Umfrage
Kopfhörer oder Lautsprecher? Was bevorzugt der Klassik-Fan?
1. Ich höre vorwiegend über Lautsprecher Musik (41.2 %, 73 Stimmen)
2. Ich höre ausschließlich über Lautsprecher Musik (16.4 %, 29 Stimmen)
3. Ich höre vorwiegend über Kopfhörer Musik (29.4 %, 52 Stimmen)
4. Ich höre ausschließlich über Kopfhörer Musik (5.6 %, 10 Stimmen)
5. Ich höre zu gleichen Anteilen über Lautsprecher und Kopfhörer (7.3 %, 13 Stimmen)
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Kopfhörer oder Lautsprecher? Was bevorzugt der Klassik-Fan?

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Markus_Berzborn
Gesperrt
#51 erstellt: 20. Nov 2004, 01:02

Gerade laufen die (nein 7.1 ) und meine Frau / Tochter/ Baby schläft ( +/- 90 db am Hörplatz)!


Nun, ich halte das für nicht ganz unbedenklich, bei Musik zu schlafen. Da sollte man die Musik schon sorgfältig auswählen.

Gruß,
Markus
Elric6666
Gesperrt
#52 erstellt: 20. Nov 2004, 10:21

ganz unbedenklich, bei Musik zu schlafen


Nein, nein – nicht im Hörraum – fein im Bett – dort wird geschlafen.

Gruss
Robert
embe
Stammgast
#53 erstellt: 20. Nov 2004, 12:20
Hallo Forum,
jetzt hab ich länger mitgelesen und muss meinen Senf
auch loswerden.
Liebend gerne höre ich mit Kophörer.
Je nach Musik kann ich zwischen einem alten Stax Lamda Prof, Sennheiser HeHEV70, und dem HD 600
wählen. Alles schon betagte Teile aber für mich langts allemal.
Zum fehlenden Bassdruck, meine Lösung ist ein im Hörsessel integrierter 30er Basslautsprecher
in der sogenannten offenen Schallwand, also ohne Gehäuse.
Der massiert mir dann den A**** wenn ich möchte.
Das Ganze wird aktiv angesteuert mit variablen Trennfrequenzen.
So hab ich Bassdruck ohne Dröhneffekte und meine schlafenden Lieben bekommen auch fast nix
vom Getöse mit.
So bekommt man das ganze Spektrum auch mit KH zu Gehör und Gefühl.

Allerdings mag ich auch meine Plexiglas Schallwände mit Breitbandchassiss
aus den frühen 60 igern, die hab ich in Nahfeldanordnung stehen, so 1 Meter Abstand zu den Ohren,
ein Quasikopfhörer also. Das funzt auch mit dem Sesselbass.
Ich muss zugeben, dass diese Anordnug livehaftiger klingt als mit KH.

Kopfhörerhören ist also eigentlich eine Frage des Geschmacks und darf man laut oder muss man leise hören.

Allerdings fällt normales kophörern bei Multikanal SACD ja flach, ich habe versuchsweise mal die Rückkanäle auf den 2. Eingang des
Stax Verstärkers gelegt, mit der Delayfunktion lässt sich schon was machen, aber so richtig warm werd ich damit nicht.
Selbst nicht bei eingeschalteter DSP Funktion im Digitalreceiver, die ja auch raumfördernd wirken soll.

Den modernen Dolbyheadphone oder Silent Cinema Schnickschnack kenne ich leider noch nicht.

Gruß
embe
Crocodoc
Ist häufiger hier
#54 erstellt: 20. Nov 2004, 22:17

RealHendrik schrieb:
32"?? *grins*

Du meinst 32'!

Übrigens gibt es v.a. in den USA einige Orgeln, die sogar über einen 64' im Pedal verfügen. Meistens ein Register namens Diaphon (und klingt auch so). Damit wären folglich Frequenzen bis hinunter zu acht Hertz zu erzeugen...

Die Kesselpauke gehört gar nicht mal zu den Instrumenten, die den Infraschallbereich erreichen. Das ist eher die große Trommel. (Und mir fällt gerade noch ein Instrument ein, das ein Subkontra-C hat: Bösendorfer Grand Imperial.)

Gruß,

Hendrik


Jaja Hendrik,

lach Du nur, latürnich Fuß... Dieser eine Fliegensch... zuviel...

Aber um noch einmal auf das Problem des 32 resp. 64 FUß zurückzukommen.
Weißt Du, was mir dazu einfällt? Amerikanischer Hang zur Gigantomanie, ansonsten reichlicher Nonsens...

Eine Subkontra-C-Pfeife braucht ca 1 - 1 1/2 Sekunden vom An- bis zum exakten Schwingen der Luftsäule und somit einem sauberen Ton - und wo bitteschön ist der praktische Nährwert, außer bei einem Orgelpunkt?

Von daher, geschenkt, nicht zum wirklichen Spiel geeignet.

Glaub mir, ich hatte mehrfach das "zweifelhafte" Vergnügen, u.a. in Passau - schaurig schön...

It's yours...

Ciao Jörg
op111
Moderator
#55 erstellt: 25. Nov 2004, 10:06

Susanna schrieb:
Hallo Franz, Markus und wer sonst noch will,
dürfen wir dann auch noch Euere Antwort erwarten?

Hallo Susanna,
ja, ich habe bereits abgestimmt.
Wenn es allgemein um (auch unfreiwillige) Beschallung geht, muß wohl jeder
"1. Ich höre vorwiegend über Lautsprecher Musik" wählen.
Beschallt wird man ja nahezu überall, in öffenlichen Verkehrsmitteln, Bahnhöfen, Taxis, Flughafen, Kaufhaus Hotelaufzügen und -toiletten ...
Freiwillig: Wenn es die Klangqualität des Tonträgers erlaubt (also eher seltener bei LPs, historischen (Mono-)Aufnahmen) bevorzuge ich den Kopfhörer.
Gruß
Franz


[Beitrag von op111 am 25. Nov 2004, 10:12 bearbeitet]
Susanna
Hat sich gelöscht
#56 erstellt: 25. Nov 2004, 12:11

Franz-J. schrieb:
ja, ich habe bereits abgestimmt.

Hallo Franz u. Alle,

es ist ein Kreuz mit der unfreiwilligen Beschallung!
Neulich in einem Restaurant (in dem sich außer uns keine weiteren Gäste befanden) bat ich in freundlichem Ton den Besitzer, die Musik, die ich nicht als solche empfand, abzustellen. Die Antwort war ebenso bestimmt wie entwaffnend: "Wir zahlen eine Menge für die Gema, das muß sich dann auch lohnen". Er stellte sie nicht ab.
Ich habe den Punkt 5 gewählt.

Gruß,
Susanna
Albus
Hat sich gelöscht
#57 erstellt: 25. Nov 2004, 13:41
Tag,

nur sporadisch, aus sozialen Gründen, höre ich mittels KH, 1 Paar Sennheiser 560 Ovation, alt schon, auch das andere Paar Sennheiser 540 Gold Reference, beide Modelle hochohmig, passend zu den Gegebenheiten (Tuner, CDP, Receiver). Das Quantum 'vorwiegend' ist nicht die bei mir zutreffende Abstufung, aber 1.

MfG
Albus


[Beitrag von Albus am 26. Nov 2004, 11:12 bearbeitet]
walter_f.
Hat sich gelöscht
#58 erstellt: 25. Nov 2004, 15:27

Hallo Franz, Markus und wer sonst noch will,
dürfen wir dann auch noch Euere Antwort erwarten?


Hallo Susanna,

isch abe gar keinen Kopförer!

Liebe Grüsse
Walter
schumi65
Stammgast
#59 erstellt: 25. Nov 2004, 15:43
So, Jungs, zur Abwechsung mal wieder etwas zur Ausgangsfrage :

Überwiegend höre ich über LS, nur wenn meine Kinder schon schlafen und ich ungestört hören möchte, um ganz abzuschalten, klinke ich meine Hörer ein.
Bin ich nicht im Wohnzimmer, verwende ich meine AKG Hearo 777. Ansonsten vor Ort dann meine Sennheiser HD495.
Obwohl ich seit einigen Tagen nach einem Sennheiser HD 580 scharf bin, denn ich war bei einem Seminar, wo auch ein Sennheiser-Mitarbeiter war. Der hat mir den 580'er schmackhaft gemacht, wegen seiner Frquenzbandbreite und damit verbundenen guten Baßwiedergabe.

