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Was hört Ihr gerade jetzt ? (JAZZ)+A -A |
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Autor |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#19969 erstellt: 26. Jun 2020, 07:30 | |||
Unfassbar, aber ich höre in der Tat in diesen Minuten eine Piano- Soloplatte. Mir ist die CD mal in einer Sammlung zwischen die Finger gekommen, existiert aber hier nur noch als File auf der HD. Kirk Lightsey Live Ich glaube zwar kaum, dass Lightsey im Smithsonian in Washington tatsächlich mit nacktem Oberkörper aufgespielt hat, aber unabhängig davon spricht das Cover eine doch andere Sprache, als die Musik, was aber gut so ist, weil Lightsey eben nicht den Klavierberserker gibt, den das Cover zeigt. Aufgenommen digital und live 1985 präsentiert sich der Pianist aus Detroit als intelligenter Gestalter und Erzähler mit einer sehr definierten Sprache. Das Set ist schon rein vom lesen her sehr interessant, spannend und vorallem schlüssig gewählt. Klassiker des Modernjazz treffen auf ein Original ("Habiba") und somit gibt Lightsey schon inhaltlich eine klare Linie vor. Und diese füllt er mit festem Griff auf der Linken und beredtem Swing auf der Rechten. Der Blues spielt hier eine dominierende Rolle, aber auch der Jazz der frühen Jahre scheint klar durch. Lightsey gestaltet die Improvisationen vollmundig, quirlig, aber auch mal poetisch und oftmals sehr licht. An und dann mal erinnert er an den Jarrett der frühen Jahre, aber im großen und ganzen spielt Lightsey das ganze Gegenteil von egozentrisch- entrückter Musik, sondern bietet eine swingende Lehrstunde in Sachen Piano- Solokultur. Hier gehts zum Album bei Bandcamp. [Beitrag von Mr._Lovegrove am 26. Jun 2020, 10:07 bearbeitet] |
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wilder-Denker
Stammgast |
#19970 erstellt: 26. Jun 2020, 19:40 | |||
... oh, ich vergaß. dass du mit Streichern im Jazz "noch" auf Distanz bist. Ging mir lange Zeit ja genau so, inzwischen suche ich mir aber gelegentlich ganz bewusst welche aus .. ich beginne mich langsam damit anzufreunden
... ich gestehe, ich kenne Lightsey überhaupt nicht, aber als Freund von "reduzierten" Darbietungen werde ich via bc auf jeden Fall mal reinhören. ----------- Hier, in der Vorbereitung eines zeitlich befristeten, räumlichen Umzugs, eine entspannt "swingende" Duo-Darbietung zum beinahe 10-jährigen Todestag von Fred Anderson: The Great Vision Concert Fred Anderson - tenor saxophone Harrison Bankhead - double bass ... ein Mitschnitt vom gleichnamigen Festival in NYC (2003). Die beiden musizieren innig vertraut, ohne den Bogen zu überspannen, exakt so, dass man "mit offenen Ohren" auch entspannt dem Sonnenuntergang entgegen sehen kann. Ich mag die Tondokumente, die uns Anderson hinterlassen hat, sehr ... bei allem Freigeist, hatte er auch (meist) eine gewisse Gelassenheit, die ihn von anderen hervorgehoben hat. // Gruß [Beitrag von wilder-Denker am 26. Jun 2020, 19:42 bearbeitet] |
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Rille65
Inventar |
#19971 erstellt: 27. Jun 2020, 06:02 | |||
Das Wochenende startet wie prognostiziert wolkenverhangen. Da gibt es eine Dame, ein Garant für gute Laune, die zumindest musikalisch für Aufheiterung sorgt: Flora Purim – Flora É M.P.M. Label: Audio Clarity – ACL0025 LP Format: Vinyl, LP, 45 RPM, Album, Mono Land: Russia Veröffentlicht: 2019 (1964) Die zahlreichen Mitwirkenden verrät uns dieser Release. |
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Rille65
Inventar |
#19972 erstellt: 27. Jun 2020, 14:16 | |||
Sonne wieder da, Gewitter blieb aus ... und ein weiterer Silberling verirrte sich in meine Sammlung: Roy Hargrove Quintet – With The Tenors Of Our Time Label: Verve Records – 314 523 019-2 Format: CD, Album Land: US Veröffentlicht: 17 May 1994 Bass – Rodney Whitaker Drums – Gregory Hutchinson Piano – Cyrus Chestnut Tenor und Sopran-Saxophon – Ron Blake |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#19973 erstellt: 27. Jun 2020, 14:44 | |||
Wunderbare Platte. Ein Klassiker der 90er. |
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vampula
Stammgast |
#19974 erstellt: 27. Jun 2020, 18:41 | |||
Rille65
Inventar |
#19975 erstellt: 27. Jun 2020, 19:41 | |||
Hammer! Wieso kenne ich die nicht? Die Empfehlung des Abends! |
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vampula
Stammgast |
#19976 erstellt: 28. Jun 2020, 06:42 | |||
Mr._Lovegrove
Inventar |
#19977 erstellt: 28. Jun 2020, 07:37 | |||
Ich habe mal wieder in meinem Jazzcover- Buch geschmökert und mir Inspirationen geholt. Ich wurde mehrfach fündig, u.a. bei dieser hier: Paul Horn Impressions of Cleoptra, 1963 Bass – Chuck Israels Drums – Colin Bailey Flute, Melodica – Paul Horn Percussion – Larry Bunker Piano – Victor Feldman Vibraphone – Emil Richards Flötist Paul Horn, der später mit seinen Aufnahmen aus den Pyramiden von Gizeh bekannt wurde, erschuf mit diesem Album ein kleines Meisterwerk. Noch im Jahr des Erscheinens des Filmes und somit des Soundtracks des Hollywood Klassikers "Cleoptatra" (mit Elizabeth Taylor) nahm sich der brilliante Flötist die ebenso brilliante Musik von Alex North, um sie in einen Jazzkontext zu stellen. Er war nicht der erste und nicht der letzte, der Scores in Jazz verwandelte, aber wie er das hier tat, ist ganz groß. Alex Norths Musik selber ist aber auch eine dankbare Angelegenheit, weil er extrem bildhaft komponiert hat und Themen entwickelte, die auch ohne Zelluloid einen Kinocharakter entwickeln. Horn nimmt dieses Geschenk denn auch vollständig an und formt (aber