Wer von euch spielt eingentlich (noch) ein Instrument?

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Tannoymann
Stammgast
#1 erstellt: 09. Jul 2009, 14:45
Selbst ein Intsrument zu spielen - und sei es auch noch so dilettantisch - erleichtert das Musikhören doch ungemein.
Wer spielt eins?
Ich wurde als Kind zu Geige gezwungen, nach 3 AJhren erlöst und bekam leider erst mit 14 ein Klavier. Bedingt durch mein Studium in Wien - ich komme vom Land - wars mangels Klavier dann leider Schluss. Ein bisschen geht noch, gerade mal um sich Akkorde und einfachere Strukturen bewusst zu machen. Hab jetzt "im Alter" vor einem knappen Jahr mit Saxophon begonnen, übe mit großer Leidenschaft doch eine Stunde täglich sehr diszipliniert und gehe in die Musikschule. Mal sehen, wohin mich das Ganze führen wird.
Wie ist das bei euch?

Liebe Grüße
Willi
Klassikkonsument
Inventar
#2 erstellt: 09. Jul 2009, 17:59
Hallo Willi,

ich hatte Klavierunterricht von ca. 13 - 23, bin allerdings nicht sehr weit gekommen. Mein E-Klavier staubt vor sich hin. Vielleicht fange ich mal wieder mit ein paar 4-stimmigen Chorälchen an.

Viele Grüße
AladdinWunderlampe
Stammgast
#3 erstellt: 09. Jul 2009, 20:10
Ich spiele Orgel und Klavier.
Kreisler_jun.
Inventar
#4 erstellt: 09. Jul 2009, 20:28
Ich habe Klarinette gespielt; Unterricht etwa von 16-19 und dann noch mal mit 24-28 Jahren (was aber beinahe ein Neuanfang gewesen ist, obwohl ich zwischendurch immer etwas rumgedudelt habe). Das ist allerdings schon wieder etliche Jahre her; momentan paßt es irgendwie schlecht, aber ich würde irgendwann schon gerne mal wieder. Weiter als bis zu einem ominösen Stamitz-Konzert bin ich auch nie gekommen, Mozart und Brahms waren noch in einiger Ferne...

Leider lernt man mit einem Melodieinstrument wenig bis keine Harmonielehre en passant (anders als bei Klavier oder Gitarre usw.), aber insgesamt hat es schon Einiges für das Musikhören gebracht. Ich fand z.B. Bachs Klaviermusik weitestgehend langweilig (selbst nach fast 10 Jahren als Klassikhörer), bis ich einige Arrangements aus den Suiten im Duett mit der Lehrerin gespielt habe. Danach machte auch das Anhören der Originale Spaß.

JK jr.
WolfgangZ
Inventar
#5 erstellt: 09. Jul 2009, 23:07
Hallo, miteinander!

Ich habe während der Gymnasialzeit neun Jahre lang Klavier gelernt, spiele aber nur noch relativ selten, und leider verlernt man naturgemäß die Fingerfertigkeit. Meinen fünfzehnjährigen Sohn unterstütze ich jetzt wieder seit einigen Jahren beim Klavierüben.

Ich weiß noch, welche Begeisterung ich vor allem in den letzten drei Jahren bei einem überaus motivierenden (dritten) Klavierlehrer entwickelt habe. Ich habe damals minutiös Buch geführt über die Besonderheiten der Stücke und bin vorgestoßen bis zu mehr oder minder zufriedenstellenden dilettantischen Spielfähigkeiten bei Schuberts Wandererfantasie, Chopins Balladen oder Debussys erstem Prélude-Heft, um nur ein paar Beispiele zu bringen. Davon ist vieles verlorengegangen, aber manches - eher gemütliche wohl - habe ich mir dann doch noch als Erwachsener selbst beigebracht.

Mittlerweile spiele ich auch bisweilen mit einem Geiger und einer Flötistin überschaubare Kost, oder ich begleite unseren Dorfchor am Klavier. Viel Zeit zum Üben darf aber nicht nötig sein.

Die generelle Musikbegeisterung mag schon auch vom eigenen Klavierspiel rühren. Ich muss aber zugeben, dass ich erst jetzt wieder Interesse daran finde, reine Klaviermusik häufiger zu hören. Vorher waren es seltsamerweise nur Konzerte (neben anderer Musik natürlich), die mich interessierten bis faszinierten, aber kaum etwas für Klavier solo. Mittlerweile finde ich es jedoch wieder reizvoll, eine Skriabin-Sonate mitzulesen, obwohl der Versuch, sie selbst anzuspielen, sich als sinnlos erweist ...