Der Vorteil bei mir ist noch, daß ich die Sennheiser über die Surroundbox des AKG laufenlassen kann, und somit auch Surround genießen kann. Der Unterschied ist besonders bei Klassik schon nenneswert. Man sitzt quasi mit im Hörraum, wenn es losbricht...

Tja, und dennoch bevorzuge ich immer wieder die LS, warum, ist eigentlich für mich nicht klar. Vielleicht, weil man (wie weiter oben schonmal Jemand beschrieben hat) die UImgebungsgeräusche noch wahrnimmt, wie im richtigen Konzert auch?
Susanna
Hat sich gelöscht
#60 erstellt: 25. Nov 2004, 20:50

walter_f. schrieb:

isch abe gar keinen Kopförer!

Allo Walter,

isch weiss! Aber Ohren sind doch auch Kopföhrer, n'est-ce pas?

Liebe Grüsse,
Susanna

@ schumi65: Obwohl nicht direkt angesprochen (Jungs!)sind wir doch nur ein ganz klein bißchen abgeschweift. Spaß muß auch manchmal sein, bes. in diesem Thread tut's nötig.
tazio
Ist häufiger hier
#61 erstellt: 25. Nov 2004, 21:42
Lautsprecher, wenns geht. Wenn nicht: Kopfhörer am CD-Player mit regelbarem Ausgang. Bei einem 2-wöchigem Krankenhausaufenthalt konnte ich damit ganz gut leben und ganze Gesamtaufnahmen (z.B. Schubert: alle Lieder) durchhören. Das hatte durchaus seinen eigenen Reiz und ich vermisste mit der Zeit wenig; zuhause dann gleich erst mal knallende Rockmusik aufgelegt und bald wieder ausgeschaltet - sie war in der Erinnerung besser als im wirklichen Vergleich. Aber auf Dauer: siehe ersten Satz.
schumi65
Stammgast
#62 erstellt: 26. Nov 2004, 08:59
Hallo Susanna,


@ schumi65: Obwohl nicht direkt angesprochen (Jungs!)sind wir doch nur ein ganz klein bißchen abgeschweift. Spaß muß auch manchmal sein, bes. in diesem Thread tut's nötig.


Sorry! Ich Dussel hatte nur die erste Seite gelesen, und da ging es weg vom Thema, danach merkte ich erst, daß es noch 2 weitere Seiten im Thread gibt.
...und das mit den Jungs... vergiß es einfach! Natürlich habe ich auch die Mädels ganz doll lieb besonders mein Eigenes zu Hause

Das mit dem Spaß kann ich nur bestätigen, nicht nur in diesem Thread, sondern überhaupt in der Klassikecke. Das liegt sicher an der Clientel der Mitglieder, die sich mit ernsterer Musik befassen, oder? Also in anderen Bereichen hier im Forum knistert es nicht so oft, wie hier. Ich erinnere mich noch gut an Alfred, der uns leider nicht mehr zur Verfügung steht im Forum. (Ob er manchmal still mitliest?)
Das gerade macht die Sache aber so spannend.

So, nun bin ich abgeschweift, aber meine Meinung zum Kopfhörer habe ich weiter oben bereits abgegeben.


[Beitrag von schumi65 am 26. Nov 2004, 09:00 bearbeitet]
Susanna
Hat sich gelöscht
#63 erstellt: 26. Nov 2004, 11:10

schumi65 schrieb:
...und das mit den Jungs... vergiß es einfach! Natürlich habe ich auch die Mädels ganz doll lieb besonders mein Eigenes zu Hause :hail

Hallo Jens,

schon vergessen! Ich bin ja auch so ein einsames (schreibendes) Mädel hier.:D Da muß man immer höllisch aufpassen, was gesagt wird.
Das mit dem Spaß kann ich nur bestätigen, nicht nur in diesem Thread, sondern überhaupt in der Klassikecke. Das liegt sicher an der Clientel der Mitglieder, die sich mit ernsterer Musik befassen, oder?

Unbedingt! Man macht sich hier halt viele Gedanken!

Also in anderen Bereichen hier im Forum knistert es nicht so oft, wie hier.

Ist wahr?

Ich erinnere mich noch gut an Alfred, der uns leider nicht mehr zur Verfügung steht im Forum. (Ob er manchmal still mitliest?)

Ganz bestimmt! Wir lesen ja auch bei ihm mit!

So, nun bin ich abgeschweift,

...was ich erfreut zur Kenntnis nehme!

Viele Grüße,
Susanna


[Beitrag von Susanna am 26. Nov 2004, 11:11 bearbeitet]
AH.
Inventar
#64 erstellt: 26. Nov 2004, 16:15
Hallo,

bisher wurde nicht hinreichend deutlich, daß sich Kopfhörerstereophonie und Lautsprecherstereophonie drastisch unterscheiden und nicht kompatibel sind.

Bei der Lautsprecherstereophonie fällt der Schall 30° seitlich von vorne ein, was zu völlig anderen Trommelfellsignalspektren führt, im Vergleich zu einem Schalleinfall von 90° seitlich (Kopfhörer). Die Trommelfellsignalspektren sind letztlich das, was wir hören. Durch Geometrie von Ohrmuschel, Kopf, Oberkörper usw. entstehen die genannten sehr großen Unterschiede (Größenordnung der Abweichungen: 10dB).

Desweiteren hört das rechte Ohr bei Lautsprecherwiedergabe auch den linken Lautsprecher und umgekehrt, bei Kopfhörerwiedergabe nicht. Es kommt also bei Lautsprecherwiedergabe zu einem Übersprechen der Kanäle. Und das rechte Ohr hört vom linken Lautsprecher ganz andere Trommelfellsignalspektren, als vom rechten (völlig anderer Schall-Einfallswinkel).

Eine Tonaufnahme, die für Lautsprecherstereophonie gedacht ist(das ist der Regelfall), kann meiner Erfahrung nach über Kopfhörer daher nicht überzeugen und umgekehrt.

Embes Lösung mit einem Nahfeldlautsprecher als quasi-Kopfhörer für Lautsprecher-Stereophonie ist daher richtig. Wenn man echte Kopfhörer benutzt, kommt man um eine elektronische Simulation der Trommelfellsignalspektren samt Übersprechen zwischen den Kanälen, wie bei Lautsprecherwiedergabe, nicht umhin. Man muß anschaulich gesprochen dafür sorgen, daß der Amplitudenfrequenzgang auf dem Trommelfell so ist, wie bei Lautsprecherwiedergabe.

Fazit: Für Kopfhörerwiedergabe muß der Einfluß der HRTF (Deformation des Amplitudenfrequenzganges auf dem Trommelfell durch Gehör/Kopf/Körpergeometrie) bereits in der Aufnahme enthalten sein. Dies ist z.B. bei einer Kunstkopfaufnahme der Fall. Hier wurde der Schall bereits am künstlichen Kopf gebeugt und mußte sich durch einen Gehörgang bis zum Mikrophon am Ende des Gehörgangs schlängeln.
Für Lautsprecherwiedergabe dürfen diese Merkmale nicht in der Aufnahme vorhanden sein, denn wir erzeugen sie uns beim Hören quasi selbst, da der Schall an unserem eigenen Kopf gebeugt wird und durch unseren eigenen Gehörgang zu unserem Trommelfell gelangt.
Da es sich um drastische Abweichungen des Amplitudenfrequenzganges auf dem Trommelfell in der Größenordnung von 10dB (!) handelt, sind Kopfhörer- und Lautsprecherwiedergabe nicht kompatibel.

Daher höre ich Lautsprecher-Aufnahmen mit Lautsprechern oder nutze eine digitale Lautsprechersimulation für Kopfhörer (z.B. AKG BAP 1000), wenn ich eine Aufnahme für Lautsprecherstereophonie über Kopfhörer wiedergegeben haben möchte.
Aufnahmen für Kopfhörer-Stereophonie (Kunstkopfaufnahmen) höre ich dagegen mit freifeldentzerrten Kopfhörern.

Anzumerken ist noch, daß ich beträchtlichen Aufwand betrieben habe, die Wechselwirkung zwischen Lautsprecher und Hörraum zu verringern, um Mehrräumigkeit zu vermeiden und um dieselbe Transparenz bei der Lautsprecherwiedergabe zu erreichen, wie bei Kopfhörern. Unter dieser Voraussetzung wirken digitale Lautsprechersimulation für Kopfhörer und tatsächliche Lautsprecherwiedergabe in meinen Ohren überraschend ähnlich. Der Hauptunterschied ist, daß sich bei Lautsprecher-Simulation über Kopfhörer die Simulationsebene mit Kopfbewegungen mitbewegt, bei echter Lautsprecherwiedergabe nicht. Das relativiert sich allerdings, da ich auch bei Lautsprecherwiedergabe bei mir (und anderen VPN, die ich beobachte) eine recht ausgeprägte "Kopfpstarre" feststelle, die nur von Zeit zu Zeit durch kurze Nickbewegungen und seltener durch kurze Drehbewegungen des Kopfes unterbrochen wird.