verformt nicht) daraus mit Hilfe von fünf Könnern eine unglaublich dichte und stimmungsvolle Platte. Dabei erhält er diesen arabesquen und exotischen Grundcharakter der Themen bei, stellt sie zunächst ohne Dekonstruktion vor und leitet dann in teils hypnotische Improvisationsteile über. Und Horn wählte nicht nur die Arrangements geschickt, sondern auch die Partner in seinem Sextett. Victor Feldman war damals schon ein Cool- Jazz- beschlagener Virtuose, der hier farbenprächtig, aber mit gewandter Zurückhaltung spielt. Chuck Israels und Larry Bunker waren das damalige Rhythmusduo von Bill Evans und somit extrem beschlagen in dichtem und modal- orientiertem Spiel. Emil Richards war ein Universalist an Percussions und dementsprechend auch dem Vibraphon, der später selber an hunderten Filmscores beteiligt war. Und der aus London stammende Drummer Colin Bailey, der hier mit hervorragendem Timing und dezentem Swing glänzt, kannte sich schon mit solcherlei Ideen aus. Er war ein Jahr zuvor an Vince Guaraldis "Jazz impressions of Black Orpheus" beteiligt; ebenfalls eine Jazzplatte mit Filmmusik. Und so weben die Sechs hier ein dicht gesponnenes, reichhaltig koloriertes und abschattiertes Netz, dass sehr eigenständig klingt, aber immer den Respekt vor dem Original bewahrt. Jazzhörer, die auf Modal- Jazz oder auch den frühen Yusef Lateef stehen, werden hier glückseelig in den Sessel rutschen und gebannt lauschen. Leider ist hier wohl nie eine CD erschienen, was ich bei dieser Qualität (auch klangtechnisch) nicht nachvollziehen kann, zudem Sony seit Mitte der 90er alle möglichen wichtigen und unwichtigen Jazzplatten aus dieser Zeit wieder veröffentlicht hatte [Beitrag von Mr._Lovegrove am 28. Jun 2020, 11:37 bearbeitet] |
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vampula
Stammgast |
#19978 erstellt: 28. Jun 2020, 08:41 | |||
auf Youtube gibt es ein paar Titel,sehr interessant |
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HansFehr
Inventar |
#19979 erstellt: 28. Jun 2020, 10:38 | |||
Isotope oben kenne ich erst seit heute früh. Bei Tidal HiFi sofort gefunden. Gefällt mir. Danke für den Beitrag! Hugh Hopper hat hörbar Sound-Eindrücke von Soft Machine beigesteuert. |
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arnaoutchot
Moderator |
#19980 erstellt: 30. Jun 2020, 05:26 | |||
Die Isotope Illusions ist eigentlich schon die zweite Platte der eher kurzlebigen Band um den Gitarristen Gary Boyle. Die erste heisst nur Isotope von 1973 und hat noch Brian Miller an den Keyboards und Jeff Clyne am Bass. Hab es lange nicht mehr gehört, aber war eine interessante Band. https://www.discogs.com/Isotope-Isotope/release/4411776 |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#19981 erstellt: 03. Jul 2020, 05:04 | |||
Endlich hat mein CD Regal mal wieder einen weiteren Klassiker in seinen Reihen begrüssen dürfen: Friedrich Gulda At Birdland, Aufnahmen von 1956, Release 1958/2007 Alto Saxophone – Phil Woods Bass – Aaron Bell Drums – Nick Stabulas Piano – Friedrich Gulda Tenor Saxophone – Seldon Powell Trombone – Jimmy Cleveland Trumpet – Idrees Sulieman Ich habe mir das 2007er Decaa Reissue mit dem wunderbar kolorierten Cover der deutschen Ausgabe von 1958 ausgesucht, das so herrlich nach 1950er aussieht. Laut Erzählung Guldas im Booklet hatte er damals die Wahl: Entweder eine Meisterklasse im Mozarteum in Salzburg oder dem Engagement im Birdland. "Tollkühn" wählte er zweites. Dafür stellte er ein Septett zusammen und brachte gleich auch noch einige Eigenkompositionen mit. Gulda war ja, ähnlich wie André Previn, eigentlich ein Mann der Klassik, der zweitweise dem Jazz verfiel. Aber auch er schaffte es, seinen geschulten Background äußerst geschickt in seine Jazz- Avancen einzuflechten, ohne auch nur eine Sekunde verkopft zu klingen. Natürlich bindet Gulda klassische Elemente in seine Stücke ein, nutzt Kompositionstechniken daraus, doch primär erklingt hier Jazzmusik. Westcoast und Cool sind die beiden Stichworte, die einem sofort einfallen, wenn man dieses inspirierend klingende Septett mit einem überragenden Phil Woods hört. Ein delikater, luftiger Swing durchzieht das gesamte Set, jeder Bläser bekommt genügens Solozeit, während Gulda selber sich diesbezüglich etwas zurückhält. Er lässt lieber seine Stücke sprechen und die sind klug gestalten und arrangiert und gehen doch runter wie Öl. Das dies eine Liveaufnahme aus einem Club ist, bekommt man übrigens nur am Anfang mit. Die Einführung durch Pee Wee Marquette, dem berühmten Zeremonienmeister des Birdlands wurde beibehalten, danach allerdings jeglicher Applaus herausgeschnitten. Und dann wurde das klanglich auch noch so gut eingefangen, dass das nahezu studiomäßig klingt. Seltsam, aber doch schön. [Beitrag von Mr._Lovegrove am 03. Jul 2020, 05:11 bearbeitet] |
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arnaoutchot
Moderator |
#19982 erstellt: 03. Jul 2020, 06:24 | |||
Schön, Gulda's Live at Birland hab ich mal auf die Hörliste genommen. Habe ich wohl mal gehört, aber ist schon lange her. Hier auch nochmals ein Wiederhören einer Platte, die ich 2017 aus Japan mitbrachte, jetzt unter dem Aspekt des Drummers Masahiko Togashi, den ich sehr schätzen gelernt habe und von dem weiteres Material im Anrollen ist. In der Aufnahme mit Hideo Ichikawa hat er allerdings leider nur eine sehr untergeordnete begleitende Funktion. Nichtsdestotrotz ist die Platte superb, inhaltlich und klanglich. |
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wilder-Denker
Stammgast |
#19983 erstellt: 03. Jul 2020, 07:16 | |||
Moin Jazzfreunde ...
