.
net-explorer
Inventar
#50 erstellt: 14. Dez 2023, 10:26

Matthias182 (Beitrag #28) schrieb:
Und wo unsere Industrie doch so findig ist, frage ich mich, ob ... der Versuch tatsächlich der Quadratur des Kreises entspräche. Dass sich nicht alles in Luft auflösen lässt ist klar, aber die Tendenz hätte ich zumindest erwartet.

Jedenfalls wäre die Vorstellung, dass "die Krone der Schöpfung" nun einfach mal die Physik komplett aushebelt, und aus schlecht gut macht, unrealistisch.
Die Akustik in ihrer räumlichen Wirkung bleibt bestehen, auch wenn man z.B. mit DSP LS-seitig entgegensteuert. Das entspricht mehr dem Vorgehen, in einen Halbliterbehälter eben nur einen halben Liter einzufüllen, weil er keinen ganzen Liter fasst. Dann hat man zwar was im Behälter, aber eben nur bis zu seinem Maximum.
Die meisten werden hier eher die Vorstellung vertreten, mit z.B. DSP "vergrößert" man künstlich den Halbliterbehälter, sehe ich nicht so.

Der immer mehr unbedingte Technikglaube heutzutage macht mir langsam Angst, allerdings nicht hinsichtlich Heimmusikwiedergabe, da ist sich jeder selbst der Nächste!


DJ_Bummbumm (Beitrag #30) schrieb:
Sind "die Menschen" zu keiner individuellen Entscheidung fähig, was ihnen persönlich gefällt?

Das war schon immer eine Frage von Charakter, Willen, Bildung und Kompromissfähigkeit, was die Frage schnell beantwortet.
Mars_22
Inventar
#51 erstellt: 14. Dez 2023, 10:29

Peppermint-PaTTy (Beitrag #49) schrieb:
.. mag vielleicht das andere Extrem vollgestellter Zimmer mit (Holz-)Schrankwänden, Dekoartikeln und zig HiFi-Geräten nicht.

Brrr… ***Schüttel***

Im Übrigen kann die Akustik in einem 3m hohen, zum Essbereich und zur Kochinsel offenen Raum sehr gut sein, z.B. wenn hinter dem Hörplatz mit Abstand ein raumhohes und wandbreites Regal voller Bücher steht. Die Ästhetik und das Wohngefühl solcher Wohnungen schreibt auch nicht das Fehlen eines kräftigen Teppichs und eines komfortablen Sofas vor, nur dass beides nicht aussehen wird wie damals bei Omma in Gelsenkirchen.
Es gibt fraglos die Fans extrem kühler Ästhetik mit Fliesenboden ohne Teppich, was akustisch problematisch wird, aber unser Wildeiche-Parkett mit Kork darunter hat eine ganz andere Ästhetik und dämmt nach unten.
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