Gruß

Andreas


[Beitrag von AH. am 26. Nov 2004, 17:34 bearbeitet]
op111
Moderator
#65 erstellt: 26. Nov 2004, 17:52
Andreas,
danke für die ausführliche und sachlich fundierte Darstellung.
Embe kann über seine Lösung glücklich sein.
Üblicherweise schränken die Gegebenheiten des Wohnumfelds eine neutrale Lautsprecherwiedergabe ein:

- die wünschenswerte Abschirmung von unbeteiligten unfreiwilligen Mithörern und äußeren Störgeräuschen, die üblicherweise nur per Kopfhörer gegeben ist
- die Gestaltung des Hörraums, die oft keine Nahfeldbedingungen ermöglicht (der Hörabstand liegt meist außerhalb des Hallradius von ca. 1,5 m)
- Lautsprecher mit nicht ausreichend hohem u. frequenzneutralem Bündelungsmaß und somit erhöhtem Raumeinfluß

Bleibt die Alternative der Kompromisse:
nicht auf die kopfbezogene Übertragungsfunktion (HRTF) optimierte Kopfhörerwiedergabe, bei realistischen (den Nachbarn per Lautsprecher kaum zumutbaren) Schallpegeln
vs.
zu leise nicht neutrale Lautsprecherwiedergabe im Diffusfeld mit hohem Raumeinflüssen.

Gruß
Franz
träumer
Hat sich gelöscht
#66 erstellt: 26. Nov 2004, 19:18
Seit Anfang 1990 höre ich nur über Lautsprecher Musik.
Einige Kopfhörer waren hier zum ausprobieren aber nicht für lange..
antiphysis
Stammgast
#67 erstellt: 26. Nov 2004, 22:34
Auch ich bin für den Beitrag von Andreas sehr dankbar. - Irgendwie hatte ich beim gelegentlichen Kopfhörer-Lauschen doch den Eindruck, dass da was nicht stimmt. Ohne Hilfsmittel kommt man dann ganz offensichtlich nicht weiter. Auch hier: vielen Dank für den Hinweis.

Grüße
dimka
Stammgast
#68 erstellt: 26. Nov 2004, 23:13
ich höre auch fast nur mit kopfhörer
AH.
Inventar
#69 erstellt: 26. Nov 2004, 23:18
Hallo Franz,

Du hast als Alternative die Lautsprecherstereophonie-Simulation über Kopfhörer vergessen. Kommerziell erhältliche Produkte wie der alte AKG BAP 1000 waren jedoch nicht sehr erfolgreich.

Einen Überblick über die Möglichkeiten binauraler Simulation findet sich hier:

http://www.ruhr-uni-...irtual/virtu_deu.htm

Aus meiner Sicht ist die Simulation von Lautsprecher-Stereophonie über Kopfhörer eine brauchbare und vergleichsweise wenig aufwendige Technik. Jedenfalls viel weniger aufwendig, als "echte" Lautsprecherstereophonie.

Das Problem der sich mit dem Kopf mitbewegenden Simulationsebene bei historischen Simulatoren (AKG BAP 1000) läßt sich heutzutage umgehen, indem die Kopfbewegungen aufgezeichnet und die Außenohr-Übertragungsfunktion (HRTF) in Echtzeit berechnet wird. Damit ist auch bei Kopfbewegungen für eine fixe Simulationsebene gesorgt.

Allerdings stellt sich die Frage, warum man ein so mängelbehaftetes, anachronistisches Verfahren wie die Lautsprecherstereophonie überhaupt simulieren sollte. Der einzige Grund ist, daß fast alle existierenden Tonaufnahmen für dieses System gemacht wurden.

Gruß

Andreas
Sesquialtera
Ist häufiger hier
#70 erstellt: 27. Nov 2004, 12:36
Hallo Andreas!

Deine Beiträge führen dankenswerter Weise noch einmal die Besonderheiten der Kopfhörerstereophonie vor Ohren.

AH. schrieb:
Kommerziell erhältliche Produkte wie der alte AKG BAP 1000 waren jedoch nicht sehr erfolgreich.

Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass ein vergleichbares Gerät in Form des AKG Hearo 999 nach wie vor existiert. Dieses Modell bietet 7 verschiedene Ohrkurven (IVA – Individual Virtual Acoustics), allerdings anders als der AKG BAP 1000 (9 Ohrkurven) nicht die Möglichkeit, sich von AKG eine für den eigenen Kopf maßgeschneiderte Variante erstellen zu lassen.

Die Voreinstellungen beim AKG BAP 1000 sollen nach Herstellerangaben für 90-95 % der Hörer bereits das Optimum liefern. Hast du dir eine eigene Ohrkurve erstellen lassen, oder hast du dich mit den Standardohrkurven begnügt, Andreas?

Den AKG Hearo 999 gibt es übrigens auch als reinen Prozessor ohne Kopfhörer. Dann kostet er in der aktuellen Version II, die sich beim Prozessor kaum von der alten Version I unterscheiden dürfte, 460,- €.

Ernsthafte Kaufinteressen hege ich bislang nicht, da ich immer noch mit einer Aufrüstung des Systems zu SACD-Mehrkanal rechne – immerhin existiert mit i-Link eine für SACD geeignete Digitalschnittstelle auf dem Markt.


Gruß
Christian

@Frank (Hüb’):
Mein Senn 650 ist immer noch nicht da. Der Händler meinte heute, das Werk in Irland, in dem Sennheiser alle seine Kopfhörer für Europa herstellt, sei vor drei Monaten abgebrannt...


[Beitrag von Sesquialtera am 27. Nov 2004, 12:39 bearbeitet]
zoe
Ist häufiger hier
#71 erstellt: 30. Nov 2004, 15:40

teleton schrieb:
Falls ich aber Abends mal Musik hören will und um die Familie nicht zu stören, habe ich mir vor vielen Jahren den Kopfhörer AKG K-500 zugelegt, der wirklich alles "rüberbringt". Der K-500 wurde in diesem Thread auch schon erwähnt - wenn man den hat braucht man keinen anderen teureren zu kaufen. Der ist auch besser und präziser als mein noch älterer Beyerdynamic 880.


Hallo,
Ich hab auch den K-500 und dazu allerdings den Beyer 880S, beide an einem CEC HD53 Kopfhörerverstärker (der vom KH Forum heiss empfohlen wurde, einer Empfehlung der ich mich nur anschliessen kann) und in dieser Konstellation gefällt der 880S mir deutlich besser.
Die Streicher haben eine Weichheit und gleichzeitig einen Glanz, der der Natur schon recht nahe kommt, dagegen fehlt dieser Glanz mit meinen K500. z.B. kommen die Streicher in der Mahler 5. mit Järvi und dem SNO (Chandos) einer meiner Lieblingsaufnahmen in ihrer Natürlichkeit und Weichheit mit dem DT880S gut heraus, dagegen hört man sie kaum mit dem K500.
Ganz an die natürliche Wiedergabe mit meinen Elektrostaten (Koss ESP9), kommt der 880S allerdings nicht ganz heran. Dazu hat er einen winzigen metallischen Beigeschmack, den der Elektrostat nicht zeigt.
Die natürliche Streicherwiedergabe ohne die Härte, die man leider auf fast allen alten CDs findet,scheint mir sowieso bei entsprechend gut aufgenommenen CDs eines der Hauptkriterien für eine gute Wiedergabe klassischer Musik zu sein. Wenn eine Geige wie eine Trompete klingt (wegen der Härte), dann ist es schon meist mit dem Hörvergnügen vorbei, ausser es steht ein sehr grosser Interpret dahinter und lässt alle technischen Probleme der Wiedergabe vergessen.(z.B. Furtwängler dessen 50ter Todestag heute ist). Dann allerdings ist es meist besser nicht mit Kopfhörern sondern mit Lautsprechern zu hören und wenn es geht in grösserer Distanz zu den Lautsprechern.
Ein kleiner Tip: meist ist es besser den Kopfhörer nicht direkt auf den Gehörgang zu zentrieren, sondern etwas nach vorn.
Noch ein Wort zu CD Spielern: ich hab da so einiges hochwertiges, wenn ich aber mit der Kombination HD53/DT880S rangehe, dann kommen die grössten Unterschiede schon von der Aufnahmequalität der CD oder vom Kopfhörer/Lautsprecher. Der CD-Spieler selbst scheint keine grosse Rolle zu spielen: Die Kombination HD53/DT880S erlaubt es mir ziemlich naturgetreu selbst am CD-Spieler meines Computers zu hören.
Aber wenn ich die Musik so richtig hören will, mit enprechenden Dezibels und Schalldruck und Erlebnis, niemand zu Haus ist, dann geht nichts über die schwarzen riesigen Boxen die ich zum Abscheu meiner Frau einer Rockgruppe abgekauft, im Keller aufgestellt und mit den entsprechenden Watts ansteuere.

zoe


[Beitrag von zoe am 30. Nov 2004, 19:25 bearbeitet]
geniesser_1
Hat sich gelöscht
#72 erstellt: 02. Dez 2004, 12:18
habe wechselnd mal Phasen mit eher KH-lastigkeit, mal mit eher LS-Lastigkeit.
Im MOment eher Letzteres.