... sehr schön, das ist eine meiner Lieblingsaufnahmen des "klassischen" Jazz. Ich mag die Jazz-Sachen von Gulda sehr (die Klassik-Aufnahmen aber auch). Irgendein österreichischer Journalist bezeichnete ihn mal als "wilden Denker", was zu meinem Nick hier geführt hat Aufgrund eines temporären Ortswechsels und damit verbundenen Wohnen bei Freunden komme ich derzeit nicht wirklich dazu mich meiner Musik zu widmen .. macht aber nix, Freunde und Ortswechsel sind ein willkommener Ausgleich. Im Laufe des Tages wird eine neue Brötzmann mit älteren Aufnahmen veröffentlicht, die werde ich mir die Tage aber auf jeden Fall gönnen: Full Blast - Farewell Tonic und meinem Freund (hört eher George Benson, Pat Metheny, Garbarek und so ) mal andere Wege zeigen, wenn wir alleine sind // Gruß |
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arnaoutchot
Moderator |
#19984 erstellt: 03. Jul 2020, 07:32 | |||
arnaoutchot
Moderator |
#19985 erstellt: 04. Jul 2020, 16:05 | |||
Hier eine kleine Masahiko Togashi Session. Der japanische Drummer und Percussionist hat es mir angetan, und ich habe zwei weitere Platten beigestellt. Passing in the Silence (BJL Japan 1993/2019) und Song of Soil - The Paris Sessions 1979 (King Rec. Japan 2018). Die erste ist eine Soloplatte von 1993 und könnte auch Ring, Teil 2 in Anlehnung an seine grossartige Solo-Percussion-Platte aus den 1970ern heissen. Ein ähnliches Konzept, 12 gleichnamige Tracks, meditative, sehr ruhige aber hochfaszinierende perkussive Soundscapes, noch einen Tick dunkler als Ring. Song of Soil ist ein Trio mit Charlie Haden (b) und Don Cherry (tp, cnt, perc). Auch hier enorm viel Luft und Raum, erinnert mich stark an Codona und die Soloplatten von Cherry mit Ed Blackwell. Wer die vorgenannten mag, sollte unbedingt hier mal ein Ohr riskieren. Klanglich sind beide hervorragend. |
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wilder-Denker
Stammgast |
#19986 erstellt: 06. Jul 2020, 19:50 | |||
... hier ist es ja derzeit wirklich sehr ruhig und dann kommst du mit scheinbar wahren Schätzchen Ich habe von Togashi schon länger diese hier beim "Streamer" als Favorit gespeichert: Autumn in Paris Bass – Jean-François Jenny-Clark Percussion – Masahiko Togashi Piano – Masahiko Satoh ... es ist wohl kein Zufall, dass das Cover ein Gemälde von Daniel Humair ziert, denn auch die Musik erinnert mich sehr an dessen Trio-Aufnahmen. Man muss wahrlich kein Free-Jazzer sein, um Zugang zu dieser Musik zu finden ... irgendwie Post-Bop, kraftvoll im Ausdruck .. in meinen Ohren, wunderbar und "so was von Jazz" in Reinform .. als "Hardware" scheinbar selten Speziell, die von dir gezeigte Aufnahme mit Cherry / Haden und der Verweis auf die Erinnerung an Codona macht extrem neugierig .. leider konnte ich diese nirgends finden, wie ansonsten auch wenig von Togashi bei "meinen" Streamern zu finden ist. Sehr spannend ... // Gruß |
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arnaoutchot
Moderator |
#19987 erstellt: 06. Jul 2020, 20:47 | |||
Danke für die Anregung. Die Autumn in Paris hat auch "mein" Streamer und ich bade gerade im Strom ... sehr gut ! 👍 Erinnert mich über Jenny-Clark etwas an dessen Zusammenarbeit mit Paul Motian, zB auf der Le Voyage auf ECM. Und natürlich an Togashis etwas grössere Band auf dieser Platte. Da spielen sie auch eines seiner Signature-Stücke Monk's Hat Blues, das sich auch auf der Autumn in Paris findet. Weisst Du, von wann die Aufnahme ist ? 2011 ist sie veröffentlicht, aber da war er schon vier Jahre tot .. Leider ist von Togashi vieles sehr verstreut erschienen und tatsächlich schlecht oder nur sehr teuer verfügbar, sei es auf CD oder als Stream. Die oben gezeigte Passing in the Silence sollte es aber geben, die Song of Soil hab ich vermerkt für Dich. [Beitrag von arnaoutchot am 06. Jul 2020, 21:07 bearbeitet] |
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wilder-Denker
Stammgast |
#19988 erstellt: 07. Jul 2020, 07:07 | |||
Moin Michael ... na, das freut mich – Laut der engl. Wiki von JF Jenny-Clark scheinen die Aufnahmen von 1991 zu sein. Auf japanimprov.com (sehr interessante Seite für Freunde der japan. Szene!) ist noch eine weitere dieses Mudai Trios aufgeführt: Crossing Orbits: Live at Pit-inn '90 (2012, gleiches Label), die kenne ich aber leider auch nicht. // Gruß |
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arnaoutchot
Moderator |
#19989 erstellt: 07. Jul 2020, 17:09 | |||
