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Lossless Formate vs. mp3 - 320kbps

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jogi59
Inventar
#151 erstellt: 17. Jul 2017, 10:32

Paesc (Beitrag #150) schrieb:
Allerdings hat die technische Universität Berlin in einer Studie nachgewiesen, dass unser Hirn verlustbehaftet komprimierte Sprache und Musik (auch gute MP3-Qualität) dennoch wahrnimmt und die Lücken zu schliessen versucht, was zur Ermüdung beim Hören führt.

Du bzw Die Welt schreibt einen ziemlichen Müll.
Die Studie hieß:
Single-trial analysis of the neural correlates of speech quality perception
und befasste sich mit verlustbehafteten Kompressoren in der digitalen Telefonie! Selbst die guten kommen bei weitem nicht an gute MP3s ran.
MP3 kam in der Studie überhaupt nicht vor.

Die Welt schrieb:
Die Ergebnisse lassen sich „wahrscheinlich auf das Musikhören übertragen“, sagt Antons, „wer sich lange Zeit hinweg digitaler, stark komprimierter Musik zum Beispiel im MP3-Format mit niedriger Bitrate aussetzt, dürfte ebenfalls ermüden und emotional negativ reagieren.“
Paesc
Inventar
#152 erstellt: 17. Jul 2017, 10:45
Bevor du mit "ihr schreibt einen ziemlichen Müll" alles in ein schiefes Licht rückst, lies mal den ganzen Artikel und zudem den zweiten Artikel von Deutschlandfunk. Darin werden weitere Teile der Studie erwähnt, mit Bezug auf Musik.

Wenn bereits normale Wörter und Videos ohne hörbaren Unterschied so viel auslösen, macht es Musik, die ja noch viel komplexer ist, auch.
.halverhahn
Stammgast
#153 erstellt: 18. Jul 2017, 09:31

Paesc (Beitrag #150) schrieb:

Das stellt dann den Sinn von verlustbehafteten Codecs doch wieder in Frage, auch bei Videos und Filmen (inkl. DVD)... Heute, wo ja Speicher und Breitband-Internet kein Thema mehr und Blu-ray-Discs günstig sind, erst recht.


Offtopic: Zum Thema Video kompression - die ist nachwievor sinnvoll und nötig.

Kleine Rechnung:
Gehen wir mal von FullHD (1920*1080), 24bit, 25 Bilder/s aus - das macht dann

1920*1080*3 Byte=6.220.800 Bytes * 25 Bilder/s = 155.520.000 Byte/s. Das sind 148MB/s unkomprimierte Bilderflut. Das macht rund 800GB für einen 90 minütigen Stummfilm

Dagegen ist der Ton winzig:
48kHz/s, 24Bit, 6 Kanäle = 48000*3 Byte*6 = 864.000 Byte/s. Das sind rund 4,5GB für 90 Minuten.

Da weder das "Consumer Breitband Internet", das Heim Gigabit-Netzerk noch BluRay 150MB/s übertragen können, muss man komprimieren.

Bei UHD kann man das mit 4 multiplizieren.

Nichts für ungut,
.halverhahn


[Beitrag von .halverhahn am 18. Jul 2017, 13:43 bearbeitet]
Slatibartfass
Inventar
#154 erstellt: 18. Jul 2017, 11:33
Was mich zumindest an der Zusammenfassung diese Studie stört, ist dass nur von Stark oder weniger Stark komprimiert gesprochen wird, aber weder Codec noch Datenrate benannt werden. Bei z.B. stark komprimierten Videos bekäme ich auch mit der Zeit Kopfschmerzen bzw. tue ich mir sowas nicht an.
Bei ausreichender Datenrate habe bei mir noch keine Ermüdungserscheinungen festgestellt, auch wenn ich natürlich kein EEG zu rate zeihe. Ich frage mich aber, welche Konsequenzen aus diese Studio zu mindest im Viedeobereich daraus gezogen werden kann, da die resultierende Datenrate einfach mit gängiger Technik nicht beherrschbar ist, wie .halverhahn schon nachvollziehbar hergeleitet hat. Bei digitaler Filmproduktion wird nichtmal am Set unkomprimiert produziert, wenn auch mit möglichst geringer Komprimierung. Ob aber auch schon die bei der Produktion verwendete Komprimierung zu erhöhten EEG-Werten führen, und welchen Einfluss andere Parameter, wie Qualität und Größe des Displays, Sitzabstand, Umgebungsbeleuchtung etc. sich hierauf auswirken bleibt unbeantwortet. Interssant wäre auch, was dem Gehirn zu Zeiten von VHS-Video alles zugemutet wurde, und ob die Skala des EEG zur Erfassung der Korrekturaktivitäten des Gehirns hierbei noch ausreichen würde.

Es fehlen neben der Unmöglichkeit der Umsetzung im Videobereich also zudem zahlreiche weitere Angaben, die eine sinnvolle Schlussfolderung aus diese Studie möglich machen würde.

Audio höre ich ohnehin lossles komprimiert im FLAC-Format. Aber auch meine Vergleichstests mit MP3 bei hoher Datenarate (mindestens 256kBit/s) haben gezeigt, dass mir eine Unterscheidung nur in ganz speziellen Passagen bei hochwertigen Aufnahmen gelungen ist. Auch von der Einfluss durch die verwendete Anlage, die solch feine Unterschiede auflösen können muss, bleibt bei dieser Studie außen vor, was bei mir aber durchaus großen Einfluss auf das Wohlbefinden beim hören der Musik hat.

Mit den vorliegenden Informationen ist aus dieser Studie keine seriöse Schlussfolgerung ableitbar.