Falls eher mehr Dynamik und absolute Praezision erforderlich ist, werden die wenigsten auch nur ansatzweise das mit NEUTRALEN LS bewerkstelligen koennen.
Daher hat der KH ganz klar eine Domaene, in der er fast konkurrenzlos ist, besonders, wenn man nicht ein Eigenheim hat.

habe schon eine ganze reihe KH besessen.
die einzigen, die mich wirklich dauerhaft ueberzeugten, waren die Stax Lambda Pro mit entsprechenden Stax-Speisegeraeten (und leider entsprechendem Preis).

Erstaunlich tiefe Baesse, dabei absolut praezise, traumhafter Rest des wiedergabespektrums. Und perfekter Tragekomfort!

Das habe ich bisher noch mit keinem LS erlebt, auch, wenn ich jetzt zunehmend mit LS hoere, die schon nahe kommen.

der Stax mit aelterem SRM-1 MK II ist aber bereits gebraucht guenstig zu haben und hat ein M.M. nach unuebertroffenes Preis/Leistungsverhaeltnis.

Die relevanten verbesserungen bei Stax ab dem Lambda Pro sind meiner meinung nach im Bereich im Verstaerkerbereich erfolgt, nicht mehr im Bereich des eigentlcihen Kopfhoerers (wie auch? ob die Membran nun 1,8 oder 2,5 Micrometer dick ist, hoert kein Schwein)

Den AKG K-1000 habe ich einmal kurz bei einem Freund gehoert, er hat mich spontan nicht ueberzeugt, aber vielleicht mache ich mal einen 2. Versuch.

den DT 880 habe ich damals, als er rauskam, gehoert und fand ihn voellig ueberschaetzt, er klang absolut enttaeuschend.

Gruss
geniesser_1


[Beitrag von geniesser_1 am 02. Dez 2004, 12:20 bearbeitet]
walter_f.
Hat sich gelöscht
#73 erstellt: 02. Dez 2004, 13:00

den DT 880 habe ich damals, als er rauskam, gehoert und fand ihn voellig ueberschaetzt, er klang absolut enttaeuschend.


Hallo Geniesser,

ich hatte als er auf den Markt kam einen Jecklin Float. Abgesehen davon, dass die Systeme einen schrecklichen Hang zu Ausfällen hatten, war ich sehr damit zufrieden. Dann kam ein Wharfedale Isodynamic und später kaufte ich einen kleinen Stax SR5 Gold, kenne aber auch die grossen Modelle.

Ich fürchte, wenn man einen Elektrostatischen Kopfhörer gewohnt ist, ist man engültig für andere Kopfhörerarten versaut.

Grüsse
Walter
AH.
Inventar
#74 erstellt: 02. Dez 2004, 13:10
Hallo,

der K1000 ist freifeldentzerrt und klingt daher sehr hell im Vergleich zu den meisten anderen KH, sofern Aufnahmen für Lautsprecherstereophonie gehört werden. Bei Kunstkopfaufnahmen stimmt die Klangfarbe, ebenso mit vorgeschalter Lautsprechersimulation.
Hinzu kommt, daß zmindest mein Exemplar ein Hochpaßverhalten ca. 2. Ordnung mit einer Eckfrequenz von 50Hz aufweist. Für die Klangfarbe ist das allerdings unwichtig, der helle Klang rührt nicht aus der schwachen Tiefstbaßwiedergabe, sondern aus der Freifeldentzerrung, die eine starken Überhöhung des Amplitudenfrequenzganges auf dem Trommelfell oberhalb ca. 2kHz im Vergleich zur Lautsprecherwiedergabe verursacht (Schalleinfall direkt von der Seite und nicht 30° schräg von vorne, wie bei LS)


Gruß

Andreas

P.S. das Schallwandlungsprinzip ist beim KH nicht so wichtig. Es gibt zweifelsohne hervorragende elektrostatische Modelle, die von mir hier beschriebene Grundproblematik ändert sich dadurch jedoch nicht. Ich kenne vom Höreindruck Stax Lambda pro, Stax Lambda Nova Signature und Sennheiser Orpheus, die sind sicher gut, lösen aber nicht das Problem der Kombatibilität zur Lautsprecherstereophonie und dem Einfluß der individuellen HRTF.


[Beitrag von AH. am 02. Dez 2004, 13:27 bearbeitet]
geniesser_1
Hat sich gelöscht
#75 erstellt: 02. Dez 2004, 14:16
Hallo Andreas,


das Schallwandlungsprinzip ist beim KH nicht so wichtig. Es gibt zweifelsohne hervorragende elektrostatische Modelle, die von mir hier beschriebene Grundproblematik ändert sich dadurch jedoch nicht. Ich kenne vom Höreindruck Stax Lambda pro, Stax Lambda Nova Signature und Sennheiser Orpheus, die sind sicher gut, lösen aber nicht das Problem der Kombatibilität zur Lautsprecherstereophonie und dem Einfluß der individuellen HRTF.


Klar, daß gute Wiedergabe und angepasster Frequenzgang bzw. Diffusfeldentzerrung zwei (vielleicht eher 3 ? ) Paar Schuhe sind, haben wir ja auch von Dir gelernt

Trotzdem - die eigentliche Wiedergabequalitaet eines KH unabhängig von Punkt 2 und 3 (Entzerrung) bzw. anders herum gesagt die Beurteilung von Höreindrücken NICHT-DF-entzerrter KH führt doch bei auffallend vielen Hörern zu Stax.

Natürlich ist das kein Qualitätsargument - aber wenn das auffallend häufig bei Leuten mit anspruchsvoller, kritischer Haltung und KOnzerterfahrung passiert, so könnte ja etwas daran sein...
ich selber bin fast bei der KH-Suche verzweifelt, bis ich bei Stax fündig wurde.
seitdem ist das Thema (bis vielleicht auf die sicher sinnvolle individuelle Kalibrierung bzw. DF-Entzerrung, der ich bisher mangels Wissen leider keine Bedeutung beimaß) KH-Suche für mich erledigt.

Falls übrigens das Thema Stax interessieren sollte, hier ein in Teilen interessanter Thread mit vielen persönlichen Berichten, aber (leider) ohne A.H.´s fundierte Erläuterungen:

http://www.hifi-foru...d=110&thread=6&z=0#0


Gruß
geniesser_1
frisch
Neuling
#76 erstellt: 02. Dez 2004, 20:31
Hallo,
ich habe den ganzen Thread gelesen.
Ich höre zu 95% mit Kopfhörer.
Einigen Aussagen einiger Leute hier kann ich nur zustimmen.

1) Die meisten CDs klingen mit KH grauenhaft (sind für Lautsprecher optimiert)

2) Kunstkopfaufnahmen sind optimales KH Hören (es gibt nur sehr wenige)

Daher meine Frage:
Wer kennt Klassikaufnahmen mit Kunstkopf?
Wer sagt mal welche CDs mit KH räumlich klingen? (Kunstkopf ähnlich)

Unterwegs, im Bett, im Urlaub:
Grado RS1 und KH-Verstärker RA1 (Batteriebetrieb, 2 9V Blöcke) und 12 Jahre altem Technics SL-XP505 Portable. 2 DACs und mit IR Fernbedienung, jaja, die gute alte Zeit ;).

Viele Grüße von frisch.
Sesquialtera
Ist häufiger hier
#77 erstellt: 03. Dez 2004, 22:38
Hallo frisch!

frisch schrieb:
Wer kennt Klassikaufnahmen mit Kunstkopf?
Wer sagt mal welche CDs mit KH räumlich klingen? (Kunstkopf ähnlich)

Hier http://www.hifi-foru...=51&thread=597&z=0#0 gab es das Thema schon einmal.