Aktuell hab ich mal wieder eine Venus-Records-Phase. Ich weiss, der Hyper Magnum Sound des Labeleigners Tetsuo Hara ist umstritten, er ist laut, in the face und wirkt für Jazz-Aufnahmen fast ein wenig komprimiert, aber ich mag das Raumfüllende daran. Inhaltlich nimmt er wohl am liebsten Piano Trios auf, teilweise hart an der Grenze zum Kitsch. Und letztlich sind oftmals die Cover mit halbnackten Damen auch grenzwertig. Alles wahr, aber wenn ich dann eine Eric-Alexander-Platte oder die folgende auflege, dann kann ich mir meist ein Grinsen nicht verkneifen. Dagegen wirken dann andere moderne Jazz-Aufnahmen blutleer ! Inhaltlich ist das Sextett One For All mit Killer Joe (Venus 2006) tatsächlich ein Killer ! Es erinnert mich immer an die Blue-Note-Sextette mit John Coltrane oder Lee Morgan, nur eben im Sound der 2000er Jahre. Eric Alexander (ts), Jim Rotondi (tp), Steve Davis (tb), David Hazeltine (p), David Williams (b) und Joe Farnsworth (dr) lassen die 1960er aufleben, ohne ins Kopieren zu verfallen. Wer so was hören will, kann auch die Standard-CD-Ausgabe nehmen, 24k Gold oder SHM-SACD müssen nicht unbedingt sein, mW haben es auch die Streamer. [Beitrag von arnaoutchot am 07. Jul 2020, 17:11 bearbeitet] |
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Rille65
Inventar |
#19990 erstellt: 07. Jul 2020, 17:55 | |||
Haben sie, und ich höre gerade ganz angetan ‘rein. Der Trompeter ist erste Sahne! |
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arnaoutchot
Moderator |
#19991 erstellt: 07. Jul 2020, 18:49 | |||
Freut mich, dass es Dir gefällt. Zu Rotondi könnte ich jetzt zwar keinen halbstündigen Vortrag halten , aber das Besondere an der Platte scheint mir die Tatsache zu sein, dass oft gesagt wird: Ach, könnte man den Blue-Note-Sound der späten 1950er mal ein einem aktuellen Klanggewand hören ! Hier kann man es, ohne dass es anbiedernd wird oder wirkt. Hier noch eine weitere Platte, die alle Stereotypen der Venus-Platten erfüllt: Hyper Magnum Sound, Piano Trio und Cover mit nacktem Weib - Steve Kuhn Trio - Pavane for a Dead Princess - Venus Records 2006. Kuhn (p) mit David Finck (b) und Billy Drummond (dr). Kuhn improvisiert statt der üblichen Standards von klassischen Stücken aus. Das ist demnach keine swingende Play-Bach-Klassik, sondern eher impressionistisch gefärbtes Trio. Mir gefällt es (natürlich nur wegen dem Cover ...). |
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#Slowhand#
Ist häufiger hier |
#19992 erstellt: 07. Jul 2020, 22:12 | |||
arnaoutchot
Moderator |
#19993 erstellt: 08. Jul 2020, 19:41 | |||
Hier neues Material von Venus Records: Tsuyoshi Yamamoto Trio - Live at Jazz Is, Yokohama, November 16, 2019, 1st and 2nd Set - Venus Records Japan 2 SACD Stereo Single Layer 2020. Ich war als Yamamoto-Fan ja gelinde enttäuscht von den letzten Veröffentlichungen des Meisters, auch von denen auf Venus Records. Nicht mal die Titel waren mehr besonders einfallsreich (What a Wonderful Trio, FIM 2008 - What a Wonderful World, Venus 2013 ... ). Musikalisch wurde es immer austauschbarer. Deswegen habe ich lange gezögert, nochmals Geld rauszuschaufeln für weitere Enttäuschungen. Das ist bei der Live-Session aus dem letzten Jahr im Jazz-Club Jazz Is in Yokohama aber keinesfalls so ! Der inzwischen 72jährige Yamamoto zaubert hier mit Hiroshi Kagawa (b) und Toshio Osumi (dr) nochmals auf wie bei seinen besten Three-Blind-Mice-Platten der 1970er. Das ist packend, impulsiv und ganz und gar nicht langweilig. Der phänomenale Venus-Sound tut sein Übriges, das gehört mit zu den besten Jazz-Club-Live-Aufnahmen, die ich kenne Clever wie die Venusse sind, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Aufnahmen zu besitzen: 2 x SHM-SACD, audiophile LP (allerdings nur das 2. Set) oder normale Doppel-CD ... ganz Schlaue schauen einfach mal bei ihrem Streamer. Aber ich kann sagen die SHM-SACDs klingen unglaublich ! |
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crim63
Inventar |
#19994 erstellt: 08. Jul 2020, 20:06 | |||
na dann wünsche ich ein großes Hörvergnügen mit diesen schönen Stücken. Gruß Maik |
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arnaoutchot
Moderator |
#19995 erstellt: 09. Jul 2020, 14:08 | |||