Besten Gruß, Wolfgang
Kings.Singer
Inventar
#6 erstellt: 10. Jul 2009, 07:13
Hi.

Ich habe 10 Jahre lang Klavier gelernt. In der Pubertät ging mir die Motivation allerdings flöten und ich habe damit aufgehört. Im Nachhinein bereue ich das, denn meine Finger sind total eingerostet. Das einzige, was mich vom kompletten Verlernen abhält ist, dass ich hin und wieder (wenn ich "zuhause" bin) als Korrepetitor Stimmproben beim Domchor leite. Dann spiele ich allerdings meist nur die zu probende Stimme und passende Harmonien darunter. Also für Klavierauszug reicht es nicht - nur bei einfachen und schön langsamen stellen.

Naja aber dafür 'spiele' ich umso motivierter Tenor im Chor. In Hoch-Zeiten sogar bei vier bis sechs Proben in der Woche. Aber was ich hier mehr als deutlich merke, sind die Vorteile, die ich dabei aus dem Klavierunterricht schöpfen kann. Ein befreundeter Sänger - er selbst spielt auch Posaune - formulierte das mal in etwa so: "Man merkt einfach, wenn jemand im Chor Klavier spielen kann. Nicht nur in rhythmischer Hinsicht - die Leute haben einfach ein unglaublich gutes Gehör für richtige Intervalle [usw.]"
Vielleicht ein bisschen überpositiv formuliert, denn auch Posaune, oder allgemein Bläser, schulen ihr Gehör ganz gut. Aber ein bisschen Wahrheit ist schon dran, denke ich. Auf jeden Fall ist es für das Singen eine Erleichterung, dass ich jahrelang Klavierunterricht hatte.


Viele Grüße,
Alex.
Thomas133
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 10. Jul 2009, 09:26
Hallo,

Ich habe als Kind auch etwas Klavier gelernt, allerdings nicht so lange im Unterricht wie Alex. Mir ging in der Pupertät das Tonleiterüben und Stücke einstudieren die mir garnicht gefielen auch ziemlich auf die Nerven. Ich habe dann privat weitergemacht indem ich mir die Stücke herangezogen habe die mich motivieren konnten diese einzustudieren. Lieber war mir aber immer die Komposition und habe mich mit dieser Thematik am meisten auseinandergesetzt. Um auch die heutigen Möglichkeiten bestmöglich auszureizen wie zB Orchester-, Klavier- usw.emulationen,elektronische Klangerzeugung auf höchstem Niveau hab ich mich auch dazu sehr mit dieser Thematik beschäftigt, sowohl privat als auch dann auf der SAE (School
of Audio Engineering)
gruß
Thomas
Joachim49
Inventar
#8 erstellt: 10. Jul 2009, 09:37
Ich habe zwischen meinem 10. und 18. Lebensjahr Geige gelernt, war aber meist recht faul. Ein paar Jahre habe ich relativ einfache Stücke in einem Laienorchester mitgespielt (2. Geige; dafür hat's gerade noch gereicht). Aber nach einem Umzug ist diese Môglichkeit des Musizierens weggefallen und seitdem habe ich das Instrument nicht mehr angerührt.
Joachim
Kaddel64
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 10. Jul 2009, 10:42
Als musikalischer Spätstarter habe ich ab dem 15. Lebensjahr Trompete gelernt, setzte sie danach in verschiedensten Gruppierungen ein, von der Schul-Bigband über den kirchlichen Posaunenchor bis zum solistisch besetzten Blechbläserensemble und anderen kammermusikalischen Besetzungen. Daneben habe ich meine Stimmmbänder in der Bassabteilung von Kirchenchören und Kantoreien verausgabt und dort über viele Jahre das große motettische und oratorische Repertoire von Palestrina bis Penderecki kennen gelernt. Mittlerweile tausche ich immer häufiger Trompete und Stimme gegen Taktstock bzw. Stimmgabel ein, was an beiden "Instrumenten" leider zunehmend zum Rostansatz führt.
pt_concours
Stammgast
#10 erstellt: 12. Jul 2009, 09:14
Hallo,