Gruß
Christian
frisch
Neuling
#78 erstellt: 06. Dez 2004, 22:29
Hallo Sesquialtera,

danke für den Link auf den Kunstkopf Thread. Den Leuten die Kunstkopfaufnahmen suchen geht es wie mir, sie finden keine. Ich besitze 11 KK CDs davon 1! Klassikaufnahme. Die anderen KK CDs entsprechen nicht ganz meinem Musikgeschmack. Ich höre sie trotzdem oft, weil ich genau SO Musik mit KH hören will. Vielleicht entwickele ich mich ja zum Vogelstimmen- und Waldesrauschen-Amateur ;) Warum keine KK CDs aufgenommen werden ist mir schleierhaft. Es soll weltweit 200 Millionen KH Hörer geben, da müssen doch einige dabei sein, die wie ich hören wollen. Na ja, die bessere Technik setzt sich nicht immer durch. ( ich versuche gerade einen 10 Jahre alten Sony Discman zu ersteigern, die neuen mit den elenden Zwischenspeichern, in denen komprimiert gespeichert wird, klingen saumäßig)

Bin etwas abgeschweift . Man merkt mir die Wut auf die elenden Musikkonzerne an, die mir meine Musik nicht gönnen ;-) Die von Dir empfohlenen Mahler CDs werde ich mir anhören.

Viel Grüße, frisch.
Adri
Stammgast
#79 erstellt: 07. Dez 2004, 17:42

AH. schrieb:
die Lautsprecherstereophonie-Simulation über Kopfhörer vergessen. Kommerziell erhältliche Produkte wie der alte AKG BAP 1000 waren jedoch nicht sehr erfolgreich.

Einen Überblick über die Möglichkeiten binauraler Simulation findet sich hier:

http://www.ruhr-uni-...irtual/virtu_deu.htm


Hi Andreas,
durch Zufall bin ich erst jetzt auf diesen Beitrag gestoßen.
Die Arbeiten von Prof. Blauert und seinen Mitarbeitern kenne ich zum großen Teil.

Lesenswert für alle kritischen HiFi-Fans ist sein (preiswertes ca. 19,-) Buch:

Räumliches Hören,
(2. Nachschrift)
von Jens Blauert
Hirzel Verlag, Stuttgart 1997
ISBN: 377760738X

Die Simulation der Lautsprecherwiedergabe gelingt in der Tat recht eindrucksvoll, konnte sich aber bisher leider anders als mancher nutzlose aber umso teurere Highenschnickschnack nicht recht durchsetzen.

Grüße
cr
Inventar
#80 erstellt: 13. Dez 2004, 02:31

Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass ein vergleichbares Gerät in Form des AKG Hearo 999 nach wie vor existiert. Dieses Modell bietet 7 verschiedene Ohrkurven (IVA – Individual Virtual Acoustics), allerdings anders als der AKG BAP 1000 (9 Ohrkurven) nicht die Möglichkeit, sich von AKG eine für den eigenen Kopf maßgeschneiderte Variante erstellen zu lassen.


Steht diese Funktion auch zur Verfügung, wenn man einen KH per Kabel am Sendegerät anschließt.

Wenn ja, lohnt sich unter diesem Aspekt der Kauf, oder ist der Hearo 999 nur eine halbe Sache?
Mr_M
Hat sich gelöscht
#81 erstellt: 13. Dez 2004, 03:17

Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass ein vergleichbares Gerät in Form des AKG Hearo 999 nach wie vor existiert. Dieses Modell bietet 7 verschiedene Ohrkurven (IVA – Individual Virtual Acoustics), allerdings anders als der AKG BAP 1000 (9 Ohrkurven) nicht die Möglichkeit, sich von AKG eine für den eigenen Kopf maßgeschneiderte Variante erstellen zu lassen.


Wie machen die das?


[Beitrag von Mr_M am 13. Dez 2004, 03:43 bearbeitet]
Sesquialtera
Ist häufiger hier
#82 erstellt: 13. Dez 2004, 23:19
Hallo zusammen!


cr schrieb:

Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass ein vergleichbares Gerät in Form des AKG Hearo 999 nach wie vor existiert. Dieses Modell bietet 7 verschiedene Ohrkurven (IVA – Individual Virtual Acoustics), allerdings anders als der AKG BAP 1000 (9 Ohrkurven) nicht die Möglichkeit, sich von AKG eine für den eigenen Kopf maßgeschneiderte Variante erstellen zu lassen.


Steht diese Funktion auch zur Verfügung, wenn man einen KH per Kabel am Sendegerät anschließt.

Wenn ja, lohnt sich unter diesem Aspekt der Kauf, oder ist der Hearo 999 nur eine halbe Sache?

Die Funktion arbeitet auch beim Anschluss eines kabelgebundenen KH an der Klinkenbuchse des Sendegeräts. Was meinst du mit "nur eine halbe Sache"?


Mr_M schrieb:

Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass ein vergleichbares Gerät in Form des AKG Hearo 999 nach wie vor existiert. Dieses Modell bietet 7 verschiedene Ohrkurven (IVA – Individual Virtual Acoustics), allerdings anders als der AKG BAP 1000 (9 Ohrkurven) nicht die Möglichkeit, sich von AKG eine für den eigenen Kopf maßgeschneiderte Variante erstellen zu lassen.


Wie machen die das?

Ich habe keine Ahnung, die Information zur maßgeschneiderten Version habe ich der Bedienungsanleitung entnommen (AKG-Homepage).

Gruß
Christian

P.S.: Vielleicht könnte Andreas (AH.) Näheres beisteuern? Insbesondere dazu, ob es ein freifeldentzerrter KH zum Anschluss an ein solches Gerät sein sollte, oder ob letztlich jeder KH taugt.


[Beitrag von Sesquialtera am 13. Dez 2004, 23:21 bearbeitet]
op111
Moderator
#83 erstellt: 14. Dez 2004, 10:12

Sesquialtera schrieb:
Ich habe keine Ahnung, die Information zur maßgeschneiderten Version habe ich der Bedienungsanleitung entnommen (AKG-Homepage).

Hallo Christian,
ich habe bei AKG auch nichts dazu gefunden;
die konventionelle Methode besteht darin, mittels Sondenmikrofon im Gehörgang (z.B. unmittelbar vor dem Trommelfell) die Übertragungsfunktion (Frequenzgang) des Außenohrs zu messen.

Fraglich ist auch, ob der AKG-Prozessor spezielle Merkmale eines bestimmten Kopfhörers von AKG berücksichtigt oder auch z.B. mit Sennheisermodellen funktioniert.

Gruß
Franz


[Beitrag von op111 am 14. Dez 2004, 10:13 bearbeitet]
Sesquialtera
Ist häufiger hier
#84 erstellt: 14. Dez 2004, 23:23
Hallo Franz!


Franz-J. schrieb:

Sesquialtera schrieb:
Ich habe keine Ahnung, die Information zur maßgeschneiderten Version habe ich der Bedienungsanleitung entnommen (AKG-Homepage).

Hallo Christian,
ich habe bei AKG auch nichts dazu gefunden;
die konventionelle Methode besteht darin, mittels Sondenmikrofon im Gehörgang (z.B. unmittelbar vor dem Trommelfell) die Übertragungsfunktion (Frequenzgang) des Außenohrs zu messen.

Dass man zum AKG BAP 1000 eine individuell erstellte Ohrkurve bekommen konnte, steht auf Seite 14 des 23-seitigen PDF-Dokuments (englischsprachige Bedienungsanleitung), das sich hier findet:
http://www.akg.com/m...aud4055d52b8a62e.pdf
Da steht zu lesen: As an alternative to the Internal Presets, you may have your own ear transfer curves measured. The resulting data will be stored on a ROM Card. For details on individual ear measurements, contact your local AKG representative.


Fraglich ist auch, ob der AKG-Prozessor spezielle Merkmale eines bestimmten Kopfhörers von AKG berücksichtigt oder auch z.B. mit Sennheisermodellen funktioniert.

Das frage ich mich auch, besonders nachdem mein Sennheiser HD 650 endlich angekommen ist...

@ Frank (Hüb'): Der versprochene Testbericht zum HD 650 folgt, sobald ich dazu Zeit habe, spätestens Anfang nächster Woche.