Und noch ein Schlag, im wahrsten Sinne des Wortes: Ondekoza - Fujiyama - JVC Victor Japan Ultra High Quality CD 1997/2018. Ja, ich weiss, kein Jazz, aber wir haben keinen Thread für japanische Trommelmusik und hatten es ja gerade von Japan hier, also biege ich das Thema mal ein wenig. Ausserdem glaube ich, dass das hier ein paar Leser interessieren könnte, gell Michael (Lovegrove) ? Hier hatten wir es ja schon mal von dieser CD. Die Platte stand schon lange auf meiner Wunschliste, aber sie ist in allen bisherigen Ausgaben prohibitiv teuer. Die UHQ-CD von 2018 wird nun auch in Deutschland vertrieben, da habe ich mal zugegriffen (immer noch wahnsinnig teuer !). Die Platte lohnt sich aber. Sie ist blitzsauber aufgenommen und wurde 2018 von JVC nochmals nicht zu ihrem Nachteil remastert. Meist bauen sich die Stücke anfangend mit kleinen Trömmelchen oder Flötenmelodien atmosphärisch auf, um dann völlig überraschend durch einen brachialen Schlag auf eine der riesigen Taiko-Trommeln angeheizt zu werden. Das grosse Verdienst der Platte ist die ungeheure Sauberkeit und nahezu anfassbare Physikalität des Klangs der grossen Trommeln und ihre Musikalität, die sie nicht zum reinen Schauobjekt verkommen lässt. Michael, wenn das nicht ein Spitzenkandidat für die Akte ist, dann weiss ich auch nicht ... |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#19996 erstellt: 09. Jul 2020, 14:45 | |||
Ich kenne die Platte. Allerdings liegen mir nur MP3 Dateien vor. Und wenn ich den Preis der von dir vorgestellten CD sehe, wird mir etwas anders im Magen. Aber du hast recht, die ist grandios, wenn ich eine "Heartbeat Drummers of Japan" von Kodo immer noch noch besser finde. |
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arnaoutchot
Moderator |
#19997 erstellt: 09. Jul 2020, 15:10 | |||
Tja, manchmal muss es eben sein ... Die Kodo hab ich auch, hab ich mir rausgelegt, werde sie mal vergleichen. Aber jetzt wieder zurück zum richtigen Jazz ... hier gerade das Creative Works Orchestra - Willisau and more - Live - Creative Works Prod. 1993. Recht bunt gemischte Aufnahmen aus den 1980ern aus dem Umfeld des Willisau Jazz Festivals, mit dabei Klaus Koch (b), Franz Koglmann (tp), Werner Lüdi (as), Lindsay Cooper (bassoon) etc. und auf einem Stück sogar John Zorn als Gast. Teils gut, teils etwas sehr aus dem Zusammenhang gerissen. |
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doni1294
Stammgast |
#19998 erstellt: 09. Jul 2020, 19:03 | |||
Ich Klinke mich auch mal hier ein, da meine Jazz-Sammlung langsam aber stetig wächst Momenten dreht sich bei mir The Modern Jazz Quartet - Same In einer Original Master Recording Edition von Mofi. Ich muss wirklich sagen diese Pressung klingt absolut top und das MJQ macht einfach immer wieder Spaß zu hören. Ich liebe das Vibraphon sehr im Jazz. Gruß Dominic |
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arnaoutchot
Moderator |
#19999 erstellt: 09. Jul 2020, 20:01 | |||
Na, dann willkommen hier ! MJQ geht immer, feine Pressung als MFSL und dann spielst Du sie auch noch mit dem gleichen System (AT440) wie ich es im Einsatz habe ... Hier eher Experimentelles: The Touchables - The Noise is Rest - Conrad Sound 2019. Die Norwegerin Guro Skumnsnes Moe spielt tatsächlich den sog. Octobass auf dem Cover, einen riesenhaften Akustikbass, der Frequenzen bis hinunter zu 16Hz erzeugen kann. Begleitet wird sie von ihrem Bruder (?) Ole-Henrik Moe auf einer sog. winzigen Piccoletto Violine, die unglaublich hohe Töne hervorbringt. Musik ist es nicht wirklich, eher mehr oder weniger faszinierende Töne, vor allem vom Bass. Vieles hört man nicht mehr, aber spürt es ... |
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doni1294
Stammgast |
#20000 erstellt: 09. Jul 2020, 20:07 | |||
Ja vielen Dank! Ich liebe das AT 440. Der feine, scharfe Microlineschliff holt echt alles aus einer Platte heraus. Leider wurde ja die Produktion von dem Modell eingestellt. Ich muss mal gucken, ob ich noch irgendwo eine Ersatznadel finde, wenn meine jetzige ihre Verschleißgrenze erreicht hat. Gruß Dominic |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#20001 erstellt: 10. Jul 2020, 04:35 | |||
Willkommen bei den Jazzern, Dominic! Ein feiner Einstieg hier, den du da gezeigt hast. Und dann danach auch noch den 20.000. Post! Prost! Ich hatte gestern meine erste richtige Berührung mit Eivind Aarset als Leader: Eivin Aarset Sonic Codex 2007 Acoustic Bass – Marius Reksjø Drums, Percussion, Programmed By – Wetle Holte Electric Bass – Audun Erlien Guitars, Kalimba, Percussion, Programmed By, Glockenspiel – Eivind Aarset Wenn Jazz, wie ich mal vor langer Zeit schrieb, an seinen Enden ausgefranst ist, dann findet man diese Platte an einem dieser Enden. Aarset lebt ja seit jeher die Grenzen zwischen improvisierter Musik und Elektronics weitgehend kompromisslos aus. Ich bin aber absolut kein Kenner seines Schaffens, sondern hatte gestern eher neugierig in dieses Album gehört. Aber diese britzelnde Mischung aus Spannung und Entspannung hat es mir glatt angetan. Gleich im ersten Stück fühlt man sich stark ans "Blue"- Album von Terje Rypdal erinnert, doch dann geht der Gitarrist sehr eigenständig seinen Weg in eine fasziniernende, kühle Klangwelt. Ambient, Chillout und Drum´n´Bass, aber auch mal Trip-Hop- Styles treffen auf teils noisige, teils minimalistische Gitarren. Das liest sich jetzt stark nach Nils- Petter Molvaer (mit dem er ja auch in der Tat gespielt hat), ist aber doch anders gelagert. Obwohl Molvaer- Hörer hier auch ihren Spaß haben werden. Und parallel spielt sich hier Jim Rotondi warm. Eure äußerst positiven Erwähnungen über ihn haben mich neugierig gemacht. Ich habe dann auch gleich das Pferd von hinten aufgezäumt und höre mich zuerst in "Dark Blue" von 2016 ein. Das klingt schon beim ersten Lauschen sehr vielversprechend. [Beitrag von Mr._Lovegrove am 10. Jul 2020, 04:56 bearbeitet] |