Slati
Paesc
Inventar
#155 erstellt: 19. Jul 2017, 17:42

.halverhahn (Beitrag #153) schrieb:
Offtopic: Zum Thema Video kompression - die ist nachwievor sinnvoll und nötig.

Kleine Rechnung:
Gehen wir mal von FullHD (1920*1080), 24bit, 25 Bilder/s aus - das macht dann

1920*1080*3 Byte=6.220.800 Bytes * 25 Bilder/s = 155.520.000 Byte/s. Das sind 148MB/s unkomprimierte Bilderflut. Das macht rund 800GB für einen 90 minütigen Stummfilm
...

Bei UHD kann man das mit 4 multiplizieren.


Bezüglich Video gebe ich dir natürlich Recht, das geht heute (noch) nicht unkomprimiert Allerdings war ja nur Audio in der Studie enthalten, Video nicht.

Ich persönlich (IMHO) wage zu bezweifeln, dass das Auge auch so empfindlich reagiert auf Störungen und fehlende Infos wie das Ohr, solange man nicht angestrengt ein Bild oder Video anschaut. Bei Audio hingegen ist schlechte Tonqualität an der Tagesordnung, auch bei Gesprächen (deshalb machen sie bei schlechter Qualität auch so müde).


Slatibartfass (Beitrag #154) schrieb:
Interssant wäre auch, was dem Gehirn zu Zeiten von VHS-Video alles zugemutet wurde, und ob die Skala des EEG zur Erfassung der Korrekturaktivitäten des Gehirns hierbei noch ausreichen würde.


Das wäre in der Tat ein interessanter Ansatz... Genauso würde mich LP und MC interessieren, die zwar keine Details herausfiltern, jedoch aufgrund der Schwächen/Verlust des Formats schon einige Details vermissen lassen, zudem kommen Störgeräusche hinzu.

Zudem gibt es ja auch jene, die behaupten, dass die Frequenzen oberhalb der CD-Qualität 44.1/16 (also 22.050 kHz) für unser Hörempfinden unbewusst ebenfalls einen grossen Einfluss haben... Hierzu kenne ich weder die Studie noch kann ich etwas dazu sagen. Jemand von euch?


Slatibartfass (Beitrag #154) schrieb:
Audio höre ich ohnehin lossles komprimiert im FLAC-Format. Aber auch meine Vergleichstests mit MP3 bei hoher Datenarate (mindestens 256kBit/s) haben gezeigt, dass mir eine Unterscheidung nur in ganz speziellen Passagen bei hochwertigen Aufnahmen gelungen ist.


Dito, MP3 ist mit modernen Codecs und guter Auflösung (ab LAME 3.98 und CBR 256 / VBR V2) oftmals nur schwer vom Original unterscheidbar. Diese Auffassung vertrete ich auch. Jedoch geht es bei der Studie der technischen Universität Berlin um die unbewusste Komponente, die anscheinend ebenfalls einen nicht zu unterschätzenden Einfluss hat bei Sprache als auch Video und Audio.

Zitate Deutschlandfunk aus der Studie:


Die Versuchsleiter an der technischen Universität in Berlin spielten ihnen einfache Audio- und Videodateien vor. Das dargebotene Material war allerdings unterschiedlich stark komprimiert.

"Da hat uns jetzt besonders dieser Bereich interessiert wo die Qualität sehr hoch ist, wo die Personen beim Hören oder beim Schauen von Videos eigentlich die Störungen gar nicht wahrnehmen."


Die Langzeitfolgen werden aber erst noch untersucht:

Ob die Langzeitbenutzung von komprimierten Audio- oder Videodateien tatsächlich ermüden kann oder sogar Kopfschmerzen hervorruft, können die Forscher im Moment noch nicht beweisen. Sie planen dazu allerdings eine weitere Studie.


[Beitrag von Paesc am 19. Jul 2017, 17:44 bearbeitet]
Paesc
Inventar
#156 erstellt: 06. Aug 2017, 15:58

jogi59 (Beitrag #151) schrieb:
Die Studie hieß:
Single-trial analysis of the neural correlates of speech quality perception
und befasste sich mit verlustbehafteten Kompressoren in der digitalen Telefonie! Selbst die guten kommen bei weitem nicht an gute MP3s ran.
MP3 kam in der Studie überhaupt nicht vor.


Hast du einen Link zur Studie oder weisst, wer sie in Auftrag gegeben hat? Handelt es sich wirklich um dieselbe Studie wie jene der technischen Universität Berlin?
j!more
Inventar
#157 erstellt: 08. Aug 2017, 05:34
Diese Studie kommt ja nun in aller Regelmässigkeit wieder hoch. Ich glaube gelesen zu haben, dass die beschriebenen Effekte bei (extrem) hoher und schlechter Kompression auftreten, also mp3 < 100 kbs. Sicherheitshalber haben ich den Studienleiter angeschrieben, weil sich im Netz tatsächlich keinerlei Information dazu mehr finden lässt. Er ist momentan im Urlaub, ich melde mich, wenn es neue Erkenntnisse gibt.


[Beitrag von j!more am 08. Aug 2017, 05:39 bearbeitet]
Paesc
Inventar
#158 erstellt: 08. Aug 2017, 16:17
Wäre interessant zu wissen.

Die Studie der technischen Universität Berlin behauptet ja, dass selbst wenn die Testteilnehmer bei hoher Lossy-Qualität keinen Unterschied feststellen konnten, die EEG-Messungen dennoch klar auf eine erhöhte Hirnaktivität schliessen konnten.

Eine weitere Studie zu schlechter MP3- und anderer Lossy-Kompression (weniger als 100 kbps) wäre mir neu, aber auch interessant.
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