Gruß
Christian
geniesser_1
Hat sich gelöscht
#85 erstellt: 15. Dez 2004, 01:15

Fraglich ist auch, ob der AKG-Prozessor spezielle Merkmale eines bestimmten Kopfhörers von AKG berücksichtigt oder auch z.B. mit Sennheisermodellen funktioniert.


Nun - ich moechte wie Radio Eriwan antworten:

Im Prinzip JA!

Denn die individuelle Hoerkurve 5die sich durch wechsel der KH nicht aendert) und nicht der Kopfhoerer (mit seinem FG) wird ja als Entzerrungsgrundlage genommen.

Das Resultat duerfte meiner Meinung nach ein im Vergleich zu nicht-individualisierter Entzerrung deutlich linearerer Frequenzgang sein.

Optimal duerfte jedoch wohl eine Entzerrung von KH-FG UND individuellem Ohr-FG sein, falls mich da A.H. nicht korrigieren muss, weil, ich einen denkfehler gemacht habe..

Gruss
geniesser_1
Sesquialtera
Ist häufiger hier
#86 erstellt: 20. Dez 2004, 20:44
Hallo Frank (Hüb’)!

Hüb' schrieb:
Ich habe im Hifi-Bereich (genauer: im Unterforum "Kopfhörer") gelesen, dass gerade die Qualität des HD 650 wohl mit der Benutzung des jeweiligen Kopfhörerverstärkers (KHV) steht und fällt. In einigen Meinungen dort wird die Benutzung eines KHVs als zwingend angesehen. Aber so ein Ding muss man ja nicht unmittelbar sofort erwerben (obwohl: ich hätte nicht einmal eine Kopfhörerbuchse zur Verfügung ; meine Geräte [Vorverstärker, CD-Player] haben schlicht keine).
Vielleicht könntest Du Deine Erfahrungen mit dem Sennheiser nach dem Eintreffen mal kurz schildern?


Hier mein versprochener Erfahrungsbericht mit dem Sennheiser HD 650 (298,- €).
Über den ca. 1 qmm großen Lackierungsfehler, dort, wo das Kabel an die linke Hörermuschel angeschlossen wird, sehe ich mal hinweg.

Tragekomfort

Der Hörer sitzt recht stramm am Kopf, auf Dauer ist er aber nicht unbequemer als mein uralter Beyerdynamic DT 911. Nach einer Mahler-Sinfonie verlangen meine Ohren nach Belüftung, aber im Konzert gibt’s nach einem sinfonischen Marathon schließlich auch eine Pause.

Messwerte

Schaut man sich die in Audio 1/04 und Stereoplay 7/04 veröffentlichten Frequenzgänge an, dann zeigt der 650 einen gegenüber den Mitten um 2-3 dB angehobenen oberen Bassbereich (das tun viele KH) sowie einen Tiefbass, der bei 20 Hz nur ca. 3 dB unter dem Wert bei 1 kHz liegt (das tun wenige KH).
Die Mitten sind sehr ausgewogen, oberhalb von 1 kHz fällt die Kurve zu den Höhen hin sanft ab, während viele KH den Brillanzbereich um 5 dB oder mehr anheben.

Klang

Der im Vergleich zu meinem Beyerdynamic kräftigere Bass ist nicht zu aufdringlich und fällt noch in die Kategorie „Spaßfaktor“.

Die deutlichste Veränderung zeigt sich in der Klangfarbe.
Bei vielen Aufnahmen hat mich an meinem Beyerdynamic die zu helle Klangfarbe gestört, vermutlich aufgrund einer Anhebung im Brillanzbereich. Mit dem 650 entsprechen jetzt die Klangfarben bei gut gemachten Aufnahmen dem, was ich von Live-Aufführungen kenne.
Ich erkläre mir das damit, dass der leichte Höhenabfall des 650 die Brillanzbetonung kompensiert, die durch den im Vergleich zur LS-Wiedergabe beim KH geänderten Schalleinfallswinkel in den Gehörgang entsteht. Trifft der Schall nicht von 30° (LS), sondern von 90° (KH) aufs Ohr, dann kommen die Höhen zu stark durch.

Gleichzeitig liefert der 650 vielleicht etwas weniger Details als mein betagter Beyerdynamic. Grund ist meines Erachtens die hellere Klangfarbe des Beyerdynamic, die einen akustischen Scheinwerfer aufstellt.
Denn der 650 liefert wohl nicht zu wenig, sondern der brillanzbetonte Beyerdynamic unnatürlich viele Details – als würde man an einem sonnigen Tag im Sommer unter einem schattigen Baum einen hellen Scheinwerfer aufstellen: plötzlich erkennt man viel mehr, aber das Licht ist nicht mehr natürlich.

Fazit

Wer Wert auf seziererische Klanganalyse legt, sollte sich einen brillanzbetonten Hörer besorgen (z.B. Grado), wer natürlichen Klangfarben den Vorzug gibt, darf zum Sennheiser HD 650 greifen.


Gruß
Christian

P.S.: Ich habe den Sennheiser an meinem Vollverstärker T+A PA 1200 R betrieben und kann darüber – wie bei meinem Beyerdynamic – nichts Negatives berichten.
Hüb'
Moderator
#87 erstellt: 20. Dez 2004, 21:01
Hallo Christian!

Besten Dank für Deine Einschätzungen! Wie lange hast Du den KH denn eingespielt? Lass Ihn doch mal einige Stunden (so ca. 150) bei leicht gehobener Lautsärke laufen. Vielleicht kommt er dann etwas lebendinger rüber.

Viele Grüße,

Frank
Sesquialtera
Ist häufiger hier
#88 erstellt: 21. Dez 2004, 22:00
Hallo Frank!

Hüb' schrieb:
Wie lange hast Du den KH denn eingespielt?

Ich schätze 15 Stunden.

Lass Ihn doch mal einige Stunden (so ca. 150) bei leicht gehobener Lautsärke laufen. Vielleicht kommt er dann etwas lebendinger rüber.

Mir ist er eigentlich lebendig genug. (Soweit man das von einem toten Stück Materie sagen kann. )


Gruß
Christian
Adri
Stammgast
#89 erstellt: 22. Dez 2004, 11:01
Liebe Kopf-Hörer,

Christian, deine Erfahrungen mit dem Kopfhörer kann ich nur bestätigen. Ich habe viele Sennheiser-Kopfhörer besessen (u.a. auch die Elektrostaten Unipolar 200X) und bin selten enttäuscht worden.


Hüb' schrieb:
KH denn eingespielt? Lass Ihn doch mal einige Stunden (so ca. 150) bei leicht gehobener Lautsärke laufen.

150 Stunden Holst-Mars bei erhöhter Lautstärke - das halte ich nicht aus.
Mein alter Jecklin Float hat kaum mal 50 Stunden ohne Defekt geschafft.
Mit Einspielen ist wohl so eine Art Burn-In (Deutsch: Voralterung, wird aber meist mit dem Solarium assoziert) gemeint [ Härtetest, bei dem elektronische Bauteile über mehrere Stunden oder Tage bei erhöhter Spannung und Temperatur gestresst betrieben werden, damit Frühausfälle bereits vor Auslieferung an den Kunden eintreten.].
Bei hochwertigen Baugruppen (Raum-/Luftfahrt) ist das üblich, sollte aber sachkundig beim Hersteller erfolgen.

Bei elektromechanischen Komponenten erscheint mir das kaum als sinnvoll und notwendig.
Wenn sich der Klang dadurch schon nach 150 h signifikant verändern sollte, deutet das eher auf vorzeitigen Verschleiß und/oder minderwertige Materialqualität hin.

Grüsse
sound67
Hat sich gelöscht
#90 erstellt: 22. Dez 2004, 11:18
A propos Kopfhörer: Weiss jemand ein (natürlich klanglich hochwertiges) Modell, das Geräusche von Außen maximal absorbiert? So um 30db oder so ...

Gruß, Thomas
Adri
Stammgast
#91 erstellt: 22. Dez 2004, 11:33
Hi Thomas,
mit dem HD 280 PRO habe ich in lauter Umgebung gute Erfahrungen gemacht:

http://www.sennheiser.com/sennheiser/icm.nsf/root/04974

PS: die 64 Ohm Variante (Pro) spielt auch an mobilen Geräten wie Walkman/MD/MP3-Playern ausreichend laut.

Grüsse


[Beitrag von Adri am 22. Dez 2004, 12:11 bearbeitet]
sound67
Hat sich gelöscht
#92 erstellt: 22. Dez 2004, 16:08
Hallo:

Habe mir von Musik Schmidt in FFM gerade zwei geschlossene Kopfhörer mitgebracht: Sennheiser HD 280 Pro, und AKG K-271 Studio. Beide werden als "neutral" besachrieben, klingen völlig unterschiedlich. Der Sennheiser mehr so, als hätte jemand die "Loudness" aktiviert.