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#Slowhand#
Ist häufiger hier |
#20002 erstellt: 10. Jul 2020, 10:25 | |||
doni1294
Stammgast |
#20003 erstellt: 10. Jul 2020, 10:40 | |||
#Slowhand#
Ist häufiger hier |
#20004 erstellt: 10. Jul 2020, 13:32 | |||
Und hier meine zweite Neuerwerbung, nochmals Mingus, diesmal eine Doppel-LP, ebenfalls ein Atlantic-Reissue von Speakers Corner Records: Charlie Mingus: Mingus at Antibes Auch das eine super Platte. Sie klingt hervorragend. Manche halten Mingus at Antibes für Mingus‘ beste Platte. Mir fällt die Wahl schwer. Ich mag sie alle. [Beitrag von #Slowhand# am 10. Jul 2020, 13:38 bearbeitet] |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#20005 erstellt: 11. Jul 2020, 07:03 | |||
Mr. Rotondi lässt mich hier nicht los: Jim Rotondi Dark Blue, 2016 Bass – David Wong Drums – Carl Allen Piano, Electric Piano – David Hazeltine Trumpet, Flugelhorn – Jim Rotondi Vibraphone – Joe Locke Es ist wahrhaftig nichts neues, was der Trompeter und sein Quintett hier präsentieren, aber wie sie diesen bekannten Wein hier keltern, das ist einfach formidabel! Rotondi präsentiert einen prickelnden, frischen wie vollmundigen Cuvée aus Mainstreamjazz und Anleihen der Moderne, in "Bi Kirusai" angereichert mit einem feinen Hauch CTI- Fusion. Hier wird nicht mit wild mit Geschmäckern herumexperimentiert, sondern an den Feinheiten des Bestehenden gefeilt. Der Bandleader ist ja in der Tat ein brillanter Stilist mit viel Sinn für das Spiel zwischen den Noten und einem feinen Gespür für den Einsatz seiner Virtuosität. David Hazeltine hat jede Menge CTI-Platten, bzw. Herbie Hancocks Fender Rhodes Exkursionen gehört und zieht daraus teils brillante Schlüsse an eben jenem Instrument. Doch auch am Flügel ist er in der Tat eine Bank. Er arbeitet perfekt mit dem großartigen Joe Locke an den Vibes zusammen, der mir hier extrem gut gefällt, weil er sein Instrument eben nicht überstrapaziert, sondern ein geschickter Klangerweiterer ist. Carl Allen und David Wong swingen einen tollen Groove und legen eine leckere Basisnote für drei exquisite Solisten. Alleine klanglich finde ich die Platte eher mittelmäßig gelungen. Das Klavier ist extrem direkt abgenommen und hat kaum Korpus, die Becken glitzern zu sehr. Aber hey, bei einem solch großartigen Geschmack ist die Form des Gefäßes eher zweitrangig. Gut, dass ich zuerst die jüngste Flasche aufgemacht habe..... [Beitrag von Mr._Lovegrove am 11. Jul 2020, 13:31 bearbeitet] |
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vampula
Stammgast |
#20006 erstellt: 12. Jul 2020, 13:43 | |||
was für die Hängematte heute Mittag Matthew Halsall Fletscher Moss Park Matthew Halsall : Trumpet Gavin Barras : Bass Gaz Hughes : Drums Rachael Gladwin : Harp Tarek Modi : Piano Holly Simpson : Violin Adriane Wininsky : Cello Luke Flowers : Drums Nat Birchal : Saxophone Lisa Mallet : Flute Adam Fairhall : Piano Davinder Vikhyah Singh : Violin |
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arnaoutchot
Moderator |
#20007 erstellt: 13. Jul 2020, 20:20 | |||
Ich fasse meine heutigen Lauschungen gleich mal auf einem Bild zusammen. Ich arbeite seit heute aushilfsweise als Urlaubsvertretung in einem 2nd Hand Plattenladen, ich sehe mein jähes Ende kommen. Das ist wie den Alkoholiker in die Schnapsfabrik schicken ... Ich höre von rechts nach links: 1) Florian Dohrmann - Blank Page - New Impressions of Debussy - mochermusik 2019. Aufgenommen im Tonstudio Bauer in Ludwigsburg ist die Platte um den Leader Dohrmann am Bass wie der Titel eine Hommage an Debussy. Wer wie ich die Originale gerne mag, wird Gefallen an den Elaborationen der jungen Deutschen finden. 