ich hatte vom 8. bis zum 18. Lebensjahr intensiven Klavierunterricht (als Teil der Schulausbildung, einschl. jährlicher Prüfung für Zeugnissnote) und habe auch drüber hinaus noch fast 10 Jahre weiter (für mich) intensiv Klavier gespielt. Die letzen Jahre ist das beruflich bedingt nun etwas zurückgetreten. Allerdings merke ich von den hier viel beschrieben "Rost"-erscheinung nur wenig, d.h. mit kurzen Anlaufphasen funkioniert es nachwievor recht gut, was wohl daran liegt, dass ich das Instrumentspiel früh begonnen habe und lange intensiv ausgeführt habe (wie man seine Muttersprache in späteren Lebensjahren auch nicht wirklich mehr verlernen kann, auch wenn man sie länger nicht spricht). In den letzten Jahren spiele ich auch regelmäßig mit meiner Freundin vierhändig oder begleite sie privat beim Gesang (sie hat Gesang studiert), wobei es immer mal etwas problematisch werden kann, wen man als Paar gemeinsam musiziert...
Was das Repertiore angeht, so habe ich Freude daran gefunden, selten gespielte leichtere Sachen in Bibliotheken auszugraben, weil es einfach nur frustrierend ist, z.B. CHOPIN oder DEBUSSY mittelmäßig zu spielen, voralem wenn man schon so viele exzelente Interpretationen kennt. Ich finde es dagegen höchst spannend ein völlig unbekanntes Werk (manchamal auch eines bekannten Komponisten) zu entdecken.
Als Beispiel seien hier z.B. genant: TELEMANN, TÜRCK, FIBICH, VORISEK, KOZELUCH, EBEN, GLINKA, CPE.BACH,...

Wie ich bereits an andere Stelle im Forum erwähnt habe singe ich auch schon viele Jahre intenwsiv im Chor (einschl. jahrelanger Stimmbildung/ Gesangsunterricht.
Hier möchte ich aber aus meiner Erfahrung der Aussage von Kings Singers widersprechen:


Kings.Singer schrieb:
Hi.
"Man merkt einfach, wenn jemand im Chor Klavier spielen kann. Nicht nur in rhythmischer Hinsicht - die Leute haben einfach ein unglaublich gutes Gehör für richtige Intervalle [usw.]"


Es mag schon stimmen, dass Choristen mit Klavierunterricht wesentlich besser "dastehen", als Säünger ohne jeglich instrumentale Erfahrung, aber meiner Meinung zeichnen sich vorallem die Sänger mit einer Streicherausbildung als besonders intonationssicher aus, während Klavierspielern eher das Partiturlesen leicher fällt.

Gruß pt_concours
Mellus
Stammgast
#11 erstellt: 12. Jul 2009, 20:18
Leider ist es mir nicht vergönnt, ein Instrument spielen zu können (von rudimentärer, längst eingerosteter Blockflötenkunst einmal abgesehen). Leider, weil ich denke, dass die Fähigkeit ein Instrument zu spielen, einen tieferen Zugang zur Musik erlaubt.

Allerdings hatte ich einst ein gutes Jahr lang Zugriff auf ein Klavier, den ich gründlich genutzt habe. Auch ohne Unterricht kann man schon einige Entdeckungen auf den schwarzen und weißen Tasten machen.

Nun liebäugele ich mich der Anschaffung eines (im Vergleich zu einem Flügel) platzsparenden Keyboards, erst mal für den autistischen Hausgebrauch.

Viele Grüße,
Mellus
Pilotcutter
Administrator
#12 erstellt: 13. Jul 2009, 03:16
Bei mir ging's los mit der Musikfrüherziehung, dann Blockflöte, dann ging's weiter mit gut 2 Jahren Orgelunterricht. Später mit 20 kamen nochmal einige Jahre Klavierunterricht für's eigene Klavier, das ich aber nach Heirat/Umzug wieder abgegeben habe. Lediglich eine Yamaha E-Orgel ist geblieben.
Dazu regelmäßiger Gesang im Gemeindechor. Gelegentlich auch Männerchor und "Spontanchor".

Was mir dennoch geblieben ist, von allem Musikunterricht, ist ein recht gutes Gehör und das Partiturlesen. Klavierspiel ist bei mir auch eingerostet. Die Unterbrechung des Orgel/Klavierunterrichts lag an meiner jugendlichen Auflehnung und Null-Bock Mentalität, für die ich mich heute in den Hintern beißen könnte.

Gruß. Olaf
Tannoymann
Stammgast
#13 erstellt: 14. Jul 2009, 07:54

Gibt ja doch welche, die spielen!
Toll!
Liebe Grüße
Willi
Sir_Henry0923
Stammgast
#14 erstellt: 19. Jul 2009, 16:42
Hi,

na klar doch: Nicht schön, aber laut. Als ich wegen einer Sehnenscheidenentzündung mein Bratschespiel für einige Zeit aufgeben musste, sagte meine Nachbarin:" Ich habe Sie ja schon lange nicht mehr spielen gehört." Bedauern habe ich aus ihrer Diktion nicht ablesen können.

Grüße
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