Gruß, Thomas
AH.
Inventar
#93 erstellt: 23. Dez 2004, 17:32
Hallo,

zur Frage, ob der BAP 1000 mit jedem Kopfhörer funktioniert:

Ja, aber es wir ein linearer Freifeld-Frequenzgang des Kopfhörers vorausgesetzt. Solche Kopfhörer sind selten, ein Beispiel ist der AKG K 1000.

Wie richtig angemerkt wurde, klingt ein Kopfhörer mit linearem Frequenzgang gegenüber Lautsprechern heller, da der Schall 90° seitlich einfällt und nicht 30°.

Ein Kopfhörer mit linearem Frequenzgang ist daher für Aufnahmen, die für Lautsprecher gemischt wurden, nicht geeignet, weil die Klangfarbe viel heller ist.
Für Kunstkopfaufnahmen, also sog. "Kopfhörersterophonie" ist ein Kopfhörer mit linearem Frequenzgang dagegen ideal.

Ich habe es bereits weiter oben angemerkt und merke es nochmals an: Lautpsrecherstereophonie und Kopfhörerstereophonie sind nicht kompatibel zueinander. Eine Kunstkopfaufnahme klingt auf Lautsprechern verfärbt und eine normale Lautsprecher-Stereoaufnahme auf Kopfhörern.

Viele Kopfhörer haben daher oberhalb ca. 1kHz eine breitbandige Absenkung des Amplitudenfrequenzganges eingebaut, dieses sorgt für ein Angleichen der Klangfarbe an das Erlebnis bei Lautsprecherwiedergabe. Das Verfahren berücksichtigt jedoch weder die individuelle HRTF, noch überhaupt eine HRTF, es ist bloß eine breitbandige Entzerrung. Das für die Lautsprecherwiedergabe charakteristische Übersprechen zwischen den Kanälen (rechtes Ohr hört linken LS und umgekehrt) wird ebenfalls nicht berücksichtigt.
Auf Effekt getrimmte Kopfhörer (z.B. HD 650) haben keine ausgeprägte Präsenzabsenkung, sondern gleichen den zu hellen Klang durch ein Übermaß an Grundton aus. Bei breitbandigem Programm (z.B. Pop) funktioniert der Trick ganz gut und führt bei vielen Hörern zu einer emotionaleren Hörempfindung (wie schon Heinrich berichtet hat: Wenn der Mix "mehr Eier haben soll", dreht er 2dB Grundton rein).

Die Kopfhörerstereophonie ist zwar das technisch beherrschbarere Prinzip, welches im Gegensatz zur Lautsprecherstereophonie sogar die Nachahmung von Original-Schallfeldern ermöglicht, aber durchgesetzt hat sich die Lautsprecherstereophonie, fast alle erhältlichen Tonaufnahmen sind für dieses Verfahren gemacht.

Daher ist die Simulation von Lautsprecherstereophonie bei Kopfhörerwiedergabe das Mittel der Wahl, um Kompatibilität herzustellen. Ich wage zu behaupten, daß eine auf Kopfhörern simulierte Lautsprecherstereophonie in fast allen Fällen weit besser ist, als reale Lautsprecherstereophonie, da bei letzterer die Interaktion zwischen Lautsprecher und Hörraum nur sehr schwer (und schon gar nicht im Wohnraum) hinreichend unter Kontrolle zu bringen ist.
Als Nachteil der Lautsprechersimulation über Kopfhörer bleibt, daß sich die Simulationsebene bei Kopfbewegungen mitbewegt. Dies läßt sich zwar technisch durch einen Positionsaufnehmer am Kopf verhindern, aber solche Systeme sind bisher nicht kommerziell erhältlich.

Gruß

Andreas
Sesquialtera
Ist häufiger hier
#94 erstellt: 23. Dez 2004, 21:38
Hallo Andreas,

danke für die Klärung der Fragen zum AKG BAP 1000 und zum Freifeldfrequenzgang!

Wenn man den Messungen, die ich in Zeitschriften gesehen habe, trauen darf, haben nur wenige der dort getesteten KH die von dir erwähnte breitbandige Absenkung oberhalb 1 kHz, der HD 650 dagegen durchaus, sofern ich die Diagramme nicht fehlinterpretiere. Den Grundton heben dort praktisch alle KH an (wie ich oben meinte: fällt für mich beim Sennheiser "noch in die Kategorie Spaßfaktor“), der Stax Omega II bildet eine löbliche Ausnahme.

Insgesamt glaube ich, dass es vielen wie mir geht und sie mit dem schrecklich falschen KH-Klang ganz gut leben können.


AH. schrieb:
Ich wage zu behaupten, daß eine auf Kopfhörern simulierte Lautsprecherstereophonie in fast allen Fällen weit besser ist, als reale Lautsprecherstereophonie, da bei letzterer die Interaktion zwischen Lautsprecher und Hörraum nur sehr schwer (und schon gar nicht im Wohnraum) hinreichend unter Kontrolle zu bringen ist.


Das stimmt wohl.


Vorweihnachtlicher Gruß
Christian

P.S.: Nachdem Frank es angesprochen hat, interessiert es auch mich: wie sinnvoll ist eigentlich ein spezieller Kopfhörerverstärker, gegebenenfalls aus dem Studiobereich? In einem anderen Thread las ich im Hifi-Forum etwas über Modelle von Lake People mit Anpassung an Impedanz und Wirkungsgrad des KH.
Das war für dieses Jahr garantiert meine letzte Frage an dich, Andreas. Versprochen!
tonatona
Hat sich gelöscht
#95 erstellt: 17. Jan 2005, 18:40
Ich bin wohl der einzige, der die Ortung im Kopf bei Kopfhörern liebt. Sie ist nämlich GENIAL.
Sich unwohl zu fühlen, wenn die Musik im Kopf erklingt, ist ... na ja, wir wollen die Regeln des Forums beachten.

Ich finde mich vom musikalischen Himmel herunter geholt, wenn ich die Kästen sehe, aus denen die Musik kommt, von diversen sachfremden Gegenständen hin und her geworfen. Ihr Lautsprechertypen müsst doch audiophile Vorhänge kaufen .

Selbst wenn ich eine Frau wäre, würde ich nicht in der Küche mit Kopfhörern hören. Wenn ein Radiowürfel stinkt, folgt er den Kartoffelschalen in den Mülleimer. Kopfhörer kommen in eine weiche Schachtel und nur auf meinen scharfen Kopf.

Ich musste mir gestern mit Verwandten ein Popkonzert ansehen. Ich habe die werten Leute so angeknurrt, dass sie nicht so bald wiederkommen. Was nutzen Lautsprecher-Hörern die teure Technik, die Kabel, die teurer als eine Kpfhöreranlage sind, wenn man jedes Schnaufen und Grunzen hört, wenn jemand mal Lust hat, zu schnaufen oder zu grunzen? Ganz abgesehen von unleidigem Geschwafel.

Ich finde es auch GENIAL, wenn das Orchester sich zusammen mit meinem Kopf bewegt. So habe ich nämlich mit Kopfhörern trotz eines Kabels Bewegungsfreiheit. Mit Lautsprechern ist man bei kleinster Bewegung aus dem mikrigen 30°-Universum geworfen. Bei Lautsprechern kommt der Schall schon irgendwoher, wenn man sich bewegt, und man meint, man hätte Freiheit, großartiges Wort als Teil von "Bewegungsfreiheit". Freizügigkeit steht ja auch im Grundgesetz, und man sollte sie nicht mit Kopfhörern beschneiden .
armstrong
Stammgast
#96 erstellt: 18. Jan 2005, 19:08
Auch ich höre mit Kopfhöhrer und Head Amp. Snnheiser 650 mit Meier Audio HA2 . Absolut ein Traum. Natürlich ist die In Kopf Lokalisation nicht jedermanns Sache. Dafür hört man so mehr Details als mit 5000 Euro Boxen und ist icht auf einen bestimmte Umgebung fixiert.

Ich sage mal, dass man mit dem Sennheiser 650 einfach einen nieder geohmten Ausgang braucht. Am Besten 0 ohm. Leider haben die Verstärker absolut katastrophale Kopfhöhrer Augänge und der Sound ist dann zu dunkel. Weiter ist das beigelegte Kabel beim Sennheiser nicht dem Kopfhöhrer würdig. Auswechseln!