2) Einer der Groove-Klassiker schlechthin: Jimmy Smith - Midnight Special - Blue Note/Toshiba Japan Papersleeve 24bit Remaster 1960/1998. Ich bin nicht der grösste Jimmy-Smith-Fan auf der Welt, aber wer mal superben Orgelgroove hören will mit Kenny Burrell an der Gitarre und Stanley Turrentine am Tenor-Sax, ist hier richtig. Ich würde weiterhin sagen, dass wenn man nur eine Platte von JS haben will, diese hier nicht schlecht wäre. 3) Julia Kadel Trio - Kaskaden - MPS Analogue Recording and Mastering 2019. Die deutsche Pianistin, die ja auch schon auf Blue Note veröffentlicht hat, nun mit einem Album auf dem ehrwürdigen deutschen MPS-Label. Inhaltlich melde ich mich noch dazu, ich weiss nicht, ob ich es heute noch adäquat hören kann. Edit: Doch, war doch noch neugierig. Das (3) ist sowohl klanglich alsauch inhaltlich phänomenal ! Sie spielt auf einem Bösendorfer Grand Imperial, den ich sowieso auch in der Klassik einem Steinway klanglich vorziehe. Musikalisch sind es recht freie Assoziationen und Improvisationen eines offensichtlich sehr gut eingespielten Trios. Klanglich ist es deutlich näher und wärmer als herkömmliche Digitalaufnahmen, ich komme mir vor, als sässe ich inmitten des Trios, meinen Arm leicht auf dem Bösendorfer abgestützt .. wer mehr über die Platte lesen will, hier: https://www.fidelity-online.de/interview-julia-kadel [Beitrag von arnaoutchot am 13. Jul 2020, 20:52 bearbeitet] |
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doni1294
Stammgast |
#20008 erstellt: 14. Jul 2020, 08:40 | |||
Oh großer Neid! Ich würde auch mal wirklich gerne in einem Plattenladen arbeiten. |
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#Slowhand#
Ist häufiger hier |
#20009 erstellt: 14. Jul 2020, 11:21 | |||
Charlie Mingus: Tijuana Moods (Speakers Corner Records) Eine meiner Lieblingsplatten. Obwohl von 1957, wirkt sie auch heute noch unglaublich modern. Im besten Sinne zeitlos. [Beitrag von #Slowhand# am 14. Jul 2020, 11:23 bearbeitet] |
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crim63
Inventar |
#20010 erstellt: 14. Jul 2020, 11:53 | |||
Oh jetzt bin ich neidig..... die Charlie Mingus: Tijuana Moods ist auch einer meiner liebsten LP`s von Mingus, ich habe die leider nur als CD, aber auch sehr schön. Gruß Maik |
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doni1294
Stammgast |
#20011 erstellt: 15. Jul 2020, 15:05 | |||
Bei mir kam ein Klassiker der Piano Trios auf den Plattenteller: Bill Evans - Waltz For Debby Eine fantastische Liveaufnahme aus dem Jazzclub schlechthin: Dem Village Vanguard! Die Liveatmosphäre kommt sehr schön rüber mit den im Hintergrund klirrenden Gläsern und den leisen Geräuschen des Publikums. Leider ist es keine US- Originalpressung aus den 60ern, die sind mittlerweile unglaublich teuer. Bei meiner Ausgabe handelt es sich aber um ein sehr schönes deutsches Reissue aus den 80ern in Stereo. Bill Evans ist für mich ein großartiger Pianist und seine Trios machen immer wieder Spaß. Mittlerweile hat sich bei mir ein recht umfangreicher Bill Evans-Katalog angesammelt aber ein paar Alben fehlen noch Kleiner Funfact am Rande: Das Ende der Aufnahmen musste immer gekürzt werden, da der Beifall des Publikums immer viel zu lang andauerte, um ihn komplett mit aufzunehmen. Gruß Dominic |
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#Slowhand#
Ist häufiger hier |
#20012 erstellt: 16. Jul 2020, 05:38 | |||
Ja, eine super Schallplatte! Die beiden Platten Waltz For Debbie und Sunday at the Village Vanguard sind auch meine Lieblingsplatten des Bill Evans Trios. Die unglaublich entspannte Atmosphäre, die durch diese Aufnahmen rüberkommt, ist schon was Besonderes. |
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arnaoutchot
Moderator |
#20013 erstellt: 16. Jul 2020, 05:55 | |||
Keine Frage, ein Klassiker. Nur noch zu steigern durch die 3-CD-Box der kompletten Aufnahmen in der richtigen Reihenfolge der Sets ... ich habe das japanische K2-HD-Remaster, das auch ordentlich klingt. Es gab mW hiervon keine LP-Version. https://www.discogs....1961/release/3907966 Die Jazz at the Pawnshop ist Euch als weiteres Musterbeispiel von atmosphärischen Live-Aufnahmen sicherlich bekannt ? Da gibt es auch feine Vinyl-Ausgaben ... Achtung: Die hier verlinkte Neuausgabe von Proprius von 2016 scheint verkürzte Intros zu haben, aber gerade am Anfang finde ich es köstlich, in die Umgebungsgeräusche des Clubs einzutauchen. https://www.discogs....hop/release/11170973 Edit: Ich wollte noch darauf hinweisen, dass die auf CD wirklich phänomenal gut klingende Platte vom Julia Kadel Trio (siehe meinen letzten grösseren Beitrag vier oder fünf Posts weiter oben) auch auf Vinyl erschienen ist. Ich kenne die Pressung nicht, aber wann hat man schon die Gelegenheit, eine voll analogtechnische Produktion aus dem Jahr 2019 zu hören ? Auf guten Anlagen sollte das ein Erlebnis sein. Musikalisch vielleicht ein Tick fortschrittlicher als Bill Evans, aber für mich spannend und interessant ! https://www.discogs....den/release/14187829 [Beitrag von arnaoutchot am 16. Jul 2020, 06:04 bearbeitet] |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#20014 erstellt: 17. Jul 2020, 08:12 | |||