Es gibt überigens einen Crossfeed Filter bei meinem Head Amp der genau dieses Feeling betreffend zu starker Kanaltrennung etwas abschwächt und somit natürlicher klingen lässt.

Ich denke gute Kopfhöhrer sind mehr als nur Ersatz. Einige bevorzugen sogar den Kopfhöherklang. Es sollte aber nicht eine zu aggressive Quelle sein ( Billig Cd/DVD Player ) Denn die agressiven Höhen wirken sich dann besonders schnell ermüdend. Es sollte etwas seidig sein. ( Z. B. Marantz Klang ) Ich sage sogr, dass man gute Kopfhöhrer nur an sehr gute Geräte anschliessen soll. Denn genau dort hört man krass die Unterschiede zwischen gutem und schlechtem Player.

Besonders gut klingen Kopfhöhrer mit SACD Stereo. Evt. weil ein grösserer Raumeindruck entsteht und alles "ausgefüllter" wirkt. Ich höre gewaltige Unterschiede zwischen SACD Stereo und CD. Je nach Aufnahme manchmal mehr, manchmal weniger.
tonatona
Hat sich gelöscht
#97 erstellt: 18. Jan 2005, 20:26
Bei der Soundkarte (Emu 0404), an die optisch der Wandler angeschlossen ist, kann ich die beiden Kanäle im Stereofeld beliebig positionieren.
Lautsprecher-Fürsprecher sollten mal mit hochwertigen Kopfhörern fernsehen. Bei mir wandert der Stereo-SPDIF von der DVB-Karte gleich in den digitalen Eingang der Soundkarte (Kabellänge 10 cm) und von dort aus in den Wandler. Man hört sehr detailliert, beispielsweise kommen gruselige Geräusche bei Horrorfilmen klasse rüber.

Das sind halt die Spielchen\Optionen, die der PC bietet.
TREB_55
Ist häufiger hier
#98 erstellt: 30. Mrz 2005, 20:45
KLassik höre ich nur über Kopfhörer da ist man ungestört
in seiner Klangwelt bestens aufgehoben.Rock und Pop als
Unterhaltung über die Boxen in Nachbarfreundlicher Lautstärke.
marto
Ist häufiger hier
#99 erstellt: 04. Apr 2005, 21:58
Hi!

Wie einige andere Mitglieder auch:
Kopfhörer: spät abends bzw nachts sowie am Computer (dann höre ich wirklich nichts von dem Lüfter)
ansosnsten Boxen.
Bei den Kopfhörern handelt es sich bei mir um Sennheiser HD 270 oder Audio Technica ATH-M40fs, also nicht wirklich Highend aber auch kein Schrott; bei den Boxen um selbstgebauten Daniel Kiefer "Rubin" (2-Wege 6,5'' + 1'' , um die 20 l).

Gute Boxen können IMO schon etwas mehr als Kopfhörer:

Einerseits die vielzitierten Bühne/Tiefenstaffelung - Paukenschläge scheinen wirklich von grösserer Entfernung zu kommen, die Bläser sind schon näher und die erste Geige ist zum greifen nah. Die Ohren können bekanntlich orten, ob die Schallquelle vorne, seitlich oder hinten ist. Und im Konzertsaal kommt das wichtigste von vorne, ventral und dorsal kommt vor allem Husten (ja, auch der Diffusschall der Musik, natürlich). Bei Boxen kommt der Schall eben auch von vorve, bei Kopfhörern nicht. Deshalb die (IMO) bessere Räumlichkeit von Lautsprechern. Entsprechend gute Aufnahme vorausgesetzt, selbstverständlich.

Dann der Bass. 40 Hz von einer 40 mm grossen Kopfhörer-Membran wirken irgendwie unrealistisch im Vergleich mit 40 Hz von 170 oder mehr mm durchmessenden Tieftönermembranen. Nein, ich meine nicht einfach die Lautstärke! Keine Ahnung, ob es an der Knochenleitung ins Innenohr oder an der quasi mechanischen Wahrnehmung durch den Brustkorb liegt. Der Bass von guten Boxen ist halt irgendwie "akustischer".

Und eins noch: da die meisten Kopfhörer Einwege-Fullrange Schallwandler haben, werden die Höhen gerne durch gleichzeitige Bassimpulse gedämpft. Das habe ich zuerst an meinen E-Drums gemerkt: wenn Bassdrum und Crashbecken gleichzeitig angeschlagen werden, kommt der Beckenklang im Kopfhörer erst dann so wie er sein soll, wenn die Bassdrum ausschwingt. Bei Boxen ist das nicht so.

Ziemlich alle Argumente pro Kopfhörer (in die Musik eintauchen, mehr Details hören usw.) lassen sich auf die Abschirmung äußerer Geräuschen zurückführen. In einem ruhigen Hörraum geht das alles auch mit Boxen.

Ich kann mir mein Leben ohne Kopfhörer allerdings nicht vorstellen

Gruß,

Martin
tonatona
Hat sich gelöscht
#100 erstellt: 05. Apr 2005, 08:52
Ihr Lautsprecher-Typen seid sowas von falsch dran. Klar kommt die klassische Musik von der Bühne, wenn man im Konzertsaal hockt. Aber ist dem Komponisten die Musik aus der Bühne gekommen/eingefallen? Nein, aus dem Kopf! Und das geschieht bei mir beim Hören mit Kopfhörern. DIE MUSIK IS DA LOKALISIERT, WO SIE HINGEHÖRT, IM KOPF!
Kopfhörer sind nun mal hochgeistig. Hören mit Lautsprechern ist wie ein Komponieren per Durchprobieren am Instrument. Hören mit Kopfhörern ist wie ein Komponieren mit Kopf.

Wenn ich mit Kopfhörern den Kopf drehe, dann dreht sich die Musik mit, und das ist stetig und bietet Bewegungsfreiheit. Wenn ein Lautsprecher-Typ mit einem Kopfhörer den Kopf dreht, bekommt er Dusel, weil er die Bühne sich mitdrehen denkt.


@Marto
Jeder weiß doch, dass man mit einer Kopfhöreranlage für dasselbe Geld einen besseren Klang bekommt als mit Lautsprechern.

"Ziemlich alle Argumente pro Kopfhörer (in die Musik eintauchen, mehr Details hören usw.) lassen sich auf die Abschirmung äußerer Geräuschen zurückführen. In einem ruhigen Hörraum geht das alles auch mit Boxen."
Das ist unzutreffend. In einem ruhigen Hörraum gibt es genauso viel Luft wie in einem unruhigen. Und die Luft "verschlingt" Details, das ist der Punkt. Die meisten Kopfhörer sind offen oder halboffen und schirmen von der Außenwelt nicht ab. In einem ruhigen Hörraum geht es klar mit Boxen, nämlich mit Studio-Monitoren, an die man sein Ohr hält.
marto
Ist häufiger hier
#101 erstellt: 05. Apr 2005, 11:08
Hallo wieder,

Erstmal: ich hatte gestern Abend nur die erste Seite durchgelesen und vergessen/übersehen, dass noch viel mehr in dem Thread bereits ausdiskutiert ist.
@tonatona:
Ich weiss sehr wohl die Vorteile von Kopfhörern zu schätzen (Raumakustik und Hörposition egal, Bewegungsfreiheit) , aber wenn es um Klassik geht, fühle ich mich bei guten Boxen wohler. Bei Jazz/Fusion/Progressive, besonders wenn E-Gitarren und/oder Synthesizer ins Spiel sind, mag ich auch dieses Gefühl, daß einem die Musik ins Gehirn geblasen wird
Und beim Fahrrad- oder Skifahren sind 2 20 Kilo-Boxen schon etwas hinderlich.

[quote="tonatona"]
Jeder weiß doch, dass man mit einer Kopfhöreranlage für dasselbe Geld einen besseren Klang bekommt als mit Lautsprechern. quote]

Grundsätzlich einverstanden! Allerdings sind viele Kopfhörer, auch welche die schon etwas mehr kosten, nicht neutral im Klang, da die eher auf den Geschmack der Massen zugeschnitten sind, und die Massen sind doch kulturelle Spastiker, die mit wumsendem 80Hz-Bass, viel zu "angenehmen" Mitten und zischelig-verwaschenen Höhen wunschlos glücklich sind. OK, etwas übertrieben ausgedrückt, ich gestehe. Ich will nur sagen, daß man auch bei Kopfhörern herumprobieren muss, bis man wirklich Qualität hat.

Gruß,

Martin


[Beitrag von marto am 05. Apr 2005, 11:10 bearbeitet]
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