Nach langer langer Zeit bin ich diese Woche mal wieder bei einem meiner Stammdealer eingekehrt, um mich durch seine Schatzkisten zu wühlen. Nach Hause gefahren bin ich denn auch mit einer ganz Hand voll Entdeckungen, die ich seit Tagen erforsche und genieße: Don Cherry - Dona Nostra Don Cherry - Multikulti Mike Nock Quartet - Dark and Curious Larry Coryell - Spaces Howard Rumsey´s Lighthouse Allstars - Sunday Jazz á la Lighthouse Vol. 2 Ich fange mal rückwärts an. Die Howard Rumsey fasst zwei Sessions aus dem Jahre 1953 zusammen und präsentiert zwei vitale Ensembles, die schon nicht mehr wirklich Bebop, aber auch noch nicht wirklich Westcoastjazz spielen. Hier wird der Übergang von den heißen Sounds der Ostküste und der sanften Brise des Westens anschaulich und mit viel Spielfreude dokumentiert. Gleiches gilt für die 1969 aufgenommene Larry Coryell.. Hier wird in prominenter Besetzung (u.a. John McLaughlin und Miroslav Vitous) in den damals noch wenig bekannten Gründen des Fusion-/Rockjazz gefischt. Partiell hört man da schon, was kurze Zeit später explosionsartig etabliert wurde. Aber eben auch noch Stilistiken klassischeren Jazzes. Vorallem in Coryells Spiel ist dies Suchen und Finden sehr transparent hörbar. Mike Nock hingegen hatte auf seiner 1990er Platte eine klare Vorstellung. Dieses Album ist ein so faszinierendes wie tief bewegendes Kaleidoskop zwischen düsterer, fast schon trauerhafter Melancholie und einer ungewöhnlich kontrapunktierenden Ekstase. Hier braucht es keine großen Namen, um das Herz zum pochen zu bringen, hier wird meisterhaft miteinander musiziert. Das sind allesamt wunderbare Alben, doch die interessantesten zwei dieses Quintetts kommen dann doch wieder von einem Altmeister; in diesem Fall Don Cherry. Zunächst wäre da mit "Multikulti" der direkte Nachfolger von "Art Deco", der doch so ganz anders ist. Cherry und auch sein kreativer Bruder im Geiste auf der Platte, der Avantgarde- Saxophonist Peter Apfelbaum, begeben sich auf eine schillernde, spannende und spielfreudige Reise von Amerika nach Afrika. Jazz, Roots, Afrorhythmen, freie Gedanken und Cherry unnachahmliche Trompete lassen das Wort Meisterwerk nicht weit weg erscheinen. Gleiches gilt für die 1993er ECM Platte "Dona Nostra", auf der der Piccolotrompeter wieder ganz anders klingt. Hier geht es sowohl geograpisch als auch inhaltlich in den Norden Europas und auch wenn diese ungewöhnliche Konstellation sich fast schon radikal liest, so funktioniert sind einfach wunderbar. Audiophil aufgenommen im Rainbow in Oslo ist auch diese Platte eine farbenreiche und äußerst facettierte Reise in neues Terrain. Lange nicht so einen tollen Fang gemacht... [Beitrag von Mr._Lovegrove am 17. Jul 2020, 15:58 bearbeitet] |
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Rille65
Inventar |
#20015 erstellt: 17. Jul 2020, 12:09 | |||
Ohne Mist,, ich habe mir nach Deinem Post direkt eine Playlist angelegt auf Spotify, in die ich nach und nach alle Venus Records Alben hinzufüge. Dürften am Ende gute 100 Dutzend werden, so sie alle verfügbar sind. Venus Records - das war der Tipp des Jahres! Gerade läuft Don`t give up, Ihr wisst schon, Gabriel, Bush, in der Version des Rachel Z. Trio - göttlich! |
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arnaoutchot
Moderator |
#20016 erstellt: 17. Jul 2020, 13:44 | |||
Freut mich, dass es Dir gefällt. 100 Dutzend wären ja 1.200 Platten. So viele gibt es nicht von Venus Records. Ich schätze mal, vielleicht um die 200-300. Ist auch nicht wenig. Viele Veröffentlichungen von Venus sind in verschiedenen Formaten erschienen (normale CD, Papersleeve, Gold CD, SHM-SACD, sogar LPs gibt es). Checke mal die Gentle Ballads von Eric Alexander, da gibt es fünf Volumes, die mag ich sehr gerne ... |
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Ozone
Inventar |
#20017 erstellt: 17. Jul 2020, 13:56 | |||
Es müssten bei den SHM-SACD aktuell etwa 360 sein. http://www.venusrecord.com/v2/sac/ |
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Rille65
Inventar |
#20018 erstellt: 17. Jul 2020, 13:59 | |||
Du meinst die Gentle Ballads vom Eric Alexander Quartet? Höre mir gerade Volume II an. Das Cover ist jedenfalls schonmal ein Volltreffer - genau mein Geschmack. Er hat ja zig Veröffentlichungen bei Venus, als Quartet, als Trio, alleine mit Freunden ... |
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#Slowhand#
Ist häufiger hier |
#20019 erstellt: 17. Jul 2020, 15:53 | |||
Und dann auch noch vom Label MPS! Vielen Dank für den Tipp! Hab ich mir eben bestellt... |
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